×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

2021 ZDF Sendung, heute journal vom 08.10.2021 - Aufrecht und mutig - Friedensnobelpreis für Journalisten; Peinlich und unwürdig - Österre

heute journal vom 08.10.2021 - Aufrecht und mutig - Friedensnobelpreis für Journalisten; Peinlich und unwürdig - Österre

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt, das "heute journal"

mit Marietta Slomka und Heinz Wolf.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Das Friedensnobelpreiskomitee hat in diesem Jahr

die Pressefreiheit aufs Schild gehoben.

Die ja keineswegs nur Journalisten betrifft.

In Staaten ohne freie Medien sind auch alle anderen Bürgerinnen

und Bürger nicht frei.

Der Friedensnobelpreis wird einer Journalistin

und einem Journalisten verliehen, die unter Bedingungen arbeiten,

die man sich als Kollegin lieber nicht ausmalen möchte.

Maria Ressa von den Philippinen betreibt unter Lebensgefahr

ein Online-Nachrichtenportal, auf dem sie Präsident Duterte

und seine Todes- schwadronen kritisiert.

Und enthüllt, welche Ausmaße sein Krieg gegen das eigene Volk hat.

Sie wird bedroht und von der Regierung

regelmäßig mit Gerichtsverfahren überzogen.

Der russische Journalist Dimitri Muratow

ist Chefredakteur der "Nowaja Gaseta",

die letzte kritische Zeitung in Russland.

Er hat bereits sechs seiner Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter betrauert.

Sie wurden ermordet oder starben unter verdächtigen Umständen,

etwa durch Vergiftung.

Die Journalisten-Sterblichkeit in Russland ist generell auffällig hoch.

Phoebe Gaa stellt uns die Preisträger vor.

Die Auszeichnung gelte nicht ihm, das sagt er.

Der Friedensnobelpreisträger und Chefredakteur der Nowaja Gaseta.

Dieser Preis gehört denjenigen, die von uns gegangen sind.

Und den brillanten Menschen,

die den dritten Stock unserer Redaktion bevölkern.

Wo sie heute feiern, gedachten sie gestern Anna Politsakya.

Ihre Berichte brachten ihr Feinde ein.

Ohne dass die Hintergründe aufgeklärt wurden.

Mit dieser Rede riesigen Machtmaschinerie

haben sie den Verantwortlichen nach 15 Jahren immer noch nicht gefunden.

Der Staat wird den Mörder decken.

Enden vergangenen Jahrzehnt wurden in Russland

23 Medienschaffende getötet. Auf den Philippinen 17.

Hier kämpft die zweite Preisträgerin mit den Mitteln des Journalismus

gegen Machtmissbrauch.

Maria Ressa:

Vom Regime verfolgt und mehrfach verhaftet.

Lasst Journalisten ihre Arbeit machen.

Journalismus ist kein Verbrechen.

Wo Journalismus gefährlich sei,

werde er am dringendsten, gebraucht sagt sie.

Dem Staatschef weist sie Menschenrechtsverletzungen nach.

Fakten sind sehr langweilig,

aber trotzdem beginnt alles mit einer gemeinsamen Realität.

Fake News, ein weltweites Problem.

Die, die gegen Desinformation ankämpfen, sind unter Beschuss.

Der Journalismus ist in Gefahr.

Demokratien werden durch Desinformationen geschwächt.

Der Nobelpreis wird sehr nützlich sein.

Dimitri Muratovs Zeitung

ist die letzte unabhängige von Russland.

Es wurde Giftgas vor dem Redaktionsgebäude versprüht.

Er setzt sich für die Rechte kritischer Medien ein.

Die Arbeit wird vom Kreml eingeschränkt.

Heute ist einer der glücklichsten Tage unseres Lebens.

Er hebt hervor, wie Journalisten in Russland gegen Zensur kämpfen.

Sie wird es über die Grenze schaffen.

Der Friedensnobelpreis in diesem Jahr:

Eine Würdigung der Bedeutung von Presse und Meinungsfreiheit

überall auf der Welt.

Pressefreiheit lässt sich nicht nur

mit klassischen Instrumenten beschneiden,

wie Zensur und Einschüchterung.

Auf einer Drehreise in Bolivien

sagte mir der Chefredakteur eines regierungskritischen Blattes,

der seinen Posten hatte aufgeben müssen.

Früher haben sie uns nur gedroht.

Inzwischen sind sie smarter.

Sie kaufen uns einfach.

Die bolivianische Methode ist weit verbreitet.

Es gibt sie auch in der EU.

In einigen osteuropäischen Ländern

gehören große Medien Leuten aus dem Regierungsumfeld.

Kritische Blätter werden hingegen finanziell ausgeblutet.

Dazu gehört, staatliche Anzeigen nur in Medien zu buchen,

die der Regierung genehm sind.

Um eine sogenannte Inseratenpolitik

geht es auch bei der aktuellen Regierungskrise in Österreich.

Wie mit Geld Einfluss auf Boulevardblätter genommen wurde

und woher das Geld kam.

Wie sich diese Staatsaffäre heute weiter zuspitzte,

berichtet Wolf-Christian Ulrich.

Kommt die Neuwahl oder nicht?

Das ist die Frage, die sich Österreich am Abend stellt,

als der Kanzler vor die Presse tritt.

Doch Kurz hält sich immer noch für Kanzlertauglich.

Gleichzeitig möchten wir aber auch festhalten,

dass wir als Team der Volkspartei in der Regierung

handlungsfähig und v.a. auch handlungswillig sind.

Die Koalitionäre lauern aufeinander wie Boxer,

die auf den ersten Angriff warten.

Und der erste Schlag kam heute morgen von den Grünen.

Ein politisches Ultimatum in aller Deutlichkeit.

Es ist ganz klar, dass so jemand nicht mehr Amtsfähig ist.

Und selbstverständlich hat die ÖVP hier auch eine Verantwortung.

Offenbar weigert sich die ÖVP,

eine unbeteiligte Person bereitzustellen.

Und deshalb sprechen wir mit den anderen Parteien.

Am Mittag waren wieder neue Chats aus den Ermittlungsakten

der Staatsanwaltschaft aufgetaucht.

Es wird immer klarer,

wie die ÖVP mit Steuergeld Wahlkampf gemacht haben soll.

Indem sie offenbar in der Zeitung "Österreich"

ÖVP-freundliche Artikel und Umfragen unterbringen ließ.

Verschleiert bezahlt aus dem Finanzministerium.

Was für die Grünen zunehmend unerträglich wird,

versuchen mächtige ÖVP-Männer auszusitzen.

Ganz ehrlich, ich habe diese 104 Seiten nicht gelesen.

Da bin ich nicht dazu gekommen.

Und es gilt für jeden Menschen die Unschuldsvermutung.

Nachrichten wie diese,

in denen Kurz seinen prominenten Parteifreunden

einen "Arsch" nennt.

Sie werfen nämlich die Frage auf,

Und das jetzt, als Kurz die ÖVP geschlossen hinter sich braucht.

Kurz Stellung in der ÖVP

beruht darauf, dass sie keinen Plan B und keine Alternative haben.

Er hofft auf schnelle Nachwahlen.

Aber hinter den Kulissen nehmen Zweifel zu.

Am Abend spricht der Bundespräsident zu seinem Land.

