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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 27.06.2021 - Ex-Präsident auf großer Bühne - Arbeitet Trump an seinem Comeback?

heute journal vom 27.06.2021 - Ex-Präsident auf großer Bühne - Arbeitet Trump an seinem Comeback?

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend, Ihnen allen,

in einem Moment, an dem man sich wie auf Zeitreise fühlen kann,

in der Pandemie.

Dieses Land sehnt sich nach einem guten Sommer,

die Infektionszahlen für Deutschland sehen auch gut aus,

aber es gibt wieder ein Aber.

Es gibt neue Mutationssorgen.

Es gibt neue Ungewissheit über das, was kommen mag,

und insgesamt das Gefühl: Wir sind nicht wirklich überm Berg.

Ich spreche gleich mit einem, der politische Verantwortung trägt

und jetzt Entscheidungen treffen muss,

aber erst Peter Kunz und eine Zwischenbilanz.

Was haben wir gelernt in dieser Pandemie

und was hätten wir lernen müssen?

Wie geht man mit sowas um?

Das Virus hat selbst kein Hirn, aber wir müssen von ihm lernen.

Wir wissen heute, dass wir das besser können,

und es auch in Zukunft besser machen werden.

So hat uns das SARS-CoV-2-Virus spüren lassen, wie ungesund es ist,

ein Gesundheitssystem runter zu sparen

und nur auf Profit auszurichten.

Wir können eben doch nicht

als Gesellschaft von Einzelkämpfern überleben.

Solidarität hat wieder an Wert gewonnen.

Wir haben in der Tat doch begriffen, auch als Bürger,

dass unsere Freiheit, die wir so schätzen

wie wahrscheinlich keine Generation vor uns in der deutschen Geschichte,

dass diese Freiheit auch einen Rahmen braucht, klare Regeln.

An diese Regeln sich zu halten,

das hat diese Gesellschaft sehr gut geschafft.

Wir sollten uns nicht weismachen lassen,

dass Deutschland so tief gespalten ist,

wie manche Bilder aus dem letzten Jahr uns suggerieren.

Wir müssen stattdessen ein neues Verhältnis

zu allgemeiner Unsicherheit entwickeln, rät der Risikoforscher.

Die Illusion der Gewissheit

wird uns allen von verschiedenen Seiten verkauft,

von Versicherungen, von Finanzberatern.

Es ist auch ein Geschäftsmodell geworden.

Dagegen leben wir in vielen Bereichen

unter hochgradiger Ungewissheit.

Hier ist es wesentlich, dass wir lernen,

die Illusion von Gewissheit zu vergessen.

Nichts ist sicher in diesem Leben, außer dem Tod und den Steuern.

Womit wir bei der vielleicht politischsten Corona-Konsequenz

wären: Gelitten haben manche sehr, andere weniger.

Aber die Rechnung führt uns wieder zusammen.

Wir bringen es dadurch zusammen,

dass wir demnächst vermutlich mehr Steuern bezahlen werden.

Und zwar diejenigen, die es können - um die riesigen Lücken,

die die Corona-Ausgaben in unserem Bundeshaushalt

und die Länderhaushalte gerissen haben, wieder zu deckeln.

Auf diese Weise ist Solidarität

gewissermaßen durch unsere Steuerabgaben garantiert.

Corona hat uns in vieler Hinsicht den Spiegel vorgehalten.

Hauptsache, wir bemühen uns jetzt,

die Lektionen auch anzunehmen und zu lernen.

Wie wichtig Schulen sind,

ist niemandem in dieser Republik vorher so deutlich geworden,

auch für das Ausgleichen sozialer Ungleichheiten.

Das ist uns allen erst in dieser Krise klar geworden.

Diese Schulen so zu verbessern, dass sie die nächste Krise

besser meistern, ist eine riesige Aufgabe.

Zu tun gibt es nach den Sommerferien genug.

Und auch wenn wir gelockert in den Urlaub gehen:

Im letzten Jahr war es ähnlich -

und nachher holten uns die Zahlen dann wieder auf den Boden.

Peter Tschentscher ist Arzt und Erster Bürgermeister

der Freien und Hansestadt Hamburg.

Guten Abend, Herr Tschentscher. Guten Abend.

Wie groß ist denn die Gefahr aus Ihrer Sicht,

dass 2021 wie 2020 wird - ein guter Sommer mit dickem Ende?

Mit dem Impffortschrift

bekommen wir ein Stück weit eine Sicherheit.

Je höher die Impfquote, umso besser ist der Schutz gegen die Coronaviren

Aber wir haben eine neue Variante, die sog. Delta-Variante.

