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2021 Tagesschau, tagesschau 14.06.2021, 20:00 Uhr - Gedenken an Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion vor 80 Jahren

tagesschau 14.06.2021, 20:00 Uhr - Gedenken an Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion vor 80 Jahren

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (14.06.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die NATO hat beim ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Biden

eine Neuausrichtung der Allianz auf den Weg gebracht.

Auf Initiative der USA beschloss sie, sich nicht nur gegen Russland,

sondern auch gegen China zu positionieren.

Die NATO-Staaten sehen durch beide Länder Werte und Interessen bedroht.

US-Präsident Biden versicherte, die USA stünden zu ihrem Versprechen,

den Partnern im Ernstfall beizustehen.

Geschlossenheit und Einigkeit sollen diese Bilder signalisieren:

Die NATO - Bündnis in Bestform.

Nichts zu spüren von Macrons einstiger Analyse,

die NATO sei hirntot.

Der Gipfel in Brüssel – Premiere für US-Präsident Biden.

Der kommt mit klarem Bekenntnis:

NATO und Beistandsverpflichtung nach Artikel fünf

sind für uns heilige Verpflichtung.

Und ich möchte, dass Europa weiß: Die USA sind an Ihrer Seite.

Bedrohung durch Terrorismus und Cyberkrieg:

Die 30 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs

haben Schwieriges auf der Agenda.

Auch das angespannte Verhältnis zu Russland.

Heute vor 80 Jahren wurden große Teile der estnischen Bevölkerung

von Russland nach Sibirien deportiert, darunter meine Mutter.

Wir werden das nicht vergessen

und halten den Frieden nicht für selbstverständlich.

Deshalb brauchen wir eine kollektive Stärkung unserer Verteidigung,

eine Taktik zur Abschreckung und eine angemessene Finanzierung.

Die sichert Kanzlerin Merkel zu.

Bis 2030 werde Deutschland seine Beiträge wie versprochen erhöhen.

Das ist der doppelte Ansatz:

Einerseits Abschreckung und eigene Verteidigung,

andererseits Gesprächsbereitschaft.

Auch mit China, dessen politischer, ökonomischer, militärischer Einfluss

auf der Weltbühne wächst.

Dazu wählt die NATO in der Abschlusserklärung

ungewohnt klare Worte:

Man habe das autoritäre China als Sicherheitsrisiko erkannt.

Zu den Ergebnissen des NATO-Gipfels: Markus Preiß live aus Brüssel.

"America is back!" - den Satz hörte man heute bei der NATO immer wieder.

Aber Joe Biden ist nicht nur als Beschützer gegen Russland zurück,

sondern als Präsident mit Forderungen.

Das sieht man v.a. daran, mit welchem Tempo sich die NATO

auf Druck aus Washington China zuwendet.

Das Bündnis versteht sich

als eins zur Verteidigung im nordatlantischen Raum.

Jetzt wird in den Hallen der Militärallianz

öfter vom Indo-Pazifik gesprochen, von einem anderen Teil der Welt.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg

nannte konkrete militärische Bedrohungen durch China:

Etwa, dass das Land sein Atomarsenal ausweite und neue Waffen entwickele.

Manchen EU-Politikern dürfte dabei mulmig zumute sein.

Denn auch wenn man China erst mal nur im Auge behalten will,

weiß niemand, was das morgen konkret bedeuten könnte.

Die Kanzlerin warnte denn auch, den Konflikt "nicht überzubewerten"

und China Gesprächsangebote zu machen.

Zurück zu Constantin Schreiber.

Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri

warnt vor einem Trend hin zu gefechtsbereiten Atomwaffen.

Zwar sinke die Gesamtzahl atomarer Sprengköpfe.

Die Zahl der Atomwaffen, die auf Raketen montiert

oder anderweitig einsatzbereit seien, habe 2020 zugenommen.

Das gelte vor allem für die USA und Russland.

