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2021 Tagesschau, tagesschau 15.06.2021, 17:00 Uhr - US-Präsident Biden und EU-Spitzenvertreter legen Streit über Subventionen für Flugzeu

tagesschau 15.06.2021, 17:00 Uhr - US-Präsident Biden und EU-Spitzenvertreter legen Streit über Subventionen für Flugzeu

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (15.06.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Trotz Maske wird deutlich:

Die Stimmung beim EU-USA-Gipfel ist gut.

So gut wie seit Langem nicht mehr im transatlantischen Verhältnis.

Prägten den Jahren unter Trump Konflikte die Beziehungen,

betonen beide Seiten jetzt:

Kompromisse sind möglich, sogar bei schwierigen Fragen.

Heute beendete man den Streit über Subventionen für Flugzeugbauer.

Tag fünf der amerikanischen Charme-Offensive in Europa:

US-Präsident Biden will Konflikte ausräumen,

auch beim Treffen mit den EU-Spitzen.

Amerika ist zurück.

Wir hatten uns nie ganz zurückgezogen.

Aber jetzt ist wieder klar:

Es liegt im Interesse der USA,

eine großartige Beziehung zur NATO und zur Europäischen Union zu haben.

Deshalb werde man den Streit über Strafzölle

nach 17 Jahren endlich beilegen.

Es ging um verbotene Subventionen für den US-Flugzeugbauer Boeing

und den europäischen Airbus-Konzern.

Dieses Abkommen eröffnet ein neues Kapitel

in unseren Beziehungen.

Wir hatten Rechtsstreitigkeiten und bewegen uns jetzt hin

zu Kooperation im Luftfahrtbereich.

Andere Handelskonfliktpunkte bleiben

wie die US-Strafzölle auf europäischen Stahl und Aluminium.

Sie sorgten für einen Export-Rückgang um 40 Prozent.

Einigkeit aber beim Klimaschutz:

Wir haben entschieden, eine Klima-Aktionsgruppe zu gründen

zwischen der EU und den USA.

Wir wollen die Klimaziele gemeinsam konkret anzugehen.

Verlässliche Partner wolle man nach der Eiszeit wieder sein.

Die Beziehungen zwischen der EU und den USA

hat der Besuch offenbar wiederbelebt.

Seit 1,5 Jahren bestimmt das Corona-Virus weite Bereiche

des öffentlichen Lebens.

Jetzt entspannt sich die Situation etwas.

Fachleute aus Politik, Gesellschaft und Medizin werfen den Blick zurück.

Bei einem Kongress in Berlin geht es um die Lehren,

die es zu ziehen gilt:

Um auf mögliche weitere Infektionswellen

besser vorbereitet zu sein.

Auch wenn die Zahlen Hoffnung machen.

Ohne PCR-Test darf niemand zum Hauptstadtkongress.

Statt 8000 Teilnehmern wie vor der Pandemie

sind es diesmal nur 500 Wissenschaftler und Mediziner.

Drei Tage lang diskutieren sie Lehren aus der Corona-Pandemie -

auch wenn sie noch nicht vorbei sei.

Die Frage ist, wie es im Herbst weitergeht.

Der saisonale Effekt wird wieder in die andere Richtung schlagen.

Es wird eine Inzidenzerhöhung geben.

Dann, so die Prognose, werden sich vor allem Jüngere infizieren.

Sie, auch das eine Erkenntnis,

seien von der Pandemie besonders hart getroffen worden.

Es gibt Fenster, die kommen nie zurück in der Identitätsfindung.

In einer Berufskarriere sind 1,5 Jahre nicht so ein Drama

wie für einen Jugendlichen.

Der verliert in der Pubertät zentrale Momente.

Die Pandemie hat Schwachpunkte im Gesundheitssystem aufgezeigt.

Intensivstationen hatten große Probleme bis hin zur Überlastung.

Es brauche dringend mehr Personal,

um auf eine Pandemie vorbereitet zu sein.

