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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 29.07.2021 - Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe; Waldbrände in der Türkei

ZDF heute Sendung vom 29.07.2021 - Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe; Waldbrände in der Türkei

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Alles wichtige vom Sport hat Norbert Lehmann für Sie.

Schauen wir auf die großen Themen des Tages:

Impfvorstoß zum Ferienende:

Als erstes Bundesland macht Schleswig-Holstein bald auch Kindern

und Jugendlichen an den Schulen Impfangebote.

Wie die Spenden helfen:

Für die Notversorgung in den Hochwassergebieten haben auch

ZDF-Zuschauer schon viele Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Und: Erfolg für deutsches Duo:

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne holen im Doppelzweier Silber.

In den ersten Bundesländern gehen die Sommerferien jetzt zu Ende.

Und die große Frage ist,

was ist mit Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche?

Schleswig-Holstein will dafür mobile Impfteams an Schulen schicken.

Brandenburg und Berlin an Berufsschulen.

So soll ein Impfangebot gemacht werden.

Zurzeit sind in der EU zwei Impf- stoffe für Kinder und Jugendliche

zugelassen: der von Biontech/Pfizer und der von Moderna.

In Deutschland ist die Ständige Impf- kommission aber sehr zurückhaltend:

Nur 12- bis 17-Jährige mit besonderem Risiko wie Vorerkrankungen

sollen geimpft werden.

Und wenn, dann mit dem Biontech-Impfstoff.

Henner Hebestreit berichtet.

Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland

sind vollständig gegen Corona geimpft,

allerdings erst 10 % der Minderjährigen.

Angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante prescht

Schleswig-Holstein zu Beginn des neuen Schuljahrs vor.

An 250 Schulen im Norden sollen mobile Impfteams anrollen.

Wir sprechen über ein freiwilliges Angebot, das wir ab dem 19. August

in den Schulräumen ermöglichen, die Impfaktion wird

durch die Kassenärztliche Vereinigung durchgeführt,

nicht durch die Schulen.

Kinder ab zwölf können sich den Impfstoff von Biontech/Pfizer

verabreichen lassen, viele Eltern fühlen sich überrumpelt,

befürchten Gruppenzwang.

In der Schule werden dann Dinge diskutiert,

möglicherweise entsteht ein Druck:

Ich impfe mich, wieso impft du dich nicht?

Und Eltern fühlen sich dann in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt.

Den Familien drohen Diskussionen,

denn ab 14 Jahren können Kinder selbst entscheiden,

ob sie sich impfen lassen wollen.

Die Ständige Impfkommission hat noch Fragen.

Ist der Impfstoff wirklich sicher genug?

Die Zulassungsstudien mit ja sehr wenigen geimpften Kindern

lässt eine Aussage dazu nicht zu.

Kurz bevor die Kinder wieder in die Schule gehen,

wächst der Druck auf die STIKO, sich klar zu positionieren.

Die sollen mal ein bisschen in die Gänge kommen, nur zu sagen,

wir haben nicht genug Daten, wir können uns dazu nicht äußern,

ist angesichts der Dringlichkeit der Lage keine gute Haltung.

Frühestens in zwei Wochen will die STIKO eine Empfehlung abgeben.

Vielleicht noch rechtzeitig genug,

bevor die Impfteams in die Schule kommen.

Viele, die ab dem 1. August aus dem Urlaub zurückkommen,

müssen sich nun offenbar auf Corona testen lassen.

Die Regierungskoalition soll sich auf Verschärfungen an den Grenzen

in Richtung Deutschland geeinigt haben, berichtet das "Handelsblatt".

Demnach sollen Einreisende einen Test vorlegen.

Ausnahmen gelten für Genesene und vollständig Geimpfte.

Die entsprechende Verordnung

soll demnach morgen im Kabinett beschlossen werden.

Theo Koll in unserem Hauptstadtstudio:

Was bedeutet das konkret für alle, die aus dem Urlaub zurückkommen?

Das heißt, dass ab Sonntag

alle Reiserückkehrer einen Test vorweisen müssen.

Oder alternativ den Nachweis einer vollständigen Impfung

oder den Nachweis, von Corona genesen zu sein.

Und das gilt nicht nur, wie bisher schon, für Flugreisende,

sondern egal, mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs ist,

also ob mit Auto, Bahn oder Schiff.

Für die "Virusvariantengebiete", also z.B. Länder wie Brasilien

und Südafrika, gilt die Testpflicht sogar für Geimpfte und Genesene.

Darauf haben sich heute die beteiligten Ministerien geeinigt.

Umstritten war dabei offensichtlich, ob eine Verordnung ausreicht

oder ob es eine Gesetzesänderung braucht.

Das hat man heute ausgeräumt.

Jetzt geht die Verordnung noch heute in ein "Umlaufverfahren"

aller Ministerien, so dass die Regelung dann morgen

als vom Kabinett beschlossen gilt und ab Sonntag greift.

Alleine ein Blick ins Supermarktregal zeigt's:

Die Inflation ist stark gestiegen.

Und das heißt: Es wird teurer.

So legten die Verbraucherpreise im Juli um 3,8 % zu,

im Vergleich zum Vorjahresmonat, so das Statistische Bundesamt.

Zum ersten Mal seit 13 Jahren liegt die Inflation damit über 3 %.

Valerie Haller für uns an der Frankfurter Börse:

Woran liegt das?

