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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 08.02.2021 - Deutschland: Infektionszahlen sinken

ZDF heute Sendung vom 08.02.2021 - Deutschland: Infektionszahlen sinken

Die Angst vor den Mutationen:

Österreich warnt vor Reisen nach Tirol

und Deutschland debattiert über das Für und Wider von Lockerungen.

Es hört nicht auf: Der Schnee lähmt den Verkehr

in weiten Teilen des Landes.

Eine knackig kalte Woche steht den meisten bevor.

Triumph einer amerikanischen Legende:

Football-Star Tom Brady

gewinnt mit 43 Jahren zum 7. Mal den Super Bowl.

Guten Abend, willkommen bei den Nachrichten um 19 Uhr.

Norbert Lehmann ist auch dabei für den Sport.

Zwei Tage vor dem nächsten Bund- Länder-Treffen zur Corona-Lage

werden Fragen nach Lockerungen immer drängender.

Vor allem die Öffnung von Schulen und Kitas wird heftig diskutiert.

Aber auch die Wirtschaft appelliert an die Bundesregierung,

den Shutdown zu beenden, um wieder eine Perspektive zu haben.

Wurden dem RKI zu Jahresbeginn

im Schnitt noch mehr als 20.000 Neuinfektionen täglich gemeldet,

so hat sich die Zahl inzwischen mehr als halbiert.

In der vergangenen Woche steckten sich noch durchschnittlich

8.637 Menschen neu an.

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sinkt auf 76.

Also der Moment für Lockerungen? Experten sagen: Nein.

Und warnen vor den Mutanten des Virus, vor allem der britischen

und der südafrikanischen.

Ein wichtiger Punkt, gerade, wenn man darüber nachdenkt,

die Schulen wieder zu öffnen.

Mathias Kubitza.

Zuckertüte, Klassenzimmer, zusammen sein - so ging das Schuljahr los.

Drei Monate später: Stühle hoch, zuhause lernen.

Gäbe es eine Alternative, trotz Corona?

Ja, mit Disziplin und strengen Regeln,

sagt jetzt eine wissenschaftliche Leitlinie.

Wenn Schulen geöffnet werden, dann sollten die Präventionsmaßnahmen

und Kontrolle der Sars-CoV-2-Übertragung

sehr, sehr konsequent ausfallen,

noch konsequenter als in der Vergangenheit.

Dutzende Experten aus Virologie bis Psychologie

werteten 40 Studien aus und empfehlen für den Covid-Schulalltag

zusätzlich zum Masken tragen:

Gruppen bilden, versetzt unterrichten,

alle 20 Min. 3 - 5 Min. lüften, Musikunterricht ohne Singen,

Sport nur draußen.

Und: Verdachtsfälle immer ernst nehmen.

Schnee von gestern, kritisieren die Grünen.

Ihre Forderung:

Dass FFP2-Masken an den Schulen zur Verfügung gestellt werden.

Dass es flächendeckend an Schulen und Kitas Selbsttests gibt.

Auch die Bundesfamilienministerin

drängt auf Tests in Schulen und Kitas.

Es ist ein Appell, auch an die Länder, diese Teststrategien

umzusetzen, damit wir zu einer höheren Sicherheit kommen.

Zurückhaltend zu Schulöffnungen Kabinettskollege Spahn,

wegen der noch zu hohen Inzidenzzahl.

Sie sinkt, sie sinkt in ermutigender Größenordnung.

Wir sehen also, die Maßnahmen wirken.

Aber aus heutiger Sicht ist es sicher noch nicht so,

dass alles ab dem 15. Februar wieder so sein kann,

wie es im Oktober war.

Dass die Stühle in den Schulen

also schon sehr bald wieder unten stehen - unwahrscheinlich.

Das klingt ja nicht gerade nach Öffnungen ab Mitte Februar.

Theo Koll: Sieht es am Mittwoch

also eher nach einer Verlängerung des Shutdowns aus?

Davon kann man ausgehen.

Es gab heute Nachmittag eine Schaltkonferenz der Chefs

der Staatskanzleien, die die Sitzung am Mittwoch vorbereiten.

Und da war, nachdem was wir hören, große Übereinstimmung,

den Shutdown für weitere zwei Wochen zu verlängern.

Und man will für danach, also ab dem 1. März,

einen “Öffnungskorridor“ beschreiben.

Also unter welchen Bedingungen was und wie geöffnet werden kann.

Unter anderem wird offensichtlich an einem Rechenmodell gearbeitet,

das nicht nur den berühmten Inzidenzwert von 50 einbezieht.

Sondern auch: Wie sind die Impfzahlen, wie ist der R-Wert

und wie ist die Ausbreitung der Mutationen?

All das kombiniert könnte dann einen Wert ergeben, der den Ländern

und Kommunen die Möglichkeiten einräumt,

bei entsprechenden Bedingungen, zu lockern.

Heute Abend telefonieren die Ministerpräsidenten,

um den Mittwoch vorzubereiten.

Entscheidungen sind noch keine gefallen,

aber der Trend scheint, Stand jetzt, relativ klar:

erstmal zwei Wochen Verlängerung des Shutdowns.

Für das Personal in Kliniken gibt es noch einmal eine Corona-Prämie.

Als Anerkennung für die erschwerten Arbeitsbedingungen

und die psychischen Belastungen.

Die Sonderzahlung von bis zu 1.500 Euro

soll bis Mitte des Jahres ausgezahlt werden.

Vom Bonus sollen nicht nur Pflege-, sondern z.B.

auch Reinigungskräfte profitieren.

Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 450 Mio. Euro.

Seit heute ist eine neue Corona-Impfverordnung in Kraft.

Neu daran ist, dass Menschen mit schweren Vorerkrankungen

wie Krebs und Diabetes unter bestimmten Bedingungen

jetzt früher geimpft werden, nämlich in Gruppe 2.

Dagegen müssen Lehrer*innen, Erzieher*innen und Ärzt*innen

weiter auf ihre Impftermine warten.