Zwischen den Zeilen - sehr deutlich in Richtung

Kanzleramt.

Was wir aber klar sehen, ist einmal mehr ein Sittenbild,

dass der Demokratie nicht gut geht.

Ich habe andere Erwartungen an das Verhalten

von politischen Verantwortlichen.

Die Machtmaschine um Kurz hat überdreht.

Der Kanzler verspricht weitere Gespräche,

die anderen Parteien wollen aber nicht mehr.

Der Kanzler ist allein, seine Regierung steht am Abgrund.

Tja und man selbst steht an Abgründen,

darüber möchten wir mit einem Journalist sprechen.

Er enthüllt und recherchiert seit vielen Jahren.

Guten Abend.

Guten Abend.

Wenn man sich ihre Chat-Protokolle anschaut,

wundert man sich als Außenstehender,

über die Tonlage, es ist irgendwie befremdlich.

Wie geht Ihnen das?

In Österreich spricht man vom Kurz-Zitat.

Was sich offenbart sind, drei Dinge.

Der rüde Ton, der so gar nicht passt zum Credo von Sebastian Kurz.

Auf der zweiten Ebene sehen wir auf der politischen Ebene

die Versuche der ÖVP, die Zeitungen zu kaufen.

Eine sehr einflussreiche Boulevardzeitung.

Und den strafrechtliche Aspekt.

Die Zeitung wird der Bestechung bezichtigt.

Sie haben den Vorteil gewährt,

in die redaktionelle Berichterstattung einzugreifen.

Und dazu hat er in Höhe von 1,2 Millionen

Regierungsinserate bekommen.

Diese Regierungsinserate machen einen großen Teil des Budgets aus,

das Boulevardzeitungen, aber auch andere Zeitungen haben.

Das hatten Sie auch, bis sie Ihnen entzogen wurden, oder?

Ja, die Regierungsinserate werden nach bestimmter Art vergeben.

Das ist die Schattenseite der Medienpolitik.

Man überschüttet sie mit Millionen,

aber die kritischen Medien bekommen nichts.

Ein prominenter Geschäftsführer beklagte,

dass alle Inserate entzogen wurden.

Weil die ÖVP kritisiert wurde.

Die privaten Parteiinteressen mit öffentlichen Mitteln betrieben.

Und das ist jetzt wie mit Detektivfotos,

wo man schwarz auf weiß lesen kann,

dass das, was vermutet wurde, tatsächlich eintritt.

Wie geht es denn jetzt Ihren Einschätzungen nach weiter?

Kurz begreift langsam,

dass sich sein Leben maßgeblich ändern wird.

Die Grünen wollen nicht mehr koalieren.

Die ÖVP begreift, dass sie eine Partei war,

die sich Sebastian Kurz versteift hat.

Übers Wochenende wird die ÖVP realisieren,

dass Kurz nicht mehr Bundeskanzler sein wird.

Kommt es zu Neuwahlen?

Alle glauben, dass er dann wieder gewinnen könnte.

Ich bin mir da nicht so sicher.

Seine Pressesprecher haben jetzt keine Handys mehr.

Scherz beiseite.

Aber der Druck wird nicht mehr funktionieren.

Die Medien haben sich abgewandt. Auch die konservativen Medien.

Sie drehen sich weg und sagen, er soll zurücktreten.

Nach der letzten Affäre, Stichwort Ibiza Video:

da hat er bei den Neuwahlen gewonnen.

So sicher kann man sich dann nicht sein oder?

Da war allerdings Heinz Christian Strache die Person,

die der Meinung war, die Journalisten sind die,

die man bezahlen kann für eigene Zwecke.

Und jetzt hat Kurz diese Rolle.

Und mit ihm auch seine engsten Vertrauten.

In den Medien in Österreich kann sich niemand vorstellen,

dass er ernsthaft einen Koalitionspartner findet.

Er hatte die SPÖ, die Grünen und die FPÖ.

Und die Parteien haben sich von ihm abgewandt.

Ich kann nicht verstehen, dass er weiterhin Kanzler ist.

Das wird langsam durchsickern.

Er war der Shootingstar. Auch in Europa.

Und jetzt kann man seine Chats lesen

und man blickt hinter seine Bühne.

Er hat Wahlkampfkosten in Millionenhöhe überschritten,

und hat geschwindelt und die öffentliche Meinung manipuliert.

Druck auf die öffentliche Meinung gemacht.

Die Leute kommen darauf, wie er wirklich tickt.

Die Einschätzung von Florian Klenk, danke Ihnen.

Danke nach Österreich.

Wir werden hier in Deutschland das ganze weiter beobachten.

Fragt sich, ob eine manipulative Boygroup,

die ihre Partei regelrecht kaperte, ein geeignetes Vorbild ist

für andere Konservative auf Sinnsuche.

Was zum Konservativen eigentlich nicht passt:

die Institutionenverachtung, die mit dem Populismus einhergeht.

Etwa gegenüber Recht und Justiz.

In Polen wurde unter der nationalkonservativen Pis-Partei

zunächst die politische Unabhängigkeit

des Verfassungsgerichtes beschnitten und dort die eigenen Leute platziert.

Jetzt kam die nächste Eskalationsstufe:

eben dieses Verfassungsgericht stellt nun das Rechtsverhältnis

zur Europäischen Union grundsätzlich in Frage.

Was in Brüssel mittlerweile die Gegenfrage provoziert:

wenn man ein gemeinsames Europäisches Recht

nicht anerkennt, will man dann überhaupt noch

EU-Mitglied bleiben?

Anne Gellinek berichtet.

Am Tag nach dem Urteil sind die polnischen Zeitungen

genauso gespalten wie das Land.

Der Polexit hat begonnen

befürchtet die liberale "Gazeta wyborcza",

die konservative "Gazeta Polska" schreibt dagegen:

"Polen ist unabhängig und demokratisch!"

Ausdruck der Unabhängigkeit ist wohl das Urteil

des polnischen Verfassungsgerichts.

Das Schockwellen nach Brüssel schickt.

Teile des EU-Rechts seien mit der polnischen Verfassung

nicht vereinbar.

Polen stellt sich damit gegen Regeln,

die es beim EU-Beitritt freiwillig akzeptiert hatte.

Der nationalkonservative polnische Justizminister

feiert das Urteil ausdrücklich.

Das ist eine sehr wichtige Entscheidung.

In einer Situation, in der EU-Behörden,

unterstützt von Berlin und anderen europäischen Hauptstädten

Polen juristisch angreifen.

Sie behandeln Polen wie eine Quasi-Kolonie,

die Gesetze von einer Behörde akzeptieren soll,

die polnische Bürger nicht kontrollieren können.

Europa war vorbereitet auf dieses Urteil

und ist trotzdem von seiner Wucht überrascht.

Man muss sagen, ganz klar, dass diese Regierung, in Polen,

mit dem Feuer spielt.

D.h., dass in einem gewissen Moment, nicht nur juristisch,

sondern auch politisch das zu einem Bruch kommen kann.

Wenn es nicht den geringsten Respekt

für Regeln und Europas Freiheiten gibt,

dann kann es natürlich auch keine Gelder geben,

um Polens Wirtschaft zu beleben, das ist doch klar.

Tatsächlich hält die EU-Kommission 36 Milliarden Euro Hilfen

aus dem Corona-Topf zurück.