An verschiedenen Faktoren, ein entscheidender: die Mehrwertsteuer.

Die Bundesregierung hatte sie zur Entlastung der Wirtschaft

im zweiten Halbjahr 2020 gesenkt.

Nun werden die aktuellen Preise mit den damals gesenkten verglichen.

Dadurch ergibt sich automatisch ein Preisanstieg.

Nicht nur das, tatsächlich ist auch vieles teurer geworden.

Manches sogar deutlich.

Nach dem Corona-Preiseinbruch besonders Benzin und Öl: um 11,6 %

und Nahrungsmittel: plus 4,3 %.

Das Ende der Fahnenstange ist wohl noch nicht erreicht.

Experten rechnen mit einer Inflationsrate zum Jahresende

von zeitweise nahezu 5 %.

Entspannung ist vermutlich in Sicht im kommenden Jahr,

wenn der Mehrwert-Steuereffekt wieder verschwindet.

Auch müssten für eine längerfristig höhere Inflation die Löhne anziehen.

Dafür aber gibt es bisher kaum Anzeichen.

Gute Zahlen vom Arbeitsmarkt: Weniger Menschen sind arbeitslos.

Und das ist außergewöhnlich im Sommermonat Juli.

Laut Bundesagentur für Arbeit waren 2.590.000 Menschen ohne Arbeit.

Das sind 320.000 Menschen weniger als noch vor einem Jahr.

Die Quote sinkt dadurch leicht auf jetzt 5,6 %.

Zwei Wochen ist das Hochwasser

in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen her.

Wie so eine Katastrophe künftig verhindert werden kann,

ist längst Wahlkampfthema.

Die Grünen schlagen nun einen bundes- weiten Klimavorsorge-Fonds vor,

über 25 Mrd. Euro.

In den Flutgebieten selbst geht's um konkrete Sorgen.

Kann das Haus wieder aufgebaut werden?

Und zahlt die Versicherung?

Torge Bode war mit einem Bausachverständigen unterwegs.

Es ist kein leichter Ortstermin in Schleiden für den Schadensregulierer

Guido Schluns und sein Team: der Boden voller öligem Schlamm,

eine giftige Mischung, die seit zwei Wochen ins Mauerwerk

eingesickert ist - wohl ein Totalschaden.

Das sieht hier nicht gut aus.

Worst case wäre? - Abbruch.

In diesem Keller kam ein Mensch im Hochwasser ums Leben.

Die Angehörigen in Trauer,

trotzdem muss der Mann von der Versicherung seinen Job machen.

Wir müssen die Wahrheit sagen: Dass aufgrund des Öls ein Problem besteht

und es im Worst case auch sein kann,

dass das Gebäude nicht zu sanieren ist und abzureißen ist.

Eijeijei.

Der nächste Termin: Was hier noch zu retten ist, ungewiss.

23 Jahre hat Maren Rettinger mit ihrer Familie

in diesem denkmalgeschützten Fachwerkhaus in Schleiden gewohnt.

Als das Wasser kam, war die Familie im Urlaub.

Das Haus elementarversichert, jetzt hoffen sie,

dass die Versicherung schnell zahlt, denn sie träumt von einem Neustart.

Wenn ich das Okay kriege, da auch frei mit umgehen zu können,

dann machen wir vielleicht noch mal "Hau ruck" als Familie

und sagen: Das ist unser Elternhaus.

Eine Abschlagszahlung kann Guido Schluns sofort anbieten.

Wie viel genau das ist, wird nicht verraten.

In der Hochwasserregion hat allein die Generali-Versicherung

in den letzten Tagen rund 3.000 Fälle abgearbeitet.

Wie hoch der Schaden insgesamt ist, lässt sich noch gar nicht beziffern.

Den ein oder anderen muss man um Geduld bitten,

weil diese Flut und diese Menge an Schäden ist wirklich

eine Herkulesaufgabe, aber für jeden Versicherer.

Viele der Betroffenen

werden allerdings auf dem Großteil ihrer Kosten sitzenbleiben.

Denn nicht mal die Hälfte der Geschädigten

war gegen Hochwasser versichert.

Wenn Sie den Menschen im Hochwassergebiet helfen wollen:

Rund 60 Mio. Euro

sind bisher durch die ZDF- Spendenaktion gesammelt worden.

Wir zeigen Ihnen jetzt, wie durch dieses Geld den betroffenen Menschen

in den Flutgebieten erst einmal mit dem Allernötigsten geholfen wird.

Angela Ebhardt berichtet.

Unermüdlich arbeiten die Menschen im Katastrophengebiet daran,

ihren Alltag irgendwie in den Griff zu bekommen.

Doch noch immer fehlt es am Nötigsten: z.B. Strom.

In Ahrweiler hat das Deutsche Rote Kreuz

einen großen Generator mit Lichtmast aufgestellt.

30 Haushalte in dieser Wohnsiedlung

können jetzt auch endlich Bohrhämmer und Bautrockner betreiben.

Strom haben wir nur über das Aggregat des Roten Kreuzes.

Das ist wunderbar,

sodass ich sogar schon Entlüftungsgeräte im Keller habe.

Die Spendengelder kommen bei den Menschen an.

Man hat wirklich das Gefühl,

dass die Leute in Deutschland auf uns gucken und mit uns zittern.

