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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 09.03.2021 - Demokratie in Gefahr - US-Republikaner bereit zur Gewalt

heute journal vom 09.03.2021 - Demokratie in Gefahr - US-Republikaner bereit zur Gewalt

Die folgenden Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Wenn jetzt noch genug Impfstoff kommt, könnte es losgehen:

mit einem wirklich flächendeckenden schnellen Durchimpfen.

Hausärzte und Betriebsärzte sind überzeugt,

dass sie das aus langer Erfahrung gut hinbekommen.

Zu jeder Grippesaison machen sie das schließlich auch

und impfen in wenigen Wochen viele Millionen Menschen.

Vorausgesetzt, sie müssen nicht noch viel Zeit

für das Ausfüllen umfänglicher Formulare aufwenden.

Oder sich an zu kleinteilige Vorgaben halten,

ab wann sie wen impfen dürfen, dann wird's nämlich kompliziert.

Es gibt allerdings noch ein Problem: Bund und Länder müssen

noch miteinander verhandeln, wie die Impfdosen verteilt werden.

Morgen soll es dazu eine Sitzung der Gesundheitsminister geben.

Dominik Lessmeister berichtet.

Thorsten Lenthe gehört zu den wenigen niedergelassenen Ärzten,

die bereits impfen.

Seine Praxis im Nordsaarland gehört zu einem Pilotprojekt.

111 Mal AstraZeneca hat er bereits gespritzt.

Morgen kommt die nächste Lieferung.

Das Modell "Impfen beim Hausarzt" kommt an.

Die Patienten warten darauf.

Sie fragen einen schon seit vielen Wochen,

wann des denn endlich losgehen kann.

Der Hausarzt hat eine unheimlich hohe Akzeptanz.

Selbst bei fremden Patienten ist es für die Menschen ganz anders,

wenn sie sich beim Hausarzt impfen lassen wie im Impfzentrum.

Ab April sollen die Praxisärzte in Deutschland

flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen,

das Impftempo erhöhen.

Von den rund 75.000 Arztpraxen könnten bundesweit 50.000

jeweils 20 Impfstoffdosen von Montag bis Freitag verabreichen.

Macht fünf Millionen Corona-Impfungen pro Woche,

so Berechnungen der Kassenärzte.

Eine vollständige Immunisierung

könnte so bis Anfang August abgeschlossen sein.

Die Hausärzte fordern:

Dass wir faktisch ohne Bürokratie

oder mit unserer üblichen Impfthematik,

die wir sowieso an den Tag legen, hier impfen können.

Dass der Impfstoff uns üblicherweise

über die Apotheken-Lieferketten zugstellt wird

und wir anfangen können zu arbeiten.

Bisher wird in Deutschland in Impfzentren geimpft.

Mit Anmeldeverfahren

nach Priorisierung der Ständigen Impfkommission.

Solange nicht genügend Impfstoff da sei,

mache es auch Sinn, daran festzuhalten, sagt die STIKO.

Ich sehe die Gefahr,

dass diese Priorisierung immer weiter aufgeweicht wird.

Einerseits durch politische Erlasse,

die da Berufsgruppen in den Vordergrund stellt.

Und anderseits auch dadurch,

dass sich manche Menschen besser Gehör verschaffen können

als die besonders gefährdeten Gruppen der Älteren im Moment.

Doch Impfstoff sollte in den nächsten Monaten

immer weniger ein Problem sein.

Bund und Länder rechnen im zweiten Quartal des Jahres

mit der Lieferung von rund 60 Mio. Impfstoffdosen.

Deshalb werden auch die Betriebsärzte

eine wichtige Rolle bei der Verteilung spielen müssen.

Daimler bot an, Mitarbeiter zu impfen.

Auch der Versicherungskonzern Allianz bereitet sich vor.

Unser Ziel ist es, allen Allianz-Mitarbeitern

möglichst schnell ein Impfangebot zu unterbreiten.

Und wir denken zusätzlich darüber nach,

den Angehörigen der Mitarbeiter dieses Angebot zu machen.

Morgen wollen Bund und Länder entscheiden,

wie das Mehr an Impfstoff in den nächsten Monaten

genau verteilt wird.

Die Impfzentren brauchen Verstärkung.

Ohne den Einsatz von Arztpraxen wie die von Thorsten Lenthe

wird das nicht zu schaffen sein.

Interessant wird sein, wie sich die Gesellschaft verhält,

wenn, sagen wir mal, die Hälfte geimpft ist,

die Infektionszahlen aber trotzdem noch hoch sind.

Wie verhalten sich die, die sich dann relativ sicher fühlen?

Viel wird sicher davon abhängen, ob die Impfstoffe

nicht nur einen selber vor schweren Verläufen schützen,

sondern auch die Gefahr senken, dass man andere ansteckt.

Das ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Trotzdem wird sich schon sehr bald die Frage stellen,

ob der Impfpass zur Eintrittskarte wird.

Und wie sich dann jene fühlen, die sich nicht impfen lassen können,

auch wenn sie gerne würden, Schwangere z.B.

Bei denen ist das immerhin endlich.

Andere haben chronische Erkrankungen,

mit denen sie grundsätzlich nicht geimpft werden können.

Da dürften noch einige Diskussionen auf uns zukommen.

Dass das keine leichten Fragen sind,

lässt sich z.B. jetzt schon in Pflegeheimen beobachten.

Ein Beispiel von Petra Otto.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Und keine falschen Erwartungen haben.

Silvia Bromberger dachte, die FFP2-Maske,

die sei sie endlich los hier auf Station.

Sie ist zweimal geimpft und die Bewohnerinnen ebenfalls.

Doch an den strengen Vorschriften wird bislang nicht gerüttelt.

Das macht sie sauer.

Mit der ganz oberen Regierung, weil die haben ja so drauf gedrängt,

dass die Altenheime bevorzugt werden,

um neuen Infektionen vorzubeugen und was weiß ich.

Aber dass sie dann jetzt auch weiterdenken,

die Masken weglassen, weniger Tests, da kommt einfach nichts.

Gerda Brandes darf in den Garten,

aber kein Kontakt zu anderen Gruppen im Haus -

absurd, alle geimpft.

Draußen gibt es Lockerungen, wann gehen hier die Türen auf?

Das weiß ich ja nicht, ob wir ehr raus dürfen.

Es wäre schön, wenn der Schwiegersohn mal kommen darf

und die andere Tochter.

Es darf ja immer nur einer.

Es ging schon um Kontakt- erleichterungen, nur eben nicht

bei den Pflegbedürftigen beim letzten Bund-Länder-Gipfel.

Ich bin enttäuscht, dass die Pflegeheime vergessen werden

bei Öffnungsschritten in eine neue Normalität.

Die Menschen in den Einrichtungen sehnen sich nach Gemeinschaft

und dafür brauchen wir jetzt die rechtlichen Regelungen,

damit wir das wieder ermöglichen können.

Die Impfung, sie scheint nicht immun zu machen gegen die Angst.

Warum sonst testen sie noch immer die geimpften Bewohnerinnen

zweimal wöchentlich und die Mitarbeitenden sogar täglich?

Das fragt sich auch die Heimleiterin.

Wir sind der Meinung, dass wir einfach jetzt,

wo wir wirklich zwei Wochen nach der Impfung sind,

dass man jetzt wirklich überlegen muss,

was für Lockerungen kann's geben.

Die Frage ist schon, was bringt uns denn diese Impfung,

wenn sich dadurch bei uns nichts ändert im Haus.

Geduld, Geduld, mahnt da der baden- württembergische Sozialminister

mit bangem Blick auf steigende Zahlen.

Das muss man wissen:

Auch die Inzidenz bei den vulnerablen Gruppen

ist natürlich dann höher, wenn sie in der Gesamtgesellschaft höher ist,

auch wenn wir dort eine gute Impfquote haben.

