×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

2021 Tagesschau, tagesschau 21.09.2021, 20:00 Uhr - UN-Vollversammlung: US-Präsident Biden ruft zu globaler Zusammenarbeit auf

tagesschau 21.09.2021, 20:00 Uhr - UN-Vollversammlung: US-Präsident Biden ruft zu globaler Zusammenarbeit auf

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (21.09.2021)

Heute im Studio: Susanne Daubner

Guten Abend, willkommen zur tagesschau.

Zu Beginn der UN-Vollversammlung

rief US-Präsident Biden zu mehr globaler Zusammenarbeit auf.

In seiner ersten Rede bei den UN als Präsident

sprach er sich mit Blick auf China gegen einen Konfrontationskurs aus.

Die USA wollten keine Teilung der Welt in starre Blöcke.

Als zentrale Herausforderungen

nannte er die Pandemie und den Klimawandel.

Präsident Biden setzt auf Diplomatie statt Konfrontation.

Intensivster Wettbewerb mit Rivalen dürfe nicht in Konflikte ausarten.

Damit setzt er heute den Ton für Amerikas künftige Rolle in der Welt.

Wir wollen keinen neuen Kalten Krieg

oder eine in Blöcke gespaltene Welt.

Die USA werden mit jedem Staat zusammenarbeiten,

der friedliche Lösungen für gemeinsame Herausforderungen sucht.

Im Kampf gegen den Klimawandel

kündigt er die Verdoppelung der Hilfen für ärmere Länder an.

Die Lage sei ernst.

Die extremen Wetterlagen in allen Teilen der Welt

bedeuten die höchste Alarmstufe für die Menschheit.

Auch der UN-Generalsekretär

hatte wegen des Klimawandels Alarm geschlagen.

Aber auch andere Probleme der Menschheit wie Corona

müssen gemeinsam gelöst werden.

90 % der Afrikaner warten noch auf die erste Impfung.

Das ist eine moralische Anklage, eine Obszönität.

Wir haben den Wissenschaftstest bestanden und in Ethik eine sechs.

Gemeinsam will man jetzt alles besser machen.

Amerika sitzt wieder am Verhandlungstisch, sagt Biden,

und verspricht intensive Diplomatie und internationale Zusammenarbeit.

Biden will neues Vertrauen bei alten Freunden wieder aufbauen.

Nachdem Frankreich und andere europäische Länder

sich respektlos behandelt fühlen.

Auch wegen des Mangels an Absprache beim Abzug aus Afghanistan.

Nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan

warten dort frühere Ortskräfte auf ihre Ausreise.

Wie viele das Land verlassen wollen, wird derzeit geprüft,

so das Auswärtige Amt auf Grünen-Anfrage.

Etwa 272 Ortskräfte haben Afghanistan verlassen.

In Afghanistan sitzen einige in Masar-i-Sharif fest.

Wir rufen Ahmad an,

eine ehemalige Ortskraft der Bundeswehr in Afghanistan.

Er will unerkannt bleiben.

Wir haben deshalb seinen Namen geändert.

Er lebt in Masar-i-Scharif in einem Versteck.

Von Deutschland fühlt er sich im Stich gelassen.

Seit der Machtübernahme der Taliban

habe ich keinen Anruf mehr von der deutschen Botschaft bekommen.

Er und seine Familie haben ein Einreisevisum nach Deutschland,

aber eine Luftbrücke gibt es nicht mehr.

Der Landweg ist versperrt oder zu gefährlich.

Die Bundesregierung hat offenbar den Überblick verloren.

Sie kann nicht sagen,

wie viele Ortskräfte sie insgesamt beschäftigt hat.

Das werde derzeit eruiert, heißt es auf Anfrage der Grünen.

Bislang konnte die Bundesregierung

offenbar nur einen Bruchteil in Sicherheit bringen.

Gegenüber dem ARD Hauptstadtstudio erklärt das Verteidigungsministerium:

Laut Verteidigungsministerium warten 500 Ortskräfte

und 2500 Angehörige der Bundeswehr auf die Ausreise.