Die Hilfsorganisationen kümmern sich hier um das,

was die Menschen täglich brauchen: warmes Wasser, Duschen.

Wichtig auch zum Schutz gegen Krankheiten,

denn Staub und Schlamm sind von Heizöl und Fäkalien kontaminiert.

In einer Schule in Sinzig gibt es spendenfinanziert

für Flutopfer und Helfer jeden Tag ein warmes Mittagessen.

Das sind Tortellini mit Schinken-Sahnesoße,

ca. 650 Portionen.

Die gemeinsame Mahlzeit:

auch eine Gelegenheit, sich über das Erlebte auszutauschen.

Stromaggregat, Duschcontainer, Essensausgabe:

nur drei Beispiele von vielen Projekten,

die mithilfe der Spendengelder finanziert werden.

Wir haben Men- und Women-Power, um das mal so zu sagen.

Aber ohne Spendengelder wäre es nicht möglich,

die Menschen hier mit dem Nötigsten zu versorgen.

Der Wiederaufbau der Ortschaften im Ahrtal wird sicher Jahre dauern.

Die Menschen hier hoffen,

dass die großzügige Spenden- bereitschaft noch lange anhält.

Zwei Tage nach der gewaltigen Explosion

in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage

sind drei weitere Opfer tot geborgen worden.

Die Zahl der Toten hat sich damit auf fünf erhöht.

Zwei Menschen werden immer noch vermisst.

Die Analyse der Stoffe, die mit der Rauchwolke

in die Wohngebiete getragen wurden, dauert an.

Ergebnisse werden erst Ende der Woche erwartet.

Die Stadt empfiehlt Anwohnerinnen und Anwohnern,

bis auf weiteres kein Obst oder Gemüse aus dem Garten zu essen.

Darf Facebook Nutzer und Nutzerinnen sperren,

die hasserfüllte Kommentare schreiben?

Dazu hat der Bundesgerichtshof heute ein Urteil gefällt.

Konkret ging es um rassistische Äußerungen.

Das Gericht entschied: Facebook darf die Beiträge nicht löschen

und die Konten nicht vorübergehend sperren,

ohne den Nutzern vorher die Möglichkeit zu geben,

sich dazu zu äußern.

Christian Deker mit den Details.

Wann ist die Grenze zur Hassrede überschritten?

Eindeutig bei diesem Kommentar über Menschen mit Migrationshintergrund,

sagt Facebook 2018.

Facebook löschte den Kommentar wegen des Vorwurfs der Hassrede,

auch wenn es keine Straftat war.

Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden,

Facebook hätte nicht einfach so löschen dürfen.

Die Rechte der Nutzer*innen seien nicht ausreichend beachtet worden.

Daher muss sich Facebook verpflichten,

Einträge eines Nutzers zu löschen,

aber den Nutzer dann nachträglich darüber zu informieren.

Und wenn Facebook beabsichtigt, einen Nutzer vollständig zu löschen,

muss der Nutzer das Recht haben, sich dazu zu äußern.

Facebook reagiert auf das Urteil:

Netzaktivist Markus Beckedahl begrüßt die Entscheidung.

Bisher bestand Facebook immer auf der Position,

dass man als Unternehmen mit seinen Gemeinschaftsregeln

einfach mal den öffentlichen Diskurs bestimmen könnte, wie man wolle.

Allerdings hat man es hier

mit einem marktdominanten, fast monopolartigen Unternehmen zu tun,

was eine neue Öffentlichkeit darstellt.

Der Bundesgerichtshof hat heute die Rechte der Nutzer*innen gestärkt.

Das Gericht musste alle Belange berücksichtigen.

Der BGH hat hier eine Abwägung vorgenommen

zwischen den Interessen von Facebook auf der einen Seite

und der Meinungsfreiheit auf der anderen Seite.

Und die ist bei Facebook bisher zu kurz gekommen,

sagt der BGH.

Der US-Konzern muss zukünftig seine Nutzungsbedingungen wohl ändern.

Blicken wir in die Türkei, wo in mehreren Provinzen

heftige Waldbrände wüten - unter anderem in der Region um Antalya.

Mehrere Menschen kamen in den Flammen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Die Feuer dort waren in Manavgat östlich von Antalya ausgebrochen.

Die Touristenorte sind derzeit außer Gefahr.

Doch an anderen Stellen in der Provinz

kämpfen Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen.

Jörg Brase.

Die Flammen kamen sehr schnell und brachten Tod und Zerstörung,

angefacht durch starken Wind.

Dieser Bauer versucht verzweifelt,

die Löschfahrzeuge zu seinen Ställen zu dirigieren.

Leute, das da drüben sind meine Kühe und Pferde.

Das sind alles meine Tiere.

Viele kommen in den Flammen um, zahlreiche Häuser brennen nieder.

Wir hätten nicht gedacht, dass das Feuer so schnell bei uns sein wird.

Wir dachten, wir schaffen es noch.

Aber in der Nacht ist unser Haus abgebrannt.

Wir konnten vor lauter Rauch die Hand nicht mehr vor Augen sehen.

Wir haben nur unsere Kinder geschnappt und sind gerannt.

Die Touristenstrände in der Region Manavgat

sind einige Kilometer entfernt - dort bestehe keine Gefahr, heißt es.

Auch viele Deutsche machen hier gerade Urlaub.