Wir haben Anfang des Jahres schon erlebt, dass uns eine neue Variante,

die noch infektiöser ist, Scherereien macht.

Deswegen gilt es, vorsichtig zu bleiben

und so schnell wie möglich weiter zu impfen.

Wann kommt aus Ihrer Sicht der Punkt, an dem Sie sagen würden:

Jetzt haben wir allen, die es hart treffen könnte,

ein Impfangebot gemacht und die anderen müssen sehen, wo sie bleiben,

das Land müssen wir auf jeden Fall nicht mehr runterfahren?

Es ist ja generell unser Ziel,

den Lockdown nicht noch einmal wieder in Kraft zu setzen.

Sondern jetzt durch den Impffortschritt

und durch die Sicherungen, die es gibt, von denen wir wissen,

dass sie hier helfen - das Maskentragen, das Abstandhalten -

dass wir auch im Herbst noch stabil sind mit der Infektionslage.

Aber diese Delta-Variante muss uns ein bisschen Sorgen machen,

weil sie noch infektiöser ist als die bisherigen Varianten.

Wir sehen das alles erst im Herbst, wenn der saisonale Effekt zurückgeht

und die Viren es dann wieder leichter haben.

Jetzt haben Sie auch gerade an diesem Wochenende

bei sich in Hamburg wieder erlebt, wie schwierig es ist,

die Menschen von den Regeln nach wie vor zu überzeugen.

Die Polizei hat im Hamburger Stadtpark

wiederholt Gruppen von Feiernden aufgelöst,

die draußen, muss man sagen, an der frischen Luft feiern wollten.

Haben Sie den Eindruck: Wenn Sie jetzt wieder verschärfen müssten

nach Ende dieses Sommers oder sogar im Sommer,

dass Sie die Menschen überhaupt noch mitnehmen können?

Ja, wir haben im Kern kein Problem in Hamburg.

Wir haben auch die letzten beiden Wochenenden

überwiegend viele Menschen gehabt,

die das Leben wieder genießen unter freiem Himmel.

Die Außengastronomie wird gut in Anspruch genommen.

Nur im Stadtpark haben wir einen Kern an jungen Leuten,

die jetzt so ein bisschen als Sondereffekt

die Situation eskalieren lassen, das geht mit und ohne Corona nicht.

Deswegen tritt die Polizei an solchen Punkten in Erscheinung.

Insgesamt ist die Akzeptanz aber sehr hoch,

weil wir fast alle Beschränkungen aufgehoben haben.

Es geht nur noch darum, in geschlos- senen Räumen vorsichtig zu sein,

also dort gut zu lüften, bei Zusammenkünften Tests durchzuführen

und auf die Hygieneregeln zu achten.

Die Menschen im Stadtpark feiern allerdings draußen.

Die Polizeigewerkschaft sieht das ein bisschen anders als Sie.

Sie sagt, Ihre Entscheidungen, Tanzveranstaltungen zu untersagen,

Clubs geschlossen zu halten, die führen dazu,

dass es dann zu solchen Szenen kommt wie im Stadtpark.

Nein, wir haben schon erörtert,

dass wir das Tanzen unter freiem Himmel

im nächsten Öffnungsschritt ermöglichen wollen.

Aber das ist hier nicht das Kernproblem.

Wir haben in den größten Teilen der Stadt viele junge Menschen auch,

die das Leben an der frischen Luft genießen,

die sich an die Regeln halten.

Insofern gibt es eine große Entspannung in Hamburg

bis auf konkrete Situationen, wo Jugendliche gezielt zusammenkommen,

um sich eben nicht an die Regeln zu halten.

Das ist ein Sondereffekt, den die Polizei,

wie sonst auch in Hamburg, sehr konsequent verhindert.

Herr Tschentscher, eine wichtige Frage noch:

Was ist mit der Schule?

Hamburg ist aktuell bereits in den Sommerferien,

also höchste Zeit, sich zu überlegen, was danach passiert.

Bleiben die Schulen diesmal auf jeden Fall auf?

Wir starten nach den Ferien so,

wie wir jetzt in die Ferien gegangen sind.

Das heißt, Präsenzunterricht in allen Jahrgängen,

allerdings noch mit Sicherheitsmaßnahmen.

Das heißt, Maske tragen in Innenräumen, regelmäßiges Testen

und die Hygienekonzepte müssen weiter eingehalten werden.

Denn wir wissen noch nicht, wie sich die Infektionslage weiterentwickelt,

und wollen so vorsichtig wie möglich nach den Ferien beginnen.

Sagt der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher.

Ich danke Ihnen für das Gespräch. Sehr gern.

