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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 23.07.2021 - Die Spiele sind eröffnet - Olympia-Start in Tokio

heute journal vom 23.07.2021 - Die Spiele sind eröffnet - Olympia-Start in Tokio

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die Sportwelt kommt zusammen, und muss doch auf Abstand bleiben.

Das ist Olympia in Tokio.

Der Einmarsch von 205 Nationen

mit FFP2-Masken in den jeweiligen Nationalfarben -

ein Zeichen der Hoffnung soll das sein.

Es ist auch ein Zeichen,

dass wir diese Pandemie noch nicht unter Kontrolle haben.

Und gleichzeitig, wie sehr wir alle auf diesem Planeten

miteinander verbunden sind, im Guten und im Schlechten.

Aus der Totale der Fernsehbilder wirkt alles wie immer,

inszeniert nach Hollywoodmanier und mit dem üblichen Pathos

des Internationalen Olympischen Komitees.

Die Show ist ausgerichtet auf die Zuschauer zu Hause,

überall in der Welt,

die olympischen Stadien vor Ort bleiben weitgehend leer.

Kann das dann überhaupt eine Bühne sein für Athleten?

Oder sind gerade diese Spiele wichtig, gerade jetzt?

Aus Tokio: Martin Niessen.

* Musik *

Eine Eröffnungsfeier wie so viele zuvor, könnte man meinen.

Eine perfekte Inszenierung mit Tanz, Musik und obligatorischem Feuerwerk.

Die Athleten laufen ein.

Der olympische Oberfunktionär winkt.

Dann die offizielle Eröffnung, durch Kaiser Naruhito.

Ich erkläre die Olympischen Spiele von Tokio für eröffnet.

Und schließlich wird das olympische Feuer entzündet.

Alles wie immer also.

Wären da nur nicht die leeren Zuschauerränge.

Kyoko Ishikawa und Ehemann John feiern trotzdem.

Die 51-Jährige ist so etwas wie ein Olympia-Superfan.

Seit Barcelona '92 reiste sie zu allen Spielen.

Und muss ausgerechnet bei denen im eigenen Land

zuhause vor dem Fernseher sitzen.

Ich freue mich dennoch sehr.

Es hat so lange gedauert,

bis es endlich losgeht und nun ist dieser Tag gekommen.

Begonnen hatte der Tag allerdings mit schlechten Nachrichten.

Die Zahl der positiven Fälle bei olympischen Athleten, Betreuern

und Mitarbeitern erhöhte sich auf über 110.

Und auch die Zahlen für ganz Tokio stiegen weiter.

Am Mittag kam dann nicht nur das olympische Feuer

am Rathaus von Tokio an,

sondern auch eine Demonstration von mehreren hundert Olympiagegnern.

Die Spiele verschlingen unglaublich viel Geld und das IOC,

mit Präsident Bach angefangen, bereichert sich daran.

Deswegen sind wir dagegen.

Andere indes schienen plötzlich ihre Freude an Olympia entdeckt zu haben.

Stunden vor Beginn der Feier versuchten sie,

am Nationalstadion Bilder zu erhaschen.

Wovon auch immer.

Und als wenig später eine Fliegerstaffel

die olympischen Farben in den Himmel zeichnete,

waren Zehntausende auf den Straßen.

Um 20 Uhr, als die Eröffnungsfeier begann, war in den Ausgehvierteln

deutlich weniger los als sonst an einem Freitagabend.

Und selbst in den Bars, die sich nicht an die Sperrstunde hielten

und Alkohol ausschenkten, hielt sich die Euphorie in Grenzen.

Na ja, das findet halt in meiner Heimatstadt statt,

deswegen dachte ich, ich schaue es mir jetzt mal an.

Spiele ohne Zuschauer in einer Stadt im Ausnahmezustand.

Da ist es dann eben auch nicht so einfach,

olympische Begeisterung zu entfachen.

IOC-Präsident Thomas Bach

sieht Olympia als "Licht am Ende des Tunnels".

Das kann man so sagen, nur allein deswegen ändert sich ja nix -

jemand muss Licht machen.

Tom Palluch ist live in Tokio,

Olympia ohne Stimmung oder doch verstecktes Olympiafieber?

Wie viel spürt man denn in Tokio davon, dass jetzt Spiele sind?

Wir haben heute an dem Eröffnungstag sowas gespürt wie spontane Olympia

Begeisterung.

Mittags standen Menschen auf ihrem Balkon, auf den Dächern

und sie wollten die Flugstaffel fotografieren.

Aber bei den Menschen merkt man auch eine große Traurigkeit.

Sie sagen, seht euch an, was 2013 los war.

Damals hat man hier den Zuschlag erhalten.

Und jetzt hat die Pandemie alles kaputt gemacht.

Jetzt ist die Wut da gegen die eigene Regierung.

Im März lag die Ablehnung der Spiele bei über 80 %.

Die Wut richtet sich nicht gegen die Sportler oder die Journalisten.

Die Menschen sind sehr freundlich.

Die Wut richtet sich gegen die Regierung.

Zurück nach Deutschland, wo heute Abend die Glocken läuten.

Quer durchs Land, in vielen evangelischen Kirchen

und auch katholische Bistümer haben sich dem angeschlossen.

Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe

in NRW und Rheinland-Pfalz.

Neben der konkreten Hilfe soll das ein tröstendes Zeichen sein.

Gebrauchen können die Menschen, die jetzt vor der Frage stehen,

wie weiter beides.

Aus Bad Münstereifel die Reportage von Martin Schiffler.

Vor acht Tagen war das hier noch sein Wohnzimmer,

das Aufnahmestudio seiner Rockband gleich nebenan.

Joachim Waasem in Bad Münstereifel-Iversheim.

Er und seine Familie sind mit dem Leben davon gekommen.

Viel mehr ist ihnen aber nicht geblieben, materiell.

Zeit zu Trauern um die 26 Todesopfer allein hier im Kreis Euskirchen

hatten sie noch nicht.

Joachims Frau traut sich noch nicht, zum Grab ihres Vaters zu gehen.

Wie bei so vielen Menschen fehlt da auch die Kraft im Moment,

sich das auch noch anzusehen.

Solidaritätsanrufe von überall.

Jetzt hat auch Joachims Frau Steffi endlich wieder ein Netz.

Sie alle sind fast sprachlos, wie viele Freunde,

aber auch Fremde ihnen und all ihren Nachbarn helfen.

Aber was ist in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr?

Was wird aus Iversheim?

Wir müssen auch die anderen motivieren.

Es nützt mir ja nichts, wenn ich mein Haus wiederaufbaue

und lebe hier in so einer Western-Ruinen-Stadt.

Ich hoffe, dass wir alle die Kraft haben,

hier wieder anzupacken, so wie das unsere Väter nach dem Krieg hatten.

Einige der Fachwerkhäuser werden kaum zu retten sein

und manche sind völlig zerstört.

Aber das, was noch steht – darum kämpfen hier fast alle.

Strom und Leitungswasser gibt es noch nicht überall.

Nun warten sie auf die versprochene Soforthilfe von Land und Bund.

Wir haben ja alles verloren.

Das fängt an mit Werkzeug, Akku- schrauber, Schaufel, Besen usw.

Wir brauchen im Prinzip erstmal Trockengeräte.

