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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 18.04.2021 - K-Frage - Union vor der Entscheidung

heute journal vom 18.04.2021 - K-Frage - Union vor der Entscheidung

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Eigentlich sollte heute

die zentrale Gedenkveranstaltung für die Corona-Toten,

zu der der Bundespräsident geladen hatte, auch zentrales Thema sein.

Doch der Kandidatenkonflikt in den Regierungsparteien der Union

hat seine eigene Dramaturgie.

Markus Söder ist am Abend nach Berlin geflogen.

Nicht ins Kanzleramt, das - noch - nicht.

Und die, die da im Moment noch sitzt, hält sich eh raus.

Aber der Bayer nährt sich sozusagen schon mal räumlich an.

Theo Koll, wie ist das einzuschätzen,

ein Schachzug aus der Abteilung Attacke?

Oder ein Zeichen dafür, dass es bereits eine Entscheidung gibt?

Es ist zumindest ein Hinweis, dass eine Entscheidung naht.

Ich habe eine SMS bekommen mit dem Inhalt: "Der Baum fällt".

Die Karten werden ganz eng an der Brust gespielt.

Markus Söder ist in Berlin, das bestätigen mehrere Quellen.

Das deutet auf eine Entscheidung hin.

Die Zeit spielt eher für ihn.

Es heißt immer wieder, er habe eine Mehrheit.

Das würde den Unterlegenen schwer beschädigen.

Es soll in der CDU noch eine zweite Idee zur Schadensbegrenzung

erwogen worden sein.

Ein Treffen der beiden Kandidaten mit einigen Vertretern

der jüngeren Unions-Generation, das würde die Entscheidung

auf mehrere Schultern verteilen - ein junges Votum kam heute schon.

Die Junge Union hat sich für Markus Söder ausgesprochen.

Wir werden uns dem Kandidatendrama

im Verlauf der Sendung noch ausführlich widmen.

Kommen jetzt aber erstmal zu den Verwüstungen,

die die Corona-Pandemie in unserem Land anrichtet.

Die Zahl an sich ist schon erdrückend: fast 80.000 Corona-Tote.

Und niemand kann vorhersagen,

wie viele in den nächsten Monaten noch hinzukommen.

Das wird von vielen Faktoren abhängen,

von politischen Entscheidungen, vom Verhalten der Gesellschaft.

Der Bundespräsident hatte heute nach Berlin geladen.

Die Vertreter des Staates und der Kirchen erinnerten

gemeinsam mit Hinterbliebenen an die Toten.

Christiane Hübscher über eindrückliche Momente,

in denen aus Zahlen Gesichter werden.

Ins Nichts sei sie gefallen, sagt Anita Schedel,

und dass der Schmerz noch immer brennt.

Vor einem Jahr verlor sie ihren Mann Hannes.

Beide hatten Corona, er stirbt.

Mein Mann war meine große Liebe, mein Lebensmann, mein Traummann,

mein Ein und Alles.

Wir haben nie darüber nachgedacht, dass wir uns verlieren könnten.

Einer von 80.000 Corona-Toten hierzulande bisher –

und Anita will ihm heute öffentlich Stimme und Gesicht geben.

Als eine von fünf ausgewählten Angehörigen,

die beim feierlichen Gedenkakt im Berliner Konzerthaus sprechen.

Von der Intensivstation rief er mich noch einmal an:

Ich werde jetzt ins künstliche Koma versetzt und beatmet.

Mach dir keine Sorgen, ich bin in den besten Händen.

Du kannst mich bald wieder abholen, ich freu mich auf Dich.

Das war unser letztes Gespräch.

* Musik *

Eine würdige, eine emotional inszenierte Feier,

nach einer Idee von Bundespräsident Steinmeier.

Notgedrungen im kleinsten Kreis.

Nur die Spitzen der fünf Verfassungsorgane sind anwesend.

Der Staat will ein Zeichen der Anteilnahme senden, Trost spenden.

Ihr seid nicht allein mit eurem Leid, nicht allein in eurer Trauer.

Mein Eindruck ist, dass wir uns als Gesellschaft

nicht oft genug bewusst machen,

dass hinter all den Zahlen Schicksale, Menschen stehen.

Eine Gesellschaft, die dieses Leid verdrängt,

wird als Ganzes Schaden nehmen.

Erneut hatte Steinmeier dazu aufgerufen,

für jeden Toten ein Licht ins Fenster zu stellen.

Viele posten ihre Fotos dazu bei Social Media.

Die #NoCovid-Bewegung aber protestiert,

legt in vielen Städten Deutschlands hunderte von Kerzen

vor Rathäusern und Staatskanzleien ab.

“Eure Ignoranz, eure Kerzen“, steht dabei.

Die Politik solle sie gefälligst selbst anzünden.

Verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück,

sondern sammeln wir noch einmal die Kraft für den Weg nach vorn.

Und es wurde heute nicht nur der Corona-Toten gedacht.

Finja Wilkens verlor ihren Vater an Krebs.

Auch für sie das Schlimmste:

ihm beim Abschied in Pandemiezeiten nicht nahe sein zu können.

Wir wollten es nicht und doch haben wir ihn alleine gelassen.

Kein Kontakt, kein Einblick, kein Handhalten

oder einfach da sein.

Es war die Hölle für uns.

Es ist noch nicht vorbei.

Stilles Gedenken in einer schwierigen Zeit.

Es ist ein Tag des Gedenkens an die Toten

und ihre trauernden Angehörigen.

Ein Tag, an dem man aber auch an diejenigen denken sollte,

die dieses Sterben begleiten.

Die um das Leben von Patienten kämpfen,

oft über Wochen oder gar Monate,

und wenn sie den Kampf dann am Ende doch verlieren,

ist das nichts, was man aus den Kleidern schüttelt,

wenn man erschöpft aus der Klinik nach Hause geht.

Die persönlichen Dramen, die hinter den Zahlen stehen,

erleben sie hautnah mit:

Ärzte, Ärztinnen, Krankenschwestern, Pfleger.

Ein Berufsstand, der in dieser Pandemie an vorderster Front steht,

dabei auch die eigene Gesundheit riskiert,

und jetzt obendrauf noch den Frust erträgt,

dass die Warnungen und Hilferufe aus den Kliniken

nicht ausreichend gehört werden.

Susann von Lojewski.

Eine rosa Winterkirsche soll an sie erinnern.

An die 83 Menschen,

die hier im Klinikum Stuttgart an Corona gestorben sind.

83 Leben, die das Virus ausgelöscht hat.

Auch in Zimmer 9 der Intensivstation stirbt gerade ein Mann, 51 Jahre.

Michael Kloss informiert die Angehörigen.

Sie müssen kommen, um sich zu verabschieden.

Kloss' Blick auf das Leben hat sich verändert.

Das betrifft mich maximal.

Denn ich habe vor Augen, was wäre,

wenn ich jetzt hier versterben würde.

Ich bin noch nicht so weit.

Und alle anderen, die in meinem Alter hier sind,

waren alle noch nicht so weit, zu gehen.

Die haben alle noch diese Neugier aufs Leben.

Und die werden jetzt einfach rausgeholt aus dem Leben,

sie gehen einfach.

Früher einmal hat Kloss Manager beraten.

Seit einem Jahr aber bestimmt die Pandemie sein Leben.

Die Pandemie und das Sterben.

Ein Sterben, das einsam ist.

Wenn es darum geht, dass ich mitteilen muss,

es wird jemand versterben, dann höre ich, was eigentlich wäre,

wenn er jetzt zuhause wäre

oder wenn er jetzt im Zugriff der Familie wäre.