Intensivmedizin darf nicht

unter ökonomischen Gesichtspunkten funktionieren.

Die Intensiv- oder Notfallmedizin ist Daseinsvorsorge

für die Bevölkerung.

Wenn ich Daseinsvorsorge betreibe, brauche ich eine Refinanzierung.

Corona wird das Leben auch in den nächsten Jahren bestimmen.

In den Kliniken werde die Krankheit zum Alltag gehören.

Um ganz andere Folgen der Pandemie

ging es bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts.

Die rechte Szene habe durch Corona Auftrieb bekommen,

so Innenminister Seehofer.

Man müsse von einer besonderen Gesundheitslage sprechen,

aber auch von einer besonderen Sicherheitslage.

Rechtsextreme hätten mit bürgerlichen Demonstranten

gegen Corona-Maßnahmen protestiert.

Berlin im August 2020.

Demonstranten besitzen die Treppe zum Reichstagsgebäude.

Dabei waren Rechtsextreme und Reichsbürger.

Das Extremisten Corona-Proteste für sich nutzen,

nennt der Innenminister bedrohlich.

Rechtsextremisten konnten Seite an Seite

mit bürgerlichen Demonstranten protestieren.

Sie konnten wirkmächtige Bilder erzeugen.

Sie konnten den Protesten zu oft ihren Stempel aufdrücken.

Im Bericht beschreiben der Minister

und der Chef des Verfassungsschutzes Rechtsextremismus als größte Gefahr

neben dem Antisemitismus.

Auch bei Linksextremen sehen die Behörden zunehmende Gewalt.

Auch ein neues Phänomen von Extremismus wird beobachtet,

nicht klar links oder rechts.

Das Ziel: Die Delegitimierung des Staates.

Es wird deutlich, das hier eine Agenda

über die reine Mobilisierung hinausgeht.

Das zielt darauf ab,

das Vertrauen in staatliche Institutionen

und seine Repräsentanten zu beschädigen.

Die Pandemie hat die Bedrohung verschärft.

Denn, so der Verfassungsschutzpräsident:

"Extremisten und Terroristen gehen nicht in den Lockdown."

Das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr

bekommt einen neuen Kommandeur.

Nach übereinstimmenden Berichten wird der Brigadegeneral Ansgar Meyer

zum 1. September die Spitzenposition bei der Eliteeinheit übernehmen.

Zurzeit führt er das deutsche Kontingent in Afghanistan an.

Meyer folgt auf Markus Kreitmayr.

Dieser war wegen einer Sammelaktion

für aus KSK-Beständen verschwundene Munition in die Kritik geraten.

Die Einheit sorgte wegen rechtsextremer Vorfälle

immer wieder für Schlagzeilen.

Das ist ein Quantencomputer -

ein Quantensprung in der Technik von Rechnern.

Er ist wesentlich leistungsfähiger als herkömmliche Geräte

und gilt als Computer der Zukunft.

Die Bundesregierung investiert darum Milliarden in die Technologie.

Heute wurde der erste Superrechner in Deutschland vorgestellt.

Er steht in Baden-Württemberg, gehört IBM

und wird betrieben von der Fraunhofer-Gesellschaft.

Er soll das goldene Zeitalter einer neuen Computergeneration einleiten:

Quantum System One ist der erste kommerziell genutzte Quantencomputer

auf europäischem Boden.

In Ehningen bei Stuttgart stellt das US-Unternehmen IBM

heute den "Computer der Zukunft" vor.

Das traditionelle Computing kommt zu einem Ende.

Es wird nicht den Herausforderungen gewachsen sein,

die die Welt für uns bereithält.

Quantum System One soll unter dem Dach der Fraunhofer Gesellschaft

die Forschung in Deutschland vorantreiben.

Der Vorteil von Quantencomputern:

Sie können riesige Datensätze verarbeiten.

Um etwa die perfekte Route im Straßensystem zu finden,

berechnet ein klassischer Computer eine Strecke nach der anderen.

Ein Quantencomputer kann mögliche Routen gleichzeitig berechnen

und kommt so schnell zum Ergebnis.