Wir wollen auf der sicheren Seite sein.

Das wollen sie doch auch, aber eben auch ein bisschen mehr Freiheit:

Die Mutter mal spontan besuchen,

nicht nach der Uhr und mit Anmeldung.

Wir haben Verständnis.

Aber jetzt, nach der Impfungszeit,

ein bisschen mehr Leben und Gemeinsamkeit.

Dieses Corona macht Familien kaputt.

Einfach mal wieder ihr Urenkelchen sehen.

Jetzt, da sie geimpft ist.

Die Hoffnung auf mehr Freiheiten dank Impfung,

da richtet sich das Auge des Bundesbürgers und der Bundesbürgerin

natürlich auch auf die Ferien.

Okay, große Pläne für Ostern lässt man wohl besser.

Aber der Sommer winkt schon verlockend

und erst recht alles, was danach kommt.

Die Briten buchen schon eifrig.

Die vielreisenden Deutschen würden das auch gern.

Und die Reisebranche,

die heute ihre alljährliche Tourismusmesse eröffnete,

wartet nur darauf, dass endlich wieder Koffer gepackt werden.

Wenn nur die Ungewissheit nicht wäre.

Malin Ihlau berichtet.

Die Fächer für die neuen Reisekataloge: Sie sind leer.

Einige Reiseveranstalter haben für dieses Jahr

keine neuen Kataloge drucken lassen, so verunsichert ist die Branche.

Auch Ralf Philipps Reisebüro im niedersächsischen Bergen ist leer

und das geht schon ein Jahr so.

Fünf Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Der Reisekaufmann musste an sein Erspartes gehen

und einen Kredit aufnehmen.

Die augenblickliche Situation im Reisebüro ist schlecht.

Wir haben einen sehr hohen Buchungsrückgang

von über 95 % und sehr wenig Kundschaft, kaum Nachfrage.

Das ist keine schöne Situation.

Doch ein wenig Hoffnung bleibt für Buchungen im Sommer.

Um das flaue Geschäft noch anzukurbeln,

locken viele Reiseveranstalter mit Frühbucherrabatten,

Flex-Tarifen und kundenfreundlichen Stornobedingungen.

Leer sind auch die Messehallen

der Internationen Tourismusbörse in Berlin.

Die wichtigste Reisemesse findet digital

und ausschließlich für Fachbesucher statt.

Die Branche spricht von der schwersten Krise

der Nachkriegsgeschichte.

Ein Umsatzeinbruch vom Rekordjahr 2018/19

zu letztem Jahr um 65 %.

Wegen der strengen Quarantänemaßnahmen

und der fehlenden Öffnungsperspektive

buchen die Menschen kaum Reisen.

Wir hoffen darauf,

dass die Quarantäne-Regelungen entsprechend wegfällt

und ersetzt wird

durch ein sehr leistungsfähiges, engmaschiges Testverfahren.

Dann haben wir eine Basis,

dass Deutsche wieder zurückkommen können,

ohne diesen Restriktionen zu unterliegen.

Wenn der Sommer ausfallen sollte,

haben wir ein nachhaltiges wirtschaftliches Problem.

Reisebüros und Veranstalter

geben das laufende Jahr wirtschaftlich noch nicht ganz auf.

Die Mittelmeerregion ist die Urlaubshoffnung.

Die TUI kündigt Reisen auf die Balearen an, ab Ostern.

Grundsätzlich sind die Deutschen in Reiselaune.

Alle Umfragen, die wir machen, zeigen, dass die Reiselust,

das Reisebedürfnis nach wie vor bei der Bevölkerung vorhanden ist.

Wir werden gewisse Änderungen im Reiseverhalten haben.

Die Frage: "Komme ich sicher wieder zurück nach Hause?"

spielt eine wesentliche Rolle.

Da hat man sich früher keine Gedanken gemacht.

Über Ostern war sein Hotel im Harz quasi ausgebucht.

Doch nun sagen die Gäste reihenweise ab.

Das frustriert Hotelier Thomas Rust.

Wenn wir unseren Kunden ständig mitteilen müssen:

Ihr dürft kommen, ihr dürft nicht anreisen,

ihr müsst verschieben, ihr könnt stornieren,

ist das keine gute Grundlage für ein Geschäft - das tut weh.

Keine Perspektive für Ostern schmerzt besonders

nach dem Bombenwinter im Harz ohne Gäste.

Es ist leider so: Wenn irgendwo Geld verteilt wird,

dann gibt es immer welche,

die das mit krimineller Energie ausnutzen.

Man konnte geradezu die Uhr danach stellen,

wann Betrugsfälle mit Corona-Hilfen bekannt werden würden.

Leider hat das jetzt auch Folgen für die,

denen das Geld wirklich zusteht.

Wegen Betrugsverdachts bei den Corona-Staatshilfen für Unternehmen

sind die Abschlagszahlungen vorübergehend gestoppt worden.

Es bestehe in einigen Fällen der Verdacht,

dass unrechtmäßig Hilfsgelder erschlichen worden seien,

teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums mit.

Ermittlungen seien aufgenommen,

die Abschlagszahlungen würden derzeit einer Prüfung unterzogen

und seien kurzfristig angehalten.

Sie stünden in Kürze wieder zur Verfügung.

Bundeskanzlerin Merkel hat auf dem digitalen Integrationsgipfel

mehr gegenseitigen Respekt gefordert.

Der sei wesentlich für den Zusammenhalt einer Gesellschaft.

Die 120 Gipfelteilnehmer diskutierten

den Nationalen Aktionsplan Integration der Bundesregierung.

Der sieht zahlreiche Vorhaben für mehr Teilhabe

und gleiche Repräsentation im Gesundheitswesen,

in Kultur, Medien und Sport vor.

Die Opposition kritisierte,

dass es für bessere Integration v.a. konkrete Taten brauche.

Der Klimabeauftragte der neuen US-Regierung, John Kerry,

hat bei einem Besuch der EU-Kommission in Brüssel

dazu aufgerufen, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Kerry warnte, die Zusagen nach dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015

reichten nicht aus, um die globalen Erwärmung unter zwei Grad zu halten.

Die USA waren kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Biden

dem Pariser Klimaabkommen wieder beigetreten.

Deutschland steht nach einer EU-Untersuchung

im Fokus von Desinformationskampagnen aus Russland.

Kein anderer EU-Mitgliedsstaat werde heftiger angegriffen,

heißt es in einem Bericht,

den der Europäische Auswärtige Dienst in Brüssel veröffentlichte.

Darin ist sowohl von systematischen Kampagnen auf politischer Ebene

die Rede als auch von Kampagnen von Medien, die dem Kreml nahestehen.

Die Regierung in Moskau bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich"

und das russische Außenministerium warf dem Westen Propaganda vor.

Jede Gesellschaft lässt sich mit Desinformation verunsichern.

Das Wissen um die giftige Wirkung von Gerüchten

ist so alt wie die Menschheit.

Aber Desinformationskampagnen wirken vor allem dann,

wenn sie auf fruchtbaren Boden gepflanzt werden.

Und es einflussreiche Gärtner gibt, die dafür sorgen,

dass die Saat aufgeht.

In den USA ließ sich geradezu exemplarisch beobachten,

wie zerstörerisch permanentes Lügen und Polarisieren wirken können.

Vor allem wenn der oberste Repräsentant des Staates

diesen selbst von innen angreift.

Am Ende wurde ja sogar der Glaube

an den Urkern demokratischen Handelns erschüttert:

der Glaube an eine freie und geheime Wahl,

bei der es mit rechten Dingen zugeht.

Zu sehen, wie schwer es den demokratischen Institutionen fiel,

sich dagegen zu wehren, war für viele Beobachter eine bittere Lektion.

Auch für unseren USA-Korrespondenten Elmar Theveßen.

