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2021 Tagesschau, Sendung: tagesthemen 23.01.2021 - Aktionstag für Nawalny: In ganz Russland

Sendung: tagesthemen 23.01.2021 - Aktionstag für Nawalny: In ganz Russland

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Vom östlichen Rand des Riesenreichs über Sibirien bis zu den Metropolen

im Westen Russlands wie Moskau und St. Petersburg:

Landesweit gingen die Menschen auf die Straße.

Mancherorts bei klirrender Kälte, um zu protestieren

für die Freilassung des Oppositionellen Nawalny.

"Einer für alle - alle für einen", so steht es auf diesem Plakat.

Diese "alle" waren Zehntausende bei nichtgenehmigten Demonstrationen.

In Dutzenden Städten griff die Polizei gewaltsam durch,

es kam zu heftigen Zusammenstößen.

Bis zuletzt war nicht klar,

wie erfolgreich Nawalnys Protestaufruf sein würde.

In St. Petersburg war es eine der größten nicht genehmigten Demos

der vergangenen Jahre.

"Putin, hau ab!" schreien die Menschen.

Die Polizei schlägt zu:

In St. Petersburg.

Jekaterinburg.

Und Moskau.

In über 100 Städten waren die Menschen Nawalnys Aufruf gefolgt.

Ich bin für die Freiheit von Nawalny, für Redefreiheit.

Für Versammlungen, auf die wir laut Verfassung ein Recht haben.

Dass man uns den Mund nicht verbietet.

Was mit Nawalny passiert, ist illegal.

Auch bis vor das Gefängnis, wo er einsitzt, kamen Demonstranten.

Auch hier gab es Festnahmen, russlandweit über 2600.

Die Angst vor Strafen könnte einige abgehalten haben.

Viele haben Angst, dass man sie verhaftet.

Aber in der Küche kritisieren alle Putin.

"Putin, Dieb!" rufen die Menschen.

Nawalnys Vorwürfe, dass Putin einen Palast am Schwarzen Meer habe,

hatte viele zusätzlich mobilisiert.

Die Proteste blieben von Seiten der Demonstrierenden

überwiegend friedlich.

Von dieser Schneeball-Attacke auf Polizisten abgesehen.

Vorübergehend festgenommen wurde auch Nawalnys Ehefrau.

Auch seine enge Mitstreiterin Ljubow Sobol wurde abgeführt.

Demian von Osten ist in Moskau.

Sie waren bei Kundgebungen dabei, wie haben Sie die erlebt?

Es waren mehr Menschen auf der Straße,

als im Vorfeld erwartet.

Eine Bürgerrechtsorganisation sagt, es sei eine der größten

nicht genehmigten Kundgebungen in Moskau der letzten acht Jahre.

Zudem waren viele junge Menschen vor Ort.

Und die Demonstrationen fanden russlandweit statt -

in über 100 russischen Städten.

Das ist bemerkenswert.

Könnte das eine ähnlich massive Protestbewegung

gegen die Regierung werden wie im Nachbarland Belarus?

Und hätte die mehr Aussicht auf Erfolg?

Es gibt für Nawalny noch einige Probleme zu lösen.

Aufgrund des Coronavirus

haben viele Angst vor großen Menschenversammlungen.

Zudem ist Nawalny im Gefängnis.

Es gibt Strafandrohungen gegen die, die auf Kundgebungen gehen.

In Umfragen sagen nur 15 Prozent, dass sie glauben,

dass der Kreml die Vergiftung in Auftragung gegeben hat.

Fast die Hälfte der Russen

hält es für eine Inszenierung westlicher Geheimdienste.

Oder von Nawalny selbst.

Vielen Dank nach Moskau.

Auch wenn die Corona-Zahlen in Deutschland langsam sinken:

Von einer Entspannung der Lage kann noch keine Rede sein.

Auch nicht in den Krankenhäusern,

wo Ärztinnen und Pfleger bis zur Erschöpfung arbeiten.

Da passt es gut, wenn sie Hilfe bekommen.

Und zwar von Frauen und Männern,

die im Lockdown in ihrem Beruf nicht arbeiten dürfen.

Und die da anpacken, wo helfende Hände willkommen sind.

Elke Marx auf dem Weg zur nächsten Patientin.

