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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 27.08.2021 - Sorge vor weiteren Anschlägen; ZDF-Politbarometer: Union unter Druck

ZDF heute Sendung vom 27.08.2021 - Sorge vor weiteren Anschlägen; ZDF-Politbarometer: Union unter Druck

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Jana Pareigis.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Die spannenden Wettkämpfe bei den Paralympics

gleich von Norbert Lehmann.

Der Anschlag am Flughafen in Kabul und seine Folgen,

unser großes Thema heute.

Verzweiflung in Afghanistan:

Nach dem Anschlag gestern wächst die Angst vor weiteren Attacken.

Die letzten Bundeswehrsoldaten werden am Abend

in Deutschland zurückerwartet.

Union unter Druck:

Vier Wochen vor der Bundestagswahl liegen CDU/CSU und SPD

im Politbarometer gleichauf.

Sensation in Tokio:

Deutschlands Rollstuhl-Basketballer bezwingen bei den Paralympics

Weltmeister Großbritannien.

"Hochgefährlich" sei es weiterhin am Flughafen von Kabul,

so die Einschätzung nicht nur aus dem Auswärtigen Amt

nach der verheerenden Explosion gestern.

Inmitten tausender, verzweifelter Menschen

sprengte sich laut US-Verteidigungs- ministerium ein Selbstmordattentäter

in die Luft.

Am Abbey Gate, dem östlichen Zugangstor zum Flughafen.

Kurz danach fielen Schüsse.

Nach unbestätigten Medienberichten

wurden mindestens 100 Menschen getötet,

mehr als 160 verletzt.

Luc Walpot berichtet.

Sie sind mit dem Leben davongekommen.

In den Krankenhäusern Kabuls werden dutzende Verletzte versorgt,

die sich gestern in der Nähe des Anschlags aufhielten.

Die Explosion hat mich in den Abwasserkanal geschleudert.

Da lagen bestimmt hundert Leichen im Wasser.

Den ganzen Tag über wurden die Särge von Opfern abtransportiert,

die das Attentat nicht überlebt haben.

Und vor den Krankenhäusern harren verzweifelte Angehörige aus.

Mein Mann liegt in kritischem Zustand auf der Intensivstation.

Er ist sehr schwer verletzt.

Sein Bauch, der Rücken, die Beine alles in schlimmen Zustand.

Am Flughafentor, wo ein Selbstmordattentäter gestern

so viele Menschen grausam ermordete, herrschte heute Stille.

Im Netz bekannte sich ein Ableger

des selbsternannten Islamischen-Staates zu dem Anschlag.

Die IS-Terroristen hatten schon in der Vergangenheit

zahlreiche blutige Anschläge auf Schulen und Krankenhäuser

in Afghanistan verübt.

Sie bekämpfen auch die radikalislamischen Taliban,

denen sie vorwerfen, Kompromisse mit den USA eingegangen zu sein.

Ein Sprecher der Taliban erklärte,

die Verantwortung für den Anschlag trügen die USA und deren Verbündete.

Sie haben die Menschen zur Ausreise ermuntert

und sie bewachen den gesperrten Flughafen.

Für uns ist es sehr schwer,

10.000 Menschen vor dem Flughafen zu kontrollieren.

Das ist ein großes Problem.

Die meisten Staaten haben die Evakuierungsflüge eingestellt.

Mehr als 5.300 Menschen flog die Bundeswehr aus Kabul nach Taschkent.

300 Deutsche halten sich aber noch in Afghanistan auf.

Sie könnten später ausreisen, so die Zusicherung der Taliban,

wenn der Linienflugbetrieb in Kabul wieder aufgenommen werde.

Darüber verhandelt die türkische Regierung derzeit mit den Taliban.

Der Ausgang ist ungewiss.

Auch eine Ausreise über den Landweg wird erwogen.

Die Grenzen, wie hier nach Pakistan,

sind allerdings von den Taliban bewacht.

Tausende Afghanen drängen sich an den Übergängen,

in der Hoffnung, das Land noch verlassen zu können.

Luc Walpot ist uns jetzt zugeschaltet:

Auf der einen Seite die Terrormiliz "IS",

die offenbar hinter dem Anschlag gestern steckt.

Auf der anderen Seite die radikal-islamischen Taliban,

die in Afghanistan die Macht übernommen haben.

Droht jetzt ein Bürgerkrieg?

Ganz ausgeschlossen ist das leider nicht.

Beide Terrorgruppen hatten bislang einen gemeinsamen Feind,

nämlich die afghanische Regierung.

Jetzt sind die Taliban an der Macht

und d. h., dass der IS

künftig weiterhin versuchen wird, das Land zu destabilisieren.

Es sind zwar nicht viele von ihnen im Land,

aber was hat sich in den letzten Jahren gezeigt,

dass sie trotzdem viel Terror verbreiten können.

Ihm geht es um viel Blutvergießen.

Für die nächsten Monate, wenn die Taliban es nicht in den Griff

bekommen, verheißt das nichts Gutes.

Auch die USA machen den "IS" für das Selbstmordattentat verantwortlich,

bei dem auch 13 US-Soldaten getötet wurden.

US-Präsident Biden kündigte Vergeltung an.

Er steht ohnehin innenpolitisch stark unter Druck

angesichts des chaotischen und gefährlichen Abzuges.

Bis Dienstag wollen die USA den Einsatz beenden.

Schweigen für die Toten,

der Präsident angeschlagen in jeder Hinsicht.

Wieder einmal braucht es Heldengeschichten,

um Soldatentode zu rechtfertigen.