Für Bauteile der Quantentechnologie sei Deutschland

ein wichtiger Lieferant.

Das Potenzial müsse man nutzen:

Wenn wir es schaffen, koordiniert das zu konzertieren:

Dann können wir vom Land der Komponentenbauer

zum Land, das im Quantencomputing führend ist, aufsteigen.

Noch investieren vor allem US-Firmen in die neue Technologie.

Das will Kanzlerin Merkel ändern.

Der Bund stellt 2 Mrd. Euro an Fördermitteln bereit.

Wir sind bereits inmitten eines intensiven Wettbewerbs.

Da möchte Deutschland ein Wörtchen mitreden.

Merkels Ziel: In fünf Jahren soll es einen ersten Quantencomputer

made in Germany geben.

Aus Amerika kommen neue Inflationssignale.

Die Großhandelspreise sind in den letzten zwölf Monate

um 6,6 Prozent gestiegen, allein im Mai um fast ein Prozent.

Doch die Börsen reagieren darauf nicht.

Stefan Wolff, woher rührt diese Gelassenheit?

Das liegt an der Pandemie.

Vor einem Jahr war das auf einem Höhepunkt.

Die Industrie war dicht.

Die Wirtschaft kam zum Erliegen.

Die Preise brachen ein.

Es erklärt, dass die Preise jetzt steigen.

Das ist ein Basiseffekt.

Das lässt die Börse kalt.

Auf diesen Preisauftrieb wird sie nicht reagieren.

Das sorgt dafür, dass der DAX anziehen kann.

Erleichterung auch, das ist eine Entlastung.

Ein moderner Islam auf dem Boden des Grundgesetzes:

Das ist das Selbstverständnis des Islamkollegs Deutschland,

das heute in Osnabrück eröffnete.

Es ist die erste derartige Einrichtung in der Bundesrepublik.

Getragen wird das Kolleg u.a. vom Zentralrat der Muslime.

Hier sollen Imame auf Deutsch für ihren Dienst in Moscheegemeinden

aus- und weitergebildet werden:

Unabhängig von Organisationen aus dem Ausland.

Muhamed Memedi ist einer der ersten 35 Kollegiaten

am Osnabrücker Islamkolleg Deutschland.

Jede Fünfte ist eine Frau.

Predigtlehre, Seelsorge, Koranrezitation:

Der Unterricht ist praxisorientiert und findet auf Deutsch statt.

Man bekommt hier die Professionalität schon mit.

Vor allem, wenn man reinkommt und sieht:

Hier sind so viele Primärquellen.

Man hat hier viel investiert.

Finanziert wird das Islamkolleg vom Bund und dem Land Niedersachsen.

Einfluss auf die Lehrinhalte hat der Staat nicht.

Immer wieder wurde kritisiert, dass in deutschen Moscheegemeinden

Imame aus anderen Ländern predigen und bezahlt werden.

Neben der deutschen Sprache

fehle es den Imamen an Einfühlung in die hiesige Kultur.

Auch der politische Einfluss der Türkei auf deutsche Gemeinden

wurde diskutiert.

Das Islamkolleg ist verbandsübergreifend,

legt Wert auf Unabhängigkeit.

Die Personen, die wir ausbilden,

sind in der Regel in Deutschland beheimatet, sprechen Deutsch.

Wir hoffen, dass sie einen Beitrag zur Beheimatung des Islams

in Deutschland leisten werden.

Unklar ist noch, wie die Moscheegemeinden

die Imame oder Seelsorger nach der Ausbildung bezahlen sollen.

Es ist angerichtet:

So etwa soll heute Abend die Münchner Arena erstrahlen,

direkt nach dem Spiel Deutschland - Frankreich.

Die EM-Vorrundenpartie klingt wie ein Finale.

Immerhin treffen die Weltmeister von 2014 und 2018 aufeinander.

Und während bei den Mannschaften die Anspannung steigen dürfte,

wächst die Vorfreude bei den Fans, besonders am Spielort.

