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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 20.04.2021 - Sorge vor indischer Mutante, Konflikt in der Ost-Ukraine

ZDF heute Sendung vom 20.04.2021 - Sorge vor indischer Mutante, Konflikt in der Ost-Ukraine

Diese Untertitel sind live produziert.

Der Machtkampf von CDU/CSU ist entschieden.

Markus Söder gibt sich geschlagen:

Die Würfel sind gefallen.

Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union.

Sorge, dass die Lage in der Ukraine eskaliert:

Russische Kriegsschiffe halten Manöver ab,

der Westen protestiert.

Unverständnis und Empörung:

Das sind die Reaktionen aus der Bundesliga

zur geplanten Super League.

Die Welt an diesem Dienstag, guten Abend.

Den Sport hat Kristin im Blick.

Neun Tage aufreibende Diskussion und Streit - jetzt ist klar:

CDU-Chef Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der Union.

Der CSU-Vorsitzende, Markus Söder, erklärte heute seinen Verzicht,

nachdem der Bundesvorstand der CDU in der Nacht

erst mehr als sechs Stunden lang diskutiert hat

und dann mehrheitlich für Laschet stimmte.

Damit ist ein in der jüngeren Geschichte beispielloser Machtkampf

zunächst zu Ende.

Christiane Hübscher berichtet.

Um 12.03 Uhr zieht Markus Söder zurück und erklärt damit

Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union.

Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt.

Ich habe Armin Laschet angerufen und habe ihm gratuliert,

habe ihm auch gesagt, dass wir das als CSU akzeptieren.

Wir haben ihm auch die volle Unterstützung angeboten.

Kurz darauf Auftritt des Gewinners in Berlin.

Es ist kein rauschender Konfetti-Moment für Armin Laschet,

zu holprig war der Weg bis hierhin.

Markus Söder hat gesagt, der Bundesvorstand der CDU

muss entscheiden und in diesem Bewusstsein

hat der Bundesvorstand gestern ein sehr deutliches Votum getroffen.

Laschet hatte die geheime Online-Abstimmung

nach kontroverser Debatte erzwungen.

Ergebnis: 31 Stimmen für ihn, 9 für Söder, 6 Enthaltungen.

Auch viele kritische Äußerungen gegen Laschet

drangen aus der CDU-Zentrale nach draußen.

Einen ganz normalen Vorgang

nennt das der Kanzlerkandidat am Abend im ZDF.

Da gab es zwei gute Kandidaten.

Und das zu einem Ergebnis zu führen, löst aus,

dass der eine den mehr mag, der andere den,

der eine dieses Thema wichtiger erachtet, der andere das andere.

Aber, es ist in acht Tagen entschieden worden.

Nach der Nacht der Wahrheit für die CDU

muss nun an der großen Geschlossen- heit noch gearbeitet werden.

Zur Wahrheit gehört,

dass sich viele in Thüringen über die Bereitschaft von Markus Söder,

als Kanzler zu kandidieren, gefreut haben.

Viele hätten sich eine andere Entscheidung gewünscht.

Der Bundesvorstand

hat sich aber eindeutig für Armin Laschet ausgesprochen.

Vielleicht hat das so auch sein Gutes,

dass wir noch mal eine Woche darüber diskutiert haben,

dass es eben nicht im Hinterzimmer alleine entschieden worden ist.

Armin Laschet muss es nun gelingen,

der Kandidat der ganzen Union zu werden.

Er verspricht, Markus Söder eng in den Wahlkampf einzubinden.

Theo, was hat denn in dieser denkwürdigen Nacht

am Ende den Ausschlag für Laschet gegeben -

ehrliche Überzeugung oder Parteidisziplin?

Ich glaube, beides und mehr.

Die Überzeugung, dass Armin Laschet der bessere Kandidat sei

trotz der schlechten Umfragewerte und Parteidisziplin.

Aber zusätzlich auch die ausdrückliche Ablehnung

von Markus Söder.

Es gab diejenigen,

die nicht von einem CSU-Mann dominiert werden wollten.

Und es gab offensichtlich auch eine Reihe von CDU-Vorständen,

die persönlich schlechte Erfahrungen

mit dem Kandidaten aus Nürnberg gemacht hatten.

All das kam zusammen.

Aber die eigentliche Entscheidung ist in der Nacht davor gefallen,

beim Treffen im kleinen Kreis mit Wolfgang Schäuble und anderen.

Da wurde Markus Söder klargemacht,

dass Laschet auf keinen Fall die Kandidatur abgeben würde.

Danach hat Söder dann das Heft des Handelns

an den CDU-Bundesvorstand übergeben

und damit letztlich auch die Kandidatur.

Wie wird denn der Wahlkampf der Union jetzt ablaufen?

Ist Laschet ein Kandidat von Söders Gnaden?

So weit würde ich nicht gehen,

aber er ist natürlich auch abhängig von Söders Unterstützung,

denn da geht es nicht nur

um die Loyalität der CSU im Wahlkampf,

es geht auch um die Mobilisierung derjenigen in der CDU,

die sich eigentlich Markus Söder gewünscht hätten.

Und der Anfang klingt noch nicht verheißungsvoll für Armin Laschet.

Denn die CSU rief heute prompt ihren eigenen Mann

als den eigentlichen Kandidaten der Herzen aus.

Und Söder selbst beschrieb sich

als der Kandidat der Moderne, der Jungen, der Zukunft.

Also, da ist noch reichlich Luft nach oben in der Unions-Harmonie.

