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2021 Tagesschau, Sendung vom 26.01.2021, 12:00 Uhr - Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt stellt

Sendung vom 26.01.2021, 12:00 Uhr - Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt stellt

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Angriffe auf die Menschenwürde,

Ablehnung

rechtsstaatlicher Prinzipien,

Demokratiefeindlichkeit:

Für den Verfassungsschutz

in Sachsen-Anhalt die Gründe,

um den Landesverband der AfD

unter Beobachtung zu stellen.

Das Parlamentarische Kontrollgremium

im Landtag

wurde gestern darüber informiert.

Die AfD ist in Sachsen-Anhalt

die größte Oppositionspartei.

Julie Kurz in Berlin:

In Sachsen-Anhalt hat

das Landesamt für Verfassungsschutz

die AfD zum Verdachtsfall erklärt.

Was war der Auslöser

für diese Einschätzung?

Einer der Gründe könnte die Wahl

von Hans-Thomas Tillschneider sein.

Der wurde im Herbst

in den Landesvorstand gewählt.

Tillschneider wird bereits

vom Verfassungsschutz beobachtet.

Er gilt als zentrale Figur

des rechtsextremistischen Flügels.

Der wurde ja mittlerweile

offiziell aufgelöst.

Seine Wahl

dürfte deutlich gezeigt haben,

dass dieser Flügel sehr mächtig ist

in Sachsen-Anhalt.

Die Einstufung

zum Verdachtsfall bedeutet,

dass nachrichtendienstliche Mittel

eingesetzt werden können

zur Beobachtung.

Was bedeutet dieser Schritt

für die AfD bundesweit?

Das ist ein herber Schlag:

Ein weiterer Landesverband

wird hochgestuft zum Verdachtsfall.

Es wird erwartet,

dass der Verfassungsschutz klärt,

wie es mit der AfD weitergeht.

Man rechnet damit,

dass die AfD insgesamt

zum rechtsextremistischen

Verdachtsfall hochgestutzt wird.

Die AfD geht rechtlich dagegen vor.

Das zeigt, wie nervös man ist.

Danke, Julie Kurz.

Erst verzögerte Lieferungen

in der EU.

Jetzt auch noch Medienberichte,

wonach der Impfstoff von AstraZeneca

bei Über-65-Jährigen

weniger gut wirke.

Daher gebe es Zweifel

an der vollständigen Zulassung,

heißt es unter Berufung

auf Regierungskreise.

Das Unternehmen wies

dies als falsch zurück.

Das Gesundheitsministerium sprach

von einem möglichen Missverständnis.

Ressortchef Spahn sagte,

er beteilige sich

nicht an Spekulationen.

Es war immer klar, schon im Herbst,

dass es bei Älteren

weniger Daten gibt.

In den Studien waren also

weniger Ältere eingeschlossen.

Mehr ist aktuell nicht bekannt.

Den Rest werden

die Zulassungsbehörden auswerten.

Ich halte wenig davon, das in

Überschriften spekulativ zu machen.

Wir entscheiden nächste Woche

auf Basis der Wissenschaft,

welche Gruppen

zuerst damit geimpft werden.

AstraZeneca steht wegen der Querelen

mit der EU vor einem Imageschaden.

Auch die Diskussion um mangelnde

Wirksamkeit des Impfstoffs

bei alten Menschen

ist alles andere als glücklich.

Samir Ibrahim,

warum steigt der Aktienkurs

des Pharmakonzerns trotzdem?

Das Unternehmen kann seine Ware

trotzdem losschlagen,

in den USA und in Großbritannien.

Dorthin liefert AstraZeneca weiter.

Die EU ist betroffen als

größter Wirtschaftsraum der Welt.

Das stört Anleger aber nicht,

Als es hieß, der Impfstoff könne

weniger Wirkung zeigen als gedacht,

rutschte die Aktie in Minus.

Jetzt hat sie sich erholt.

Die EU wird darauf achten,

dass Impfstoff zur Verfügung steht.

Danke, Samir Ibrahim.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen

ist weiter leicht gesunken:

Das RKI meldet 6408 neue Fälle

innerhalb von 24 Stunden.