Auch die anderen sieben Atommächte würden ihr Arsenal modernisieren.

Die Sipri-Forscher sprechen von einem Wettrüsten.

Im Juni 1941, vor 80 Jahren,

begann der Angriffskrieg der Wehrmacht auf die Sowjetunion.

Bundespräsident Steinmeier erinnerte im früheren NS-Lager Sandbostel

an das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener.

Unter 300.000 internierten Soldaten

waren 70.000 Angehörige der Roten Armee.

Ohne Schutz durch das Kriegsvölkerrecht

starben Tausende an Entkräftung und Hunger.

Diese Opfergruppe, so Steinmeier,

sei auch in der deutschen Erinnerung weitgehend vergessen worden.

In vielen Apotheken kann man sich seit heute

die Corona-Impfung digital bescheinigen lassen.

Das Zertifikat soll den Nachweis, aber auch die Kontrolle erleichtern -

auf nationaler wie internationaler Ebene, etwa im Urlaub.

In den ersten Stunden

wurden bundesweit 140.000 Zertifikate ausgestellt.

Jeweils 18 Euro erhalten die Apotheken vom Bund.

Für die Bürger ist der Service kostenlos.

Großer Ansturm vor dieser Kölner Apotheke:

Bundesweit nehmen mehr als zwei Drittel der Apotheken

am Start des digitalen Impfpasses teil.

Morgens läuft noch nicht alles glatt.

Die Daten müssen ans RKI verschickt, abgeglichen, zurückgesendet werden.

Leider gibt es Startschwierigkeiten, was fast zu erwarten war.

Es gibt so hohe Zugriffsraten auf den RKI-Server,

dass die Zugriffe nicht funktionieren.

Wir hoffen auf Besserung im Laufe des Tages.

Nach holprigem Start läuft es reibungsloser.

Die digitalen Impfpässe werden ausgestellt.

Dafür muss die Apothekerin

die Daten des Personalausweises mit denen des Impfpasses abgleichen.

So funktioniert der digitale Impfnachweis per QR-Code.

Eine Impfbestätigung soll nach kompletter Impfung auch in Praxen,

Impfzentren und nicht nur in Apotheken erstellt werden.

Die Impfpass-App speichert den Impfnachweis als QR-Code.

Der kann bei Reisen oder Veranstaltungen

vorgezeigt werden.

Erleichterung unten denen,

die den digitalen Impfpass in den Händen halten.

In letzter Zeit, wenn ich in Restaurants war oder in Kneipen,

musste ich immer dieses Heftchen mitnehmen.

Das ist auch nicht fälschungssicher.

Ich bin froh, dass das digital erfasst ist und überall vorliegt.

Widerstand bei Hausärzten, die bis Ende Juni einbezogen werden sollen.

Schon jetzt seien Arztpraxen mit Impfungen überlastet.

Es ist nicht unsere Aufgabe, solche Ausweise auszustellen.

Wir sind kein Passamt.

Wir haben Patienten zu therapieren.

Es ist keine medizinische Aufgabe.

Ohnehin seien die Praxen noch nicht dafür ausgerüstet.

Mit Blick auf die sinkenden Corona-Zahlen

nimmt die Diskussion über Lockerungen Fahrt auf.

Im Zentrum steht die Maskenpflicht.

Die Bundesregierung riet wegen der Gefahr durch Mutanten

zu abgestuftem Vorgehen und zur Vorsicht.

Die FDP drängt auf deutlichere Schritte.

Die Verhältnismäßigkeit sei nicht mehr gewahrt.

Zuständig für die Regelungen sind die Länder.

Die Zahl der Neuinfektionen

hat erstmals seit über acht Monaten die Marke von 1000 unterschritten.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei knapp unter 17.

Sommer, Sonne, niedrige Infektionszahlen -

trotzdem Maskenpflicht auch draußen.