Insbesondere Markus Söder hatte immer wieder

auf die Parteibasis verwiesen und argumentiert,

dort habe er deutlich größeren Rückhalt als Armin Laschet.

Wie sieht jetzt heute deren Reaktion aus?

Stimmen von der Basis, zusammengefasst von Andreas Weise.

Sandra Hietel ist CDU-Direktkandidatin

für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Anfang Juni.

Armin Laschet, Kanzlerkandidat -

sie sieht es mit gemischten Gefühlen.

Markus Söder hat mehr Ecken und Kanten.

An ihm kann man sich mehr abarbeiten.

Man kann ihm stärker folgen.

Ich hätte mir eine basisdemo- kratische Entscheidung gewünscht,

z.B. durch eine Abstimmung bei den Kreisvorsitzenden.

In Sachsen-Anhalt hätten sie gerne das Experiment

mit einem bayerischen Kanzlerkandidaten gewagt,

doch die breitere Basisbeteiligung,

die Landes-CDU-Chef Schulze geforderte hatte,

war nicht durchsetzbar.

Das Gremium, das hier beschließt, ist der Bundesvorstand.

Der hat eine klare und eindeutige Aussage getroffen.

Jetzt geht es mit Armin Laschet in die Bundestagswahl.

Und das wird auch hier in Sachsen-Anhalt so sein.

Wir werden ihn unterstützen.

Trotzdem, nicht nur in Sachsen-Anhalt,

viele im Osten fremdeln mit Armin Laschet.

Laschet war hier in Ostdeutschland nicht der beliebteste Kandidat.

Auch schon nicht beim Parteivorsitz.

Nichtsdestotrotz ist es der Kandidat der Union

und wir haben jetzt endlich eine Entscheidung

und die Entscheidung war auch wichtig.

Jetzt liegt es an Armin Laschet, er muss jetzt liefern,

er hat auch die Unterstützung der Partei,

die Union steht geschlossen hinter ihm,

aber er muss auch ein Angebot schaffen,

wodurch er auch den Fans von Markus Söder

die Möglichkeit gibt, sich weiter zu engagieren.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist,

für einen Thüringer, am Wahlkampfstand zu stehen

und Armin Laschet zu werben als für Markus Söder.

Aber genau da müssen wir uns finden.

Die nächste Wahl geht zum Landtag Sachsen-Anhalts Anfang Juni.

Letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl.

Die Union hier hofft, dass die Skandale der letzten Wochen

nicht zu sehr auf ihr Wahlergebnis durchschlagen.

"Was nun, Herr Laschet?" -

das fragen gleich nach uns Bettina Schausten und Peter Frey.

Und ein Portrait des Kanzlerkandidaten der Union

finden Sie bei uns in der ZDFheute-App.

Nächstes Thema: die Corona-Lage.

Zunächst die beim Impfen -

da hat die Europäische Arzneimittel- Agentur grünes Licht gegeben.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson darf uneingeschränkt verwendet werden.

In sehr seltenen Fällen könne er jedoch Blutgerinnsel auslösen.

In Deutschland haben mittlerweile

mehr als 20 % der Menschen eine Impfung bekommen.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 9.609 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Rund 1.200 weniger als vergangene Woche.

297 Todesfälle kamen hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sank auf 162,4.

Zu den Maßnahmen, die die Zahlen wieder nach unten treiben sollen,

gehören auch die freiwilligen Corona-Tests am Arbeitsplatz.

Ab heute gilt:

Der Arbeitgeber muss allen, die nicht im Homeoffice arbeiten,

mindestens einen Test in der Woche kostenlos zur Verfügung stellen.

Bei viel Kundenkontakt

oder wenn Arbeitnehmer in Gemeinschaftsunterkünften wohnen,

sind es zwei Tests in der Woche.

Bildungslücken und psychologische Probleme:

Kinder und Jugendliche werden an den Auswirkungen der Pandemie

wohl noch lange knabbern.

Um für sie die negativen Folgen der Corona-Krise auszugleichen,

stellt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey

zwei Milliarden Euro bereit.

Wie dringend nötig ein Aufbauprogramm ist,

zeigt eine Studie des ifo-Instituts

zu Homeschooling und Distanzunterricht.

Marcus Groß mit den Ergebnissen.

Die zwölfte Klasse des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums

steht kurz vor dem Abitur.

Letzten Monat waren sie noch im Wechselunterricht:

eine Woche zu Hause, eine Woche Schule.

Schule und Corona - keine leichte Zeit für sie.

Am Anfang waren alle überfordert,

das war natürlich eine neue Situation.

Es ging alles sehr schnell für die Lehrer und für die Schüler.

Die Kommunikation ist schwierig, sei es zwischen Schüler,

Lehrer oder allgemein auch zwischen Schülern und Schüler.

Nach Aussagen der befragten Eltern haben die Schüler

rund 4,3 Stunden am Tag mit schulischen Tätigkeiten verbracht.

Das sind rund drei Stunden weniger als an einem Schultag vor Corona.

Umso mehr Zeit haben sie

vor dem Fernseher, dem Computer oder dem Handy gesessen.

Im Durchschnitt waren es 4,6 Stunden.

Pro Stunde, das sagen 56 % der Eltern,

lernen die Kinder zu Hause doch weniger als in der Schule.

Bei der Mehrheit der Kinder und Jugendlichen ist so,

dass das Lernen zu Hause sehr stark leidet.

Besonders leistungsschwache Schüler können zu Hause,

so die Studie, deutlich weniger effektiv und konzentriert lernen.

Es gibt immer noch zu wenig gemeinsamen Videounterricht

für die Klassen, so die Kritik.