Wir machen uns schon Sorgen wegen der Waldbrände.

Aber mehr wegen der Menschen hier und weniger als Tourist.

Wir sehen, welche unmenschlichen Leistungen die Feuerwehrmänner hier

zz. erbringen, und man muss auch sehen, das Feuer ist hinter Manavgat

Die Touristengebiete sind weit, weit weg von dem Feuer.

Weiter westlich von Manavgat aber, an der Küste von Marmaris und Bodrum

lodern die Flammen nahe der Touristenhotels.

Die ersten Besucher werden evakuiert.

Die Leitzentrale in Ankara registriert bislang 53 Brände

in verschiedenen Provinzen.

Weil viele Feuer zeitgleich ausbrachen,

vermutet die Polizei in einigen Fällen Brandstiftung

und hat Ermittlungen eingeleitet.

Die meisten Brände sind gelöscht oder unter Kontrolle.

Für Entwarnung aber ist es noch zu früh.

Zu Olympia in Tokio,

auch heute gab's wieder Medaillen für das deutsche Team.

Zweimal Bronze - und es gab die erste Medaille für die Ruderer:

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne haben Silber geholt,

die erste olympische Medaille für Deutschland

im Leichtgewichts-Doppelzweier.

Erschöpft, aber glücklich, die beiden Deutschen

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne

im leichten Doppelzweier.

Hinter dem favorisierten Boot aus Irland

verpassten die beiden Ruderer nur knapp olympisches Gold.

Dennoch gehen sie mit der Silbermedaille

in die olympischen Geschichtsbücher ein.

Denn es ist die erste deutsche Medaille überhaupt

in dieser Bootsklasse der Männer

seit der Olympia-Premiere 1996 in Atlanta.

Wir sind glücklich und stolz, wie es gelaufen ist.

Wir haben heute alles in die Waagschale geworfen.

Bronze im Canadier ging an Andrea Herzog.

Die dritte Medaille für die deutschen Slalom-Kanuten.

Herzog fuhr ein sicheres und souveränes Rennen.

Silber holte die Britin Mallory Franklin.

Olympisches Gold für die Topfavori- tin Jessica Fox aus Australien.

Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner gewinnt die Bronzemedaille

gegen die frühere WM-Dritte Kaliema Antomarchi aus Kuba.

Es ist die erste olympische Medaille für die Frauen im Judo in Tokio.

Der Deutsche Olympische Sportbund zieht aus dem Eklat

um Radsportdirektor Patrick Moster nun doch noch Konsequenzen.

Einen Tag nach seiner rassistischen Entgleisung

muss Moster von den Olympischen Spielen in Tokio abreisen.

Der Radsport-Weltverband suspendierte Moster vorläufig.

Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock hat die zweite Medaille

für die deutschen Beckenschwimmer knapp verpasst.

Der 23-Jährige belegte über 800 m Freistil den 4. Platz.

Alexander Zverev steht im olympischen Tennis-Halbfinale

und trifft morgen auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic:

Im Viertelfinale bezwang Deutschlands bester Tennisspieler

den Franzosen Jeremy Chardy mit 6:4, 6:1,

ein nie gefährdeter und äußerst dominanter Sieg des Hamburgers.

Ein echter Halbfinalkrimi im Tischtennis:

Dimitrij Ovtcharov unterlag Weltmeister Ma Long aus China

nur ganz knapp mit 3:4-Sätzen.

Die Ballwechsel in diesem Halbfinale: spektakulär.

Ovtcharov zeigt seine ganze Klasse

und startet eine Aufholjagd nach 0:2-Satzrückstand.

Immer wieder zwingt er Ma Long zu Fehlern.

Das erste Olympia-Finale für einen deutschen Tischtennisspieler -

zum Greifen nah.

Doch am Ende dieses packenden Krimis

muss sich Ovtcharov erneut geschlagen geben,

die 19. Niederlage im 19. Duell gegen Ma Long.

Ovtcharov kann noch Bronze gewinnen,

er trifft am Freitag im kleinen Finale

auf Lin Jun-Yu aus Taiwan.

Und das war's vom Sport.

Schauen wir noch aufs Wetter:

Für morgen kündigen sich Unwetter im Süden Deutschlands an.

Die Einzelheiten hat gleich Özden Terli für Sie.

Um 21.45 Uhr begrüßt Sie Claus Kleber im heute journal.

Auf Wiedersehen.

Ein neues Tief nähert sich uns.

Erstmal ist es über den Britischen Inseln.

Es ist verbunden mit diesem Regengebiet über den Alpen.

Aus den Alpen heraus

wachsen morgen Nachmittag heftige, unwetterartige Gewitter

mit Starkregen und Hagel, dazu Sturmböen.

In der kommenden Nacht gibt es im Norden Regen.

Starker Wind aus Südwest, z.T. stürmisch.

Ansonsten klart es im Osten und Südosten größtenteils auf.

Morgen tagsüber viel Sonnenschein.

Ab dem Nachmittag und am Abend von den Alpen heraus heftige Gewitter,

teils mit Unwettern, Starkregen, Hagel und Sturm.

Im Norden schauert es weiter.

Dazwischen bleibt es größtenteils trocken.

Die kommenden Tage:

Am Samstag im Süden heftige Gewitter.

Das geht in Dauerregen über.

Am Sonntag v.a. im Süden Dauerregen und deutlich kühler.