Was die Familie ausrichten würde.

Was die Kultur hergibt, was Rituale sind, das ist alles weg.

Es findet nicht statt.

Die Intensivstation ist voll belegt.

Auch ein zusätzlicher Raum kommt an seine Grenzen.

Janina Löhr ist erst 25, doch als Intensivschwester

hat sie nun jeden Tag mit dem Leid und dem Tod zu tun.

Wir stehen über Wochen z.T. bei den gleichen Patienten am Bett,

verfolgen deren Werdegang und dann versterben die.

Dann kommt man vom Spätdienst zum Frühdienst und dann wird gesagt,

der Patient ist tot.

Ich denke schon, dass das was mit einem macht.

Alle hier sind schon an Grenzen gekommen.

Und so wird die professionelle Unterstützung des Klinikums

immer mehr nachgefragt.

Das Thema Sterben und Tod,

Umgang mit palliativen Patient*innen ist den Mitarbeitern vertraut,

aber nicht in dieser Häufung.

Wir haben ja teilweise zwei bis drei Patienten, die am Tag versterben.

Und das macht natürlich auch was seelisch mit den Kolleg*innen.

Auch mit Ayse Yeter.

Die Leiterin der Intensivstation

hat fast jeden der 83 Verstorbenen hier gekannt, gepflegt, berührt.

An das Sterben aber will sie sich

auch nach über einem Jahr Pandemie nicht gewöhnen.

Es geht mir immer noch auch nah, auch der Tod.

Auch wenn ich die Patienten nicht ins tiefste Detail kenne.

Es ist doch ein Leben, das von dieser Welt gegangen ist.

Einfach so plötzlich in den Umschaltmodus zu gehen

und dann einfach so weitermachen, das ist es nicht.

Sie und das Team, sagt Ayse, müssten stark bleiben, um zu helfen.

Denn das Sterben wird nicht nur hier weitergehen.

Jetzt gibt es erstmal die Nachrichten von Heinz Wolf.

Eine Geheimdienstaffäre belastet die Beziehungen

zwischen Russland und Tschechien.

Erst gestern waren 18 Mitarbeiter der russischen Botschaft

des Landes verwiesen worden, sie seien Spione, hieß es aus Prag.

Der Kreml reagiert nun ebenfalls mit Ausweisungen.

20 Diplomaten müssen Moskau verlassen.

Hintergrund sind Explosionen in einem tschechischen Munitionslager

2014 mit zwei Toten.

Wie am Wochenende bekannt wurde,

sollen russische Geheimdienste darin verwickelt gewesen sein.

Dafür gebe es eindeutige Beweise,

hatte Ministerpräsident Babis erklärt.

Die USA haben Russland mit Konsequenzen gedroht,

sollte Kremlkritiker Nawalny im russischen Straflager sterben.

Seine Ärzte fürchten einen Herzstillstand.

Der 44-Jährige ist seit mehr als zwei Wochen im Hungerstreik,

um zu erreichen, dass ein Mediziner seiner Wahl zu ihm darf.

Die USA und China wollen trotz politischer Spannungen

beim Klimaschutz enger zusammenarbeiten.

Die Klimakrise müsse

mit der "gebotenen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit angegangen werden",

betonten der amerikanische Klimabeauftragte Kerry

und sein chinesischer Amtskollege.

In einer gemeinsamen Erklärung kündigten die beiden größten

Kohlendioxidproduzenten der Welt an, sich national und international

stärker gegen die Erderwärmung einsetzen zu wollen.

Noch vor dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan

will Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer

gefährdete afghanische Helfer der Bundeswehr nach Deutschland holen.

Man dürfe diese Menschen nicht schutzlos zurückzulassen,

so Kramp-Karrenbauer.

Die letzten Bundeswehrsoldaten sollen Afghanistan

bis Mitte August verlassen, weil die NATO und die USA

ihren Rückzug aus dem Land angekündigt hatten.

Derzeit sind dort noch etwa 1.000 deutsche Soldaten stationiert.

Eigentlich wollte die Union ja bis zum Ende der Woche, also bis heute,

ihre Kandidatenfrage entschieden haben.

Wir haben deshalb eben nochmal unsere Kollegen in Berlin und Düsseldorf

vor die Tür geschickt, um nachzuschauen,

ob irgendwo weißer Rauch zu sehen ist.

Noch ist da aber nichts zu sehen.

Gut, die Frist ist noch nicht ganz abgelaufen.

Angela Merkel hatte einst Edmund Stoiber die Kandidatur

ja beim berühmten Frühstück in Wolfratshausen angeboten.

Statt einem Frühstück wird es diesmal vielleicht ein Mitternachts-Snack.

Die damals gesichtswahrende Wirkung

wird es diesmal allerdings kaum geben.

Lars Bohnsack berichtet.

Seit einer Woche reden sie miteinander,

seit einer Woche belauern sie sich,

seit einer Woche kommen sie zu keinem gemeinsamen Ergebnis.

Und um Laschet und Söder entbrennt ein Stellvertreterkrieg.

In den Parteigremien und in der Fraktion.

Dabei entwickeln sich immer mehr zerstörerische Kräfte.

Wenn die Wählerinnen und Wähler jeden Tag merken,

die bekämpfen sich ja stärker als den politischen Gegner,

dann besteht in der Tat die Gefahr,

dass die Menschen ihr Vertrauen in die Union weiter verlieren,

weil sie nicht das Gefühl haben, dass es der Union in erster Linie

um die Lösung von Problemen und um die Gestaltung von Zukunft geht.

Der Druck wächst stündlich.

Heute Abend gibt die Junge Union bekannt, sie wolle Söder.

Und aus den Ländern heißt es: Entscheidet euch endlich.

Ich glaube, dass es wichtig ist, um das Ganze

nicht in die Länge zu ziehen, dass es Anfang der Woche geklärt ist.

Ich glaube, die Menschen wollen auch ein Signal haben,

dass es nach einer Klärung einer Personalfrage

jetzt nochmal mit voller Kraft an die Sachfragen geht.

Deswegen setze ich darauf, dass es jetzt gelingt.

Die Personalfrage spaltet vor allem die CDU.

Und nicht nur an der Spitze.

An der Basis in NRW hat die Woche Spuren hinterlassen.

Im Moment halte ich mir nur die Hände vors Gesicht und denke:

Es kann nicht wahr sein.

Das, was im Moment in Berlin läuft, ist für mich nicht verständlich,

das ist nicht unsere Partei.

Ein ganz anderes Bild in Sachsen: Im Osten ist die CDU Söder-Partei.

Im Wahlkampf muss man polarisieren können.

Und das kann Markus Söder ganz offensichtlich.

Dass er ein Freund des klaren Wortes ist,

dass ist, was die Leute in Sachsen mögen.

2002 reichte noch ein gemeinsames Frühstück,

als sich Angela Merkel und Edmund Stoiber darauf einigten,

dass der bayerische Minister- präsident Kanzlerkandidat wird.

1979 entschied die Bundestagsfraktion,

dass Franz Josef Strauß statt Ernst Albrecht als Spitzenkandidat

in den Wahlkampf ziehen sollte.

Nochmal eine Abstimmung in der Fraktion aber

will das Laschet-Lager verhindern.

Ich werde jedenfalls einer Abstimmung

in der Fraktion nicht zustimmen,

wenn mein Parteivorsitzender, Armin Laschet, das nicht möchte.

Es ist der Kampf zweier Egos, von denen keiner weichen will.

