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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 12.07.2021 - EM-Sieg: Italien feiert Nationalelf; Diskussion um Inzidenz-Wert

ZDF heute Sendung vom 12.07.2021 - EM-Sieg: Italien feiert Nationalelf; Diskussion um Inzidenz-Wert

Diese Untertitel sind live produziert.

Nach dem Elfmeter-Drama in Wembley:

Italien ist Fußball-Europameister und wird zu Hause begeistert gefeiert.

Besserer Corona-Schutz von Kindern und Jugendlichen:

Mediziner diskutieren über eine Impf- pflicht für Kita- und Schulpersonal

Neue Hitzerekorde im Westen der USA: Waldbrände toben,

die Stromversorgung für Kalifornien und Oregon ist in Gefahr.

Willkommen in einer neuen Woche und guten Abend Ihnen allen.

Kristin ist auch heute dabei

und blickt auf einen spannenden Abend zurück, aus sportlicher Sicht.

Ein Krimi bis zum Schluss, mega emotional

und rein sportlich dieser EM absolut würdig.

Italien ist zurück auf Europas Fußballthron.

Tränenreich, dankbar und stolz.

Sie haben ein ganzes Volk glücklich gemacht,

und das nicht nur in Italien selbst.

So sah das aus, als der italienische Torwart Gianluigi Donnarumma

den entscheidenden Elfmeter hielt:

Bilder aus Köln.

Ich bin vor Freude am Weinen.

Schreien, tanzen, Herzen - und natürlich die Autokorsos überall,

auch in Deutschland.

Aber auch auf der anderen Seite des Kanals,

in der Londoner Innenstadt, große Gefühle.

"Football is coming Rome" - dort beginnen wir heute Abend.

Andreas Postel ist unser Korrespondent.

Als die Alitalia-Maschine aus London am frühen Morgen in Rom landet,

ist Europas Fußballtrophäe zurück in Italien,

53 Jahre nach dem letzten EM-Titel.

"Football is coming Rome" - nach dem azurblauen Rausch im Wembley

die Squadra Azzurra euphorisiert.

Die magische Nacht von Rom beginnt nach dem entscheidenden Elfmeter.

Die italienischen Fans außer Rand und Band.

Corona und all die Entbehrungen der Pandemie

für einen großen Fußballmoment ins Abseits verdrängt.

Es ist mehr als ein Sieg.

Wir haben die Trophäe in England erobert,

das ist ein Kapitel für die Geschichtsbücher.

Phantastisch, Europameister.

Wir haben uns den Titel auswärts geholt.

Wunderschön, wir sind sehr glücklich.

Von Mailand bis Palermo: ein Land im Ausnahmezustand.

Ausgelassen, aber friedlich, mit Autokorsos bis in den frühen Morgen.

An dem sich die Schlagzeilen der Zeitungen überschlagen:

"Zu schön", "Der Titel gehört uns", "Wir sind die Champions".

Nachdem wir eine sehr schwierige Zeit wegen der Corona-Pandemie

durchgemacht haben, ist dieses Erfolgserlebnis sehr wichtig.

Diese Mannschaft hat von ihrer EM-Reise neben dem Pokal

v.a. Teamgeist, Mut und Zuversicht mit nach Hause gebracht.

Auch das würdigt Italiens Staatspräsident

mit einem Empfang für die frischgebackenen Europameister.

Im Namen der ganzen Mannschaft

widmet Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini

diesen Sieg am Abend allen Italienern.

Die Europameisterschaft hat England

also nicht den seit 55 Jahren ersehnten großen Titel gebracht,

dafür aber ein lange vermisstes Gefühl.

Neben der großen Begeisterung das Gefühl des Stolzes -

auf eine Mannschaft, die es bis ins Finale schaffte.

Auf eine Mannschaft,

die mit einem Kniefall vor jedem Spiel gegen Rassismus eintritt.

Aber auch das ist Teil der Reaktionen nach dem Spiel:

Es gab rassistische Beleidigungen

gegen die drei glücklosen Elfmeterschützen.

Andreas Stamm berichtet.

Bereit für den Titel nach Jahr- zehnten voller Enttäuschungen.

In Minute zwei wird aus Hoffnung Glaube.

1:0, 66 Minuten lang gefühlt Europameister.

Am Ende der tiefe Fall:

Gegen Englands Angstgegner Elfmeter- schießen ist kein Kraut gewachsen.

Dann werden wir halt Weltmeister.

Schnell wird aus Traurigkeit Stolz

auf ein junges Team voller Vorbilder,

sozial engagiert gegen Rassismus oder Kinderarmut.

Integrationsfiguren über soziale, ethnische

und kulturelle Grenzen hinweg.

Sie haben uns alle zusammengebracht, Gareth Southgate und das Team.

Trotz all der sportlichen Kritik.

Doch in der Niederlage zeigen sich auch die hässlichen Seiten:

Denn die drei englischen Fehl- schützen Saka, Sancho und Rashford

werden in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt.

Twitter löscht mehr als 1.000 Einträge.

Ein Wandgemälde von Marcus Rashford wird verunstaltet.

Doch Zehntausende halten dagegen.

Darunter Prinz William,

der es als ein abscheuliches Verhalten brandmarkt.

Die Spieler haben mit ihrem Team- geist, ihrem Gemeinschaftsgefühl

so viele Teile des Landes zusammengebracht.