Der Frühling ist fast da, ein neuer Präsident,

alles wird gut, würde man so gern sagen.

Aber die Sicherheitsbehörden warnen:

Extremisten wollen das Kapitol sprengen.

Auch dem neuen Mann im Weißen Haus drohe weiter Gefahr.

Im Februar 1933 war der neu gewählte Präsident Franklin Roosevelt

in Miami.

Gerade erst hatte er seine kleine Ansprache beendet, da:

* Schüsse *

Roosevelt blieb unverletzt, ein Mann starb.

So wie damals ist die Bedrohung

für die amerikanische Demokratie und ihre Repräsentanten real.

Am 6. Januar hatten sie den Tod von Vizepräsident Mike Pence gefordert.

Der Hass sitzt tief bei vielen Anhängern von Donald Trump

und die Bereitschaft zu Gewalt.

Für das konservative American Enterprise Institute

hat Daniel Cox erforscht, dass immer mehr Republikaner

demokratische Politiker und Wähler als Verräter ansehen.

Wenn du fest daran glaubst, dass deine politischen Gegner

nicht nur Gegner, sondern Feinde sind,

kannst du damit erschreckendes Verhalten rechtfertigen.

Sie glauben, dass die anderen

eine existentielle Bedrohung für das Land sind.

In der Umfrage wurde die Stimmung unter Republikanern erkundet.

Dem Satz: "Der traditionelle American way of life

verschwindet so schnell, dass wir vielleicht Gewalt anwenden müssen,

um ihn zu retten", stimmten 55 % der Befragten zu.

Wir sind sehr schnell an einem dunklen Ort,

wenn die Leute lange gültige demokratische Normen ignorieren.

Einer der Gründe ist das fehlende Vertrauen

in unser gegenwärtiges politisches System.

Dieses Vertrauen müht sich der neue Präsident,

in Corona- und Wirtschaftskrise wiederaufzubauen,

als einer, der sich kümmert, der Ängste nimmt.

Hab keine Angst, Honey, du bleibst gesund, und auch deine Mom,

dafür sorgen wir.

Aber parallel dazu, so meint Cornell Belcher,

geht der Angriff auf die Demokratie längst weiter.

Nachdem die Rebellion am Kapitol niedergeschlagen wurde,

gibt es jetzt den kalten Bürgerkrieg und die Mini-Rebellionen

überall in unserem Land.

Republikaner in den Bundesstaats- parlamenten versuchen,

die Wählerrechte einzuschränken.

Noch weniger Wahllokale, noch strengere Regeln,

Einschränkungen für die Briefwahl.

In den ersten Monaten 2020 gab es 35 Gesetzentwürfe

für Wahleinschränkungen in 15 Bundesstaaten.

2021 sind es nun 165 neue Gesetzentwürfe

in 33 Bundesstaaten.

Weil die neuen Auflagen besonders für Minderheiten

das Wählen erschweren, nennen Kritiker das Rassismus

und erinnern daran, wie die weißen Rassisten des Ku-Klux-Klans

1925 aufmarschierten,

um ihren menschenfeindlichen American Way of Life zu verteidigen.

Es ging ihnen um den Erhalt ihrer Macht.

Vielen Aufrührern vom 6. Januar ging es um das Gleiche:

Machterhalt mit allen Mitteln.

Wir müssen konstant an der Demokratie arbeiten.

Die Bürger können sich nicht einfach freinehmen.

Der Gedanke von einem gescheiterten Staat Amerika

ist für viele fast unvorstellbar, aber es kann passieren,

wenn wir nicht aufpassen.

Dass alles gut wird, würde man gern sagen,

aber noch muss die amerikanische Demokratie so geschützt werden,

nicht vor Angriffen von außen, sondern von den eigenen Bürgern.

Zurück nach Deutschland.

Hierzulande gibt es ja neuerdings gefühlte 80 Mio. Hobby-Virologen.

Schon viel länger gibt es ähnlich viele Bundestrainer.

Die genau erklären können, wer in der Nationalmannschaft spielen sollte

und wie gespielt werden sollte.

Und was der Trainer alles falsch macht.

Manchmal macht er aber auch etwas richtig.

Jogi Löw machte immerhin so viel richtig,

dass Deutschland Weltmeister wurde.

Zweifellos der Höhepunkt seiner Trainer-Karriere.

So schön wie in diesem Sommer 2014 wurde es dann auch nicht mehr,

und spätestens seit der letzten WM 2018 war klar:

Das wird nicht mehr ewig so weitergehen,

mit Jogi und der Mannschaft.

Heute gab er bekannt, dass er nach der EM aufhören wird.

Eike Schulz.

Die Ankündigung eines Weltmeister-Trainers

wirkt überraschend auf den ersten Blick,

auf den zweiten wie eine Befreiung für Joachim Löw.

Nach dem WM-Desaster in Russland baut Löw seine Mannschaft um,

dann kommt die Pandemie und das 0:6 in Spanien:

Eine historische Niederlage von unglaublicher Wucht.

Die Schlagzeilen: "Tiefpunkt", "Ein Jahr zum Vergessen",

"Krise und kein Ende".

Beratungen folgen, Löw bleibt kämpferisch, aber Informationen,

die nach außen dringen, zeigen fehlendes Vertrauen im DFB.

Da herrscht dann vielleicht auch Explosionsgefahr bei mir,

wenn die Dinge dann vielleicht so nach außen gehen,

die nicht dann nach außen gehören.

Löw war immer ein Projekt-Typ, der machen durfte, was ihm vorschwebte.

Die Kritik wird stärker, als Löw Spieler wie Boateng, Müller

und Hummels 2019 aussortiert für seinen Neuanfang.

Aber während seine Mannschaft abbaut,

kommt das Trio in der Bundesliga wieder in Form.

Vor seinem Rücktritt plant Löw nun mit 61 Jahren,

den Traum vom EM-Titel zu leben und öffnet wieder Türen.

Wie kann die Mannschaft ein gutes Turnier spielen?

Was braucht die Mannschaft? Welche Spielertypen brauchen wir?

Was brauchen wir auf den einzelnen Positionen,

um den größtmöglichen Erfolg zu garantieren?

Der Nachfolger von Löw?

Nicht Jürgen Klopp.

Nein, ich werde im oder nach diesem Sommer

nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen.

Ich habe ja einen Job.

Einer, der hoch gehandelt wird, bleibt Hansi Flick,

der mit Bayern sechs Titel in einem Jahr gewinnen konnte,

Voraussetzung, er will und Bayern ließe ihn zu alten Freunden gehen.

Und wir bleiben beim Fußball:

ARD und ZDF werden einen Großteil der Spiele

bei der Heim-EM 2024 in Deutschland zeigen.

34 Begegnungen, darunter alle Spiele der deutschen Mannschaft,

das Eröffnungsspiel, Halbfinale und Finale

sind im Ersten und Zweiten zu sehen.

Die öffentlich-rechtlichen Sender

einigten sich darüber mit dem Rechteinhaber Telekom.

Im Gegenzug erhält die Telekom Sendelizenzen für Begegnungen

der EM in diesem Jahr und der WM 2022 in Katar,

die aber auch im gewohnten Umfang bei ARD und ZDF zu sehen sind.

Dazu ZDF-Intendant Thomas Bellut:

Über die für beide Seiten faire Vereinbarung freue ich mich sehr.

Damit können wir unserem Publikum die Höhepunkte,

die attraktivsten Spiele der Heim-EM 2024

im frei empfangbaren Fernsehen zeigen.

Sicher doch für alle Fußballfans und für die Beitragszahler

eine gute Nachricht.

Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung der OECD in diesem Jahr

stärker wachsen, als bislang gedacht.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

hat ihre Prognose deutlich angehoben.

Valerie Haller, wie kommt es zu dieser neuen Einschätzung?

Das liegt an den Impfstoffen, die es mittlerweile gibt.

