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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 08.03.2021 - Für CDU und CSU sind die Affären etzt schon ein Desaster

heute journal vom 08.03.2021 - Für CDU und CSU sind die Affären etzt schon ein Desaster

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend,

so eine Pandemie ist ja auch ein Quell neuer Vokabeln.

"Maskenverweigerer" z.B. ist so ein Begriff, den man vor einem Jahr

auch noch nicht kannte.

Jetzt gibt's noch eine neue Personengruppe:

die "Maskenvermittler".

Nun ist das Vermitteln begehrter Produkte,

die die Allgemeinheit dringend braucht,

per se nicht schändlich.

Der Spaß hört aber auf, wenn Bundestagsabgeordnete dabei

die Hand aufhalten und mit satten Provisionen

zu Krisengewinnern werden.

Für CDU und CSU sind die Affären ihrer Abgeordneten Nüßlein und Löbel

jetzt schon ein Desaster,

das Ganze auch noch kurz vor den Landtagswahlen am Wochenende.

Deshalb soll das Thema jetzt so schnell wie möglich abgeräumt werden.

Dass es aber nicht damit getan ist, die beiden Herren loszuwerden,

weiß auch Fraktionschef Brinkhaus, den ich vorhin dazu befragt habe.

Doch zunächst bringt uns Patricia Wiedemeyer auf den neuesten Stand.

Idylle pur, in der Kleinstadt Günzburg,

dem Wahlkreis von Georg Nüßlein.

Hier residiert auch die Tectum Holding, die Firma,

über die der CSU-Politiker Provisionen von über 600.000 Euro

für Masken-Geschäfte bezogen haben soll.

Doch mit der Idylle für den hiesigen Bundestagsabgeordneten

ist es wohl vorbei:

Wenn jemand im Job scheiße baut,

muss er dafür geradestehen.

Nikolas Löbel hat ebenfalls hohe Provisionen

bei Masken-Geschäften kassiert,

er hat sich bereits komplett aus dem politischen Geschäft zurückgezogen,

sein Bundestagsmandat zurück gegeben, seine Website,

sein Twitter-Account abgemeldet.

Der CSU-Politiker Nüßlein dagegen

hält bisher an seinem Bundestagsmandat fest,

hat nur die Unionsfraktion verlassen und ist aus der CSU ausgetreten.

Das Präsidium der CSU warf ihm heute fehlenden moralischen Kompass vor,

fordert weitere Konsequenzen:

Bei Niederlegung des Mandats und zur Wiedergutmachung, zum Beispiel in

Form einer Spende,

dazu haben wir ihn aufgerufen.

Heftige Kritik auch von der CDU,

solch eine persönliche Vorteilsnahme schade dem Parlamentarismus,

Abgeordnete seien dem Wohle des Volkes verpflichtet.

Wenn man an dieser Stelle dem nicht gerecht werden kann, muss man

Konsequenzen ziehen.

Für LobbyControl ist klar, es ist ein Problem der Union,

die zu große Nähe zur Wirtschaft habe, Beispiel Philipp Amthor:

Trotz seiner Lobbyarbeit für ein US-Unternehmen letztes Jahr

steht er jetzt auf Platz 1 der Landesliste für die Bundestagswahl:

Die Union hat schon sehr lange ein Haltungsproblem in Sachen

Transparenz und strengeren Regeln. Da sehen wir seit Jahren eine

Blockade.

Auch die Opposition fordert mehr Transparenz

und Aufklärung von der Union,

sowie einen Sonderermittler des Bundestages.

Dieser schwarze Filz der Union beschädigt auch die Integrität des

gesamten Parlaments. Das sind keine Einzelfälle.

Es ist ein strukturelles Problem bei der Union.

Erste Reaktionen gab es heute von der Unionsfraktion, sie verspricht:

Auch das beschlossene Lobbyregister soll verschärft werden.

Darüber wollen wir mit dem Unionsfraktionschef sprechen,

mit Ralph Brinkhaus.

Guten Abend, Herr Brinkhaus.

Guten Abend, Frau Slomka.

In Ihrem Schreiben heute an die Fraktion mit drei Punkten

nennen Sie als erstes, ganz wichtig ist jetzt Aufklärung und Transparenz.

Mit anderen Worten, Sie befürchten, dass es da noch mehr Fälle gibt

und nicht nur bei diesen beiden in Ihrer Fraktion bleibt.

Also, es geht nicht ums Befürchten, sondern darum,

dass wir jetzt wirklich lückenlos klären,

was passiert ist, wie es passiert ist, damit wir daraus lernen können.

Und das ist jetzt unsere Aufgabe.

Aber Sie schließen nicht aus, dass es da eventuell noch mehr gibt,

dass das jetzt nicht die einzigen waren, die an, sagen wir mal,

medizinischen Produkten zum Beispiel in letzter Zeit verdient haben?

Also, Frau Slomka, wenn Sie mich vor zwei Wochen gefragt hätten,

dann hätte ich gesagt, das ist so weit weg.

Das entspricht so wenig unseren Standards.

Das entspricht so wenig auch unseren Vorstellungen,

wie man Politik macht, dass ich das niemandem zugetraut hätte.

Jetzt haben wir zwei Kollegen, wo das offensichtlich passiert ist.

Ehemalige Kollegen,

Abgeordnete, die mittlerweile aus der Fraktion raus sind.

Und vor dem Hintergrund gucken wir jetzt lieber noch mal genau nach.

Das ist aber jetzt bisschen, sage ich mal, naiv zu sagen,

ach, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es sowas gibt.

Denn es hat solche Fälle ja auch in der Vergangenheit

auch in Ihrer Fraktion immer wieder gegeben.

Da kann man in die jüngere Vergangenheit,

zum Beispiel der Fall Amthor.

Wieso kommen Sie erst jetzt

auf die Idee, wir brauchen jetzt doch

einen Verhaltenskodex?

Ja, also, es ist so, der Fall Amthor

ist da sicherlich nicht ganz zu vergleichen.

Aber richtig ist, wir haben da in der Vergangenheit zu wenig gemacht.

Und deswegen werden wir jetzt mehr machen.

Das war falsch, was in der Vergangenheit gewesen ist.

Und jetzt müssen wir es besser machen.

Und daran arbeiten wir.