Uns wurde schon vor zweit Tagen gesagt, dass hier Listen sind,

wo man sich für eine Soforthilfe eintragen kann.

Nur wo man sich eintragen kann, weiß keiner.

Der Besuch von Merkel und Laschet am vergangenen Dienstag

hat vielen hier Mut gemacht und tat ihnen auch irgendwie gut.

Aber eigentlich haben sie jetzt keine Zeit für Politik

in Bad Münstereifel.

Ich finde es grundsätzlich gut,

dass sich die Politik diese Apokalypse mal vor Ort ansieht,

dann wird es auch begreiflicher und hilft auch,

Entscheidungen schneller zu treffen.

Natürlich können die nicht mit Schippen rumlaufen und Hand anlegen.

Aber ich erwarte, dass sie ihre Versprechungen nun auch einhalten.

Dass es schnelle, unkomplizierte Soforthilfe gibt.

Wenn die Helfer mal Pause machen und ins Gespräch kommen,

sind sie schnell bei dem Thema,

über das sie schon seit Beginn der Pandemie diskutieren:

Baumaterial ist Mangelware.

Wo soll es denn herkommen? Holz, Zement, Steine, Metallträger?

Wie sollen sie bis zum Winter ihre Häuser wieder aufbauen

und drin wohnen können?

Ich würde Holz grundsätzlich mit Exportzöllen belegen.

Ich bin kein Politiker, aber es kann nicht sein,

dass wir unser Bauholz jetzt nach China oder Amerika verschiffen.

Das muss im Land bleiben, wir müssen ja aufbauen.

Wir müssen vielleicht auch mal egoistisch an der Stelle sein.

Schon vor 2.000 Jahren

hatten die Römer in Iversheim eine Kalkbrennerei.

Und heute soll ein Hochwasser diesem Ort den Todesstoß versetzen?

Niemals, sagen sie hier.

Auch wenn der Backwaren- und Lotto- shop wohl nicht mehr öffnen wird,

irgendwie muss es ja weitergeh'n.

Jetzt soll es also ganz schnell gehen,

die Warnung vor Katastrophen per "Cell Broadcast"

soll auch in Deutschland kommen.

Das ist im Grunde ein sehr einfaches System,

das alle Handys in einem bestimmten Bereich erreicht,

man braucht keine Apps, muss nichts runterladen,

und der Warnton kommt auch, wenn das Handy auf lautlos steht.

Es brauchte eine echte Katastrophe in diesem Land,

um da jetzt Tempo zu machen.

Bislang, und das kommt einem ja mittlerweile verstörend bekannt vor,

gab es diese deutsche Mischung aus Bürokratiedickicht,

Sparsamkeit an der falschen Stelle, und der Überzeugung,

wir könnten das mit einem speziellen eigenen System viel besser.

Um uns herum in der Welt nutzen sie Cell Broadcast längst.

Die EU empfiehlt es dringend, seit Jahren schon.

Und in den Niederlanden trug das Warnsystem mit dazu bei,

dass es jetzt bei den Überschwemmungen

dort keinen einzigen Toten gab.

Gunnar Krüger berichtet.

* Warnlaut *

Die USA haben es.

* Warnlaut *

Rumänien hat es.

Und in den Niederlanden war es letzte Woche auch nützlich.

Gemeint ist Cell Broadcast, zu Deutsch etwa Funkzellen-Rundfunk.

Zur Technik gleich mehr.

Letzten Freitag: Die Maas randvoll bis zur Deichkrone.

Wir berichten aus der Region nördlich von Maastricht.

Im Auto plötzlich eine Meldung.

Achtung, der Deich im Julianakanal ist gebrochen.

Verlassen Sie das Gebiet.

Der Kanal läuft parallel zur Maas, daneben Dörfer wie Bunde.

Mensch und Tiere sind gewarnt.

Wir gehen auf höher gelegenes Gebiet.

Eben bekam ich die Warnmeldung, wir müssen das Haus verlassen.

Den Nachbarn nehme ich mit.

Die Technik hinter der Meldung:

Eine Gefahr, die von Natur oder Mensch ausgehen kann,

wird von einem Krisenstab registriert.

Er legt dann einen Umkreis fest,

in dem Netzbetreiber eine Warnung ausgeben.

Eine an, wenn nötig, tausende Empfänger,

personenbezogene Daten braucht es nicht.

Auch das Krankenhaus Venlo wurde geräumt.

Fünf der 124 bislang ausgegebenen Meldungen

betrafen dieses Hochwasser.

Bilanz: keine Todesopfer.

Das liege auch,

aber nicht nur an dem Warnsystem, das hier NL-Alert heißt,

erklärt mir die Professorin für Wasserrecht.

Die Niederlande haben eine lange Geschichte im Management von Wasser.

Wir haben viel gelernt.

Das beginnt mit unseren technischen Kenntnissen im Deichbau.

Die helfen uns an großen Flüssen,

denen haben wir aber auch mehr Raum gegeben.

Das ist die natürliche Lösung.

Die geplante Überschwemmung von Weideland

rettete jetzt wohl die Stadt Roermond.

Es zahle sich aus, dass Flüsse, so wie hier die Waal,

sich ausdehnen dürfen,

dass manche Häuser abgerissen, Familien umgesiedelt wurden.

Kosten: 2 Mrd. Euro.

NL-Alert, das ist nur ein Glied in einer ganzen Kette von Vorbeugung,

Schutz und Anpassung bis hin zur Alarmphase.

Dieses Warnsystem hat diesmal gut funktioniert,

aber ich weiß nicht, was passiert,

wenn mal das Telefon und das Internet ausfallen.

Im Dorf Bunde funktionierte übrigens das Netz.

Aber auch der gute alte Lautsprecher - doppelt hält besser.

Selbst im flutgeprüften Bangladesch reiben sie sich dieser Tage

die Augen, dass so ein reiches Land wie Deutschland

nicht längst alle Warnsysteme nutzt,

und offenbar über sich selbst stolpert.

Es gibt einiges, was lehrreich ist, auch in der Tragödie.

Wir müssen auch über das aktuelle Wetter reden, das uns bevorsteht.

Katja Horneffer,

was kann die Meteorologie aus dieser Katastrophe für Deutschland lernen?

Nicht viel, denn wir haben gute Wettermodelle.

Der Deutsche Wetterdienst hat gut gewarnt.

Man wusste schon Tage vorher, wo die Unwetter herunterkommen würden.

Als Menschen haben wir zu lernen, dass wir diese Warnungen ernst

nehmen müssen.

Jetzt sind wieder Regenfälle angekündigt.

Inwieweit werden sie sich unterscheiden, von denen,

die soviel Verwüstung gebracht haben?

Das ist was anderes. Wir hatten ein festliegendes Tief über Mitteleuropa.

Und das Tief hat sich immer wieder regeneriert mit warmer Luft aus dem

Süden und kalter Luft aus dem Norden.

Das neue Tief zieht mit großer Geschwindigkeit vom Atlantik heran.

Das bringt typische Sommergewitter.

Die können heftig ausfallen. Aber nur punktuell und kurzfristig.

So ein Gewitter trifft nicht alle.

Muss denn jetzt generell der bange Blick auf Regengebiete grundsätzlich

dazugehören oder wie müssen uns für die Zukunft einstellen?