Laut OECD heißt die beste Wirtschaftspolitik derzeit: impfen.

Daher haben sich auch fast überall die Wachstumsaussichten verbessert.

Auch stützen staatliche Corona-Hilfspakete

in einigen Ländern die Wirtschaft.

Die OECD sieht die Zukunft deutlich rosiger.

Weltweit soll die Konjunktur dieses Jahr um 5,6 % wachsen.

Bessere Aussichten auch für Deutschland, plus 3 %.

Mit besonders kräftigem Wachstum

rechnet die Organisation für die USA, plus 6,5 %.

Das Tempo beim Impfen ist entscheidend, meint die OECD.

Wer hier die Nase vorn hat,

kommt auch wirtschaftlich schneller auf die Beine.

Und die Amerikaner impfen, was das Zeug hält.

Etwa 90 Mio. Shots haben sie offenbar bereits verimpft.

Die Europäische Union hingegen weniger als die Hälfte.

Auch Bidens Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket funktioniert nur,

wenn die Pandemie besiegt wird.

Denn Wachstum entsteht nur,

wenn das Geld auch ausgegeben werden kann.

Der Aktienmarkt hat das Ende der Corona-Pandemie

längst vorweggenommen.

Etliche Börsen erreichen Rekorde, auch der DAX.

Laut OECD werden die Amerikaner schon im Laufe des Sommers

Vorkrisenniveau erreichen.

Die Europäer hingegen sind erst gegen Ende kommenden Jahres soweit.

Nach dem Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan

hat sich heute der Buckingham-Palast geäußert.

Die Königin nehme die Rassismus-Vorwürfe sehr ernst

und die ganze Familie sei traurig zu erfahren,

in welchen Schwierigkeiten sich das Paar befunden habe.

Die beiden waren in einem viel beachteten Interview

im US-Fernsehen aufgetreten.

Darin beklagten sie rassistische Anspielungen im Königspalast.

Außerdem sei ihre Bitte

nach psychologischer Unterstützung ignoriert worden.

Die Pandemie führte ja auch dazu, dass es unendlich vieles gab,

was nicht mehr gesehen wurde.

So viel unbetrachtete Kunst, zum Beispiel.

Insofern berührt es geradezu,

wenn man plötzlich wieder Menschen im Museum sieht.

So wie hier in der Kunsthalle Mannheim, die als einer der ersten

heute wieder öffnete, mit Online-Tickets, Maske und Abstand.

Aber immerhin: Kunstwerke direkt mit den eigenen Augen sehen und fühlen.

Für alle anderen bleiben virtuelle Ausstellungsbesuche.

Oder jetzt unser Bericht von Claudio Armbruster,

der vorab mit seinem Kamerateam

die Mannheimer Anselm-Kiefer- Ausstellung besuchen durfte.

60 Mio. Erbsen in Bleiplatten gepresst.

Erbsenzählerei - das war Anselm Kiefers Reaktion

auf die Volkszählung in Deutschland Ende der 80er.

Sein Protest gegen Kontrolle und Datenspeicherung:

immer noch aktuell.

Seit vier Monaten steht und hängt Kiefers Kunst hier in Mannheim rum.

Gut abgehangen, würde der Fleischer sagen.

Endlich wird geöffnet.

Entwurzelte Palmen, Frauen ohne Kopf, Bücher aus Blei

und Bilder, hoch wie Häuser.

Wie so oft bei Anselm Kiefer ist die erste Reaktion des Betrachters:

Überwältigung durch Größe.

Wie geht das Museum

mit der schieren Größe dieser Bilder und dieser Werke um?

Einerseits ist es so, dass diese großen lichten Räume des Neubaus

für die Werke Kiefers auch geschaffen sind,

aber dann bemerkte man, so groß sind die ja auch nicht.

Z.B. das Bild hier hinter mir

hätte unten ins Erdgeschoss gar nicht gepasst.

Deswegen ist in diesem Saal sogar in der Planung des Museums

ein Meter draufgelegt.

Man hat also eine Sechs-Meter-Wandhöhe geschaffen,

um Kiefers Werke hier präsentieren zu können.

Mannheim baut also die Räume höher nur für Kiefer.

Dem wird's gefallen.

Wir wechseln Ort und Zeit: Südfrankreich vor zwei Jahren.

Zu Besuch in Anselm Kiefers Hort der Kunst.

“La Ribaute“ nennt er dieses 50 Hektar große Gelände,

auf dem viele seiner Werke entstanden sind

und heute noch stehen.

Nicht für die Öffentlichkeit, nur für ihn.

Warum macht er Kunst?

Ich mache Kunst, weil ich glaube, dass die Welt gar nicht existiert.

Das ist alles eine Illusion.

Erst dann, wenn ein neuer Zusammenhang hergestellt wird,

wenn ich Punkte, die an sich auseinanderliegen, verbinde,

also alle Dinge neu verbinde, dann ist das real.

Ich mache Kunst, um real zu sein.

Und was hat es mit diesem Ort auf sich, seiner Kunstwelt?

Das ist mein Spielplatz.

Wenn wir arbeiten, gehen wir immer

auf die Erfahrungen der Kindheit zurück.

Und ich spiele hier wie ein Kind.

Ich bin ja aufgewachsen in Donaueschingen.

Und als ich geboren wurde, wurde in der Nacht unser Haus gebombt.

Und dann hatte ich den besten Spielplatz.

Wunderbare Ruine und die Backsteine habe ich genommen,

um Häuser zu bauen.

Das war mein einziges Spielzeug, was anderes gab es nicht.

Zurück in der Mannheimer Kunsthalle.

Auch hier: Das Spiel mit den Trümmern, immer wieder.

Die Beschäftigung mit dem Krieg und dem Holocaust,

mit Religion, Geschichte und Mythos.

Aus alldem entsteht Kiefers Kunst - sehr große Kunst.

Wieder in Museen, Kinos, Theater und Konzerte gehen:

Man sehnt sich danach

und wird all das dann vielleicht mehr zu schätzen wissen als zuvor.

Um die Folgen der Pandemie

geht es gleich auch in der 37-Grad- Reportage "Unser verrücktes Jahr".

Die Kollegen haben drei kleine Unternehmen

durch das Corona-Jahr begleitet.

Um 0 Uhr meldet sich dann Nazan Gökdemir

mit dem "heute journal up:date".

Bis morgen, auf Wiedersehen.

Weltweit war der Februar wieder zu warm.

Aber: blaue Flecken, intensiv über Nordamerika,

zeigen einen massiven Kälteausbruch aus der Arktis.

Genauso über Russland und Teilen Europas.

Es war ja zeitweise sehr kalt bei uns.

Dennoch war die Temperatur weltweit deutlich über dem Durchschnitt.

Europa im Überblick: Im Süden Europas und auch bis zur Arktis zu warm,

Richtung Russland aber deutlich zu kalt.

Vom Westen kommt ein Sturmtief auf und erreicht uns mit seinem Sturmfeld

hauptsächlich am Donnerstagvormittag mit teils orkanartigen Böen.

In der Nacht gibt es Regen und Schnee im Südosten, inklusive Glätte.

Im Westen bildet sich Nebel, sonst klart es auf.

Morgen lassen Regen und Schnee im Südosten allmählich nach.

In den östlichen Landesteilen gibt es viel Sonne,

aber von Westen drängen neue Wolken ins Land.

Der Wind dreht auf Süd- bis Südwest und frischt weiter auf.

Richtung späten Nachmittag und Abend gibt's dann auch den ersten Regen.

Der Sturm erreicht uns am Donnerstag mit orkanartigen Böen im Nordwesten,

verbreitet Sturmböen und viel Regen.


heute journal vom 09.03.2021 - Demokratie in Gefahr - US-Republikaner bereit zur Gewalt heute journal vom 09.03.2021 - Democracy in danger - US Republicans ready for violence

Die folgenden Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Wenn jetzt noch genug Impfstoff kommt, könnte es losgehen:

mit einem wirklich flächendeckenden schnellen Durchimpfen.

