tagesschau 15.07.2021, 09:00 Uhr - Schwere Unwetter und Überschwemmungen: Vier Menschen sterben in Ahrweiler
Guten Morgen, ich begrüße Sie zur tagesschau.
Nach Dauerregen und Überflutungen
hat sich die Situation in vielen Teilen des Landes zugespitzt.
Besonders bedrohlich ist die Lage in Rheinland-Pfalz.
Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz kamen vier Menschen ums Leben.
Die genauen Umstände seien noch unklar, so die Polizei.
Im Ort Schuld in der Eifel stürzten sechs Häuser ein.
Weitere Gebäude seien instabil, so die Polizei.
Mehrere Menschen würden vermisst.
Die Lage in der Eifel ist katastrophal.
Mindestens vier Menschen sind ums Leben gekommen.
Die Ahr hat sich zu einem reißenden Fluss entwickelt.
In Schuld sind über Nacht sechs Häuser eingestürzt.
Nach Angaben der Polizei werden 50 bis 60 Personen vermisst.
Vier Landkreise haben den Katastrophenfall ausgerufen.
Schulen und Kitas sind geschlossen.
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Lage ebenfalls extrem gefährlich.
In Waxweiler sitzen fünf Leute in einem Haus fest.
Die Lage sei dramatisch.
Viele Orte sind kaum zu erreichen.
Live aus Koblenz Renata Sappert. Wie ist die Situation?
Die ist wirklich katastrophal und sehr gefährlich.
Im Kreis Ahrweiler ist der Katastrophenfall ausgerufen worden.
Die Polizei hat vier Tote bestätigt.
60 Menschen werden vermisst, Häuser sind eingestürzt.
Durch die Fluten und den aufgeweichten Boden.
25 weitere Häuser sind einsturzgefährdet.
Unsere Reporter haben größte Mühe, an den Einsatzort zu kommen,
weil Straßen überflutet oder weggebrochen sind.
Mit welchen Problemen kämpfen die Rettungskräfte?
Die Rettungskräfte stehen vor den gleichen Problemen.
Sie kommen nicht an den Einsatzort.
Beispiel: die Stadt Mayen.
Dort ist die eigentlich kleine Nette über die Ufer getreten.
Auch hier sind Menschen in ihren Häusern eingeschlossen.
Die Rettungskräfte haben Mühe, dort hinzukommen, auch in Booten.
Die Strömung ist sehr reißend.
Ein Einsatzleiter sagte uns,
so etwas hätte er noch nicht erlebt.
Damit zurück nach Hamburg.
Danke, Renata Sappert.
Dramatisch ist die Lage auch in Nordrhein-Westfalen.
Mehrere Feuerwehrleute kamen bei Rettungseinsätzen ums Leben.
Viele Straßen sind überspült und Keller vollgelaufen.
Der Bahn- und Straßenverkehr ist stellenweise zum Erliegen gekommen.
Mehrere Talsperren drohen überzulaufen.
Häuser und Wohnungen mussten evakuiert werden.
In Hagen hilft die Bundeswehr mit schwerem Gerät beim Aufräumen.
Sie sind gekommen, um zu helfen.
Bundeswehrpanzer rollen durch Hagen.
Das hätte sich bis gestern dort niemand vorstellen können.
Soldaten, Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz.
Teile der Stadt mussten evakuiert werden.
Den ganzen Tag über hatte es gestern geregnet.
Schlamm und Geröll soweit das Auge reicht.
Auch im Saarland gab es Überschwemmungen.
In einigen Regionen fällt der Strom aus,
in Köln und Wuppertal.
Im Einsatz gegen das Unwetter
starben im Märkischen Kreis zwei Feuerwehrleute,
in Nordrhein-Westfalen einer.
Talsperren drohen überzulaufen.
Feuerwehr und THW versuchen, das zu verhindern, hier in Aachen.
Ein Überlaufen bedrohe Dörfer und Kleinstädte.
Viele hoffen auf weniger Regen.
Heute haben wir noch Regenfälle im äußersten Westen des Landes.
Sie lassen aber ein bisschen nach.
Sie konzentrieren sich mehr auf Baden-Württemberg und Bayern.
Dort kann es ergiebig regnen, mit entsprechender Hochwassergefahr.
Wenn der Regen aufhört, sollen die Aufräumarbeiten beginnen.
Der Präsident der Ärztekammer, Reinhardt, plädiert dafür,
vom Herbst an Corona-Tests nicht mehr kostenlos anzubieten.
Wenn alle die Chance gehabt hätten, sich vollständig impfen zu lassen,
sollten Ungeimpfte ihre Tests selbst bezahlen -
etwa für den Restaurantbesuch oder Urlaubsreisen.
Es dürfe nicht sein, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland,
dass die Gemeinschaft für den Impfunwillen Einzelner aufkomme.
Die Wetteraussichten:
Heute wechselhaft,
neben Sonnenschein dichte Wolken mit Schauern oder Gewittern.
Dabei Starkregen möglich. In Alpennähe auch Dauerregen.
Am ehesten im Ostseeumfeld länger sonnig.
Die tagesschau meldet sich wieder um 12 Uhr.
Hier geht es weiter mit Live nach Neun.
Ihnen einen schönen Tag.
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