Rund 14.000 dürfen im Stadion dabei sein.

Spätestens jetzt ist die EM-Stimmung auch in München angekommen.

Stunden vor dem Anpfiff feiern Fans in der Innenstadt -

wegen Corona nur in kleinen Gruppen.

Ich freu mich absolut - ich hab 'ne Karte bekommen.

Vor allem nach Corona -

dass man mal was anderes sieht und auch zum Fußball darf.

Wir sind cool. Wenn man gewinnt, ist das normal.

Wenn nicht gewinnen, gewinnen die zwei anderen Spiele sowieso.

Größere Fan-Ansammlungen darf es nicht geben.

Darauf achtet die Polizei.

Die üblichen Public-Viewing Events finden ohnehin nicht statt.

Die Pandemie ist noch nicht vorbei.

Wir wollen mehr Normalität.

Es ist schön,

wenn man dieses Ereignis am Bildschirm verfolgen kann.

Aber man sollte keine Riesen-Happenings veranstalten.

Im Münchner Stadion dürfen 14.500 Fans dabei sein.

Alle müssen nachweisen,

dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.

Auf den Rängen gilt FFP2-Maskenpflicht

und Alkoholverbot im ganzen Stadion - selbst im VIP-Bereich.

Um Warteschlangen zu vermeiden,

hat jede Eintrittskarte ein Zeitfenster:

30 Minuten, um ohne Gedränge durch den Einlass zu kommen,

um endlich das erste EM-Spiel in München zu sehen.

Ab morgen wird es heiß in Deutschland mit Temperaturen von bis zu 34 Grad.

Die Einzelheiten:

In der Nacht in der Mitte lockere Wolken.

Richtung Osten auch mal dichtere Wolken, sonst klar.

Am Tag scheint die Sonne für viele Stunden.

Später vom Westen bis in den Osten lockere Quellwolken.

Schauer sind die Ausnahme.

Das war die tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant und um 20 Uhr die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend noch.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 15.06.2021, 17:00 Uhr - US-Präsident Biden und EU-Spitzenvertreter legen Streit über Subventionen für Flugzeu tagesschau 15.06.2021, 17:00 Uhr - US President Biden and EU leaders settle dispute over subsidies for aircraft

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (15.06.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Trotz Maske wird deutlich:

Die Stimmung beim EU-USA-Gipfel ist gut.

So gut wie seit Langem nicht mehr im transatlantischen Verhältnis.

Prägten den Jahren unter Trump Konflikte die Beziehungen,

betonen beide Seiten jetzt:

Kompromisse sind möglich, sogar bei schwierigen Fragen.

Heute beendete man den Streit über Subventionen für Flugzeugbauer.

Tag fünf der amerikanischen Charme-Offensive in Europa:

US-Präsident Biden will Konflikte ausräumen,

auch beim Treffen mit den EU-Spitzen.

Amerika ist zurück.

Wir hatten uns nie ganz zurückgezogen.

Aber jetzt ist wieder klar:

Es liegt im Interesse der USA,

eine großartige Beziehung zur NATO und zur Europäischen Union zu haben.

Deshalb werde man den Streit über Strafzölle

nach 17 Jahren endlich beilegen.

Es ging um verbotene Subventionen für den US-Flugzeugbauer Boeing

und den europäischen Airbus-Konzern.

Dieses Abkommen eröffnet ein neues Kapitel

in unseren Beziehungen.

Wir hatten Rechtsstreitigkeiten und bewegen uns jetzt hin

zu Kooperation im Luftfahrtbereich.

Andere Handelskonfliktpunkte bleiben

wie die US-Strafzölle auf europäischen Stahl und Aluminium.

Sie sorgten für einen Export-Rückgang um 40 Prozent.

Einigkeit aber beim Klimaschutz:

Wir haben entschieden, eine Klima-Aktionsgruppe zu gründen

zwischen der EU und den USA.

Wir wollen die Klimaziele gemeinsam konkret anzugehen.