Und in den Nachrichten gehen wir jetzt nach Würzburg,

eine Stadt auf der Suche nach Trost.

Den haben viele heute bei einer Gedenkfeier gefunden,

zwei Tage nach der tödlichen Messerattacke.

In den Kiliansdom

kamen auch Angehörige, Rettungskräfte und Politiker,

darunter Bayerns Ministerpräsident Söder.

Er sprach von einem sinnlosen, brutalen und verstörenden Verbrechen,

jedoch dürfe man es nicht mit Hass oder Rache beantworten.

Ich lese schon im Internet, dass einige sagen:

"Das war jemand mit Migrationshintergrund".

Ja, aber haben nicht auch Bürger mit Migrationshintergrund geholfen.

Ein 24-jähriger Somalier hatte am Freitag drei Frauen erstochen

und sieben weitere Menschen verletzt.

Der Mann war psychisch auffällig -

ein möglicher islamistischer Hintergrund wird noch geprüft.

Bei der Corona-Pandemie

ist die Delta-Variante weiter auf dem Vormarsch.

Deshalb fordern mehrere Gesundheitspolitiker

nun schnellere Zweitimpfungen.

Bei den Stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna

könne man das Intervall auf drei Wochen kürzen,

sagte der Grüne Dahmen in der "Welt am Sonntag".

Ähnlich äußerte sich der FDP-Politiker Ullmann.

Die Delta-Variante ist besonders ansteckend.

Als ausreichend geschützt gegen sie gilt man erst

nach der zweiten Impfung.

Die Weltbank spricht

von einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen der Welt

seit 150 Jahren.

Im Libanon hat die Not wieder wütende Bürger auf die Straße getrieben.

Militär und Sanitäter sprachen heute von rund 20 Verletzten.

Einige Demonstrierende hatten in Tripoli und Sidon versucht,

Filialen der Zentralbank zu stürmen.

Die libanesische Lira hat massiv an Wert verloren.

Seit Monaten gibt es keine handlungsfähige Regierung.

Wichtige Güter wie Benzin und Medikamente werden immer knapper.

Und dann gucken wir jetzt schnell zu unseren Nachbarn nach Frankreich,

wo die zweite Runde der Regionalwahlen gelaufen ist

und das Ergebnis auch deshalb spannend ist,

weil die Französinnen und Franzosen nächstes Jahr im April

einen neuen Präsidenten oder eine Präsidentin wählen.

Miriam Steimer ist für uns in Paris,

was ist unterm Strich bei der Wahl heute rausgekommen?

Die Kurzzusammenfassung:

Die Partei von Marine Le Pen hat keine Region gewonnen.

Sie möchte nächstes Jahr bei der Präsidentschaftswahl

Emmanuel Macron herausfordern.

Die Partei von Emmanuel Macron hat auch schlecht abgeschnitten.

Die Partei gibt es noch nicht lange, sie hat nicht richtig Fuß gefasst.

Die Konservativen haben die meisten Regionen gewonnen.

Die Franzosen selbst scheint die Wahl wenig zu interessieren,

die Wahlbeteiligung war sehr gering, warum ist das so?

Die Wahlbeteiligung war der eigentliche Verlierer dieser Wahl.

Wahrscheinlich hat nur jeder Dritte hier gewählt,

bei den Jungen sind es noch weniger.

Die Gründe sind bei allen wohl gleich:

Sie wissen gar nicht, wofür die Regionen eigentlich zuständig sind.

Die Regionen in Frankreich haben weniger Einfluss

als unsere Bundesländer.

Der zweite Grund ist Corona.

In Frankreich gibt es keine Briefwahl.

Deswegen haben viele nicht gewählt, weil sie am Strand etc. waren.

Bei der Präsidentschaftswahl

wird es wohl hoffentlich mehr Wahlbeteiligung geben.

Die große Lüge ist back on stage.

Sie war nie weg und sie hat Besitz ergriffen von einem Land,

das als Bollwerk der Demokratie galt.

Ein Viertel aller Amerikaner ist der Meinung,

dass die letzte Präsidentschaftswahl Betrug war,

dass im Weißen Haus gar nicht Joe Biden sitzen dürfe,

sondern Donald Trump.

Trump selbst verbreitet diese Lüge,

die sich breitmacht wie ein bösartiges Geschwür

seit seiner Abwahl

und jetzt zum ersten Mal auch wieder auf großer Bühne, in Ohio.

Susie Vrabel hat eine Botschaft für Donald Trump:

Ich liebe Sie, Sie sind ein Held, Sie retten unsere Welt.

Gott segne Sie.

Aus Liebe zum Ex-Präsidenten stehen sie Schlange.