Das digitale Klassenzimmer liegt immer noch in weiter Ferne.

Insgesamt ist das schon eher ernüchternd, was wir sehen.

Es gibt schon Schulen, die haben sich auf den Weg gemacht

und machen jetzt viel mehr.

Es gibt aber auch sehr viele, wo das nicht der Fall ist

und wo auch gerade zu Hause das Lernen nicht so gut klappt.

Um das zu verbessern, müsse die Politik klare Vorgaben

für einen flächendeckenden Online-Unterricht liefern.

Andauernde Schulschließungen könnten Wissenslücken weiter vergrößern.

Eine drängende Frage für die Forscher,

wie unsere Impfstoffe auch gegen die Mutationen des Virus wirken.

Eine neue Mutation, gleich eine doppelte, macht Schlagzeilen.

Sie soll für die massive Welle von Infektionen in Indien

verantwortlich sein.

Und sie ist auch in Europa bereits festgestellt worden.

Anselm Stern klärt auf.

Lange Schlagen am Bahnhof - sie wollen noch schnell raus,

etwa aus Mumbai oder Neu-Delhi,

bevor hier strenge Ausgangssperren in Kraft treten.

Indien meldet mehr als 250.000 neue Corona-Fälle, an einem Tag.

Schlechte Viruszahlen - möglicherweise auch

wegen der neuen Virusvariante B.1.617.

Eine Variante, die auch Experten in Deutschland verfolgen.

Es ist eine Variante, die sich auch in Europa durchsetzen könnte,

selbst dort, wo die britische Variante B.1.1.7 schon gibt.

D.h., es wär auch für uns sehr besorgniserregend,

wenn sich diese Variante in Deutschland verbreiten würde.

Bislang gibt es in Deutschland nur sehr vereinzelte Fälle.

Acht seien es im ganze Land, so das Robert Koch-Institut,

das die indische Variante aktuell auf der Beobachtungsliste führt.

Klar sei: B1.617 habe zwei Mutationen an der Virusoberfläche,

die u.a. die Wirkung von Impfstoffen etwas abschwächen könnte.

Beide sitzen im "Spyke-Protein", also Oberflächenprotein,

gegen das eben auch die Antikörper gerichtet sind.

Und beide kennt man schon.

Eine davon ist immer beteiligt, wenn es darum geht,

dass diese Varianten die Immunabwehr abschwächen.

Die Wirkung von Antikörpern wird dadurch abgeschwächt.

Hier kann man damit rechnen,

dass die Impfstoffe ein bisschen weniger wirken.

Dass sie gar nicht mehr wirken, damit rechnen wir eigentlich nicht.

Mit mehr Fällen der indischen Variante

rechnet wohl Großbritannien - 77 gibt es hier aktuell.

Für Einreisende aus Indien gelten wegen der Viruslage dort

jetzt neue, strenge Einreiseregeln.

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich weiter zu.

Und gleich mehrere westliche Staaten

machen Moskau für die Eskalation verantwortlich.

Denn Russland hat inzwischen zehntausende Soldaten

an die Grenze zur Ukraine verlegt,

Kriegsschiffe halten Manöver im Schwarzen Meer ab.

Die Menschen in der Ukraine fürchten einen neuen Krieg.

Im Zentrum stehen Gebiete in der Ostukraine,

die von Moskau-treuen Separatisten kontrolliert werden,

Luhansk und Donezk.

Von dort berichtet Katrin Eigendorf.

Die Stellung der ukrainischen Armee droht im Schlamm zu versinken,

es regnet seit Stunden.

Die Soldaten nehmen unser Team mit durch den Schützengraben.

Wir sind direkt an der Frontlinie eines neu eskalierenden Konfliktes.

Auf der anderen Seite ist es still.

Doch das kann sich schnell ändern, sagt Volodimir.

Aber wenn sie schießen, wir schießen nicht zurück.

Nicht provozieren lassen, lautet der Befehl aus Kiew,

eine Eskalation verhindern.

Sie lassen ständig Drohnen fliegen,

sie provozieren uns demonstrativ und gezielt, auf kleinem Niveau,

und versuchen, uns in den Konflikt hineinzuziehen,

dass wir beginnen, ihre Seite zu beschießen.

Das ukrainische Verteidigungs- ministerium zeigt in einem Video

Bilder, die die Verlegung russischer Truppen an die Ostgrenze

dokumentieren sollen.

40.000 Soldaten.

Was ist Russlands weiteres Ziel?

Das fragen sich auch die ukrainischen Soldaten.

Hier, direkt an der Frontlinie der Ostukraine,

herrscht bei den ukrainischen Streitkräften Ratlosigkeit,

was Russland zurzeit wirklich bezweckt.

Doch sie sind auf alles vorbereitet:

Provokationen, aber auch einen weiteren Krieg.

Die ukrainische Armee, das wissen sie hier,

kann einen Krieg gegen Russland nicht gewinnen,

nicht einmal wirklich führen.

Die einzige Perspektive ist,

auf internationale Unterstützung zu setzen.

Und darauf, dass Europäer und Amerikaner

Druck ausüben auf Russland.

Die Corona-Krise hat weltweit viele Auswirkungen,

auch auf die Pressefreiheit,

etwa wenn Journalisten bei Demonstrationen angegriffen werden.

Deutschland ist deswegen in der alljährlichen Rangliste

der Organisation Reporter ohne Grenzen

vom elften auf den 13. Platz abgerutscht.

Ganz vorne, wie gehabt, die skandinavischen Länder.

Deutlich weiter hinten liegt Tschechien, auf Platz 40.