Diese Soldaten, die ihr Leben gegeben haben,

sind, es ist ein abgegriffenes Wort, aber es stimmt: Helden,

die in einer gefährlichen und selbstlosen Mission

ihr Leben gegeben haben, um andere Leben zu retten.

Doch in der Sache bleibt Biden glasklar:

Die Mission läuft weiter wie geplant.

Er übernimmt die Verantwortung.

Der Krieg muss beendet werden, aber Terroristen weiterhin gejagt.

An die, die diesen Angriff ausgeführt haben,

und alle, die Amerika schaden wollen:

Wir werden nicht vergeben, wir werden nicht vergessen.

Wir werden euch jagen und ihr werdet dafür bezahlen.

Und während in der Washingtoner Sonne

die Flaggen auf Halbmast wehen,

werden im Pentagon Pläne entworfen für den Gegenschlag.

Anti-Terror-Kampf aus der Ferne?

Ein Irrglaube, meinen Experten.

Wir werden wieder reingehen müssen, um den IS zu kriegen.

Und auch, wenn sich Al Kaida in Afghanistan wieder formiert.

Und das werden sie.

Wir können ein Schlachtfeld verlassen,

aber nicht den Krieg gegen den Terrorismus.

Die Opposition spricht von Inkompetenz.

Der Präsident spricht von Standhaftigkeit.

Die Evakuierung aus Kabul geht weiter,

Flieger um Flieger um Flieger.

Die Bundeswehr hat ihren Rettungseinsatz in Afghanistan

ja bereits beendet.

Innerhalb der nächsten Stunde sollen die Maschinen

auf dem Luftwaffenstützpunkt im niedersächsischen Wunstorf landen.

Shakuntala Banerjee aus unserem Hauptstadtstudio:

Wie wird die Ankunft der Soldatinnen und Soldaten ablaufen?

Nach jetziger Planung wird das eine ganz schlichte Zeremonie.

Es sind zwei Maschinen, die dort landen sollen.

Dort ist auch schon Annegret Kramp- Karrenbauer.

Sie haben gemeinsam die Leute in Taschkent abgeholt

und nach der Landung soll es eine kurze Zeremonie geben.

Also relativ sachlich und nüchtern,

aber eine Würdigung von politischer Seite

für den größten Evakuierungseinsatz der Bundeswehr.

Es ist ein Betrügen das Ende nach 20 Jahren in Afghanistan.

Alle sind immer noch sehr bestürzt.

Viele Fragen bleiben offen.

Deswegen verbietet sich eine größere Zeremonie.

Wir sehen einen großen Ansehensverlust

der Streitkräfte.

Und es ist immer noch unsicher,

wie das Schicksal der zurückgebliebenen in Afghanistan

aussehende.

Es sind noch viele Leute vor Ort,

denen man die Ausreise versprochen hat.

Die Frage ist, wie das noch umgesetzt werden kann.

Außenminister Maas reist in die Nachbarländer,

um zu klären, wie die Menschen ausreisen können.

Sobald die Bundeswehrmaschinen in Deutschland landen,

können Sie das mit "ZDFheute live" verfolgen.

Zu finden online auf ZDFheute und in unserer App.

Dort halten wir Sie immer auf dem Laufenden,

mit vielen Hintergründen

und den aktuellen Entwicklungen der Lage in Afghanistan.

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan soll also noch

politisch aufgearbeitet werden,

ein Untersuchungsausschuss ist im Gespräch.

Wie sehen die Bürger*innen in Deutschland den Einsatz?

Dazu haben wir ein ZDF-Politbarometer.

Die neuen Zahlen hat Matthias Fornoff für Sie.

Guten Abend, Matthias.

Was haben die Befragten gesagt?

War der Militäreinsatz des Westens seit 2001 gegen die Taliban

grundsätzlich richtig? Ja oder nein?

Die Deutschen sind da total gespalten.

Die eine Hälfte findet,

dass der Militäreinsatz grundsätzlich richtig war,

die andere Hälfte hält ihn für falsch.

Eine Mehrheit meint, es müsste mehr zur Rettung der Ortskräfte

getan werden.

Hauptthema im ZDF-Politbarometer aber

die Stimmung vor der Bundestagswahl.

Schauen wir da als erstes auf die Kanzlerkandidaten und -kandidatin.

Wer kommt am besten an?

Laschet von der Union, Scholz von der SPD oder Baerbock von den Grünen?

Ja, wer ist als Kanzler oder Kanzlerin geeignet?

Nur ein Viertel hält Armin Laschet für geeignet.

Fast zwei Drittel aber trauen Olaf Scholz das Kanzleramt zu.

Annalena Baerbock dagegen ist nicht geeignet, sagen knapp drei Viertel

der Befragten.

Entsprechend klar führt Scholz auch bei der Frage,

wen man am liebsten als Kanzler hätte.

Scholz gilt mit großem Vorsprung als glaubwürdiger

und die Deutschen sprechen ihm auch den meisten Sachverstand zu.

Auch bei den Sympathiewerten liegt Scholz klar vorn.

Kommen wir zu den Parteien:

Einen Monat vor der Wahl tut sich da einiges.

Wie sind die Zahlen?

Jetzt, wo wir auf die Zielgerade im Wahlkampf gehen,

gibt's eine Menge Bewegung in der Parteienlandschaft.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre

käme die Union auf 22 %,

minus 4 Punkte im Vergleich

zur Umfrage vor zwei Wochen.

Ihr schlechtester Wert jemals im Politbarometer.

Die SPD klettert auf 22 %, plus 3,

ihr bester Wert seit fast 4 Jahren.

AfD unverändert 11 %.

FDP 10, Linke 6, beide minus 1.

Grüne 20 %, plus 1.