Das gilt nicht überall, aber etwa in Neuss.

Maskenpflicht ist Ländersache.

Der Gesundheitsminister macht einen Vorstoß:

Der Vorschlag kommt beim bayerischen Ministerpräsidenten nicht gut an.

Die Maske sei eines der wenigen wirksamen Instrumente gegen Corona.

Und überhaupt:

Ich finde es schade, wenn von Seiten des Bundes

den Ländern an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird.

Ohne jede Zuständigkeit und ohne jede Kompetenz.

Ganz anders: die FDP.

Sie fordert ein schnelles Ende der Maskenpflicht.

Aus rechtlichen Gründen.

Es besteht eine verfassungsrechtliche Pflicht,

dass der Staat möglichst schnell zur Normalität zurückkehrt.

Das ist ein schöner Satz

vom Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts.

Dieser Aufgabe

müssen die staatlichen Einrichtungen jeweils nachkommen.

Der Berliner Bürgermeister hat das vor – aber vorsichtig:

Die Maskenpflicht nur draußen lockern.

Drinnen, etwa in Schulen, wie in Mecklenburg-Vorpommern -

das geht ihm zu weit.

Man hat stundenlange Begegnungen im Schulalltag,

sowohl im Klassenraum wie auch in anderen Räumen der Schule.

Da gibt es Gefahren und da muss man sensibel bleiben.

Also weiter Maske auf im Klassenzimmer?

Ein Aerosolforscher sagt: In der Regel nicht.

Die Inzidenzen sind relativ niedrig, man kann lüften, wir haben Sommer.

Dann braucht man nicht unbedingt die Maske.

Ein Sommer ohne Maske –

die Forderungen danach dürften lauter werden.

Die britische Regierung

verschiebt Corona-Lockerungen um einen Monat auf den 19. Juli.

Premierminister Johnson begründete das damit,

dass sich immer mehr mit der Delta-Variante anstecken.

Schon jetzt steige die Zahl von Patienten auf Intensivstationen.

Mit umsichtigem Vorgehen könne man Tausende Todesfälle verhindern.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz

wirft der Union eine Blockadehaltung beim Klimaschutz vor.

Der bisherige Koalitionspartner

bremse den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Stromnetzen aus.

Nur mit der SPD werde es bis 2045 eine CO2-neutrale Industrie geben.

So Scholz in der ARD-Sendung Farbe bekennen.

Wenn die CDU auch die nächste Regierung anführe,

werde das Deutschland Wohlstand kosten.

Das Interview mit dem SPD-Kanzlerkandidaten

sehen Sie im Anschluss an diese tagesschau.

In den kommenden Jahrzehnten drohen im ganzen Bundesgebiet

immer stärkere Auswirkungen des Klimawandels:

Hitzewellen, Waldbrände, Dürren, Starkregen.

Das geht aus einer Risikoanalyse im Auftrag der Bundesregierung hervor.

Besonders betroffen seien Böden, Wälder und Gewässer,

so Umweltministerin Schulze.

Die Autorinnen und Autoren der Studie fordern:

Verringerung von Treibhausgasemissionen,

mehr Bäume in Städten, mehr Raum für Natur.

Einen Tag vor ihrem EM-Start

ist die deutsche Mannschaft am Spielort in München angekommen.

Vor 14.500 Fans trifft sie morgen auf Weltmeister Frankreich.

Bei der Abschlusspressekonferenz schloss Bundestrainer Löw

einen Einsatz des Müncheners Goretzka nicht aus.

Dieser hatte zuletzt eine Muskelverletzung.

Achtung, die Nationalmannschaft rollt an, eskortiert.

Das Team schließlich: millionenschwer.

Ankunft am Münchner Teamhotel am Nachmittag.

Gut ist die Stimmung vorm Auftaktspiel gegen Frankreich.

Wir freuen uns,

dass es auch morgen für uns losgeht gegen den Weltmeister.