Auch deshalb gibt es von der Außenlinie einen neuen Vorschlag.

Die andere Alternative wäre, dass die Parteien beschließen,

einen Mitgliederentscheid in CDU und CSU durchzuführen, gemeinsam.

Das Wahlergebnis wäre auch spätestens bis Pfingsten da,

das war ja der Termin, den sich beide gesetzt hatten.

Wenn Basis, dann richtig Basis.

Zur Stunde wollen Armin Laschet und Markus Söder

in Berlin einen weiteren, vielleicht letzten Versuch unternehmen,

sich zu einigen.

Aus dem Kampf um eine Kandidatur

ist längst ein Kampf um die Einheit von CDU und CSU geworden.

Und noch immer droht die Spaltung der Union.

Ich begrüße jetzt den CDU-Politiker Bernhard Vogel.

Ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Mehrere Ministerpräsidenten sind schon abgesprungen.

Die Junge Union hat sich für Söder ausgesprochen.

Der wiederum ist bereits nach Berlin geflogen.

Kann Armin Laschet das noch aufhalten?

Die Diskussion ist unerfreulich und schadet der Union.

Es schadet auch unserem Land.

Sie muss bald zum Ende kommen.

Ich gebe zu bedenken, dass es solche Auseinandersetzungen

zwischen den Schwesterparteien immer wieder gegeben hat.

Sie wurden zum Schluss immer einvernehmlich gelöst.

Das wünsche ich mir unter den gegenwärtig schweren Bedingungen

für die Zukunft auch.

Kann es eine gesichtswahrende Lösung überhaupt geben?

Die Union hat seit 70 Jahren immer wieder zusammengefunden.

Auch wenn die Dinge manchmal Spitz auf Knopf standen.

Aber für mich ist eine Veränderung der politischen Textur zu erkennen.

Armin Laschet beruft sich auf die gewählten Gremien der CDU,

Herr Söder fragt offensichtlich sehr deutlich nach den Umfragen.

Umfragen sind mir eine zu riskante Grundlage.

Sie können in einigen Wochen wieder ganz anders aussehen.

Und man kann niemanden für sie zur Rechenschaft ziehen.

Man kann Politiker, die Fehler gemacht haben, das nächste Mal

nicht wieder wählen - aber Umfragen haben keine Verantwortlichkeit.

Sie fürchten, dass ein populistisches Moment

in die Angelegenheit kommt?

Wir haben in Deutschland Jahrzehnte mit der repräsentativen Demokratie

die besten Erfahrungen gemacht.

Wir sollten vorsichtig sein, sie infrage zu stellen

oder sie zu relativieren.

Und es ist eine Relativierung, wenn man nicht mehr auf die gewählten

Gremien achtet, sondern nur auf das, was aktuell Umfragen ergeben haben.

Hätten wir den Kanzlerkandidaten vor einem halben Jahr bestimmt,

hätte jemand ganz anderes die Umfragen an der Spitze angeführt.

Heute ist er nicht mehr in dieser Weise vertreten.

Ich warne davor, das allein zur Grundlage zu machen.

Aber man muss Umfragen zur Kenntnis nehmen.

Sie meinten eben Jens Spahn.

Ja, man muss auch bedenken, dass manche Entscheidungen

erst im Nachhinein die breite Zustimmung gefunden haben.

Wenn Sie an den NATO- Nachrüstungsbeschluss denken,

wenn Sie an die Einführung des Euro denken.

Wo am Tag der Entscheidung

bei einer Befragung ein Nein herausgekommen wäre.

Nun will man aber gewinnen, Wahlen gewinnen.

Herrn Haseloff muss man zugute halten,

dass er vor sehr schwierigen Wahlen in Sachsen-Anhalt steht.

Es muss auch für die Zukunft gelten:

Die gewählten Gremien haben die Entscheidung zu treffen

und nicht das Allensbacher Meinungsforschungsinstitut.

Ich begrüße Tilman Kuban, den Vorsitzenden der Jungen Union.

Wir haben es eben gehört,

Theo Koll bekam eine SMS mit dem Inhalt "Der Baum fällt".

Wir haben eine klare Position eingenommen und die heute bestätigt.

Ursprünglich waren Sie ja für Armin Laschet.

Die klare Position war, dass wir eine gemeinsame Position festlegen,

mit den Landesvorsitzenden.

Armin Laschet braucht ein starkes Verhandlungsmandat.

Damit muss er entscheiden, ob er selbst antritt

oder ob er es Markus Söder überträgt - dazu stehe ich

und werde auch in den nächsten Tagen dazu stehen.

14 Landesvorsitzende haben ein Stimmungsbild

aus ihren Landesverbänden geschildert und gesagt,

dass wir für Markus Söder votieren werden.

Sie haben das Gespräch mit Herrn Vogel verfolgt.

Er warnte davor, Parteigremien zu umgehen.

Sie möchten Herrn Söder trotzdem als Kanzlerkandidaten.

Die Mehrheit der Jungen Union hat sich dafür entschieden.

Wir haben ein Stimmungsbild eingefangen.

Das haben wir getan und wir haben es anschließend veröffentlicht.

Wie schätzen Sie das ein, dass Herr Söder nach Berlin geflogen ist?

Kommt Armin Laschet auch?

Das müssen Sie Markus Söder oder Armin Laschet fragen.

Glauben Sie, dass es morgen eine Entscheidung geben wird?

Ich würde mir sehr eine schnelle Entscheidung wünschen.

Es wäre gut, wenn das Ganze ein Ende hat.

Es tut der Union und Deutschland nicht gut.

Die Junge Union war ursprünglich für Friedrich Merz.

Hat die Junge Union die Hoffnung, dass Herr Söder,

wenn er im Kanzleramt wäre, wieder der "alte" Herr Söder wird?

Nicht der, der Bäume umarmt, sondern Kruzifixe aufhängt?

Dass die CDU wieder stärker nach rechts rückt?

Ich glaube, dass der Kurs von Markus Söder sehr gut ankommt.

Bei uns ist der Wunsch da, eine starke Führungspersonen an

der Spitze zu haben, wir sehen zwei erfolgreiche Ministerpräsidenten.

Sowohl Armin Laschet als auch Markus Söder

haben von uns Unterstützung verdient.

Aber einer wird übler Verlierer sein.

Was würde die Junge Union machen, wenn Herr Laschet nicht aufgibt?

Wir haben ein Stimmungsbild aufgefangen.

Das war sehr klar.

Wir haben letzten Donnerstag festgelegt, wenn sie sich nicht

einigen, dass wir uns am Sonntag positionieren, das haben wir heute

getan - die Junge Union wird mit beiden weiter gut zusammenarbeiten.

Ich schätze beide Personen sehr.

Wir wissen, dass beide

große Sympathien bei ihren Anhängern haben.

Heinz macht weiter mit Fußball.

Und einem Ergebnis aus der Fußball-Bundesliga:

Borussia Dortmund hatte Werder Bremen zu Gast

und hat mit 4:1 gewonnen.

Dortmund steht in der Tabelle auf Platz 5, Bremen auf 13.

Die "FC Bayern München"-Führung hat auf die Äußerungen

von Trainer Hansi Flick zu seinen Zukunftsplänen reagiert.

In einer Presseerklärung teilte der Vorstand mit,

der FC Bayern missbillige die nun erfolgte einseitige Kommunikation

durch Hansi Flick und werde die Gespräche wie vereinbart

nach dem Spiel in Mainz fortsetzen.

Das Spiel ist für nächsten Samstag angesetzt.