Kein Zweierbündnis hätte demnach eine Mehrheit.

Aber verschiedene Dreier-Koalitionen.

Darunter erstmals seit Mai auch wieder Rot-Grün-Rot.

Fast 90 % sagen allerdings, es ist noch nicht klar,

wer die Wahl gewinnen wird.

Und so bleibt es v.a. eins: spannend.

Sie werden das weiter für uns verfolgen, bis zur Bundestagswahl

haben wir jede Woche ein neues ZDF-Politbarometer.

Und ausführlich können Sie das ZDF-Politbarometer

im "heute journal" sehen,

so wie natürlich jederzeit in der ZDFheute-App.

Wir haben es eben gehört: Union und SPD also gleichauf.

Und das, nachdem CDU/CSU Anfang des Jahres im ZDF-Politbarometer

noch bei 37 % lagen.

Angesichts dieses Absturzes in den Umfragen rumort es ordentlich

in den beiden Schwesterparteien.

Viele Fragen sich, ob Laschet der richtige Kanzlerkandidat ist.

Patricia Wiedemeyer berichtet.

Fährt man in diesen Tagen durch Berlin, auf den Plakaten der SPD,

ihr Kanzlerkandidat Olaf Scholz, und immer wieder Olaf Scholz.

Auf den Plakaten der Union sucht man vergebens den Kanzlerkandidaten,

mit Armin Laschet wird selten geworben.

Kein Wunder, die Umfragewerte für Laschet und damit für die Union

brechen ein, ein Wechsel an der Spitze wird jedoch ausgeschlossen.

Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der Union

und er ist der Richtige.

Am Ende geht es um mehr als nur einen Kanzlerkandidaten,

es geht um ein Gesamtpaket.

Am Ende des Tages wählen die Menschen auch Parteien.

Und Parteien sind mehr als nur die Spitzenkandidaten.

Bis zur Wahl also weniger auf den Kandidaten setzen,

mehr auf die Partei, so das Motto.

Laschet müsse jetzt ein Regierungsteam präsentieren,

fordert der saarländische Ministerpräsident.

Armin Laschet übt sich derweil im Spagat,

einerseits ist er Kanzlerkandidat,

andererseits entschlossen handelnder Landesvater beim Thema Fluthilfe.

Ich finde, man muss seiner Dienstpflicht als Regierungschef,

als Ministerpräsident auch in Zeiten von Wahlkämpfen nachkommen.

Und ich habe auch die Absicht dies durchzuhalten.

Ganz anders natürlich die Stimmung bei der SPD,

Wahlkampfauftakt der Berliner SPD heute Nachmittag.

Das wir jetzt so hochgekommen sind, von 13 auf 23, ist fantastisch.

Ich glaube nicht, dass Armin Laschet,

das, was er vor die Wand gefahren hat wieder rausholen kann.

Und Baerbock wird auch nicht mehr Kanzlerin.

Olaf Scholz macht weiter Wahlkampf,

freut sich über steigende Beliebtheitswerte.

Es ist schön, wie sich die Umfragen entwickeln.

Es ist berührend und ich sage das sehr klar,

zu sehen, wie viele Bürger*innen mir zutrauen,

der nächste Bundeskanzler der BRD zu sein.

Es ist und bleibt spannend, Union und SPD derzeit gleichauf,

kurz hinter ihnen die Grünen,

wer hier im Kanzleramt einziehen wird, alles noch offen.

Während die Union zittert, ob sie den nächsten Kanzler stellen kann,

muss die Linkspartei sogar um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen.

6 % im ZDF-Politbarometer.

Bisher profitiert die Linke nicht davon, dass sie als einzige Partei

immer schon gegen den Afghanistaneinsatz war.

Heike Slansky über den Wahlkampfauftakt in Rostock.

Rostock, Universitätsplatz -

eigentlich ein Heimspiel für den Pragmatiker Dietmar Bartsch,

der hier seinen Wahlkreis hat.

Er träumt von einem Mitte-Links-Bündnis

und einem zweistelligen Wahlergebnis.

Doch aktuell steht die Linke gefährlich nah

an der Fünf-Prozent-Hürde - Zufallsumfrage:

Wenn man die Armut bekämpfen will, die Arbeitslosigkeit,

dann würde ich sagen, sollten viel mehr Leute die Linke wählen.

Es gibt immer mehr Parteien, immer mehr Leute

die unterschiedliche Meinungen haben.

Es ist schwierig, komplett den Geist eines Menschen zu treffen.

Die Linke kämpft für mehr soziale Gerechtigkeit,

höhere Steuern für Wohlhabende, Mindestrente und Mietendeckel,

doch außenpolitisch steht sie im Abseits.

Zuletzt beim Rettungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan.

Wenn jetzt gesagt wird,

die Linke hat sich enthalten bei der Abstimmung:

Ja, haben wir, und zwar aus gutem Grund.

Und wenn die SPD jetzt sagt, die Linke ist nicht regierungsfähig:

20 Jahre Rot-Grün hat die Soldaten in den Einsatz geschickt.

Einen Richtungswechsel fordert die Linke.

Umverteilen, sozial und klimagerecht – ihr Slogan.

Wir kämpfen für einen Politikwechsel,

der so dringend notwendig ist, für soziale Gerechtigkeit,

für Klimaschutz und für eine friedliche Außenpolitik.

Wahlkampfauftakt der Linken - das Interesse mäßig.

Noch gut vier Wochen bis zur Bundestagswahl.

Für die Linke auch ein Kampf ums Überleben.

Gute Nachrichten für alle, die Urlaub machen wollen:

Spanien wird von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen,

ebenso wie der Großraum von Portugals Hauptstadt Lissabon.