Darauf sollten sie unglaublich stolz sein,

und ich glaube, das sind sie auch.

Dass manche rassistisch beleidigt werden, ist unverzeihlich.

Der Traum vom Titel liegt in Trümmern.

Und zur Katerstimmung kommt die Sorge,

dass die Party im ganzen Land

die Corona-Zahlen weiter steil nach oben treiben könnte.

Und die Debatte verschärft, ob die Regierung

den heute beschlossenen Wegfall der Corona-Beschränkungen

ab 19. Juli wirklich verantworten kann.

Mehr zum Finalspiel nachher im Sport.

Und wer die Bilder dieser EM nochmal Revue passieren lassen will,

kann das bei zdfheute.de und in unserer App.

Dort gibt es einen Rückblick auf die gesamte Europameisterschaft im Video.

In Großbritannien verweist der Premier, wir haben es gehört,

auf die Impfquote und will,

dass ab kommender Woche alle Corona-Regeln fallen.

Frankreich dagegen wird einen anderen Weg einschlagen.

Auch dort sorgt Delta für immer mehr Fälle.

Gleichzeitig beginnt sich bei den Menschen

eine Impfmüdigkeit breitzumachen.

Um eine neue Welle abzuwenden,

will Präsident Emmanuel Macron durchgreifen.

Thomas Walde in Paris, ist denn klar, wie?

Erwartet wird, dass die Regierung spürbar den Druck erhöht,

sich impfen zu lassen.

Zahlreiche zahlreiche freundliche Appelle

haben nicht die gewünschte Wirkung erzeugt.

Angedacht ist zum Beispiel,

dass, wer am öffentlichen Leben teilnehmen möchte,

nachweisen muss, dass er geimpft oder getestet ist.

Genaueres wissen wir in einer Stunde.

Was die Corona-Zahlen angeht, steht Deutschland deutlich besser da.

Die bundesweite Inzidenz immer noch auf niedrigem Niveau,

aber sie steigt den sechsten Tag in Folge.

Aktuell liegt sie bei 6,4.

Gleichzeitig geht es beim Impfen voran.

Knapp 43 % der Menschen haben den vollen Schutz.

Und doch gibt es jetzt die Diskussion, ob Lehrerinnen

und Erzieher verpflichtet werden sollten, sich zu impfen.

Um die Kinder zu schützen.

Peter Kunz.

Eine Kindertagesstätte in Braunschweig:

Hier müssen die Kleinen keine Angst vor ansteckenden Erwachsenen haben.

Alle Erzieherinnen sind freiwillig geimpft.

Jemand, der hier arbeitet und nicht geimpft ist,

hat einen großen Streufaktor innerhalb der Kinder,

innerhalb der Elternschaft.

Die Gefahr kann in die Familien zurückgetragen werden.

Es ist ja etwas anderes,

ob ich alleine in meinem Büro sitze und arbeite

und nur für mich das Risiko eingehe.

Denn Kinder unter zwölf Jahren,

die selbst noch nicht geimpft werden können,

könnten Corona an Angehörige übertragen, die Schutz brauchen:

Krebskranke z.B.,

die aus medizinischen Gründen ohne Impfung leben.

Die meisten Lehrer*innen und Betreuer*innen in Kitas

sind ja schon geimpft.

Aber für diejenigen, die sich bislang nicht haben impfen lassen,

ist inzwischen doch Druck erforderlich.

Ganz scharf in Abgrenzung

zu einer nicht infrage kommenden allgemeinen Impfpflicht

geht es hier um eine berufsspezifische Impfpflicht.

Zwang zur Impfung für die, die unsere Kinder beschulen und behüten:

an den Haaren herbeigezogen, meint die Gewerkschaft.

Wir haben hier eine hohe Impfbereitschaft

unter den Beschäftigten im Bildungsbereich.

Insofern glaube ich nicht, dass das nun die entscheidende Debatte ist.

Sie müsste darum gehen,

wie bekommen wir unser Bildungssystem krisenfest.

Da muss es darum gehen, wie kriegen wir mehr Investition in die Gebäude

von Schulen, damit sie auch in epidemischen Zeiten nutzbar sind.

Impfung mit oder ohne Druck ist nur ein Teil der Debatte,

wie wir uns für den Herbst pandemiefester machen können.

Die Bundesregierung warnt.

Wir sind noch nicht ausreichend gewappnet

für den Fall, dass die Zahlen wieder stark ansteigen.

So soll auch die Inzidenz

die Messlatte für einen Notbremsen-Alarm bleiben.

Ergänzt allerdings künftig

durch die Anzahl der Corona- Patienten auf Stationen.

Im Moment ist diese Zahl niedrig.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenski

ist zu Besuch in Berlin auf der Suche nach Unterstützung.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier

empfing ihn im Schloss Bellevue.

Und jetzt gerade ist er im Kanzleramt bei Angela Merkel.

Dabei dürfte es v.a. um die Situation in der Ostukraine

und das Verhältnis zu Russland gehen.

Und in dem Zusammenhang auch um Nord Stream 2.

Die Pipeline ermöglicht direkte Gaslieferungen von Russland

nach Deutschland und wird in der Ukraine als Bedrohung gesehen.

In den USA macht eine neue Hitzewelle

Menschen und Natur schwer zu schaffen.

Für 30 Mio. Bewohner der westlichen Bundesstaaten

gilt eine Hitzewarnung - vor hohem gesundheitlichem Risiko.