Britta Hilpert mit den Gründen.

19 Uhr, Zeit für die Nachrichten, auch in Prag.

Keinem Medium vertrauen Tschechen mehr

als dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Doch seine Unabhängigkeit ist in Gefahr.

Generaldirektor Petr Dvorak fürchtet um seinen Job.

Die Politik will Einfluss gewinnen über Personal und Inhalte, sagt er,

denn im Herbst wird gewählt.

Es ist ein Kampf zwischen den demokratischen Idealen,

für die wir als öffentlich- rechtlicher Sender stehen,

und einigen politischen Kräften,

die fürchten, nach den Wahlen nicht mehr an der Macht zu sein.

Vor dem Sender demonstrierten sie für die Pressefreiheit,

nicht zum ersten Mal, seit Andrej Babis und Milos Zeman

Tschechien führen.

Staatspräsident Zeman widmet schon mal eine Kalaschnikow der Presse.

Und sein Regierungschef Babis ist nicht nur Politiker,

sondern auch Medienmogul.

Er beherrscht inzwischen 30 % der privaten Medien.

Sie berichten entsprechend positiv über ihn.

Die unabhängige Berichterstattung des Rundfunks,

wie zuletzt über schlechtes Pandemie-Management,

über weltweit höchste Infektionsraten,

nimmt der Regierungschef persönlich.

Journalisten hassten ihn, beklagt er auf eigenen Kanälen.

Sie berichten nichts Positives über mich.

Seit er im Amt ist,

verlor Tschechien bereits 17 Plätze im Pressefreiheitsranking.

Es ist sehr ernst, die tschechische Regierung möchte

den öffentlich-rechtlichen Rundfunk politisieren

und möchte die Unabhängigkeit untergraben und aushöhlen.

Sollte das Erfolg haben,

könnte Tschechien im Ranking weiter abrutschen.

Bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA

ging es heute um ein Thema,

das über unseren Köpfen mehr und mehr zur Gefahr wird:

um Schrott im Weltraum.

Mehr als 100 Mio. Teile sind dort oben unterwegs,

viele schneller als Pistolenkugeln.

Bei einem Zusammenprall können sie Satelliten zerstören.

Und jedes Mal entsteht neuer Weltraumschrott.

Es wird immer enger in der Umlaufbahn.

Ein Ziel der ESA:

ab 2025 Schrott aus dem Weltraum zu entsorgen.

Englische Woche in der Fußball-Bundesliga.

Fünf Spieltage vor Saisonende

geht es neben dem Kampf um die internationalen Plätze

v.a. auch um Schalke 04.

Bei einer Niederlage in Bielefeld

stünde der vierte Abstieg der Königsblauen heute Abend fest.

Es wird ein schwerer Schalker-Gang nach Bielefeld -

nach nur zwei Saisonsiegen und fünf verschiedenen Trainern.

Aufgeben gilt aber immer noch nicht.

Ich möchte nicht verlieren.

Und das ist auch unser Haupt- augenmerk gegen Arminia Bielefeld.

Alles, was danach kommt, Szenarien und so weiter,

damit beschäftige ich mich nicht.

Bielefeld steht als 15. viel besser da, braucht aber dringend Punkte.

Der letzte Schalker Sieg ist ihnen eine Warnung.

Wir fragen mal kurz beim FC Augsburg nach,

die am vorletzten Spieltag gegen Schalke gespielt haben.

Gewinnt Bielefeld daheim, erlebt Schalke ein trauriges Jubiläum.

40 Jahre nach dem ersten Bundesliga-Abstieg im Juni 1981

wird es wieder heißen:

"Und Schalke ist damit abgestiegen."

Bayerns Vorstandschef, Karl-Heinz Rummenigge,

hat sich kurzfristig ins Exekutivkomitee der UEFA

wählen lassen und prompt

als Vertreter der Europäischen Klubvereinigung

das klare Nein des deutschen Rekordmeisters

zur Super League bekräftigt.

Bayern gegen Dortmund -

vielleicht schon bald in der Super League?

Die gestrigen Presseerklärungen beider deutscher Giganten

eher schwammig, als wollten sich die Club-Bosse

noch ein Hintertürchen zur großen Gelddruckmaschine offenhalten.

Bei seinen Aktionären verpflichteten BVB

tauchten die Verantwortlichen heute ab.

Ein klares Bekenntnis dagegen von Rummenigge:

Demonstrationen, wie in Liverpool, dürften den Bayern

somit erspart bleiben.

Deren Wut wurde heute noch

durch Äußerungen von Real Madrids Präsidenten angestachelt,

einem der großen Strippenzieher.

Mit den Geldern aus der Champions League,

so wie sie jetzt sind, sterben wir.

Es sind immer weniger Zuschauer und immer weniger Geld.

Wir werden alle sterben.

Wenn ich das Zitat von Herrn Peres höre, dass er eben sagt,

es ist alternativlos, weil 2024 wird es wegen Corona

die ganzen Vereine nicht mehr geben, dann weiß ich nicht,

ob das der Klub der Super-Reichen ist,

sondern eher der Klub der Super-Verschuldeten ist.

Tatsächlich haben die deutschen Top-Klubs

deutlich besser gewirtschaftet.

Morgen Schauer und Gewitter - alle Details gleich von Özden Terli.

"Was nun, Herr Laschet?" jetzt gleich nach uns.

Um 21.45 hat Claus Kleber das heute journal.

Und wir sehen uns gerne morgen wieder.

Für heute: danke, dass Sie dabei waren.