Flick hatte gestern öffentlich gemacht, er habe dem Verein gesagt,

dass er am Ende der Saison den Vertrag auflösen möchte.

In der Formel 1 heute: Großer Preis der Emilia-Romagna in Imola.

Max Verstappen hat gewonnen.

Das turbulente Rennen war nach dieser Kollision zwischen George Russell

und Valtteri Bottas etwa eine halbe Stunde lang gestoppt worden.

Beide Fahrer blieben unverletzt.

Lewis Hamilton holte nach einem Kiesbett-Rutscher wieder auf

wurde Zweiter hinter Verstappen - Dritter: Lando Norris.

Vor einem Jahr haben wir hier im heute journal

über den Kapitän Tobias Kammann berichtet,

der auf Hoher See gewissermaßen in die Bugwelle der Pandemie geriet.

Im Dezember 2019 ging er an Bord der "Essen Express",

ein 366 Meter langer Containerriese der Reederei Hapag-Lloyd.

Vom Mittelmeer steuerte er Richtung Osten nach China,

und dort geradewegs auf eine Pandemie zu,

von der damals noch niemand wusste, dass es eine werden würde.

Quasi auf dem Scheitelpunkt der ersten Virus-Welle

fuhr er dann von China zurück nach Europa.

Statt den erwarteten drei Monaten verbrachte er am Ende

fast ein halbes Jahr auf dem Schiff, ohne einen einzigen Landgang.

Was er uns damals berichtete, und die Videos, die er uns schickte,

bildeten eine Art Schiffslogbuch der Pandemie.

Nun ist er wieder auf See und sendet uns erneut Filme,

die er und seine Crew gedreht haben.

Martin Niessen hat sie zusammengestellt.

Das Schiff ist ein anderes, diesmal die "Shanghai Express",

die Route aber die gleiche.

Vom Mittelmeer durch den Suezkanal,

den Indischen Ozean, bis China und zurück.

Tobias Kammann ist wieder auf großer Fahrt.

Mitte März, in Valencia, hat der 40-Jährige zuletzt

festen Boden unter den Füßen gehabt.

Diesmal aber ist er vorbereitet:

Ich habe tatsächlich mehr Zahnbürsten

und ich habe auch mehr Süßigkeiten mitgekommen.

Mehr Nervennahrung, weil Lakritze schwer zu bekommen sind im Ausland.

Auf Hoher See ändert Corona auf den ersten Blick nicht viel.

Wartungsarbeiten an der Maschine, Reparaturen an Containern

oder frischer Lack für die Stahlwände - Alltag an Bord.

Wäre da nicht das tägliche Fiebermessen

und permanentes Desinfizieren.

V.a. in den Häfen zeigt sich dann,

wie sehr die Pandemie die Schifffahrt verändert hat.

Kontakte sind auf ein Minimum reduziert.

Wer, wie Lotsen, an Bord kommen muss, trägt Schutzkleidung.

Landgänge für die Crew gibt es nicht.

In einigen EU-Häfen wäre das theoretisch möglich,

aber sowohl der Hafen als auch ich raten den Leuten davon ab,

weil eine Infektion an Bord katastrophal wäre für das Schiff.

Doch nicht nur mikroskopisch kleine Viren machen ihnen das Leben schwer.

Kurz vor Ostern steht die "Shanghai Express",

wie hunderte andere Schiffe, vor dem Suezkanal im Stau.

Mit mehr als drei Tagen Verspätung passiert sie den Kanal

und den havarierten Containerriesen "Ever Given".

Um die Stimmung zu heben, gibt es zu Ostern kleine Präsente für die Crew.

Schokolade, in bunte Servietten eingepackt und zugetackert.

Und vom Schiffskoch eine philippinische Version

des Osterlamms: ein Spanferkel.

Wirklich verbessert hat sich ihre Situation

auch im zweiten Jahr der Pandemie nicht.

Weltweit warten 200.000 Seeleute darauf,

von oder an Bord zu gelangen.

Wenn ich zwei Wünsche frei hätte,

dann würde ich mir mehr Häfen wünschen, weltweit,

in denen ein verlässlicher und akzeptabler Besatzungswechsel

möglich ist.

Der zweite Wunsch wäre, dass wir möglichst schnell

eine Impfung bekommen, damit wir unseren Job weitermachen können.

* Musik *

Karaoke singen, ein bisschen Sport, ein Tischkicker-Turnier -

viel Abwechslung hat die 23-köpfige Besatzung

der "Shanghai Express" nicht.

Ob sie dieses Mal pünktlich nach Hause kommen?

Ich bin vorsichtig optimistisch.

Ich weiß, das ist gefährlich,

aber wir hoffen das Beste, so ist der Seemann.

Der Fahrplan sieht Mitte Juni vor.

Wenn ihnen nicht wieder winzige Viren oder riesige Schiffe

einen Strich durch die Rechnung machen.

Und wir schauen jetzt noch in die nähere Zukunft,

die bietet ja auch schon einiges an Unwägbarkeiten.

Aber auch feststehende Termine.

Einige wichtige hat Kamran Safiarian ausgewählt,

für unseren Wochenausblick.

Am Montag werden die Grünen

ihre Kanzlerkandidatin oder den Kanzlerkandidaten nominieren:

Annalena Baerbock oder Robert Habeck.

Die beiden Parteichefs wollen sich vorher untereinander einigen.

Die endgültige Entscheidung

fällt dann auf dem Grünen- Parteitag im Juni.

Ebenfalls am Montag wird die UEFA über die endgültigen Spielorte

der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr entscheiden.

Von zwölf Austragungsorten hatten zuletzt neun Städte

grünes Licht bekommen.

Voraussetzung: eine gewisse Zuschauergarantie.

Offen noch, ob München dabei sein wird, wo vier Spiele geplant sind.

Ab Dienstag wird der U-Ausschuss

im Fall Wirecard in die entscheidende Runde gehen.

Wirtschaftsminister Altmaier und Finanzminister Scholz

werden befragt, und auch Kanzlerin Merkel am Freitag.

Wer trägt politisch Verantwortung?

Der Schaden im Wirecard-Skandal wird auf über 3 Mrd. Euro geschätzt.

Am Mittwoch will der Bundestag

das ergänzte Infektionsschutzgesetz verabschieden.

Es sieht eine bundeseinheitliche Notbremse vor,

ab einer Inzidenz von 100 - an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

Dann sollen unter anderem Ausgangssperren

von 21 Uhr bis 5 Uhr in Kraft treten.

Die Wetteraussichten zum Start in die neue Woche:

Im Norden scheint häufig die Sonne, sonst überwiegen die Wolken.

V.a. in einem Streifen von der Eifel bis zum Bayerischen Wald

gibt es Schauer.

Am Nachmittag sind im Osten auch Gewitter möglich.

In den nächsten Tagen bleibt es beim Mix aus Sonne,

Wolken und gewittrigen Schauern.

Das war's von uns.

Eine interessante Woche steht uns bevor, hier im heute journal

erwarten Sie dazu morgen Abend Claus Kleber und Gundula Gause.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Auf Wiedersehen.


heute journal vom 18.04.2021 - K-Frage - Union vor der Entscheidung heute journal from 18.04.2021 - K-question - Union before the decision heute journal od 18.04.2021 - Pytanie K - Unia przed decyzją

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Eigentlich sollte heute

die zentrale Gedenkveranstaltung für die Corona-Toten,

zu der der Bundespräsident geladen hatte, auch zentrales Thema sein.