Damit entfällt ab Sonntag die Quarantänepflicht für alle,

auch für die Rückkehrer*innen, die noch nicht geimpft oder genesen sind.

Blicken wir auf die Corona-Zahlen für Deutschland.

Das Robert Koch-Institut meldet 12.029 Neuinfektionen

innerhalb von 24 Stunden.

Das sind 2.749 mehr als vor einer Woche.

14 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19 binnen eines Tages.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 70,3.

Österreichs Ex-Vizekanzler Strache ist wegen Bestechlichkeit

schuldig gesprochen worden.

Das Landgericht Wien verurteilte ihn zu 15 Monaten Haft auf Bewährung.

In dem Fall ging es um die Frage,

ob Strache sich für eine Gesetzes- änderung eingesetzt hatte,

durch die ein befreundeter Betreiber einer Privatklinik profitierte.

Im Gegenzug sollen Parteispenden an die rechtsgerichtete FPÖ

geflossen sein.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Zu wenig Sonne und zu nass:

Auch dieses Jahr fällt die Ernte

in Deutschland unterdurch- schnittlich aus.

Der Bauernverband rechnet beim Getreide mit einem Minus von 2 %

gegenüber dem Vorjahr.

Das schlechte Wetter habe das Wachstum und die Ernte behindert.

Mais und Gemüse dagegen hätten von dem vielen Regen profitiert.

Außerdem erfreulich für die Bauern:

Die Preise am Agrarmarkt sind nach Angaben des Verbandes gestiegen.

Und nun zu den Paralympics in Tokio, Norbert,

da glänzt Deutschland im Rollstuhl-Basketball.

Ja, die Frauen haben das Viertelfinale erreicht,

durch den Sieg gegen Großbritannien.

Und mit den Briten hatten es auch die Männer zu tun.

Nach der knappen Niederlage gestern gegen die USA

heute ein sensationeller Sieg gegen den Weltmeister,

und der war dringend notwendig.

Davon hatten sie alle geträumt.

Es tatsächlich geschafft zu haben, war überwältigend.

71:59 gegen beeindruckte Weltmeister aus Großbritannien.

Tommy Böhmes Treffsicherheit hatte die Favoriten zermürbt.

27 Punkte steuerte der Mann aus Wetzlar zum Triumph bei.

Auch Andre Bieneks Ausbeute mit 17 Punkten: höchst beachtlich.

So wie die Leistung des gesamten Teams,

das mit viel Selbstvertrauen

ins morgige Gruppenspiel gegen Australien geht.

Und auch im Tischtennis zeigt das deutsche Team Top-Leistungen.

Valentin Baus und Thomas Schmidberger haben ihre Viertelfinals gewonnen

und damit eine Medaille sicher.

Nach Bronze in London und Silber in Rio

kann Thomas Schmidberger

also eine weitere Paralympics-Medaille einplanen.

Nach einem klaren Dreisatzsieg gegen den Chinesen Zhao Ping

zog der Weltranglistenzweite ins morgige Halbfinale ein

und will dort den Finaleinzug schaffen.

Das Endspiel hat auch Valentin Baus im Blick.

In nur 18 Minuten fertigte der Silbermedaillengewinner von Rio

den Franzosen Nicolas Savant-Aira klar in drei Sätzen ab.

Bereits morgen geht es im Halbfinale auch für ihn darum,

den Traum vom Paralympics-Gold zu sichern.

Bundestrainer Hansi Flick hat den 26-köpfigen Kader

für die WM-Quali-Spiele der DFB-Elf bekanntgeben.

Mit Marco Reus von Borussia Dortmund gibt's einen prominenten Rückkehrer

ins Team.

Er soll die Offensive verstärken, wie auch der 19-jährige Karim Adeyemi

von RB Salzburg, einer der drei Neulinge in Team.

David Raum von der TSG Hoffenheim

und U21-Nationalspieler Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg

sind als Defensivspieler auch erstmals dabei.

Und Christiano Ronaldo steht demnächst auch im Kader,

aber leider nicht in dem des DFB, sondern wieder bei Manchester United.

Das Wochenende wird eher herbstlich kühl mit Regenschauern

und auch mal Gewittern,

aber nächste Woche scheint sich daran was zu ändern.

Was, wie, wo, sagt Ihnen gleich Katja Horneffer.

Um 22 Uhr können Sie hier das "heute journal" sehen,

mit Claus Kleber - auf Wiedersehen.

Tief "Nick" ist auch wieder so ein Tief,

das sich kaum von der Stelle rührt.

So können am Nordrand von Erzgebirge oder Harz oder auch am Alpenrand

bis Sonntagabend nochmal 50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen

Der Unterschied zu dem Tief im Juli ist aber,

dass dieser Regen über eine längere Zeit fällt.

Wir erwarten also keine Sturzfluten,

kleinere Bäche oder Flüsse können dennoch über die Ufer treten.

Wir erwarten heute Nacht häufig Regenfälle, selten bleibt es trocken.

Und auch morgen fällt häufig Regen,

der Regen ist zum Teil mit Gewittern durchsetzt

und Chancen auf Sonnenschein haben Sie allenfalls

im nördlichen Schleswig-Holstein, westlich des Rheins und am Oberrhein.

Und auch in den nächsten Tagen geht es doch sehr wechselhaft weiter,

aber mit dem meteorologischen Herbst

wird es von Westen tatsächlich wärmer.

Sehen Sie mal hier am Trend für Freiburg im Breisgau.

Wenn das nicht mal Aussichten sind.