Hausärzte und Betriebsärzte sind überzeugt,

dass sie das aus langer Erfahrung gut hinbekommen.

Zu jeder Grippesaison machen sie das schließlich auch

und impfen in wenigen Wochen viele Millionen Menschen.

Vorausgesetzt, sie müssen nicht noch viel Zeit

für das Ausfüllen umfänglicher Formulare aufwenden.

Oder sich an zu kleinteilige Vorgaben halten,

ab wann sie wen impfen dürfen, dann wird's nämlich kompliziert.

Es gibt allerdings noch ein Problem: Bund und Länder müssen

noch miteinander verhandeln, wie die Impfdosen verteilt werden.

Morgen soll es dazu eine Sitzung der Gesundheitsminister geben.

Dominik Lessmeister berichtet.

Thorsten Lenthe gehört zu den wenigen niedergelassenen Ärzten,

die bereits impfen.

Seine Praxis im Nordsaarland gehört zu einem Pilotprojekt.

111 Mal AstraZeneca hat er bereits gespritzt.

Morgen kommt die nächste Lieferung.

Das Modell "Impfen beim Hausarzt" kommt an.

Die Patienten warten darauf.

Sie fragen einen schon seit vielen Wochen,

wann des denn endlich losgehen kann.

Der Hausarzt hat eine unheimlich hohe Akzeptanz.

Selbst bei fremden Patienten ist es für die Menschen ganz anders,

wenn sie sich beim Hausarzt impfen lassen wie im Impfzentrum.

Ab April sollen die Praxisärzte in Deutschland

flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen,

das Impftempo erhöhen.

Von den rund 75.000 Arztpraxen könnten bundesweit 50.000

jeweils 20 Impfstoffdosen von Montag bis Freitag verabreichen.

Macht fünf Millionen Corona-Impfungen pro Woche,

so Berechnungen der Kassenärzte.

Eine vollständige Immunisierung

könnte so bis Anfang August abgeschlossen sein.

Die Hausärzte fordern:

Dass wir faktisch ohne Bürokratie

oder mit unserer üblichen Impfthematik,

die wir sowieso an den Tag legen, hier impfen können.

Dass der Impfstoff uns üblicherweise

über die Apotheken-Lieferketten zugstellt wird

und wir anfangen können zu arbeiten.

Bisher wird in Deutschland in Impfzentren geimpft.

Mit Anmeldeverfahren

nach Priorisierung der Ständigen Impfkommission.

Solange nicht genügend Impfstoff da sei,

mache es auch Sinn, daran festzuhalten, sagt die STIKO.

Ich sehe die Gefahr,

dass diese Priorisierung immer weiter aufgeweicht wird.

Einerseits durch politische Erlasse,

die da Berufsgruppen in den Vordergrund stellt.

Und anderseits auch dadurch,

dass sich manche Menschen besser Gehör verschaffen können

als die besonders gefährdeten Gruppen der Älteren im Moment.

Doch Impfstoff sollte in den nächsten Monaten

immer weniger ein Problem sein.

Bund und Länder rechnen im zweiten Quartal des Jahres

mit der Lieferung von rund 60 Mio. Impfstoffdosen.

Deshalb werden auch die Betriebsärzte

eine wichtige Rolle bei der Verteilung spielen müssen.

Daimler bot an, Mitarbeiter zu impfen.

Auch der Versicherungskonzern Allianz bereitet sich vor.

Unser Ziel ist es, allen Allianz-Mitarbeitern

möglichst schnell ein Impfangebot zu unterbreiten.

Und wir denken zusätzlich darüber nach,

den Angehörigen der Mitarbeiter dieses Angebot zu machen.

Morgen wollen Bund und Länder entscheiden,

wie das Mehr an Impfstoff in den nächsten Monaten

genau verteilt wird.

Die Impfzentren brauchen Verstärkung.

Ohne den Einsatz von Arztpraxen wie die von Thorsten Lenthe

wird das nicht zu schaffen sein.

Interessant wird sein, wie sich die Gesellschaft verhält,

wenn, sagen wir mal, die Hälfte geimpft ist,

die Infektionszahlen aber trotzdem noch hoch sind.

Wie verhalten sich die, die sich dann relativ sicher fühlen?

Viel wird sicher davon abhängen, ob die Impfstoffe

nicht nur einen selber vor schweren Verläufen schützen,

sondern auch die Gefahr senken, dass man andere ansteckt.

Das ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Trotzdem wird sich schon sehr bald die Frage stellen,

ob der Impfpass zur Eintrittskarte wird.

Und wie sich dann jene fühlen, die sich nicht impfen lassen können,

auch wenn sie gerne würden, Schwangere z.B.

Bei denen ist das immerhin endlich.

Andere haben chronische Erkrankungen,

mit denen sie grundsätzlich nicht geimpft werden können.

Da dürften noch einige Diskussionen auf uns zukommen.

Dass das keine leichten Fragen sind,

lässt sich z.B. jetzt schon in Pflegeheimen beobachten.

Ein Beispiel von Petra Otto.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Und keine falschen Erwartungen haben.

Silvia Bromberger dachte, die FFP2-Maske,

die sei sie endlich los hier auf Station.

Sie ist zweimal geimpft und die Bewohnerinnen ebenfalls.

Doch an den strengen Vorschriften wird bislang nicht gerüttelt.

Das macht sie sauer.

Mit der ganz oberen Regierung, weil die haben ja so drauf gedrängt,

dass die Altenheime bevorzugt werden,

um neuen Infektionen vorzubeugen und was weiß ich.

Aber dass sie dann jetzt auch weiterdenken,

die Masken weglassen, weniger Tests, da kommt einfach nichts.

Gerda Brandes darf in den Garten,

aber kein Kontakt zu anderen Gruppen im Haus -

absurd, alle geimpft.

Draußen gibt es Lockerungen, wann gehen hier die Türen auf?

Das weiß ich ja nicht, ob wir ehr raus dürfen.

Es wäre schön, wenn der Schwiegersohn mal kommen darf

und die andere Tochter.

Es darf ja immer nur einer.

Es ging schon um Kontakt- erleichterungen, nur eben nicht

bei den Pflegbedürftigen beim letzten Bund-Länder-Gipfel.

Ich bin enttäuscht, dass die Pflegeheime vergessen werden

bei Öffnungsschritten in eine neue Normalität.

Die Menschen in den Einrichtungen sehnen sich nach Gemeinschaft

und dafür brauchen wir jetzt die rechtlichen Regelungen,

damit wir das wieder ermöglichen können.

Die Impfung, sie scheint nicht immun zu machen gegen die Angst.

Warum sonst testen sie noch immer die geimpften Bewohnerinnen

zweimal wöchentlich und die Mitarbeitenden sogar täglich?

Das fragt sich auch die Heimleiterin.

Wir sind der Meinung, dass wir einfach jetzt,

wo wir wirklich zwei Wochen nach der Impfung sind,

dass man jetzt wirklich überlegen muss,

was für Lockerungen kann's geben.

Die Frage ist schon, was bringt uns denn diese Impfung,

wenn sich dadurch bei uns nichts ändert im Haus.

Geduld, Geduld, mahnt da der baden- württembergische Sozialminister

mit bangem Blick auf steigende Zahlen.

Das muss man wissen:

Auch die Inzidenz bei den vulnerablen Gruppen

ist natürlich dann höher, wenn sie in der Gesamtgesellschaft höher ist,

auch wenn wir dort eine gute Impfquote haben.

Wir wollen auf der sicheren Seite sein.

Das wollen sie doch auch, aber eben auch ein bisschen mehr Freiheit:

Die Mutter mal spontan besuchen,

nicht nach der Uhr und mit Anmeldung.