Die 58-Jährige hilft im Harzklinikum in Wernigerode aus.

Kommen Sie mal hoch ... Herrje, Sie bluten ja.

Die haben Blut abgenommen.

Ich hol mal den Bademantel.

Elke Marx ist eigentlich Frisörin.

Doch wegen Corona ist ihr Salon geschlossen.

Nun übernimmt sie Aufgaben, für die es keine Pflegeausbildung braucht:

Essen servieren, Betten machen, für Patienten da sein.

Als Frisörin arbeite ich sowieso mit Menschen.

Da war mein Wunsch, zu helfen.

Ich fühle mich berufen, mit Menschen umgehen zu können.

Da hier Hilfe gebraucht wurde, hab ich mich beworben.

Eine Woche im Monat arbeitet Elke Marx hier,

bekommt dafür 450 Euro.

54 solcher Helfer sind im Klinikum im Einsatz.

Sie entlasten die Pflegekräfte, die am Limit sind.

Zudem sind viele mit Corona-Infektionen ausgefallen.

Ohne die Helfer hätten wir zur Weihnachtszeit

noch mehr Stationen schließen müssen.

Und hätten unsere Patienten nicht so versorgen können.

Sie haben Dienste übernommen, wo pflegerische Hilfskräfte

tätig wären, die aber im Krankenstand waren.

Angst, sich zu infizieren, hat Elke Marx nicht.

Sie wurde gegen Corona geimpft,

in einem Pflegeheim, in dem sie ebenfalls aushilft.

Man will helfen.

Viele Pflegekräfte sind überlastet.

Jeder sollte sich fragen: Wo kann ich mich da einbringen?

Die Arbeit macht ihr Spaß.

Aber Elke Marx hofft, im Februar ihr Geschäft wieder öffnen zu können.

Vor einem Jahr machte man im weltweit ersten Corona-Hotspot,

wo das bis dato unbekannte Virus zum ersten Mal aufgetaucht war,

die Schotten dicht.

Zehn Wochen lang war die Millionenstadt Wuhan

von der Außenwelt abgeschnitten.

Ihre Bewohner lebten isoliert, praktisch in einer Geisterstadt.

Wofür die chinesische Führung sie nun als Helden feiert.

Inspekteure der WHO wurden inzwischen nach Wuhan reingelassen.

Die wollen nach dem Ursprung des Coronavirus forschen.

Tamara Antony berichtet aus einer Stadt,

in der fast alles so ist wie vor dem Lockdown.

Hier werden Heldengeschichten in Szene gesetzt.

Wuhan feiert sich selbst - und seine Bekämpfung des Virus.

Viel Raum in der Ausstellung ist Staatschef Xi Jinping gewidmet.

Die anfänglichen Vertuschungen finden nirgends Erwähnung.

Offiziell gibt es nur Erfolge.

Die Menschen in Wuhan haben viel geleistet.

Sie haben sich während des Lockdowns geopfert

und trugen so dazu bei, dass China die Pandemie bekämpft.

Das Leben auf Wuhans Straßen sieht wieder normal aus.

Seit neun Monaten gibt es kein Social Distancing mehr.

Kritik am Vorgehen der Regierung mag niemand äußern.

Doch für Wanderarbeiter war der Lockdown katastrophal.

Die Reichen haben damals einfach weniger verdient.

Wir einfachen Leute aber mussten zu Hause bleiben

und hatten kein Einkommen.

Zum Frühlingsfest wird er nicht in seine Heimat fahren.

Denn bei Rückkehr aufs Land

müssen alle Wanderarbeiter zwei Wochen in Quarantäne.

Ende Dezember brach eine zweite Infektionswelle aus.

Landesweit zählen die Behörden nur 2000 symptomatische Fälle,

doch das Vorgehen ist rigoros.

Nahe von Infektionsherden werden Dörfer geräumt.

Sogar Kontaktpersonen zweiten Grades müssen in Quarantäne-Einrichtungen.

In Peking sind 1,7 Mio. Menschen im Lockdown - wegen 49 Corona-Fällen.

In Wuhan sind auch Monate nach der letzten Neuinfektion

die Menschen immer noch vorsichtig.

Ich trage immer Maske.

Trotz drastischer Maßnahmen:

Auch ein Jahr nach dem Lockdown ist China nicht virusfrei.