ZDF heute Sendung vom 29.07.2021 - Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe; Waldbrände in der Türkei

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Alles wichtige vom Sport hat Norbert Lehmann für Sie.

Schauen wir auf die großen Themen des Tages:

Impfvorstoß zum Ferienende:

Als erstes Bundesland macht Schleswig-Holstein bald auch Kindern

und Jugendlichen an den Schulen Impfangebote.

Wie die Spenden helfen:

Für die Notversorgung in den Hochwassergebieten haben auch

ZDF-Zuschauer schon viele Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Und: Erfolg für deutsches Duo:

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne holen im Doppelzweier Silber.

In den ersten Bundesländern gehen die Sommerferien jetzt zu Ende.

Und die große Frage ist,

was ist mit Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche?

Schleswig-Holstein will dafür mobile Impfteams an Schulen schicken.

Brandenburg und Berlin an Berufsschulen.

So soll ein Impfangebot gemacht werden.

Zurzeit sind in der EU zwei Impf- stoffe für Kinder und Jugendliche

zugelassen: der von Biontech/Pfizer und der von Moderna.

In Deutschland ist die Ständige Impf- kommission aber sehr zurückhaltend:

Nur 12- bis 17-Jährige mit besonderem Risiko wie Vorerkrankungen

sollen geimpft werden.

Und wenn, dann mit dem Biontech-Impfstoff.

Henner Hebestreit berichtet.

Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland

sind vollständig gegen Corona geimpft,

allerdings erst 10 % der Minderjährigen.

Angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante prescht

Schleswig-Holstein zu Beginn des neuen Schuljahrs vor.

An 250 Schulen im Norden sollen mobile Impfteams anrollen.

Wir sprechen über ein freiwilliges Angebot, das wir ab dem 19. August

in den Schulräumen ermöglichen, die Impfaktion wird

durch die Kassenärztliche Vereinigung durchgeführt,

nicht durch die Schulen.

Kinder ab zwölf können sich den Impfstoff von Biontech/Pfizer

verabreichen lassen, viele Eltern fühlen sich überrumpelt,

befürchten Gruppenzwang.

In der Schule werden dann Dinge diskutiert,

möglicherweise entsteht ein Druck:

Ich impfe mich, wieso impft du dich nicht?

Und Eltern fühlen sich dann in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt.

Den Familien drohen Diskussionen,

denn ab 14 Jahren können Kinder selbst entscheiden,

ob sie sich impfen lassen wollen.

Die Ständige Impfkommission hat noch Fragen.

Ist der Impfstoff wirklich sicher genug?

Die Zulassungsstudien mit ja sehr wenigen geimpften Kindern

lässt eine Aussage dazu nicht zu.

Kurz bevor die Kinder wieder in die Schule gehen,

wächst der Druck auf die STIKO, sich klar zu positionieren.

Die sollen mal ein bisschen in die Gänge kommen, nur zu sagen,

wir haben nicht genug Daten, wir können uns dazu nicht äußern,

ist angesichts der Dringlichkeit der Lage keine gute Haltung.

Frühestens in zwei Wochen will die STIKO eine Empfehlung abgeben.

Vielleicht noch rechtzeitig genug,

bevor die Impfteams in die Schule kommen.

Viele, die ab dem 1. August aus dem Urlaub zurückkommen,

müssen sich nun offenbar auf Corona testen lassen.

Die Regierungskoalition soll sich auf Verschärfungen an den Grenzen

in Richtung Deutschland geeinigt haben, berichtet das "Handelsblatt".

Demnach sollen Einreisende einen Test vorlegen.

Ausnahmen gelten für Genesene und vollständig Geimpfte.

Die entsprechende Verordnung

soll demnach morgen im Kabinett beschlossen werden.

Theo Koll in unserem Hauptstadtstudio:

Was bedeutet das konkret für alle, die aus dem Urlaub zurückkommen?

Das heißt, dass ab Sonntag

alle Reiserückkehrer einen Test vorweisen müssen.

Oder alternativ den Nachweis einer vollständigen Impfung

oder den Nachweis, von Corona genesen zu sein.

Und das gilt nicht nur, wie bisher schon, für Flugreisende,

sondern egal, mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs ist,

also ob mit Auto, Bahn oder Schiff.

Für die "Virusvariantengebiete", also z.B. Länder wie Brasilien

und Südafrika, gilt die Testpflicht sogar für Geimpfte und Genesene.

Darauf haben sich heute die beteiligten Ministerien geeinigt.

Umstritten war dabei offensichtlich, ob eine Verordnung ausreicht

oder ob es eine Gesetzesänderung braucht.

Das hat man heute ausgeräumt.

Jetzt geht die Verordnung noch heute in ein "Umlaufverfahren"

aller Ministerien, so dass die Regelung dann morgen

als vom Kabinett beschlossen gilt und ab Sonntag greift.

Alleine ein Blick ins Supermarktregal zeigt's:

Die Inflation ist stark gestiegen.

Und das heißt: Es wird teurer.

So legten die Verbraucherpreise im Juli um 3,8 % zu,

im Vergleich zum Vorjahresmonat, so das Statistische Bundesamt.

Zum ersten Mal seit 13 Jahren liegt die Inflation damit über 3 %.

Valerie Haller für uns an der Frankfurter Börse:

Woran liegt das?