Wir haben Verständnis.

Aber jetzt, nach der Impfungszeit,

ein bisschen mehr Leben und Gemeinsamkeit.

Dieses Corona macht Familien kaputt.

Einfach mal wieder ihr Urenkelchen sehen.

Jetzt, da sie geimpft ist.

Die Hoffnung auf mehr Freiheiten dank Impfung,

da richtet sich das Auge des Bundesbürgers und der Bundesbürgerin

natürlich auch auf die Ferien.

Okay, große Pläne für Ostern lässt man wohl besser.

Aber der Sommer winkt schon verlockend

und erst recht alles, was danach kommt.

Die Briten buchen schon eifrig.

Die vielreisenden Deutschen würden das auch gern.

Und die Reisebranche,

die heute ihre alljährliche Tourismusmesse eröffnete,

wartet nur darauf, dass endlich wieder Koffer gepackt werden.

Wenn nur die Ungewissheit nicht wäre.

Malin Ihlau berichtet.

Die Fächer für die neuen Reisekataloge: Sie sind leer.

Einige Reiseveranstalter haben für dieses Jahr

keine neuen Kataloge drucken lassen, so verunsichert ist die Branche.

Auch Ralf Philipps Reisebüro im niedersächsischen Bergen ist leer

und das geht schon ein Jahr so.

Fünf Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Der Reisekaufmann musste an sein Erspartes gehen

und einen Kredit aufnehmen.

Die augenblickliche Situation im Reisebüro ist schlecht.

Wir haben einen sehr hohen Buchungsrückgang

von über 95 % und sehr wenig Kundschaft, kaum Nachfrage.

Das ist keine schöne Situation.

Doch ein wenig Hoffnung bleibt für Buchungen im Sommer.

Um das flaue Geschäft noch anzukurbeln,

locken viele Reiseveranstalter mit Frühbucherrabatten,

Flex-Tarifen und kundenfreundlichen Stornobedingungen.

Leer sind auch die Messehallen

der Internationen Tourismusbörse in Berlin.

Die wichtigste Reisemesse findet digital

und ausschließlich für Fachbesucher statt.

Die Branche spricht von der schwersten Krise

der Nachkriegsgeschichte.

Ein Umsatzeinbruch vom Rekordjahr 2018/19

zu letztem Jahr um 65 %.

Wegen der strengen Quarantänemaßnahmen

und der fehlenden Öffnungsperspektive

buchen die Menschen kaum Reisen.

Wir hoffen darauf,

dass die Quarantäne-Regelungen entsprechend wegfällt

und ersetzt wird

durch ein sehr leistungsfähiges, engmaschiges Testverfahren. through a very efficient, close-meshed test procedure.

Dann haben wir eine Basis, Then we have a basis,

dass Deutsche wieder zurückkommen können, that Germans can come back,

ohne diesen Restriktionen zu unterliegen. without being subject to these restrictions.

Wenn der Sommer ausfallen sollte, If the summer is canceled,

haben wir ein nachhaltiges wirtschaftliches Problem. we have a sustainable economic problem.

Reisebüros und Veranstalter

geben das laufende Jahr wirtschaftlich noch nicht ganz auf.

Die Mittelmeerregion ist die Urlaubshoffnung. The Mediterranean region is the vacation hope.

Die TUI kündigt Reisen auf die Balearen an, ab Ostern. TUI announces trips to the Balearic Islands, starting at Easter.

Grundsätzlich sind die Deutschen in Reiselaune.

Alle Umfragen, die wir machen, zeigen, dass die Reiselust,

das Reisebedürfnis nach wie vor bei der Bevölkerung vorhanden ist. the population still has a need to travel.

Wir werden gewisse Änderungen im Reiseverhalten haben. We will have certain changes in travel behavior.

Die Frage: "Komme ich sicher wieder zurück nach Hause?"

spielt eine wesentliche Rolle.

Da hat man sich früher keine Gedanken gemacht.

Über Ostern war sein Hotel im Harz quasi ausgebucht.

Doch nun sagen die Gäste reihenweise ab.

Das frustriert Hotelier Thomas Rust.

Wenn wir unseren Kunden ständig mitteilen müssen:

Ihr dürft kommen, ihr dürft nicht anreisen,

ihr müsst verschieben, ihr könnt stornieren,

ist das keine gute Grundlage für ein Geschäft - das tut weh.

Keine Perspektive für Ostern schmerzt besonders

nach dem Bombenwinter im Harz ohne Gäste.

Es ist leider so: Wenn irgendwo Geld verteilt wird,

dann gibt es immer welche,

die das mit krimineller Energie ausnutzen.

Man konnte geradezu die Uhr danach stellen,

wann Betrugsfälle mit Corona-Hilfen bekannt werden würden.

Leider hat das jetzt auch Folgen für die,

denen das Geld wirklich zusteht.

Wegen Betrugsverdachts bei den Corona-Staatshilfen für Unternehmen

sind die Abschlagszahlungen vorübergehend gestoppt worden.

Es bestehe in einigen Fällen der Verdacht,

dass unrechtmäßig Hilfsgelder erschlichen worden seien,

teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums mit.

Ermittlungen seien aufgenommen,

die Abschlagszahlungen würden derzeit einer Prüfung unterzogen

und seien kurzfristig angehalten.

Sie stünden in Kürze wieder zur Verfügung.

Bundeskanzlerin Merkel hat auf dem digitalen Integrationsgipfel

mehr gegenseitigen Respekt gefordert.

Der sei wesentlich für den Zusammenhalt einer Gesellschaft.

Die 120 Gipfelteilnehmer diskutierten

den Nationalen Aktionsplan Integration der Bundesregierung.

Der sieht zahlreiche Vorhaben für mehr Teilhabe

und gleiche Repräsentation im Gesundheitswesen,

in Kultur, Medien und Sport vor.

Die Opposition kritisierte,

dass es für bessere Integration v.a. konkrete Taten brauche.

Der Klimabeauftragte der neuen US-Regierung, John Kerry,

hat bei einem Besuch der EU-Kommission in Brüssel

dazu aufgerufen, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Kerry warnte, die Zusagen nach dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015

reichten nicht aus, um die globalen Erwärmung unter zwei Grad zu halten.

Die USA waren kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Biden

dem Pariser Klimaabkommen wieder beigetreten.

Deutschland steht nach einer EU-Untersuchung

im Fokus von Desinformationskampagnen aus Russland.

Kein anderer EU-Mitgliedsstaat werde heftiger angegriffen,

heißt es in einem Bericht,

den der Europäische Auswärtige Dienst in Brüssel veröffentlichte.

Darin ist sowohl von systematischen Kampagnen auf politischer Ebene

die Rede als auch von Kampagnen von Medien, die dem Kreml nahestehen.

Die Regierung in Moskau bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich"

und das russische Außenministerium warf dem Westen Propaganda vor.

Jede Gesellschaft lässt sich mit Desinformation verunsichern.

Das Wissen um die giftige Wirkung von Gerüchten

ist so alt wie die Menschheit.

Aber Desinformationskampagnen wirken vor allem dann,

wenn sie auf fruchtbaren Boden gepflanzt werden.

Und es einflussreiche Gärtner gibt, die dafür sorgen,

dass die Saat aufgeht.

In den USA ließ sich geradezu exemplarisch beobachten,

wie zerstörerisch permanentes Lügen und Polarisieren wirken können.

Vor allem wenn der oberste Repräsentant des Staates

diesen selbst von innen angreift.

Am Ende wurde ja sogar der Glaube

an den Urkern demokratischen Handelns erschüttert:

der Glaube an eine freie und geheime Wahl,

bei der es mit rechten Dingen zugeht.

Zu sehen, wie schwer es den demokratischen Institutionen fiel,

sich dagegen zu wehren, war für viele Beobachter eine bittere Lektion.