Nach den Lieferengpässen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer:

Auch das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca

hatte gestern Verzögerungen bei der Lieferung in die EU eingeräumt.

Nun ist klar, welche Folgen das hat.

Wegen der verringerten Lieferzusage rechnet Gesundheitsminister Spahn

im Februar mit drei Millionen Impfdosen von AstraZeneca.

In einem Interview mit der ARD zeigte er Verständnis

und verwies auf die Komplexität bei der Herstellung der Vakzine.

Die italienische Regierung nannte die Verzögerungen inakzeptabel

und droht dem Unternehmen mit rechtlichen Schritten.

Auch beim schon zugelassenen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer

kommt es zu Verzögerungen.

In Nordrhein-Westfalen öffnen die Impfzentren erst am 8. Februar

und werden vorerst nur halbtags arbeiten.

So der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

In Berlin wurde ein Krankenhaus unter Quarantäne gestellt.

Grund sind Fälle der britischen Coronavirus-Variante.

Das Vivantes Humboldt-Klinikum teilte mit:

Die Mutation wurde bei 14 Patienten und Mitarbeitenden nachgewiesen.

Das medizinische Personal darf nur noch zwischen Wohnung

und Klinik pendeln.

Neue Patienten werden nicht aufgenommen.

Der ehemalige General Lloyd Austin ist neuer US-Verteidigungsminister.

Er wurde gestern vom Senat bestätigt und anschließend vereidigt.

In der Parlamentskammer stimmte auch

der überwiegende Teil der Republikaner für den 67-Jährigen.

Mit einer englischen Woche endete die Bundesliga-Hinrunde.

Und der Gewinner des ersten Rückrunden-Spieltags

ist Herbstmeister FC Bayern München.

Obwohl die Bayern gar nicht gespielt haben.

Dafür haben die Verfolger des Rekordmeisters alle verloren.

Gestern Dortmund, heute Leipzig und Leverkusen.

Bayern kann morgen die Tabellenführung ausbauen.

Für Leipzig war es ein bitterer Nachmittag.

Beim Tabellenvorletzten Mainz ging Leipzig zweimal in Führung

und dennoch als Verlierer vom Platz.

Große Enttäuschung für RB Leipzig:

2:3 in Mainz, dritte Saisonniederlage.

Dabei erwischten die Leipziger den besseren Start.

Adams brachte die Gäste mit seinem ersten Bundesligator

nach 15 Minuten in Führung.

Neun Minuten später konnte RB-Torhüter Gulasci

Kohrs Kopfball nicht kontrollieren: Niakhate zum 1:1-Ausgleich.

Nach 30 Minuten gingen die Gäste erneut in Führung.

Abwehrspieler Halstenberg zum 2:1 für Leipzig.

Dann aber Eckstoß Latza, Kopfballvorlage Bell -

und Niakhate zum 2:2-Halbzeitstand.

Die Standards haben wir schlecht verteidigt.

Fünf Minuten nach dem Wechsel:

Gulasci machte die Ecke nicht zu und Barreiro mit dem 2:3-Siegtreffer.

Sollte Bayern gewinnen, haben sie sieben Punkte Vorsprung.

Da haben sie wohl noch nie die Meisterschaft noch abgeschenkt.

Aber wenn wir Spiele nicht gewinnen,

werden wir auch ohne dass Bayern die Punkte abgibt, nicht Meister.

Der erste Sieg des neuen Trainers Svensson

war zugleich der erste Heimsieg der Saison für Mainz.

Wichtige Punkte für Mainz im Abstiegskampf,

Rückschlag für Leipzig im Meisterschaftskampf.

Bayer Leverkusen verlor zu Hause mit 0:1 gegen Wolfsburg.

Sie vergaben zu viele Chancen und Wolfsburg spielte effektiv.

Der VfL hatte nur 34 % Ballbesitz,

nutzte diesen aber für das Tor des Tages.

Im direkten Duell um die Champions-League-Plätze

verliert Leverkusen gegen Wolfsburg.

Wenn das nicht über die Flügel und nicht aus der Mitte kommt,

kommt gar nichts - das wird dann schwierig.

Die Gastgeber sind zunächst besser.