Sie sagen, die Leute sollen vor allen Dingen darauf achten,

dass die Nebentätigkeiten nicht mit dem kollidieren, den Bereichen,

in denen sie in der Fraktion bewusst tätig sind.

Aber so ein Fall Löbel

hätte sich damit doch gar nicht verhindern lassen.

Ja, ich denke, man muss auch das transparent machen,

was man zum Beispiel innerhalb von GmbHs macht.

Das heißt also, wenn man eine Gesellschaft hat,

an der man beteiligt ist und dort aktiv ist

und dort seine Aktivitäten hat, dann geht das auch nicht.

Und da werden wir auch eingreifen müssen,

wie auch an vielen anderen Stellen.

Noch mal ein Beispiel aus der Praxis von dieser Unvereinbarkeit.

Ein Bundestagsabgeordneter der Union sitzt im Ausschuss für Energie

und Wirtschaft, sitzt gleichzeitig im Beirat eines Unternehmens,

das auf Wasserstofftechnologien spezialisiert ist.

Passt das zusammen dann künftig?

Also, wir werden da alles auf den Prüfstand stellen,

und wir werden das zusammen mit Experten machen.

Das heißt, wir werden das jetzt nicht alleine entscheiden.

Und da werden wir uns auch jeden konkreten Fall anschauen,

ob der tatsächlich vereinbar ist und ob wir das in Zukunft wollen.

Und wir werden im übrigen eins machen für die Kollegen,

die Funktionen in Fraktionen haben,

das heißt stellvertretender Fraktionsvorsitzender,

Sprecher, Obmann und was es da sonst noch alles gibt.

Und deswegen werden wir da auch, ganz unabhängig davon,

was die Verhaltensregeln für alle Abgeordneten sind,

sehr, sehr enge Verhaltensregeln bei uns in der Fraktion machen.

Wie gesagt, das war falsch,

wie es in der Vergangenheit gehandhabt worden ist.

Wir müssen besser werden, um auch wieder Vertrauen zu schaffen.

Wir haben ganz viel Vertrauen verloren, das wissen wir.

Die Wut ist groß.

Übrigens, die Wut ist groß bei ganz, ganz vielen Abgeordneten

bei uns in der Fraktion, die einfach einen guten Job gemacht haben,

bei den Mitgliedern, in den Landtagen,

in den Kommunalparlamenten,

die jetzt alle dadurch diskreditiert werden.

Und deswegen gilt für uns jetzt ein ganz besonders hoher Anspruch.

Sie haben auch CDU-Mitglieder,

die zum Beispiel Lobbyarbeit für das Regime von Aserbaidschan machen.

Denen passiert aber auch nichts.

Also, es ist so, dass das in einem Fall auch entsprechend

zu einem Ordnungsgeld im Deutschen Bundestag geführt hat.

Und das ist auch richtig so.

Und bei den Verdachtsfällen, die da waren, haben wir

die entsprechenden Kollegen sofort von den Funktionen abgezogen.

Sie wollen jetzt die Spendenhöhe,

die man bisher sozusagen empfangen kann,

nur dass sie in die Rechenschafts- berichte einzutragen, senken,

kündigen Sie in diesem Schreiben an, die liegt im Moment bei 10.000.

Heißt das, wenn dann der Bundesgesundheitsminister

auf dem Höhepunkt der Pandemie an einem privaten Abendessen

mit Unternehmern teilnimmt, dass sie dann künftig nicht 9.999 ihm spenden,

wie geschehen, sondern 4.999?

Also ich weiß nicht, ob das jetzt 9.999 Euro waren,

die da gespendet worden sind.

Aber es gehört auch dazu, dass man mit einem Gefühl für die Situation

entsprechend auch umgeht.

Das war in dem Fall sicherlich nicht gegeben.

Und es ist auch so, wenn es eine Grenze gibt,

dann führt das natürlich immer zum Geschmäckle,

wenn man kurz unter dieser Grenze bleibt.

Und dementsprechend muss auch da verantwortungsvoll

mit umgegangen werden, wie es allgemein auch ist.

Also dass jenseits der Regeln,

die da aufgestellt worden sind und auch noch aufgestellt werden.

Und wir werden uns dafür einsetzen, dass sie auch verschärft werden,

dass man also auch ein Gefühl haben muss, was ist anständig,

was ist Moral.

Und das war bei den beiden Abgeordneten,

die jetzt aus unserer Fraktion ausgeschieden sind,

offensichtlich nicht der Fall.

Und deswegen ist es folgerichtig,

dass sie nicht mehr bei uns in der Fraktion sind.

Der eine Abgeordnete hat sein Mandat niedergelegt.

Ich hätte mir das auch von dem anderen Abgeordneten gewünscht.

Und insofern sind wir da auch entsprechend konsequent gewesen.

Aber nochmal, ich will da überhaupt nichts beschönigen.

Und ich will da überhaupt nichts klein reden.

Wir haben da Fehler gemacht.

An Masken mangelt es derzeit ja nicht mehr,

dafür gibt es andere Produkte, die Goldgräberstimmung auslösen könnten:

Schnelltests und Impfstoffe.

Bislang haben nur rund 6 % der Bevölkerung

mindestens eine Impfspritze erhalten, das sind gut fünf Millionen Menschen.

Es läuft weiterhin zäh -

nicht nur, weil noch nicht genug Impfstoff geliefert wurde.

Auch die Verteilung steht in der Kritik.

Wie lange macht die zentrale Vergabe von Impfterminen noch Sinn?

Ab April sollen die Hausärzte mitimpfen, sie stehen auch bereit,

haben aber Forderungen an die Politik.

Auf Schnelligkeit beim Impfen wird es jedenfalls umso mehr ankommen,

wenn zunehmend gelockert wird.

Patricia Schäfer berichtet.

Endlich wieder offene Türen in den Geschäften:

Schon eine Stunde nach Ladenöffnung

stehen die Einkaufswilligen in Kiel Schlange

für einen der begrenzten Plätze in den Läden.

Shopping-Frühlingsgefühle nach dem langen Shutdown-Winter,

auch bei den Händlern:

Ich kann es gar nicht glauben, dass wir wieder aufhaben.

Und irgendwie bin ich auch ganz glücklich.

Parallel zu den Ladenöffnungen:

Corona-Schnelltests, einmal die Woche gratis für jeden.

Doch die Selbsttests für zu Hause sind noch Mangelware.