Auch für unseren USA-Korrespondenten Elmar Theveßen.

Der Frühling ist fast da, ein neuer Präsident,

alles wird gut, würde man so gern sagen.

Aber die Sicherheitsbehörden warnen:

Extremisten wollen das Kapitol sprengen.

Auch dem neuen Mann im Weißen Haus drohe weiter Gefahr.

Im Februar 1933 war der neu gewählte Präsident Franklin Roosevelt

in Miami.

Gerade erst hatte er seine kleine Ansprache beendet, da:

* Schüsse *

Roosevelt blieb unverletzt, ein Mann starb.

So wie damals ist die Bedrohung

für die amerikanische Demokratie und ihre Repräsentanten real.

Am 6. Januar hatten sie den Tod von Vizepräsident Mike Pence gefordert.

Der Hass sitzt tief bei vielen Anhängern von Donald Trump

und die Bereitschaft zu Gewalt.

Für das konservative American Enterprise Institute

hat Daniel Cox erforscht, dass immer mehr Republikaner

demokratische Politiker und Wähler als Verräter ansehen.

Wenn du fest daran glaubst, dass deine politischen Gegner

nicht nur Gegner, sondern Feinde sind,

kannst du damit erschreckendes Verhalten rechtfertigen.

Sie glauben, dass die anderen

eine existentielle Bedrohung für das Land sind.

In der Umfrage wurde die Stimmung unter Republikanern erkundet.

Dem Satz: "Der traditionelle American way of life

verschwindet so schnell, dass wir vielleicht Gewalt anwenden müssen,

um ihn zu retten", stimmten 55 % der Befragten zu.

Wir sind sehr schnell an einem dunklen Ort,

wenn die Leute lange gültige demokratische Normen ignorieren.

Einer der Gründe ist das fehlende Vertrauen

in unser gegenwärtiges politisches System.

Dieses Vertrauen müht sich der neue Präsident,

in Corona- und Wirtschaftskrise wiederaufzubauen,

als einer, der sich kümmert, der Ängste nimmt.

Hab keine Angst, Honey, du bleibst gesund, und auch deine Mom,

dafür sorgen wir.

Aber parallel dazu, so meint Cornell Belcher,

geht der Angriff auf die Demokratie längst weiter.

Nachdem die Rebellion am Kapitol niedergeschlagen wurde,

gibt es jetzt den kalten Bürgerkrieg und die Mini-Rebellionen

überall in unserem Land.

Republikaner in den Bundesstaats- parlamenten versuchen,

die Wählerrechte einzuschränken.

Noch weniger Wahllokale, noch strengere Regeln,

Einschränkungen für die Briefwahl.

In den ersten Monaten 2020 gab es 35 Gesetzentwürfe

für Wahleinschränkungen in 15 Bundesstaaten.

2021 sind es nun 165 neue Gesetzentwürfe

in 33 Bundesstaaten.

Weil die neuen Auflagen besonders für Minderheiten

das Wählen erschweren, nennen Kritiker das Rassismus

und erinnern daran, wie die weißen Rassisten des Ku-Klux-Klans

1925 aufmarschierten,

um ihren menschenfeindlichen American Way of Life zu verteidigen.

Es ging ihnen um den Erhalt ihrer Macht.

Vielen Aufrührern vom 6. Januar ging es um das Gleiche:

Machterhalt mit allen Mitteln.

Wir müssen konstant an der Demokratie arbeiten.

Die Bürger können sich nicht einfach freinehmen.

Der Gedanke von einem gescheiterten Staat Amerika

ist für viele fast unvorstellbar, aber es kann passieren,

wenn wir nicht aufpassen.

Dass alles gut wird, würde man gern sagen,

aber noch muss die amerikanische Demokratie so geschützt werden,

nicht vor Angriffen von außen, sondern von den eigenen Bürgern.

Zurück nach Deutschland.

Hierzulande gibt es ja neuerdings gefühlte 80 Mio. Hobby-Virologen.

Schon viel länger gibt es ähnlich viele Bundestrainer.

Die genau erklären können, wer in der Nationalmannschaft spielen sollte

und wie gespielt werden sollte.

Und was der Trainer alles falsch macht.

Manchmal macht er aber auch etwas richtig.

Jogi Löw machte immerhin so viel richtig,

dass Deutschland Weltmeister wurde.

Zweifellos der Höhepunkt seiner Trainer-Karriere.

So schön wie in diesem Sommer 2014 wurde es dann auch nicht mehr,

und spätestens seit der letzten WM 2018 war klar:

Das wird nicht mehr ewig so weitergehen,

mit Jogi und der Mannschaft.

Heute gab er bekannt, dass er nach der EM aufhören wird.

Eike Schulz.

Die Ankündigung eines Weltmeister-Trainers

wirkt überraschend auf den ersten Blick,

auf den zweiten wie eine Befreiung für Joachim Löw.

Nach dem WM-Desaster in Russland baut Löw seine Mannschaft um,

dann kommt die Pandemie und das 0:6 in Spanien:

Eine historische Niederlage von unglaublicher Wucht.

Die Schlagzeilen: "Tiefpunkt", "Ein Jahr zum Vergessen",

"Krise und kein Ende".

Beratungen folgen, Löw bleibt kämpferisch, aber Informationen,

die nach außen dringen, zeigen fehlendes Vertrauen im DFB.

Da herrscht dann vielleicht auch Explosionsgefahr bei mir,

wenn die Dinge dann vielleicht so nach außen gehen,

die nicht dann nach außen gehören.

Löw war immer ein Projekt-Typ, der machen durfte, was ihm vorschwebte.

Die Kritik wird stärker, als Löw Spieler wie Boateng, Müller

und Hummels 2019 aussortiert für seinen Neuanfang.

Aber während seine Mannschaft abbaut,

kommt das Trio in der Bundesliga wieder in Form.

Vor seinem Rücktritt plant Löw nun mit 61 Jahren,

den Traum vom EM-Titel zu leben und öffnet wieder Türen.

Wie kann die Mannschaft ein gutes Turnier spielen?

Was braucht die Mannschaft? Welche Spielertypen brauchen wir?

Was brauchen wir auf den einzelnen Positionen,

um den größtmöglichen Erfolg zu garantieren?

Der Nachfolger von Löw?

Nicht Jürgen Klopp.

Nein, ich werde im oder nach diesem Sommer

nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen.

Ich habe ja einen Job.

Einer, der hoch gehandelt wird, bleibt Hansi Flick,

der mit Bayern sechs Titel in einem Jahr gewinnen konnte,

Voraussetzung, er will und Bayern ließe ihn zu alten Freunden gehen.

Und wir bleiben beim Fußball:

ARD und ZDF werden einen Großteil der Spiele

bei der Heim-EM 2024 in Deutschland zeigen.

34 Begegnungen, darunter alle Spiele der deutschen Mannschaft,

das Eröffnungsspiel, Halbfinale und Finale

sind im Ersten und Zweiten zu sehen.

Die öffentlich-rechtlichen Sender

einigten sich darüber mit dem Rechteinhaber Telekom.

Im Gegenzug erhält die Telekom Sendelizenzen für Begegnungen

der EM in diesem Jahr und der WM 2022 in Katar,

die aber auch im gewohnten Umfang bei ARD und ZDF zu sehen sind.

Dazu ZDF-Intendant Thomas Bellut:

Über die für beide Seiten faire Vereinbarung freue ich mich sehr.

Damit können wir unserem Publikum die Höhepunkte,

die attraktivsten Spiele der Heim-EM 2024

im frei empfangbaren Fernsehen zeigen.

Sicher doch für alle Fußballfans und für die Beitragszahler

eine gute Nachricht.

Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung der OECD in diesem Jahr

stärker wachsen, als bislang gedacht.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

hat ihre Prognose deutlich angehoben.