So mancher hier glaubt an eine alternative Wirklichkeit.

Joe Biden ist tot, hingerichtet in 2019.

Wacht auf, Leute, ihr wisst nicht, was zur Hölle vor sich geht.

Das ist alles nur ein Film, in Wirklichkeit ist Trump Präsident.

Ihre Meinung teilen viele, die ins ländliche Ohio gekommen sind.

Stiefel auf den Boden, Biker für Trump.

Es sind seine glühenden Anhänger, nicht alle ganz nüchtern.

Zum Missfallen von Patricia Randall,

sie hat politische Gründe, hier zu sein.

Schaut euch an, wie die Preise hochgegangen sind.

In sechs Monaten hat Biden alles vermasselt.

Und seht all die Leute, die über die Grenze kommen.

Trotzdem sind es nur ein paar Tausend,

nicht Zehntausende wie erwartet, die Trump unterstützen

beim Rachefeldzug in seiner eigenen Partei.

Max Miller ist Trumpist, er soll mit Hilfe des Ex-Präsidenten

einen republikanischen Kongressabgeordneten ablösen,

der für die Amtsenthebung Trumps gestimmt hatte.

Für künftige Wahlen will Trump nur Kandidaten unterstützen,

die seine Linie vertreten.

Es gehe um Amerikas Überleben.

Joe Biden zerstört unsere Nation vor unseren Augen.

Wir werden das Abgeordnetenhaus,

den Senat und ganz Amerika zurückerobern, und das schon bald.

Nach Umfragen glauben weiter mehr als 50 % der Republikaner

Trumps Lüge von der angeblich gestohlenen Wahl.

Wir haben zweimal die Wahl gewonnen

und möglicherweise müssen wir sie ein drittes Mal gewinnen.

Dass Anführer der Republikaner ihm immer noch nicht widersprechen,

zeigt Trumps Macht über die Partei.

Nur wenige kritisieren seinen Auftritt.

Das ist unterhaltsam, aber nicht real.

Ich weiß, dass manche ihm die große Lüge abkaufen wollen,

aber die Menschen erkennen, dass es nur eine bombastische Show ist,

die zu nichts führt.

Doch der Trump'sche Bombast kommt weiter an.

Sie könnten dafür sorgen, dass interne Kritiker ersetzt werden

durch Trumpisten, bis die Partei nur noch dem einen folgt.

Titelverteidiger gegen Titelkandidat -

bei der Fußball-EM stand heute Abend ein Leckerbissen an

mit dem Achtelfinalspiel Belgien gegen Portugal.

Durchgesetzt haben sich die Belgier mit 1:0.

Eine Überraschung gab es bei der Partie Niederlande gegen Tschechien,

denn die Favoriten müssen nach Hause fahren:

Oranje verlor gegen die Tschechen mit 0:2.

Zwei Szenen in der zweiten Halbzeit,

die mit entscheidend sind für den Spielausgang:

Nach genialem Hackenpass setzt sich Malen

gegen die tschechische Abwehr durch, aber nicht gegen Torwart Vaclik.

Und in direktem Gegenzug das Foul von Abwehrchef de Ligt,

einschließlich Handspiel - Torchance der Tschechen verhindert

und nach Videostudium gibt es Rot für den Niederländer.

Die Elftal muss umstellen und gerät zusehends unter Druck.

Ungenau Zuordnung nach diesem Freistoß

und die Unterzahl macht sich bemerkbar -

1:0 für Tschechien, Tomas Holes, 68. Minute.

Oranje wirkt immer müder und unaufmerksamer

angesichts der drohenden Niederlage.

Die Tschechen dagegen hellwach und begierig auf die Entscheidung.

Holes sieht Patrik Schick in der besseren Position -

und der Leverkusener mit dem 2:0.

Tschechien im Viertelfinale, die Niederlande ausgeschieden.

Wettermäßig wird die neue Woche eher ungemütlich -

hier sind die Aussichten:

Morgen ist es nur im Osten meist sonnig.

Im Westen kommen bei wechselnder Bewölkung Schauer und Gewitter auf,

lokal mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Auch danach wird es sehr unbeständig

mit kräftigen Regengüssen und Gewittern,

aber auch mit freundlichen Abschnitten.

Damit sagen wir zwei danke für Ihr Interesse,

übergeben an Gundula Gause und Claus Kleber,

die hier ab morgen weitermachen

und wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche, tschüss.


heute journal vom 27.06.2021 - Ex-Präsident auf großer Bühne - Arbeitet Trump an seinem Comeback? heute journal vom 27.06.2021 - Ex-president on big stage - Is Trump working on his comeback? heute journal vom 27.06.2021 - L'ex presidente su un grande palcoscenico - Trump sta lavorando al suo ritorno? heute journal vom 27.06.2021 - Ex-president op groot podium - Werkt Trump aan zijn comeback? heute journal vom 27.06.2021 - Экс-президент на большой сцене - работает ли Трамп над своим возвращением? heute journal vom 27.06.2021 - Екс-президент на великій сцені - чи працює Трамп над своїм поверненням?