Das ist ja schon was Besonderes, das hat man nicht in jedem Turnier.

Besonders auch -

die Partie morgen ist wie die zwei weiteren Gruppenspiele in München:

Heimarena von Manuel Neuer und den anderen sieben Bayern-Spielern.

14.500 Zuschauer sind erlaubt.

Nach dem WM-Vorrunden-Aus vor drei Jahren heißt es: Wiedergutmachung.

Wir wissen,

dass wir den Fans was schuldig sind nach dem letzten Turnier.

Wir wollen versuchen, alle Zuschauer mitzureißen

mit der Art und Weise, wie wir spielen.

Der Teamgeist: hervorragend.

Die Mannschaft: bereit.

Auch der Bundestrainer: voller Selbstvertrauen und Ehrgeiz.

Jeder ist auch sehr, sehr hungrig auf Erfolg bei dieser EM.

Frisch und selbstbewusst aufspielen.

Gutes Omen:

Deutschland hat noch nie ein EM-Auftaktspiel verloren.

Bei der EM gab es heute zwei Partien.

Am Nachmittag schlug Tschechien Schottland mit 2:0.

Im zweiten Spiel verlor Polen mit Weltfußballer Robert Lewandowski

2:1 gegen die Slowakei.

Daumen hoch nach Torrekord in der Bundesliga:

Robert Lewandowski.

Nun ist er für Polen am Start.

Doch der Slowake Robert Mak stahl ihm zunächst die Show mit diesem Solo.

18. Minute: Mak, der frühere Nürnberger, erfolgreich.

Aber der Treffer wird als Eigentor von Szczesny gewertet.

1:0 für die Slowakei zur Pause.

Nach Wiederanpfiff dauerte es 32 Sekunden bis zum Ausgleich.

Karol Lienette der Torschütze für Polen.

Sein Mitspieler Krychowiak musste nach diesem Foul vom Platz.

Gelb-Rot in der 62. Minute.

Die Slowakei nutzte wenig später die Überzahl.

69. Minute: Skriniar mit dem 2:1. Gleichzeitig der Siegtreffer für die Slowaken.

Stürmer Schick war überragend beim 2:0 Tschechiens über Schottland.

Sein Kopfball (42.)

brachte die Führung vor 12.000 Zuschauern in Glasgow.

Zu Beginn der zweiten Hälfte spielten die Schotten mit viel Risiko.

Die Chancenverwertung: zu schwach.

Anders bei den Tschechen:

Schick überraschte Marshall im Tor mit diesem Geniestreich.

Das 2:0 (52.) - auch das Endergebnis.

Die Wettervorhersage für morgen, Dienstag, den 15. Juni.

Mal mehr, mal weniger dichte Wolken des Tiefs bei Skandinavien

breiten sich nachts im Norden landeinwärts aus.

Sonst klar oder nur dünne Schleierwolken.

Am Tag viel Sonne südlich von Mosel und Main.

Erst ziehen im Norden,

dann in der Mitte auch dichtere Wolken durch.

Meist trocken bei Sonnenschein.

Mittwoch viel Sonne, nur wenige Wolken.

In den nördlichen und östlichen Mittelgebirgen Schauer möglich.

Donnerstag ist es sonnig und heiß,

nachmittags und abends im Westen Gewitter möglich.

Freitag im Osten weiter sonnig und trocken.

Sonst neben Sonne Schauer und Gewitter, örtlich unwetterartig.

Caren Miosga hat um 22.30 Uhr diese Tagesthemen für Sie:

Maske ja oder nein?

Wie sinnvoll ist der Mundschutz noch an Schulen?

Zeitenwende in der Backstube -

Wie das Handwerk für Lehrlinge wieder attraktiver werden soll.