Und: hunderte Wald- und Buschbrände, von Arizona bis rauf nach Kanada.

Besonders dramatisch die Lage in Teilen von Oregon und Kalifornien.

Hier ist die Energieversorgung bedroht.

Luc Walpot berichtet.

Die Wälder der nördlichen Sierra Nevada in Kalifornien

stehen in Flammen.

2.800 Bewohner mussten evakuiert werden.

Ein Schauplatz von vielen.

Nach den verheerenden Waldbränden im letzten Jahr

steht die Westküste von San Francisco bis Vancouver

wieder vor einem Katastrophensommer.

Die Rekordtemperaturen haben bislang schon 200 Todesopfer gefordert.

43 Grad in Phoenix, 47 Grad in Las Vegas,

und neuer Rekord im kalifornischen Death Valley gestern: 56 Grad.

In den Nationalparks herrscht höchste Warnstufe.

Es gibt kein Wasser hier.

Besucher müssen unbedingt Trinkwasser dabei haben.

Am besten literweise.

Es ist der heißeste Juni in den USA

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Die Talsperren, wie hier der Lopez-See nördlich von Los Angeles,

trocknen aus.

Der Strom in Kalifornien wird knapp, weil eine Hochspannungstrasse

vom Feuer zerstört wurde und die Klimaanlagen im Dauerbetrieb sind.

Ich habe in Kuwait im Mittleren Osten gelebt.

Das hier ist schlimmer.

Kaliforniens Gouverneur Newsom hat den Notstand ausgerufen,

die Bevölkerung gebeten, dringend Strom und Wasser zu sparen.

Die Hitze sei ein Zeichen für den Klimawandel.

Es ist unfassbar, diese Hitzewelle.

Das sind die Auswirkungen des Klimawandels.

Es ist real und es ist durch den Menschen verursacht.

Es erreicht uns Jahrzehnte früher,

als die Wissenschaftsmodelle vorhergesagt hatten.

Ein rasches Ende ist nicht in Sicht.

Die übermäßige Hitze wird nach Angaben der Meteorologen

weiter anhalten.

Innenminister Horst Seehofer spricht vom größten Verbot

einer kriminellen Rockergruppe.

Der deutsche Ableger der sog. Bandidos ist ab sofort aufgelöst.

Bei Razzien in mehreren Bundesländern waren Anfang des Monats

Waffen, Drogen und große Summen Bargeld sichergestellt worden.

Am Morgen durchsuchte die Polizei Treffs der Bandidos

in Nordrhein-Westfalen und ließ Symbole an Vereinsräumen entfernen.

Laut Innenministerium würden von den Bandidos

Straftaten nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt.

Die Polizei in Hessen hat einiges an Ansehen verloren.

Und viel Vertrauen.

Es gab immer wieder Negativ- schlagzeilen: Vorgesetzte,

die nicht gegen Rechtsextremismus in den eigenen Reihen einschreiten,

Skandale um rassistische Chatgruppen, unzulässige Datenabfragen.

Die schwarz-grüne Landesregierung ist unter Druck.

Jetzt legen unabhängige Experten ihre Empfehlungen vor.

Deren dringender Rat: Hessens Polizei braucht einen Neuanfang.

Susana Santina.

In den Dienststellen Frankfurt und Wiesbaden

wurden z.B. Personendaten abgefragt,

etwa die der Anwältin Seda Basay-Yildiz

und der Politikerin Janine Wissler,

die kurz darauf NSU-2.0-Drohschreiben bekamen.

Außerdem waren Dutzende hessische Polizisten

in Chatgruppen organisiert, in denen rechte Inhalte geteilt wurden,

auch Beamte des Frankfurter SEK.

Die eingesetzte Expertenkommission

spricht von einem kritischen Moment für die hessische Polizei.

Es ist nicht nur nötig, Reformen anzupacken,

sondern dies so schnell und so nachhaltig zu tun,

dass der Neuanfang wirklich für alle sichtbar wird.

Dafür ist dann der Blick von außen ganz wichtig.

Wo eben nachgefragt wurde,

gibt es z.B. etwas wie ein Disziplinar-Register landesweit.

Das gibt es landesweit so noch nicht,

das werden wir entsprechend aufbauen können.

Außerdem soll u.a. ein neues Leitbild erarbeitet werden,

an dem sich alle Polizisten des Landes beteiligen sollen.

Polizeianwärter sollen vor der Einstellung

regelmäßig vom Verfassungs- schutz überprüft werden.

Und es soll eine Öffentlichkeitsarbeit geben,

die auch Fehlverhalten kommuniziert.

Insgesamt gab es in Hessen sieben Chatgruppen mit rund 50 Polizisten,

und keiner hatte die rechten Inhalte gemeldet.

Polizeiwissenschaftler begrüßen deshalb, dass es künftig

auch einen unabhängigen Polizei- und Bürgerbeauftragten geben soll.

Genau die Tatsache, dass viele Menschen geschwiegen haben

und zugesehen haben und nicht gemeldet haben,

dass Vorgesetzte nicht eingegriffen haben.

Das ist ein Kulturproblem der Polizei.

Gegen rund 100 Polizisten wird in Hessen

wegen Rechtsextremismus- verdachts ermittelt.

Der Handlungsbedarf ist groß.

Und jetzt nach Südafrika, wo seit Tagen heftige Unruhen toben.

Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma

liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei und der Armee.