Unsicher wie lange noch.

Bislang hatte Von der Leyen

die Konfrontation mit Polen eher gescheut,

jetzt lässt sie ihren Justizkommissar sagen,

dass man durchgreifen werde.

Wir werden alle Mittel nutzen, die in unserer Macht stehen.

Und schauen, was das wirksamste Instrument ist.

Geld kürzen, fordert auch das Europaparlament.

Doch einfach ist das nicht.

Auf dem Mammutgipfel im Juli 2020

hatten die Ost- europäischen Regierungschefs

in den Verhandlungen zu dem EU-Haushalt

durchgesetzt, dass der neue Rechtsstaatmechanismus

nur eingesetzt werden kann,

wenn es um Korruption und Veruntreuung von EU-Geldern geht.

Nicht aber bei der Aushöhlung des Rechtsstaats.

Ich bin nicht sicher, ob der Rechtsstaatmechanismus

hier genau das richtige Werkzeug ist.

Weil dann geht es natürlich darum, dass jetzt sofort

möglichst der Fluss von EU-Geldern nach Polen gestoppt wird.

Das dieses Urteil rechtkräftig ist.

Es ist eine Machtprobe, eine Kampfansage,

ein Urteil, das die EU herausfordert.

Und auf das die Europäer so recht noch keine Antwort haben.

Und jetzt erstmal Nachrichten aus Deutschland,

von Heinz Wolf.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben das Ziel bekräftigt,

dass es in diesem Schuljahr

nicht wieder zu Schulschließungen kommen soll.

In einem Beschluss der Kultusministerkonferenz heißt es,

es sei "unerlässlich", die Schulen offen zu halten

und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern.

Die regelmäßigen Testungen für Schülerinnen und Schüler

könnten bis auf Weiteres fortgeführt werden.

Zu den aktuellen Corona-Zahlen.

Das Robert-Koch-Institut meldet 10.429 Neu-Infektionen

innerhalb eines Tages.

Das sind 311 mehr als vor einer Woche.

Binnen 24 Stunden kamen 86 Todesfälle dazu.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gestiegen - auf 63,8.

Das Verteidigungsministerium lässt wegen des Verdachts

rechtsextremistischer Vorfälle gegen Mitglieder des Wachbatallions

der Bundeswehr ermitteln.

Es gehe auch um Vorwürfe von Übergriffigkeiten

und sexualisierter Gewalt,

wie ein Ministeriumssprecher in Berlin mitteilte.

Die Wehrbeauftragte Högl sagte nach einem Besuch

des Wachbataillons, bisher gebe es keine Bestätigung

einer verfestigten rechtsextremen Gruppe innerhalb des Wachbataillons.

Wichtig seien nun schnelle Aufklärung und Sanktionen.

Nach langem Hin und Her hat der Bundesrat

den neuen Bußgeld-Katalog abgesegnet.

Ein Ziel: Radfahrer und Fußgänger sollen besser geschützt werden.

Wer innerorts mit 11 bis 15 km/h zu viel geblitzt wird,

zahlt statt 25 künftig 50 Euro.

Geh- und Radwege zuparken kostet statt bis zu 35,

künftig bis zu 100 Euro.

Neu: Zum Schutz von Radfahrern müssen Lkw in Schrittgeschwindigkeit

rechts abbiegen, andernfalls sind 70 Euro fällig.

Bei der Parlamentswahl in Tschechien hofft der umstrittene Regierungschef

Der sogenannte Islamische Staat hat sich zu dem Anschlag

Dabei seien mindestens 43 Menschen getötet und mehr als 140 Zahlen

aktualisieren verletzt worden.

Das teilte die staatliche Nachrichtenagentur mit.

In einer Nachricht des IS hieß es,

ein Selbstmordattentäter habe in der Moschee

während des Freitagsgebets eine Sprengstoffweste gezündet.

Immer wieder verübt der mit den radikalislamistischen Taliban

verfeindete IS Anschläge

auf Einrichtungen der schiitischen Minderheit.

Die EU-Innenminister berieten heute über den Umgang

mit Flüchtlingen.

Das Thema wird die Europäische Union weiter beschäftigen

und weiter für Konflikte sorgen.

Denn es gibt ja auch weiterhin keinen gemeinsamen Plan

und kein gemeinsames Handeln.

Dafür offenbar Wildwuchs und Rechtsbruch an einigen Grenzen.

Dazu gehören sogenannte Pushbacks,

bei denen Geflüchtete gewaltsam zurückgeprügelt werden.

Berichte darüber gab es von der kroatisch-bosnischen Grenze,

der griechisch-türkischen.

Und aus dem Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus.

Gunnar Krüger beginnt seinen Bericht in Michalowo.

Mitten im Wald – der Grenzschutz.

Dahinter Drehverbot.

Ein "ZDF"-Team begleitet polnische Aktivisten, die Flüchtlingen helfen.

Wir haben keinen Zugang zu dieser Sperrzone,

denn dort gilt der Ausnahmezustand.

Diese Iraker kamen durch:

Sie flohen im Flugzeug, über Dubai und Belarus.

Wir nahmen ein Taxi zur Grenze und gingen rüber.

Ein polnischer Grenzschützer fing uns ab und schickte uns zurück.

Das wäre ein "Pushback" und verboten, wenn sie sagen:

"Ich will Asyl in Polen".

Der Zettel wird von nutzen sein, wenn der Grenzschutz kommt.

Denn von 9000, die im September kamen,

schickte Polen viele zurück, ohne Anhörung.

Das sei auch rechtens, denn meistens sei es so:

Keine der Familien, keiner der Erwachsenen,

will internationalen Schutz in Polen.

Alle wollen ihren Antrag in Deutschland stellen.

Die Zweifel an dieser Erklärung reichen bis in die Spitzen der EU.

Denn in der Sperrzone

sind keine Beamten der Grenzschutzagentur Frontex,

keine unabhängigen Journalisten.

Ich verlange von Polen, dass es Medien in die Sperrzone lässt.

Nur das gewährleistet Transparenz und Zusammenarbeit.

Der Fall zeigt einmal mehr, die EU muss sich ehrlich machen:

Was bedeutet eine starke Außengrenze?

Zwölf Staaten denken dabei auch an mehr Stacheldraht,

von Lettland über Polen bis Griechenland.

Ich habe nichts dagegen, wenn Mitgliedstaaten Zäune bauen,

aber dafür EU-Geld zu nutzen, das ist keine gute Idee.

Wir wollen, dass die EU mehr nach außen tut,

dass sie die Außengrenzen schützt und dass sie die zurückschickt,

die kein Recht auf Schutz haben.

Grenzen schützen, aber ohne Gewalt, da sind alle einig.

Staatliche Schläger, die Flüchtlinge misshandeln?

Ein Recherchenetzwerk prangert Kroatien an, das eingesteht:

Experten haben untersucht, was passiert ist und sie bestätigen,

dass Polizisten in diese Ereignisse verwickelt waren.

Jetzt gibt es eine Untersuchung.

In Polen nehmen derweil Grenzschützer

die Iraker mit in die Sperrzone.

Diesmal ist dokumentiert, dass sie um Asyl bitten,

doch ob das EU-Mitglied das EU-Recht einhält,

lässt sich dort nicht überprüfen.

Und jetzt nochmal Heinz mit Wirtschaft.