Verlässliche Partner wolle man nach der Eiszeit wieder sein.

Die Beziehungen zwischen der EU und den USA

hat der Besuch offenbar wiederbelebt.

Seit 1,5 Jahren bestimmt das Corona-Virus weite Bereiche

des öffentlichen Lebens.

Jetzt entspannt sich die Situation etwas.

Fachleute aus Politik, Gesellschaft und Medizin werfen den Blick zurück.

Bei einem Kongress in Berlin geht es um die Lehren,

die es zu ziehen gilt:

Um auf mögliche weitere Infektionswellen

besser vorbereitet zu sein.

Auch wenn die Zahlen Hoffnung machen.

Ohne PCR-Test darf niemand zum Hauptstadtkongress.

Statt 8000 Teilnehmern wie vor der Pandemie

sind es diesmal nur 500 Wissenschaftler und Mediziner.

Drei Tage lang diskutieren sie Lehren aus der Corona-Pandemie -

auch wenn sie noch nicht vorbei sei.

Die Frage ist, wie es im Herbst weitergeht.

Der saisonale Effekt wird wieder in die andere Richtung schlagen.

Es wird eine Inzidenzerhöhung geben.

Dann, so die Prognose, werden sich vor allem Jüngere infizieren.

Sie, auch das eine Erkenntnis,

seien von der Pandemie besonders hart getroffen worden.

Es gibt Fenster, die kommen nie zurück in der Identitätsfindung.

In einer Berufskarriere sind 1,5 Jahre nicht so ein Drama

wie für einen Jugendlichen.

Der verliert in der Pubertät zentrale Momente.

Die Pandemie hat Schwachpunkte im Gesundheitssystem aufgezeigt.

Intensivstationen hatten große Probleme bis hin zur Überlastung.

Es brauche dringend mehr Personal,

um auf eine Pandemie vorbereitet zu sein.

Intensivmedizin darf nicht

unter ökonomischen Gesichtspunkten funktionieren.

Die Intensiv- oder Notfallmedizin ist Daseinsvorsorge

für die Bevölkerung.

Wenn ich Daseinsvorsorge betreibe, brauche ich eine Refinanzierung.

Corona wird das Leben auch in den nächsten Jahren bestimmen.

In den Kliniken werde die Krankheit zum Alltag gehören.

Um ganz andere Folgen der Pandemie

ging es bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts.

Die rechte Szene habe durch Corona Auftrieb bekommen,

so Innenminister Seehofer.

Man müsse von einer besonderen Gesundheitslage sprechen,

aber auch von einer besonderen Sicherheitslage.

Rechtsextreme hätten mit bürgerlichen Demonstranten

gegen Corona-Maßnahmen protestiert.

Berlin im August 2020.

Demonstranten besitzen die Treppe zum Reichstagsgebäude.

Dabei waren Rechtsextreme und Reichsbürger.

Das Extremisten Corona-Proteste für sich nutzen,

nennt der Innenminister bedrohlich.

Rechtsextremisten konnten Seite an Seite

mit bürgerlichen Demonstranten protestieren.

Sie konnten wirkmächtige Bilder erzeugen.

Sie konnten den Protesten zu oft ihren Stempel aufdrücken.

Im Bericht beschreiben der Minister

und der Chef des Verfassungsschutzes Rechtsextremismus als größte Gefahr

neben dem Antisemitismus.

Auch bei Linksextremen sehen die Behörden zunehmende Gewalt.

Auch ein neues Phänomen von Extremismus wird beobachtet,

nicht klar links oder rechts.

Das Ziel: Die Delegitimierung des Staates.

Es wird deutlich, das hier eine Agenda

über die reine Mobilisierung hinausgeht.

Das zielt darauf ab,

das Vertrauen in staatliche Institutionen

und seine Repräsentanten zu beschädigen.

Die Pandemie hat die Bedrohung verschärft.

Denn, so der Verfassungsschutzpräsident:

"Extremisten und Terroristen gehen nicht in den Lockdown."