Ihnen noch einen schönen Abend, auf Wiedersehen.


ZDF heute Sendung vom 20.04.2021 - Sorge vor indischer Mutante, Konflikt in der Ost-Ukraine

Diese Untertitel sind live produziert.

Der Machtkampf von CDU/CSU ist entschieden.

Markus Söder gibt sich geschlagen:

Die Würfel sind gefallen.

Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union.

Sorge, dass die Lage in der Ukraine eskaliert:

Russische Kriegsschiffe halten Manöver ab,

der Westen protestiert.

Unverständnis und Empörung:

Das sind die Reaktionen aus der Bundesliga

zur geplanten Super League.

Die Welt an diesem Dienstag, guten Abend.

Den Sport hat Kristin im Blick.

Neun Tage aufreibende Diskussion und Streit - jetzt ist klar:

CDU-Chef Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der Union.

Der CSU-Vorsitzende, Markus Söder, erklärte heute seinen Verzicht,

nachdem der Bundesvorstand der CDU in der Nacht

erst mehr als sechs Stunden lang diskutiert hat

und dann mehrheitlich für Laschet stimmte.

Damit ist ein in der jüngeren Geschichte beispielloser Machtkampf

zunächst zu Ende.

Christiane Hübscher berichtet.

Um 12.03 Uhr zieht Markus Söder zurück und erklärt damit

Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten der Union.

Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt.

Ich habe Armin Laschet angerufen und habe ihm gratuliert,

habe ihm auch gesagt, dass wir das als CSU akzeptieren.

Wir haben ihm auch die volle Unterstützung angeboten.

Kurz darauf Auftritt des Gewinners in Berlin.

Es ist kein rauschender Konfetti-Moment für Armin Laschet,

zu holprig war der Weg bis hierhin.

Markus Söder hat gesagt, der Bundesvorstand der CDU

muss entscheiden und in diesem Bewusstsein

hat der Bundesvorstand gestern ein sehr deutliches Votum getroffen.

Laschet hatte die geheime Online-Abstimmung

nach kontroverser Debatte erzwungen.

Ergebnis: 31 Stimmen für ihn, 9 für Söder, 6 Enthaltungen.

Auch viele kritische Äußerungen gegen Laschet

drangen aus der CDU-Zentrale nach draußen.

Einen ganz normalen Vorgang

nennt das der Kanzlerkandidat am Abend im ZDF.

Da gab es zwei gute Kandidaten.

Und das zu einem Ergebnis zu führen, löst aus,

dass der eine den mehr mag, der andere den,

der eine dieses Thema wichtiger erachtet, der andere das andere.

Aber, es ist in acht Tagen entschieden worden.

Nach der Nacht der Wahrheit für die CDU

muss nun an der großen Geschlossen- heit noch gearbeitet werden.

Zur Wahrheit gehört,

dass sich viele in Thüringen über die Bereitschaft von Markus Söder,

als Kanzler zu kandidieren, gefreut haben.

Viele hätten sich eine andere Entscheidung gewünscht.

Der Bundesvorstand

hat sich aber eindeutig für Armin Laschet ausgesprochen.

Vielleicht hat das so auch sein Gutes,

dass wir noch mal eine Woche darüber diskutiert haben,

dass es eben nicht im Hinterzimmer alleine entschieden worden ist.

Armin Laschet muss es nun gelingen,

der Kandidat der ganzen Union zu werden.

Er verspricht, Markus Söder eng in den Wahlkampf einzubinden.

Theo, was hat denn in dieser denkwürdigen Nacht

am Ende den Ausschlag für Laschet gegeben -

ehrliche Überzeugung oder Parteidisziplin?

Ich glaube, beides und mehr.

Die Überzeugung, dass Armin Laschet der bessere Kandidat sei

trotz der schlechten Umfragewerte und Parteidisziplin.

Aber zusätzlich auch die ausdrückliche Ablehnung

von Markus Söder.

Es gab diejenigen,

die nicht von einem CSU-Mann dominiert werden wollten.

Und es gab offensichtlich auch eine Reihe von CDU-Vorständen,

die persönlich schlechte Erfahrungen

mit dem Kandidaten aus Nürnberg gemacht hatten.

All das kam zusammen.

Aber die eigentliche Entscheidung ist in der Nacht davor gefallen,

beim Treffen im kleinen Kreis mit Wolfgang Schäuble und anderen.

Da wurde Markus Söder klargemacht,

dass Laschet auf keinen Fall die Kandidatur abgeben würde.

Danach hat Söder dann das Heft des Handelns

an den CDU-Bundesvorstand übergeben

und damit letztlich auch die Kandidatur.

Wie wird denn der Wahlkampf der Union jetzt ablaufen?

Ist Laschet ein Kandidat von Söders Gnaden?

So weit würde ich nicht gehen,

aber er ist natürlich auch abhängig von Söders Unterstützung,

denn da geht es nicht nur

um die Loyalität der CSU im Wahlkampf,

es geht auch um die Mobilisierung derjenigen in der CDU,

die sich eigentlich Markus Söder gewünscht hätten.

Und der Anfang klingt noch nicht verheißungsvoll für Armin Laschet.

Denn die CSU rief heute prompt ihren eigenen Mann

als den eigentlichen Kandidaten der Herzen aus.

Und Söder selbst beschrieb sich

als der Kandidat der Moderne, der Jungen, der Zukunft.

Also, da ist noch reichlich Luft nach oben in der Unions-Harmonie.

Insbesondere Markus Söder hatte immer wieder

auf die Parteibasis verwiesen und argumentiert,

dort habe er deutlich größeren Rückhalt als Armin Laschet.