Wie hier durch Alario haben sie mehrfach die Chance,

in Führung zu gehen.

Leverkusen mit hohem Flügel-Fokus und guter Breite im Spiel

zieht Wolfsburg auseinander.

Der schnelle Diaby für Wirtz.

Ein insgesamt gutes Spiel, es fehlt aber das Tor.

Leverkusen auf der Suche nach der verdienten Führung.

Danach sind die Rheinländer weniger konsequent.

Nach der Flanke von Steffen schießt der Zehnmillionen-Neuzugang Baku

das 0:1 für Wolfsburg - auch das Endergebnis.

Die ersten fünf Minuten hat Leverkusen uns im Spiel gelassen.

Es hätte auch 2:0 für Leverkusen stehen können.

Danach sind wir besser ins Spiel gekommen.

Das war so ein Kneifer in die Wange und wir waren im Spiel.

Wolfsburg zieht nach Punkten mit Leverkusen gleich.

Ein Riesenschritt im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Die weiteren Ergebnisse:

Bayern kann morgen die Tabellenführung ausbauen.

Bayern der Gewinner von heute, ohne gespielt zu haben.

Die deutschen Handballer waren, ohne gespielt zu haben,

der Verlierer bei der Handball-WM.

Vor dem Spiel gegen Brasilien war schon klar:

Deutschland ist raus.

Der Sieg über Brasilien ändert nichts am verpassten Viertelfinale.

Trotzdem bringt der erste Erfolg in der Hauptrunde

wertvolle Erkenntnisse.

Sportlich ging es leider um nichts mehr.

Es zeigt aber den Charakter der Mannschaft,

dass man auch in so einem Spiel zusammensteht und kämpft.

Die deutsche Mannschaft gegen den Südamerikameister Brasilien

von Beginn an erfolgreich - vor allem über den Kreis.

Dritter Treffer Golla zum 5:2.

Torhüter Wolff, nur Zuschauer,

sieht eine gute Leistung von Johannes Bitter.

Und eine sichere 16:12-Führung zur Pause.

Der Bundestrainer kann auch

mit dem Beginn der zweiten Hälfte zufrieden sein.

Deutschland kann den Vorsprung ausbauen -

Golla ist mit sieben Treffern der beste Torschütze.

Johannes Bitter verhindert in der Schlussphase,

dass die Brasilianer näher herankommen können.

Am Ende siegt Deutschland mit 31:24.

Am Montag treffen sie auf Polen.

Trotz Sieg kein Happy End.

Vielleicht geht aber für Sie dieser Abend glücklich zu Ende.

Die Lottozahlen:

Die Hosenträger, die er trug,

wenn er Stars und Politiker interviewte:

Sie waren sein Markenzeichen, ebenso seine sonore Stimme.

My name is Larry King.

Mit seiner freundlich-bestimmten Neugierde auf jeden Gast

wurde Larry King in den USA zu einer Talkshow-Legende.

Zuerst im Radio, später als eines der Gesichter des Kanals CNN

mit seiner Sendung "Larry King Live".

Nun ist King im Alter von 87 Jahren in Los Angeles gestorben.

Goodbye.

I dont't know what to say ...

My audience.

Thank you.

Goodbye.

About so long.

Bleibt noch der Blick aufs Wetter mit Donald Bäcker:

Da jagte ein Tief das andere.

Der Schnee hat sich Richtung Osten entfernt.

Aber es kommt das nächste Tief.

In Nordrhein-Westfalen wird es heftig schneien.

Im Westen wird es dann freundlicher.

Die meiste Sonne gibt es im Süden.

Zum Abend kommen dann von Westen her neue Wolken.

Sie bringen Schnee und Schneeregen.

Im Bergland gibt es Dauerfrost.

So geht es auch Montag weiter.

Im Süden fällt noch Schnee.

Nachts gibt es für alle Frost.

Danke für diese Aussichten.

Das waren die tagesthemen.

Es geht weiter mit dem Wort zum Sonntag.

Das sich damit beschäftigt, was in schweren Zeiten Trost gibt.

Wir sind morgen wieder da.