Ihnen noch einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021

Farbe bekennen um 20.15 Uhr in DGS auf tagesschau24


tagesschau 14.06.2021, 20:00 Uhr - Gedenken an Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion vor 80 Jahren tagesschau 14.06.2021, 20:00 - Commemoration of the invasion of the Soviet Union by the Wehrmacht 80 years ago tagesschau 14.06.2021, 20:00 - Commemorazione dell'invasione della Wehrmacht dell'Unione Sovietica 80 anni fa

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (14.06.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die NATO hat beim ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Biden

eine Neuausrichtung der Allianz auf den Weg gebracht.

Auf Initiative der USA beschloss sie, sich nicht nur gegen Russland,

sondern auch gegen China zu positionieren.

Die NATO-Staaten sehen durch beide Länder Werte und Interessen bedroht.

US-Präsident Biden versicherte, die USA stünden zu ihrem Versprechen,

den Partnern im Ernstfall beizustehen.

Geschlossenheit und Einigkeit sollen diese Bilder signalisieren:

Die NATO - Bündnis in Bestform.

Nichts zu spüren von Macrons einstiger Analyse,

die NATO sei hirntot.

Der Gipfel in Brüssel – Premiere für US-Präsident Biden.

Der kommt mit klarem Bekenntnis:

NATO und Beistandsverpflichtung nach Artikel fünf

sind für uns heilige Verpflichtung.

Und ich möchte, dass Europa weiß: Die USA sind an Ihrer Seite.

Bedrohung durch Terrorismus und Cyberkrieg:

Die 30 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs

haben Schwieriges auf der Agenda.

Auch das angespannte Verhältnis zu Russland.

Heute vor 80 Jahren wurden große Teile der estnischen Bevölkerung

von Russland nach Sibirien deportiert, darunter meine Mutter.

Wir werden das nicht vergessen

und halten den Frieden nicht für selbstverständlich.

Deshalb brauchen wir eine kollektive Stärkung unserer Verteidigung,

eine Taktik zur Abschreckung und eine angemessene Finanzierung.

Die sichert Kanzlerin Merkel zu.

Bis 2030 werde Deutschland seine Beiträge wie versprochen erhöhen.

Das ist der doppelte Ansatz:

Einerseits Abschreckung und eigene Verteidigung,

andererseits Gesprächsbereitschaft.

Auch mit China, dessen politischer, ökonomischer, militärischer Einfluss

auf der Weltbühne wächst.

Dazu wählt die NATO in der Abschlusserklärung

ungewohnt klare Worte:

Man habe das autoritäre China als Sicherheitsrisiko erkannt.

Zu den Ergebnissen des NATO-Gipfels: Markus Preiß live aus Brüssel.

"America is back!" - den Satz hörte man heute bei der NATO immer wieder.

Aber Joe Biden ist nicht nur als Beschützer gegen Russland zurück,

sondern als Präsident mit Forderungen.

Das sieht man v.a. daran, mit welchem Tempo sich die NATO

auf Druck aus Washington China zuwendet.

Das Bündnis versteht sich

als eins zur Verteidigung im nordatlantischen Raum.

Jetzt wird in den Hallen der Militärallianz

öfter vom Indo-Pazifik gesprochen, von einem anderen Teil der Welt.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg

nannte konkrete militärische Bedrohungen durch China:

Etwa, dass das Land sein Atomarsenal ausweite und neue Waffen entwickele.

Manchen EU-Politikern dürfte dabei mulmig zumute sein.

Denn auch wenn man China erst mal nur im Auge behalten will,

weiß niemand, was das morgen konkret bedeuten könnte.

Die Kanzlerin warnte denn auch, den Konflikt "nicht überzubewerten"

und China Gesprächsangebote zu machen.

Zurück zu Constantin Schreiber.

Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri

warnt vor einem Trend hin zu gefechtsbereiten Atomwaffen.

Zwar sinke die Gesamtzahl atomarer Sprengköpfe.