Scharfe Kritik von der Opposition:

Ich halte die Politik der Regierung in Bezug auf die Ortskräfte

für verantwortungslos.

In anderen Ländern sind aufgrund verfehlter Evakuierungen

Minister zurückgetreten wie in den Niederlanden.

Das kollektive Versagen dieser Bundesregierung

setzt sich einfach fort.

Verzweifelt richtet Ahmad einen Hilferuf:

Rettet uns, sagt er. Bitte, so schnell wie möglich.

Im U-Boot-Streit mit Australien

haben sich die EU-Außenminister hinter Frankreich gestellt.

Kommissionspräsidentin von der Leyen

bezeichnete das Vorgehen als nicht akzeptabel und forderte Aufklärung.

Australien setzt statt auf französische Schiffe

künftig auf Atom-U-Boote mit US-Technik.

Ermöglicht hatte dies eine Allianz mit den USA und Großbritannien.

Die soll wohl ein Gegengewicht zu China darstellen.

U-Boot-Bau ist ein großes Geschäft in Frankreich:

Zwölf Stück sollten eigentlich nach Australien geliefert werden.

Kostenpunkt: über 30 Mrd. Euro.

Nun hat Australien eine Allianz mit den USA geschlossen.

Statt mit französischen Dieselmotoren zu tauchen

bekommt das Land atomgetriebene U-Boote aus Amerika.

Die können länger, teils Monate unter Wasser bleiben.

Frankreich fühlt sich ausgebootet.

Finanziell und politisch, vor allem von den USA.

Paris spricht von Lügen und Vertrauensbruch

und fühlt sich erinnert an Donald Trump.

Diese einseitigen Entscheidungen, diese Unvorhersehbarkeit,

die fehlende Absprache mit Verbündeten:

Das sind Reflexe aus einer Zeit, die wir überwunden hofften.

Auch andere EU-Außenminister sind irritiert vom Vorgehen der USA.

Der NATO-Partner Frankreich wurde düpiert.

Biden verschärft aus Sicht vieler auch den Konflikt mit China

durch die Lieferung der U-Boote in den Pazifik.

Und das ohne jede Abstimmung im Bündnis.

Was dort entschieden wurde und die Art,

wie die Entscheidung zustande kam, ist irritierend.

Es ist ernüchternd, nicht nur für Frankreich.

Joe Biden ging heute nicht direkt auf den Streit ein.

Wie das Verhältnis zu Frankreich ist, wird er gefragt.

Great, großartig, ist die Antwort.

In Brüssel ist man da nicht so sicher:

Geplante Handelsgespräche mit den USA wurden abgesagt.

Bei der Parlamentswahl in Kanada holte die liberale Partei

von Premierminister Trudeau die meisten Stimmen.

Sie verfehlte die absolute Mehrheit.

Trudeau führt eine Minderheitsregierung

und ist auf Unterstützung der Opposition angewiesen.

Wegen guter Umfragewerte hatte er die Wahl um zwei Jahre vorgezogen

und wollte alleine regieren.

Nun ändert sich die Sitzverteilung im Parlament kaum.

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Kassierer

in Idar-Oberstein:

Es wächst die Sorge um eine Radikalisierung

von Gegnern der Corona-Maßnahmen.

Führende Politiker zeigten sich heute entsetzt und warnten vor Hass.

Ein Kunde (49) erschoss den Kassierer (20)

nachdem dieser ihn aufforderte, eine Maske zu trage.

Er ist in Haft und geständig.

Der Tatort ist zu einem Ort des Gedenkens geworden.

In dieser Tankstelle im rheinland-pfälzischen Ida-Oberstein

wurde ein Kassierer (20) von einem Mann erschossen.

Der Kassierer hatte ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen.

Der Schütze hat die Tat gestanden.

Er gab an, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste.

Er habe sich immer weiter in die Ecke gedrängt gefühlt

und keinen anderen Ausweg gesehen, als ein Zeichen zu setzen.

Bundesweit sorgt die Tat für Entsetzen.

Viele Politiker sprechen der Familie auf Twitter ihr Mitgefühl aus,

fordern entschlossenes Handeln der Gesellschaft und harte Strafen.