ZDF heute Sendung vom 27.08.2021 - Sorge vor weiteren Anschlägen; ZDF-Politbarometer: Union unter Druck ZDF heute Sendung vom 27.08.2021 - Sorge vor weiteren Anschlägen; ZDF-Politbarometer: Union under pressure ZDF heute Sendung vom 27.08.2021 - Sorge vor weiteren Anschlägen; ZDF-Politbarometer: Birlik baskı altında

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Jana Pareigis.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Die spannenden Wettkämpfe bei den Paralympics

gleich von Norbert Lehmann.

Der Anschlag am Flughafen in Kabul und seine Folgen,

unser großes Thema heute.

Verzweiflung in Afghanistan:

Nach dem Anschlag gestern wächst die Angst vor weiteren Attacken.

Die letzten Bundeswehrsoldaten werden am Abend

in Deutschland zurückerwartet.

Union unter Druck:

Vier Wochen vor der Bundestagswahl liegen CDU/CSU und SPD

im Politbarometer gleichauf.

Sensation in Tokio:

Deutschlands Rollstuhl-Basketballer bezwingen bei den Paralympics

Weltmeister Großbritannien.

"Hochgefährlich" sei es weiterhin am Flughafen von Kabul,

so die Einschätzung nicht nur aus dem Auswärtigen Amt

nach der verheerenden Explosion gestern.

Inmitten tausender, verzweifelter Menschen

sprengte sich laut US-Verteidigungs- ministerium ein Selbstmordattentäter

in die Luft.

Am Abbey Gate, dem östlichen Zugangstor zum Flughafen.

Kurz danach fielen Schüsse.

Nach unbestätigten Medienberichten

wurden mindestens 100 Menschen getötet,

mehr als 160 verletzt.

Luc Walpot berichtet.

Sie sind mit dem Leben davongekommen.

In den Krankenhäusern Kabuls werden dutzende Verletzte versorgt,

die sich gestern in der Nähe des Anschlags aufhielten.

Die Explosion hat mich in den Abwasserkanal geschleudert.

Da lagen bestimmt hundert Leichen im Wasser.

Den ganzen Tag über wurden die Särge von Opfern abtransportiert,

die das Attentat nicht überlebt haben.

Und vor den Krankenhäusern harren verzweifelte Angehörige aus.

Mein Mann liegt in kritischem Zustand auf der Intensivstation.

Er ist sehr schwer verletzt.

Sein Bauch, der Rücken, die Beine alles in schlimmen Zustand.

Am Flughafentor, wo ein Selbstmordattentäter gestern

so viele Menschen grausam ermordete, herrschte heute Stille.

Im Netz bekannte sich ein Ableger

des selbsternannten Islamischen-Staates zu dem Anschlag.

Die IS-Terroristen hatten schon in der Vergangenheit

zahlreiche blutige Anschläge auf Schulen und Krankenhäuser

in Afghanistan verübt.

Sie bekämpfen auch die radikalislamischen Taliban,

denen sie vorwerfen, Kompromisse mit den USA eingegangen zu sein.

Ein Sprecher der Taliban erklärte,

die Verantwortung für den Anschlag trügen die USA und deren Verbündete.

Sie haben die Menschen zur Ausreise ermuntert

und sie bewachen den gesperrten Flughafen.

Für uns ist es sehr schwer,

10.000 Menschen vor dem Flughafen zu kontrollieren.

Das ist ein großes Problem.

Die meisten Staaten haben die Evakuierungsflüge eingestellt.

Mehr als 5.300 Menschen flog die Bundeswehr aus Kabul nach Taschkent.

300 Deutsche halten sich aber noch in Afghanistan auf.

Sie könnten später ausreisen, so die Zusicherung der Taliban,

wenn der Linienflugbetrieb in Kabul wieder aufgenommen werde.

Darüber verhandelt die türkische Regierung derzeit mit den Taliban.

Der Ausgang ist ungewiss.

Auch eine Ausreise über den Landweg wird erwogen.

Die Grenzen, wie hier nach Pakistan,

sind allerdings von den Taliban bewacht.

Tausende Afghanen drängen sich an den Übergängen,

in der Hoffnung, das Land noch verlassen zu können.

Luc Walpot ist uns jetzt zugeschaltet:

Auf der einen Seite die Terrormiliz "IS",

die offenbar hinter dem Anschlag gestern steckt.

Auf der anderen Seite die radikal-islamischen Taliban,

die in Afghanistan die Macht übernommen haben.

Droht jetzt ein Bürgerkrieg?

Ganz ausgeschlossen ist das leider nicht.

Beide Terrorgruppen hatten bislang einen gemeinsamen Feind,

nämlich die afghanische Regierung.

Jetzt sind die Taliban an der Macht

und d. h., dass der IS

künftig weiterhin versuchen wird, das Land zu destabilisieren.

Es sind zwar nicht viele von ihnen im Land,

aber was hat sich in den letzten Jahren gezeigt,

dass sie trotzdem viel Terror verbreiten können.

Ihm geht es um viel Blutvergießen.

Für die nächsten Monate, wenn die Taliban es nicht in den Griff

bekommen, verheißt das nichts Gutes.

Auch die USA machen den "IS" für das Selbstmordattentat verantwortlich,

bei dem auch 13 US-Soldaten getötet wurden.

US-Präsident Biden kündigte Vergeltung an.

Er steht ohnehin innenpolitisch stark unter Druck

angesichts des chaotischen und gefährlichen Abzuges.

Bis Dienstag wollen die USA den Einsatz beenden.

Schweigen für die Toten,

der Präsident angeschlagen in jeder Hinsicht.

Wieder einmal braucht es Heldengeschichten,

um Soldatentode zu rechtfertigen.