Das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr

bekommt einen neuen Kommandeur.

Nach übereinstimmenden Berichten wird der Brigadegeneral Ansgar Meyer

zum 1. September die Spitzenposition bei der Eliteeinheit übernehmen.

Zurzeit führt er das deutsche Kontingent in Afghanistan an.

Meyer folgt auf Markus Kreitmayr.

Dieser war wegen einer Sammelaktion

für aus KSK-Beständen verschwundene Munition in die Kritik geraten.

Die Einheit sorgte wegen rechtsextremer Vorfälle

immer wieder für Schlagzeilen.

Das ist ein Quantencomputer -

ein Quantensprung in der Technik von Rechnern.

Er ist wesentlich leistungsfähiger als herkömmliche Geräte

und gilt als Computer der Zukunft.

Die Bundesregierung investiert darum Milliarden in die Technologie.

Heute wurde der erste Superrechner in Deutschland vorgestellt.

Er steht in Baden-Württemberg, gehört IBM

und wird betrieben von der Fraunhofer-Gesellschaft.

Er soll das goldene Zeitalter einer neuen Computergeneration einleiten:

Quantum System One ist der erste kommerziell genutzte Quantencomputer

auf europäischem Boden.

In Ehningen bei Stuttgart stellt das US-Unternehmen IBM

heute den "Computer der Zukunft" vor.

Das traditionelle Computing kommt zu einem Ende.

Es wird nicht den Herausforderungen gewachsen sein,

die die Welt für uns bereithält.

Quantum System One soll unter dem Dach der Fraunhofer Gesellschaft

die Forschung in Deutschland vorantreiben.

Der Vorteil von Quantencomputern:

Sie können riesige Datensätze verarbeiten.

Um etwa die perfekte Route im Straßensystem zu finden,

berechnet ein klassischer Computer eine Strecke nach der anderen.

Ein Quantencomputer kann mögliche Routen gleichzeitig berechnen

und kommt so schnell zum Ergebnis.

Für Bauteile der Quantentechnologie sei Deutschland

ein wichtiger Lieferant.

Das Potenzial müsse man nutzen:

Wenn wir es schaffen, koordiniert das zu konzertieren:

Dann können wir vom Land der Komponentenbauer

zum Land, das im Quantencomputing führend ist, aufsteigen.

Noch investieren vor allem US-Firmen in die neue Technologie.

Das will Kanzlerin Merkel ändern.

Der Bund stellt 2 Mrd. Euro an Fördermitteln bereit.

Wir sind bereits inmitten eines intensiven Wettbewerbs.

Da möchte Deutschland ein Wörtchen mitreden.

Merkels Ziel: In fünf Jahren soll es einen ersten Quantencomputer

made in Germany geben.

Aus Amerika kommen neue Inflationssignale.

Die Großhandelspreise sind in den letzten zwölf Monate

um 6,6 Prozent gestiegen, allein im Mai um fast ein Prozent.

Doch die Börsen reagieren darauf nicht.

Stefan Wolff, woher rührt diese Gelassenheit?

Das liegt an der Pandemie.

Vor einem Jahr war das auf einem Höhepunkt.

Die Industrie war dicht.

Die Wirtschaft kam zum Erliegen.

Die Preise brachen ein.

Es erklärt, dass die Preise jetzt steigen.

Das ist ein Basiseffekt.

Das lässt die Börse kalt.

Auf diesen Preisauftrieb wird sie nicht reagieren.

Das sorgt dafür, dass der DAX anziehen kann.

Erleichterung auch, das ist eine Entlastung.

Ein moderner Islam auf dem Boden des Grundgesetzes:

Das ist das Selbstverständnis des Islamkollegs Deutschland,

das heute in Osnabrück eröffnete.

Es ist die erste derartige Einrichtung in der Bundesrepublik.

Getragen wird das Kolleg u.a. vom Zentralrat der Muslime.

Hier sollen Imame auf Deutsch für ihren Dienst in Moscheegemeinden

aus- und weitergebildet werden:

Unabhängig von Organisationen aus dem Ausland.