Auf anderen Kanälen wie Telegram wird die Tat gefeiert.

Experten warnen vor einer Zuordnung des Täters in bestimmte Milieus,

sehen aber auch eine Verantwortung für die sozialen Medien.

Wir müssen verstehen, dass wir diesen Raum gestalten.

Es geht darum, demokratische Prozesse zu etablieren.

Diesen Raum zu verteidigen vor feindlichen Übernahmen,

Gewalt, Hetze.

Und das ernster zu nehmen und nicht abzustempeln.

Es sollte mehr Gewaltprävention

und stärkeres Durchgreifen der Sicherheitsbehörden geben.

Notwendig ist eine Nulltoleranzlinie.

Jedes falsch verstandenes großzügiges Gewährenlassen

wird von denen akzeptiert.

Und animiert nur, weiterzumachen.

In Ida-Oberstein bleibt die Trauer um eine Tat,

die ganz Deutschland noch beschäftigen wird.

Die rechtsextreme Partei "Der Dritte Weg"

muss Wahlplakate mit der Aufschrift "Hängt die Grünen" abhängen.

Das hat das Oberverwaltungsgericht Bautzen entschieden.

Die Plakate erfüllten den objektiven Tatbestand der Volksverhetzung.

Daran ändere ein zweiter Satz nichts, der aufruft zum Aufhängen

von Plakaten in der Parteifarbe des "Dritten Wegs".

Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin:

Sie werden mit Biochemikerin Katalin Kariko ausgezeichnet

mit dem Paul-Ehrlich und Ludwig-Darmstaedter-Preis.

Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Forschung an mRNA.

Ihre Arbeit ermöglichte die schnelle Entwicklung

eines Impfstoffes gegen das Coronavirus.

Auf der mRNA-Technologie ruhen weitere Hoffnungen,

etwa für Krebsmedikamente.

2013 treffen sich zum ersten Mal Katalin Kariko

und die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin.

Bei uns dreien ist am wichtigsten, dass man etwas glaubt,

auch wenn andere skeptisch sind, und sehr viele Jahre investiert.

Wir haben ähnliche Verhältnisse.

Wir kommen nicht aus Akademiker-Familien.

Sie wollen etwas erreichen. Menschen helfen.

Das Projekt ihres Lebens: mRNA.

Ständig transportiert mRNA, ausgehend vom Erbgut,

Baupläne von Zelle zu Zelle, etwa, um Gewebe zu erneuern.

Kariko forschte daran, Baupläne aus dem Labor zu vermitteln,

um Brandwunden zu heilen oder Schlaganfälle.

Nur wenige glaubten an ihre Idee.

Dann trifft sie Ugur Sahin.

Auch auf Grundlage von Karikos Arbeit

entwickelten sie einen Corona-Impfstoff.

Für diese Entwicklung und das aufgezeigte Potenzial

mRNA-basierter Therapien gibt es den Paul-Ehrlich-Preis.

Mein Gott, ich kenne jemand, der den Preis schon gewonnen hat!

Ich habe darüber gelesen - mit riesigem Respekt.

Jetzt gehöre ich zu diesen Preisträgern.

Das ist wie ein Schock!

In Zukunft könnten mRNA-Therapien Krebskranken helfen.

Deren Immunsystem soll trainiert werden,

Tumorzellen gezielt zu attackieren.

Nach dem Vulkanausbruch auf La Palma

wurde das Gebiet von weiteren kleinen Erdbeben erschüttert.

Lavaströme fließen in Richtung Küste.

Morgen sollen sie den Atlantik erreichen.

Mehr als 160 Häuser sind komplett zerstört,

weitere Gebiete wurden evakuiert.

Etwa 6000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Der Vulkan Cumbre Vieja brach Sonntag erstmals seit 50 Jahren aus.

In der Qualifikation für die Fußball-WM 2023

feiert die Frauen-Nationalmannschaft den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Mit 5:1 gegen Serbien übernimmt das Team von Martina Voss-Tecklenburg

die Führung in der Tabelle.

Die favorisierte DFB-Elf geriet zunächst in Rückstand.