Die Zahl der Atomwaffen, die auf Raketen montiert

oder anderweitig einsatzbereit seien, habe 2020 zugenommen.

Das gelte vor allem für die USA und Russland.

Auch die anderen sieben Atommächte würden ihr Arsenal modernisieren.

Die Sipri-Forscher sprechen von einem Wettrüsten.

Im Juni 1941, vor 80 Jahren,

begann der Angriffskrieg der Wehrmacht auf die Sowjetunion.

Bundespräsident Steinmeier erinnerte im früheren NS-Lager Sandbostel

an das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener.

Unter 300.000 internierten Soldaten

waren 70.000 Angehörige der Roten Armee.

Ohne Schutz durch das Kriegsvölkerrecht

starben Tausende an Entkräftung und Hunger.

Diese Opfergruppe, so Steinmeier,

sei auch in der deutschen Erinnerung weitgehend vergessen worden.

In vielen Apotheken kann man sich seit heute

die Corona-Impfung digital bescheinigen lassen.

Das Zertifikat soll den Nachweis, aber auch die Kontrolle erleichtern -

auf nationaler wie internationaler Ebene, etwa im Urlaub.

In den ersten Stunden

wurden bundesweit 140.000 Zertifikate ausgestellt.

Jeweils 18 Euro erhalten die Apotheken vom Bund.

Für die Bürger ist der Service kostenlos.

Großer Ansturm vor dieser Kölner Apotheke:

Bundesweit nehmen mehr als zwei Drittel der Apotheken

am Start des digitalen Impfpasses teil.

Morgens läuft noch nicht alles glatt.

Die Daten müssen ans RKI verschickt, abgeglichen, zurückgesendet werden.

Leider gibt es Startschwierigkeiten, was fast zu erwarten war.

Es gibt so hohe Zugriffsraten auf den RKI-Server,

dass die Zugriffe nicht funktionieren.

Wir hoffen auf Besserung im Laufe des Tages.

Nach holprigem Start läuft es reibungsloser.

Die digitalen Impfpässe werden ausgestellt.

Dafür muss die Apothekerin

die Daten des Personalausweises mit denen des Impfpasses abgleichen.

So funktioniert der digitale Impfnachweis per QR-Code.

Eine Impfbestätigung soll nach kompletter Impfung auch in Praxen,

Impfzentren und nicht nur in Apotheken erstellt werden.

Die Impfpass-App speichert den Impfnachweis als QR-Code.

Der kann bei Reisen oder Veranstaltungen

vorgezeigt werden.

Erleichterung unten denen,

die den digitalen Impfpass in den Händen halten.

In letzter Zeit, wenn ich in Restaurants war oder in Kneipen,

musste ich immer dieses Heftchen mitnehmen.

Das ist auch nicht fälschungssicher.

Ich bin froh, dass das digital erfasst ist und überall vorliegt.

Widerstand bei Hausärzten, die bis Ende Juni einbezogen werden sollen.

Schon jetzt seien Arztpraxen mit Impfungen überlastet.

Es ist nicht unsere Aufgabe, solche Ausweise auszustellen.

Wir sind kein Passamt.

Wir haben Patienten zu therapieren.

Es ist keine medizinische Aufgabe.

Ohnehin seien die Praxen noch nicht dafür ausgerüstet.

Mit Blick auf die sinkenden Corona-Zahlen

nimmt die Diskussion über Lockerungen Fahrt auf.

Im Zentrum steht die Maskenpflicht.

Die Bundesregierung riet wegen der Gefahr durch Mutanten

zu abgestuftem Vorgehen und zur Vorsicht.

Die FDP drängt auf deutlichere Schritte.

Die Verhältnismäßigkeit sei nicht mehr gewahrt.

Zuständig für die Regelungen sind die Länder.

Die Zahl der Neuinfektionen

hat erstmals seit über acht Monaten die Marke von 1000 unterschritten.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei knapp unter 17.