Doch der Kandidatenkonflikt in den Regierungsparteien der Union

hat seine eigene Dramaturgie.

Markus Söder ist am Abend nach Berlin geflogen.

Nicht ins Kanzleramt, das - noch - nicht.

Und die, die da im Moment noch sitzt, hält sich eh raus.

Aber der Bayer nährt sich sozusagen schon mal räumlich an.

Theo Koll, wie ist das einzuschätzen,

ein Schachzug aus der Abteilung Attacke?

Oder ein Zeichen dafür, dass es bereits eine Entscheidung gibt?

Es ist zumindest ein Hinweis, dass eine Entscheidung naht.

Ich habe eine SMS bekommen mit dem Inhalt: "Der Baum fällt".

Die Karten werden ganz eng an der Brust gespielt.

Markus Söder ist in Berlin, das bestätigen mehrere Quellen.

Das deutet auf eine Entscheidung hin.

Die Zeit spielt eher für ihn.

Es heißt immer wieder, er habe eine Mehrheit.

Das würde den Unterlegenen schwer beschädigen.

Es soll in der CDU noch eine zweite Idee zur Schadensbegrenzung

erwogen worden sein.

Ein Treffen der beiden Kandidaten mit einigen Vertretern

der jüngeren Unions-Generation, das würde die Entscheidung

auf mehrere Schultern verteilen - ein junges Votum kam heute schon.

Die Junge Union hat sich für Markus Söder ausgesprochen.

Wir werden uns dem Kandidatendrama

im Verlauf der Sendung noch ausführlich widmen.

Kommen jetzt aber erstmal zu den Verwüstungen,

die die Corona-Pandemie in unserem Land anrichtet.

Die Zahl an sich ist schon erdrückend: fast 80.000 Corona-Tote.

Und niemand kann vorhersagen,

wie viele in den nächsten Monaten noch hinzukommen.

Das wird von vielen Faktoren abhängen,

von politischen Entscheidungen, vom Verhalten der Gesellschaft.

Der Bundespräsident hatte heute nach Berlin geladen.

Die Vertreter des Staates und der Kirchen erinnerten

gemeinsam mit Hinterbliebenen an die Toten.

Christiane Hübscher über eindrückliche Momente,

in denen aus Zahlen Gesichter werden.

Ins Nichts sei sie gefallen, sagt Anita Schedel,

und dass der Schmerz noch immer brennt.

Vor einem Jahr verlor sie ihren Mann Hannes.

Beide hatten Corona, er stirbt.

Mein Mann war meine große Liebe, mein Lebensmann, mein Traummann,

mein Ein und Alles.

Wir haben nie darüber nachgedacht, dass wir uns verlieren könnten.

Einer von 80.000 Corona-Toten hierzulande bisher –

und Anita will ihm heute öffentlich Stimme und Gesicht geben.

Als eine von fünf ausgewählten Angehörigen,

die beim feierlichen Gedenkakt im Berliner Konzerthaus sprechen.

Von der Intensivstation rief er mich noch einmal an:

Ich werde jetzt ins künstliche Koma versetzt und beatmet.

Mach dir keine Sorgen, ich bin in den besten Händen.

Du kannst mich bald wieder abholen, ich freu mich auf Dich.

Das war unser letztes Gespräch.

* Musik *

Eine würdige, eine emotional inszenierte Feier,

nach einer Idee von Bundespräsident Steinmeier.

Notgedrungen im kleinsten Kreis.

Nur die Spitzen der fünf Verfassungsorgane sind anwesend.

Der Staat will ein Zeichen der Anteilnahme senden, Trost spenden.

Ihr seid nicht allein mit eurem Leid, nicht allein in eurer Trauer.

Mein Eindruck ist, dass wir uns als Gesellschaft

nicht oft genug bewusst machen,

dass hinter all den Zahlen Schicksale, Menschen stehen.

Eine Gesellschaft, die dieses Leid verdrängt,

wird als Ganzes Schaden nehmen.

Erneut hatte Steinmeier dazu aufgerufen,

für jeden Toten ein Licht ins Fenster zu stellen.

Viele posten ihre Fotos dazu bei Social Media.

Die #NoCovid-Bewegung aber protestiert,

legt in vielen Städten Deutschlands hunderte von Kerzen

vor Rathäusern und Staatskanzleien ab.

“Eure Ignoranz, eure Kerzen“, steht dabei.

Die Politik solle sie gefälligst selbst anzünden.

Verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück,

sondern sammeln wir noch einmal die Kraft für den Weg nach vorn.

Und es wurde heute nicht nur der Corona-Toten gedacht.

Finja Wilkens verlor ihren Vater an Krebs.

Auch für sie das Schlimmste:

ihm beim Abschied in Pandemiezeiten nicht nahe sein zu können.

Wir wollten es nicht und doch haben wir ihn alleine gelassen.

Kein Kontakt, kein Einblick, kein Handhalten

oder einfach da sein.

Es war die Hölle für uns.

Es ist noch nicht vorbei.

Stilles Gedenken in einer schwierigen Zeit.

Es ist ein Tag des Gedenkens an die Toten

und ihre trauernden Angehörigen.

Ein Tag, an dem man aber auch an diejenigen denken sollte,

die dieses Sterben begleiten.

Die um das Leben von Patienten kämpfen,

oft über Wochen oder gar Monate,

und wenn sie den Kampf dann am Ende doch verlieren,

ist das nichts, was man aus den Kleidern schüttelt,

wenn man erschöpft aus der Klinik nach Hause geht.

Die persönlichen Dramen, die hinter den Zahlen stehen,

erleben sie hautnah mit:

Ärzte, Ärztinnen, Krankenschwestern, Pfleger.

Ein Berufsstand, der in dieser Pandemie an vorderster Front steht,

dabei auch die eigene Gesundheit riskiert,

und jetzt obendrauf noch den Frust erträgt,

dass die Warnungen und Hilferufe aus den Kliniken

nicht ausreichend gehört werden.

Susann von Lojewski.

Eine rosa Winterkirsche soll an sie erinnern.

An die 83 Menschen,

die hier im Klinikum Stuttgart an Corona gestorben sind.

83 Leben, die das Virus ausgelöscht hat.

Auch in Zimmer 9 der Intensivstation stirbt gerade ein Mann, 51 Jahre.

Michael Kloss informiert die Angehörigen.

Sie müssen kommen, um sich zu verabschieden.

Kloss' Blick auf das Leben hat sich verändert.

Das betrifft mich maximal.

Denn ich habe vor Augen, was wäre,

wenn ich jetzt hier versterben würde.

Ich bin noch nicht so weit.

Und alle anderen, die in meinem Alter hier sind,

waren alle noch nicht so weit, zu gehen.

Die haben alle noch diese Neugier aufs Leben.

Und die werden jetzt einfach rausgeholt aus dem Leben,

sie gehen einfach.

Früher einmal hat Kloss Manager beraten.

Seit einem Jahr aber bestimmt die Pandemie sein Leben.

Die Pandemie und das Sterben.

Ein Sterben, das einsam ist.

Wenn es darum geht, dass ich mitteilen muss,

es wird jemand versterben, dann höre ich, was eigentlich wäre,

wenn er jetzt zuhause wäre

oder wenn er jetzt im Zugriff der Familie wäre.

Was die Familie ausrichten würde.

Was die Kultur hergibt, was Rituale sind, das ist alles weg.

Es findet nicht statt.

Die Intensivstation ist voll belegt.

Auch ein zusätzlicher Raum kommt an seine Grenzen.