An verschiedenen Faktoren, ein entscheidender: die Mehrwertsteuer.

Die Bundesregierung hatte sie zur Entlastung der Wirtschaft

im zweiten Halbjahr 2020 gesenkt.

Nun werden die aktuellen Preise mit den damals gesenkten verglichen.

Dadurch ergibt sich automatisch ein Preisanstieg.

Nicht nur das, tatsächlich ist auch vieles teurer geworden.

Manches sogar deutlich.

Nach dem Corona-Preiseinbruch besonders Benzin und Öl: um 11,6 %

und Nahrungsmittel: plus 4,3 %.

Das Ende der Fahnenstange ist wohl noch nicht erreicht.

Experten rechnen mit einer Inflationsrate zum Jahresende

von zeitweise nahezu 5 %.

Entspannung ist vermutlich in Sicht im kommenden Jahr,

wenn der Mehrwert-Steuereffekt wieder verschwindet.

Auch müssten für eine längerfristig höhere Inflation die Löhne anziehen.

Dafür aber gibt es bisher kaum Anzeichen.

Gute Zahlen vom Arbeitsmarkt: Weniger Menschen sind arbeitslos.

Und das ist außergewöhnlich im Sommermonat Juli.

Laut Bundesagentur für Arbeit waren 2.590.000 Menschen ohne Arbeit.

Das sind 320.000 Menschen weniger als noch vor einem Jahr.

Die Quote sinkt dadurch leicht auf jetzt 5,6 %.

Zwei Wochen ist das Hochwasser

in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen her.

Wie so eine Katastrophe künftig verhindert werden kann,

ist längst Wahlkampfthema.

Die Grünen schlagen nun einen bundes- weiten Klimavorsorge-Fonds vor,

über 25 Mrd. Euro.

In den Flutgebieten selbst geht's um konkrete Sorgen.

Kann das Haus wieder aufgebaut werden?

Und zahlt die Versicherung?

Torge Bode war mit einem Bausachverständigen unterwegs.

Es ist kein leichter Ortstermin in Schleiden für den Schadensregulierer

Guido Schluns und sein Team: der Boden voller öligem Schlamm,

eine giftige Mischung, die seit zwei Wochen ins Mauerwerk

eingesickert ist - wohl ein Totalschaden.

Das sieht hier nicht gut aus.

Worst case wäre? - Abbruch.

In diesem Keller kam ein Mensch im Hochwasser ums Leben.

Die Angehörigen in Trauer,

trotzdem muss der Mann von der Versicherung seinen Job machen.

Wir müssen die Wahrheit sagen: Dass aufgrund des Öls ein Problem besteht

und es im Worst case auch sein kann,

dass das Gebäude nicht zu sanieren ist und abzureißen ist.

Eijeijei.

Der nächste Termin: Was hier noch zu retten ist, ungewiss.

23 Jahre hat Maren Rettinger mit ihrer Familie

in diesem denkmalgeschützten Fachwerkhaus in Schleiden gewohnt.

Als das Wasser kam, war die Familie im Urlaub.

Das Haus elementarversichert, jetzt hoffen sie,

dass die Versicherung schnell zahlt, denn sie träumt von einem Neustart.

Wenn ich das Okay kriege, da auch frei mit umgehen zu können,

dann machen wir vielleicht noch mal "Hau ruck" als Familie

und sagen: Das ist unser Elternhaus.

Eine Abschlagszahlung kann Guido Schluns sofort anbieten.

Wie viel genau das ist, wird nicht verraten.

In der Hochwasserregion hat allein die Generali-Versicherung

in den letzten Tagen rund 3.000 Fälle abgearbeitet.

Wie hoch der Schaden insgesamt ist, lässt sich noch gar nicht beziffern.

Den ein oder anderen muss man um Geduld bitten,

weil diese Flut und diese Menge an Schäden ist wirklich

eine Herkulesaufgabe, aber für jeden Versicherer.

Viele der Betroffenen

werden allerdings auf dem Großteil ihrer Kosten sitzenbleiben.

Denn nicht mal die Hälfte der Geschädigten

war gegen Hochwasser versichert.

Wenn Sie den Menschen im Hochwassergebiet helfen wollen:

Rund 60 Mio. Euro

sind bisher durch die ZDF- Spendenaktion gesammelt worden.

Wir zeigen Ihnen jetzt, wie durch dieses Geld den betroffenen Menschen

in den Flutgebieten erst einmal mit dem Allernötigsten geholfen wird.

Angela Ebhardt berichtet.

Unermüdlich arbeiten die Menschen im Katastrophengebiet daran,

ihren Alltag irgendwie in den Griff zu bekommen.

Doch noch immer fehlt es am Nötigsten: z.B. Strom.

In Ahrweiler hat das Deutsche Rote Kreuz

einen großen Generator mit Lichtmast aufgestellt.

30 Haushalte in dieser Wohnsiedlung

können jetzt auch endlich Bohrhämmer und Bautrockner betreiben.

Strom haben wir nur über das Aggregat des Roten Kreuzes.

Das ist wunderbar,

sodass ich sogar schon Entlüftungsgeräte im Keller habe.

Die Spendengelder kommen bei den Menschen an.

Man hat wirklich das Gefühl,

dass die Leute in Deutschland auf uns gucken und mit uns zittern.