Muhamed Memedi ist einer der ersten 35 Kollegiaten

am Osnabrücker Islamkolleg Deutschland.

Jede Fünfte ist eine Frau.

Predigtlehre, Seelsorge, Koranrezitation:

Der Unterricht ist praxisorientiert und findet auf Deutsch statt.

Man bekommt hier die Professionalität schon mit.

Vor allem, wenn man reinkommt und sieht:

Hier sind so viele Primärquellen.

Man hat hier viel investiert.

Finanziert wird das Islamkolleg vom Bund und dem Land Niedersachsen.

Einfluss auf die Lehrinhalte hat der Staat nicht.

Immer wieder wurde kritisiert, dass in deutschen Moscheegemeinden

Imame aus anderen Ländern predigen und bezahlt werden.

Neben der deutschen Sprache

fehle es den Imamen an Einfühlung in die hiesige Kultur.

Auch der politische Einfluss der Türkei auf deutsche Gemeinden

wurde diskutiert.

Das Islamkolleg ist verbandsübergreifend,

legt Wert auf Unabhängigkeit.

Die Personen, die wir ausbilden,

sind in der Regel in Deutschland beheimatet, sprechen Deutsch.

Wir hoffen, dass sie einen Beitrag zur Beheimatung des Islams

in Deutschland leisten werden.

Unklar ist noch, wie die Moscheegemeinden

die Imame oder Seelsorger nach der Ausbildung bezahlen sollen.

Es ist angerichtet:

So etwa soll heute Abend die Münchner Arena erstrahlen,

direkt nach dem Spiel Deutschland - Frankreich.

Die EM-Vorrundenpartie klingt wie ein Finale.

Immerhin treffen die Weltmeister von 2014 und 2018 aufeinander.

Und während bei den Mannschaften die Anspannung steigen dürfte,

wächst die Vorfreude bei den Fans, besonders am Spielort.

Rund 14.000 dürfen im Stadion dabei sein.

Spätestens jetzt ist die EM-Stimmung auch in München angekommen.

Stunden vor dem Anpfiff feiern Fans in der Innenstadt -

wegen Corona nur in kleinen Gruppen.

Ich freu mich absolut - ich hab 'ne Karte bekommen.

Vor allem nach Corona -

dass man mal was anderes sieht und auch zum Fußball darf.

Wir sind cool. Wenn man gewinnt, ist das normal.

Wenn nicht gewinnen, gewinnen die zwei anderen Spiele sowieso.

Größere Fan-Ansammlungen darf es nicht geben.

Darauf achtet die Polizei.

Die üblichen Public-Viewing Events finden ohnehin nicht statt.

Die Pandemie ist noch nicht vorbei.

Wir wollen mehr Normalität.

Es ist schön,

wenn man dieses Ereignis am Bildschirm verfolgen kann.

Aber man sollte keine Riesen-Happenings veranstalten.

Im Münchner Stadion dürfen 14.500 Fans dabei sein.

Alle müssen nachweisen,

dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.

Auf den Rängen gilt FFP2-Maskenpflicht

und Alkoholverbot im ganzen Stadion - selbst im VIP-Bereich.

Um Warteschlangen zu vermeiden,

hat jede Eintrittskarte ein Zeitfenster:

30 Minuten, um ohne Gedränge durch den Einlass zu kommen,

um endlich das erste EM-Spiel in München zu sehen.

Ab morgen wird es heiß in Deutschland mit Temperaturen von bis zu 34 Grad.

Die Einzelheiten:

In der Nacht in der Mitte lockere Wolken.

Richtung Osten auch mal dichtere Wolken, sonst klar.

Am Tag scheint die Sonne für viele Stunden.

Später vom Westen bis in den Osten lockere Quellwolken.

Schauer sind die Ausnahme.

Das war die tagesschau um fünf.

Jetzt folgt Brisant und um 20 Uhr die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend noch.

Copyright Untertitel: NDR 2021