Wir wissen, dass im Sommer die Niederschläge Klimawandel bedingt

abnehmen. Aber wenn es regnet, regnet es kräftiger.

Und die Niederschläge sind ungleichmäßig verteilt.

Die Bundesregierung hat mitten in der Urlaubszeit

ab kommenden Dienstag die Niederlande und Spanien

als Corona-Hochinzidenzgebiete eingestuft, auch die Balearen.

Mallorca hatte zuletzt eine 7-Tage-Inzidenz von 365.

Wer nicht vollständig geimpft

oder von Corona seit sechs Monaten genesen ist,

muss bei der Rückkehr aus diesen Ländern für zehn Tage in Quarantäne.

Erst nach fünf Tagen

kann diese durch einen negativen Test verkürzt werden.

Neue Bewertungsmaßstäbe für künftige Corona-Auflagen

strebt Bayerns Ministerpräsident Söder an.

Neben der Inzidenz

müssten auch Krankenhauszahlen und Impfstand einfließen.

Der CSU-Chef forderte zudem ein gemeinsames Impfprogramm

aller 16 Bundesländer für Schüler.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 2.089 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,

633 mehr als vergangenen Freitag.

34 Menschen starben innerhalb eines Tages

im Zusammenhang mit dem Virus.

Die 7-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen, auf 13,2.

Besonders betroffen sind derzeit die Jüngeren.

In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen

liegt die Inzidenz mit 32 am höchsten.

Für Jugendliche gibt es nun bald einen weiteren Impfstoff: Moderna.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA

gab grünes Licht für den Einsatz von Moderna

bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren.

Die finale Entscheidung der EU-Kommission gilt als Formsache.

In Großbritannien hat die Regierung die Corona-Maßnahmen

für Beschäftigte im Lebensmittelhandel geändert.

Nach Kontakt zu Infizierten

müssen sie nicht mehr in Selbstisolation

und stattdessen täglich Corona-Tests durchführen.

Wegen der sich in Großbritannien stark ausbreitenden Delta-Variante

sind dort vielerorts so viele Menschen in häuslicher Quarantäne,

dass Supermarktregale leer bleiben.

Die Inzidenz auf der Insel liegt bei 488.

Im Prozess um Anschläge auf türkische Läden

im oberbayerischen Waldkraiburg ist der Angeklagte

zu neuneinhalb Jahre Haft verurteilt worden und kommt in die Psychiatrie.

Schizophrenie, Drogenabhängigkeit und islamistische Radikalisierung

hätten zu Anschlagsserie geführt.

Verurteilt wurde der 27-jährige Sohn kurdischer Eltern

wegen versuchten Mordes in 26 Fällen.

Im vergangenen Jahr hatte er in Waldkraiburg

einen türkischen Supermarkt in Brand gesteckt

und Anschläge auf Moscheen geplant.

Motiv sei Hass auf alle türkisch- stämmigen Menschen gewesen.

Das schöne Thüringen taugt im Moment nicht gerade

als Beispiel für perfekte parlamentarische Abläufe

aus dem Demokratielehrbuch, im Gegenteil.

Es ist eine beispiellose Hängepartie im Landtag in Erfurt.

Ministerpräsident Bodo Ramelow

hat nicht genug eigene Stimmen im Parlament.

Wie so etwa der Haushalt zustande kommen soll, ist ungewiss.

Selbst für die Lösung Neuwahlen findet sich keine Mehrheit.

Und da nutzt die AfD heute die Gelegenheit,

um das Parlament vorzuführen, scheitert mit dem Versuch,

den Ministerpräsidenten zu stürzen, aber bekommt viel Aufmerksamkeit.

Melanie Haack berichtet.

Damit hat der Wahlvorschlag der Fraktion der AfD

die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Landtags

nicht erreicht.

Thüringer Parlamentstheater: neuer Akt.

Björn Höcke, Landesvorsitzender einer Partei,

die in Thüringen vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Er wird heute erwartbar nicht Ministerpräsident,

aber darum ging es ja auch gar nicht.

Heute erleben wir die nächste Attacke auf den Parlamentarismus.

Wir erleben ein Schauspiel, eine Schmierenkomödie,

eine Inszenierung, die nichts anderes im Sinn hat,

als das Parlament und unser Land verächtlich zu machen.

Sehr geehrter Kollege Voigt,

Sie haben sich das politische Gemächt hochgeschnürt.

Es gibt keinen politischen Gestaltungswillen mehr,

sondern Sie wollen einfach nur noch Politikverwaltung betreiben.

Wirre Wochen, die üblichen Gepflogenheiten,

sie funktionieren in Erfurt nicht mehr.

Der Thüringer Landtag,

eine Bühne für Streit, Gezerre und Taktieren.

Fraktionsübergreifendes Nein zu Höcke heute,

nur die CDU wählt nicht mit - wohl eine Vermeidungsstrategie,

um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.

Schuldzuweisungen gibt es trotzdem.

Es gibt genau einen Grund, warum Sie sich so verhalten, wie Sie es tun.

Sie haben Angst, aus Ihrer Fraktion stimmt jemand für Björn Höcke.

Ich hätte mir in dieser Frage mehr Haltung gewünscht.

Die Rede des Fraktionsvorsitzenden war ja klar.

Aber er ist halt als Tiger losgesprungen

und dann leider sitzen geblieben.

Das Thüringer Problem, es beginnt mit unklaren Mehrheitsverhältnissen.

Dann eine Ministerpräsidentenwahl, die die Republik erschüttert.

Bodo Ramelow regiert seitdem mit Rot-Rot-Grün ohne Mehrheit,

gestützt von der CDU.

Ein Pakt auf Zeit, Neuwahl als Ziel, doch die wird im Streit abgesagt,

der Stabilitätspakt nun auch vorbei.

Wir als Landesregierung sind darauf angewiesen,

Mehrheiten gemeinsam

mit unseren drei Fraktionen im Parlament zu suchen

und ich gehe auch davon aus, dass wir sie finden werden.

Doch das Vertrauen sei weg, heißt es quer durch die Parteien.

Die FDP verliert außerdem gerade ihren Fraktionsstatus.

Eine Abgeordnete will austreten.

Wie es weitergeht,

dazu findet sich in der Geschäftsordnung keine Regelung.

Vorgänge, die nicht nur die Landtagsverwaltung

an ihre Grenzen bringen.

Wir haben alle die Gelegenheit,

über den Sommer Kraft zu tanken und Vertrauen aufzubauen zueinander.

Und jetzt sind alle verpflichtet zu beweisen,

dass man als Parlamentarier demo- kratisch zusammenarbeiten kann.

Er sei optimistisch, viele Beobachter sind es nicht.

Denn im Herbst müsste die Minder- heitsregierung beim Landtag

einen Haushalt durchbringen.

Wenn ihr das nicht gelingt,

dann wird ihr Vertrauen öffentlich in Frage gestellt werden

und der Ministerpräsident wird die Vertrauensfrage stellen müssen.

Jetzt erst mal Sommerpause.

Durchatmen, bis zum nächsten Akt in Thüringen.

Die Hochwasserkatastrophe

Fortsetzung folgt.

hat auch Gleise und Bahnhöfe der Deutschen Bahn schwer geschädigt.

Die Zerstörungen hätten historisches Ausmaß,

heißt es aus dem Konzernvorstand.