Sommer, Sonne, niedrige Infektionszahlen -

trotzdem Maskenpflicht auch draußen.

Das gilt nicht überall, aber etwa in Neuss.

Maskenpflicht ist Ländersache.

Der Gesundheitsminister macht einen Vorstoß:

Der Vorschlag kommt beim bayerischen Ministerpräsidenten nicht gut an.

Die Maske sei eines der wenigen wirksamen Instrumente gegen Corona.

Und überhaupt:

Ich finde es schade, wenn von Seiten des Bundes

den Ländern an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird.

Ohne jede Zuständigkeit und ohne jede Kompetenz.

Ganz anders: die FDP.

Sie fordert ein schnelles Ende der Maskenpflicht.

Aus rechtlichen Gründen.

Es besteht eine verfassungsrechtliche Pflicht,

dass der Staat möglichst schnell zur Normalität zurückkehrt.

Das ist ein schöner Satz

vom Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts.

Dieser Aufgabe

müssen die staatlichen Einrichtungen jeweils nachkommen.

Der Berliner Bürgermeister hat das vor – aber vorsichtig:

Die Maskenpflicht nur draußen lockern.

Drinnen, etwa in Schulen, wie in Mecklenburg-Vorpommern -

das geht ihm zu weit.

Man hat stundenlange Begegnungen im Schulalltag,

sowohl im Klassenraum wie auch in anderen Räumen der Schule.

Da gibt es Gefahren und da muss man sensibel bleiben.

Also weiter Maske auf im Klassenzimmer?

Ein Aerosolforscher sagt: In der Regel nicht.

Die Inzidenzen sind relativ niedrig, man kann lüften, wir haben Sommer.

Dann braucht man nicht unbedingt die Maske.

Ein Sommer ohne Maske –

die Forderungen danach dürften lauter werden.

Die britische Regierung

verschiebt Corona-Lockerungen um einen Monat auf den 19. Juli.

Premierminister Johnson begründete das damit,

dass sich immer mehr mit der Delta-Variante anstecken.

Schon jetzt steige die Zahl von Patienten auf Intensivstationen.

Mit umsichtigem Vorgehen könne man Tausende Todesfälle verhindern.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz

wirft der Union eine Blockadehaltung beim Klimaschutz vor.

Der bisherige Koalitionspartner

bremse den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Stromnetzen aus.

Nur mit der SPD werde es bis 2045 eine CO2-neutrale Industrie geben.

So Scholz in der ARD-Sendung Farbe bekennen.

Wenn die CDU auch die nächste Regierung anführe,

werde das Deutschland Wohlstand kosten.

Das Interview mit dem SPD-Kanzlerkandidaten

sehen Sie im Anschluss an diese tagesschau.

In den kommenden Jahrzehnten drohen im ganzen Bundesgebiet

immer stärkere Auswirkungen des Klimawandels:

Hitzewellen, Waldbrände, Dürren, Starkregen.

Das geht aus einer Risikoanalyse im Auftrag der Bundesregierung hervor.

Besonders betroffen seien Böden, Wälder und Gewässer,

so Umweltministerin Schulze.

Die Autorinnen und Autoren der Studie fordern:

Verringerung von Treibhausgasemissionen,

mehr Bäume in Städten, mehr Raum für Natur.

Einen Tag vor ihrem EM-Start

ist die deutsche Mannschaft am Spielort in München angekommen.

Vor 14.500 Fans trifft sie morgen auf Weltmeister Frankreich.

Bei der Abschlusspressekonferenz schloss Bundestrainer Löw

einen Einsatz des Müncheners Goretzka nicht aus.

Dieser hatte zuletzt eine Muskelverletzung.

Achtung, die Nationalmannschaft rollt an, eskortiert.

Das Team schließlich: millionenschwer.

Ankunft am Münchner Teamhotel am Nachmittag.

Gut ist die Stimmung vorm Auftaktspiel gegen Frankreich.