Bis Ende März sollen alle über 80-Jährigen,

die das wollen, geimpft sein.

Mitarbeitende in Heimen, auf Intensivstationen

und bei Rettungsdiensten bekommen vorrangig das Mittel von AstraZeneca,

das nur für Menschen bis 64 Jahre vorgesehen ist.

Ein Ritt auf der Rasierklinge:

So hat ein Politiker jüngst die Abwägung zwischen Corona-Shutdown

und Lockerungen in Österreich beschrieben.

Am Ende dieses Ergebnis:

Viele Läden, Schulen und Frisiersalons etwa

sind ab sofort unter Auflagen wieder offen, um auch die Schäden

abseits von Covid-19 abzumildern.

Aber es gibt eine Besonderheit:

eine Reisewarnung innerhalb des eigenen Landes, für Tirol.

Weil dort die hochansteckende südafrikanische Mutante grassiert.

Britta Hilpert.

Auch in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck

genießen sie das Shoppen, die Lockerungen.

Doch bei manchen mischt sich Unsicherheit in die Erleichterung.

Die hochansteckende südafrikanische Mutante

ist in Tirol hundertfach nachgewiesen.

Man sieht es auch,

Frisöre sind von Vorteil, wenn sie offen sind.

Aber ich würde mir wünschen, dass alles weiter geschlossen bleibt.

Ich glaube nicht, dass es viel gefährlicher ist

als das andere Corona.

Seit Ende Dezember war alles zu in Österreich, die Lager übervoll.

Der Druck der Wirtschaft zu öffnen, groß.

So fährt das Land nun eine Doppelstrategie.

Man darf wieder einkaufen,

aber nur mit FFP2-Maske und Platzbeschränkungen.

Man darf zum Frisör und zu anderen körpernahen Dienstleistungen,

aber nur mit Negativtest.

Und man darf wieder in die Schule,

aber nur im Schichtbetrieb und nach Selbsttestung.

Trotzdem bleibt Sorge.

Ich hab echte Bedenken,

ob wir gesund aus dieser Situation herauskommen wollen.

Denn die Fallzahlen sind in Österreich nach wie vor

auf einem relativ hohen Niveau, zwar stabil,

aber nicht dort, wo wir hinwollten.

Aus Tirol, so fürchten manche,

könnte wieder eine Infektionswelle heranrollen, wenn nicht ganz

oder in Teilen abgeschottet wird.

Vor einem Jahr entstand in Ischgl in Tirol Europas erster großer Hotspot.

Nun könnte es ein zweites Ischgl geben, warnen Virologen.

Doch die Regierung von Sebastian Kurz scheut davor zurück,

Tirol abzuschotten, scheut zurück vor unpopulären Maßnahmen.

Österreichs Regierung rät nur unverbindlich ab

von Reisen nach Tirol

und empfiehlt Tests, sollte man kürzlich dort gewesen sein.

Und damit zum zweiten große Thema dieser Tage: das Extremwetter.

V.a. im Norden und in der Mitte Deutschlands fällt auch zum Start

der Arbeitswoche weiter reichlich Neuschnee.

Mit dem Satz "Es ist halt Winter" sind für viele Menschen die Mengen,

die da bis zur Stunde vom Himmel gekommen sind,

nicht mehr hinreichend beschrieben.

Das Land liegt quasi unter einer Eisglocke,

nur der Süden ist in Teilen schneefrei geblieben.

In den nächsten Stunden kommt dann vor allem an der Ostsee

noch mal einiges an Niederschlag dazu.

Thomas Gonsior.

Schnee satt, Staus, ein schwerer Wochenstart.

Einer mit Wintersport, erzwungenermaßen.

So geht's, wie in Göttingen, manchmal schneller zur Arbeit

als mit dem Auto.

Denn das muss man erstmal finden und befreien.

Ich müsste eigentlich zur Arbeit, aber das wird wohl nix.

Und jetzt versuchen Sie schon wie lange, Ihr Auto freizuschaufeln?

Eine Stunde?

Das Maß per Zollstock 30 cm.

Weiße Berge im flachen Niedersachsen.

Zu viel Winter auch in Leipzig, für Busse und Straßenbahnen.

Der Schienenverkehr, er ist überhaupt vielerorts auf Eis gelegt.

Alle Hauptstrecken sollen erst morgen wieder frei sein.

Reisende sind gestrandet, etwa im Bremer Schnee.

Meine Enkel warten auf mich.

Wir machen gerade mit dem Handy Oma-Tracking, wie die Pakete,

also: Wo ist die Oma abgeblieben?

Warten und nochmals warten, auch auf Autobahnen,

wie bei Bad Hersfeld, Hessen.

Vor allem auf Anhöhen passiert es.

Ein Lkw bleibt stecken, nachfolgende ebenfalls.

Rettungsdienste helfen, so gut es denn geht,

wenn ihnen nicht selbst geholfen werden muss.

Und noch etwas macht Schwierigkeiten: Rücksichtslosigkeit

Wir sind bis zur Einsatzstelle schlecht durchgekommen,

weil viele Autofahrer die Rettungsgasse nicht gebildet haben.

Und dort, wo der Schneepflug in der Rettungsgasse gefahren ist,

haben sich einige Autofahrer in die Gasse gestellt

und wollten dort mitfahren.

Eiskalt bleibt es übrigens.

Auf dem Land, in Städten und an der See.

Der Winter zeigt weiter seine Zähne.

Jetzt schauen wir nach Thüringen: Das liegt komplett unter Schnee.

Und es bleibt winterlich dort und sehr frostig.

Die Temperaturen - im Keller, Minusgrade Tag und Nacht.

Die Landeshauptstadt steht mehr oder weniger still.

Aus dem tief verschneiten Erfurt Daniela Sonntag.

Sie kamen nicht weit: Stau auf Erfurts Straßenbahnschienen.

Und mancher Fahrer kann vom Feierabend nur träumen.

Ich stehe seit 4.35 Uhr in der Robert-Koch-Straße.