Janina Löhr ist erst 25, doch als Intensivschwester

hat sie nun jeden Tag mit dem Leid und dem Tod zu tun.

Wir stehen über Wochen z.T. bei den gleichen Patienten am Bett,

verfolgen deren Werdegang und dann versterben die.

Dann kommt man vom Spätdienst zum Frühdienst und dann wird gesagt,

der Patient ist tot.

Ich denke schon, dass das was mit einem macht.

Alle hier sind schon an Grenzen gekommen.

Und so wird die professionelle Unterstützung des Klinikums

immer mehr nachgefragt.

Das Thema Sterben und Tod,

Umgang mit palliativen Patient*innen ist den Mitarbeitern vertraut,

aber nicht in dieser Häufung.

Wir haben ja teilweise zwei bis drei Patienten, die am Tag versterben.

Und das macht natürlich auch was seelisch mit den Kolleg*innen.

Auch mit Ayse Yeter.

Die Leiterin der Intensivstation

hat fast jeden der 83 Verstorbenen hier gekannt, gepflegt, berührt.

An das Sterben aber will sie sich

auch nach über einem Jahr Pandemie nicht gewöhnen.

Es geht mir immer noch auch nah, auch der Tod.

Auch wenn ich die Patienten nicht ins tiefste Detail kenne.

Es ist doch ein Leben, das von dieser Welt gegangen ist.

Einfach so plötzlich in den Umschaltmodus zu gehen

und dann einfach so weitermachen, das ist es nicht.

Sie und das Team, sagt Ayse, müssten stark bleiben, um zu helfen.

Denn das Sterben wird nicht nur hier weitergehen.

Jetzt gibt es erstmal die Nachrichten von Heinz Wolf.

Eine Geheimdienstaffäre belastet die Beziehungen

zwischen Russland und Tschechien.

Erst gestern waren 18 Mitarbeiter der russischen Botschaft

des Landes verwiesen worden, sie seien Spione, hieß es aus Prag.

Der Kreml reagiert nun ebenfalls mit Ausweisungen.

20 Diplomaten müssen Moskau verlassen.

Hintergrund sind Explosionen in einem tschechischen Munitionslager

2014 mit zwei Toten.

Wie am Wochenende bekannt wurde,

sollen russische Geheimdienste darin verwickelt gewesen sein.

Dafür gebe es eindeutige Beweise,

hatte Ministerpräsident Babis erklärt.

Die USA haben Russland mit Konsequenzen gedroht,

sollte Kremlkritiker Nawalny im russischen Straflager sterben.

Seine Ärzte fürchten einen Herzstillstand.

Der 44-Jährige ist seit mehr als zwei Wochen im Hungerstreik,

um zu erreichen, dass ein Mediziner seiner Wahl zu ihm darf.

Die USA und China wollen trotz politischer Spannungen

beim Klimaschutz enger zusammenarbeiten.

Die Klimakrise müsse

mit der "gebotenen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit angegangen werden",

betonten der amerikanische Klimabeauftragte Kerry

und sein chinesischer Amtskollege.

In einer gemeinsamen Erklärung kündigten die beiden größten

Kohlendioxidproduzenten der Welt an, sich national und international

stärker gegen die Erderwärmung einsetzen zu wollen.

Noch vor dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan

will Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer

gefährdete afghanische Helfer der Bundeswehr nach Deutschland holen.

Man dürfe diese Menschen nicht schutzlos zurückzulassen,

so Kramp-Karrenbauer.

Die letzten Bundeswehrsoldaten sollen Afghanistan

bis Mitte August verlassen, weil die NATO und die USA

ihren Rückzug aus dem Land angekündigt hatten.

Derzeit sind dort noch etwa 1.000 deutsche Soldaten stationiert.

Eigentlich wollte die Union ja bis zum Ende der Woche, also bis heute,

ihre Kandidatenfrage entschieden haben.

Wir haben deshalb eben nochmal unsere Kollegen in Berlin und Düsseldorf

vor die Tür geschickt, um nachzuschauen,

ob irgendwo weißer Rauch zu sehen ist.

Noch ist da aber nichts zu sehen.

Gut, die Frist ist noch nicht ganz abgelaufen.

Angela Merkel hatte einst Edmund Stoiber die Kandidatur

ja beim berühmten Frühstück in Wolfratshausen angeboten.

Statt einem Frühstück wird es diesmal vielleicht ein Mitternachts-Snack.

Die damals gesichtswahrende Wirkung

wird es diesmal allerdings kaum geben.

Lars Bohnsack berichtet.

Seit einer Woche reden sie miteinander,

seit einer Woche belauern sie sich,

seit einer Woche kommen sie zu keinem gemeinsamen Ergebnis.

Und um Laschet und Söder entbrennt ein Stellvertreterkrieg.

In den Parteigremien und in der Fraktion.

Dabei entwickeln sich immer mehr zerstörerische Kräfte.

Wenn die Wählerinnen und Wähler jeden Tag merken,

die bekämpfen sich ja stärker als den politischen Gegner,

dann besteht in der Tat die Gefahr,

dass die Menschen ihr Vertrauen in die Union weiter verlieren,

weil sie nicht das Gefühl haben, dass es der Union in erster Linie

um die Lösung von Problemen und um die Gestaltung von Zukunft geht.

Der Druck wächst stündlich.

Heute Abend gibt die Junge Union bekannt, sie wolle Söder.

Und aus den Ländern heißt es: Entscheidet euch endlich.

Ich glaube, dass es wichtig ist, um das Ganze

nicht in die Länge zu ziehen, dass es Anfang der Woche geklärt ist.

Ich glaube, die Menschen wollen auch ein Signal haben,

dass es nach einer Klärung einer Personalfrage

jetzt nochmal mit voller Kraft an die Sachfragen geht.

Deswegen setze ich darauf, dass es jetzt gelingt.

Die Personalfrage spaltet vor allem die CDU.

Und nicht nur an der Spitze.

An der Basis in NRW hat die Woche Spuren hinterlassen.

Im Moment halte ich mir nur die Hände vors Gesicht und denke:

Es kann nicht wahr sein.

Das, was im Moment in Berlin läuft, ist für mich nicht verständlich,

das ist nicht unsere Partei.

Ein ganz anderes Bild in Sachsen: Im Osten ist die CDU Söder-Partei.

Im Wahlkampf muss man polarisieren können.

Und das kann Markus Söder ganz offensichtlich.

Dass er ein Freund des klaren Wortes ist,

dass ist, was die Leute in Sachsen mögen.

2002 reichte noch ein gemeinsames Frühstück,

als sich Angela Merkel und Edmund Stoiber darauf einigten,

dass der bayerische Minister- präsident Kanzlerkandidat wird.

1979 entschied die Bundestagsfraktion,

dass Franz Josef Strauß statt Ernst Albrecht als Spitzenkandidat

in den Wahlkampf ziehen sollte.

Nochmal eine Abstimmung in der Fraktion aber

will das Laschet-Lager verhindern.

Ich werde jedenfalls einer Abstimmung

in der Fraktion nicht zustimmen,

wenn mein Parteivorsitzender, Armin Laschet, das nicht möchte.

Es ist der Kampf zweier Egos, von denen keiner weichen will.

Auch deshalb gibt es von der Außenlinie einen neuen Vorschlag.

Die andere Alternative wäre, dass die Parteien beschließen,

einen Mitgliederentscheid in CDU und CSU durchzuführen, gemeinsam.

Das Wahlergebnis wäre auch spätestens bis Pfingsten da,

das war ja der Termin, den sich beide gesetzt hatten.