Die Hilfsorganisationen kümmern sich hier um das,

was die Menschen täglich brauchen: warmes Wasser, Duschen.

Wichtig auch zum Schutz gegen Krankheiten,

denn Staub und Schlamm sind von Heizöl und Fäkalien kontaminiert.

In einer Schule in Sinzig gibt es spendenfinanziert

für Flutopfer und Helfer jeden Tag ein warmes Mittagessen.

Das sind Tortellini mit Schinken-Sahnesoße,

ca. 650 Portionen.

Die gemeinsame Mahlzeit:

auch eine Gelegenheit, sich über das Erlebte auszutauschen.

Stromaggregat, Duschcontainer, Essensausgabe:

nur drei Beispiele von vielen Projekten,

die mithilfe der Spendengelder finanziert werden.

Wir haben Men- und Women-Power, um das mal so zu sagen.

Aber ohne Spendengelder wäre es nicht möglich,

die Menschen hier mit dem Nötigsten zu versorgen.

Der Wiederaufbau der Ortschaften im Ahrtal wird sicher Jahre dauern.

Die Menschen hier hoffen,

dass die großzügige Spenden- bereitschaft noch lange anhält.

Zwei Tage nach der gewaltigen Explosion

in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage

sind drei weitere Opfer tot geborgen worden.

Die Zahl der Toten hat sich damit auf fünf erhöht.

Zwei Menschen werden immer noch vermisst.

Die Analyse der Stoffe, die mit der Rauchwolke

in die Wohngebiete getragen wurden, dauert an.

Ergebnisse werden erst Ende der Woche erwartet.

Die Stadt empfiehlt Anwohnerinnen und Anwohnern,

bis auf weiteres kein Obst oder Gemüse aus dem Garten zu essen.

Darf Facebook Nutzer und Nutzerinnen sperren,

die hasserfüllte Kommentare schreiben?

Dazu hat der Bundesgerichtshof heute ein Urteil gefällt.

Konkret ging es um rassistische Äußerungen.

Das Gericht entschied: Facebook darf die Beiträge nicht löschen

und die Konten nicht vorübergehend sperren,

ohne den Nutzern vorher die Möglichkeit zu geben,

sich dazu zu äußern.

Christian Deker mit den Details.

Wann ist die Grenze zur Hassrede überschritten?

Eindeutig bei diesem Kommentar über Menschen mit Migrationshintergrund,

sagt Facebook 2018.

Facebook löschte den Kommentar wegen des Vorwurfs der Hassrede,

auch wenn es keine Straftat war.

Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden,

Facebook hätte nicht einfach so löschen dürfen.

Die Rechte der Nutzer*innen seien nicht ausreichend beachtet worden.

Daher muss sich Facebook verpflichten,

Einträge eines Nutzers zu löschen,

aber den Nutzer dann nachträglich darüber zu informieren.

Und wenn Facebook beabsichtigt, einen Nutzer vollständig zu löschen,

muss der Nutzer das Recht haben, sich dazu zu äußern.

Facebook reagiert auf das Urteil:

Netzaktivist Markus Beckedahl begrüßt die Entscheidung.

Bisher bestand Facebook immer auf der Position,

dass man als Unternehmen mit seinen Gemeinschaftsregeln

einfach mal den öffentlichen Diskurs bestimmen könnte, wie man wolle.

Allerdings hat man es hier

mit einem marktdominanten, fast monopolartigen Unternehmen zu tun,

was eine neue Öffentlichkeit darstellt.

Der Bundesgerichtshof hat heute die Rechte der Nutzer*innen gestärkt.

Das Gericht musste alle Belange berücksichtigen.

Der BGH hat hier eine Abwägung vorgenommen

zwischen den Interessen von Facebook auf der einen Seite

und der Meinungsfreiheit auf der anderen Seite.

Und die ist bei Facebook bisher zu kurz gekommen,

sagt der BGH.

Der US-Konzern muss zukünftig seine Nutzungsbedingungen wohl ändern.

Blicken wir in die Türkei, wo in mehreren Provinzen

heftige Waldbrände wüten - unter anderem in der Region um Antalya.

Mehrere Menschen kamen in den Flammen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Die Feuer dort waren in Manavgat östlich von Antalya ausgebrochen.

Die Touristenorte sind derzeit außer Gefahr.

Doch an anderen Stellen in der Provinz

kämpfen Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen.

Jörg Brase.

Die Flammen kamen sehr schnell und brachten Tod und Zerstörung,

angefacht durch starken Wind.

Dieser Bauer versucht verzweifelt,

die Löschfahrzeuge zu seinen Ställen zu dirigieren.

Leute, das da drüben sind meine Kühe und Pferde.

Das sind alles meine Tiere.

Viele kommen in den Flammen um, zahlreiche Häuser brennen nieder.

Wir hätten nicht gedacht, dass das Feuer so schnell bei uns sein wird.

Wir dachten, wir schaffen es noch.

Aber in der Nacht ist unser Haus abgebrannt.

Wir konnten vor lauter Rauch die Hand nicht mehr vor Augen sehen.

Wir haben nur unsere Kinder geschnappt und sind gerannt.

Die Touristenstrände in der Region Manavgat

sind einige Kilometer entfernt - dort bestehe keine Gefahr, heißt es.

Auch viele Deutsche machen hier gerade Urlaub.

Wir machen uns schon Sorgen wegen der Waldbrände.