Die stark gestiegenen Energiepreise bleiben eines der wichtigen Themen

für die Wirtschaft -

es gibt eine Reihe von Erklärungen für die Teuerung.

Valerie Haller, erstmal die Frage:

Worauf müssen sich die Verbraucher einstellen?

Dass die Energiepreise für eine Weile so hoch bleiben werden.

Fachleute rechnen damit,

dass sie sich erst in drei Jahren

wieder auf Vor-Corona Niveau einpendeln.

Auch die EU-Energie Kommissarin bereitet Verbraucher

schon auf einen teuren Winter vor.

Die Energie-Preise explodieren.

Gas ist innerhalb von einem Jahr um 75 Prozent teurer geworden.

Öl sogar um hundert Prozent.

Beides so teuer wie seit Jahren nicht.

Die Ursachen sind vielfältig.

Der weltweite Energiehunger aus Industrie und Wirtschaft

nach den Einschränkungen in der Corona Pandemie.

Geringe Gasvorräte,

weil der vergangene Winter ungewöhnlich kalt war.

Und: Wenig Wind gab es in diesem Jahr auch noch.

All das treibt die Preise.

Gas ist dabei besonders wichtig.

Denn Gas wird nicht nur zum Heizen verwendet,

sondern auch zur Stromerzeugung.

Und der wird dann eben auch zwangsläufig teurer.

Das ist ein Problem für Verbraucher.

Aber auch für Unternehmen.

Einige, vor allem die Chemiebranche drosselt schon ihre Produktion,

weil es sich nicht rechnet.

Kommt ein strenger Winter,

könnte sich die Situation noch verschärfen.

Ökonomen warnen schon vor einer Energiekrise,

die die Konjunktur belasten könnte.

Das Thema beschäftigt ganz Europa.

Beim EU Gipfel in rund in rund zwei Wochen wird man nach Lösungen suchen.

Valerie Haller, vielen Dank!

Unter dem Dach der Industriestaaten- Organisation OECD

haben sich 136 Staaten auf Details einer globalen Steuerreform geeinigt.

Die Länder stünden für mehr als 90 Prozent

der weltweiten Wirtschaftskraft, so die OECD.

Vorgesehen sei unter anderem eine Mindeststeuer von 15 Prozent

für große Konzerne.

Die Regelung solle ab 2023 greifen.

Bei dem Erdbeben gestern in Japan - in Tokio und Umgebung -

sind nach neuen Meldungen mindestens 30 Menschen verletzt worden.

Das Beben der Stärke 5,9 brachte Gebäude ins Wanken.

Der Zug- und U-Bahn-Betrieb war vorübergehend beeinträchtigt.

Wasserleitungen platzten, in einigen Haushalten fiel der Strom aus.

Japan ist eines der am stärksten Erdbeben-gefährdeten

Länder der Welt.

Finanziell war die Hamburger Elbphilharmonie

bekanntlich ein Desaster.

Aber jetzt, wo sie da ist,

sind die Hamburger auch stolz auf ihr neues Wahrzeichen.

Auch München plant seit längerem ein neues Konzerthaus,

das mit Sicherheit auch weit mehr als die 400 Millionen kosten wird,

die anfangs genannt wurden.

Außerdem muss die alte Philharmonie am Gasteig saniert werden.

Bis dahin spielen die Münchner Philharmoniker

in einem Ausweichquartier.

Die neue Isar-Philharmonie, die heute Abend feierlich eröffnet wurde,

ist also nur eine Zwischenlösung.

Allerdings eine mit viel Charme.

Nach Barbara Luegs Bericht denkt man unwillkürlich:

vielleicht sollten öfter mal Provisorien geplant werden.

Sie könnten sich als dauerhaft gut erweisen.

* orchestrale Musik *

Dieser Abend setzt Akzente.

Ein vollbesetzter Neustart der Konzertkultur.

Der glückliche Dirigent kleidet den Klang

der neuen Isar-Philharmonie schon mal in wuchtige Worte.

Da ist keinerlei Kälte oder Kühle im Klang.

Transparent ist noch so ein Wort.

Und das wichtigste: wir müssen nicht mit aller Macht

unser kraftvollstes Spiel spielen, um gehört zu werden.

Diese neue Isar-Philharmonie grenzt an ein Wunder.

Ein mitten in der Pandemie hochgezogener Konzertsaal

für die Münchener Philharmonika.

In Rekordzeit gebaut und mit 40 Millionen Euro

unfassbar günstig.

Eigentlich nur ein Ausweichquartier, weil der alte Saal saniert wird.

Aber das hier ist viel mehr.

Die Hülle - nicht so wichtig.

Alle Kraft dient der Musik.

Wir haben eine kostbare Violine gebaut

und einen einfachen, sicheren Geigenkasten.

Der Wetter- und Schallschutz bietet.

Aber der auch als Zweckbau zu erkennen ist.

Das passt auch ganz gut in dieses industrielle Werkviertel hinein.

Dort, rund um den Konzertsaal, entsteht ein wildes Nebeneinander.

Ateliers, Autowerkstätten, Handwerk, Designschmieden -

ein urbaner Kulturplatz mit einer Mission:

Die elitäre Hochkultur soll zurück auf den Boden.

Zu den Menschen - ins Leben.

Ob das Volkskunst, Hochkunst ist,

es soll sich alles immer schön vermengen.

So erklingt Klassik in der Autowerkstatt.

Und bald auch Free Jazz in der Bibliothek.

Alles spielt ineinander.

Diese unterschiedlichen Blicke auf die Welt,

vom Reifenhändler bis zum Intendanten,

das empfinde ich als sehr bereichernd.

In all das passt er wunderbar hinein:

Toyota, der weltweit wohl beste Akustiker,

hat den feinen Klang der Isar-Philharmonie gestaltet.

Auch ihm geht es um Dialog, Symmetrien, gemeinsame Schwingungen.

Es geht darum, eine intime Beziehung herzustellen.

Nicht nur zwischen Musikern und Zuschauern,

sondern auch innerhalb des gesamten Publikums.

Und so hinterlässt dieser Abend heute zwei gute Botschaften:

Was glänzt, muss nicht teuer sein.

Und: irgendwie gehört am Ende doch alles zusammen.

Gleich geht es mit der "heute-show" weiter.

Um 0.15 Uhr gibt es dann unser "heute journal:update"

mit Christina von Ungern-Sternberg.

Auf Wiedersehen.

Einen schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Das beständige Hoch um Russland ist immer noch vorhanden.

Es verändert sich kaum.

Über der Balkanregion ist immer noch das Tief.

Schauen wir in die Nacht.

In der Osthälfte ist es größtenteils aufgelockert.

Im Westen sind die Wolken etwas dichter.

Und das bei Temperaturen von 1° in den östlichen Mittelgebirgen

und 10° am Niederrhein.

In östlichen Mittelgebirgen verschwindet er.

Ansonsten gibt es viel Sonnenschein in der Mitte.

Zum Nachmittag fast überall Sonnenschein.

19° ganz im Westen Deutschlands.

Im westlichen Landesteilen ist es etwas wärmer.

Überwiegend 10-17°.

Am Montag kommt neuer Regen auf.