Wie sieht jetzt heute deren Reaktion aus?

Stimmen von der Basis, zusammengefasst von Andreas Weise.

Sandra Hietel ist CDU-Direktkandidatin

für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Anfang Juni.

Armin Laschet, Kanzlerkandidat -

sie sieht es mit gemischten Gefühlen.

Markus Söder hat mehr Ecken und Kanten.

An ihm kann man sich mehr abarbeiten.

Man kann ihm stärker folgen.

Ich hätte mir eine basisdemo- kratische Entscheidung gewünscht,

z.B. durch eine Abstimmung bei den Kreisvorsitzenden.

In Sachsen-Anhalt hätten sie gerne das Experiment

mit einem bayerischen Kanzlerkandidaten gewagt,

doch die breitere Basisbeteiligung,

die Landes-CDU-Chef Schulze geforderte hatte,

war nicht durchsetzbar.

Das Gremium, das hier beschließt, ist der Bundesvorstand.

Der hat eine klare und eindeutige Aussage getroffen.

Jetzt geht es mit Armin Laschet in die Bundestagswahl.

Und das wird auch hier in Sachsen-Anhalt so sein.

Wir werden ihn unterstützen.

Trotzdem, nicht nur in Sachsen-Anhalt,

viele im Osten fremdeln mit Armin Laschet.

Laschet war hier in Ostdeutschland nicht der beliebteste Kandidat.

Auch schon nicht beim Parteivorsitz.

Nichtsdestotrotz ist es der Kandidat der Union

und wir haben jetzt endlich eine Entscheidung

und die Entscheidung war auch wichtig.

Jetzt liegt es an Armin Laschet, er muss jetzt liefern,

er hat auch die Unterstützung der Partei,

die Union steht geschlossen hinter ihm,

aber er muss auch ein Angebot schaffen,

wodurch er auch den Fans von Markus Söder

die Möglichkeit gibt, sich weiter zu engagieren.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist,

für einen Thüringer, am Wahlkampfstand zu stehen

und Armin Laschet zu werben als für Markus Söder.

Aber genau da müssen wir uns finden.

Die nächste Wahl geht zum Landtag Sachsen-Anhalts Anfang Juni.

Letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl.

Die Union hier hofft, dass die Skandale der letzten Wochen

nicht zu sehr auf ihr Wahlergebnis durchschlagen.

"Was nun, Herr Laschet?" -

das fragen gleich nach uns Bettina Schausten und Peter Frey.

Und ein Portrait des Kanzlerkandidaten der Union

finden Sie bei uns in der ZDFheute-App.

Nächstes Thema: die Corona-Lage.

Zunächst die beim Impfen -

da hat die Europäische Arzneimittel- Agentur grünes Licht gegeben.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson darf uneingeschränkt verwendet werden.

In sehr seltenen Fällen könne er jedoch Blutgerinnsel auslösen.

In Deutschland haben mittlerweile

mehr als 20 % der Menschen eine Impfung bekommen.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 9.609 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Rund 1.200 weniger als vergangene Woche.

297 Todesfälle kamen hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sank auf 162,4.

Zu den Maßnahmen, die die Zahlen wieder nach unten treiben sollen,

gehören auch die freiwilligen Corona-Tests am Arbeitsplatz.

Ab heute gilt:

Der Arbeitgeber muss allen, die nicht im Homeoffice arbeiten,

mindestens einen Test in der Woche kostenlos zur Verfügung stellen.

Bei viel Kundenkontakt

oder wenn Arbeitnehmer in Gemeinschaftsunterkünften wohnen,

sind es zwei Tests in der Woche.

Bildungslücken und psychologische Probleme:

Kinder und Jugendliche werden an den Auswirkungen der Pandemie

wohl noch lange knabbern.

Um für sie die negativen Folgen der Corona-Krise auszugleichen,

stellt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey

zwei Milliarden Euro bereit.

Wie dringend nötig ein Aufbauprogramm ist,

zeigt eine Studie des ifo-Instituts

zu Homeschooling und Distanzunterricht.

Marcus Groß mit den Ergebnissen.

Die zwölfte Klasse des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums

steht kurz vor dem Abitur.

Letzten Monat waren sie noch im Wechselunterricht:

eine Woche zu Hause, eine Woche Schule.

Schule und Corona - keine leichte Zeit für sie.

Am Anfang waren alle überfordert,

das war natürlich eine neue Situation.

Es ging alles sehr schnell für die Lehrer und für die Schüler.

Die Kommunikation ist schwierig, sei es zwischen Schüler,

Lehrer oder allgemein auch zwischen Schülern und Schüler.

Nach Aussagen der befragten Eltern haben die Schüler

rund 4,3 Stunden am Tag mit schulischen Tätigkeiten verbracht.

Das sind rund drei Stunden weniger als an einem Schultag vor Corona.

Umso mehr Zeit haben sie

vor dem Fernseher, dem Computer oder dem Handy gesessen.

Im Durchschnitt waren es 4,6 Stunden.

Pro Stunde, das sagen 56 % der Eltern,

lernen die Kinder zu Hause doch weniger als in der Schule.

Bei der Mehrheit der Kinder und Jugendlichen ist so,

dass das Lernen zu Hause sehr stark leidet.

Besonders leistungsschwache Schüler können zu Hause,

so die Studie, deutlich weniger effektiv und konzentriert lernen.

Es gibt immer noch zu wenig gemeinsamen Videounterricht

für die Klassen, so die Kritik.