Ich hatte auch nicht wirklich die Hoffnung, dass das so klappt.

Nicht wegen des Großhändlers, sondern einfach weil jetzt

auf einen Schlag so viel nachgefragt wird.

Auch in Mainz wieder Leben in der Fußgängerzone:

Viele wollen nicht länger warten und sind bereit,

fürs Shoppen Schlange zu stehen.

Es ist schon ein befreiendes Gefühl, dass man mal wieder rausgehen kann,

dass man einfach mal wieder andere Reize hat, dass man was sieht,

dass man einfach mal wieder in die Geschäfte gehen kann.

Erste Lockerungen, unterstützt von Schnelltests sind das eine.

Aber langfristig hilft nur die Impfung.

Neue Wege sucht man im ehemaligen Corona-Hotspot Berchtesgadener Land.

Hier können über 80-Jährige

sich bereits bei ihrem Hausarzt impfen lassen,

im Rahmen eines Pilotprojekts.

Die 89-jährige Walburga Lederer ist froh über diese Möglichkeit.

Zuerst war ich nicht begeistert.

Aber was man alles hört, da bin ich lieber ein paar Tage

schlecht beieinander und ich krieg diese Krankheit nicht.

Dass die Ärzte Dynamik ins Impfen bringen, ist die große Hoffnung.

Das Gesundheitsamt hat einen eigenen Laptop mit eigener Software

und Scanner geliefert, für die Dokumentation der Impfungen.

Ein zeitaufwendiger Verwaltungsakt, findet Hausarzt Martin Werner.

Wir könnten impfen und könnten das Ganze beenden.

Und es scheitert dann an einer, sage ich jetzt mal salopp,

typisch deutschen überorganisierten Bürokratie,

die nicht notwendig wäre.

Jetzt geht's ums Impfen und nicht ums Dokumentieren.

Und schon gar nicht ums Einführen neuer Software,

in die wir uns alle einarbeiten müssen.

Einen Tag lang nur Corona-Impfungen – um zu testen,

wie das in der Praxis laufen kann.

Das ist auch,

worauf sich viele Unternehmen in Deutschland vorbereiten.

Damit das Impfen Fahrt aufnimmt,

wenn Anfang April endlich viel mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

Dann sollen auch Betriebsärzte im Kampf gegen die Pandemie helfen.

Wichtig ist, dass es innerhalb der Unternehmen

keine Priorisierung geben wird.

Also, ich kann nicht im Unternehmen sagen, krank, kränker, am kränksten.

Sondern er muss dann natürlich allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen.

Und wir erreichen damit 45 Mio. Beschäftigte.

Das wäre mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung.

Und würde die Impfkampagne extrem beschleunigen.

Dass in Großbritannien die Zahlen zuletzt runtergingen,

trotz der hochansteckenden Mutante, lag auch an dem harten Lockdown,

den die Regierung verordnet hatte, mit deutlich mehr Einschränkungen

als bei uns.

Nun soll nach und nach wieder geöffnet werden,

damit beginnen die Nachrichten, von Heinz Wolf.

Rund zwei Monate waren die englischen Schulen zuletzt im Shutdown

dort geschlossen, heute haben die ersten wieder geöffnet.

Zunächst ging es für die jüngeren Schüler zurück in die Klassenzimmer,

aber auch einige weiterführenden Schulen öffneten,

wenn auch mit Maskenpflicht und Testmöglichkeiten.

Die Schulöffnung ist der erste Schritt

im Lockerungsplan der Regierung,

laut dem nach und nach die Beschrän- kungen aufgehoben werden sollen.

In den Niederlanden hat Ministerpräsident Rutte angekündigt,

dass der Corona-Lockdown und die umstrittene nächtliche Ausgangssperre

um weitere zwei Wochen bis Ende März verlängert werden.

Angesichts des weiter hohen Drucks auf die Krankenhäuser

wären größere Erleichterungen zurzeit unverantwortlich, sagte Rutte.

Er kündigte allerdings kleine Erleichterungen an.

So dürften Geschäfte vom 16. März an unter bestimmten Umständen

wieder mehr Kunden einlassen.

In den USA hat der Prozess um den gewaltsamen Tod

des Afroamerikaners George Floyd begonnen.

Dem Hauptangeklagten Ex-Polizisten drohen bis zu 40 Jahre Haft.

Er hatte George Floyd bei einer Festnahme rund neun Minuten lang

das Knie in den Nacken gedrückt, trotz mehrmaliger Hilferufe Floyds.

Rund um das Gerichtsgebäude in Minneapolis versammelten sich

zum Prozessauftakt hunderte Demonstranten.

Der Tod von George Floyd hatte besonders in den USA

eine Protestwelle gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.

Einem Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik

sind in Myanmar viele Menschen gefolgt,

trotz der anhaltenden Gewalt gegen Demonstranten.

Landesweit beteiligten sich wieder Zehntausende an Protesten

und forderten die Freilassung

der gestürzten De-Facto- Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

Sicherheitskräfte griffen hart durch.

Mindestens drei Menschen wurden lokalen Medien zufolge getötet.

Augenzeugen berichten, im Norden des Landes habe die Polizei

gezielt auf Demonstranten geschossen.

In Polen sind am Internationalen Frauentag

wieder Menschen auf die Straße gegangen, um gegen eine Verschärfung

des Abtreibungsrechts zu protestieren.

In Warschau versammelten sich mehrere hundert Menschen im Stadtzentrum

unter dem Motto "Frauentag ohne Kompromisse".

Das polnische Verfassungsgericht hatte im Oktober entschieden,

dass Frauen auch dann keine Abtreibung vornehmen dürfen,

wenn das ungeborene Kind schwere Fehlbildungen aufweist.

Seitdem gibt es immer wieder Protest.

Der Weltfrauentag ist ein Datum, an dem man auf viele Themen

und in viele Länder blicken kann.

Bevormundung, Ungleichbehandlung, Gewalt - die Liste ist lang.

Dazu muss man auch nicht in ferne Länder schweifen.

In Deutschland beispielsweise wird jeden dritten Tag

eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.

"Femizide", die noch immer viel zu oft

beschönigend als "Beziehungsdramen" bezeichnet werden.

Frauenspezifische Gewalt ist jedenfalls ein globales Thema.

Manchmal wird sie sogar zu einem Argument

in der internationalen Politik.