Schönen Abend.


heute journal vom 08.10.2021 - Aufrecht und mutig - Friedensnobelpreis für Journalisten; Peinlich und unwürdig - Österre heute journal vom 08.10.2021 - Upright and courageous - Nobel Peace Prize for journalists; Embarrassing and unworthy - Österre heute journal of 08.10.2021 - Recto y valiente - Premio Nobel de la Paz para periodistas; Vergonzoso e indigno - Österre heute journal du 08.10.2021 - Le prix Nobel de la paix décerné à des journalistes ; Gênant et indigne - Österre

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt, das "heute journal"

mit Marietta Slomka und Heinz Wolf.

Guten Abend und herzlich willkommen.

Das Friedensnobelpreiskomitee hat in diesem Jahr

die Pressefreiheit aufs Schild gehoben.

Die ja keineswegs nur Journalisten betrifft.

In Staaten ohne freie Medien sind auch alle anderen Bürgerinnen

und Bürger nicht frei.

Der Friedensnobelpreis wird einer Journalistin

und einem Journalisten verliehen, die unter Bedingungen arbeiten,

die man sich als Kollegin lieber nicht ausmalen möchte.

Maria Ressa von den Philippinen betreibt unter Lebensgefahr

ein Online-Nachrichtenportal, auf dem sie Präsident Duterte

und seine Todes- schwadronen kritisiert.

Und enthüllt, welche Ausmaße sein Krieg gegen das eigene Volk hat.

Sie wird bedroht und von der Regierung

regelmäßig mit Gerichtsverfahren überzogen.

Der russische Journalist Dimitri Muratow

ist Chefredakteur der "Nowaja Gaseta",

die letzte kritische Zeitung in Russland.

Er hat bereits sechs seiner Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter betrauert.

Sie wurden ermordet oder starben unter verdächtigen Umständen,

etwa durch Vergiftung.

Die Journalisten-Sterblichkeit in Russland ist generell auffällig hoch.

Phoebe Gaa stellt uns die Preisträger vor.

Die Auszeichnung gelte nicht ihm, das sagt er.

Der Friedensnobelpreisträger und Chefredakteur der Nowaja Gaseta.

Dieser Preis gehört denjenigen, die von uns gegangen sind.

Und den brillanten Menschen,

die den dritten Stock unserer Redaktion bevölkern.

Wo sie heute feiern, gedachten sie gestern Anna Politsakya.

Ihre Berichte brachten ihr Feinde ein.

Ohne dass die Hintergründe aufgeklärt wurden.

Mit dieser Rede riesigen Machtmaschinerie

haben sie den Verantwortlichen nach 15 Jahren immer noch nicht gefunden.

Der Staat wird den Mörder decken.

Enden vergangenen Jahrzehnt wurden in Russland

23 Medienschaffende getötet. Auf den Philippinen 17.

Hier kämpft die zweite Preisträgerin mit den Mitteln des Journalismus

gegen Machtmissbrauch.

Maria Ressa:

Vom Regime verfolgt und mehrfach verhaftet.

Lasst Journalisten ihre Arbeit machen.

Journalismus ist kein Verbrechen.

Wo Journalismus gefährlich sei,

werde er am dringendsten, gebraucht sagt sie.

Dem Staatschef weist sie Menschenrechtsverletzungen nach.

Fakten sind sehr langweilig,

aber trotzdem beginnt alles mit einer gemeinsamen Realität.

Fake News, ein weltweites Problem.

Die, die gegen Desinformation ankämpfen, sind unter Beschuss.

Der Journalismus ist in Gefahr.

Demokratien werden durch Desinformationen geschwächt.

Der Nobelpreis wird sehr nützlich sein.

Dimitri Muratovs Zeitung

ist die letzte unabhängige von Russland.

Es wurde Giftgas vor dem Redaktionsgebäude versprüht.

Er setzt sich für die Rechte kritischer Medien ein.

Die Arbeit wird vom Kreml eingeschränkt.

Heute ist einer der glücklichsten Tage unseres Lebens.

Er hebt hervor, wie Journalisten in Russland gegen Zensur kämpfen.

Sie wird es über die Grenze schaffen.

Der Friedensnobelpreis in diesem Jahr:

Eine Würdigung der Bedeutung von Presse und Meinungsfreiheit

überall auf der Welt.

Pressefreiheit lässt sich nicht nur

mit klassischen Instrumenten beschneiden,

wie Zensur und Einschüchterung.

Auf einer Drehreise in Bolivien

sagte mir der Chefredakteur eines regierungskritischen Blattes,

der seinen Posten hatte aufgeben müssen.

Früher haben sie uns nur gedroht.

Inzwischen sind sie smarter.

Sie kaufen uns einfach.

Die bolivianische Methode ist weit verbreitet.

Es gibt sie auch in der EU.

In einigen osteuropäischen Ländern

gehören große Medien Leuten aus dem Regierungsumfeld.

Kritische Blätter werden hingegen finanziell ausgeblutet.

Dazu gehört, staatliche Anzeigen nur in Medien zu buchen,

die der Regierung genehm sind.

Um eine sogenannte Inseratenpolitik

geht es auch bei der aktuellen Regierungskrise in Österreich.

Wie mit Geld Einfluss auf Boulevardblätter genommen wurde

und woher das Geld kam.

Wie sich diese Staatsaffäre heute weiter zuspitzte,

berichtet Wolf-Christian Ulrich.

Kommt die Neuwahl oder nicht?

Das ist die Frage, die sich Österreich am Abend stellt,

als der Kanzler vor die Presse tritt.

Doch Kurz hält sich immer noch für Kanzlertauglich.

Gleichzeitig möchten wir aber auch festhalten,

dass wir als Team der Volkspartei in der Regierung

handlungsfähig und v.a. auch handlungswillig sind.

Die Koalitionäre lauern aufeinander wie Boxer,

die auf den ersten Angriff warten.

Und der erste Schlag kam heute morgen von den Grünen.

Ein politisches Ultimatum in aller Deutlichkeit.

Es ist ganz klar, dass so jemand nicht mehr Amtsfähig ist.

Und selbstverständlich hat die ÖVP hier auch eine Verantwortung.

Offenbar weigert sich die ÖVP,

eine unbeteiligte Person bereitzustellen.

Und deshalb sprechen wir mit den anderen Parteien.

Am Mittag waren wieder neue Chats aus den Ermittlungsakten

der Staatsanwaltschaft aufgetaucht.

Es wird immer klarer,

wie die ÖVP mit Steuergeld Wahlkampf gemacht haben soll.

Indem sie offenbar in der Zeitung "Österreich"

ÖVP-freundliche Artikel und Umfragen unterbringen ließ.

Verschleiert bezahlt aus dem Finanzministerium.

Was für die Grünen zunehmend unerträglich wird,

versuchen mächtige ÖVP-Männer auszusitzen.

Ganz ehrlich, ich habe diese 104 Seiten nicht gelesen.

Da bin ich nicht dazu gekommen.

Und es gilt für jeden Menschen die Unschuldsvermutung.

Nachrichten wie diese,

in denen Kurz seinen prominenten Parteifreunden

einen "Arsch" nennt.

Sie werfen nämlich die Frage auf,

Und das jetzt, als Kurz die ÖVP geschlossen hinter sich braucht.

Kurz Stellung in der ÖVP

beruht darauf, dass sie keinen Plan B und keine Alternative haben.

Er hofft auf schnelle Nachwahlen.