Valerie Haller, wie kommt es zu dieser neuen Einschätzung?

Das liegt an den Impfstoffen, die es mittlerweile gibt.

Laut OECD heißt die beste Wirtschaftspolitik derzeit: impfen.

Daher haben sich auch fast überall die Wachstumsaussichten verbessert.

Auch stützen staatliche Corona-Hilfspakete

in einigen Ländern die Wirtschaft.

Die OECD sieht die Zukunft deutlich rosiger.

Weltweit soll die Konjunktur dieses Jahr um 5,6 % wachsen.

Bessere Aussichten auch für Deutschland, plus 3 %.

Mit besonders kräftigem Wachstum

rechnet die Organisation für die USA, plus 6,5 %.

Das Tempo beim Impfen ist entscheidend, meint die OECD.

Wer hier die Nase vorn hat,

kommt auch wirtschaftlich schneller auf die Beine.

Und die Amerikaner impfen, was das Zeug hält.

Etwa 90 Mio. Shots haben sie offenbar bereits verimpft.

Die Europäische Union hingegen weniger als die Hälfte.

Auch Bidens Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket funktioniert nur,

wenn die Pandemie besiegt wird.

Denn Wachstum entsteht nur,

wenn das Geld auch ausgegeben werden kann.

Der Aktienmarkt hat das Ende der Corona-Pandemie

längst vorweggenommen.

Etliche Börsen erreichen Rekorde, auch der DAX.

Laut OECD werden die Amerikaner schon im Laufe des Sommers

Vorkrisenniveau erreichen.

Die Europäer hingegen sind erst gegen Ende kommenden Jahres soweit.

Nach dem Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan

hat sich heute der Buckingham-Palast geäußert.

Die Königin nehme die Rassismus-Vorwürfe sehr ernst

und die ganze Familie sei traurig zu erfahren,

in welchen Schwierigkeiten sich das Paar befunden habe.

Die beiden waren in einem viel beachteten Interview

im US-Fernsehen aufgetreten.

Darin beklagten sie rassistische Anspielungen im Königspalast.

Außerdem sei ihre Bitte

nach psychologischer Unterstützung ignoriert worden.

Die Pandemie führte ja auch dazu, dass es unendlich vieles gab,

was nicht mehr gesehen wurde.

So viel unbetrachtete Kunst, zum Beispiel.

Insofern berührt es geradezu,

wenn man plötzlich wieder Menschen im Museum sieht.

So wie hier in der Kunsthalle Mannheim, die als einer der ersten

heute wieder öffnete, mit Online-Tickets, Maske und Abstand.

Aber immerhin: Kunstwerke direkt mit den eigenen Augen sehen und fühlen.

Für alle anderen bleiben virtuelle Ausstellungsbesuche.

Oder jetzt unser Bericht von Claudio Armbruster,

der vorab mit seinem Kamerateam

die Mannheimer Anselm-Kiefer- Ausstellung besuchen durfte.

60 Mio. Erbsen in Bleiplatten gepresst.

Erbsenzählerei - das war Anselm Kiefers Reaktion

auf die Volkszählung in Deutschland Ende der 80er.

Sein Protest gegen Kontrolle und Datenspeicherung:

immer noch aktuell.

Seit vier Monaten steht und hängt Kiefers Kunst hier in Mannheim rum.

Gut abgehangen, würde der Fleischer sagen.

Endlich wird geöffnet.

Entwurzelte Palmen, Frauen ohne Kopf, Bücher aus Blei

und Bilder, hoch wie Häuser.

Wie so oft bei Anselm Kiefer ist die erste Reaktion des Betrachters:

Überwältigung durch Größe.

Wie geht das Museum

mit der schieren Größe dieser Bilder und dieser Werke um?

Einerseits ist es so, dass diese großen lichten Räume des Neubaus

für die Werke Kiefers auch geschaffen sind,

aber dann bemerkte man, so groß sind die ja auch nicht.

Z.B. das Bild hier hinter mir

hätte unten ins Erdgeschoss gar nicht gepasst.

Deswegen ist in diesem Saal sogar in der Planung des Museums

ein Meter draufgelegt.

Man hat also eine Sechs-Meter-Wandhöhe geschaffen,

um Kiefers Werke hier präsentieren zu können.

Mannheim baut also die Räume höher nur für Kiefer.

Dem wird's gefallen.

Wir wechseln Ort und Zeit: Südfrankreich vor zwei Jahren.

Zu Besuch in Anselm Kiefers Hort der Kunst.

“La Ribaute“ nennt er dieses 50 Hektar große Gelände,

auf dem viele seiner Werke entstanden sind

und heute noch stehen.

Nicht für die Öffentlichkeit, nur für ihn.

Warum macht er Kunst?

Ich mache Kunst, weil ich glaube, dass die Welt gar nicht existiert.

Das ist alles eine Illusion.

Erst dann, wenn ein neuer Zusammenhang hergestellt wird,

wenn ich Punkte, die an sich auseinanderliegen, verbinde,

also alle Dinge neu verbinde, dann ist das real.

Ich mache Kunst, um real zu sein.

Und was hat es mit diesem Ort auf sich, seiner Kunstwelt?

Das ist mein Spielplatz.

Wenn wir arbeiten, gehen wir immer

auf die Erfahrungen der Kindheit zurück.

Und ich spiele hier wie ein Kind.

Ich bin ja aufgewachsen in Donaueschingen.

Und als ich geboren wurde, wurde in der Nacht unser Haus gebombt.

Und dann hatte ich den besten Spielplatz.

Wunderbare Ruine und die Backsteine habe ich genommen,

um Häuser zu bauen.

Das war mein einziges Spielzeug, was anderes gab es nicht.

Zurück in der Mannheimer Kunsthalle.

Auch hier: Das Spiel mit den Trümmern, immer wieder.

Die Beschäftigung mit dem Krieg und dem Holocaust,

mit Religion, Geschichte und Mythos.

Aus alldem entsteht Kiefers Kunst - sehr große Kunst.

Wieder in Museen, Kinos, Theater und Konzerte gehen:

Man sehnt sich danach

und wird all das dann vielleicht mehr zu schätzen wissen als zuvor.

Um die Folgen der Pandemie

geht es gleich auch in der 37-Grad- Reportage "Unser verrücktes Jahr".

Die Kollegen haben drei kleine Unternehmen

durch das Corona-Jahr begleitet.

Um 0 Uhr meldet sich dann Nazan Gökdemir

mit dem "heute journal up:date".

Bis morgen, auf Wiedersehen.

Weltweit war der Februar wieder zu warm.

Aber: blaue Flecken, intensiv über Nordamerika,

zeigen einen massiven Kälteausbruch aus der Arktis.

Genauso über Russland und Teilen Europas.

Es war ja zeitweise sehr kalt bei uns.

Dennoch war die Temperatur weltweit deutlich über dem Durchschnitt.

Europa im Überblick: Im Süden Europas und auch bis zur Arktis zu warm,

Richtung Russland aber deutlich zu kalt.

Vom Westen kommt ein Sturmtief auf und erreicht uns mit seinem Sturmfeld

hauptsächlich am Donnerstagvormittag mit teils orkanartigen Böen.

In der Nacht gibt es Regen und Schnee im Südosten, inklusive Glätte.

Im Westen bildet sich Nebel, sonst klart es auf.

Morgen lassen Regen und Schnee im Südosten allmählich nach.

In den östlichen Landesteilen gibt es viel Sonne,

aber von Westen drängen neue Wolken ins Land.

Der Wind dreht auf Süd- bis Südwest und frischt weiter auf.

Richtung späten Nachmittag und Abend gibt's dann auch den ersten Regen.

Der Sturm erreicht uns am Donnerstag mit orkanartigen Böen im Nordwesten,

verbreitet Sturmböen und viel Regen.