Gute Nacht - und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021

Sendung: tagesthemen 23.01.2021 - Aktionstag für Nawalny: In ganz Russland Broadcast: tagesthemen 23.01.2021 - Day of action for Nawalny: All over Russia Programma: tagesthemen 23.01.2021 - Actiedag voor Navalny: heel Rusland Transmisja: tagesthemen 23.01.2021 - Dzień akcji dla Nawalnego: cała Rosja Program: tagesthemen 23.01.2021 - Aktionsdag för Navalnyj: över hela Ryssland 广播:tagesthemen 01/23/2021 - 纳瓦尔尼行动日:全俄罗斯

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Vom östlichen Rand des Riesenreichs über Sibirien bis zu den Metropolen

im Westen Russlands wie Moskau und St. Petersburg:

Landesweit gingen die Menschen auf die Straße.

Mancherorts bei klirrender Kälte, um zu protestieren

für die Freilassung des Oppositionellen Nawalny.

"Einer für alle - alle für einen", so steht es auf diesem Plakat.

Diese "alle" waren Zehntausende bei nichtgenehmigten Demonstrationen.

In Dutzenden Städten griff die Polizei gewaltsam durch,

es kam zu heftigen Zusammenstößen.

Bis zuletzt war nicht klar,

wie erfolgreich Nawalnys Protestaufruf sein würde.

In St. Petersburg war es eine der größten nicht genehmigten Demos

der vergangenen Jahre.

"Putin, hau ab!" schreien die Menschen.

Die Polizei schlägt zu:

In St. Petersburg.

Jekaterinburg.

Und Moskau.

In über 100 Städten waren die Menschen Nawalnys Aufruf gefolgt.

Ich bin für die Freiheit von Nawalny, für Redefreiheit.

Für Versammlungen, auf die wir laut Verfassung ein Recht haben.

Dass man uns den Mund nicht verbietet.

Was mit Nawalny passiert, ist illegal.

Auch bis vor das Gefängnis, wo er einsitzt, kamen Demonstranten.

Auch hier gab es Festnahmen, russlandweit über 2600.

Die Angst vor Strafen könnte einige abgehalten haben.

Viele haben Angst, dass man sie verhaftet.

Aber in der Küche kritisieren alle Putin.

"Putin, Dieb!" rufen die Menschen.

Nawalnys Vorwürfe, dass Putin einen Palast am Schwarzen Meer habe,

hatte viele zusätzlich mobilisiert.

Die Proteste blieben von Seiten der Demonstrierenden

überwiegend friedlich.

Von dieser Schneeball-Attacke auf Polizisten abgesehen.

Vorübergehend festgenommen wurde auch Nawalnys Ehefrau.

Auch seine enge Mitstreiterin Ljubow Sobol wurde abgeführt.

Demian von Osten ist in Moskau.

Sie waren bei Kundgebungen dabei, wie haben Sie die erlebt?

Es waren mehr Menschen auf der Straße,

als im Vorfeld erwartet.

Eine Bürgerrechtsorganisation sagt, es sei eine der größten

nicht genehmigten Kundgebungen in Moskau der letzten acht Jahre.

Zudem waren viele junge Menschen vor Ort.

Und die Demonstrationen fanden russlandweit statt -

in über 100 russischen Städten.

Das ist bemerkenswert.

Könnte das eine ähnlich massive Protestbewegung

gegen die Regierung werden wie im Nachbarland Belarus?

Und hätte die mehr Aussicht auf Erfolg?

Es gibt für Nawalny noch einige Probleme zu lösen.

Aufgrund des Coronavirus

haben viele Angst vor großen Menschenversammlungen.

Zudem ist Nawalny im Gefängnis.

Es gibt Strafandrohungen gegen die, die auf Kundgebungen gehen.

In Umfragen sagen nur 15 Prozent, dass sie glauben,

dass der Kreml die Vergiftung in Auftragung gegeben hat.

Fast die Hälfte der Russen

hält es für eine Inszenierung westlicher Geheimdienste.

Oder von Nawalny selbst.

Vielen Dank nach Moskau.

Auch wenn die Corona-Zahlen in Deutschland langsam sinken:

Von einer Entspannung der Lage kann noch keine Rede sein.

Auch nicht in den Krankenhäusern,

wo Ärztinnen und Pfleger bis zur Erschöpfung arbeiten.

Da passt es gut, wenn sie Hilfe bekommen.

Und zwar von Frauen und Männern,

die im Lockdown in ihrem Beruf nicht arbeiten dürfen.