Und da stand ich fünf Stunden lang, bis sie mich befreit haben

und jetzt steh ich hier seit über einer Stunde.

Stattdessen für viele Erfurter heute Winterwandern in der Innenstadt.

Ich mache quasi einen Stadtbummel.

Denn mit dem Auto: kein Wegkommen, kein Durchkommen

in vielen Teilen Thüringens.

Bis zu 30 cm Neuschnee - gepaart mit Eisglätte und Berufsverkehr.

Das sorgte für Probleme:

Bei Waltershausen trifft es diesen Lkw - und das gleich zweimal.

Der stand zuerst unter den Bahngleisen der Thüringer Waldbahn,

da haben wir ihn rausziehen können.

Und kurze Zeit später stand er im Stadtgebiet

nochmal auf einer Kreuzung und kam dort nicht mehr von der Stelle.

Manche Orte, ganz abgeschnitten: In Burgtonna muss das THW

die einzige Zufahrtsstraße zum Ortsteil freiräumen.

Und wer dachte, besser umsteigen auf die Bahn, hatte Pech.

Bahnknotenpunkt Erfurt: ein Zug nur zum Aufwärmen - und warten.

Ich bin eigentlich schon seit gestern da, ich war jetzt im Hotel.

Jetzt? Warten, gucken, Schalter.

Der Winterdienst unterwegs, die Post nicht,

fast keine Zustellung heute in Thüringen.

Die Straßenbahn in Erfurt immerhin freigepickert,

nach zehn Stunden Stau.

Doch auch morgen ist hier noch mit Einschränkungen zu rechnen.

Zur Politik: Da haben die Linken heute einen Entwurf

für ihr Wahlprogramm vorgelegt.

Kernpunkte sind etwa:

eine Vier-Tage-Woche, höhere Renten, mehr Mindestlohn

und keine Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Die beiden Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger

hatten zuletzt immer wieder

ein mögliches Regierungsbündnis mit SPD und Grünen

nach der Bundestagswahl ins Spiel gemacht.

Bernd Benthin berichtet.

“Bernd, nicht vors Logo“, mahnt die Co-Vorsitzende.

Bei der Vorstellung heute soll wirklich alles sitzen.

Nach schwierigen Zeiten hofft die Linke auf neue Chancen

und neue Bündnisse im Superwahljahr.

Die Corona-Krise hat gezeigt, der Markt regelt nichts,

wir müssen den Markt regeln.

Zudem sagen wir ganz klar, nach 16 Jahren CDU im Bundeskanzleramt:

Es ist nun Zeit für soziale Mehrheiten.

Unter anderem fordert die Linke ein Mindesteinkommen von 1.200 Euro.

Sie spricht von einem linken “Green New Deal“ und will dafür

etwa den öffentlichen Nahverkehr gratis anbieten.

38 Mrd. Euro soll das kosten.

Und: Die 30-Stunden-Arbeitswoche soll zum Standard werden.

Über die finanziellen Auswirkungen sagt die Partei dabei nichts.

Wir meinen, wir haben so hohe Produktivität,

dass die Arbeit mehr um das Leben kreisen kann,

als dass das ganze Leben um die Arbeit kreisen muss.

Zur Finanzierung der Vorhaben soll es eine einmalige Vermögensabgabe

geben und darüber hinaus auch eine Vermögenssteuer.

Deutschland ist eines der wenigen Länder,

die keine Vermögenssteuer kennen.

Auch mit einem Freibetrag von einer Million

und bei Betriebsvermögen von 5 Mio.,

damit würden rund 100 Mrd. mehr in die öffentlichen Kassen gespült.

Im Sommer soll der Entwurf auf einem Parteitag beschlossen werden.

Vorher aber wählt die Linke noch neue Parteivorsitzende –

digital, Ende Februar.

Deutschland, Schweden und Polen

weisen jeweils einen russischen Diplomaten aus.

Und reagieren damit auf einen entsprechenden Schritt Moskaus.

Die russische Regierung hatte am Freitag insgesamt drei Diplomaten

der EU-Länder ausgewiesen

und ihnen vorgeworfen, an einer illegalen Demonstration

für den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny teilgenommen zu haben.

In Israel wird in sechs Wochen wieder gewählt.

Ministerpräsident Netanjahu will sich im Wahlkampf

als erfolgreicher Corona-Manager präsentieren.

Heute musste er aber erst einmal vor Gericht erscheinen.

Dort wies er die Korruptionsvorwürfe gegen sich zurück.

Ihm wird u.a. zur Last gelegt,

Medienunternehmer begünstigt zu haben.

Michael Bewerunge.

Normalerweise ist Premier Netanjahu dafür bekannt,

aus jedem noch so kleinen Auftritt Werbung in eigener Sache zu machen.

Im Gericht heute dreht er den Kameras den Rücken zu,

kein Statement wie beim Prozessauftakt, nur dieses:

Er bekräftigt vor Gericht den Antrag seiner Anwälte, nicht schuldig.

Es geht in drei Fällen um Korruption, Betrug, Untreue.

Im vielleicht brisantesten soll Netanjahu dem Inhaber

eines Telekom-Konzerns Profite in Milliardenhöhe zugeschanzt haben.

Im Gegenzug habe die Internetzeitung des Konzerns

systematisch positiv über Netanjahu berichtet.

Der Prozess kommt für viele Beobachter zur Unzeit,

Corona längst nicht ausgestanden, die Koalition geplatzt,

im März Neuwahlen, die vierten in zwei Jahren.

Abschreiben würden ihn aber die wenigsten.

Bisher gibt es keine Anzeichen für Auswirkungen

auf seine politische Lage, vielleicht sogar das Gegenteil.

Netanjahu hat noch viele Unterstützer

und streut immer wieder Vorwürfe gegen Ermittler und Gerichte.

Vor dem Gericht sind allerdings die Gegner am lautstärksten.

Selten hat ein Prozess das Land so polarisiert wie dieser.

Für die einen, wie die Demonstranten hier, ist Netanjahu

der “Crime Minister“, der Verbrechensminister.