Ihre Rufe zunächst Schall und Rauch.

Das Team von Voss-Tecklenburg

zu Beginn gedanklich nicht auf der Höhe.

Das 0:1 in der dritten Minute durch die 16-jährige Matejic.

Die erste Halbzeit wird unterbrochen, weil eine Schiedsrichterassistentin

mit gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus kam.

Dann erhöht Deutschland das Tempo.

Der Ausgleich kurz nach der Pause.

Die Bundestrainerin darf erneut jubeln.

Nach dieser Flanke trifft Schüller zum 2:1

und dreht die Partie.

Aber sie hat noch nicht genug.

Erst sorgt Schüller für das 3:1,

dann krönt sie ihre überragende Leistung in einem weiteren Treffer.

Zweiter Viererpack in ihrer Nationalmannschaftskarriere.

Leupolz setzt den Schlusspunkt mit 5:1.

Zweiter Sieg im zweiten Quali-Spiel.

Frau der Partie: Vierfach-Schützin Schüller.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Mittwoch, den 22. September.

Das Hoch über der Biskaya sorgt im Südwesten für freundliches Wetter,

während sich im Nordosten viele Wolken halten.

Zwischen Ostsee und Erzgebirge fällt heute Nacht Regen.

Sonst bleibt es meist trocken.

Morgen gibt es teils Sonne, teils Wolken.

Mit dem meisten Sonnenschein in Richtung Südwesten

und den dichtesten Wolken nach Osten hin.

Ganz im Osten stellenweise Regen.

Am Donnerstag in der Südhälfte viel Sonnenschein.

Von der Nordsee bis zu den Mittelgebirgen dichtere Wolken,

gebietsweise Schauer.

An der See teils schwere Sturmböen.

Auch Freitag und Samstag im Süden mehr Sonne, im Norden mehr Wolken,

dann aber seltener Regen.

Um 22.15 Uhr hat Caren Miosga diese Tagesthemen:

Tötung wegen Maskenpflicht?

Entsetzen über die Tat in Idar-Oberstein

Verfilmung der "Schachnovelle" - Stefan Zweigs Klassiker im Kino

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 21.09.2021, 20:00 Uhr - UN-Vollversammlung: US-Präsident Biden ruft zu globaler Zusammenarbeit auf tagesschau September 21, 2021, 8:00 p.m. – UN General Assembly: US President Biden calls for global cooperation

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (21.09.2021)

Heute im Studio: Susanne Daubner

Guten Abend, willkommen zur tagesschau.

Zu Beginn der UN-Vollversammlung

rief US-Präsident Biden zu mehr globaler Zusammenarbeit auf.

In seiner ersten Rede bei den UN als Präsident

sprach er sich mit Blick auf China gegen einen Konfrontationskurs aus.

Die USA wollten keine Teilung der Welt in starre Blöcke.

Als zentrale Herausforderungen

nannte er die Pandemie und den Klimawandel.

Präsident Biden setzt auf Diplomatie statt Konfrontation.

Intensivster Wettbewerb mit Rivalen dürfe nicht in Konflikte ausarten.

Damit setzt er heute den Ton für Amerikas künftige Rolle in der Welt.

Wir wollen keinen neuen Kalten Krieg

oder eine in Blöcke gespaltene Welt.

Die USA werden mit jedem Staat zusammenarbeiten,

der friedliche Lösungen für gemeinsame Herausforderungen sucht.

Im Kampf gegen den Klimawandel

kündigt er die Verdoppelung der Hilfen für ärmere Länder an.

Die Lage sei ernst.

Die extremen Wetterlagen in allen Teilen der Welt

bedeuten die höchste Alarmstufe für die Menschheit.

Auch der UN-Generalsekretär

hatte wegen des Klimawandels Alarm geschlagen.

Aber auch andere Probleme der Menschheit wie Corona

müssen gemeinsam gelöst werden.

90 % der Afrikaner warten noch auf die erste Impfung.

Das ist eine moralische Anklage, eine Obszönität.

Wir haben den Wissenschaftstest bestanden und in Ethik eine sechs.

Gemeinsam will man jetzt alles besser machen.