Beim Afghanistaneinsatz war das immerhin so.

Die Bilder von Frauen, die gesteinigt werden, die sich unter den Taliban

nur in Burka auf die Straße wagen können, trugen dazu bei,

den westlichen Militäreinsatz zu rechtfertigen.

Inzwischen gibt es in Afghanistan sogar weibliche Politikerinnen.

Fragt sich nur, wie lange noch.

Dazu eine Reportage von Katrin Eigendorf.

Zarifa Ghafari ist auf dem Weg zur Arbeit.

Nur mit bewaffnetem Begleitschutz fährt sie täglich von Kabul

in die Provinzmetropole Maidan Shahr,

deren Bürgermeisterin sie seit drei Jahren ist.

Einer der Gründe, warum ich nicht in Maidan Shahr lebe, ist,

dass es nicht sicher genug für mich ist.

Zwei Stunden ist Zarifa unterwegs, vorbei an Checkpoints und Militär.

Rechts und links die Spuren von Sprengstoffanschlägen auf Autos.

Sie selbst hat einen Anschlag nur knapp überlebt.

Drei Männer griffen ihr Fahrzeug mit Maschinenpistolen an.

Maidan Shahr liegt mitten in Taliban-Gebiet.

Die Kämpfer dringen, wie überall im Land, immer weiter vor.

Seitdem die internationalen Truppen begonnen haben,

Afghanistan zu verlassen, hat die Gewalt ein Höchstmaß erreicht,

vor allem gezielte Tötungen haben extrem zugenommen.

Ich bin selbst ein Opfer,

ich habe meinen Vater wegen dieser Zunahme von Gewalt verloren.

Im November töteten die Taliban ihren Vater.

Auch Zarifa erhält immer wieder Morddrohungen, seitdem sie 2018

von der Regierung als Bürgermeisterin eingesetzt wurde.

Doch sie will sich nicht einschüchtern lassen.

Wie jeden Morgen hat sie es eilig.

Seitdem sie Bürgermeisterin ist,

herrscht ein frischer Wind in der Verwaltung.

Die 29-Jährige will die Korruption bekämpfen, die Wirtschaft ankurbeln.

Ausreden duldet sie nicht, da kann sie auch einmal laut werden.

Inzwischen hat sie sich den Respekt der Männer in der Verwaltung

verschafft – gegen viele Widerstände.

Dabei nutzt sie auch Social Media.

Als Bewaffnete sie daran hindern wollten, ihr Büro zu betreten,

zeigte sie das auf YouTube.

Die Politikerin gilt auch international als Hoffnungsträgerin

für ein neues Afghanistan.

Doch sie fürchtet, dass jetzt alles, was in den letzten 20 Jahren

erreicht wurde, auf dem Spiel steht, sollte die Regierung mit den Taliban

ein Abkommen schließen.

Besonders die Rechte der Frauen sind bedroht.

Wenn die Regierung bereit ist, noch mehr Kosten für den Frieden

zu bezahlen, dann ist das eine Schande.

Ich möchte nicht noch weitere Kosten für den Frieden bezahlen.

Und wenn das passiert,

dann werde ich an der Front sein und für unsere Rechte kämpfen.

20 Jahre ist es her,

dass die USA und ihre Verbündeten die Taliban entmachteten.

Eines der Ziele westlichen Engagements war,

Gleichberechtigung für Afghanistans Frauen zu erreichen.

Aus Sicht mutiger Frauen wie Zarifa wäre ein Truppenabzug

zum jetzigen Zeitpunkt ein Desaster für das Land.

Einen ausführlichen Bericht zum gefährlichen und mutigen Leben

der Frauen in Afghanistan gibt es auf ZDFheute.de.

In unserer Mediathek finden Sie zum Weltfrauentag außerdem

eine zweiteilige Dokumentation mit dem Titel "Frau sein..."

und, Teil 2, "Mann sein...".

Über Rollenbilder im Wandel der Zeit.

Und jetzt noch mal Nachrichten, von Heinz Wolf.

Lufthansa und Deutsche Bahn wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen.

Die Pläne dafür haben die beiden Unternehmen heute vorgestellt.

Valerie Haller, was ist da konkret vorgesehen?

Ziel ist es, dass Fluggäste eher mit der Bahn fahren

statt einen Inlandsflug zu nutzen, um ihre Fernreise anzutreten.

Kunden können künftig von mehr Städten

ein Ticket für Zug und Flug buchen.

Außerdem führt die Bahn schnellere ICE-Verbindungen ein.

Die kommen natürlich auch den regulären Bahnkunden zugute.

V.a. der Frankfurter Flughafen soll besser und schneller für Umsteiger

vom Zug auf das Flugzeug erreichbar sein.

Darum fiel hier heute der Startschuss für die engere Zusammenarbeit.

Die Bahn als Zubringer für Langstreckenflüge.

Leisten sollen das schnelle Sprinter-Züge,

von denen es künftig mehr geben soll.

Weil zeitfressende Zwischenhalte wegfallen,

verkürzen sich die Fahrzeiten.

Erster neuer Sprinter startet im Dezember.

Von Düsseldorf über den Flughafen Frankfurt nach München.

Verlagerung aus der Luft auf die Schiene.

Das ist gut für die Umweltbilanz der Lufthansa,

gut aber auch für die Kasse,

denn Inlandsflüge rechnen sich nur selten.

Bleibt abzuwarten, wie Kunden das Angebot annehmen,

denn es gibt Hürden, etwa, wenn der Zug sich deutlich verspätet.

Auch ist der Gepäcktransport im Zug weniger komfortabel

als im Zubringerflieger.

Zu neuen Höhen setzt der DAX an.

Erreicht heute ein neues Allzeithoch, 460 Punkte im Plus.

Hintergrund dürfte das Billionen schwere Konjunktur Programm

von US-Präsident Biden sein, das lässt die Börsen jubeln.

Große Ehre für ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann:

Sie erhielt den Marie Juchacz-Frauenpreis

für ihre Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau.

Claudia Neumann kommentierte als erste Frau

ein Spiel bei einer Fußball-EM der Männer - bei uns im ZDF.

Damals, im Mai 2018, schien die Welt noch in Ordnung.