Doch seine Anhänger scharen sich nur noch enger um ihn.

Es geht um Grundsätzliches.

Ich stehe hier für die Demokratie und in der muss ein Premier

bei einer so schweren Anklage ins Gefängnis.

Das Netanjahu-Lager findet einen Prozess so kurz vor Wahlen unfair.

Das wird sich rächen.

Am Ende wird das israelische Volk sagen, das ist nicht fair

und wir stehen hinter Netanjahu.

Der hat jedenfalls beantragen lassen,

den Prozess ein paar Monate auszusetzen.

Nach dem Putsch in Myanmar wird der Widerstand immer stärker.

Hunderttausende folgten einem Aufruf zum Generalstreik

und demonstrierten gegen die Militärs: Die haben reagiert.

Erstmals ließen sie Wasserwerfer auffahren und drohten

im Staatsfernsehen mit harten Maßnahmen.

Über die größten Städte verhängten sie eine Ausgangssperre.

Weiter ungeklärt ist das Schicksal

der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.

Nach der Sturzflut-Katastrophe im Norden Indiens

gelten mehr als 170 Menschen noch immer als vermisst.

In den tödlichen Wassermassen

sind bisher mindestens 26 Menschen umgekommen.

Geflutet wurde auch der kilometerlange Tunnel

eines Elektrizitätswerkes,

in dem zahlreiche Männer gerade Bauarbeiten ausführten.

Dort wird ein Großteil der Opfer vermutet.

25 von ihnen konnten bislang gerettet werden.

Zu dem Unglück war es gestern Morgen gekommen,

als ein Teil des Nanda-Devi-Gletschers

im Bundesstaat Uttarakhand abbrach

und zwei Flüsse in Sturzfluten verwandelte.

Und nun zu den Australian Open in Melbourne.

Da haben die deutschen Tennis-Frauen einen ganz schlechten Start erwischt:

Angelique Kerber ist raus, ebenso Andrea Petkovic und Laura Siegemund.

Besser dagegen läuft's bei den Männern:

Dominik Köpfer weiter und Alexander Zverev nervenstark.

Aller Anfang bei den Australian Open war sichtlich schwer

für den 23-jährigen Hamburger, der gegen den US-Amerikaner Marcos Giron

den ersten Satz im Tie-Break verlor.

Den zweiten dann erneut im Tie-Break für sich entschied und von da an

Spiel und Gegner dominierte und das Match nach vier Sätzen

mit einem Rückhand-Return-Winner beendete.

In der nächsten Runde trifft Alexander Zverev nun

auf den Franko-Amerikaner Maxime Cressy.

Dagegen war die Enttäuschung riesengroß bei Angelique Kerber,

die gegen Bernarda Pera aus den USA gleich in Runde 1

nicht den Hauch einer Chance hatte.

Und mit einer frustrierend schwachen Leistung

in das neue Tennisjahr startet.

Liverpools Titelverteidigung

rückt nach der 1:4 Heim-Niederlage gegen Manchester City in weite Ferne.

Der Star des Abends: Ilkay Gündogan von ManCity.

Zunächst verschießt er einen Elfer, dann leitet er mit seinem Doppelpack

in der 49. und in der 73. Minute den Sieg ein.

Liverpool als Vierter jetzt schon 10 Punkte hinter Tabellenführer ManCity.

Vergangene Nacht: der Super Bowl, das Finale der US-Football-Saison.

Die Tampa Bay Buccaneers gegen den Titelverteidiger Kansas City Chiefs

und damit die Quarterback-Superstars Tom Brady gegen Patrick Mahomes.

Die Gastgeber siegen haushoch.

25.000 Zuschauer dabei in Tampa, sehen neben Sport viel Pathos,

aber auch Momente des Innehaltens.

Medizinisches Personal - eingeladen von den Teams,

Anerkennung für in der Pandemie geleistete Arbeit.

Auf dem Feld dreht sich alles um ihn, Tom Brady.

Siebter Titel für den erfolg- reichsten Footballer der Geschichte.

Brady führt seine Buccaneers zum deutlichen 31:9 gegen Kansas City,

deren Quarterback Pat Mahomes ohne Touchdown.

Erstmals gewinnt ein Heimteam den Super Bowl,

Tampa und Brady schreiben Geschichte, an einem besonderen Tag.

Sarah Thomas hat heute Nacht auch Geschichte geschrieben:

als erste Schiedsrichterin bei einem Super Bowl.

Das Wetter hält uns weiter in Atem:

Es wird jetzt sehr frostig und das keineswegs nur nachts.

Die Einzelheiten hat gleich Katja Horneffer.

Das war's von uns, schön, dass Sie dabei waren.

Mehr gibt's im heute journal mit Marietta Slomka um 21.45 Uhr.

Wir sind morgen wieder für Sie da, Punkt 19 Uhr.

Auch heute hat es kräftig geschneit.

Zwischen Berlin und dem Münsterland, aber auch von Südwesten

zogen wieder Schneewolken auf.

Die zogen über das Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

und beschäftigen uns auch noch in der Nacht.

Dann ziehen sie weiter Richtung Thüringen und Sachsen.

Kräftige Schneefälle gibt es aber auch in Norddeutschland

und da droht eine Sturmflut an der Ostsee.

Zwischen Timmendorf und Flensburg kann der Wasserstand

einen Meter höher sein als üblich.

Machen Sie sich auf winterliche Straßenverhältnisse gefasst.

Morgen ziehen Schneeschauerstraßen von der Ostsee auf und das bedeutet,

da können nochmal 20 bis 40 cm Schnee fallen.

Weiter Richtung Binnenland zeigt sich auch mal die Sonne,

der Wind bleibt stürmisch, es gibt also noch Schneeverwehungen.

Schneeschauer gibt es in Sachsen und auch südlich der Donau,

sonst zeigt sich teilweise auch die Sonne.