Die Aufräumarbeiten seien zwar in vollem Gange,

aber, Valerie Haller, dauerten.

Womit müssen Bahnkunden in den betroffenen Regionen rechnen?

Das kommt auf die Region an.

In den meisten dürfte ein großer Teil der Infrastruktur

bis zum Jahresende wieder instand gesetzt sein.

In anderen Gegenden dürfte der Wiederaufbau deutlich länger dauern.

Die Bahn ist sich sicher: So viel ihrer Infrastruktur

wurde noch nie auf einen Schlag zerstört.

Geschätzter Schaden: rund 1,3 Mrd. Euro.

Insgesamt 600 Kilometer Schiene sind beschädigt,

Gleise, Bahnhöfe, Stellwerke.

Besonders gravierend die Schäden an über 50 Brücken.

Auch Bahnübergänge, Oberleitungen und Signalmasten

sind laut Bahn beschädigt worden.

In NRW und Rheinland-Pfalz

sind mehrere Bahnstrecken mittel- bis langfristig gesperrt.

An der sog. Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel

ist von den bisherigen Strecken

teilweise gar nichts mehr zu erkennen.

Bis das wiederhergestellt ist, könnten Jahre vergehen.

Stillstand auch auf den Straßen.

Auf der A61 und A1 sind Teilstrecken für Wochen oder gar Monate gesperrt.

Die Bahn will sich künftig besser schützen vor Extremwetter,

will anders bauen.

Brückenpfeiler könnten weiter auseinander stehen,

damit sich zwischen ihnen kein Treibgut festsetzen kann.

Für einen großen Teil der Schäden hat die Bahn nach eigenen Angaben

wohl keinen Versicherungsschutz, rechnet aber damit,

dass Bund und Länder helfen.

Der neue Medienvertrag für den DFB-Pokal ist perfekt

und bringt mehr Live-Übertragungen im Free-TV.

Die ARD und jetzt auch wieder das ZDF

werden von der Saison 2022/23 bis 2025/26 pro Spielzeit

15 Partien live übertragen - zwei mehr als bisher.

Auch die Clip-Verwertung im Internet gehört zu den erworbenen Rechten.

In Zentralchina drohen nach den verheerenden Überschwemmungen

der letzten Tage weitere Unwetter und extrem starke Regenfälle.

Die Zahl der Todesopfer dort ist auf 56 gestiegen.

Erste Vorboten des Taifuns "In-Fa"

brachten bereits heftigen Regen über die Stadt Xinxiang,

die von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Tausende Einwohner wurden von Rettungskräften

über behelfsmäßige Brücken und mit Booten in Sicherheit gebracht.

Ein Pionier, das ist jemand,

der auf einem bestimmten Gebiet eine Vorreiterrolle einnimmt,

etwas Bahnbrechendes leistet und damit anderen den Weg ebnet.

Er ist ein Pionier gewesen, sein ganzes Leben lang.

Er hat das deutsche Fernsehen geprägt

und gleichzeitig damit auch die deutsche Gesellschaft.

Er beherrschte eine wahre Kunst: Plaudern mit Pfiff.

Alfred Biolek, Bio, ein Markenzeichen mit drei Buchstaben, ist tot.

Er wurde 87 Jahre alt - der Nachruf von Anja Klingen.

Alfred Biolek, Talkmaster und Fernsehkoch.

Drei Jahrzehnte

war er aus dem deutschen Fernsehen nicht wegzudenken.

Seine Karriere begann beim ZDF, ganz seriös in der Rechtsabteilung.

Dann habe ich immer Witze erzählt, bis einer gesagt hat:

Was macht der in der Rechtsabteilung?

Der gehört ins Programm.

Die erste Sendung 1963:

Reporter Biolek erklärt, wie man sicher über die Straße kommt.

Aus seiner Vorliebe für gutes Essen und guten Wein

entsteht die Sendung "alfredissimo!"

Gepflegte Kommunikation mit Prominenten - gewürzt mit Humor.

Mit zwei älteren Brüdern

erlebt Alfred Biolek eine unbeschwerte Kindheit in Böhmen.

Erst als Student beginnt er zu realisieren, dass er Männer liebt.

Das hat man verdrängt.

Man hat nicht einmal mit sich selbst darüber gesprochen,

geschweige denn mit irgendwelchen anderen.

Die Shows "Bio's Bahnhof" und "Boulevard Bio" werden Kult.

Unterhaltsame, aber respektvolle Gespräche a la Bio mit der Prominenz

Mit 73 verabschiedet sich das Multitalent dann vom Fernsehen.

2008 erhält er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk.

Sein Engagement bis ins hohe Alter als UNO-Botschafter in Afrika

ist Biolek ein Anliegen.

Das Gefühl, dass ich Menschen helfen kann, denen sonst niemand hilft.

Etwa jungen Mädchen klarmachen,

dass sie aufpassen müssen wegen Aids.

Mit 84 dann bringt Biolek ein Kochbuch heraus.

"Die Rezepte meines Lebens", so etwas wie sein Vermächtnis.

Das bleibt auf jeden Fall, auch wenn ich nicht mehr bin.

Wenn man so alt ist wie ich, dann guckt man auf den Tod gelassener,

als wenn man 40 oder 50 ist.

Für mich ist es nichts Unangenehmes, daran zu denken,

dass irgendwann der Tod kommt.

Nicht hadern, sondern demütig und dankbar sein.

Biolek hat das Leben, die Bühne und sein Publikum geliebt.

Vielleicht machen Sie sich jetzt ja noch eine Portion Pasta

mit besten Zutaten oder eine gute Flasche Wein auf

und heben das Glas: auf Bio.

Wir verabschieden uns von Ihnen.

Und weisen gerne noch auf unser heute journal up:date hin,

um 0.13 Uhr mit Wulf Schmiese.

Das Tief "Dirk" brachte heute in der Bretagne kräftige Gewitter.

Jetzt zieht das Tief weiter Richtung Osten.

Das Gewittertief dämpft auch die Temperaturen.

Das Gewittertieft macht sich heute Nacht schon im Schwarzwald bemerkbar.

Da können schon die ersten Regenschauer fallen.

Morgen Früh gibt es Gewitter im Saarland und in Rheinland-Pfalz.

Sonst ist der Vormittag noch freundlich.

Nachmittags ändert sich das.

Die Gewitter weiten sich aus, erreichen Niedersachsen,

Nordrhein-Westfalen, Hessen, viel- leicht sogar Thüringen und Bayern.

Die Gewitterschwerpunkte liegen im südlichen Rheinland-Pfalz

und am Alpenrand.

Diese Unwetter können lokal, eng begrenzt

Hagel, Platzregen und Sturmböen mitbringen.

Auch der Sonntag wird gewittrig.

Zwischendurch sehen Sie aber auch mal die Sonne.

Wichtig ist, dass die Gewitter immer sehr lokal begrenzt sind.

Das gilt auch noch für Montag und Dienstag.

Auch da sind örtlich eng begrenzt Unwetter möglich.

Das sind Gewitter,

die mit Hagel, Platzregen und Sturmböen verbunden sind.

Erst am Mittwoch beruhigt sich die Lage.


heute journal vom 23.07.2021 - Die Spiele sind eröffnet - Olympia-Start in Tokio

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die Sportwelt kommt zusammen, und muss doch auf Abstand bleiben.