Ein glückliches junges Paar, zwar nur der Zweitgeborene,

kein künftiger König, aber auf die Hochzeit

von Prinz Harry und seiner Meghan schaute trotzdem die ganze Welt.

Dass hinter den Kulissen schon damals manches im Argen lag,

zwischen der royalen Firma und zwei ihrer Top-Angestellten,

erfuhr die Öffentlichkeit erst nach und nach.

Inzwischen sind sie im royalen Exil, haben angedockt in Hollywood

und zumindest für deutsche Nachrichtenredaktionen

wäre das eigentlich "end of story", alles weitere nur noch

für die Abteilung Buntes aus der Herz-und-Krone-Welt.

Doch das Interview, das die beiden Geflüchteten jetzt gaben,

hat für die britische Krone politische Sprengkraft

und sorgt weltweit für Schlagzeilen.

Yacin Hehrlein berichtet.

Das ganze Set-up war eigentlich viel zu sauber,

um so viel schmutzige Wäsche zu waschen.

Selbst Harry und Meghans Hühnergehege

war fast völlig frei von Dreck.

Zur Schlammschlacht geriet die Angelegenheit dann doch.

Es lässt sich darüber streiten, welche Enthüllungen des Herzogs

und der Herzogin von Sussex wohl die schlimmsten waren.

Für alle Freunde royalen Glanzes

wird diese hier besonders stark nachhallen:

Drei Tage vor der Hochzeit haben wir geheiratet.

Niemand weiß das.

Wir riefen den Erzbischof und sagten dieses Spektakel ist für die Welt,

aber wir wollen unsere Vereinigung und unsere Treueschwüre

nur für uns in unserem Garten.

Auch wenn diese kleine Zeremonie keine legale Kraft hatte,

geplatzt mit einem Mal die Illusion von der Traumhochzeit, einst im Mai.

Die Welt der Prinzen und Prinzessinnen,

alles nur ein schöner Schein?

Dass selbst in den besten Familien gestritten wird, ist bekannt.

Doch die von Harry und Meghan in diesem Interview

gemachten Anschuldigungen werden tiefe Spuren hinterlassen.

Als ich mit Archie schwanger war,

gab es immer wieder zwei Diskussionen.

Darüber, dass er keinen Personenschutz bekommen würde,

auch keinen königlichen Titel.

Und es wurden Bedenken geäußert,

darüber, wie dunkel seine Hautfarbe sein könnte.

Der Vorwurf des Rassismus in der königlichen Familie ist unverhohlen.

Welcher Royal die entsprechenden Äußerungen gemacht habe,

verrieten die beiden nicht.

Das könnte zu viel Schaden anrichten, meinten sie.

Was fast ein wenig ironisch anmutet angesichts dessen,

was die Herzogin sonst noch zu sagen hatte.

Ich wollte einfach nicht mehr leben.

Dieser Gedanke war sehr real,

ein klarer und angstmachender Begleiter.

Ihre Suizidgedanken hatte Meghan ihrem Mann vor diesem Auftritt

bei einer Gala im Januar 2019 anvertraut.

Man habe trotz allem versucht, sich nichts anmerken zu lassen.

Besonders schwer wiegt die Behauptung Meghans,

ihr Gesuch um Hilfe sei vom Palast abgewiesen worden.

Natürlich ist dies alles nur die Sicht von Harry und Meghan.

Daher lässt sich erwarten, dass wir vom Buckingham-Palast hören werden.

Die Queen handelt normalerweise nach dem Motto

"Nie beschweren, nie erklären".

Aber dies ist so ernst, dass wir wohl eine Erklärung bekommen werden.

Noch aber schweigen die Palastmauern.

Es gibt ja auch eine Menge aufzuarbeiten.

Das war's von uns, gleich nach dem Wetter geht's im Montagskino weiter.

Um 0.05 Uhr gibt es dann unser "heute journal up:date"

mit Nazan Gökdemir.

Und uns morgen wieder, auf Wiedersehen.

Das Tief "Ingo" bringt uns erstmal Regen,

dann wird daraus aber immer mehr Schnee in der Nacht.

Während dieses Tief uns den Schnee bringt,

bringt das nächste Tief "Josef" v.a. viel Regen.

Spätestens das nächste Tief "Klaus" dann den Sturm.

Heute Nacht geht es erstmal mit Regen los, der dann in Schnee übergeht.

Es gibt dann z.B. in Bremen oder in der Lüneburger Heide Schneefall.

Sie sollten sich auf gefährlich glatte Straßen heute Nacht einstellen

zwischen Nordfriesland und dem Sauerland.

Im Süden und im Osten ist es dagegen zum Teil klar, da wird es sehr kalt.

Schon morgen zieht dieses kleine Tief "Ingo" weiter nach Südosten.

Am längsten freundlich bleibt es noch im Süden

von Bayern und Baden-Württemberg.

Am Nachmittag erreichen die Schnee -Regen-Fälle auch den Thüringer Wald,

vielleicht sogar das Erzgebirge.

Am Rhein und westlich davon bleibt es wohl beim Regen.

Am freundlichsten wird es morgen Nachmittag an der Ostsee,

da scheint die Sonne sogar strahlend.

Der Mittwoch wird erstmal ruhig,

aber am Donnerstag kommt dann der Sturm und es wird kräftig regnen.

Stürmisch und regnerisch bleibt es am Freitag v.a. im Nordwesten.


heute journal vom 08.03.2021 - Für CDU und CSU sind die Affären etzt schon ein Desaster heute journal vom 08.03.2021 - For CDU and CSU the affairs etzt already a disaster Jornal heute de 08.03.2021 - Para a CDU e a CSU, os assuntos já são um desastre

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend,

so eine Pandemie ist ja auch ein Quell neuer Vokabeln.

"Maskenverweigerer" z.B. ist so ein Begriff, den man vor einem Jahr

auch noch nicht kannte.

Jetzt gibt's noch eine neue Personengruppe:

die "Maskenvermittler".

Nun ist das Vermitteln begehrter Produkte,

die die Allgemeinheit dringend braucht,

per se nicht schändlich.

Der Spaß hört aber auf, wenn Bundestagsabgeordnete dabei

die Hand aufhalten und mit satten Provisionen

zu Krisengewinnern werden.

Für CDU und CSU sind die Affären ihrer Abgeordneten Nüßlein und Löbel

jetzt schon ein Desaster,

das Ganze auch noch kurz vor den Landtagswahlen am Wochenende.