Vor einer Woche waren es

knapp 5000 Fälle mehr.

Die Zahl der Todesfälle

im Zusammenhang mit dem Virus

liegt bei 903.

Leere Hörsäle, stattdessen digitale

Vorlesungen und Videokonferenzen:

Die Pandemie wirkt sich auch

auf das Leben der Studierenden aus.

Doch auch wenn an Universitäten

inzwischen viel online läuft:

Für die Prüfungen bestehen

etliche Hochschulen auf Anwesenheit.

Hier hätten 100 Personen Platz,

zugelassen sind zurzeit 20.

Der Hörsaal ist vorbereitet

für eine schriftliche Prüfung

in Biomechanik

an der Uni Erlangen-Nürnberg.

Mit Abstand, Maskenpflicht

und Hygienevorgaben.

Bayerns Hochschulgesetz

lässt jetzt Online-Prüfungen zu,

aber nur mit Auflagen.

Daher gibt es noch Präsenzprüfungen.

hier im Wintersemester

12 % von 5000 Prüfungen.

Wir bekommen viele Rückmeldungen

von den Studierenden.

In vielen E-Mails wird Besorgnis

zum Ausdruck gebracht,

Präsenzprüfungen sollte man

im Moment besser nicht anbieten.

Wir haben klargemacht:

Es gibt keine Nachteile

außer dem Zeitverlust,

wenn man nicht

an der Prüfung teilnimmt.

Trotzdem ein Problem für Studierende

wie Loren Zimmermann.

Sie macht dieses Semester

sieben Präsenzprüfungen.

Eine Prüfung abzusagen,

würde für einige bedeuten,

dass sich das Studium

um ein Semester verlängert.

Das ist für viele keine Option.

Das sind auch BAföG-Fragen.

Kann man sich das

noch ein halbes Jahr leisten?

Für die Prüfungen hat die Uni sogar

Räume der Messe Nürnberg angemietet.

Dass die Sorgen berechtigt sind,

zeigt ein Fall aus Ansbach.

Dort mussten Teilnehmer

laut Landratsamt

nach einer Präsenzprüfung

in Quarantäne.

In den Niederlanden

sind Proteste gegen strikte

Corona-Maßnahmen ausgeartet.

Aus über zehn Städten wurden

letzte Nacht Unruhen gemeldet.

Polizei und Randalierer

lieferten sich Straßenschlachten,

Polizisten und Journalisten

angegriffen.

Es gab viele Festnahmen.

Am Samstag war eine nächtliche

Ausgangssperre in Kraft getreten.

Flammen auf Rotterdams Straßen.

Auch in vielen anderen Städten

gab es gestern wieder

Ausschreitungen mit Plünderungen

und vielen Festnahmen.

Die Polizei -

überall im Land alarmiert.

Seit drei Tagen kommen

die Niederlande nicht zur Ruhe.

Die Dinge geraten außer Kontrolle,

die Leute verlieren den Verstand.

Ich kann das zum Teil verstehen.

Aber wir müssen alle klarkommen.

Die Wut

der überwiegend jungen Männern

entlud sich auf Geschäfte,

Polizeistationen und ein Krankenhaus.

Sie empören

v.a. die Ausgangssperren:

Zwischen 21 Uhr und 4.30 Uhr

darf man nur aus besonderen Gründen

die Wohnung verlassen.

Für die Gewalt

hat Rutte kein Verständnis.

Das kann man nicht dulden.

Jeder normale Mensch

kann nur Abscheu empfinden.

Man fragt sich:

Was geht in diesen Menschen vor?

Das hat nichts mit Demonstrieren

zu tun, das ist kriminell.

Am frühen Morgen:

erste Aufräumarbeiten.

Viele Niederländer fragen sich,

aus welchen Kreisen

die Randalierer kommen.

Die meisten sind die,

die sonst zu Fußballspielen gehen –

und jetzt auf Randale aus sind.

Ein Land sucht Antworten.

Und hofft auf ein schnelles Ende

der Gewalt.

Im Iran leben

über 83 Millionen Menschen.