Amerika sitzt wieder am Verhandlungstisch, sagt Biden,

und verspricht intensive Diplomatie und internationale Zusammenarbeit.

Biden will neues Vertrauen bei alten Freunden wieder aufbauen.

Nachdem Frankreich und andere europäische Länder

sich respektlos behandelt fühlen.

Auch wegen des Mangels an Absprache beim Abzug aus Afghanistan.

Nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan

warten dort frühere Ortskräfte auf ihre Ausreise.

Wie viele das Land verlassen wollen, wird derzeit geprüft,

so das Auswärtige Amt auf Grünen-Anfrage.

Etwa 272 Ortskräfte haben Afghanistan verlassen.

In Afghanistan sitzen einige in Masar-i-Sharif fest.

Wir rufen Ahmad an,

eine ehemalige Ortskraft der Bundeswehr in Afghanistan.

Er will unerkannt bleiben.

Wir haben deshalb seinen Namen geändert.

Er lebt in Masar-i-Scharif in einem Versteck.

Von Deutschland fühlt er sich im Stich gelassen.

Seit der Machtübernahme der Taliban

habe ich keinen Anruf mehr von der deutschen Botschaft bekommen.

Er und seine Familie haben ein Einreisevisum nach Deutschland,

aber eine Luftbrücke gibt es nicht mehr.

Der Landweg ist versperrt oder zu gefährlich.

Die Bundesregierung hat offenbar den Überblick verloren.

Sie kann nicht sagen,

wie viele Ortskräfte sie insgesamt beschäftigt hat.

Das werde derzeit eruiert, heißt es auf Anfrage der Grünen.

Bislang konnte die Bundesregierung

offenbar nur einen Bruchteil in Sicherheit bringen.

Gegenüber dem ARD Hauptstadtstudio erklärt das Verteidigungsministerium:

Laut Verteidigungsministerium warten 500 Ortskräfte

und 2500 Angehörige der Bundeswehr auf die Ausreise.

Scharfe Kritik von der Opposition:

Ich halte die Politik der Regierung in Bezug auf die Ortskräfte

für verantwortungslos.

In anderen Ländern sind aufgrund verfehlter Evakuierungen

Minister zurückgetreten wie in den Niederlanden.

Das kollektive Versagen dieser Bundesregierung

setzt sich einfach fort.

Verzweifelt richtet Ahmad einen Hilferuf:

Rettet uns, sagt er. Bitte, so schnell wie möglich.

Im U-Boot-Streit mit Australien

haben sich die EU-Außenminister hinter Frankreich gestellt.

Kommissionspräsidentin von der Leyen

bezeichnete das Vorgehen als nicht akzeptabel und forderte Aufklärung.

Australien setzt statt auf französische Schiffe

künftig auf Atom-U-Boote mit US-Technik.

Ermöglicht hatte dies eine Allianz mit den USA und Großbritannien.

Die soll wohl ein Gegengewicht zu China darstellen.

U-Boot-Bau ist ein großes Geschäft in Frankreich:

Zwölf Stück sollten eigentlich nach Australien geliefert werden.

Kostenpunkt: über 30 Mrd. Euro.

Nun hat Australien eine Allianz mit den USA geschlossen.

Statt mit französischen Dieselmotoren zu tauchen

bekommt das Land atomgetriebene U-Boote aus Amerika.

Die können länger, teils Monate unter Wasser bleiben.

Frankreich fühlt sich ausgebootet.

Finanziell und politisch, vor allem von den USA.

Paris spricht von Lügen und Vertrauensbruch

und fühlt sich erinnert an Donald Trump.

Diese einseitigen Entscheidungen, diese Unvorhersehbarkeit,

die fehlende Absprache mit Verbündeten:

Das sind Reflexe aus einer Zeit, die wir überwunden hofften.

Auch andere EU-Außenminister sind irritiert vom Vorgehen der USA.

Der NATO-Partner Frankreich wurde düpiert.

Biden verschärft aus Sicht vieler auch den Konflikt mit China

durch die Lieferung der U-Boote in den Pazifik.

Und das ohne jede Abstimmung im Bündnis.