Deshalb soll das Thema jetzt so schnell wie möglich abgeräumt werden.

Dass es aber nicht damit getan ist, die beiden Herren loszuwerden,

weiß auch Fraktionschef Brinkhaus, den ich vorhin dazu befragt habe.

Doch zunächst bringt uns Patricia Wiedemeyer auf den neuesten Stand.

Idylle pur, in der Kleinstadt Günzburg,

dem Wahlkreis von Georg Nüßlein.

Hier residiert auch die Tectum Holding, die Firma,

über die der CSU-Politiker Provisionen von über 600.000 Euro

für Masken-Geschäfte bezogen haben soll.

Doch mit der Idylle für den hiesigen Bundestagsabgeordneten

ist es wohl vorbei:

Wenn jemand im Job scheiße baut,

muss er dafür geradestehen.

Nikolas Löbel hat ebenfalls hohe Provisionen

bei Masken-Geschäften kassiert,

er hat sich bereits komplett aus dem politischen Geschäft zurückgezogen,

sein Bundestagsmandat zurück gegeben, seine Website,

sein Twitter-Account abgemeldet.

Der CSU-Politiker Nüßlein dagegen

hält bisher an seinem Bundestagsmandat fest,

hat nur die Unionsfraktion verlassen und ist aus der CSU ausgetreten.

Das Präsidium der CSU warf ihm heute fehlenden moralischen Kompass vor,

fordert weitere Konsequenzen:

Bei Niederlegung des Mandats und zur Wiedergutmachung, zum Beispiel in

Form einer Spende,

dazu haben wir ihn aufgerufen.

Heftige Kritik auch von der CDU,

solch eine persönliche Vorteilsnahme schade dem Parlamentarismus,

Abgeordnete seien dem Wohle des Volkes verpflichtet.

Wenn man an dieser Stelle dem nicht gerecht werden kann, muss man

Konsequenzen ziehen.

Für LobbyControl ist klar, es ist ein Problem der Union,

die zu große Nähe zur Wirtschaft habe, Beispiel Philipp Amthor:

Trotz seiner Lobbyarbeit für ein US-Unternehmen letztes Jahr

steht er jetzt auf Platz 1 der Landesliste für die Bundestagswahl:

Die Union hat schon sehr lange ein Haltungsproblem in Sachen

Transparenz und strengeren Regeln. Da sehen wir seit Jahren eine

Blockade.

Auch die Opposition fordert mehr Transparenz

und Aufklärung von der Union,

sowie einen Sonderermittler des Bundestages.

Dieser schwarze Filz der Union beschädigt auch die Integrität des

gesamten Parlaments. Das sind keine Einzelfälle.

Es ist ein strukturelles Problem bei der Union.

Erste Reaktionen gab es heute von der Unionsfraktion, sie verspricht:

Auch das beschlossene Lobbyregister soll verschärft werden.

Darüber wollen wir mit dem Unionsfraktionschef sprechen,

mit Ralph Brinkhaus.

Guten Abend, Herr Brinkhaus.

Guten Abend, Frau Slomka.

In Ihrem Schreiben heute an die Fraktion mit drei Punkten

nennen Sie als erstes, ganz wichtig ist jetzt Aufklärung und Transparenz.

Mit anderen Worten, Sie befürchten, dass es da noch mehr Fälle gibt

und nicht nur bei diesen beiden in Ihrer Fraktion bleibt.

Also, es geht nicht ums Befürchten, sondern darum,

dass wir jetzt wirklich lückenlos klären,

was passiert ist, wie es passiert ist, damit wir daraus lernen können.

Und das ist jetzt unsere Aufgabe.

Aber Sie schließen nicht aus, dass es da eventuell noch mehr gibt,

dass das jetzt nicht die einzigen waren, die an, sagen wir mal,

medizinischen Produkten zum Beispiel in letzter Zeit verdient haben?

Also, Frau Slomka, wenn Sie mich vor zwei Wochen gefragt hätten,

dann hätte ich gesagt, das ist so weit weg.

Das entspricht so wenig unseren Standards.

Das entspricht so wenig auch unseren Vorstellungen,

wie man Politik macht, dass ich das niemandem zugetraut hätte.

Jetzt haben wir zwei Kollegen, wo das offensichtlich passiert ist.

Ehemalige Kollegen,

Abgeordnete, die mittlerweile aus der Fraktion raus sind.

Und vor dem Hintergrund gucken wir jetzt lieber noch mal genau nach.

Das ist aber jetzt bisschen, sage ich mal, naiv zu sagen,

ach, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es sowas gibt.

Denn es hat solche Fälle ja auch in der Vergangenheit

auch in Ihrer Fraktion immer wieder gegeben.

Da kann man in die jüngere Vergangenheit,

zum Beispiel der Fall Amthor.

Wieso kommen Sie erst jetzt

auf die Idee, wir brauchen jetzt doch

einen Verhaltenskodex?

Ja, also, es ist so, der Fall Amthor

ist da sicherlich nicht ganz zu vergleichen.

Aber richtig ist, wir haben da in der Vergangenheit zu wenig gemacht.

Und deswegen werden wir jetzt mehr machen.

Das war falsch, was in der Vergangenheit gewesen ist.

Und jetzt müssen wir es besser machen.

Und daran arbeiten wir.

Sie sagen, die Leute sollen vor allen Dingen darauf achten,

dass die Nebentätigkeiten nicht mit dem kollidieren, den Bereichen,

in denen sie in der Fraktion bewusst tätig sind.

Aber so ein Fall Löbel

hätte sich damit doch gar nicht verhindern lassen.

Ja, ich denke, man muss auch das transparent machen,

was man zum Beispiel innerhalb von GmbHs macht.

Das heißt also, wenn man eine Gesellschaft hat,

an der man beteiligt ist und dort aktiv ist

und dort seine Aktivitäten hat, dann geht das auch nicht.

Und da werden wir auch eingreifen müssen,

wie auch an vielen anderen Stellen.

Noch mal ein Beispiel aus der Praxis von dieser Unvereinbarkeit.

Ein Bundestagsabgeordneter der Union sitzt im Ausschuss für Energie

und Wirtschaft, sitzt gleichzeitig im Beirat eines Unternehmens,

das auf Wasserstofftechnologien spezialisiert ist.