Diese Soldaten, die ihr Leben gegeben haben,

sind, es ist ein abgegriffenes Wort, aber es stimmt: Helden,

die in einer gefährlichen und selbstlosen Mission

ihr Leben gegeben haben, um andere Leben zu retten.

Doch in der Sache bleibt Biden glasklar:

Die Mission läuft weiter wie geplant.

Er übernimmt die Verantwortung.

Der Krieg muss beendet werden, aber Terroristen weiterhin gejagt.

An die, die diesen Angriff ausgeführt haben,

und alle, die Amerika schaden wollen:

Wir werden nicht vergeben, wir werden nicht vergessen.

Wir werden euch jagen und ihr werdet dafür bezahlen.

Und während in der Washingtoner Sonne

die Flaggen auf Halbmast wehen,

werden im Pentagon Pläne entworfen für den Gegenschlag.

Anti-Terror-Kampf aus der Ferne?

Ein Irrglaube, meinen Experten.

Wir werden wieder reingehen müssen, um den IS zu kriegen.

Und auch, wenn sich Al Kaida in Afghanistan wieder formiert.

Und das werden sie.

Wir können ein Schlachtfeld verlassen,

aber nicht den Krieg gegen den Terrorismus.

Die Opposition spricht von Inkompetenz.

Der Präsident spricht von Standhaftigkeit. The President speaks of steadfastness.

Die Evakuierung aus Kabul geht weiter,

Flieger um Flieger um Flieger.

Die Bundeswehr hat ihren Rettungseinsatz in Afghanistan

ja bereits beendet.

Innerhalb der nächsten Stunde sollen die Maschinen

auf dem Luftwaffenstützpunkt im niedersächsischen Wunstorf landen.

Shakuntala Banerjee aus unserem Hauptstadtstudio:

Wie wird die Ankunft der Soldatinnen und Soldaten ablaufen?

Nach jetziger Planung wird das eine ganz schlichte Zeremonie.

Es sind zwei Maschinen, die dort landen sollen.

Dort ist auch schon Annegret Kramp- Karrenbauer.

Sie haben gemeinsam die Leute in Taschkent abgeholt

und nach der Landung soll es eine kurze Zeremonie geben.

Also relativ sachlich und nüchtern,

aber eine Würdigung von politischer Seite

für den größten Evakuierungseinsatz der Bundeswehr.

Es ist ein Betrügen das Ende nach 20 Jahren in Afghanistan.

Alle sind immer noch sehr bestürzt.

Viele Fragen bleiben offen.

Deswegen verbietet sich eine größere Zeremonie.

Wir sehen einen großen Ansehensverlust

der Streitkräfte.

Und es ist immer noch unsicher,

wie das Schicksal der zurückgebliebenen in Afghanistan

aussehende.

Es sind noch viele Leute vor Ort,

denen man die Ausreise versprochen hat.

Die Frage ist, wie das noch umgesetzt werden kann.

Außenminister Maas reist in die Nachbarländer,

um zu klären, wie die Menschen ausreisen können.

Sobald die Bundeswehrmaschinen in Deutschland landen,

können Sie das mit "ZDFheute live" verfolgen.

Zu finden online auf ZDFheute und in unserer App.

Dort halten wir Sie immer auf dem Laufenden,

mit vielen Hintergründen

und den aktuellen Entwicklungen der Lage in Afghanistan.

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan soll also noch

politisch aufgearbeitet werden,

ein Untersuchungsausschuss ist im Gespräch.

Wie sehen die Bürger*innen in Deutschland den Einsatz?

Dazu haben wir ein ZDF-Politbarometer.

Die neuen Zahlen hat Matthias Fornoff für Sie.

Guten Abend, Matthias.

Was haben die Befragten gesagt?

War der Militäreinsatz des Westens seit 2001 gegen die Taliban

grundsätzlich richtig? Ja oder nein?

Die Deutschen sind da total gespalten.

Die eine Hälfte findet,

dass der Militäreinsatz grundsätzlich richtig war,

die andere Hälfte hält ihn für falsch.

Eine Mehrheit meint, es müsste mehr zur Rettung der Ortskräfte

getan werden.

Hauptthema im ZDF-Politbarometer aber

die Stimmung vor der Bundestagswahl.

Schauen wir da als erstes auf die Kanzlerkandidaten und -kandidatin.

Wer kommt am besten an?

Laschet von der Union, Scholz von der SPD oder Baerbock von den Grünen?

Ja, wer ist als Kanzler oder Kanzlerin geeignet?

Nur ein Viertel hält Armin Laschet für geeignet.

Fast zwei Drittel aber trauen Olaf Scholz das Kanzleramt zu.

Annalena Baerbock dagegen ist nicht geeignet, sagen knapp drei Viertel

der Befragten.

Entsprechend klar führt Scholz auch bei der Frage,

wen man am liebsten als Kanzler hätte.

Scholz gilt mit großem Vorsprung als glaubwürdiger

und die Deutschen sprechen ihm auch den meisten Sachverstand zu.

Auch bei den Sympathiewerten liegt Scholz klar vorn.

Kommen wir zu den Parteien:

Einen Monat vor der Wahl tut sich da einiges.

Wie sind die Zahlen?

Jetzt, wo wir auf die Zielgerade im Wahlkampf gehen,

gibt's eine Menge Bewegung in der Parteienlandschaft.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre

käme die Union auf 22 %,

minus 4 Punkte im Vergleich

zur Umfrage vor zwei Wochen.

Ihr schlechtester Wert jemals im Politbarometer.

Die SPD klettert auf 22 %, plus 3,

ihr bester Wert seit fast 4 Jahren.

AfD unverändert 11 %.

FDP 10, Linke 6, beide minus 1.