Diese Untertitel sind live produziert. Bu altyazılar canlı olarak üretilmektedir.

Guten Abend, Ihnen allen,

in einem Moment, an dem man sich wie auf Zeitreise fühlen kann,

in der Pandemie.

Dieses Land sehnt sich nach einem guten Sommer,

die Infektionszahlen für Deutschland sehen auch gut aus,

aber es gibt wieder ein Aber.

Es gibt neue Mutationssorgen.

Es gibt neue Ungewissheit über das, was kommen mag,

und insgesamt das Gefühl: Wir sind nicht wirklich überm Berg.

Ich spreche gleich mit einem, der politische Verantwortung trägt

und jetzt Entscheidungen treffen muss,

aber erst Peter Kunz und eine Zwischenbilanz.

Was haben wir gelernt in dieser Pandemie

und was hätten wir lernen müssen?

Wie geht man mit sowas um?

Das Virus hat selbst kein Hirn, aber wir müssen von ihm lernen.

Wir wissen heute, dass wir das besser können,

und es auch in Zukunft besser machen werden.

So hat uns das SARS-CoV-2-Virus spüren lassen, wie ungesund es ist,

ein Gesundheitssystem runter zu sparen

und nur auf Profit auszurichten.

Wir können eben doch nicht

als Gesellschaft von Einzelkämpfern überleben.

Solidarität hat wieder an Wert gewonnen.

Wir haben in der Tat doch begriffen, auch als Bürger,

dass unsere Freiheit, die wir so schätzen

wie wahrscheinlich keine Generation vor uns in der deutschen Geschichte,

dass diese Freiheit auch einen Rahmen braucht, klare Regeln.

An diese Regeln sich zu halten,

das hat diese Gesellschaft sehr gut geschafft.

Wir sollten uns nicht weismachen lassen,

dass Deutschland so tief gespalten ist,

wie manche Bilder aus dem letzten Jahr uns suggerieren.

Wir müssen stattdessen ein neues Verhältnis

zu allgemeiner Unsicherheit entwickeln, rät der Risikoforscher.

Die Illusion der Gewissheit

wird uns allen von verschiedenen Seiten verkauft,

von Versicherungen, von Finanzberatern.

Es ist auch ein Geschäftsmodell geworden.

Dagegen leben wir in vielen Bereichen

unter hochgradiger Ungewissheit.

Hier ist es wesentlich, dass wir lernen,

die Illusion von Gewissheit zu vergessen.

Nichts ist sicher in diesem Leben, außer dem Tod und den Steuern.

Womit wir bei der vielleicht politischsten Corona-Konsequenz

wären: Gelitten haben manche sehr, andere weniger.

Aber die Rechnung führt uns wieder zusammen.

Wir bringen es dadurch zusammen,

dass wir demnächst vermutlich mehr Steuern bezahlen werden.

Und zwar diejenigen, die es können - um die riesigen Lücken,

die die Corona-Ausgaben in unserem Bundeshaushalt

und die Länderhaushalte gerissen haben, wieder zu deckeln.

Auf diese Weise ist Solidarität

gewissermaßen durch unsere Steuerabgaben garantiert.

Corona hat uns in vieler Hinsicht den Spiegel vorgehalten.

Hauptsache, wir bemühen uns jetzt,

die Lektionen auch anzunehmen und zu lernen.

Wie wichtig Schulen sind,

ist niemandem in dieser Republik vorher so deutlich geworden,

auch für das Ausgleichen sozialer Ungleichheiten.

Das ist uns allen erst in dieser Krise klar geworden.

Diese Schulen so zu verbessern, dass sie die nächste Krise

besser meistern, ist eine riesige Aufgabe.

Zu tun gibt es nach den Sommerferien genug.

Und auch wenn wir gelockert in den Urlaub gehen:

Im letzten Jahr war es ähnlich -

und nachher holten uns die Zahlen dann wieder auf den Boden.

Peter Tschentscher ist Arzt und Erster Bürgermeister

der Freien und Hansestadt Hamburg.

Guten Abend, Herr Tschentscher. Guten Abend.

Wie groß ist denn die Gefahr aus Ihrer Sicht,

dass 2021 wie 2020 wird - ein guter Sommer mit dickem Ende?