Was dort entschieden wurde und die Art,

wie die Entscheidung zustande kam, ist irritierend.

Es ist ernüchternd, nicht nur für Frankreich.

Joe Biden ging heute nicht direkt auf den Streit ein.

Wie das Verhältnis zu Frankreich ist, wird er gefragt.

Great, großartig, ist die Antwort.

In Brüssel ist man da nicht so sicher:

Geplante Handelsgespräche mit den USA wurden abgesagt.

Bei der Parlamentswahl in Kanada holte die liberale Partei

von Premierminister Trudeau die meisten Stimmen.

Sie verfehlte die absolute Mehrheit.

Trudeau führt eine Minderheitsregierung

und ist auf Unterstützung der Opposition angewiesen.

Wegen guter Umfragewerte hatte er die Wahl um zwei Jahre vorgezogen

und wollte alleine regieren.

Nun ändert sich die Sitzverteilung im Parlament kaum.

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Kassierer

in Idar-Oberstein:

Es wächst die Sorge um eine Radikalisierung

von Gegnern der Corona-Maßnahmen.

Führende Politiker zeigten sich heute entsetzt und warnten vor Hass.

Ein Kunde (49) erschoss den Kassierer (20)

nachdem dieser ihn aufforderte, eine Maske zu trage.

Er ist in Haft und geständig.

Der Tatort ist zu einem Ort des Gedenkens geworden.

In dieser Tankstelle im rheinland-pfälzischen Ida-Oberstein

wurde ein Kassierer (20) von einem Mann erschossen.

Der Kassierer hatte ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen.

Der Schütze hat die Tat gestanden.

Er gab an, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste.

Er habe sich immer weiter in die Ecke gedrängt gefühlt

und keinen anderen Ausweg gesehen, als ein Zeichen zu setzen.

Bundesweit sorgt die Tat für Entsetzen.

Viele Politiker sprechen der Familie auf Twitter ihr Mitgefühl aus,

fordern entschlossenes Handeln der Gesellschaft und harte Strafen.

Auf anderen Kanälen wie Telegram wird die Tat gefeiert.

Experten warnen vor einer Zuordnung des Täters in bestimmte Milieus,

sehen aber auch eine Verantwortung für die sozialen Medien.

Wir müssen verstehen, dass wir diesen Raum gestalten.

Es geht darum, demokratische Prozesse zu etablieren.

Diesen Raum zu verteidigen vor feindlichen Übernahmen,

Gewalt, Hetze.

Und das ernster zu nehmen und nicht abzustempeln.

Es sollte mehr Gewaltprävention

und stärkeres Durchgreifen der Sicherheitsbehörden geben.

Notwendig ist eine Nulltoleranzlinie.

Jedes falsch verstandenes großzügiges Gewährenlassen

wird von denen akzeptiert.

Und animiert nur, weiterzumachen.

In Ida-Oberstein bleibt die Trauer um eine Tat,

die ganz Deutschland noch beschäftigen wird.

Die rechtsextreme Partei "Der Dritte Weg"

muss Wahlplakate mit der Aufschrift "Hängt die Grünen" abhängen.

Das hat das Oberverwaltungsgericht Bautzen entschieden.

Die Plakate erfüllten den objektiven Tatbestand der Volksverhetzung.

Daran ändere ein zweiter Satz nichts, der aufruft zum Aufhängen

von Plakaten in der Parteifarbe des "Dritten Wegs".

Die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin:

Sie werden mit Biochemikerin Katalin Kariko ausgezeichnet

mit dem Paul-Ehrlich und Ludwig-Darmstaedter-Preis.

Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Forschung an mRNA.

Ihre Arbeit ermöglichte die schnelle Entwicklung

eines Impfstoffes gegen das Coronavirus.

Auf der mRNA-Technologie ruhen weitere Hoffnungen,

etwa für Krebsmedikamente.

2013 treffen sich zum ersten Mal Katalin Kariko

und die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin.

Bei uns dreien ist am wichtigsten, dass man etwas glaubt,

auch wenn andere skeptisch sind, und sehr viele Jahre investiert.

Wir haben ähnliche Verhältnisse.