Aber mehr wegen der Menschen hier und weniger als Tourist.

Wir sehen, welche unmenschlichen Leistungen die Feuerwehrmänner hier

zz. erbringen, und man muss auch sehen, das Feuer ist hinter Manavgat

Die Touristengebiete sind weit, weit weg von dem Feuer.

Weiter westlich von Manavgat aber, an der Küste von Marmaris und Bodrum

lodern die Flammen nahe der Touristenhotels.

Die ersten Besucher werden evakuiert.

Die Leitzentrale in Ankara registriert bislang 53 Brände

in verschiedenen Provinzen.

Weil viele Feuer zeitgleich ausbrachen,

vermutet die Polizei in einigen Fällen Brandstiftung

und hat Ermittlungen eingeleitet.

Die meisten Brände sind gelöscht oder unter Kontrolle.

Für Entwarnung aber ist es noch zu früh.

Zu Olympia in Tokio,

auch heute gab's wieder Medaillen für das deutsche Team.

Zweimal Bronze - und es gab die erste Medaille für die Ruderer:

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne haben Silber geholt,

die erste olympische Medaille für Deutschland

im Leichtgewichts-Doppelzweier.

Erschöpft, aber glücklich, die beiden Deutschen

Jonathan Rommelmann und Jason Osborne

im leichten Doppelzweier.

Hinter dem favorisierten Boot aus Irland

verpassten die beiden Ruderer nur knapp olympisches Gold.

Dennoch gehen sie mit der Silbermedaille

in die olympischen Geschichtsbücher ein.

Denn es ist die erste deutsche Medaille überhaupt

in dieser Bootsklasse der Männer

seit der Olympia-Premiere 1996 in Atlanta.

Wir sind glücklich und stolz, wie es gelaufen ist.

Wir haben heute alles in die Waagschale geworfen.

Bronze im Canadier ging an Andrea Herzog.

Die dritte Medaille für die deutschen Slalom-Kanuten.

Herzog fuhr ein sicheres und souveränes Rennen.

Silber holte die Britin Mallory Franklin.

Olympisches Gold für die Topfavori- tin Jessica Fox aus Australien.

Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner gewinnt die Bronzemedaille

gegen die frühere WM-Dritte Kaliema Antomarchi aus Kuba.

Es ist die erste olympische Medaille für die Frauen im Judo in Tokio.

Der Deutsche Olympische Sportbund zieht aus dem Eklat

um Radsportdirektor Patrick Moster nun doch noch Konsequenzen.

Einen Tag nach seiner rassistischen Entgleisung

muss Moster von den Olympischen Spielen in Tokio abreisen.

Der Radsport-Weltverband suspendierte Moster vorläufig.

Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock hat die zweite Medaille

für die deutschen Beckenschwimmer knapp verpasst.

Der 23-Jährige belegte über 800 m Freistil den 4. Platz.

Alexander Zverev steht im olympischen Tennis-Halbfinale

und trifft morgen auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic:

Im Viertelfinale bezwang Deutschlands bester Tennisspieler

den Franzosen Jeremy Chardy mit 6:4, 6:1,

ein nie gefährdeter und äußerst dominanter Sieg des Hamburgers.

Ein echter Halbfinalkrimi im Tischtennis:

Dimitrij Ovtcharov unterlag Weltmeister Ma Long aus China

nur ganz knapp mit 3:4-Sätzen.

Die Ballwechsel in diesem Halbfinale: spektakulär.

Ovtcharov zeigt seine ganze Klasse

und startet eine Aufholjagd nach 0:2-Satzrückstand.

Immer wieder zwingt er Ma Long zu Fehlern.

Das erste Olympia-Finale für einen deutschen Tischtennisspieler -

zum Greifen nah.

Doch am Ende dieses packenden Krimis

muss sich Ovtcharov erneut geschlagen geben,

die 19. Niederlage im 19. Duell gegen Ma Long.

Ovtcharov kann noch Bronze gewinnen,

er trifft am Freitag im kleinen Finale

auf Lin Jun-Yu aus Taiwan.

Und das war's vom Sport.

Schauen wir noch aufs Wetter:

Für morgen kündigen sich Unwetter im Süden Deutschlands an.

Die Einzelheiten hat gleich Özden Terli für Sie.

Um 21.45 Uhr begrüßt Sie Claus Kleber im heute journal.

Auf Wiedersehen.

Ein neues Tief nähert sich uns.

Erstmal ist es über den Britischen Inseln.

Es ist verbunden mit diesem Regengebiet über den Alpen.

Aus den Alpen heraus

wachsen morgen Nachmittag heftige, unwetterartige Gewitter

mit Starkregen und Hagel, dazu Sturmböen.

In der kommenden Nacht gibt es im Norden Regen.

Starker Wind aus Südwest, z.T. stürmisch.

Ansonsten klart es im Osten und Südosten größtenteils auf.

Morgen tagsüber viel Sonnenschein.

Ab dem Nachmittag und am Abend von den Alpen heraus heftige Gewitter,

teils mit Unwettern, Starkregen, Hagel und Sturm.

Im Norden schauert es weiter.

Dazwischen bleibt es größtenteils trocken.

Die kommenden Tage:

Am Samstag im Süden heftige Gewitter.

Das geht in Dauerregen über.

Am Sonntag v.a. im Süden Dauerregen und deutlich kühler.