1,3 Millionen von ihnen

haben sich mit Corona infiziert.

Doch schnelle Hilfe

ist nicht in Sicht.

Denn der oberste geistliche Führer

und das Parlament

lehnen Impfstoffe aus dem Westen ab.

Taxifahrer Javad (71) ist in Rente,

doch die reicht ihm in Teheran

nicht zum Leben.

Bei der Arbeit kommt er

ständig in Kontakt mit Fremden.

Seine Angst vor Corona ist groß.

Wir warten auf den Impfstoff.

Ich war auch immer

gegen Grippe geimpft,

um ohne Bedenken zu arbeiten.

Doch mit dem Impfen

wurde nicht begonnen.

Dabei ist der Iran

mit offiziell 1,3 Mio. Infektionen

eins der am stärksten

betroffenen Länder.

Der oberste Führer der Republik,

Ayatollah Khamenei,

misstraut westlichen Impfstoffen:

Der Iran sei kein Testlabor,

man arbeite an einem eigenen Mittel.

Der Import amerikanischer

und britischer Impfstoffe

wird nicht erlaubt.

Ich habe die Behörden angewiesen.

Von vielen Iranern gab es Kritik,

u.a. auf Twitter forderten sie:

"Kauft Impfstoffe!"

Die Ärztekammer

schrieb einen offenen Brief:

Die Herstellung eines

eigenen Impfstoffs dauere zu lange.

Die Regierung müsse die Politik

aus dem Spiel lassen.

Für Entspannung

könnte eine Annäherung

mit der neuen US-Regierung sorgen.

Taxifahrer Javad sagt,

ihm sei egal,

woher der Impfstoff komme -

Hauptsache, er komme bald.

Es ist nicht die erste

Regierungskrise in Italien,

auch nicht Giuseppe Contes

erste Regierungskrise.

Auslöser diesmal:

der Einsatz der EU-Corona-Hilfen.

Zwei Vertrauensabstimmungen

im Parlament

hat der parteilose Ministerpräsident

knapp überstanden.

Doch zum Regieren

fehlt ihm die notwendige Mehrheit.

Conte bietet nun seinen Rücktritt an,

um von Staatspräsident Mattarella

mit einer neuen Regierungsbildung

betraut zu werden.

Anja Miller in Rom:

Wird Conte die Lage

in den Griff bekommen?

Vor wenigen Minuten

ist er angekommen.

Er wird Mattarella

seinen Rücktritt anbieten.

Es sieht gut aus,

dass er betraut wird

mit einer neuen Regierungsbildung.

Sowohl die Sozialdemokraten

als auch die Fünf-Sterne-Bewegung

haben ihm Unterstützung zugesagt.

Morgen führt Mattarella

Sondierungsgespräche

mit den Fraktionschefs.

Italien soll viel Geld

von der EU bekommen.

Warum zerstreiten sich

die Parteien darüber?

Das fragt man sich tatsächlich.

Es gab grundsätzliche

Auseinandersetzungen

um die Verteilung

der Corona-Hilfen.

Und um die Frage,

ob Italien Kredite annehmen muss

aus dem europäischen Rettungsfonds.

Contes Widersacher Renzi ging es

auch um Contes politischen Stil:

Er habe stark

am Parlament vorbei regiert.

In einer Regierung

mit stabilerer Mehrheit

kann das anders aufgesetzt werden.

Da würde auch Renzi

seine Unterstützung wieder anbieten.

Aber die Sache eilt.

Bis Ende April

müssen die Pläne in Europa sein.

Sonst verliert Italien viel Geld.

Danke, Anja Miller.

"Nie wieder!" - so die Losung

des morgigen Holocaust-Gedenktags.

Doch Antisemitismus und Rassismus

sind zunehmend ein Problem,

klagen Betroffene

und die Antidiskriminierungsstelle.

Mehrere Firmen und

der Fußballverein Borussia Dortmund

stellten sich in einer Veranstaltung

gegen Rechtsextremismus.

Sie fordern

ein friedliches Miteinander.

Kranzniederlegung am Gleis 17

am Bahnhof Berlin-Grunewald.