Das ist Olympia in Tokio.

Der Einmarsch von 205 Nationen

mit FFP2-Masken in den jeweiligen Nationalfarben -

ein Zeichen der Hoffnung soll das sein.

Es ist auch ein Zeichen,

dass wir diese Pandemie noch nicht unter Kontrolle haben.

Und gleichzeitig, wie sehr wir alle auf diesem Planeten

miteinander verbunden sind, im Guten und im Schlechten.

Aus der Totale der Fernsehbilder wirkt alles wie immer,

inszeniert nach Hollywoodmanier und mit dem üblichen Pathos

des Internationalen Olympischen Komitees.

Die Show ist ausgerichtet auf die Zuschauer zu Hause,

überall in der Welt,

die olympischen Stadien vor Ort bleiben weitgehend leer.

Kann das dann überhaupt eine Bühne sein für Athleten?

Oder sind gerade diese Spiele wichtig, gerade jetzt?

Aus Tokio: Martin Niessen.

* Musik *

Eine Eröffnungsfeier wie so viele zuvor, könnte man meinen.

Eine perfekte Inszenierung mit Tanz, Musik und obligatorischem Feuerwerk.

Die Athleten laufen ein.

Der olympische Oberfunktionär winkt.

Dann die offizielle Eröffnung, durch Kaiser Naruhito.

Ich erkläre die Olympischen Spiele von Tokio für eröffnet.

Und schließlich wird das olympische Feuer entzündet.

Alles wie immer also.

Wären da nur nicht die leeren Zuschauerränge.

Kyoko Ishikawa und Ehemann John feiern trotzdem.

Die 51-Jährige ist so etwas wie ein Olympia-Superfan.

Seit Barcelona '92 reiste sie zu allen Spielen.

Und muss ausgerechnet bei denen im eigenen Land

zuhause vor dem Fernseher sitzen.

Ich freue mich dennoch sehr.

Es hat so lange gedauert,

bis es endlich losgeht und nun ist dieser Tag gekommen.

Begonnen hatte der Tag allerdings mit schlechten Nachrichten.

Die Zahl der positiven Fälle bei olympischen Athleten, Betreuern

und Mitarbeitern erhöhte sich auf über 110.

Und auch die Zahlen für ganz Tokio stiegen weiter.

Am Mittag kam dann nicht nur das olympische Feuer

am Rathaus von Tokio an,

sondern auch eine Demonstration von mehreren hundert Olympiagegnern.

Die Spiele verschlingen unglaublich viel Geld und das IOC,

mit Präsident Bach angefangen, bereichert sich daran.

Deswegen sind wir dagegen.

Andere indes schienen plötzlich ihre Freude an Olympia entdeckt zu haben.

Stunden vor Beginn der Feier versuchten sie,

am Nationalstadion Bilder zu erhaschen. to catch pictures at the national stadium.

Wovon auch immer.

Und als wenig später eine Fliegerstaffel

die olympischen Farben in den Himmel zeichnete,

waren Zehntausende auf den Straßen.

Um 20 Uhr, als die Eröffnungsfeier begann, war in den Ausgehvierteln

deutlich weniger los als sonst an einem Freitagabend.

Und selbst in den Bars, die sich nicht an die Sperrstunde hielten

und Alkohol ausschenkten, hielt sich die Euphorie in Grenzen. and served alcohol, the euphoria was limited.

Na ja, das findet halt in meiner Heimatstadt statt,

deswegen dachte ich, ich schaue es mir jetzt mal an.

Spiele ohne Zuschauer in einer Stadt im Ausnahmezustand.

Da ist es dann eben auch nicht so einfach,

olympische Begeisterung zu entfachen.

IOC-Präsident Thomas Bach

sieht Olympia als "Licht am Ende des Tunnels".

Das kann man so sagen, nur allein deswegen ändert sich ja nix -

jemand muss Licht machen.

Tom Palluch ist live in Tokio,

Olympia ohne Stimmung oder doch verstecktes Olympiafieber?

Wie viel spürt man denn in Tokio davon, dass jetzt Spiele sind?

Wir haben heute an dem Eröffnungstag sowas gespürt wie spontane Olympia

Begeisterung.

Mittags standen Menschen auf ihrem Balkon, auf den Dächern

und sie wollten die Flugstaffel fotografieren. and they wanted to photograph the flight squadron.

Aber bei den Menschen merkt man auch eine große Traurigkeit.

Sie sagen, seht euch an, was 2013 los war.

Damals hat man hier den Zuschlag erhalten.

Und jetzt hat die Pandemie alles kaputt gemacht.

Jetzt ist die Wut da gegen die eigene Regierung.

Im März lag die Ablehnung der Spiele bei über 80 %.

Die Wut richtet sich nicht gegen die Sportler oder die Journalisten.

Die Menschen sind sehr freundlich.

Die Wut richtet sich gegen die Regierung.

Zurück nach Deutschland, wo heute Abend die Glocken läuten.

Quer durchs Land, in vielen evangelischen Kirchen

und auch katholische Bistümer haben sich dem angeschlossen.

Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe

in NRW und Rheinland-Pfalz.

Neben der konkreten Hilfe soll das ein tröstendes Zeichen sein.

Gebrauchen können die Menschen, die jetzt vor der Frage stehen,

wie weiter beides.

Aus Bad Münstereifel die Reportage von Martin Schiffler.

Vor acht Tagen war das hier noch sein Wohnzimmer,

das Aufnahmestudio seiner Rockband gleich nebenan.

Joachim Waasem in Bad Münstereifel-Iversheim.

Er und seine Familie sind mit dem Leben davon gekommen.

Viel mehr ist ihnen aber nicht geblieben, materiell.

Zeit zu Trauern um die 26 Todesopfer allein hier im Kreis Euskirchen

hatten sie noch nicht.

Joachims Frau traut sich noch nicht, zum Grab ihres Vaters zu gehen.

Wie bei so vielen Menschen fehlt da auch die Kraft im Moment,

sich das auch noch anzusehen.

Solidaritätsanrufe von überall.

Jetzt hat auch Joachims Frau Steffi endlich wieder ein Netz.

Sie alle sind fast sprachlos, wie viele Freunde,

aber auch Fremde ihnen und all ihren Nachbarn helfen.

Aber was ist in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr?

Was wird aus Iversheim?

Wir müssen auch die anderen motivieren.

Es nützt mir ja nichts, wenn ich mein Haus wiederaufbaue

und lebe hier in so einer Western-Ruinen-Stadt.

Ich hoffe, dass wir alle die Kraft haben,

hier wieder anzupacken, so wie das unsere Väter nach dem Krieg hatten.

Einige der Fachwerkhäuser werden kaum zu retten sein

und manche sind völlig zerstört.

Aber das, was noch steht – darum kämpfen hier fast alle.

Strom und Leitungswasser gibt es noch nicht überall.

Nun warten sie auf die versprochene Soforthilfe von Land und Bund.

Wir haben ja alles verloren.

Das fängt an mit Werkzeug, Akku- schrauber, Schaufel, Besen usw.

Wir brauchen im Prinzip erstmal Trockengeräte.

Uns wurde schon vor zweit Tagen gesagt, dass hier Listen sind,

wo man sich für eine Soforthilfe eintragen kann.