Wenn Basis, dann richtig Basis.

Zur Stunde wollen Armin Laschet und Markus Söder

in Berlin einen weiteren, vielleicht letzten Versuch unternehmen,

sich zu einigen.

Aus dem Kampf um eine Kandidatur

ist längst ein Kampf um die Einheit von CDU und CSU geworden.

Und noch immer droht die Spaltung der Union.

Ich begrüße jetzt den CDU-Politiker Bernhard Vogel.

Ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Mehrere Ministerpräsidenten sind schon abgesprungen.

Die Junge Union hat sich für Söder ausgesprochen.

Der wiederum ist bereits nach Berlin geflogen.

Kann Armin Laschet das noch aufhalten?

Die Diskussion ist unerfreulich und schadet der Union.

Es schadet auch unserem Land.

Sie muss bald zum Ende kommen.

Ich gebe zu bedenken, dass es solche Auseinandersetzungen

zwischen den Schwesterparteien immer wieder gegeben hat.

Sie wurden zum Schluss immer einvernehmlich gelöst.

Das wünsche ich mir unter den gegenwärtig schweren Bedingungen

für die Zukunft auch.

Kann es eine gesichtswahrende Lösung überhaupt geben?

Die Union hat seit 70 Jahren immer wieder zusammengefunden.

Auch wenn die Dinge manchmal Spitz auf Knopf standen.

Aber für mich ist eine Veränderung der politischen Textur zu erkennen.

Armin Laschet beruft sich auf die gewählten Gremien der CDU,

Herr Söder fragt offensichtlich sehr deutlich nach den Umfragen.

Umfragen sind mir eine zu riskante Grundlage.

Sie können in einigen Wochen wieder ganz anders aussehen.

Und man kann niemanden für sie zur Rechenschaft ziehen.

Man kann Politiker, die Fehler gemacht haben, das nächste Mal

nicht wieder wählen - aber Umfragen haben keine Verantwortlichkeit.

Sie fürchten, dass ein populistisches Moment

in die Angelegenheit kommt?

Wir haben in Deutschland Jahrzehnte mit der repräsentativen Demokratie

die besten Erfahrungen gemacht.

Wir sollten vorsichtig sein, sie infrage zu stellen

oder sie zu relativieren.

Und es ist eine Relativierung, wenn man nicht mehr auf die gewählten

Gremien achtet, sondern nur auf das, was aktuell Umfragen ergeben haben.

Hätten wir den Kanzlerkandidaten vor einem halben Jahr bestimmt,

hätte jemand ganz anderes die Umfragen an der Spitze angeführt.

Heute ist er nicht mehr in dieser Weise vertreten.

Ich warne davor, das allein zur Grundlage zu machen.

Aber man muss Umfragen zur Kenntnis nehmen.

Sie meinten eben Jens Spahn.

Ja, man muss auch bedenken, dass manche Entscheidungen

erst im Nachhinein die breite Zustimmung gefunden haben.

Wenn Sie an den NATO- Nachrüstungsbeschluss denken,

wenn Sie an die Einführung des Euro denken.

Wo am Tag der Entscheidung

bei einer Befragung ein Nein herausgekommen wäre.

Nun will man aber gewinnen, Wahlen gewinnen.

Herrn Haseloff muss man zugute halten,

dass er vor sehr schwierigen Wahlen in Sachsen-Anhalt steht.

Es muss auch für die Zukunft gelten:

Die gewählten Gremien haben die Entscheidung zu treffen

und nicht das Allensbacher Meinungsforschungsinstitut.

Ich begrüße Tilman Kuban, den Vorsitzenden der Jungen Union.

Wir haben es eben gehört,

Theo Koll bekam eine SMS mit dem Inhalt "Der Baum fällt".

Wir haben eine klare Position eingenommen und die heute bestätigt.

Ursprünglich waren Sie ja für Armin Laschet.

Die klare Position war, dass wir eine gemeinsame Position festlegen,

mit den Landesvorsitzenden.

Armin Laschet braucht ein starkes Verhandlungsmandat.

Damit muss er entscheiden, ob er selbst antritt

oder ob er es Markus Söder überträgt - dazu stehe ich

und werde auch in den nächsten Tagen dazu stehen.

14 Landesvorsitzende haben ein Stimmungsbild

aus ihren Landesverbänden geschildert und gesagt,

dass wir für Markus Söder votieren werden.

Sie haben das Gespräch mit Herrn Vogel verfolgt.

Er warnte davor, Parteigremien zu umgehen.

Sie möchten Herrn Söder trotzdem als Kanzlerkandidaten.

Die Mehrheit der Jungen Union hat sich dafür entschieden.

Wir haben ein Stimmungsbild eingefangen.

Das haben wir getan und wir haben es anschließend veröffentlicht.

Wie schätzen Sie das ein, dass Herr Söder nach Berlin geflogen ist?

Kommt Armin Laschet auch?

Das müssen Sie Markus Söder oder Armin Laschet fragen.

Glauben Sie, dass es morgen eine Entscheidung geben wird?

Ich würde mir sehr eine schnelle Entscheidung wünschen.

Es wäre gut, wenn das Ganze ein Ende hat.

Es tut der Union und Deutschland nicht gut.

Die Junge Union war ursprünglich für Friedrich Merz.

Hat die Junge Union die Hoffnung, dass Herr Söder,

wenn er im Kanzleramt wäre, wieder der "alte" Herr Söder wird?

Nicht der, der Bäume umarmt, sondern Kruzifixe aufhängt?

Dass die CDU wieder stärker nach rechts rückt?

Ich glaube, dass der Kurs von Markus Söder sehr gut ankommt.

Bei uns ist der Wunsch da, eine starke Führungspersonen an

der Spitze zu haben, wir sehen zwei erfolgreiche Ministerpräsidenten.

Sowohl Armin Laschet als auch Markus Söder

haben von uns Unterstützung verdient.

Aber einer wird übler Verlierer sein.

Was würde die Junge Union machen, wenn Herr Laschet nicht aufgibt?

Wir haben ein Stimmungsbild aufgefangen.

Das war sehr klar.

Wir haben letzten Donnerstag festgelegt, wenn sie sich nicht

einigen, dass wir uns am Sonntag positionieren, das haben wir heute

getan - die Junge Union wird mit beiden weiter gut zusammenarbeiten.

Ich schätze beide Personen sehr.

Wir wissen, dass beide

große Sympathien bei ihren Anhängern haben.

Heinz macht weiter mit Fußball.

Und einem Ergebnis aus der Fußball-Bundesliga:

Borussia Dortmund hatte Werder Bremen zu Gast

und hat mit 4:1 gewonnen.

Dortmund steht in der Tabelle auf Platz 5, Bremen auf 13.

Die "FC Bayern München"-Führung hat auf die Äußerungen

von Trainer Hansi Flick zu seinen Zukunftsplänen reagiert.

In einer Presseerklärung teilte der Vorstand mit,

der FC Bayern missbillige die nun erfolgte einseitige Kommunikation

durch Hansi Flick und werde die Gespräche wie vereinbart

nach dem Spiel in Mainz fortsetzen.

Das Spiel ist für nächsten Samstag angesetzt.

Flick hatte gestern öffentlich gemacht, er habe dem Verein gesagt,

dass er am Ende der Saison den Vertrag auflösen möchte.

In der Formel 1 heute: Großer Preis der Emilia-Romagna in Imola.

Max Verstappen hat gewonnen.