Von hier aus wurden im Dritten Reich

50.000 Juden in Lager deportiert.

Einige große deutsche Unternehmen

stellen sich, wie sie sagen,

ihrer historischen Verantwortung

und gegen Antisemitismus.

Der Holocaust-Gedenktag findet

aber größtenteils online statt.

Der Präsident

des Zentralrats der Juden

warnt vor dem Antisemitismus

von heute.

Antisemitismus ist keine Meinung,

Antisemitismus ist ein Verbrechen.

Es führte dazu, dass Unschuldige

millionenfach ermordet wurden.

Daran erinnern wir heute.

Wir erinnern

an die ausgelöschten Leben,

die zerstörten Träume von Menschen.

Eines der Unternehmen, die sich

engagieren, ist die Deutsche Bahn.

Sie wolle mit solchen Aktionen

einen Beitrag für eine friedliche

Gesellschaft leisten,

sagt der Vorstandsvorsitzende.

Die Reichsbahn war Teil der

Mordmaschinerie in Nazi-Deutschland.

Deshalb ist es für uns wichtig,

daran zu erinnern

und auch die Stimme zu erheben,

uns für eine Gesellschaft

ohne Hass und ohne Extremismus

und gegen Antisemitismus

und Rassismus auszusprechen.

Die beteiligten Unternehmen hoffen,

dass andere Firmen und Organisationen

sich ihrer Erklärung anschließen.

Die Wetteraussichten:

Im Südosten anhaltende Schneefälle,

teils mit Verwehungen.

Sonst nur vereinzelt Schauer,

in tiefen Lagen als Regen.

Im Norden und im Südwesten

zeitweise freundlich.

Das war unsere tagesschau um 12.

Jetzt folgt das ARD-Buffet

und ab 13 Uhr das mittagsmagazin.

In der Sendung

gibt's die nächste tagesschau.

Wir sehen uns um 14 Uhr wieder.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung vom 26.01.2021, 12:00 Uhr - Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt stellt Broadcast from 26.01.2021, 12:00 clock - Constitutional protection in Saxony-Anhalt places Uitzending van 26.01.2021, 12:00 - Bureau voor de bescherming van de grondwet in Saksen-Anhalt Transmissão de 26.01.2021, 12:00 - Proteção constitucional em locais da Saxónia-Anhalt 2021 年 1 月 26 日中午 12:00 播出 - 萨克森-安哈尔特州宪法保护办公室

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Angriffe auf die Menschenwürde,

Ablehnung

rechtsstaatlicher Prinzipien,

Demokratiefeindlichkeit:

Für den Verfassungsschutz

in Sachsen-Anhalt die Gründe,

um den Landesverband der AfD

unter Beobachtung zu stellen.

Das Parlamentarische Kontrollgremium

im Landtag

wurde gestern darüber informiert.

Die AfD ist in Sachsen-Anhalt

die größte Oppositionspartei.

Julie Kurz in Berlin:

In Sachsen-Anhalt hat

das Landesamt für Verfassungsschutz

die AfD zum Verdachtsfall erklärt.

Was war der Auslöser

für diese Einschätzung?

Einer der Gründe könnte die Wahl

von Hans-Thomas Tillschneider sein.

Der wurde im Herbst

in den Landesvorstand gewählt.

Tillschneider wird bereits

vom Verfassungsschutz beobachtet.

Er gilt als zentrale Figur

des rechtsextremistischen Flügels.

Der wurde ja mittlerweile

offiziell aufgelöst.

Seine Wahl

dürfte deutlich gezeigt haben,

dass dieser Flügel sehr mächtig ist

in Sachsen-Anhalt.

Die Einstufung

zum Verdachtsfall bedeutet,

dass nachrichtendienstliche Mittel

eingesetzt werden können

zur Beobachtung.

Was bedeutet dieser Schritt

für die AfD bundesweit?

Das ist ein herber Schlag:

Ein weiterer Landesverband

wird hochgestuft zum Verdachtsfall.

Es wird erwartet,

dass der Verfassungsschutz klärt,

wie es mit der AfD weitergeht.