Passt das zusammen dann künftig?

Also, wir werden da alles auf den Prüfstand stellen,

und wir werden das zusammen mit Experten machen.

Das heißt, wir werden das jetzt nicht alleine entscheiden.

Und da werden wir uns auch jeden konkreten Fall anschauen,

ob der tatsächlich vereinbar ist und ob wir das in Zukunft wollen.

Und wir werden im übrigen eins machen für die Kollegen,

die Funktionen in Fraktionen haben,

das heißt stellvertretender Fraktionsvorsitzender,

Sprecher, Obmann und was es da sonst noch alles gibt.

Und deswegen werden wir da auch, ganz unabhängig davon,

was die Verhaltensregeln für alle Abgeordneten sind,

sehr, sehr enge Verhaltensregeln bei uns in der Fraktion machen.

Wie gesagt, das war falsch,

wie es in der Vergangenheit gehandhabt worden ist.

Wir müssen besser werden, um auch wieder Vertrauen zu schaffen.

Wir haben ganz viel Vertrauen verloren, das wissen wir.

Die Wut ist groß.

Übrigens, die Wut ist groß bei ganz, ganz vielen Abgeordneten

bei uns in der Fraktion, die einfach einen guten Job gemacht haben,

bei den Mitgliedern, in den Landtagen,

in den Kommunalparlamenten,

die jetzt alle dadurch diskreditiert werden.

Und deswegen gilt für uns jetzt ein ganz besonders hoher Anspruch.

Sie haben auch CDU-Mitglieder,

die zum Beispiel Lobbyarbeit für das Regime von Aserbaidschan machen.

Denen passiert aber auch nichts.

Also, es ist so, dass das in einem Fall auch entsprechend

zu einem Ordnungsgeld im Deutschen Bundestag geführt hat.

Und das ist auch richtig so.

Und bei den Verdachtsfällen, die da waren, haben wir

die entsprechenden Kollegen sofort von den Funktionen abgezogen.

Sie wollen jetzt die Spendenhöhe,

die man bisher sozusagen empfangen kann,

nur dass sie in die Rechenschafts- berichte einzutragen, senken,

kündigen Sie in diesem Schreiben an, die liegt im Moment bei 10.000.

Heißt das, wenn dann der Bundesgesundheitsminister

auf dem Höhepunkt der Pandemie an einem privaten Abendessen

mit Unternehmern teilnimmt, dass sie dann künftig nicht 9.999 ihm spenden,

wie geschehen, sondern 4.999?

Also ich weiß nicht, ob das jetzt 9.999 Euro waren,

die da gespendet worden sind.

Aber es gehört auch dazu, dass man mit einem Gefühl für die Situation

entsprechend auch umgeht.

Das war in dem Fall sicherlich nicht gegeben.

Und es ist auch so, wenn es eine Grenze gibt,

dann führt das natürlich immer zum Geschmäckle,

wenn man kurz unter dieser Grenze bleibt.

Und dementsprechend muss auch da verantwortungsvoll

mit umgegangen werden, wie es allgemein auch ist.

Also dass jenseits der Regeln,

die da aufgestellt worden sind und auch noch aufgestellt werden.

Und wir werden uns dafür einsetzen, dass sie auch verschärft werden,

dass man also auch ein Gefühl haben muss, was ist anständig,

was ist Moral.

Und das war bei den beiden Abgeordneten,

die jetzt aus unserer Fraktion ausgeschieden sind,

offensichtlich nicht der Fall.

Und deswegen ist es folgerichtig,

dass sie nicht mehr bei uns in der Fraktion sind.

Der eine Abgeordnete hat sein Mandat niedergelegt.

Ich hätte mir das auch von dem anderen Abgeordneten gewünscht.

Und insofern sind wir da auch entsprechend konsequent gewesen.

Aber nochmal, ich will da überhaupt nichts beschönigen.

Und ich will da überhaupt nichts klein reden.

Wir haben da Fehler gemacht.

An Masken mangelt es derzeit ja nicht mehr,

dafür gibt es andere Produkte, die Goldgräberstimmung auslösen könnten:

Schnelltests und Impfstoffe.

Bislang haben nur rund 6 % der Bevölkerung

mindestens eine Impfspritze erhalten, das sind gut fünf Millionen Menschen.

Es läuft weiterhin zäh -

nicht nur, weil noch nicht genug Impfstoff geliefert wurde.

Auch die Verteilung steht in der Kritik.

Wie lange macht die zentrale Vergabe von Impfterminen noch Sinn?

Ab April sollen die Hausärzte mitimpfen, sie stehen auch bereit,

haben aber Forderungen an die Politik.

Auf Schnelligkeit beim Impfen wird es jedenfalls umso mehr ankommen,

wenn zunehmend gelockert wird.

Patricia Schäfer berichtet.

Endlich wieder offene Türen in den Geschäften:

Schon eine Stunde nach Ladenöffnung

stehen die Einkaufswilligen in Kiel Schlange

für einen der begrenzten Plätze in den Läden.

Shopping-Frühlingsgefühle nach dem langen Shutdown-Winter,

auch bei den Händlern:

Ich kann es gar nicht glauben, dass wir wieder aufhaben.

Und irgendwie bin ich auch ganz glücklich.

Parallel zu den Ladenöffnungen:

Corona-Schnelltests, einmal die Woche gratis für jeden.

Doch die Selbsttests für zu Hause sind noch Mangelware.

Ich hatte auch nicht wirklich die Hoffnung, dass das so klappt.

Nicht wegen des Großhändlers, sondern einfach weil jetzt

auf einen Schlag so viel nachgefragt wird.

Auch in Mainz wieder Leben in der Fußgängerzone:

Viele wollen nicht länger warten und sind bereit,

fürs Shoppen Schlange zu stehen.

Es ist schon ein befreiendes Gefühl, dass man mal wieder rausgehen kann,

dass man einfach mal wieder andere Reize hat, dass man was sieht,

dass man einfach mal wieder in die Geschäfte gehen kann.

Erste Lockerungen, unterstützt von Schnelltests sind das eine.

Aber langfristig hilft nur die Impfung.

Neue Wege sucht man im ehemaligen Corona-Hotspot Berchtesgadener Land.

Hier können über 80-Jährige

sich bereits bei ihrem Hausarzt impfen lassen,

im Rahmen eines Pilotprojekts.