Geschäfte werden geplündert und in Brand gesteckt.

Sechs Menschen kamen bislang ums Leben.

Der unter Korruptionsvorwürfen stehende Zuma hatte am Mittwoch

eine 15-monatige Haftstrafe angetre- ten, wegen Missachtung des Gerichts.

Er war einer Vorladung der Unter- suchungskommission nicht gefolgt.

Was zurzeit in Kuba passiert, hat es dort seit Jahrzehnten nicht gegeben:

Proteste gegen die sozialistische Regierung.

Tausende wagten sich gestern auf die Straße und demonstrierten

gegen Mangelwirtschaft und politische Unterdrückung.

Sie riefen: "Freiheit, Freiheit, wir haben keine Angst."

Mehrere Menschen wurden festgenommen.

Die autoritäre Regierung Kubas macht Provokateure,

die von den USA gesteuert würden, für die Proteste verantwortlich.

In Kuba regiert seit mehr als 60 Jahren die Kommunistische Partei.

Die Gefühle in dieser unvergesslichen Fußballnacht von London

wahrlich extrem.

Führung, Ausgleich, Verlängerung,

dann das nervenaufreibende Elfmeterschießen.

Mit Italienern im Glücksrausch

und Engländern, die fast untröstlich waren.

Es kann sehr einsam sein, sogar im Wembley-Stadion,

sogar gemeinsam mit rund 70.000 Zuschauern.

Bukayo Saka trifft nicht, Italien wird Europameister.

Held des Abends und bester Spieler des Turniers:

Italiens 22-jähriger Torhüter Donnarumma.

Die tragische Rolle bleibt dem erst 19-jährigen Saka.

Dabei hatte alles für die Lions so gut begonnen.

Luke Shaw erzielt nach nur 116 Sekunden das 1:0.

Der frühste englische Treffer in einem EM-Spiel,

die erste Halbzeit gehört den Engländern,

das muss auch Italiens Coach Mancini zu diesem Zeitpunkt anerkennen.

In der zweiten Hälfte dreht Italien auf.

Der Ausgleich ist kein schönes, aber ein hart erkämpftes Tor.

Leonardo Bonucci nutzt seine Chance, die Verlängerung bleibt torlos.

Englands Trainer Southgate

bei der Torschützenauswahl fürs Elfmeterschießen glücklos.

Rashford und Dortmunds Sancho hatte er extra dafür eingewechselt.

Beide treffen ebenso wenig wie Teenager Saka.

Die Spieler sollten keine Reue empfinden.

Wir gewinnen und verlieren als Team.

Italien nach verpasster WM vor drei Jahren nun Europameister.

Wenn du ganz unten bist und dann hast du die richtigen Leute,

die die richtige Kraft finden, um wieder raus zu kommen aus dem Loch.

Wir müssen uns beim Trainer bedanken.

Die EM ist Geschichte.

Mit Tausenden im Stadion hoffentlich ohne Corona-Effekt.

Nach der EM ist vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio,

die bereits in elf Tagen vor leeren Rängen eröffnet werden.

Ein Novum: Das deutsche Team sucht für den traditionellen

"Einmarsch der Nationen" zwei, die die Fahne tragen.

Zum ersten Mal werden eine Frau und ein Mann gemeinsam Team Deutschland

bei der Eröffnungsfeier ins Stadion führen.

Zur Wahl stehen u.a. Tennisspielerin Angelique Kerber,

Beachvolleyballerin Laura Ludwig,

Wasserspringer Patrick Hausding

und Turner Andreas Toba.

Jetzt abstimmen, noch bis zum 18. Juli,

auf sportstudio.de.

Tolle Idee, schwierige Entscheidung.

Von der Geburtsstation im Wattenmeer an der Nordseeküste

kommt diese Nachricht:

Die Zahl der neugeborenen Kegelrobben steigt.

Gute Nachricht wie schon in den letzten Jahren.

Diesmal sind es knapp 2.000 kleine Robben.

Und auch die werden später mal das größte Raubtier der Nordsee.

Mit großem Appetit -

Tagesration einer ausgewachsenen Robbe: 10 kg Fisch.

Aktuell gibt es Warnungen vor stundenlangem Dauerregen

mit Hochwassergefahr für den Westen und Südwesten.

Es gibt morgen aber auch Sonnenschein und Sommerhitze.

Wie das alles zusammenkommt, hören wir gleich von Katja Horneffer.

Ich empfehle unser heute journal mit Claus Kleber um 21.45 Uhr.

Von uns war's das für heute, danke, dass Sie dabei waren.

Und vom ganzen Team hier einen schönen Abend, tschüss.

Die ganze Woche über werden wir es

mit dem Unwettertief "Bernd" zu tun haben.

Es bringt ergiebigen Dauerregen mit sich.

Der setzt schon heute Abend in der Schweiz ein.

Er wird morgen Nordrhein-Westfalen erreichen.

Dazu gibt es heftige Gewitter.

Von alldem bekommen Sie im Nordosten Deutschlands gar nichts mit.

Dort ist es heute Nacht häufig klar.

Auch morgen bleibt es nordöstlich der Elbe sehr sonnig.

Sonst gibt es diesen heftigen Dauerregen.

An der Grenze zum heißen Wetter entwickeln sich die Gewitter.

Auch in den nächsten Tagen geht es mit dem Dauerregen weiter.