Und die da anpacken, wo helfende Hände willkommen sind.

Elke Marx auf dem Weg zur nächsten Patientin.

Die 58-Jährige hilft im Harzklinikum in Wernigerode aus.

Kommen Sie mal hoch ... Herrje, Sie bluten ja.

Die haben Blut abgenommen.

Ich hol mal den Bademantel.

Elke Marx ist eigentlich Frisörin.

Doch wegen Corona ist ihr Salon geschlossen.

Nun übernimmt sie Aufgaben, für die es keine Pflegeausbildung braucht:

Essen servieren, Betten machen, für Patienten da sein.

Als Frisörin arbeite ich sowieso mit Menschen.

Da war mein Wunsch, zu helfen.

Ich fühle mich berufen, mit Menschen umgehen zu können.

Da hier Hilfe gebraucht wurde, hab ich mich beworben.

Eine Woche im Monat arbeitet Elke Marx hier,

bekommt dafür 450 Euro.

54 solcher Helfer sind im Klinikum im Einsatz.

Sie entlasten die Pflegekräfte, die am Limit sind.

Zudem sind viele mit Corona-Infektionen ausgefallen.

Ohne die Helfer hätten wir zur Weihnachtszeit

noch mehr Stationen schließen müssen.

Und hätten unsere Patienten nicht so versorgen können.

Sie haben Dienste übernommen, wo pflegerische Hilfskräfte

tätig wären, die aber im Krankenstand waren.

Angst, sich zu infizieren, hat Elke Marx nicht.

Sie wurde gegen Corona geimpft,

in einem Pflegeheim, in dem sie ebenfalls aushilft.

Man will helfen.

Viele Pflegekräfte sind überlastet.

Jeder sollte sich fragen: Wo kann ich mich da einbringen?

Die Arbeit macht ihr Spaß.

Aber Elke Marx hofft, im Februar ihr Geschäft wieder öffnen zu können.

Vor einem Jahr machte man im weltweit ersten Corona-Hotspot,

wo das bis dato unbekannte Virus zum ersten Mal aufgetaucht war,

die Schotten dicht.

Zehn Wochen lang war die Millionenstadt Wuhan

von der Außenwelt abgeschnitten.

Ihre Bewohner lebten isoliert, praktisch in einer Geisterstadt.

Wofür die chinesische Führung sie nun als Helden feiert.

Inspekteure der WHO wurden inzwischen nach Wuhan reingelassen.

Die wollen nach dem Ursprung des Coronavirus forschen.

Tamara Antony berichtet aus einer Stadt,

in der fast alles so ist wie vor dem Lockdown.

Hier werden Heldengeschichten in Szene gesetzt.

Wuhan feiert sich selbst - und seine Bekämpfung des Virus.

Viel Raum in der Ausstellung ist Staatschef Xi Jinping gewidmet.

Die anfänglichen Vertuschungen finden nirgends Erwähnung.

Offiziell gibt es nur Erfolge.

Die Menschen in Wuhan haben viel geleistet.

Sie haben sich während des Lockdowns geopfert

und trugen so dazu bei, dass China die Pandemie bekämpft.

Das Leben auf Wuhans Straßen sieht wieder normal aus.

Seit neun Monaten gibt es kein Social Distancing mehr.

Kritik am Vorgehen der Regierung mag niemand äußern.

Doch für Wanderarbeiter war der Lockdown katastrophal.

Die Reichen haben damals einfach weniger verdient.

Wir einfachen Leute aber mussten zu Hause bleiben

und hatten kein Einkommen.

Zum Frühlingsfest wird er nicht in seine Heimat fahren.

Denn bei Rückkehr aufs Land

müssen alle Wanderarbeiter zwei Wochen in Quarantäne.

Ende Dezember brach eine zweite Infektionswelle aus.

Landesweit zählen die Behörden nur 2000 symptomatische Fälle,

doch das Vorgehen ist rigoros.

Nahe von Infektionsherden werden Dörfer geräumt.

Sogar Kontaktpersonen zweiten Grades müssen in Quarantäne-Einrichtungen.

In Peking sind 1,7 Mio. Menschen im Lockdown - wegen 49 Corona-Fällen.