Grüne 20 %, plus 1.

Kein Zweierbündnis hätte demnach eine Mehrheit.

Aber verschiedene Dreier-Koalitionen.

Darunter erstmals seit Mai auch wieder Rot-Grün-Rot.

Fast 90 % sagen allerdings, es ist noch nicht klar,

wer die Wahl gewinnen wird.

Und so bleibt es v.a. eins: spannend.

Sie werden das weiter für uns verfolgen, bis zur Bundestagswahl

haben wir jede Woche ein neues ZDF-Politbarometer.

Und ausführlich können Sie das ZDF-Politbarometer

im "heute journal" sehen,

so wie natürlich jederzeit in der ZDFheute-App.

Wir haben es eben gehört: Union und SPD also gleichauf.

Und das, nachdem CDU/CSU Anfang des Jahres im ZDF-Politbarometer

noch bei 37 % lagen.

Angesichts dieses Absturzes in den Umfragen rumort es ordentlich

in den beiden Schwesterparteien.

Viele Fragen sich, ob Laschet der richtige Kanzlerkandidat ist.

Patricia Wiedemeyer berichtet.

Fährt man in diesen Tagen durch Berlin, auf den Plakaten der SPD,

ihr Kanzlerkandidat Olaf Scholz, und immer wieder Olaf Scholz.

Auf den Plakaten der Union sucht man vergebens den Kanzlerkandidaten,

mit Armin Laschet wird selten geworben.

Kein Wunder, die Umfragewerte für Laschet und damit für die Union

brechen ein, ein Wechsel an der Spitze wird jedoch ausgeschlossen.

Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der Union

und er ist der Richtige.

Am Ende geht es um mehr als nur einen Kanzlerkandidaten,

es geht um ein Gesamtpaket.

Am Ende des Tages wählen die Menschen auch Parteien.

Und Parteien sind mehr als nur die Spitzenkandidaten.

Bis zur Wahl also weniger auf den Kandidaten setzen,

mehr auf die Partei, so das Motto.

Laschet müsse jetzt ein Regierungsteam präsentieren,

fordert der saarländische Ministerpräsident.

Armin Laschet übt sich derweil im Spagat,

einerseits ist er Kanzlerkandidat,

andererseits entschlossen handelnder Landesvater beim Thema Fluthilfe. on the other hand, resolutely acting father of the country on the subject of flood aid.

Ich finde, man muss seiner Dienstpflicht als Regierungschef,

als Ministerpräsident auch in Zeiten von Wahlkämpfen nachkommen.

Und ich habe auch die Absicht dies durchzuhalten.

Ganz anders natürlich die Stimmung bei der SPD,

Wahlkampfauftakt der Berliner SPD heute Nachmittag.

Das wir jetzt so hochgekommen sind, von 13 auf 23, ist fantastisch.

Ich glaube nicht, dass Armin Laschet,

das, was er vor die Wand gefahren hat wieder rausholen kann.

Und Baerbock wird auch nicht mehr Kanzlerin.

Olaf Scholz macht weiter Wahlkampf,

freut sich über steigende Beliebtheitswerte.

Es ist schön, wie sich die Umfragen entwickeln.

Es ist berührend und ich sage das sehr klar,

zu sehen, wie viele Bürger*innen mir zutrauen,

der nächste Bundeskanzler der BRD zu sein.

Es ist und bleibt spannend, Union und SPD derzeit gleichauf,

kurz hinter ihnen die Grünen,

wer hier im Kanzleramt einziehen wird, alles noch offen.

Während die Union zittert, ob sie den nächsten Kanzler stellen kann,

muss die Linkspartei sogar um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen.

6 % im ZDF-Politbarometer.

Bisher profitiert die Linke nicht davon, dass sie als einzige Partei

immer schon gegen den Afghanistaneinsatz war.

Heike Slansky über den Wahlkampfauftakt in Rostock.

Rostock, Universitätsplatz -

eigentlich ein Heimspiel für den Pragmatiker Dietmar Bartsch,

der hier seinen Wahlkreis hat.

Er träumt von einem Mitte-Links-Bündnis

und einem zweistelligen Wahlergebnis.

Doch aktuell steht die Linke gefährlich nah

an der Fünf-Prozent-Hürde - Zufallsumfrage:

Wenn man die Armut bekämpfen will, die Arbeitslosigkeit,

dann würde ich sagen, sollten viel mehr Leute die Linke wählen.

Es gibt immer mehr Parteien, immer mehr Leute

die unterschiedliche Meinungen haben.

Es ist schwierig, komplett den Geist eines Menschen zu treffen.

Die Linke kämpft für mehr soziale Gerechtigkeit,

höhere Steuern für Wohlhabende, Mindestrente und Mietendeckel,

doch außenpolitisch steht sie im Abseits.

Zuletzt beim Rettungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan.

Wenn jetzt gesagt wird,

die Linke hat sich enthalten bei der Abstimmung:

Ja, haben wir, und zwar aus gutem Grund.

Und wenn die SPD jetzt sagt, die Linke ist nicht regierungsfähig:

20 Jahre Rot-Grün hat die Soldaten in den Einsatz geschickt.

Einen Richtungswechsel fordert die Linke.

Umverteilen, sozial und klimagerecht – ihr Slogan.

Wir kämpfen für einen Politikwechsel,

der so dringend notwendig ist, für soziale Gerechtigkeit,

für Klimaschutz und für eine friedliche Außenpolitik.

Wahlkampfauftakt der Linken - das Interesse mäßig.

Noch gut vier Wochen bis zur Bundestagswahl.

Für die Linke auch ein Kampf ums Überleben.