Wir kommen nicht aus Akademiker-Familien.

Sie wollen etwas erreichen. Menschen helfen.

Das Projekt ihres Lebens: mRNA.

Ständig transportiert mRNA, ausgehend vom Erbgut,

Baupläne von Zelle zu Zelle, etwa, um Gewebe zu erneuern.

Kariko forschte daran, Baupläne aus dem Labor zu vermitteln,

um Brandwunden zu heilen oder Schlaganfälle.

Nur wenige glaubten an ihre Idee.

Dann trifft sie Ugur Sahin.

Auch auf Grundlage von Karikos Arbeit

entwickelten sie einen Corona-Impfstoff.

Für diese Entwicklung und das aufgezeigte Potenzial

mRNA-basierter Therapien gibt es den Paul-Ehrlich-Preis.

Mein Gott, ich kenne jemand, der den Preis schon gewonnen hat!

Ich habe darüber gelesen - mit riesigem Respekt.

Jetzt gehöre ich zu diesen Preisträgern.

Das ist wie ein Schock!

In Zukunft könnten mRNA-Therapien Krebskranken helfen.

Deren Immunsystem soll trainiert werden,

Tumorzellen gezielt zu attackieren.

Nach dem Vulkanausbruch auf La Palma

wurde das Gebiet von weiteren kleinen Erdbeben erschüttert.

Lavaströme fließen in Richtung Küste.

Morgen sollen sie den Atlantik erreichen.

Mehr als 160 Häuser sind komplett zerstört,

weitere Gebiete wurden evakuiert.

Etwa 6000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Der Vulkan Cumbre Vieja brach Sonntag erstmals seit 50 Jahren aus.

In der Qualifikation für die Fußball-WM 2023

feiert die Frauen-Nationalmannschaft den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Mit 5:1 gegen Serbien übernimmt das Team von Martina Voss-Tecklenburg

die Führung in der Tabelle.

Die favorisierte DFB-Elf geriet zunächst in Rückstand.

Ihre Rufe zunächst Schall und Rauch.

Das Team von Voss-Tecklenburg

zu Beginn gedanklich nicht auf der Höhe.

Das 0:1 in der dritten Minute durch die 16-jährige Matejic.

Die erste Halbzeit wird unterbrochen, weil eine Schiedsrichterassistentin

mit gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus kam.

Dann erhöht Deutschland das Tempo.

Der Ausgleich kurz nach der Pause.

Die Bundestrainerin darf erneut jubeln.

Nach dieser Flanke trifft Schüller zum 2:1

und dreht die Partie.

Aber sie hat noch nicht genug.

Erst sorgt Schüller für das 3:1,

dann krönt sie ihre überragende Leistung in einem weiteren Treffer.

Zweiter Viererpack in ihrer Nationalmannschaftskarriere.

Leupolz setzt den Schlusspunkt mit 5:1.

Zweiter Sieg im zweiten Quali-Spiel.

Frau der Partie: Vierfach-Schützin Schüller.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Mittwoch, den 22. September.

Das Hoch über der Biskaya sorgt im Südwesten für freundliches Wetter,

während sich im Nordosten viele Wolken halten.

Zwischen Ostsee und Erzgebirge fällt heute Nacht Regen.

Sonst bleibt es meist trocken.

Morgen gibt es teils Sonne, teils Wolken.

Mit dem meisten Sonnenschein in Richtung Südwesten

und den dichtesten Wolken nach Osten hin.

Ganz im Osten stellenweise Regen.

Am Donnerstag in der Südhälfte viel Sonnenschein.

Von der Nordsee bis zu den Mittelgebirgen dichtere Wolken,

gebietsweise Schauer.

An der See teils schwere Sturmböen.

Auch Freitag und Samstag im Süden mehr Sonne, im Norden mehr Wolken,

dann aber seltener Regen.

Um 22.15 Uhr hat Caren Miosga diese Tagesthemen:

Tötung wegen Maskenpflicht?

Entsetzen über die Tat in Idar-Oberstein

Verfilmung der "Schachnovelle" - Stefan Zweigs Klassiker im Kino

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021