Aber hinter den Kulissen nehmen Zweifel zu.

Am Abend spricht der Bundespräsident zu seinem Land.

Zwischen den Zeilen - sehr deutlich in Richtung

Kanzleramt.

Was wir aber klar sehen, ist einmal mehr ein Sittenbild,

dass der Demokratie nicht gut geht.

Ich habe andere Erwartungen an das Verhalten

von politischen Verantwortlichen.

Die Machtmaschine um Kurz hat überdreht.

Der Kanzler verspricht weitere Gespräche,

die anderen Parteien wollen aber nicht mehr.

Der Kanzler ist allein, seine Regierung steht am Abgrund.

Tja und man selbst steht an Abgründen,

darüber möchten wir mit einem Journalist sprechen.

Er enthüllt und recherchiert seit vielen Jahren.

Guten Abend.

Guten Abend.

Wenn man sich ihre Chat-Protokolle anschaut,

wundert man sich als Außenstehender,

über die Tonlage, es ist irgendwie befremdlich.

Wie geht Ihnen das?

In Österreich spricht man vom Kurz-Zitat.

Was sich offenbart sind, drei Dinge.

Der rüde Ton, der so gar nicht passt zum Credo von Sebastian Kurz.

Auf der zweiten Ebene sehen wir auf der politischen Ebene

die Versuche der ÖVP, die Zeitungen zu kaufen.

Eine sehr einflussreiche Boulevardzeitung.

Und den strafrechtliche Aspekt.

Die Zeitung wird der Bestechung bezichtigt.

Sie haben den Vorteil gewährt,

in die redaktionelle Berichterstattung einzugreifen.

Und dazu hat er in Höhe von 1,2 Millionen

Regierungsinserate bekommen.

Diese Regierungsinserate machen einen großen Teil des Budgets aus,

das Boulevardzeitungen, aber auch andere Zeitungen haben.

Das hatten Sie auch, bis sie Ihnen entzogen wurden, oder?

Ja, die Regierungsinserate werden nach bestimmter Art vergeben.

Das ist die Schattenseite der Medienpolitik.

Man überschüttet sie mit Millionen,

aber die kritischen Medien bekommen nichts.

Ein prominenter Geschäftsführer beklagte,

dass alle Inserate entzogen wurden.

Weil die ÖVP kritisiert wurde.

Die privaten Parteiinteressen mit öffentlichen Mitteln betrieben.

Und das ist jetzt wie mit Detektivfotos,

wo man schwarz auf weiß lesen kann,

dass das, was vermutet wurde, tatsächlich eintritt.

Wie geht es denn jetzt Ihren Einschätzungen nach weiter?

Kurz begreift langsam,

dass sich sein Leben maßgeblich ändern wird.

Die Grünen wollen nicht mehr koalieren.

Die ÖVP begreift, dass sie eine Partei war,

die sich Sebastian Kurz versteift hat.

Übers Wochenende wird die ÖVP realisieren,

dass Kurz nicht mehr Bundeskanzler sein wird.

Kommt es zu Neuwahlen?

Alle glauben, dass er dann wieder gewinnen könnte.

Ich bin mir da nicht so sicher.

Seine Pressesprecher haben jetzt keine Handys mehr.

Scherz beiseite.

Aber der Druck wird nicht mehr funktionieren.

Die Medien haben sich abgewandt. Auch die konservativen Medien.

Sie drehen sich weg und sagen, er soll zurücktreten.

Nach der letzten Affäre, Stichwort Ibiza Video:

da hat er bei den Neuwahlen gewonnen.

So sicher kann man sich dann nicht sein oder?

Da war allerdings Heinz Christian Strache die Person,

die der Meinung war, die Journalisten sind die,

die man bezahlen kann für eigene Zwecke.

Und jetzt hat Kurz diese Rolle.

Und mit ihm auch seine engsten Vertrauten.

In den Medien in Österreich kann sich niemand vorstellen,

dass er ernsthaft einen Koalitionspartner findet.

Er hatte die SPÖ, die Grünen und die FPÖ.

Und die Parteien haben sich von ihm abgewandt.

Ich kann nicht verstehen, dass er weiterhin Kanzler ist.

Das wird langsam durchsickern.

Er war der Shootingstar. Auch in Europa.

Und jetzt kann man seine Chats lesen

und man blickt hinter seine Bühne.

Er hat Wahlkampfkosten in Millionenhöhe überschritten,

und hat geschwindelt und die öffentliche Meinung manipuliert.

Druck auf die öffentliche Meinung gemacht.

Die Leute kommen darauf, wie er wirklich tickt.

Die Einschätzung von Florian Klenk, danke Ihnen.

Danke nach Österreich.

Wir werden hier in Deutschland das ganze weiter beobachten.

Fragt sich, ob eine manipulative Boygroup,

die ihre Partei regelrecht kaperte, ein geeignetes Vorbild ist

für andere Konservative auf Sinnsuche.

Was zum Konservativen eigentlich nicht passt:

die Institutionenverachtung, die mit dem Populismus einhergeht.

Etwa gegenüber Recht und Justiz.

In Polen wurde unter der nationalkonservativen Pis-Partei

zunächst die politische Unabhängigkeit

des Verfassungsgerichtes beschnitten und dort die eigenen Leute platziert.

Jetzt kam die nächste Eskalationsstufe:

eben dieses Verfassungsgericht stellt nun das Rechtsverhältnis

zur Europäischen Union grundsätzlich in Frage.

Was in Brüssel mittlerweile die Gegenfrage provoziert:

wenn man ein gemeinsames Europäisches Recht

nicht anerkennt, will man dann überhaupt noch

EU-Mitglied bleiben?

Anne Gellinek berichtet.

Am Tag nach dem Urteil sind die polnischen Zeitungen

genauso gespalten wie das Land.

Der Polexit hat begonnen

befürchtet die liberale "Gazeta wyborcza",

die konservative "Gazeta Polska" schreibt dagegen:

"Polen ist unabhängig und demokratisch!"

Ausdruck der Unabhängigkeit ist wohl das Urteil

des polnischen Verfassungsgerichts.

Das Schockwellen nach Brüssel schickt.

Teile des EU-Rechts seien mit der polnischen Verfassung

nicht vereinbar.

Polen stellt sich damit gegen Regeln,

die es beim EU-Beitritt freiwillig akzeptiert hatte.

Der nationalkonservative polnische Justizminister

feiert das Urteil ausdrücklich.

Das ist eine sehr wichtige Entscheidung.

In einer Situation, in der EU-Behörden,

unterstützt von Berlin und anderen europäischen Hauptstädten

Polen juristisch angreifen.

Sie behandeln Polen wie eine Quasi-Kolonie,

die Gesetze von einer Behörde akzeptieren soll,

die polnische Bürger nicht kontrollieren können.

Europa war vorbereitet auf dieses Urteil

und ist trotzdem von seiner Wucht überrascht.

Man muss sagen, ganz klar, dass diese Regierung, in Polen,

mit dem Feuer spielt.

D.h., dass in einem gewissen Moment, nicht nur juristisch,

sondern auch politisch das zu einem Bruch kommen kann.

Wenn es nicht den geringsten Respekt

für Regeln und Europas Freiheiten gibt,

dann kann es natürlich auch keine Gelder geben,

um Polens Wirtschaft zu beleben, das ist doch klar.