Das turbulente Rennen war nach dieser Kollision zwischen George Russell

und Valtteri Bottas etwa eine halbe Stunde lang gestoppt worden.

Beide Fahrer blieben unverletzt.

Lewis Hamilton holte nach einem Kiesbett-Rutscher wieder auf

wurde Zweiter hinter Verstappen - Dritter: Lando Norris.

Vor einem Jahr haben wir hier im heute journal

über den Kapitän Tobias Kammann berichtet,

der auf Hoher See gewissermaßen in die Bugwelle der Pandemie geriet.

Im Dezember 2019 ging er an Bord der "Essen Express",

ein 366 Meter langer Containerriese der Reederei Hapag-Lloyd.

Vom Mittelmeer steuerte er Richtung Osten nach China,

und dort geradewegs auf eine Pandemie zu,

von der damals noch niemand wusste, dass es eine werden würde.

Quasi auf dem Scheitelpunkt der ersten Virus-Welle

fuhr er dann von China zurück nach Europa.

Statt den erwarteten drei Monaten verbrachte er am Ende

fast ein halbes Jahr auf dem Schiff, ohne einen einzigen Landgang.

Was er uns damals berichtete, und die Videos, die er uns schickte,

bildeten eine Art Schiffslogbuch der Pandemie.

Nun ist er wieder auf See und sendet uns erneut Filme,

die er und seine Crew gedreht haben.

Martin Niessen hat sie zusammengestellt.

Das Schiff ist ein anderes, diesmal die "Shanghai Express",

die Route aber die gleiche.

Vom Mittelmeer durch den Suezkanal,

den Indischen Ozean, bis China und zurück.

Tobias Kammann ist wieder auf großer Fahrt.

Mitte März, in Valencia, hat der 40-Jährige zuletzt In mid-March, in Valencia, the 40-year-old last

festen Boden unter den Füßen gehabt. had solid ground under his feet.

Diesmal aber ist er vorbereitet:

Ich habe tatsächlich mehr Zahnbürsten

und ich habe auch mehr Süßigkeiten mitgekommen.

Mehr Nervennahrung, weil Lakritze schwer zu bekommen sind im Ausland. More nerve food, because liquorice is hard to get abroad.

Auf Hoher See ändert Corona auf den ersten Blick nicht viel.

Wartungsarbeiten an der Maschine, Reparaturen an Containern

oder frischer Lack für die Stahlwände - Alltag an Bord.

Wäre da nicht das tägliche Fiebermessen

und permanentes Desinfizieren.

V.a. in den Häfen zeigt sich dann,

wie sehr die Pandemie die Schifffahrt verändert hat.

Kontakte sind auf ein Minimum reduziert.

Wer, wie Lotsen, an Bord kommen muss, trägt Schutzkleidung.

Landgänge für die Crew gibt es nicht. There are no shore excursions for the crew.

In einigen EU-Häfen wäre das theoretisch möglich,

aber sowohl der Hafen als auch ich raten den Leuten davon ab,

weil eine Infektion an Bord katastrophal wäre für das Schiff.

Doch nicht nur mikroskopisch kleine Viren machen ihnen das Leben schwer. But it's not just microscopic viruses that make life difficult for them.

Kurz vor Ostern steht die "Shanghai Express",

wie hunderte andere Schiffe, vor dem Suezkanal im Stau. like hundreds of other ships, in a traffic jam in front of the Suez Canal.

Mit mehr als drei Tagen Verspätung passiert sie den Kanal

und den havarierten Containerriesen "Ever Given".

Um die Stimmung zu heben, gibt es zu Ostern kleine Präsente für die Crew.

Schokolade, in bunte Servietten eingepackt und zugetackert.

Und vom Schiffskoch eine philippinische Version And a Filipino version from the ship's cook

des Osterlamms: ein Spanferkel.

Wirklich verbessert hat sich ihre Situation

auch im zweiten Jahr der Pandemie nicht.

Weltweit warten 200.000 Seeleute darauf,

von oder an Bord zu gelangen.

Wenn ich zwei Wünsche frei hätte,

dann würde ich mir mehr Häfen wünschen, weltweit,

in denen ein verlässlicher und akzeptabler Besatzungswechsel

möglich ist.

Der zweite Wunsch wäre, dass wir möglichst schnell

eine Impfung bekommen, damit wir unseren Job weitermachen können.

* Musik *

Karaoke singen, ein bisschen Sport, ein Tischkicker-Turnier -

viel Abwechslung hat die 23-köpfige Besatzung The 23-strong crew has plenty of variety

der "Shanghai Express" nicht.

Ob sie dieses Mal pünktlich nach Hause kommen?

Ich bin vorsichtig optimistisch.

Ich weiß, das ist gefährlich,

aber wir hoffen das Beste, so ist der Seemann.

Der Fahrplan sieht Mitte Juni vor.

Wenn ihnen nicht wieder winzige Viren oder riesige Schiffe

einen Strich durch die Rechnung machen. put a spanner in the works.

Und wir schauen jetzt noch in die nähere Zukunft,

die bietet ja auch schon einiges an Unwägbarkeiten. which already offers a number of imponderables.

Aber auch feststehende Termine. But also fixed dates.

Einige wichtige hat Kamran Safiarian ausgewählt, Kamran Safiarian has selected a few important ones,

für unseren Wochenausblick.

Am Montag werden die Grünen

ihre Kanzlerkandidatin oder den Kanzlerkandidaten nominieren:

Annalena Baerbock oder Robert Habeck.

Die beiden Parteichefs wollen sich vorher untereinander einigen.

Die endgültige Entscheidung

fällt dann auf dem Grünen- Parteitag im Juni.

Ebenfalls am Montag wird die UEFA über die endgültigen Spielorte

der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr entscheiden.

Von zwölf Austragungsorten hatten zuletzt neun Städte Out of twelve venues, nine cities had recently

grünes Licht bekommen.

Voraussetzung: eine gewisse Zuschauergarantie. Prerequisite: a certain guarantee of spectators.

Offen noch, ob München dabei sein wird, wo vier Spiele geplant sind. It remains to be seen whether Munich will be involved, where four matches are planned.

Ab Dienstag wird der U-Ausschuss

im Fall Wirecard in die entscheidende Runde gehen.

Wirtschaftsminister Altmaier und Finanzminister Scholz

werden befragt, und auch Kanzlerin Merkel am Freitag.

Wer trägt politisch Verantwortung?

Der Schaden im Wirecard-Skandal wird auf über 3 Mrd. Euro geschätzt. The damage in the Wirecard scandal is estimated at over 3 billion euros.

Am Mittwoch will der Bundestag

das ergänzte Infektionsschutzgesetz verabschieden. adopt the amended Infection Protection Act.

Es sieht eine bundeseinheitliche Notbremse vor,

ab einer Inzidenz von 100 - an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

Dann sollen unter anderem Ausgangssperren Then, among other things, curfews

von 21 Uhr bis 5 Uhr in Kraft treten.

Die Wetteraussichten zum Start in die neue Woche: The weather forecast for the start of the new week:

Im Norden scheint häufig die Sonne, sonst überwiegen die Wolken.

V.a. in einem Streifen von der Eifel bis zum Bayerischen Wald

gibt es Schauer.

Am Nachmittag sind im Osten auch Gewitter möglich.

In den nächsten Tagen bleibt es beim Mix aus Sonne,

Wolken und gewittrigen Schauern.

Das war's von uns.

Eine interessante Woche steht uns bevor, hier im heute journal

erwarten Sie dazu morgen Abend Claus Kleber und Gundula Gause.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Auf Wiedersehen.