Das digitale Klassenzimmer liegt immer noch in weiter Ferne.

Insgesamt ist das schon eher ernüchternd, was wir sehen.

Es gibt schon Schulen, die haben sich auf den Weg gemacht

und machen jetzt viel mehr.

Es gibt aber auch sehr viele, wo das nicht der Fall ist

und wo auch gerade zu Hause das Lernen nicht so gut klappt.

Um das zu verbessern, müsse die Politik klare Vorgaben

für einen flächendeckenden Online-Unterricht liefern.

Andauernde Schulschließungen könnten Wissenslücken weiter vergrößern.

Eine drängende Frage für die Forscher,

wie unsere Impfstoffe auch gegen die Mutationen des Virus wirken.

Eine neue Mutation, gleich eine doppelte, macht Schlagzeilen.

Sie soll für die massive Welle von Infektionen in Indien

verantwortlich sein.

Und sie ist auch in Europa bereits festgestellt worden.

Anselm Stern klärt auf.

Lange Schlagen am Bahnhof - sie wollen noch schnell raus,

etwa aus Mumbai oder Neu-Delhi,

bevor hier strenge Ausgangssperren in Kraft treten.

Indien meldet mehr als 250.000 neue Corona-Fälle, an einem Tag.

Schlechte Viruszahlen - möglicherweise auch

wegen der neuen Virusvariante B.1.617.

Eine Variante, die auch Experten in Deutschland verfolgen.

Es ist eine Variante, die sich auch in Europa durchsetzen könnte,

selbst dort, wo die britische Variante B.1.1.7 schon gibt.

D.h., es wär auch für uns sehr besorgniserregend,

wenn sich diese Variante in Deutschland verbreiten würde.

Bislang gibt es in Deutschland nur sehr vereinzelte Fälle.

Acht seien es im ganze Land, so das Robert Koch-Institut,

das die indische Variante aktuell auf der Beobachtungsliste führt.

Klar sei: B1.617 habe zwei Mutationen an der Virusoberfläche,

die u.a. die Wirkung von Impfstoffen etwas abschwächen könnte.

Beide sitzen im "Spyke-Protein", also Oberflächenprotein,

gegen das eben auch die Antikörper gerichtet sind.

Und beide kennt man schon.

Eine davon ist immer beteiligt, wenn es darum geht,

dass diese Varianten die Immunabwehr abschwächen.

Die Wirkung von Antikörpern wird dadurch abgeschwächt.

Hier kann man damit rechnen,

dass die Impfstoffe ein bisschen weniger wirken.

Dass sie gar nicht mehr wirken, damit rechnen wir eigentlich nicht.

Mit mehr Fällen der indischen Variante

rechnet wohl Großbritannien - 77 gibt es hier aktuell.

Für Einreisende aus Indien gelten wegen der Viruslage dort

jetzt neue, strenge Einreiseregeln.

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich weiter zu.

Und gleich mehrere westliche Staaten

machen Moskau für die Eskalation verantwortlich.

Denn Russland hat inzwischen zehntausende Soldaten

an die Grenze zur Ukraine verlegt,

Kriegsschiffe halten Manöver im Schwarzen Meer ab.

Die Menschen in der Ukraine fürchten einen neuen Krieg.

Im Zentrum stehen Gebiete in der Ostukraine,

die von Moskau-treuen Separatisten kontrolliert werden,

Luhansk und Donezk.

Von dort berichtet Katrin Eigendorf.

Die Stellung der ukrainischen Armee droht im Schlamm zu versinken,

es regnet seit Stunden.

Die Soldaten nehmen unser Team mit durch den Schützengraben.

Wir sind direkt an der Frontlinie eines neu eskalierenden Konfliktes.

Auf der anderen Seite ist es still.

Doch das kann sich schnell ändern, sagt Volodimir.

Aber wenn sie schießen, wir schießen nicht zurück.

Nicht provozieren lassen, lautet der Befehl aus Kiew,

eine Eskalation verhindern.

Sie lassen ständig Drohnen fliegen,

sie provozieren uns demonstrativ und gezielt, auf kleinem Niveau,

und versuchen, uns in den Konflikt hineinzuziehen,

dass wir beginnen, ihre Seite zu beschießen.

Das ukrainische Verteidigungs- ministerium zeigt in einem Video

Bilder, die die Verlegung russischer Truppen an die Ostgrenze

dokumentieren sollen.

40.000 Soldaten.

Was ist Russlands weiteres Ziel?

Das fragen sich auch die ukrainischen Soldaten.

Hier, direkt an der Frontlinie der Ostukraine,

herrscht bei den ukrainischen Streitkräften Ratlosigkeit,

was Russland zurzeit wirklich bezweckt.

Doch sie sind auf alles vorbereitet:

Provokationen, aber auch einen weiteren Krieg.

Die ukrainische Armee, das wissen sie hier,

kann einen Krieg gegen Russland nicht gewinnen,

nicht einmal wirklich führen.

Die einzige Perspektive ist,

auf internationale Unterstützung zu setzen.

Und darauf, dass Europäer und Amerikaner

Druck ausüben auf Russland.

Die Corona-Krise hat weltweit viele Auswirkungen,

auch auf die Pressefreiheit,

etwa wenn Journalisten bei Demonstrationen angegriffen werden.

Deutschland ist deswegen in der alljährlichen Rangliste

der Organisation Reporter ohne Grenzen

vom elften auf den 13. Platz abgerutscht.

Ganz vorne, wie gehabt, die skandinavischen Länder.

Deutlich weiter hinten liegt Tschechien, auf Platz 40.