Nur wo man sich eintragen kann, weiß keiner.

Der Besuch von Merkel und Laschet am vergangenen Dienstag

hat vielen hier Mut gemacht und tat ihnen auch irgendwie gut.

Aber eigentlich haben sie jetzt keine Zeit für Politik

in Bad Münstereifel.

Ich finde es grundsätzlich gut,

dass sich die Politik diese Apokalypse mal vor Ort ansieht,

dann wird es auch begreiflicher und hilft auch,

Entscheidungen schneller zu treffen.

Natürlich können die nicht mit Schippen rumlaufen und Hand anlegen.

Aber ich erwarte, dass sie ihre Versprechungen nun auch einhalten.

Dass es schnelle, unkomplizierte Soforthilfe gibt.

Wenn die Helfer mal Pause machen und ins Gespräch kommen,

sind sie schnell bei dem Thema,

über das sie schon seit Beginn der Pandemie diskutieren:

Baumaterial ist Mangelware.

Wo soll es denn herkommen? Holz, Zement, Steine, Metallträger?

Wie sollen sie bis zum Winter ihre Häuser wieder aufbauen

und drin wohnen können?

Ich würde Holz grundsätzlich mit Exportzöllen belegen.

Ich bin kein Politiker, aber es kann nicht sein,

dass wir unser Bauholz jetzt nach China oder Amerika verschiffen.

Das muss im Land bleiben, wir müssen ja aufbauen.

Wir müssen vielleicht auch mal egoistisch an der Stelle sein.

Schon vor 2.000 Jahren

hatten die Römer in Iversheim eine Kalkbrennerei.

Und heute soll ein Hochwasser diesem Ort den Todesstoß versetzen?

Niemals, sagen sie hier.

Auch wenn der Backwaren- und Lotto- shop wohl nicht mehr öffnen wird,

irgendwie muss es ja weitergeh'n.

Jetzt soll es also ganz schnell gehen,

die Warnung vor Katastrophen per "Cell Broadcast"

soll auch in Deutschland kommen.

Das ist im Grunde ein sehr einfaches System,

das alle Handys in einem bestimmten Bereich erreicht,

man braucht keine Apps, muss nichts runterladen,

und der Warnton kommt auch, wenn das Handy auf lautlos steht.

Es brauchte eine echte Katastrophe in diesem Land,

um da jetzt Tempo zu machen.

Bislang, und das kommt einem ja mittlerweile verstörend bekannt vor,

gab es diese deutsche Mischung aus Bürokratiedickicht,

Sparsamkeit an der falschen Stelle, und der Überzeugung,

wir könnten das mit einem speziellen eigenen System viel besser.

Um uns herum in der Welt nutzen sie Cell Broadcast längst.

Die EU empfiehlt es dringend, seit Jahren schon.

Und in den Niederlanden trug das Warnsystem mit dazu bei,

dass es jetzt bei den Überschwemmungen

dort keinen einzigen Toten gab.

Gunnar Krüger berichtet.

* Warnlaut *

Die USA haben es.

* Warnlaut *

Rumänien hat es.

Und in den Niederlanden war es letzte Woche auch nützlich.

Gemeint ist Cell Broadcast, zu Deutsch etwa Funkzellen-Rundfunk.

Zur Technik gleich mehr.

Letzten Freitag: Die Maas randvoll bis zur Deichkrone. Last Friday: The Maas is full to the brim up to the top of the dyke.

Wir berichten aus der Region nördlich von Maastricht.

Im Auto plötzlich eine Meldung.

Achtung, der Deich im Julianakanal ist gebrochen.

Verlassen Sie das Gebiet.

Der Kanal läuft parallel zur Maas, daneben Dörfer wie Bunde.

Mensch und Tiere sind gewarnt.

Wir gehen auf höher gelegenes Gebiet.

Eben bekam ich die Warnmeldung, wir müssen das Haus verlassen.

Den Nachbarn nehme ich mit.

Die Technik hinter der Meldung:

Eine Gefahr, die von Natur oder Mensch ausgehen kann,

wird von einem Krisenstab registriert.

Er legt dann einen Umkreis fest,

in dem Netzbetreiber eine Warnung ausgeben.

Eine an, wenn nötig, tausende Empfänger,

personenbezogene Daten braucht es nicht.

Auch das Krankenhaus Venlo wurde geräumt.

Fünf der 124 bislang ausgegebenen Meldungen

betrafen dieses Hochwasser.

Bilanz: keine Todesopfer.

Das liege auch,

aber nicht nur an dem Warnsystem, das hier NL-Alert heißt,

erklärt mir die Professorin für Wasserrecht.

Die Niederlande haben eine lange Geschichte im Management von Wasser.

Wir haben viel gelernt.

Das beginnt mit unseren technischen Kenntnissen im Deichbau.

Die helfen uns an großen Flüssen,

denen haben wir aber auch mehr Raum gegeben.

Das ist die natürliche Lösung.

Die geplante Überschwemmung von Weideland

rettete jetzt wohl die Stadt Roermond.

Es zahle sich aus, dass Flüsse, so wie hier die Waal, It pays off that rivers, like the Waal here,

sich ausdehnen dürfen,

dass manche Häuser abgerissen, Familien umgesiedelt wurden.

Kosten: 2 Mrd. Euro.

NL-Alert, das ist nur ein Glied in einer ganzen Kette von Vorbeugung,

Schutz und Anpassung bis hin zur Alarmphase.

Dieses Warnsystem hat diesmal gut funktioniert,

aber ich weiß nicht, was passiert,

wenn mal das Telefon und das Internet ausfallen.

Im Dorf Bunde funktionierte übrigens das Netz.

Aber auch der gute alte Lautsprecher - doppelt hält besser.

Selbst im flutgeprüften Bangladesch reiben sie sich dieser Tage

die Augen, dass so ein reiches Land wie Deutschland

nicht längst alle Warnsysteme nutzt,

und offenbar über sich selbst stolpert.

Es gibt einiges, was lehrreich ist, auch in der Tragödie.

Wir müssen auch über das aktuelle Wetter reden, das uns bevorsteht.

Katja Horneffer,

was kann die Meteorologie aus dieser Katastrophe für Deutschland lernen?

Nicht viel, denn wir haben gute Wettermodelle.

Der Deutsche Wetterdienst hat gut gewarnt.

Man wusste schon Tage vorher, wo die Unwetter herunterkommen würden.

Als Menschen haben wir zu lernen, dass wir diese Warnungen ernst

nehmen müssen.

Jetzt sind wieder Regenfälle angekündigt.

Inwieweit werden sie sich unterscheiden, von denen,

die soviel Verwüstung gebracht haben?

Das ist was anderes. Wir hatten ein festliegendes Tief über Mitteleuropa.

Und das Tief hat sich immer wieder regeneriert mit warmer Luft aus dem

Süden und kalter Luft aus dem Norden.

Das neue Tief zieht mit großer Geschwindigkeit vom Atlantik heran.

Das bringt typische Sommergewitter.

Die können heftig ausfallen. Aber nur punktuell und kurzfristig.

So ein Gewitter trifft nicht alle.

Muss denn jetzt generell der bange Blick auf Regengebiete grundsätzlich

dazugehören oder wie müssen uns für die Zukunft einstellen?