Tatsächlich hält die EU-Kommission 36 Milliarden Euro Hilfen

aus dem Corona-Topf zurück.

Unsicher wie lange noch.

Bislang hatte Von der Leyen

die Konfrontation mit Polen eher gescheut,

jetzt lässt sie ihren Justizkommissar sagen,

dass man durchgreifen werde.

Wir werden alle Mittel nutzen, die in unserer Macht stehen.

Und schauen, was das wirksamste Instrument ist.

Geld kürzen, fordert auch das Europaparlament.

Doch einfach ist das nicht.

Auf dem Mammutgipfel im Juli 2020

hatten die Ost- europäischen Regierungschefs

in den Verhandlungen zu dem EU-Haushalt

durchgesetzt, dass der neue Rechtsstaatmechanismus

nur eingesetzt werden kann,

wenn es um Korruption und Veruntreuung von EU-Geldern geht.

Nicht aber bei der Aushöhlung des Rechtsstaats.

Ich bin nicht sicher, ob der Rechtsstaatmechanismus

hier genau das richtige Werkzeug ist.

Weil dann geht es natürlich darum, dass jetzt sofort

möglichst der Fluss von EU-Geldern nach Polen gestoppt wird.

Das dieses Urteil rechtkräftig ist.

Es ist eine Machtprobe, eine Kampfansage,

ein Urteil, das die EU herausfordert.

Und auf das die Europäer so recht noch keine Antwort haben.

Und jetzt erstmal Nachrichten aus Deutschland,

von Heinz Wolf.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben das Ziel bekräftigt,

dass es in diesem Schuljahr

nicht wieder zu Schulschließungen kommen soll.

In einem Beschluss der Kultusministerkonferenz heißt es,

es sei "unerlässlich", die Schulen offen zu halten

und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern.

Die regelmäßigen Testungen für Schülerinnen und Schüler

könnten bis auf Weiteres fortgeführt werden.

Zu den aktuellen Corona-Zahlen.

Das Robert-Koch-Institut meldet 10.429 Neu-Infektionen

innerhalb eines Tages.

Das sind 311 mehr als vor einer Woche.

Binnen 24 Stunden kamen 86 Todesfälle dazu.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gestiegen - auf 63,8.

Das Verteidigungsministerium lässt wegen des Verdachts

rechtsextremistischer Vorfälle gegen Mitglieder des Wachbatallions

der Bundeswehr ermitteln.

Es gehe auch um Vorwürfe von Übergriffigkeiten

und sexualisierter Gewalt,

wie ein Ministeriumssprecher in Berlin mitteilte.

Die Wehrbeauftragte Högl sagte nach einem Besuch

des Wachbataillons, bisher gebe es keine Bestätigung

einer verfestigten rechtsextremen Gruppe innerhalb des Wachbataillons.

Wichtig seien nun schnelle Aufklärung und Sanktionen.

Nach langem Hin und Her hat der Bundesrat

den neuen Bußgeld-Katalog abgesegnet.

Ein Ziel: Radfahrer und Fußgänger sollen besser geschützt werden.

Wer innerorts mit 11 bis 15 km/h zu viel geblitzt wird,

zahlt statt 25 künftig 50 Euro.

Geh- und Radwege zuparken kostet statt bis zu 35,

künftig bis zu 100 Euro.

Neu: Zum Schutz von Radfahrern müssen Lkw in Schrittgeschwindigkeit

rechts abbiegen, andernfalls sind 70 Euro fällig.

Bei der Parlamentswahl in Tschechien hofft der umstrittene Regierungschef

Der sogenannte Islamische Staat hat sich zu dem Anschlag

Dabei seien mindestens 43 Menschen getötet und mehr als 140 Zahlen

aktualisieren verletzt worden.

Das teilte die staatliche Nachrichtenagentur mit.

In einer Nachricht des IS hieß es,

ein Selbstmordattentäter habe in der Moschee

während des Freitagsgebets eine Sprengstoffweste gezündet.

Immer wieder verübt der mit den radikalislamistischen Taliban

verfeindete IS Anschläge

auf Einrichtungen der schiitischen Minderheit.

Die EU-Innenminister berieten heute über den Umgang

mit Flüchtlingen.

Das Thema wird die Europäische Union weiter beschäftigen

und weiter für Konflikte sorgen.

Denn es gibt ja auch weiterhin keinen gemeinsamen Plan

und kein gemeinsames Handeln.

Dafür offenbar Wildwuchs und Rechtsbruch an einigen Grenzen.

Dazu gehören sogenannte Pushbacks,

bei denen Geflüchtete gewaltsam zurückgeprügelt werden.

Berichte darüber gab es von der kroatisch-bosnischen Grenze,

der griechisch-türkischen.

Und aus dem Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus.

Gunnar Krüger beginnt seinen Bericht in Michalowo.

Mitten im Wald – der Grenzschutz.

Dahinter Drehverbot.

Ein "ZDF"-Team begleitet polnische Aktivisten, die Flüchtlingen helfen.

Wir haben keinen Zugang zu dieser Sperrzone,

denn dort gilt der Ausnahmezustand.

Diese Iraker kamen durch:

Sie flohen im Flugzeug, über Dubai und Belarus.

Wir nahmen ein Taxi zur Grenze und gingen rüber.

Ein polnischer Grenzschützer fing uns ab und schickte uns zurück.

Das wäre ein "Pushback" und verboten, wenn sie sagen:

"Ich will Asyl in Polen".

Der Zettel wird von nutzen sein, wenn der Grenzschutz kommt.

Denn von 9000, die im September kamen,

schickte Polen viele zurück, ohne Anhörung.

Das sei auch rechtens, denn meistens sei es so:

Keine der Familien, keiner der Erwachsenen,

will internationalen Schutz in Polen.

Alle wollen ihren Antrag in Deutschland stellen.

Die Zweifel an dieser Erklärung reichen bis in die Spitzen der EU.

Denn in der Sperrzone

sind keine Beamten der Grenzschutzagentur Frontex,

keine unabhängigen Journalisten.

Ich verlange von Polen, dass es Medien in die Sperrzone lässt.

Nur das gewährleistet Transparenz und Zusammenarbeit.

Der Fall zeigt einmal mehr, die EU muss sich ehrlich machen:

Was bedeutet eine starke Außengrenze?

Zwölf Staaten denken dabei auch an mehr Stacheldraht,

von Lettland über Polen bis Griechenland.

Ich habe nichts dagegen, wenn Mitgliedstaaten Zäune bauen,

aber dafür EU-Geld zu nutzen, das ist keine gute Idee.

Wir wollen, dass die EU mehr nach außen tut,

dass sie die Außengrenzen schützt und dass sie die zurückschickt,

die kein Recht auf Schutz haben.

Grenzen schützen, aber ohne Gewalt, da sind alle einig.

Staatliche Schläger, die Flüchtlinge misshandeln?

Ein Recherchenetzwerk prangert Kroatien an, das eingesteht:

Experten haben untersucht, was passiert ist und sie bestätigen,

dass Polizisten in diese Ereignisse verwickelt waren.

Jetzt gibt es eine Untersuchung.

In Polen nehmen derweil Grenzschützer

die Iraker mit in die Sperrzone.

Diesmal ist dokumentiert, dass sie um Asyl bitten,

doch ob das EU-Mitglied das EU-Recht einhält,

lässt sich dort nicht überprüfen.