In Wuhan sind auch Monate nach der letzten Neuinfektion

die Menschen immer noch vorsichtig.

Ich trage immer Maske.

Trotz drastischer Maßnahmen:

Auch ein Jahr nach dem Lockdown ist China nicht virusfrei.

Nach den Lieferengpässen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer:

Auch das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca

hatte gestern Verzögerungen bei der Lieferung in die EU eingeräumt.

Nun ist klar, welche Folgen das hat.

Wegen der verringerten Lieferzusage rechnet Gesundheitsminister Spahn

im Februar mit drei Millionen Impfdosen von AstraZeneca.

In einem Interview mit der ARD zeigte er Verständnis

und verwies auf die Komplexität bei der Herstellung der Vakzine.

Die italienische Regierung nannte die Verzögerungen inakzeptabel

und droht dem Unternehmen mit rechtlichen Schritten.

Auch beim schon zugelassenen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer

kommt es zu Verzögerungen.

In Nordrhein-Westfalen öffnen die Impfzentren erst am 8. Februar

und werden vorerst nur halbtags arbeiten.

So der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

In Berlin wurde ein Krankenhaus unter Quarantäne gestellt.

Grund sind Fälle der britischen Coronavirus-Variante.

Das Vivantes Humboldt-Klinikum teilte mit:

Die Mutation wurde bei 14 Patienten und Mitarbeitenden nachgewiesen.

Das medizinische Personal darf nur noch zwischen Wohnung

und Klinik pendeln.

Neue Patienten werden nicht aufgenommen.

Der ehemalige General Lloyd Austin ist neuer US-Verteidigungsminister.

Er wurde gestern vom Senat bestätigt und anschließend vereidigt.

In der Parlamentskammer stimmte auch

der überwiegende Teil der Republikaner für den 67-Jährigen.

Mit einer englischen Woche endete die Bundesliga-Hinrunde.

Und der Gewinner des ersten Rückrunden-Spieltags

ist Herbstmeister FC Bayern München.

Obwohl die Bayern gar nicht gespielt haben.

Dafür haben die Verfolger des Rekordmeisters alle verloren.

Gestern Dortmund, heute Leipzig und Leverkusen.

Bayern kann morgen die Tabellenführung ausbauen.

Für Leipzig war es ein bitterer Nachmittag.

Beim Tabellenvorletzten Mainz ging Leipzig zweimal in Führung

und dennoch als Verlierer vom Platz.

Große Enttäuschung für RB Leipzig:

2:3 in Mainz, dritte Saisonniederlage.

Dabei erwischten die Leipziger den besseren Start.

Adams brachte die Gäste mit seinem ersten Bundesligator

nach 15 Minuten in Führung.

Neun Minuten später konnte RB-Torhüter Gulasci

Kohrs Kopfball nicht kontrollieren: Niakhate zum 1:1-Ausgleich.

Nach 30 Minuten gingen die Gäste erneut in Führung.

Abwehrspieler Halstenberg zum 2:1 für Leipzig.

Dann aber Eckstoß Latza, Kopfballvorlage Bell -

und Niakhate zum 2:2-Halbzeitstand.

Die Standards haben wir schlecht verteidigt.

Fünf Minuten nach dem Wechsel:

Gulasci machte die Ecke nicht zu und Barreiro mit dem 2:3-Siegtreffer.

Sollte Bayern gewinnen, haben sie sieben Punkte Vorsprung.

Da haben sie wohl noch nie die Meisterschaft noch abgeschenkt.

Aber wenn wir Spiele nicht gewinnen,

werden wir auch ohne dass Bayern die Punkte abgibt, nicht Meister.

Der erste Sieg des neuen Trainers Svensson

war zugleich der erste Heimsieg der Saison für Mainz.

Wichtige Punkte für Mainz im Abstiegskampf,

Rückschlag für Leipzig im Meisterschaftskampf.

Bayer Leverkusen verlor zu Hause mit 0:1 gegen Wolfsburg.

Sie vergaben zu viele Chancen und Wolfsburg spielte effektiv.

Der VfL hatte nur 34 % Ballbesitz,

nutzte diesen aber für das Tor des Tages.

Im direkten Duell um die Champions-League-Plätze

verliert Leverkusen gegen Wolfsburg.