ZDF heute Sendung vom 12.07.2021 - EM-Sieg: Italien feiert Nationalelf; Diskussion um Inzidenz-Wert ZDF heute Sendung vom 12.07.2021 - European Championship victory: Italy celebrates national team; discussion about incidence value

Diese Untertitel sind live produziert.

Nach dem Elfmeter-Drama in Wembley:

Italien ist Fußball-Europameister und wird zu Hause begeistert gefeiert.

Besserer Corona-Schutz von Kindern und Jugendlichen:

Mediziner diskutieren über eine Impf- pflicht für Kita- und Schulpersonal

Neue Hitzerekorde im Westen der USA: Waldbrände toben,

die Stromversorgung für Kalifornien und Oregon ist in Gefahr.

Willkommen in einer neuen Woche und guten Abend Ihnen allen.

Kristin ist auch heute dabei

und blickt auf einen spannenden Abend zurück, aus sportlicher Sicht.

Ein Krimi bis zum Schluss, mega emotional

und rein sportlich dieser EM absolut würdig.

Italien ist zurück auf Europas Fußballthron.

Tränenreich, dankbar und stolz.

Sie haben ein ganzes Volk glücklich gemacht,

und das nicht nur in Italien selbst.

So sah das aus, als der italienische Torwart Gianluigi Donnarumma

den entscheidenden Elfmeter hielt:

Bilder aus Köln.

Ich bin vor Freude am Weinen.

Schreien, tanzen, Herzen - und natürlich die Autokorsos überall,

auch in Deutschland.

Aber auch auf der anderen Seite des Kanals,

in der Londoner Innenstadt, große Gefühle.

"Football is coming Rome" - dort beginnen wir heute Abend.

Andreas Postel ist unser Korrespondent.

Als die Alitalia-Maschine aus London am frühen Morgen in Rom landet,

ist Europas Fußballtrophäe zurück in Italien,

53 Jahre nach dem letzten EM-Titel.

"Football is coming Rome" - nach dem azurblauen Rausch im Wembley

die Squadra Azzurra euphorisiert.

Die magische Nacht von Rom beginnt nach dem entscheidenden Elfmeter.

Die italienischen Fans außer Rand und Band.

Corona und all die Entbehrungen der Pandemie

für einen großen Fußballmoment ins Abseits verdrängt.

Es ist mehr als ein Sieg.

Wir haben die Trophäe in England erobert,

das ist ein Kapitel für die Geschichtsbücher.

Phantastisch, Europameister.

Wir haben uns den Titel auswärts geholt.

Wunderschön, wir sind sehr glücklich.

Von Mailand bis Palermo: ein Land im Ausnahmezustand.

Ausgelassen, aber friedlich, mit Autokorsos bis in den frühen Morgen.

An dem sich die Schlagzeilen der Zeitungen überschlagen:

"Zu schön", "Der Titel gehört uns", "Wir sind die Champions".

Nachdem wir eine sehr schwierige Zeit wegen der Corona-Pandemie

durchgemacht haben, ist dieses Erfolgserlebnis sehr wichtig.

Diese Mannschaft hat von ihrer EM-Reise neben dem Pokal

v.a. Teamgeist, Mut und Zuversicht mit nach Hause gebracht.

Auch das würdigt Italiens Staatspräsident

mit einem Empfang für die frischgebackenen Europameister.

Im Namen der ganzen Mannschaft

widmet Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini

diesen Sieg am Abend allen Italienern.

Die Europameisterschaft hat England

also nicht den seit 55 Jahren ersehnten großen Titel gebracht,

dafür aber ein lange vermisstes Gefühl.

Neben der großen Begeisterung das Gefühl des Stolzes -

auf eine Mannschaft, die es bis ins Finale schaffte.

Auf eine Mannschaft,

die mit einem Kniefall vor jedem Spiel gegen Rassismus eintritt.

Aber auch das ist Teil der Reaktionen nach dem Spiel:

Es gab rassistische Beleidigungen

gegen die drei glücklosen Elfmeterschützen.

Andreas Stamm berichtet.

Bereit für den Titel nach Jahr- zehnten voller Enttäuschungen.

In Minute zwei wird aus Hoffnung Glaube.

1:0, 66 Minuten lang gefühlt Europameister.

Am Ende der tiefe Fall:

Gegen Englands Angstgegner Elfmeter- schießen ist kein Kraut gewachsen.

Dann werden wir halt Weltmeister.

Schnell wird aus Traurigkeit Stolz

auf ein junges Team voller Vorbilder,

sozial engagiert gegen Rassismus oder Kinderarmut.

Integrationsfiguren über soziale, ethnische

und kulturelle Grenzen hinweg.

Sie haben uns alle zusammengebracht, Gareth Southgate und das Team.

Trotz all der sportlichen Kritik.

Doch in der Niederlage zeigen sich auch die hässlichen Seiten:

Denn die drei englischen Fehl- schützen Saka, Sancho und Rashford

werden in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt.

Twitter löscht mehr als 1.000 Einträge.

Ein Wandgemälde von Marcus Rashford wird verunstaltet.

Doch Zehntausende halten dagegen.

Darunter Prinz William,

der es als ein abscheuliches Verhalten brandmarkt.

Die Spieler haben mit ihrem Team- geist, ihrem Gemeinschaftsgefühl

so viele Teile des Landes zusammengebracht.

Darauf sollten sie unglaublich stolz sein,

und ich glaube, das sind sie auch.