Mit dem Impffortschrift

bekommen wir ein Stück weit eine Sicherheit.

Je höher die Impfquote, umso besser ist der Schutz gegen die Coronaviren

Aber wir haben eine neue Variante, die sog. Delta-Variante.

Wir haben Anfang des Jahres schon erlebt, dass uns eine neue Variante,

die noch infektiöser ist, Scherereien macht.

Deswegen gilt es, vorsichtig zu bleiben

und so schnell wie möglich weiter zu impfen.

Wann kommt aus Ihrer Sicht der Punkt, an dem Sie sagen würden:

Jetzt haben wir allen, die es hart treffen könnte,

ein Impfangebot gemacht und die anderen müssen sehen, wo sie bleiben,

das Land müssen wir auf jeden Fall nicht mehr runterfahren?

Es ist ja generell unser Ziel,

den Lockdown nicht noch einmal wieder in Kraft zu setzen.

Sondern jetzt durch den Impffortschritt

und durch die Sicherungen, die es gibt, von denen wir wissen,

dass sie hier helfen - das Maskentragen, das Abstandhalten -

dass wir auch im Herbst noch stabil sind mit der Infektionslage.

Aber diese Delta-Variante muss uns ein bisschen Sorgen machen,

weil sie noch infektiöser ist als die bisherigen Varianten.

Wir sehen das alles erst im Herbst, wenn der saisonale Effekt zurückgeht

und die Viren es dann wieder leichter haben.

Jetzt haben Sie auch gerade an diesem Wochenende

bei sich in Hamburg wieder erlebt, wie schwierig es ist,

die Menschen von den Regeln nach wie vor zu überzeugen.

Die Polizei hat im Hamburger Stadtpark

wiederholt Gruppen von Feiernden aufgelöst,

die draußen, muss man sagen, an der frischen Luft feiern wollten.

Haben Sie den Eindruck: Wenn Sie jetzt wieder verschärfen müssten

nach Ende dieses Sommers oder sogar im Sommer,

dass Sie die Menschen überhaupt noch mitnehmen können?

Ja, wir haben im Kern kein Problem in Hamburg.

Wir haben auch die letzten beiden Wochenenden

überwiegend viele Menschen gehabt,

die das Leben wieder genießen unter freiem Himmel.

Die Außengastronomie wird gut in Anspruch genommen.

Nur im Stadtpark haben wir einen Kern an jungen Leuten,

die jetzt so ein bisschen als Sondereffekt

die Situation eskalieren lassen, das geht mit und ohne Corona nicht.

Deswegen tritt die Polizei an solchen Punkten in Erscheinung.

Insgesamt ist die Akzeptanz aber sehr hoch,

weil wir fast alle Beschränkungen aufgehoben haben.

Es geht nur noch darum, in geschlos- senen Räumen vorsichtig zu sein,

also dort gut zu lüften, bei Zusammenkünften Tests durchzuführen

und auf die Hygieneregeln zu achten.

Die Menschen im Stadtpark feiern allerdings draußen.

Die Polizeigewerkschaft sieht das ein bisschen anders als Sie.

Sie sagt, Ihre Entscheidungen, Tanzveranstaltungen zu untersagen,

Clubs geschlossen zu halten, die führen dazu,

dass es dann zu solchen Szenen kommt wie im Stadtpark.

Nein, wir haben schon erörtert,

dass wir das Tanzen unter freiem Himmel

im nächsten Öffnungsschritt ermöglichen wollen.

Aber das ist hier nicht das Kernproblem.

Wir haben in den größten Teilen der Stadt viele junge Menschen auch,

die das Leben an der frischen Luft genießen,

die sich an die Regeln halten.

Insofern gibt es eine große Entspannung in Hamburg

bis auf konkrete Situationen, wo Jugendliche gezielt zusammenkommen,

um sich eben nicht an die Regeln zu halten.

Das ist ein Sondereffekt, den die Polizei,

wie sonst auch in Hamburg, sehr konsequent verhindert.

Herr Tschentscher, eine wichtige Frage noch:

Was ist mit der Schule?

Hamburg ist aktuell bereits in den Sommerferien,

also höchste Zeit, sich zu überlegen, was danach passiert.

Bleiben die Schulen diesmal auf jeden Fall auf?

Wir starten nach den Ferien so,

wie wir jetzt in die Ferien gegangen sind.

Das heißt, Präsenzunterricht in allen Jahrgängen,

allerdings noch mit Sicherheitsmaßnahmen.

Das heißt, Maske tragen in Innenräumen, regelmäßiges Testen

und die Hygienekonzepte müssen weiter eingehalten werden.