Wir freuen uns,

dass es auch morgen für uns losgeht gegen den Weltmeister.

Das ist ja schon was Besonderes, das hat man nicht in jedem Turnier.

Besonders auch -

die Partie morgen ist wie die zwei weiteren Gruppenspiele in München:

Heimarena von Manuel Neuer und den anderen sieben Bayern-Spielern.

14.500 Zuschauer sind erlaubt.

Nach dem WM-Vorrunden-Aus vor drei Jahren heißt es: Wiedergutmachung.

Wir wissen,

dass wir den Fans was schuldig sind nach dem letzten Turnier.

Wir wollen versuchen, alle Zuschauer mitzureißen

mit der Art und Weise, wie wir spielen.

Der Teamgeist: hervorragend.

Die Mannschaft: bereit.

Auch der Bundestrainer: voller Selbstvertrauen und Ehrgeiz.

Jeder ist auch sehr, sehr hungrig auf Erfolg bei dieser EM.

Frisch und selbstbewusst aufspielen.

Gutes Omen:

Deutschland hat noch nie ein EM-Auftaktspiel verloren.

Bei der EM gab es heute zwei Partien.

Am Nachmittag schlug Tschechien Schottland mit 2:0.

Im zweiten Spiel verlor Polen mit Weltfußballer Robert Lewandowski

2:1 gegen die Slowakei.

Daumen hoch nach Torrekord in der Bundesliga:

Robert Lewandowski.

Nun ist er für Polen am Start.

Doch der Slowake Robert Mak stahl ihm zunächst die Show mit diesem Solo.

18\. Minute: Mak, der frühere Nürnberger, erfolgreich.

Aber der Treffer wird als Eigentor von Szczesny gewertet.

1:0 für die Slowakei zur Pause.

Nach Wiederanpfiff dauerte es 32 Sekunden bis zum Ausgleich.

Karol Lienette der Torschütze für Polen.

Sein Mitspieler Krychowiak musste nach diesem Foul vom Platz.

Gelb-Rot in der 62. Minute.

Die Slowakei nutzte wenig später die Überzahl.

69\. Minute: Skriniar mit dem 2:1. Gleichzeitig der Siegtreffer für die Slowaken.

Stürmer Schick war überragend beim 2:0 Tschechiens über Schottland.

Sein Kopfball (42.)

brachte die Führung vor 12.000 Zuschauern in Glasgow.

Zu Beginn der zweiten Hälfte spielten die Schotten mit viel Risiko.

Die Chancenverwertung: zu schwach.

Anders bei den Tschechen:

Schick überraschte Marshall im Tor mit diesem Geniestreich.

Das 2:0 (52.) - auch das Endergebnis.

Die Wettervorhersage für morgen, Dienstag, den 15. Juni.

Mal mehr, mal weniger dichte Wolken des Tiefs bei Skandinavien

breiten sich nachts im Norden landeinwärts aus.

Sonst klar oder nur dünne Schleierwolken.

Am Tag viel Sonne südlich von Mosel und Main.

Erst ziehen im Norden,

dann in der Mitte auch dichtere Wolken durch.

Meist trocken bei Sonnenschein.

Mittwoch viel Sonne, nur wenige Wolken.

In den nördlichen und östlichen Mittelgebirgen Schauer möglich.

Donnerstag ist es sonnig und heiß,

nachmittags und abends im Westen Gewitter möglich.

Freitag im Osten weiter sonnig und trocken.

Sonst neben Sonne Schauer und Gewitter, örtlich unwetterartig.

Caren Miosga hat um 22.30 Uhr diese Tagesthemen für Sie:

Maske ja oder nein?

Wie sinnvoll ist der Mundschutz noch an Schulen?

Zeitenwende in der Backstube -

Wie das Handwerk für Lehrlinge wieder attraktiver werden soll.

Ihnen noch einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021

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