Dass manche rassistisch beleidigt werden, ist unverzeihlich.

Der Traum vom Titel liegt in Trümmern.

Und zur Katerstimmung kommt die Sorge,

dass die Party im ganzen Land

die Corona-Zahlen weiter steil nach oben treiben könnte.

Und die Debatte verschärft, ob die Regierung

den heute beschlossenen Wegfall der Corona-Beschränkungen

ab 19. Juli wirklich verantworten kann.

Mehr zum Finalspiel nachher im Sport.

Und wer die Bilder dieser EM nochmal Revue passieren lassen will,

kann das bei zdfheute.de und in unserer App.

Dort gibt es einen Rückblick auf die gesamte Europameisterschaft im Video.

In Großbritannien verweist der Premier, wir haben es gehört,

auf die Impfquote und will,

dass ab kommender Woche alle Corona-Regeln fallen.

Frankreich dagegen wird einen anderen Weg einschlagen.

Auch dort sorgt Delta für immer mehr Fälle.

Gleichzeitig beginnt sich bei den Menschen

eine Impfmüdigkeit breitzumachen. to spread vaccination fatigue.

Um eine neue Welle abzuwenden,

will Präsident Emmanuel Macron durchgreifen.

Thomas Walde in Paris, ist denn klar, wie?

Erwartet wird, dass die Regierung spürbar den Druck erhöht,

sich impfen zu lassen.

Zahlreiche zahlreiche freundliche Appelle

haben nicht die gewünschte Wirkung erzeugt.

Angedacht ist zum Beispiel,

dass, wer am öffentlichen Leben teilnehmen möchte,

nachweisen muss, dass er geimpft oder getestet ist.

Genaueres wissen wir in einer Stunde.

Was die Corona-Zahlen angeht, steht Deutschland deutlich besser da.

Die bundesweite Inzidenz immer noch auf niedrigem Niveau,

aber sie steigt den sechsten Tag in Folge.

Aktuell liegt sie bei 6,4.

Gleichzeitig geht es beim Impfen voran.

Knapp 43 % der Menschen haben den vollen Schutz.

Und doch gibt es jetzt die Diskussion, ob Lehrerinnen

und Erzieher verpflichtet werden sollten, sich zu impfen.

Um die Kinder zu schützen.

Peter Kunz.

Eine Kindertagesstätte in Braunschweig:

Hier müssen die Kleinen keine Angst vor ansteckenden Erwachsenen haben.

Alle Erzieherinnen sind freiwillig geimpft.

Jemand, der hier arbeitet und nicht geimpft ist,

hat einen großen Streufaktor innerhalb der Kinder,

innerhalb der Elternschaft.

Die Gefahr kann in die Familien zurückgetragen werden.

Es ist ja etwas anderes,

ob ich alleine in meinem Büro sitze und arbeite

und nur für mich das Risiko eingehe.

Denn Kinder unter zwölf Jahren,

die selbst noch nicht geimpft werden können,

könnten Corona an Angehörige übertragen, die Schutz brauchen:

Krebskranke z.B.,

die aus medizinischen Gründen ohne Impfung leben.

Die meisten Lehrer*innen und Betreuer*innen in Kitas

sind ja schon geimpft.

Aber für diejenigen, die sich bislang nicht haben impfen lassen,

ist inzwischen doch Druck erforderlich.

Ganz scharf in Abgrenzung

zu einer nicht infrage kommenden allgemeinen Impfpflicht

geht es hier um eine berufsspezifische Impfpflicht.

Zwang zur Impfung für die, die unsere Kinder beschulen und behüten:

an den Haaren herbeigezogen, meint die Gewerkschaft.

Wir haben hier eine hohe Impfbereitschaft

unter den Beschäftigten im Bildungsbereich.

Insofern glaube ich nicht, dass das nun die entscheidende Debatte ist.

Sie müsste darum gehen,

wie bekommen wir unser Bildungssystem krisenfest.

Da muss es darum gehen, wie kriegen wir mehr Investition in die Gebäude

von Schulen, damit sie auch in epidemischen Zeiten nutzbar sind.

Impfung mit oder ohne Druck ist nur ein Teil der Debatte,

wie wir uns für den Herbst pandemiefester machen können.

Die Bundesregierung warnt.

Wir sind noch nicht ausreichend gewappnet

für den Fall, dass die Zahlen wieder stark ansteigen.

So soll auch die Inzidenz

die Messlatte für einen Notbremsen-Alarm bleiben.

Ergänzt allerdings künftig

durch die Anzahl der Corona- Patienten auf Stationen.

Im Moment ist diese Zahl niedrig.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenski

ist zu Besuch in Berlin auf der Suche nach Unterstützung.

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier

empfing ihn im Schloss Bellevue.

Und jetzt gerade ist er im Kanzleramt bei Angela Merkel.

Dabei dürfte es v.a. um die Situation in der Ostukraine

und das Verhältnis zu Russland gehen.

Und in dem Zusammenhang auch um Nord Stream 2.

Die Pipeline ermöglicht direkte Gaslieferungen von Russland

nach Deutschland und wird in der Ukraine als Bedrohung gesehen.

In den USA macht eine neue Hitzewelle

Menschen und Natur schwer zu schaffen.

Für 30 Mio. Bewohner der westlichen Bundesstaaten

gilt eine Hitzewarnung - vor hohem gesundheitlichem Risiko.