Denn wir wissen noch nicht, wie sich die Infektionslage weiterentwickelt,

und wollen so vorsichtig wie möglich nach den Ferien beginnen.

Sagt der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher.

Ich danke Ihnen für das Gespräch. Sehr gern.

Und in den Nachrichten gehen wir jetzt nach Würzburg,

eine Stadt auf der Suche nach Trost.

Den haben viele heute bei einer Gedenkfeier gefunden,

zwei Tage nach der tödlichen Messerattacke.

In den Kiliansdom

kamen auch Angehörige, Rettungskräfte und Politiker,

darunter Bayerns Ministerpräsident Söder.

Er sprach von einem sinnlosen, brutalen und verstörenden Verbrechen,

jedoch dürfe man es nicht mit Hass oder Rache beantworten.

Ich lese schon im Internet, dass einige sagen:

"Das war jemand mit Migrationshintergrund".

Ja, aber haben nicht auch Bürger mit Migrationshintergrund geholfen.

Ein 24-jähriger Somalier hatte am Freitag drei Frauen erstochen

und sieben weitere Menschen verletzt.

Der Mann war psychisch auffällig -

ein möglicher islamistischer Hintergrund wird noch geprüft.

Bei der Corona-Pandemie

ist die Delta-Variante weiter auf dem Vormarsch.

Deshalb fordern mehrere Gesundheitspolitiker

nun schnellere Zweitimpfungen.

Bei den Stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna

könne man das Intervall auf drei Wochen kürzen,

sagte der Grüne Dahmen in der "Welt am Sonntag".

Ähnlich äußerte sich der FDP-Politiker Ullmann.

Die Delta-Variante ist besonders ansteckend.

Als ausreichend geschützt gegen sie gilt man erst

nach der zweiten Impfung.

Die Weltbank spricht

von einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen der Welt

seit 150 Jahren.

Im Libanon hat die Not wieder wütende Bürger auf die Straße getrieben.

Militär und Sanitäter sprachen heute von rund 20 Verletzten.

Einige Demonstrierende hatten in Tripoli und Sidon versucht,

Filialen der Zentralbank zu stürmen.

Die libanesische Lira hat massiv an Wert verloren.

Seit Monaten gibt es keine handlungsfähige Regierung.

Wichtige Güter wie Benzin und Medikamente werden immer knapper.

Und dann gucken wir jetzt schnell zu unseren Nachbarn nach Frankreich,

wo die zweite Runde der Regionalwahlen gelaufen ist

und das Ergebnis auch deshalb spannend ist,

weil die Französinnen und Franzosen nächstes Jahr im April

einen neuen Präsidenten oder eine Präsidentin wählen.

Miriam Steimer ist für uns in Paris,

was ist unterm Strich bei der Wahl heute rausgekommen?

Die Kurzzusammenfassung:

Die Partei von Marine Le Pen hat keine Region gewonnen.

Sie möchte nächstes Jahr bei der Präsidentschaftswahl

Emmanuel Macron herausfordern.

Die Partei von Emmanuel Macron hat auch schlecht abgeschnitten.

Die Partei gibt es noch nicht lange, sie hat nicht richtig Fuß gefasst.

Die Konservativen haben die meisten Regionen gewonnen.

Die Franzosen selbst scheint die Wahl wenig zu interessieren,

die Wahlbeteiligung war sehr gering, warum ist das so?

Die Wahlbeteiligung war der eigentliche Verlierer dieser Wahl.

Wahrscheinlich hat nur jeder Dritte hier gewählt,

bei den Jungen sind es noch weniger.

Die Gründe sind bei allen wohl gleich:

Sie wissen gar nicht, wofür die Regionen eigentlich zuständig sind.

Die Regionen in Frankreich haben weniger Einfluss

als unsere Bundesländer.

Der zweite Grund ist Corona.

In Frankreich gibt es keine Briefwahl.

Deswegen haben viele nicht gewählt, weil sie am Strand etc. waren.

Bei der Präsidentschaftswahl

wird es wohl hoffentlich mehr Wahlbeteiligung geben.

Die große Lüge ist back on stage.

Sie war nie weg und sie hat Besitz ergriffen von einem Land,

das als Bollwerk der Demokratie galt.

Ein Viertel aller Amerikaner ist der Meinung,

dass die letzte Präsidentschaftswahl Betrug war,

dass im Weißen Haus gar nicht Joe Biden sitzen dürfe,

sondern Donald Trump.

Trump selbst verbreitet diese Lüge,

die sich breitmacht wie ein bösartiges Geschwür

seit seiner Abwahl

und jetzt zum ersten Mal auch wieder auf großer Bühne, in Ohio.