ZDF heute Sendung vom 08.02.2021 - Deutschland: Infektionszahlen sinken ZDF heute Sendung vom 08.02.2021 - Germany: Infection figures fall Programma ZDF heute del 08.02.2021 - Germania: i dati sulle infezioni diminuiscono

Die Angst vor den Mutationen:

Österreich warnt vor Reisen nach Tirol

und Deutschland debattiert über das Für und Wider von Lockerungen.

Es hört nicht auf: Der Schnee lähmt den Verkehr

in weiten Teilen des Landes.

Eine knackig kalte Woche steht den meisten bevor.

Triumph einer amerikanischen Legende:

Football-Star Tom Brady

gewinnt mit 43 Jahren zum 7. Mal den Super Bowl.

Guten Abend, willkommen bei den Nachrichten um 19 Uhr.

Norbert Lehmann ist auch dabei für den Sport.

Zwei Tage vor dem nächsten Bund- Länder-Treffen zur Corona-Lage

werden Fragen nach Lockerungen immer drängender.

Vor allem die Öffnung von Schulen und Kitas wird heftig diskutiert.

Aber auch die Wirtschaft appelliert an die Bundesregierung,

den Shutdown zu beenden, um wieder eine Perspektive zu haben.

Wurden dem RKI zu Jahresbeginn

im Schnitt noch mehr als 20.000 Neuinfektionen täglich gemeldet,

so hat sich die Zahl inzwischen mehr als halbiert.

In der vergangenen Woche steckten sich noch durchschnittlich

8.637 Menschen neu an.

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sinkt auf 76.

Also der Moment für Lockerungen? Experten sagen: Nein.

Und warnen vor den Mutanten des Virus, vor allem der britischen

und der südafrikanischen.

Ein wichtiger Punkt, gerade, wenn man darüber nachdenkt,

die Schulen wieder zu öffnen.

Mathias Kubitza.

Zuckertüte, Klassenzimmer, zusammen sein - so ging das Schuljahr los.

Drei Monate später: Stühle hoch, zuhause lernen.

Gäbe es eine Alternative, trotz Corona?

Ja, mit Disziplin und strengen Regeln,

sagt jetzt eine wissenschaftliche Leitlinie.

Wenn Schulen geöffnet werden, dann sollten die Präventionsmaßnahmen

und Kontrolle der Sars-CoV-2-Übertragung

sehr, sehr konsequent ausfallen,

noch konsequenter als in der Vergangenheit.

Dutzende Experten aus Virologie bis Psychologie

werteten 40 Studien aus und empfehlen für den Covid-Schulalltag

zusätzlich zum Masken tragen:

Gruppen bilden, versetzt unterrichten,

alle 20 Min. 3 - 5 Min. lüften, Musikunterricht ohne Singen,

Sport nur draußen.

Und: Verdachtsfälle immer ernst nehmen.

Schnee von gestern, kritisieren die Grünen.

Ihre Forderung:

Dass FFP2-Masken an den Schulen zur Verfügung gestellt werden.

Dass es flächendeckend an Schulen und Kitas Selbsttests gibt.

Auch die Bundesfamilienministerin

drängt auf Tests in Schulen und Kitas.

Es ist ein Appell, auch an die Länder, diese Teststrategien

umzusetzen, damit wir zu einer höheren Sicherheit kommen.

Zurückhaltend zu Schulöffnungen Kabinettskollege Spahn,

wegen der noch zu hohen Inzidenzzahl.

Sie sinkt, sie sinkt in ermutigender Größenordnung.

Wir sehen also, die Maßnahmen wirken.

Aber aus heutiger Sicht ist es sicher noch nicht so,

dass alles ab dem 15. Februar wieder so sein kann,

wie es im Oktober war.

Dass die Stühle in den Schulen

also schon sehr bald wieder unten stehen - unwahrscheinlich.

Das klingt ja nicht gerade nach Öffnungen ab Mitte Februar.

Theo Koll: Sieht es am Mittwoch

also eher nach einer Verlängerung des Shutdowns aus?

Davon kann man ausgehen.

Es gab heute Nachmittag eine Schaltkonferenz der Chefs

der Staatskanzleien, die die Sitzung am Mittwoch vorbereiten.

Und da war, nachdem was wir hören, große Übereinstimmung,

den Shutdown für weitere zwei Wochen zu verlängern.

Und man will für danach, also ab dem 1. März,

einen “Öffnungskorridor“ beschreiben.

Also unter welchen Bedingungen was und wie geöffnet werden kann.

Unter anderem wird offensichtlich an einem Rechenmodell gearbeitet,

das nicht nur den berühmten Inzidenzwert von 50 einbezieht.

Sondern auch: Wie sind die Impfzahlen, wie ist der R-Wert

und wie ist die Ausbreitung der Mutationen?

All das kombiniert könnte dann einen Wert ergeben, der den Ländern

und Kommunen die Möglichkeiten einräumt,

bei entsprechenden Bedingungen, zu lockern.

Heute Abend telefonieren die Ministerpräsidenten,

um den Mittwoch vorzubereiten.

Entscheidungen sind noch keine gefallen,

aber der Trend scheint, Stand jetzt, relativ klar:

erstmal zwei Wochen Verlängerung des Shutdowns.

Für das Personal in Kliniken gibt es noch einmal eine Corona-Prämie.

Als Anerkennung für die erschwerten Arbeitsbedingungen

und die psychischen Belastungen.

Die Sonderzahlung von bis zu 1.500 Euro

soll bis Mitte des Jahres ausgezahlt werden.

Vom Bonus sollen nicht nur Pflege-, sondern z.B.

auch Reinigungskräfte profitieren.

Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 450 Mio. Euro.

Seit heute ist eine neue Corona-Impfverordnung in Kraft.

Neu daran ist, dass Menschen mit schweren Vorerkrankungen

wie Krebs und Diabetes unter bestimmten Bedingungen

jetzt früher geimpft werden, nämlich in Gruppe 2.

Dagegen müssen Lehrer*innen, Erzieher*innen und Ärzt*innen

weiter auf ihre Impftermine warten.