Man rechnet damit,

dass die AfD insgesamt

zum rechtsextremistischen

Verdachtsfall hochgestutzt wird.

Die AfD geht rechtlich dagegen vor.

Das zeigt, wie nervös man ist.

Danke, Julie Kurz.

Erst verzögerte Lieferungen

in der EU.

Jetzt auch noch Medienberichte,

wonach der Impfstoff von AstraZeneca

bei Über-65-Jährigen

weniger gut wirke.

Daher gebe es Zweifel

an der vollständigen Zulassung,

heißt es unter Berufung

auf Regierungskreise.

Das Unternehmen wies

dies als falsch zurück.

Das Gesundheitsministerium sprach

von einem möglichen Missverständnis.

Ressortchef Spahn sagte,

er beteilige sich

nicht an Spekulationen.

Es war immer klar, schon im Herbst,

dass es bei Älteren

weniger Daten gibt.

In den Studien waren also

weniger Ältere eingeschlossen.

Mehr ist aktuell nicht bekannt.

Den Rest werden

die Zulassungsbehörden auswerten.

Ich halte wenig davon, das in

Überschriften spekulativ zu machen.

Wir entscheiden nächste Woche

auf Basis der Wissenschaft,

welche Gruppen

zuerst damit geimpft werden.

AstraZeneca steht wegen der Querelen

mit der EU vor einem Imageschaden.

Auch die Diskussion um mangelnde

Wirksamkeit des Impfstoffs

bei alten Menschen

ist alles andere als glücklich.

Samir Ibrahim,

warum steigt der Aktienkurs

des Pharmakonzerns trotzdem?

Das Unternehmen kann seine Ware

trotzdem losschlagen,

in den USA und in Großbritannien.

Dorthin liefert AstraZeneca weiter.

Die EU ist betroffen als

größter Wirtschaftsraum der Welt.

Das stört Anleger aber nicht,

Als es hieß, der Impfstoff könne

weniger Wirkung zeigen als gedacht,

rutschte die Aktie in Minus.

Jetzt hat sie sich erholt.

Die EU wird darauf achten,

dass Impfstoff zur Verfügung steht.

Danke, Samir Ibrahim.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen

ist weiter leicht gesunken:

Das RKI meldet 6408 neue Fälle

innerhalb von 24 Stunden.

Vor einer Woche waren es

knapp 5000 Fälle mehr.

Die Zahl der Todesfälle

im Zusammenhang mit dem Virus

liegt bei 903.

Leere Hörsäle, stattdessen digitale

Vorlesungen und Videokonferenzen:

Die Pandemie wirkt sich auch

auf das Leben der Studierenden aus.

Doch auch wenn an Universitäten

inzwischen viel online läuft:

Für die Prüfungen bestehen

etliche Hochschulen auf Anwesenheit.

Hier hätten 100 Personen Platz,

zugelassen sind zurzeit 20.

Der Hörsaal ist vorbereitet

für eine schriftliche Prüfung

in Biomechanik

an der Uni Erlangen-Nürnberg.

Mit Abstand, Maskenpflicht

und Hygienevorgaben.

Bayerns Hochschulgesetz

lässt jetzt Online-Prüfungen zu,

aber nur mit Auflagen.

Daher gibt es noch Präsenzprüfungen.

hier im Wintersemester

12 % von 5000 Prüfungen.

Wir bekommen viele Rückmeldungen

von den Studierenden.

In vielen E-Mails wird Besorgnis

zum Ausdruck gebracht,

Präsenzprüfungen sollte man

im Moment besser nicht anbieten.

Wir haben klargemacht:

Es gibt keine Nachteile

außer dem Zeitverlust,

wenn man nicht

an der Prüfung teilnimmt.

Trotzdem ein Problem für Studierende

wie Loren Zimmermann.

Sie macht dieses Semester

sieben Präsenzprüfungen.

Eine Prüfung abzusagen,

würde für einige bedeuten,

dass sich das Studium

um ein Semester verlängert.

Das ist für viele keine Option.

Das sind auch BAföG-Fragen.

Kann man sich das

noch ein halbes Jahr leisten?