Britta Hilpert mit den Gründen.

19 Uhr, Zeit für die Nachrichten, auch in Prag.

Keinem Medium vertrauen Tschechen mehr

als dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Doch seine Unabhängigkeit ist in Gefahr.

Generaldirektor Petr Dvorak fürchtet um seinen Job.

Die Politik will Einfluss gewinnen über Personal und Inhalte, sagt er,

denn im Herbst wird gewählt.

Es ist ein Kampf zwischen den demokratischen Idealen,

für die wir als öffentlich- rechtlicher Sender stehen,

und einigen politischen Kräften,

die fürchten, nach den Wahlen nicht mehr an der Macht zu sein.

Vor dem Sender demonstrierten sie für die Pressefreiheit,

nicht zum ersten Mal, seit Andrej Babis und Milos Zeman

Tschechien führen.

Staatspräsident Zeman widmet schon mal eine Kalaschnikow der Presse.

Und sein Regierungschef Babis ist nicht nur Politiker,

sondern auch Medienmogul.

Er beherrscht inzwischen 30 % der privaten Medien.

Sie berichten entsprechend positiv über ihn.

Die unabhängige Berichterstattung des Rundfunks,

wie zuletzt über schlechtes Pandemie-Management,

über weltweit höchste Infektionsraten,

nimmt der Regierungschef persönlich.

Journalisten hassten ihn, beklagt er auf eigenen Kanälen.

Sie berichten nichts Positives über mich.

Seit er im Amt ist,

verlor Tschechien bereits 17 Plätze im Pressefreiheitsranking.

Es ist sehr ernst, die tschechische Regierung möchte

den öffentlich-rechtlichen Rundfunk politisieren

und möchte die Unabhängigkeit untergraben und aushöhlen.

Sollte das Erfolg haben,

könnte Tschechien im Ranking weiter abrutschen.

Bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA

ging es heute um ein Thema,

das über unseren Köpfen mehr und mehr zur Gefahr wird:

um Schrott im Weltraum.

Mehr als 100 Mio. Teile sind dort oben unterwegs,

viele schneller als Pistolenkugeln.

Bei einem Zusammenprall können sie Satelliten zerstören.

Und jedes Mal entsteht neuer Weltraumschrott.

Es wird immer enger in der Umlaufbahn.

Ein Ziel der ESA:

ab 2025 Schrott aus dem Weltraum zu entsorgen.

Englische Woche in der Fußball-Bundesliga.

Fünf Spieltage vor Saisonende

geht es neben dem Kampf um die internationalen Plätze

v.a. auch um Schalke 04.

Bei einer Niederlage in Bielefeld

stünde der vierte Abstieg der Königsblauen heute Abend fest.

Es wird ein schwerer Schalker-Gang nach Bielefeld -

nach nur zwei Saisonsiegen und fünf verschiedenen Trainern.

Aufgeben gilt aber immer noch nicht.

Ich möchte nicht verlieren.

Und das ist auch unser Haupt- augenmerk gegen Arminia Bielefeld.

Alles, was danach kommt, Szenarien und so weiter,

damit beschäftige ich mich nicht.

Bielefeld steht als 15. viel besser da, braucht aber dringend Punkte.

Der letzte Schalker Sieg ist ihnen eine Warnung.

Wir fragen mal kurz beim FC Augsburg nach,

die am vorletzten Spieltag gegen Schalke gespielt haben.

Gewinnt Bielefeld daheim, erlebt Schalke ein trauriges Jubiläum.

40 Jahre nach dem ersten Bundesliga-Abstieg im Juni 1981

wird es wieder heißen:

"Und Schalke ist damit abgestiegen."

Bayerns Vorstandschef, Karl-Heinz Rummenigge,

hat sich kurzfristig ins Exekutivkomitee der UEFA

wählen lassen und prompt

als Vertreter der Europäischen Klubvereinigung

das klare Nein des deutschen Rekordmeisters

zur Super League bekräftigt.

Bayern gegen Dortmund -

vielleicht schon bald in der Super League?

Die gestrigen Presseerklärungen beider deutscher Giganten

eher schwammig, als wollten sich die Club-Bosse

noch ein Hintertürchen zur großen Gelddruckmaschine offenhalten.

Bei seinen Aktionären verpflichteten BVB

tauchten die Verantwortlichen heute ab.

Ein klares Bekenntnis dagegen von Rummenigge:

Demonstrationen, wie in Liverpool, dürften den Bayern

somit erspart bleiben.

Deren Wut wurde heute noch

durch Äußerungen von Real Madrids Präsidenten angestachelt,

einem der großen Strippenzieher.

Mit den Geldern aus der Champions League,

so wie sie jetzt sind, sterben wir.

Es sind immer weniger Zuschauer und immer weniger Geld.

Wir werden alle sterben.

Wenn ich das Zitat von Herrn Peres höre, dass er eben sagt,

es ist alternativlos, weil 2024 wird es wegen Corona

die ganzen Vereine nicht mehr geben, dann weiß ich nicht,

ob das der Klub der Super-Reichen ist,

sondern eher der Klub der Super-Verschuldeten ist.

Tatsächlich haben die deutschen Top-Klubs

deutlich besser gewirtschaftet.

Morgen Schauer und Gewitter - alle Details gleich von Özden Terli.

"Was nun, Herr Laschet?" jetzt gleich nach uns.

Um 21.45 hat Claus Kleber das heute journal.

Und wir sehen uns gerne morgen wieder.

Für heute: danke, dass Sie dabei waren.

Ihnen noch einen schönen Abend, auf Wiedersehen.