Bis Ende März sollen alle über 80-Jährigen,

die das wollen, geimpft sein.

Mitarbeitende in Heimen, auf Intensivstationen

und bei Rettungsdiensten bekommen vorrangig das Mittel von AstraZeneca,

das nur für Menschen bis 64 Jahre vorgesehen ist.

Ein Ritt auf der Rasierklinge:

So hat ein Politiker jüngst die Abwägung zwischen Corona-Shutdown

und Lockerungen in Österreich beschrieben.

Am Ende dieses Ergebnis:

Viele Läden, Schulen und Frisiersalons etwa

sind ab sofort unter Auflagen wieder offen, um auch die Schäden

abseits von Covid-19 abzumildern.

Aber es gibt eine Besonderheit:

eine Reisewarnung innerhalb des eigenen Landes, für Tirol.

Weil dort die hochansteckende südafrikanische Mutante grassiert.

Britta Hilpert.

Auch in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck

genießen sie das Shoppen, die Lockerungen.

Doch bei manchen mischt sich Unsicherheit in die Erleichterung.

Die hochansteckende südafrikanische Mutante

ist in Tirol hundertfach nachgewiesen.

Man sieht es auch,

Frisöre sind von Vorteil, wenn sie offen sind.

Aber ich würde mir wünschen, dass alles weiter geschlossen bleibt.

Ich glaube nicht, dass es viel gefährlicher ist

als das andere Corona.

Seit Ende Dezember war alles zu in Österreich, die Lager übervoll.

Der Druck der Wirtschaft zu öffnen, groß.

So fährt das Land nun eine Doppelstrategie.

Man darf wieder einkaufen,

aber nur mit FFP2-Maske und Platzbeschränkungen.

Man darf zum Frisör und zu anderen körpernahen Dienstleistungen,

aber nur mit Negativtest.

Und man darf wieder in die Schule,

aber nur im Schichtbetrieb und nach Selbsttestung.

Trotzdem bleibt Sorge.

Ich hab echte Bedenken,

ob wir gesund aus dieser Situation herauskommen wollen.

Denn die Fallzahlen sind in Österreich nach wie vor

auf einem relativ hohen Niveau, zwar stabil,

aber nicht dort, wo wir hinwollten.

Aus Tirol, so fürchten manche,

könnte wieder eine Infektionswelle heranrollen, wenn nicht ganz

oder in Teilen abgeschottet wird.

Vor einem Jahr entstand in Ischgl in Tirol Europas erster großer Hotspot.

Nun könnte es ein zweites Ischgl geben, warnen Virologen.

Doch die Regierung von Sebastian Kurz scheut davor zurück,

Tirol abzuschotten, scheut zurück vor unpopulären Maßnahmen.

Österreichs Regierung rät nur unverbindlich ab

von Reisen nach Tirol

und empfiehlt Tests, sollte man kürzlich dort gewesen sein.

Und damit zum zweiten große Thema dieser Tage: das Extremwetter.

V.a. im Norden und in der Mitte Deutschlands fällt auch zum Start

der Arbeitswoche weiter reichlich Neuschnee.

Mit dem Satz "Es ist halt Winter" sind für viele Menschen die Mengen,

die da bis zur Stunde vom Himmel gekommen sind,

nicht mehr hinreichend beschrieben.

Das Land liegt quasi unter einer Eisglocke,

nur der Süden ist in Teilen schneefrei geblieben.

In den nächsten Stunden kommt dann vor allem an der Ostsee

noch mal einiges an Niederschlag dazu.

Thomas Gonsior.

Schnee satt, Staus, ein schwerer Wochenstart.

Einer mit Wintersport, erzwungenermaßen.

So geht's, wie in Göttingen, manchmal schneller zur Arbeit

als mit dem Auto.

Denn das muss man erstmal finden und befreien.

Ich müsste eigentlich zur Arbeit, aber das wird wohl nix.

Und jetzt versuchen Sie schon wie lange, Ihr Auto freizuschaufeln?

Eine Stunde?

Das Maß per Zollstock 30 cm.

Weiße Berge im flachen Niedersachsen.

Zu viel Winter auch in Leipzig, für Busse und Straßenbahnen.

Der Schienenverkehr, er ist überhaupt vielerorts auf Eis gelegt.

Alle Hauptstrecken sollen erst morgen wieder frei sein.

Reisende sind gestrandet, etwa im Bremer Schnee.

Meine Enkel warten auf mich.

Wir machen gerade mit dem Handy Oma-Tracking, wie die Pakete,

also: Wo ist die Oma abgeblieben?

Warten und nochmals warten, auch auf Autobahnen,

wie bei Bad Hersfeld, Hessen.

Vor allem auf Anhöhen passiert es.

Ein Lkw bleibt stecken, nachfolgende ebenfalls.

Rettungsdienste helfen, so gut es denn geht,

wenn ihnen nicht selbst geholfen werden muss.

Und noch etwas macht Schwierigkeiten: Rücksichtslosigkeit

Wir sind bis zur Einsatzstelle schlecht durchgekommen,

weil viele Autofahrer die Rettungsgasse nicht gebildet haben.

Und dort, wo der Schneepflug in der Rettungsgasse gefahren ist,

haben sich einige Autofahrer in die Gasse gestellt

und wollten dort mitfahren.

Eiskalt bleibt es übrigens.

Auf dem Land, in Städten und an der See.

Der Winter zeigt weiter seine Zähne.

Jetzt schauen wir nach Thüringen: Das liegt komplett unter Schnee.

Und es bleibt winterlich dort und sehr frostig.

Die Temperaturen - im Keller, Minusgrade Tag und Nacht.

Die Landeshauptstadt steht mehr oder weniger still.

Aus dem tief verschneiten Erfurt Daniela Sonntag.

Sie kamen nicht weit: Stau auf Erfurts Straßenbahnschienen.

Und mancher Fahrer kann vom Feierabend nur träumen.

Ich stehe seit 4.35 Uhr in der Robert-Koch-Straße.