Und: hunderte Wald- und Buschbrände, von Arizona bis rauf nach Kanada.

Besonders dramatisch die Lage in Teilen von Oregon und Kalifornien.

Hier ist die Energieversorgung bedroht.

Luc Walpot berichtet.

Die Wälder der nördlichen Sierra Nevada in Kalifornien

stehen in Flammen.

2.800 Bewohner mussten evakuiert werden.

Ein Schauplatz von vielen.

Nach den verheerenden Waldbränden im letzten Jahr

steht die Westküste von San Francisco bis Vancouver

wieder vor einem Katastrophensommer.

Die Rekordtemperaturen haben bislang schon 200 Todesopfer gefordert.

43 Grad in Phoenix, 47 Grad in Las Vegas,

und neuer Rekord im kalifornischen Death Valley gestern: 56 Grad.

In den Nationalparks herrscht höchste Warnstufe.

Es gibt kein Wasser hier.

Besucher müssen unbedingt Trinkwasser dabei haben.

Am besten literweise.

Es ist der heißeste Juni in den USA

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Die Talsperren, wie hier der Lopez-See nördlich von Los Angeles,

trocknen aus.

Der Strom in Kalifornien wird knapp, weil eine Hochspannungstrasse

vom Feuer zerstört wurde und die Klimaanlagen im Dauerbetrieb sind.

Ich habe in Kuwait im Mittleren Osten gelebt.

Das hier ist schlimmer.

Kaliforniens Gouverneur Newsom hat den Notstand ausgerufen,

die Bevölkerung gebeten, dringend Strom und Wasser zu sparen.

Die Hitze sei ein Zeichen für den Klimawandel.

Es ist unfassbar, diese Hitzewelle.

Das sind die Auswirkungen des Klimawandels.

Es ist real und es ist durch den Menschen verursacht.

Es erreicht uns Jahrzehnte früher,

als die Wissenschaftsmodelle vorhergesagt hatten.

Ein rasches Ende ist nicht in Sicht.

Die übermäßige Hitze wird nach Angaben der Meteorologen

weiter anhalten.

Innenminister Horst Seehofer spricht vom größten Verbot

einer kriminellen Rockergruppe.

Der deutsche Ableger der sog. Bandidos ist ab sofort aufgelöst.

Bei Razzien in mehreren Bundesländern waren Anfang des Monats

Waffen, Drogen und große Summen Bargeld sichergestellt worden.

Am Morgen durchsuchte die Polizei Treffs der Bandidos

in Nordrhein-Westfalen und ließ Symbole an Vereinsräumen entfernen.

Laut Innenministerium würden von den Bandidos

Straftaten nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt.

Die Polizei in Hessen hat einiges an Ansehen verloren.

Und viel Vertrauen.

Es gab immer wieder Negativ- schlagzeilen: Vorgesetzte,

die nicht gegen Rechtsextremismus in den eigenen Reihen einschreiten,

Skandale um rassistische Chatgruppen, unzulässige Datenabfragen.

Die schwarz-grüne Landesregierung ist unter Druck.

Jetzt legen unabhängige Experten ihre Empfehlungen vor.

Deren dringender Rat: Hessens Polizei braucht einen Neuanfang.

Susana Santina.

In den Dienststellen Frankfurt und Wiesbaden

wurden z.B. Personendaten abgefragt,

etwa die der Anwältin Seda Basay-Yildiz

und der Politikerin Janine Wissler,

die kurz darauf NSU-2.0-Drohschreiben bekamen.

Außerdem waren Dutzende hessische Polizisten

in Chatgruppen organisiert, in denen rechte Inhalte geteilt wurden,

auch Beamte des Frankfurter SEK.

Die eingesetzte Expertenkommission

spricht von einem kritischen Moment für die hessische Polizei.

Es ist nicht nur nötig, Reformen anzupacken,

sondern dies so schnell und so nachhaltig zu tun,

dass der Neuanfang wirklich für alle sichtbar wird.

Dafür ist dann der Blick von außen ganz wichtig.

Wo eben nachgefragt wurde,

gibt es z.B. etwas wie ein Disziplinar-Register landesweit.

Das gibt es landesweit so noch nicht,

das werden wir entsprechend aufbauen können.

Außerdem soll u.a. ein neues Leitbild erarbeitet werden,

an dem sich alle Polizisten des Landes beteiligen sollen.

Polizeianwärter sollen vor der Einstellung

regelmäßig vom Verfassungs- schutz überprüft werden.

Und es soll eine Öffentlichkeitsarbeit geben,

die auch Fehlverhalten kommuniziert.

Insgesamt gab es in Hessen sieben Chatgruppen mit rund 50 Polizisten,

und keiner hatte die rechten Inhalte gemeldet.

Polizeiwissenschaftler begrüßen deshalb, dass es künftig

auch einen unabhängigen Polizei- und Bürgerbeauftragten geben soll.

Genau die Tatsache, dass viele Menschen geschwiegen haben

und zugesehen haben und nicht gemeldet haben,

dass Vorgesetzte nicht eingegriffen haben.

Das ist ein Kulturproblem der Polizei.

Gegen rund 100 Polizisten wird in Hessen

wegen Rechtsextremismus- verdachts ermittelt.

Der Handlungsbedarf ist groß.

Und jetzt nach Südafrika, wo seit Tagen heftige Unruhen toben.

Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma

liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei und der Armee.