Für die Prüfungen hat die Uni sogar

Räume der Messe Nürnberg angemietet.

Dass die Sorgen berechtigt sind,

zeigt ein Fall aus Ansbach.

Dort mussten Teilnehmer

laut Landratsamt

nach einer Präsenzprüfung

in Quarantäne.

In den Niederlanden

sind Proteste gegen strikte

Corona-Maßnahmen ausgeartet.

Aus über zehn Städten wurden

letzte Nacht Unruhen gemeldet.

Polizei und Randalierer

lieferten sich Straßenschlachten,

Polizisten und Journalisten

angegriffen.

Es gab viele Festnahmen.

Am Samstag war eine nächtliche

Ausgangssperre in Kraft getreten.

Flammen auf Rotterdams Straßen.

Auch in vielen anderen Städten

gab es gestern wieder

Ausschreitungen mit Plünderungen

und vielen Festnahmen.

Die Polizei -

überall im Land alarmiert.

Seit drei Tagen kommen

die Niederlande nicht zur Ruhe.

Die Dinge geraten außer Kontrolle,

die Leute verlieren den Verstand.

Ich kann das zum Teil verstehen.

Aber wir müssen alle klarkommen.

Die Wut

der überwiegend jungen Männern

entlud sich auf Geschäfte,

Polizeistationen und ein Krankenhaus.

Sie empören

v.a. die Ausgangssperren:

Zwischen 21 Uhr und 4.30 Uhr

darf man nur aus besonderen Gründen

die Wohnung verlassen.

Für die Gewalt

hat Rutte kein Verständnis.

Das kann man nicht dulden.

Jeder normale Mensch

kann nur Abscheu empfinden.

Man fragt sich:

Was geht in diesen Menschen vor?

Das hat nichts mit Demonstrieren

zu tun, das ist kriminell.

Am frühen Morgen:

erste Aufräumarbeiten.

Viele Niederländer fragen sich,

aus welchen Kreisen

die Randalierer kommen.

Die meisten sind die,

die sonst zu Fußballspielen gehen –

und jetzt auf Randale aus sind.

Ein Land sucht Antworten.

Und hofft auf ein schnelles Ende

der Gewalt.

Im Iran leben

über 83 Millionen Menschen.

1,3 Millionen von ihnen

haben sich mit Corona infiziert.

Doch schnelle Hilfe

ist nicht in Sicht.

Denn der oberste geistliche Führer

und das Parlament

lehnen Impfstoffe aus dem Westen ab.

Taxifahrer Javad (71) ist in Rente,

doch die reicht ihm in Teheran

nicht zum Leben.

Bei der Arbeit kommt er

ständig in Kontakt mit Fremden.

Seine Angst vor Corona ist groß.

Wir warten auf den Impfstoff.

Ich war auch immer

gegen Grippe geimpft,

um ohne Bedenken zu arbeiten.

Doch mit dem Impfen

wurde nicht begonnen.

Dabei ist der Iran

mit offiziell 1,3 Mio. Infektionen

eins der am stärksten

betroffenen Länder.

Der oberste Führer der Republik,

Ayatollah Khamenei,

misstraut westlichen Impfstoffen:

Der Iran sei kein Testlabor,

man arbeite an einem eigenen Mittel.

Der Import amerikanischer

und britischer Impfstoffe

wird nicht erlaubt.

Ich habe die Behörden angewiesen.

Von vielen Iranern gab es Kritik,

u.a. auf Twitter forderten sie:

"Kauft Impfstoffe!"

Die Ärztekammer

schrieb einen offenen Brief:

Die Herstellung eines

eigenen Impfstoffs dauere zu lange.

Die Regierung müsse die Politik

aus dem Spiel lassen.

Für Entspannung

könnte eine Annäherung

mit der neuen US-Regierung sorgen.

Taxifahrer Javad sagt,

ihm sei egal,

woher der Impfstoff komme -

Hauptsache, er komme bald.

Es ist nicht die erste

Regierungskrise in Italien,

auch nicht Giuseppe Contes

erste Regierungskrise.

Auslöser diesmal:

der Einsatz der EU-Corona-Hilfen.