Und da stand ich fünf Stunden lang, bis sie mich befreit haben

und jetzt steh ich hier seit über einer Stunde.

Stattdessen für viele Erfurter heute Winterwandern in der Innenstadt.

Ich mache quasi einen Stadtbummel.

Denn mit dem Auto: kein Wegkommen, kein Durchkommen

in vielen Teilen Thüringens.

Bis zu 30 cm Neuschnee - gepaart mit Eisglätte und Berufsverkehr.

Das sorgte für Probleme:

Bei Waltershausen trifft es diesen Lkw - und das gleich zweimal.

Der stand zuerst unter den Bahngleisen der Thüringer Waldbahn,

da haben wir ihn rausziehen können.

Und kurze Zeit später stand er im Stadtgebiet

nochmal auf einer Kreuzung und kam dort nicht mehr von der Stelle.

Manche Orte, ganz abgeschnitten: In Burgtonna muss das THW

die einzige Zufahrtsstraße zum Ortsteil freiräumen.

Und wer dachte, besser umsteigen auf die Bahn, hatte Pech.

Bahnknotenpunkt Erfurt: ein Zug nur zum Aufwärmen - und warten.

Ich bin eigentlich schon seit gestern da, ich war jetzt im Hotel.

Jetzt? Warten, gucken, Schalter.

Der Winterdienst unterwegs, die Post nicht,

fast keine Zustellung heute in Thüringen.

Die Straßenbahn in Erfurt immerhin freigepickert, The tram in Erfurt at least picked free,

nach zehn Stunden Stau.

Doch auch morgen ist hier noch mit Einschränkungen zu rechnen.

Zur Politik: Da haben die Linken heute einen Entwurf

für ihr Wahlprogramm vorgelegt.

Kernpunkte sind etwa:

eine Vier-Tage-Woche, höhere Renten, mehr Mindestlohn

und keine Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Die beiden Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger

hatten zuletzt immer wieder

ein mögliches Regierungsbündnis mit SPD und Grünen

nach der Bundestagswahl ins Spiel gemacht.

Bernd Benthin berichtet.

“Bernd, nicht vors Logo“, mahnt die Co-Vorsitzende.

Bei der Vorstellung heute soll wirklich alles sitzen.

Nach schwierigen Zeiten hofft die Linke auf neue Chancen

und neue Bündnisse im Superwahljahr.

Die Corona-Krise hat gezeigt, der Markt regelt nichts,

wir müssen den Markt regeln.

Zudem sagen wir ganz klar, nach 16 Jahren CDU im Bundeskanzleramt:

Es ist nun Zeit für soziale Mehrheiten.

Unter anderem fordert die Linke ein Mindesteinkommen von 1.200 Euro.

Sie spricht von einem linken “Green New Deal“ und will dafür

etwa den öffentlichen Nahverkehr gratis anbieten.

38 Mrd. Euro soll das kosten.

Und: Die 30-Stunden-Arbeitswoche soll zum Standard werden.

Über die finanziellen Auswirkungen sagt die Partei dabei nichts.

Wir meinen, wir haben so hohe Produktivität,

dass die Arbeit mehr um das Leben kreisen kann,

als dass das ganze Leben um die Arbeit kreisen muss.

Zur Finanzierung der Vorhaben soll es eine einmalige Vermögensabgabe

geben und darüber hinaus auch eine Vermögenssteuer.

Deutschland ist eines der wenigen Länder,

die keine Vermögenssteuer kennen.

Auch mit einem Freibetrag von einer Million

und bei Betriebsvermögen von 5 Mio.,

damit würden rund 100 Mrd. mehr in die öffentlichen Kassen gespült.

Im Sommer soll der Entwurf auf einem Parteitag beschlossen werden.

Vorher aber wählt die Linke noch neue Parteivorsitzende –

digital, Ende Februar.

Deutschland, Schweden und Polen

weisen jeweils einen russischen Diplomaten aus.

Und reagieren damit auf einen entsprechenden Schritt Moskaus.

Die russische Regierung hatte am Freitag insgesamt drei Diplomaten

der EU-Länder ausgewiesen

und ihnen vorgeworfen, an einer illegalen Demonstration

für den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny teilgenommen zu haben.

In Israel wird in sechs Wochen wieder gewählt.

Ministerpräsident Netanjahu will sich im Wahlkampf

als erfolgreicher Corona-Manager präsentieren.

Heute musste er aber erst einmal vor Gericht erscheinen.

Dort wies er die Korruptionsvorwürfe gegen sich zurück.

Ihm wird u.a. zur Last gelegt,

Medienunternehmer begünstigt zu haben.

Michael Bewerunge.

Normalerweise ist Premier Netanjahu dafür bekannt,

aus jedem noch so kleinen Auftritt Werbung in eigener Sache zu machen.

Im Gericht heute dreht er den Kameras den Rücken zu,

kein Statement wie beim Prozessauftakt, nur dieses:

Er bekräftigt vor Gericht den Antrag seiner Anwälte, nicht schuldig.

Es geht in drei Fällen um Korruption, Betrug, Untreue.

Im vielleicht brisantesten soll Netanjahu dem Inhaber

eines Telekom-Konzerns Profite in Milliardenhöhe zugeschanzt haben.

Im Gegenzug habe die Internetzeitung des Konzerns

systematisch positiv über Netanjahu berichtet.

Der Prozess kommt für viele Beobachter zur Unzeit,

Corona längst nicht ausgestanden, die Koalition geplatzt,

im März Neuwahlen, die vierten in zwei Jahren.

Abschreiben würden ihn aber die wenigsten.

Bisher gibt es keine Anzeichen für Auswirkungen

auf seine politische Lage, vielleicht sogar das Gegenteil.

Netanjahu hat noch viele Unterstützer

und streut immer wieder Vorwürfe gegen Ermittler und Gerichte.

Vor dem Gericht sind allerdings die Gegner am lautstärksten.

Selten hat ein Prozess das Land so polarisiert wie dieser.