Wenn das nicht über die Flügel und nicht aus der Mitte kommt,

kommt gar nichts - das wird dann schwierig.

Die Gastgeber sind zunächst besser.

Wie hier durch Alario haben sie mehrfach die Chance,

in Führung zu gehen.

Leverkusen mit hohem Flügel-Fokus und guter Breite im Spiel

zieht Wolfsburg auseinander.

Der schnelle Diaby für Wirtz.

Ein insgesamt gutes Spiel, es fehlt aber das Tor.

Leverkusen auf der Suche nach der verdienten Führung.

Danach sind die Rheinländer weniger konsequent.

Nach der Flanke von Steffen schießt der Zehnmillionen-Neuzugang Baku

das 0:1 für Wolfsburg - auch das Endergebnis.

Die ersten fünf Minuten hat Leverkusen uns im Spiel gelassen.

Es hätte auch 2:0 für Leverkusen stehen können.

Danach sind wir besser ins Spiel gekommen.

Das war so ein Kneifer in die Wange und wir waren im Spiel.

Wolfsburg zieht nach Punkten mit Leverkusen gleich.

Ein Riesenschritt im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Die weiteren Ergebnisse:

Bayern kann morgen die Tabellenführung ausbauen.

Bayern der Gewinner von heute, ohne gespielt zu haben.

Die deutschen Handballer waren, ohne gespielt zu haben,

der Verlierer bei der Handball-WM.

Vor dem Spiel gegen Brasilien war schon klar:

Deutschland ist raus.

Der Sieg über Brasilien ändert nichts am verpassten Viertelfinale.

Trotzdem bringt der erste Erfolg in der Hauptrunde

wertvolle Erkenntnisse.

Sportlich ging es leider um nichts mehr.

Es zeigt aber den Charakter der Mannschaft,

dass man auch in so einem Spiel zusammensteht und kämpft.

Die deutsche Mannschaft gegen den Südamerikameister Brasilien

von Beginn an erfolgreich - vor allem über den Kreis.

Dritter Treffer Golla zum 5:2.

Torhüter Wolff, nur Zuschauer,

sieht eine gute Leistung von Johannes Bitter.

Und eine sichere 16:12-Führung zur Pause.

Der Bundestrainer kann auch

mit dem Beginn der zweiten Hälfte zufrieden sein.

Deutschland kann den Vorsprung ausbauen -

Golla ist mit sieben Treffern der beste Torschütze.

Johannes Bitter verhindert in der Schlussphase,

dass die Brasilianer näher herankommen können.

Am Ende siegt Deutschland mit 31:24.

Am Montag treffen sie auf Polen.

Trotz Sieg kein Happy End.

Vielleicht geht aber für Sie dieser Abend glücklich zu Ende.

Die Lottozahlen:

Die Hosenträger, die er trug,

wenn er Stars und Politiker interviewte:

Sie waren sein Markenzeichen, ebenso seine sonore Stimme.

My name is Larry King.

Mit seiner freundlich-bestimmten Neugierde auf jeden Gast

wurde Larry King in den USA zu einer Talkshow-Legende.

Zuerst im Radio, später als eines der Gesichter des Kanals CNN

mit seiner Sendung "Larry King Live".

Nun ist King im Alter von 87 Jahren in Los Angeles gestorben.

Goodbye.

I dont't know what to say ...

My audience.

Thank you.

Goodbye.

About so long.

Bleibt noch der Blick aufs Wetter mit Donald Bäcker:

Da jagte ein Tief das andere.

Der Schnee hat sich Richtung Osten entfernt.

Aber es kommt das nächste Tief.

In Nordrhein-Westfalen wird es heftig schneien.

Im Westen wird es dann freundlicher.

Die meiste Sonne gibt es im Süden.

Zum Abend kommen dann von Westen her neue Wolken.

Sie bringen Schnee und Schneeregen.

Im Bergland gibt es Dauerfrost.

So geht es auch Montag weiter.

Im Süden fällt noch Schnee.

Nachts gibt es für alle Frost.

Danke für diese Aussichten.

Das waren die tagesthemen.

Es geht weiter mit dem Wort zum Sonntag.

Das sich damit beschäftigt, was in schweren Zeiten Trost gibt.

Wir sind morgen wieder da.

Gute Nacht - und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021