Zwei Vertrauensabstimmungen

im Parlament

hat der parteilose Ministerpräsident

knapp überstanden.

Doch zum Regieren

fehlt ihm die notwendige Mehrheit.

Conte bietet nun seinen Rücktritt an,

um von Staatspräsident Mattarella

mit einer neuen Regierungsbildung

betraut zu werden.

Anja Miller in Rom:

Wird Conte die Lage

in den Griff bekommen?

Vor wenigen Minuten

ist er angekommen.

Er wird Mattarella

seinen Rücktritt anbieten.

Es sieht gut aus,

dass er betraut wird

mit einer neuen Regierungsbildung.

Sowohl die Sozialdemokraten

als auch die Fünf-Sterne-Bewegung

haben ihm Unterstützung zugesagt.

Morgen führt Mattarella

Sondierungsgespräche

mit den Fraktionschefs.

Italien soll viel Geld

von der EU bekommen.

Warum zerstreiten sich

die Parteien darüber?

Das fragt man sich tatsächlich.

Es gab grundsätzliche

Auseinandersetzungen

um die Verteilung

der Corona-Hilfen.

Und um die Frage,

ob Italien Kredite annehmen muss

aus dem europäischen Rettungsfonds.

Contes Widersacher Renzi ging es

auch um Contes politischen Stil:

Er habe stark

am Parlament vorbei regiert.

In einer Regierung

mit stabilerer Mehrheit

kann das anders aufgesetzt werden.

Da würde auch Renzi

seine Unterstützung wieder anbieten.

Aber die Sache eilt.

Bis Ende April

müssen die Pläne in Europa sein.

Sonst verliert Italien viel Geld.

Danke, Anja Miller.

"Nie wieder!" - so die Losung

des morgigen Holocaust-Gedenktags.

Doch Antisemitismus und Rassismus

sind zunehmend ein Problem,

klagen Betroffene

und die Antidiskriminierungsstelle.

Mehrere Firmen und

der Fußballverein Borussia Dortmund

stellten sich in einer Veranstaltung

gegen Rechtsextremismus.

Sie fordern

ein friedliches Miteinander.

Kranzniederlegung am Gleis 17

am Bahnhof Berlin-Grunewald.

Von hier aus wurden im Dritten Reich

50.000 Juden in Lager deportiert.

Einige große deutsche Unternehmen

stellen sich, wie sie sagen,

ihrer historischen Verantwortung

und gegen Antisemitismus.

Der Holocaust-Gedenktag findet

aber größtenteils online statt.

Der Präsident

des Zentralrats der Juden

warnt vor dem Antisemitismus

von heute.

Antisemitismus ist keine Meinung,

Antisemitismus ist ein Verbrechen.

Es führte dazu, dass Unschuldige

millionenfach ermordet wurden.

Daran erinnern wir heute.

Wir erinnern

an die ausgelöschten Leben,

die zerstörten Träume von Menschen.

Eines der Unternehmen, die sich

engagieren, ist die Deutsche Bahn.

Sie wolle mit solchen Aktionen

einen Beitrag für eine friedliche

Gesellschaft leisten,

sagt der Vorstandsvorsitzende.

Die Reichsbahn war Teil der

Mordmaschinerie in Nazi-Deutschland.

Deshalb ist es für uns wichtig,

daran zu erinnern

und auch die Stimme zu erheben,

uns für eine Gesellschaft

ohne Hass und ohne Extremismus

und gegen Antisemitismus

und Rassismus auszusprechen.

Die beteiligten Unternehmen hoffen,

dass andere Firmen und Organisationen

sich ihrer Erklärung anschließen.

Die Wetteraussichten:

Im Südosten anhaltende Schneefälle,

teils mit Verwehungen.

Sonst nur vereinzelt Schauer,

in tiefen Lagen als Regen.

Im Norden und im Südwesten

zeitweise freundlich.

Das war unsere tagesschau um 12.

Jetzt folgt das ARD-Buffet

und ab 13 Uhr das mittagsmagazin.

In der Sendung

gibt's die nächste tagesschau.

Wir sehen uns um 14 Uhr wieder.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2020