Für die einen, wie die Demonstranten hier, ist Netanjahu

der “Crime Minister“, der Verbrechensminister.

Doch seine Anhänger scharen sich nur noch enger um ihn.

Es geht um Grundsätzliches.

Ich stehe hier für die Demokratie und in der muss ein Premier

bei einer so schweren Anklage ins Gefängnis.

Das Netanjahu-Lager findet einen Prozess so kurz vor Wahlen unfair.

Das wird sich rächen.

Am Ende wird das israelische Volk sagen, das ist nicht fair

und wir stehen hinter Netanjahu.

Der hat jedenfalls beantragen lassen,

den Prozess ein paar Monate auszusetzen.

Nach dem Putsch in Myanmar wird der Widerstand immer stärker.

Hunderttausende folgten einem Aufruf zum Generalstreik

und demonstrierten gegen die Militärs: Die haben reagiert.

Erstmals ließen sie Wasserwerfer auffahren und drohten

im Staatsfernsehen mit harten Maßnahmen.

Über die größten Städte verhängten sie eine Ausgangssperre.

Weiter ungeklärt ist das Schicksal

der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.

Nach der Sturzflut-Katastrophe im Norden Indiens

gelten mehr als 170 Menschen noch immer als vermisst.

In den tödlichen Wassermassen

sind bisher mindestens 26 Menschen umgekommen.

Geflutet wurde auch der kilometerlange Tunnel

eines Elektrizitätswerkes,

in dem zahlreiche Männer gerade Bauarbeiten ausführten.

Dort wird ein Großteil der Opfer vermutet.

25 von ihnen konnten bislang gerettet werden.

Zu dem Unglück war es gestern Morgen gekommen,

als ein Teil des Nanda-Devi-Gletschers

im Bundesstaat Uttarakhand abbrach

und zwei Flüsse in Sturzfluten verwandelte.

Und nun zu den Australian Open in Melbourne.

Da haben die deutschen Tennis-Frauen einen ganz schlechten Start erwischt:

Angelique Kerber ist raus, ebenso Andrea Petkovic und Laura Siegemund.

Besser dagegen läuft's bei den Männern:

Dominik Köpfer weiter und Alexander Zverev nervenstark.

Aller Anfang bei den Australian Open war sichtlich schwer

für den 23-jährigen Hamburger, der gegen den US-Amerikaner Marcos Giron

den ersten Satz im Tie-Break verlor.

Den zweiten dann erneut im Tie-Break für sich entschied und von da an

Spiel und Gegner dominierte und das Match nach vier Sätzen

mit einem Rückhand-Return-Winner beendete.

In der nächsten Runde trifft Alexander Zverev nun

auf den Franko-Amerikaner Maxime Cressy.

Dagegen war die Enttäuschung riesengroß bei Angelique Kerber,

die gegen Bernarda Pera aus den USA gleich in Runde 1

nicht den Hauch einer Chance hatte.

Und mit einer frustrierend schwachen Leistung

in das neue Tennisjahr startet.

Liverpools Titelverteidigung

rückt nach der 1:4 Heim-Niederlage gegen Manchester City in weite Ferne.

Der Star des Abends: Ilkay Gündogan von ManCity.

Zunächst verschießt er einen Elfer, dann leitet er mit seinem Doppelpack

in der 49. und in der 73. Minute den Sieg ein.

Liverpool als Vierter jetzt schon 10 Punkte hinter Tabellenführer ManCity.

Vergangene Nacht: der Super Bowl, das Finale der US-Football-Saison.

Die Tampa Bay Buccaneers gegen den Titelverteidiger Kansas City Chiefs

und damit die Quarterback-Superstars Tom Brady gegen Patrick Mahomes.

Die Gastgeber siegen haushoch.

25.000 Zuschauer dabei in Tampa, sehen neben Sport viel Pathos,

aber auch Momente des Innehaltens.

Medizinisches Personal - eingeladen von den Teams,

Anerkennung für in der Pandemie geleistete Arbeit.

Auf dem Feld dreht sich alles um ihn, Tom Brady.

Siebter Titel für den erfolg- reichsten Footballer der Geschichte.

Brady führt seine Buccaneers zum deutlichen 31:9 gegen Kansas City,

deren Quarterback Pat Mahomes ohne Touchdown.

Erstmals gewinnt ein Heimteam den Super Bowl,

Tampa und Brady schreiben Geschichte, an einem besonderen Tag.

Sarah Thomas hat heute Nacht auch Geschichte geschrieben:

als erste Schiedsrichterin bei einem Super Bowl.

Das Wetter hält uns weiter in Atem:

Es wird jetzt sehr frostig und das keineswegs nur nachts.

Die Einzelheiten hat gleich Katja Horneffer.

Das war's von uns, schön, dass Sie dabei waren.

Mehr gibt's im heute journal mit Marietta Slomka um 21.45 Uhr.

Wir sind morgen wieder für Sie da, Punkt 19 Uhr.

Auch heute hat es kräftig geschneit.

Zwischen Berlin und dem Münsterland, aber auch von Südwesten

zogen wieder Schneewolken auf.

Die zogen über das Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

und beschäftigen uns auch noch in der Nacht.

Dann ziehen sie weiter Richtung Thüringen und Sachsen.

Kräftige Schneefälle gibt es aber auch in Norddeutschland

und da droht eine Sturmflut an der Ostsee.

Zwischen Timmendorf und Flensburg kann der Wasserstand

einen Meter höher sein als üblich.

Machen Sie sich auf winterliche Straßenverhältnisse gefasst.

Morgen ziehen Schneeschauerstraßen von der Ostsee auf und das bedeutet, Tomorrow snow shower roads are approaching from the Baltic Sea and that means

da können nochmal 20 bis 40 cm Schnee fallen.

Weiter Richtung Binnenland zeigt sich auch mal die Sonne,

der Wind bleibt stürmisch, es gibt also noch Schneeverwehungen.

Schneeschauer gibt es in Sachsen und auch südlich der Donau,

sonst zeigt sich teilweise auch die Sonne.