Gute Nachrichten für alle, die Urlaub machen wollen:

Spanien wird von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen,

ebenso wie der Großraum von Portugals Hauptstadt Lissabon.

Damit entfällt ab Sonntag die Quarantänepflicht für alle,

auch für die Rückkehrer*innen, die noch nicht geimpft oder genesen sind.

Blicken wir auf die Corona-Zahlen für Deutschland.

Das Robert Koch-Institut meldet 12.029 Neuinfektionen

innerhalb von 24 Stunden.

Das sind 2.749 mehr als vor einer Woche.

14 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19 binnen eines Tages.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 70,3.

Österreichs Ex-Vizekanzler Strache ist wegen Bestechlichkeit

schuldig gesprochen worden.

Das Landgericht Wien verurteilte ihn zu 15 Monaten Haft auf Bewährung.

In dem Fall ging es um die Frage,

ob Strache sich für eine Gesetzes- änderung eingesetzt hatte,

durch die ein befreundeter Betreiber einer Privatklinik profitierte.

Im Gegenzug sollen Parteispenden an die rechtsgerichtete FPÖ

geflossen sein.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Zu wenig Sonne und zu nass:

Auch dieses Jahr fällt die Ernte

in Deutschland unterdurch- schnittlich aus. below average in Germany.

Der Bauernverband rechnet beim Getreide mit einem Minus von 2 %

gegenüber dem Vorjahr.

Das schlechte Wetter habe das Wachstum und die Ernte behindert.

Mais und Gemüse dagegen hätten von dem vielen Regen profitiert.

Außerdem erfreulich für die Bauern:

Die Preise am Agrarmarkt sind nach Angaben des Verbandes gestiegen.

Und nun zu den Paralympics in Tokio, Norbert,

da glänzt Deutschland im Rollstuhl-Basketball.

Ja, die Frauen haben das Viertelfinale erreicht,

durch den Sieg gegen Großbritannien.

Und mit den Briten hatten es auch die Männer zu tun.

Nach der knappen Niederlage gestern gegen die USA

heute ein sensationeller Sieg gegen den Weltmeister,

und der war dringend notwendig.

Davon hatten sie alle geträumt.

Es tatsächlich geschafft zu haben, war überwältigend.

71:59 gegen beeindruckte Weltmeister aus Großbritannien.

Tommy Böhmes Treffsicherheit hatte die Favoriten zermürbt.

27 Punkte steuerte der Mann aus Wetzlar zum Triumph bei.

Auch Andre Bieneks Ausbeute mit 17 Punkten: höchst beachtlich.

So wie die Leistung des gesamten Teams,

das mit viel Selbstvertrauen

ins morgige Gruppenspiel gegen Australien geht.

Und auch im Tischtennis zeigt das deutsche Team Top-Leistungen.

Valentin Baus und Thomas Schmidberger haben ihre Viertelfinals gewonnen

und damit eine Medaille sicher.

Nach Bronze in London und Silber in Rio

kann Thomas Schmidberger

also eine weitere Paralympics-Medaille einplanen.

Nach einem klaren Dreisatzsieg gegen den Chinesen Zhao Ping

zog der Weltranglistenzweite ins morgige Halbfinale ein

und will dort den Finaleinzug schaffen.

Das Endspiel hat auch Valentin Baus im Blick.

In nur 18 Minuten fertigte der Silbermedaillengewinner von Rio

den Franzosen Nicolas Savant-Aira klar in drei Sätzen ab.

Bereits morgen geht es im Halbfinale auch für ihn darum,

den Traum vom Paralympics-Gold zu sichern.

Bundestrainer Hansi Flick hat den 26-köpfigen Kader

für die WM-Quali-Spiele der DFB-Elf bekanntgeben.

Mit Marco Reus von Borussia Dortmund gibt's einen prominenten Rückkehrer

ins Team.

Er soll die Offensive verstärken, wie auch der 19-jährige Karim Adeyemi

von RB Salzburg, einer der drei Neulinge in Team.

David Raum von der TSG Hoffenheim

und U21-Nationalspieler Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg

sind als Defensivspieler auch erstmals dabei.

Und Christiano Ronaldo steht demnächst auch im Kader,

aber leider nicht in dem des DFB, sondern wieder bei Manchester United.

Das Wochenende wird eher herbstlich kühl mit Regenschauern

und auch mal Gewittern,

aber nächste Woche scheint sich daran was zu ändern.

Was, wie, wo, sagt Ihnen gleich Katja Horneffer.

Um 22 Uhr können Sie hier das "heute journal" sehen,

mit Claus Kleber - auf Wiedersehen.

Tief "Nick" ist auch wieder so ein Tief,

das sich kaum von der Stelle rührt.

So können am Nordrand von Erzgebirge oder Harz oder auch am Alpenrand

bis Sonntagabend nochmal 50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen

Der Unterschied zu dem Tief im Juli ist aber,

dass dieser Regen über eine längere Zeit fällt.

Wir erwarten also keine Sturzfluten,

kleinere Bäche oder Flüsse können dennoch über die Ufer treten.

Wir erwarten heute Nacht häufig Regenfälle, selten bleibt es trocken.

Und auch morgen fällt häufig Regen,

der Regen ist zum Teil mit Gewittern durchsetzt

und Chancen auf Sonnenschein haben Sie allenfalls

im nördlichen Schleswig-Holstein, westlich des Rheins und am Oberrhein.

Und auch in den nächsten Tagen geht es doch sehr wechselhaft weiter,

aber mit dem meteorologischen Herbst

wird es von Westen tatsächlich wärmer.

Sehen Sie mal hier am Trend für Freiburg im Breisgau.

Wenn das nicht mal Aussichten sind.