Geschäfte werden geplündert und in Brand gesteckt.

Sechs Menschen kamen bislang ums Leben.

Der unter Korruptionsvorwürfen stehende Zuma hatte am Mittwoch

eine 15-monatige Haftstrafe angetre- ten, wegen Missachtung des Gerichts.

Er war einer Vorladung der Unter- suchungskommission nicht gefolgt.

Was zurzeit in Kuba passiert, hat es dort seit Jahrzehnten nicht gegeben:

Proteste gegen die sozialistische Regierung.

Tausende wagten sich gestern auf die Straße und demonstrierten

gegen Mangelwirtschaft und politische Unterdrückung.

Sie riefen: "Freiheit, Freiheit, wir haben keine Angst."

Mehrere Menschen wurden festgenommen.

Die autoritäre Regierung Kubas macht Provokateure,

die von den USA gesteuert würden, für die Proteste verantwortlich.

In Kuba regiert seit mehr als 60 Jahren die Kommunistische Partei.

Die Gefühle in dieser unvergesslichen Fußballnacht von London

wahrlich extrem.

Führung, Ausgleich, Verlängerung,

dann das nervenaufreibende Elfmeterschießen.

Mit Italienern im Glücksrausch

und Engländern, die fast untröstlich waren.

Es kann sehr einsam sein, sogar im Wembley-Stadion,

sogar gemeinsam mit rund 70.000 Zuschauern.

Bukayo Saka trifft nicht, Italien wird Europameister.

Held des Abends und bester Spieler des Turniers:

Italiens 22-jähriger Torhüter Donnarumma.

Die tragische Rolle bleibt dem erst 19-jährigen Saka.

Dabei hatte alles für die Lions so gut begonnen.

Luke Shaw erzielt nach nur 116 Sekunden das 1:0.

Der frühste englische Treffer in einem EM-Spiel,

die erste Halbzeit gehört den Engländern,

das muss auch Italiens Coach Mancini zu diesem Zeitpunkt anerkennen.

In der zweiten Hälfte dreht Italien auf.

Der Ausgleich ist kein schönes, aber ein hart erkämpftes Tor.

Leonardo Bonucci nutzt seine Chance, die Verlängerung bleibt torlos.

Englands Trainer Southgate

bei der Torschützenauswahl fürs Elfmeterschießen glücklos.

Rashford und Dortmunds Sancho hatte er extra dafür eingewechselt.

Beide treffen ebenso wenig wie Teenager Saka.

Die Spieler sollten keine Reue empfinden.

Wir gewinnen und verlieren als Team.

Italien nach verpasster WM vor drei Jahren nun Europameister.

Wenn du ganz unten bist und dann hast du die richtigen Leute,

die die richtige Kraft finden, um wieder raus zu kommen aus dem Loch.

Wir müssen uns beim Trainer bedanken.

Die EM ist Geschichte.

Mit Tausenden im Stadion hoffentlich ohne Corona-Effekt.

Nach der EM ist vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio,

die bereits in elf Tagen vor leeren Rängen eröffnet werden.

Ein Novum: Das deutsche Team sucht für den traditionellen

"Einmarsch der Nationen" zwei, die die Fahne tragen.

Zum ersten Mal werden eine Frau und ein Mann gemeinsam Team Deutschland

bei der Eröffnungsfeier ins Stadion führen.

Zur Wahl stehen u.a. Tennisspielerin Angelique Kerber,

Beachvolleyballerin Laura Ludwig,

Wasserspringer Patrick Hausding

und Turner Andreas Toba.

Jetzt abstimmen, noch bis zum 18. Juli,

auf sportstudio.de.

Tolle Idee, schwierige Entscheidung.

Von der Geburtsstation im Wattenmeer an der Nordseeküste

kommt diese Nachricht:

Die Zahl der neugeborenen Kegelrobben steigt.

Gute Nachricht wie schon in den letzten Jahren.

Diesmal sind es knapp 2.000 kleine Robben.

Und auch die werden später mal das größte Raubtier der Nordsee.

Mit großem Appetit -

Tagesration einer ausgewachsenen Robbe: 10 kg Fisch.

Aktuell gibt es Warnungen vor stundenlangem Dauerregen

mit Hochwassergefahr für den Westen und Südwesten.

Es gibt morgen aber auch Sonnenschein und Sommerhitze.

Wie das alles zusammenkommt, hören wir gleich von Katja Horneffer.

Ich empfehle unser heute journal mit Claus Kleber um 21.45 Uhr.

Von uns war's das für heute, danke, dass Sie dabei waren.

Und vom ganzen Team hier einen schönen Abend, tschüss.

Die ganze Woche über werden wir es

mit dem Unwettertief "Bernd" zu tun haben.

Es bringt ergiebigen Dauerregen mit sich. It brings heavy rain with it.

Der setzt schon heute Abend in der Schweiz ein.

Er wird morgen Nordrhein-Westfalen erreichen.

Dazu gibt es heftige Gewitter.

Von alldem bekommen Sie im Nordosten Deutschlands gar nichts mit.

Dort ist es heute Nacht häufig klar.

Auch morgen bleibt es nordöstlich der Elbe sehr sonnig.

Sonst gibt es diesen heftigen Dauerregen.

An der Grenze zum heißen Wetter entwickeln sich die Gewitter.

Auch in den nächsten Tagen geht es mit dem Dauerregen weiter.