Susie Vrabel hat eine Botschaft für Donald Trump:

Ich liebe Sie, Sie sind ein Held, Sie retten unsere Welt.

Gott segne Sie.

Aus Liebe zum Ex-Präsidenten stehen sie Schlange.

So mancher hier glaubt an eine alternative Wirklichkeit.

Joe Biden ist tot, hingerichtet in 2019.

Wacht auf, Leute, ihr wisst nicht, was zur Hölle vor sich geht.

Das ist alles nur ein Film, in Wirklichkeit ist Trump Präsident.

Ihre Meinung teilen viele, die ins ländliche Ohio gekommen sind.

Stiefel auf den Boden, Biker für Trump.

Es sind seine glühenden Anhänger, nicht alle ganz nüchtern.

Zum Missfallen von Patricia Randall,

sie hat politische Gründe, hier zu sein.

Schaut euch an, wie die Preise hochgegangen sind.

In sechs Monaten hat Biden alles vermasselt.

Und seht all die Leute, die über die Grenze kommen.

Trotzdem sind es nur ein paar Tausend,

nicht Zehntausende wie erwartet, die Trump unterstützen

beim Rachefeldzug in seiner eigenen Partei.

Max Miller ist Trumpist, er soll mit Hilfe des Ex-Präsidenten

einen republikanischen Kongressabgeordneten ablösen,

der für die Amtsenthebung Trumps gestimmt hatte.

Für künftige Wahlen will Trump nur Kandidaten unterstützen,

die seine Linie vertreten.

Es gehe um Amerikas Überleben.

Joe Biden zerstört unsere Nation vor unseren Augen.

Wir werden das Abgeordnetenhaus,

den Senat und ganz Amerika zurückerobern, und das schon bald.

Nach Umfragen glauben weiter mehr als 50 % der Republikaner

Trumps Lüge von der angeblich gestohlenen Wahl.

Wir haben zweimal die Wahl gewonnen

und möglicherweise müssen wir sie ein drittes Mal gewinnen.

Dass Anführer der Republikaner ihm immer noch nicht widersprechen,

zeigt Trumps Macht über die Partei.

Nur wenige kritisieren seinen Auftritt.

Das ist unterhaltsam, aber nicht real.

Ich weiß, dass manche ihm die große Lüge abkaufen wollen,

aber die Menschen erkennen, dass es nur eine bombastische Show ist,

die zu nichts führt.

Doch der Trump'sche Bombast kommt weiter an.

Sie könnten dafür sorgen, dass interne Kritiker ersetzt werden

durch Trumpisten, bis die Partei nur noch dem einen folgt.

Titelverteidiger gegen Titelkandidat -

bei der Fußball-EM stand heute Abend ein Leckerbissen an

mit dem Achtelfinalspiel Belgien gegen Portugal.

Durchgesetzt haben sich die Belgier mit 1:0.

Eine Überraschung gab es bei der Partie Niederlande gegen Tschechien,

denn die Favoriten müssen nach Hause fahren:

Oranje verlor gegen die Tschechen mit 0:2.

Zwei Szenen in der zweiten Halbzeit,

die mit entscheidend sind für den Spielausgang:

Nach genialem Hackenpass setzt sich Malen

gegen die tschechische Abwehr durch, aber nicht gegen Torwart Vaclik.

Und in direktem Gegenzug das Foul von Abwehrchef de Ligt,

einschließlich Handspiel - Torchance der Tschechen verhindert

und nach Videostudium gibt es Rot für den Niederländer.

Die Elftal muss umstellen und gerät zusehends unter Druck.

Ungenau Zuordnung nach diesem Freistoß

und die Unterzahl macht sich bemerkbar -

1:0 für Tschechien, Tomas Holes, 68. Minute.

Oranje wirkt immer müder und unaufmerksamer

angesichts der drohenden Niederlage.

Die Tschechen dagegen hellwach und begierig auf die Entscheidung.

Holes sieht Patrik Schick in der besseren Position -

und der Leverkusener mit dem 2:0.

Tschechien im Viertelfinale, die Niederlande ausgeschieden.

Wettermäßig wird die neue Woche eher ungemütlich -

hier sind die Aussichten:

Morgen ist es nur im Osten meist sonnig.

Im Westen kommen bei wechselnder Bewölkung Schauer und Gewitter auf,

lokal mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Auch danach wird es sehr unbeständig

mit kräftigen Regengüssen und Gewittern,

aber auch mit freundlichen Abschnitten.

Damit sagen wir zwei danke für Ihr Interesse,

übergeben an Gundula Gause und Claus Kleber,

die hier ab morgen weitermachen

und wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche, tschüss.