Wir wissen, dass im Sommer die Niederschläge Klimawandel bedingt

abnehmen. Aber wenn es regnet, regnet es kräftiger.

Und die Niederschläge sind ungleichmäßig verteilt.

Die Bundesregierung hat mitten in der Urlaubszeit

ab kommenden Dienstag die Niederlande und Spanien

als Corona-Hochinzidenzgebiete eingestuft, auch die Balearen.

Mallorca hatte zuletzt eine 7-Tage-Inzidenz von 365.

Wer nicht vollständig geimpft

oder von Corona seit sechs Monaten genesen ist,

muss bei der Rückkehr aus diesen Ländern für zehn Tage in Quarantäne.

Erst nach fünf Tagen

kann diese durch einen negativen Test verkürzt werden.

Neue Bewertungsmaßstäbe für künftige Corona-Auflagen

strebt Bayerns Ministerpräsident Söder an.

Neben der Inzidenz

müssten auch Krankenhauszahlen und Impfstand einfließen.

Der CSU-Chef forderte zudem ein gemeinsames Impfprogramm

aller 16 Bundesländer für Schüler.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 2.089 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,

633 mehr als vergangenen Freitag.

34 Menschen starben innerhalb eines Tages

im Zusammenhang mit dem Virus.

Die 7-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen, auf 13,2.

Besonders betroffen sind derzeit die Jüngeren.

In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen

liegt die Inzidenz mit 32 am höchsten.

Für Jugendliche gibt es nun bald einen weiteren Impfstoff: Moderna.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA

gab grünes Licht für den Einsatz von Moderna

bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren.

Die finale Entscheidung der EU-Kommission gilt als Formsache.

In Großbritannien hat die Regierung die Corona-Maßnahmen

für Beschäftigte im Lebensmittelhandel geändert.

Nach Kontakt zu Infizierten

müssen sie nicht mehr in Selbstisolation

und stattdessen täglich Corona-Tests durchführen.

Wegen der sich in Großbritannien stark ausbreitenden Delta-Variante

sind dort vielerorts so viele Menschen in häuslicher Quarantäne,

dass Supermarktregale leer bleiben.

Die Inzidenz auf der Insel liegt bei 488.

Im Prozess um Anschläge auf türkische Läden

im oberbayerischen Waldkraiburg ist der Angeklagte

zu neuneinhalb Jahre Haft verurteilt worden und kommt in die Psychiatrie.

Schizophrenie, Drogenabhängigkeit und islamistische Radikalisierung

hätten zu Anschlagsserie geführt.

Verurteilt wurde der 27-jährige Sohn kurdischer Eltern

wegen versuchten Mordes in 26 Fällen.

Im vergangenen Jahr hatte er in Waldkraiburg

einen türkischen Supermarkt in Brand gesteckt

und Anschläge auf Moscheen geplant.

Motiv sei Hass auf alle türkisch- stämmigen Menschen gewesen.

Das schöne Thüringen taugt im Moment nicht gerade

als Beispiel für perfekte parlamentarische Abläufe

aus dem Demokratielehrbuch, im Gegenteil.

Es ist eine beispiellose Hängepartie im Landtag in Erfurt.

Ministerpräsident Bodo Ramelow

hat nicht genug eigene Stimmen im Parlament.

Wie so etwa der Haushalt zustande kommen soll, ist ungewiss.

Selbst für die Lösung Neuwahlen findet sich keine Mehrheit.

Und da nutzt die AfD heute die Gelegenheit,

um das Parlament vorzuführen, scheitert mit dem Versuch,

den Ministerpräsidenten zu stürzen, aber bekommt viel Aufmerksamkeit.

Melanie Haack berichtet.

Damit hat der Wahlvorschlag der Fraktion der AfD

die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Landtags

nicht erreicht.

Thüringer Parlamentstheater: neuer Akt.

Björn Höcke, Landesvorsitzender einer Partei,

die in Thüringen vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Er wird heute erwartbar nicht Ministerpräsident,

aber darum ging es ja auch gar nicht.

Heute erleben wir die nächste Attacke auf den Parlamentarismus.

Wir erleben ein Schauspiel, eine Schmierenkomödie,

eine Inszenierung, die nichts anderes im Sinn hat,

als das Parlament und unser Land verächtlich zu machen.

Sehr geehrter Kollege Voigt,

Sie haben sich das politische Gemächt hochgeschnürt.

Es gibt keinen politischen Gestaltungswillen mehr,

sondern Sie wollen einfach nur noch Politikverwaltung betreiben.

Wirre Wochen, die üblichen Gepflogenheiten,

sie funktionieren in Erfurt nicht mehr.

Der Thüringer Landtag,

eine Bühne für Streit, Gezerre und Taktieren.

Fraktionsübergreifendes Nein zu Höcke heute,

nur die CDU wählt nicht mit - wohl eine Vermeidungsstrategie,

um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.

Schuldzuweisungen gibt es trotzdem.

Es gibt genau einen Grund, warum Sie sich so verhalten, wie Sie es tun.

Sie haben Angst, aus Ihrer Fraktion stimmt jemand für Björn Höcke.

Ich hätte mir in dieser Frage mehr Haltung gewünscht.

Die Rede des Fraktionsvorsitzenden war ja klar.

Aber er ist halt als Tiger losgesprungen

und dann leider sitzen geblieben.

Das Thüringer Problem, es beginnt mit unklaren Mehrheitsverhältnissen.

Dann eine Ministerpräsidentenwahl, die die Republik erschüttert.

Bodo Ramelow regiert seitdem mit Rot-Rot-Grün ohne Mehrheit,

gestützt von der CDU.

Ein Pakt auf Zeit, Neuwahl als Ziel, doch die wird im Streit abgesagt,

der Stabilitätspakt nun auch vorbei.

Wir als Landesregierung sind darauf angewiesen,

Mehrheiten gemeinsam

mit unseren drei Fraktionen im Parlament zu suchen

und ich gehe auch davon aus, dass wir sie finden werden.

Doch das Vertrauen sei weg, heißt es quer durch die Parteien.

Die FDP verliert außerdem gerade ihren Fraktionsstatus.

Eine Abgeordnete will austreten.

Wie es weitergeht,

dazu findet sich in der Geschäftsordnung keine Regelung.

Vorgänge, die nicht nur die Landtagsverwaltung

an ihre Grenzen bringen.

Wir haben alle die Gelegenheit,

über den Sommer Kraft zu tanken und Vertrauen aufzubauen zueinander.

Und jetzt sind alle verpflichtet zu beweisen,

dass man als Parlamentarier demo- kratisch zusammenarbeiten kann.

Er sei optimistisch, viele Beobachter sind es nicht.

Denn im Herbst müsste die Minder- heitsregierung beim Landtag

einen Haushalt durchbringen.

Wenn ihr das nicht gelingt,

dann wird ihr Vertrauen öffentlich in Frage gestellt werden

und der Ministerpräsident wird die Vertrauensfrage stellen müssen.

Jetzt erst mal Sommerpause.

Durchatmen, bis zum nächsten Akt in Thüringen.

Die Hochwasserkatastrophe

Fortsetzung folgt.

hat auch Gleise und Bahnhöfe der Deutschen Bahn schwer geschädigt.