Und jetzt nochmal Heinz mit Wirtschaft.

Die stark gestiegenen Energiepreise bleiben eines der wichtigen Themen

für die Wirtschaft -

es gibt eine Reihe von Erklärungen für die Teuerung.

Valerie Haller, erstmal die Frage:

Worauf müssen sich die Verbraucher einstellen?

Dass die Energiepreise für eine Weile so hoch bleiben werden.

Fachleute rechnen damit,

dass sie sich erst in drei Jahren

wieder auf Vor-Corona Niveau einpendeln.

Auch die EU-Energie Kommissarin bereitet Verbraucher

schon auf einen teuren Winter vor.

Die Energie-Preise explodieren.

Gas ist innerhalb von einem Jahr um 75 Prozent teurer geworden.

Öl sogar um hundert Prozent.

Beides so teuer wie seit Jahren nicht.

Die Ursachen sind vielfältig.

Der weltweite Energiehunger aus Industrie und Wirtschaft

nach den Einschränkungen in der Corona Pandemie.

Geringe Gasvorräte,

weil der vergangene Winter ungewöhnlich kalt war.

Und: Wenig Wind gab es in diesem Jahr auch noch.

All das treibt die Preise.

Gas ist dabei besonders wichtig.

Denn Gas wird nicht nur zum Heizen verwendet,

sondern auch zur Stromerzeugung.

Und der wird dann eben auch zwangsläufig teurer.

Das ist ein Problem für Verbraucher.

Aber auch für Unternehmen.

Einige, vor allem die Chemiebranche drosselt schon ihre Produktion,

weil es sich nicht rechnet.

Kommt ein strenger Winter,

könnte sich die Situation noch verschärfen.

Ökonomen warnen schon vor einer Energiekrise,

die die Konjunktur belasten könnte.

Das Thema beschäftigt ganz Europa.

Beim EU Gipfel in rund in rund zwei Wochen wird man nach Lösungen suchen.

Valerie Haller, vielen Dank!

Unter dem Dach der Industriestaaten- Organisation OECD

haben sich 136 Staaten auf Details einer globalen Steuerreform geeinigt.

Die Länder stünden für mehr als 90 Prozent

der weltweiten Wirtschaftskraft, so die OECD.

Vorgesehen sei unter anderem eine Mindeststeuer von 15 Prozent

für große Konzerne.

Die Regelung solle ab 2023 greifen.

Bei dem Erdbeben gestern in Japan - in Tokio und Umgebung -

sind nach neuen Meldungen mindestens 30 Menschen verletzt worden.

Das Beben der Stärke 5,9 brachte Gebäude ins Wanken.

Der Zug- und U-Bahn-Betrieb war vorübergehend beeinträchtigt.

Wasserleitungen platzten, in einigen Haushalten fiel der Strom aus.

Japan ist eines der am stärksten Erdbeben-gefährdeten

Länder der Welt.

Finanziell war die Hamburger Elbphilharmonie

bekanntlich ein Desaster.

Aber jetzt, wo sie da ist,

sind die Hamburger auch stolz auf ihr neues Wahrzeichen.

Auch München plant seit längerem ein neues Konzerthaus,

das mit Sicherheit auch weit mehr als die 400 Millionen kosten wird,

die anfangs genannt wurden.

Außerdem muss die alte Philharmonie am Gasteig saniert werden.

Bis dahin spielen die Münchner Philharmoniker

in einem Ausweichquartier.

Die neue Isar-Philharmonie, die heute Abend feierlich eröffnet wurde,

ist also nur eine Zwischenlösung.

Allerdings eine mit viel Charme.

Nach Barbara Luegs Bericht denkt man unwillkürlich:

vielleicht sollten öfter mal Provisorien geplant werden.

Sie könnten sich als dauerhaft gut erweisen.

* orchestrale Musik *

Dieser Abend setzt Akzente.

Ein vollbesetzter Neustart der Konzertkultur.

Der glückliche Dirigent kleidet den Klang

der neuen Isar-Philharmonie schon mal in wuchtige Worte.

Da ist keinerlei Kälte oder Kühle im Klang.

Transparent ist noch so ein Wort.

Und das wichtigste: wir müssen nicht mit aller Macht

unser kraftvollstes Spiel spielen, um gehört zu werden.

Diese neue Isar-Philharmonie grenzt an ein Wunder.

Ein mitten in der Pandemie hochgezogener Konzertsaal

für die Münchener Philharmonika.

In Rekordzeit gebaut und mit 40 Millionen Euro

unfassbar günstig.

Eigentlich nur ein Ausweichquartier, weil der alte Saal saniert wird.

Aber das hier ist viel mehr.

Die Hülle - nicht so wichtig.

Alle Kraft dient der Musik.

Wir haben eine kostbare Violine gebaut

und einen einfachen, sicheren Geigenkasten.

Der Wetter- und Schallschutz bietet.

Aber der auch als Zweckbau zu erkennen ist.

Das passt auch ganz gut in dieses industrielle Werkviertel hinein.

Dort, rund um den Konzertsaal, entsteht ein wildes Nebeneinander.

Ateliers, Autowerkstätten, Handwerk, Designschmieden -

ein urbaner Kulturplatz mit einer Mission:

Die elitäre Hochkultur soll zurück auf den Boden.

Zu den Menschen - ins Leben.

Ob das Volkskunst, Hochkunst ist,

es soll sich alles immer schön vermengen.

So erklingt Klassik in der Autowerkstatt.

Und bald auch Free Jazz in der Bibliothek.

Alles spielt ineinander.

Diese unterschiedlichen Blicke auf die Welt,

vom Reifenhändler bis zum Intendanten,

das empfinde ich als sehr bereichernd.

In all das passt er wunderbar hinein:

Toyota, der weltweit wohl beste Akustiker,

hat den feinen Klang der Isar-Philharmonie gestaltet.

Auch ihm geht es um Dialog, Symmetrien, gemeinsame Schwingungen.

Es geht darum, eine intime Beziehung herzustellen.

Nicht nur zwischen Musikern und Zuschauern,

sondern auch innerhalb des gesamten Publikums.

Und so hinterlässt dieser Abend heute zwei gute Botschaften:

Was glänzt, muss nicht teuer sein.

Und: irgendwie gehört am Ende doch alles zusammen.

Gleich geht es mit der "heute-show" weiter.

Um 0.15 Uhr gibt es dann unser "heute journal:update"

mit Christina von Ungern-Sternberg.

Auf Wiedersehen.

Einen schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter.

Das beständige Hoch um Russland ist immer noch vorhanden.

Es verändert sich kaum.

Über der Balkanregion ist immer noch das Tief.

Schauen wir in die Nacht.

In der Osthälfte ist es größtenteils aufgelockert.

Im Westen sind die Wolken etwas dichter.

Und das bei Temperaturen von 1° in den östlichen Mittelgebirgen

und 10° am Niederrhein.

In östlichen Mittelgebirgen verschwindet er.

Ansonsten gibt es viel Sonnenschein in der Mitte.

Zum Nachmittag fast überall Sonnenschein.

19° ganz im Westen Deutschlands.

Im westlichen Landesteilen ist es etwas wärmer.

Überwiegend 10-17°.

Am Montag kommt neuer Regen auf.

Schönen Abend.