Die Zerstörungen hätten historisches Ausmaß,

heißt es aus dem Konzernvorstand.

Die Aufräumarbeiten seien zwar in vollem Gange,

aber, Valerie Haller, dauerten.

Womit müssen Bahnkunden in den betroffenen Regionen rechnen?

Das kommt auf die Region an.

In den meisten dürfte ein großer Teil der Infrastruktur

bis zum Jahresende wieder instand gesetzt sein.

In anderen Gegenden dürfte der Wiederaufbau deutlich länger dauern.

Die Bahn ist sich sicher: So viel ihrer Infrastruktur

wurde noch nie auf einen Schlag zerstört.

Geschätzter Schaden: rund 1,3 Mrd. Euro.

Insgesamt 600 Kilometer Schiene sind beschädigt,

Gleise, Bahnhöfe, Stellwerke.

Besonders gravierend die Schäden an über 50 Brücken.

Auch Bahnübergänge, Oberleitungen und Signalmasten

sind laut Bahn beschädigt worden.

In NRW und Rheinland-Pfalz

sind mehrere Bahnstrecken mittel- bis langfristig gesperrt.

An der sog. Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel

ist von den bisherigen Strecken

teilweise gar nichts mehr zu erkennen.

Bis das wiederhergestellt ist, könnten Jahre vergehen.

Stillstand auch auf den Straßen.

Auf der A61 und A1 sind Teilstrecken für Wochen oder gar Monate gesperrt.

Die Bahn will sich künftig besser schützen vor Extremwetter,

will anders bauen.

Brückenpfeiler könnten weiter auseinander stehen,

damit sich zwischen ihnen kein Treibgut festsetzen kann.

Für einen großen Teil der Schäden hat die Bahn nach eigenen Angaben

wohl keinen Versicherungsschutz, rechnet aber damit,

dass Bund und Länder helfen.

Der neue Medienvertrag für den DFB-Pokal ist perfekt

und bringt mehr Live-Übertragungen im Free-TV.

Die ARD und jetzt auch wieder das ZDF

werden von der Saison 2022/23 bis 2025/26 pro Spielzeit

15 Partien live übertragen - zwei mehr als bisher.

Auch die Clip-Verwertung im Internet gehört zu den erworbenen Rechten.

In Zentralchina drohen nach den verheerenden Überschwemmungen

der letzten Tage weitere Unwetter und extrem starke Regenfälle.

Die Zahl der Todesopfer dort ist auf 56 gestiegen.

Erste Vorboten des Taifuns "In-Fa"

brachten bereits heftigen Regen über die Stadt Xinxiang,

die von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Tausende Einwohner wurden von Rettungskräften

über behelfsmäßige Brücken und mit Booten in Sicherheit gebracht.

Ein Pionier, das ist jemand,

der auf einem bestimmten Gebiet eine Vorreiterrolle einnimmt,

etwas Bahnbrechendes leistet und damit anderen den Weg ebnet.

Er ist ein Pionier gewesen, sein ganzes Leben lang.

Er hat das deutsche Fernsehen geprägt

und gleichzeitig damit auch die deutsche Gesellschaft.

Er beherrschte eine wahre Kunst: Plaudern mit Pfiff.

Alfred Biolek, Bio, ein Markenzeichen mit drei Buchstaben, ist tot.

Er wurde 87 Jahre alt - der Nachruf von Anja Klingen.

Alfred Biolek, Talkmaster und Fernsehkoch.

Drei Jahrzehnte

war er aus dem deutschen Fernsehen nicht wegzudenken.

Seine Karriere begann beim ZDF, ganz seriös in der Rechtsabteilung.

Dann habe ich immer Witze erzählt, bis einer gesagt hat:

Was macht der in der Rechtsabteilung?

Der gehört ins Programm.

Die erste Sendung 1963:

Reporter Biolek erklärt, wie man sicher über die Straße kommt.

Aus seiner Vorliebe für gutes Essen und guten Wein

entsteht die Sendung "alfredissimo!"

Gepflegte Kommunikation mit Prominenten - gewürzt mit Humor.

Mit zwei älteren Brüdern

erlebt Alfred Biolek eine unbeschwerte Kindheit in Böhmen.

Erst als Student beginnt er zu realisieren, dass er Männer liebt.

Das hat man verdrängt.

Man hat nicht einmal mit sich selbst darüber gesprochen,

geschweige denn mit irgendwelchen anderen.

Die Shows "Bio's Bahnhof" und "Boulevard Bio" werden Kult.

Unterhaltsame, aber respektvolle Gespräche a la Bio mit der Prominenz

Mit 73 verabschiedet sich das Multitalent dann vom Fernsehen.

2008 erhält er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk.

Sein Engagement bis ins hohe Alter als UNO-Botschafter in Afrika

ist Biolek ein Anliegen.

Das Gefühl, dass ich Menschen helfen kann, denen sonst niemand hilft.

Etwa jungen Mädchen klarmachen,

dass sie aufpassen müssen wegen Aids.

Mit 84 dann bringt Biolek ein Kochbuch heraus.

"Die Rezepte meines Lebens", so etwas wie sein Vermächtnis.

Das bleibt auf jeden Fall, auch wenn ich nicht mehr bin.

Wenn man so alt ist wie ich, dann guckt man auf den Tod gelassener,

als wenn man 40 oder 50 ist.

Für mich ist es nichts Unangenehmes, daran zu denken,

dass irgendwann der Tod kommt.

Nicht hadern, sondern demütig und dankbar sein.

Biolek hat das Leben, die Bühne und sein Publikum geliebt.

Vielleicht machen Sie sich jetzt ja noch eine Portion Pasta

mit besten Zutaten oder eine gute Flasche Wein auf

und heben das Glas: auf Bio.

Wir verabschieden uns von Ihnen.

Und weisen gerne noch auf unser heute journal up:date hin,

um 0.13 Uhr mit Wulf Schmiese.

Das Tief "Dirk" brachte heute in der Bretagne kräftige Gewitter.

Jetzt zieht das Tief weiter Richtung Osten.

Das Gewittertief dämpft auch die Temperaturen.

Das Gewittertieft macht sich heute Nacht schon im Schwarzwald bemerkbar. The thunderstorm is already noticeable in the Black Forest tonight.

Da können schon die ersten Regenschauer fallen.

Morgen Früh gibt es Gewitter im Saarland und in Rheinland-Pfalz.

Sonst ist der Vormittag noch freundlich.

Nachmittags ändert sich das.

Die Gewitter weiten sich aus, erreichen Niedersachsen,

Nordrhein-Westfalen, Hessen, viel- leicht sogar Thüringen und Bayern.

Die Gewitterschwerpunkte liegen im südlichen Rheinland-Pfalz

und am Alpenrand.

Diese Unwetter können lokal, eng begrenzt

Hagel, Platzregen und Sturmböen mitbringen.

Auch der Sonntag wird gewittrig.

Zwischendurch sehen Sie aber auch mal die Sonne.

Wichtig ist, dass die Gewitter immer sehr lokal begrenzt sind.

Das gilt auch noch für Montag und Dienstag.

Auch da sind örtlich eng begrenzt Unwetter möglich.

Das sind Gewitter,

die mit Hagel, Platzregen und Sturmböen verbunden sind.

Erst am Mittwoch beruhigt sich die Lage.