Die 89-jährige Walburga Lederer ist froh über diese Möglichkeit.

Zuerst war ich nicht begeistert.

Aber was man alles hört, da bin ich lieber ein paar Tage

schlecht beieinander und ich krieg diese Krankheit nicht.

Dass die Ärzte Dynamik ins Impfen bringen, ist die große Hoffnung.

Das Gesundheitsamt hat einen eigenen Laptop mit eigener Software

und Scanner geliefert, für die Dokumentation der Impfungen.

Ein zeitaufwendiger Verwaltungsakt, findet Hausarzt Martin Werner.

Wir könnten impfen und könnten das Ganze beenden.

Und es scheitert dann an einer, sage ich jetzt mal salopp,

typisch deutschen überorganisierten Bürokratie,

die nicht notwendig wäre.

Jetzt geht's ums Impfen und nicht ums Dokumentieren.

Und schon gar nicht ums Einführen neuer Software,

in die wir uns alle einarbeiten müssen.

Einen Tag lang nur Corona-Impfungen – um zu testen,

wie das in der Praxis laufen kann.

Das ist auch,

worauf sich viele Unternehmen in Deutschland vorbereiten.

Damit das Impfen Fahrt aufnimmt,

wenn Anfang April endlich viel mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

Dann sollen auch Betriebsärzte im Kampf gegen die Pandemie helfen.

Wichtig ist, dass es innerhalb der Unternehmen

keine Priorisierung geben wird.

Also, ich kann nicht im Unternehmen sagen, krank, kränker, am kränksten.

Sondern er muss dann natürlich allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen.

Und wir erreichen damit 45 Mio. Beschäftigte.

Das wäre mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung.

Und würde die Impfkampagne extrem beschleunigen.

Dass in Großbritannien die Zahlen zuletzt runtergingen,

trotz der hochansteckenden Mutante, lag auch an dem harten Lockdown,

den die Regierung verordnet hatte, mit deutlich mehr Einschränkungen

als bei uns.

Nun soll nach und nach wieder geöffnet werden,

damit beginnen die Nachrichten, von Heinz Wolf.

Rund zwei Monate waren die englischen Schulen zuletzt im Shutdown

dort geschlossen, heute haben die ersten wieder geöffnet.

Zunächst ging es für die jüngeren Schüler zurück in die Klassenzimmer,

aber auch einige weiterführenden Schulen öffneten,

wenn auch mit Maskenpflicht und Testmöglichkeiten.

Die Schulöffnung ist der erste Schritt

im Lockerungsplan der Regierung,

laut dem nach und nach die Beschrän- kungen aufgehoben werden sollen.

In den Niederlanden hat Ministerpräsident Rutte angekündigt,

dass der Corona-Lockdown und die umstrittene nächtliche Ausgangssperre

um weitere zwei Wochen bis Ende März verlängert werden.

Angesichts des weiter hohen Drucks auf die Krankenhäuser

wären größere Erleichterungen zurzeit unverantwortlich, sagte Rutte.

Er kündigte allerdings kleine Erleichterungen an.

So dürften Geschäfte vom 16. März an unter bestimmten Umständen

wieder mehr Kunden einlassen.

In den USA hat der Prozess um den gewaltsamen Tod

des Afroamerikaners George Floyd begonnen.

Dem Hauptangeklagten Ex-Polizisten drohen bis zu 40 Jahre Haft.

Er hatte George Floyd bei einer Festnahme rund neun Minuten lang

das Knie in den Nacken gedrückt, trotz mehrmaliger Hilferufe Floyds.

Rund um das Gerichtsgebäude in Minneapolis versammelten sich

zum Prozessauftakt hunderte Demonstranten.

Der Tod von George Floyd hatte besonders in den USA

eine Protestwelle gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.

Einem Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik

sind in Myanmar viele Menschen gefolgt,

trotz der anhaltenden Gewalt gegen Demonstranten.

Landesweit beteiligten sich wieder Zehntausende an Protesten

und forderten die Freilassung

der gestürzten De-Facto- Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

Sicherheitskräfte griffen hart durch.

Mindestens drei Menschen wurden lokalen Medien zufolge getötet.

Augenzeugen berichten, im Norden des Landes habe die Polizei

gezielt auf Demonstranten geschossen.

In Polen sind am Internationalen Frauentag

wieder Menschen auf die Straße gegangen, um gegen eine Verschärfung

des Abtreibungsrechts zu protestieren.

In Warschau versammelten sich mehrere hundert Menschen im Stadtzentrum

unter dem Motto "Frauentag ohne Kompromisse".

Das polnische Verfassungsgericht hatte im Oktober entschieden,

dass Frauen auch dann keine Abtreibung vornehmen dürfen,

wenn das ungeborene Kind schwere Fehlbildungen aufweist.

Seitdem gibt es immer wieder Protest.

Der Weltfrauentag ist ein Datum, an dem man auf viele Themen

und in viele Länder blicken kann.

Bevormundung, Ungleichbehandlung, Gewalt - die Liste ist lang.

Dazu muss man auch nicht in ferne Länder schweifen.

In Deutschland beispielsweise wird jeden dritten Tag

eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.

"Femizide", die noch immer viel zu oft

beschönigend als "Beziehungsdramen" bezeichnet werden.

Frauenspezifische Gewalt ist jedenfalls ein globales Thema.

Manchmal wird sie sogar zu einem Argument

in der internationalen Politik.

Beim Afghanistaneinsatz war das immerhin so.

Die Bilder von Frauen, die gesteinigt werden, die sich unter den Taliban

nur in Burka auf die Straße wagen können, trugen dazu bei,

den westlichen Militäreinsatz zu rechtfertigen.

Inzwischen gibt es in Afghanistan sogar weibliche Politikerinnen.

Fragt sich nur, wie lange noch.

Dazu eine Reportage von Katrin Eigendorf.

Zarifa Ghafari ist auf dem Weg zur Arbeit.

Nur mit bewaffnetem Begleitschutz fährt sie täglich von Kabul

in die Provinzmetropole Maidan Shahr,

deren Bürgermeisterin sie seit drei Jahren ist.

Einer der Gründe, warum ich nicht in Maidan Shahr lebe, ist,

dass es nicht sicher genug für mich ist.

Zwei Stunden ist Zarifa unterwegs, vorbei an Checkpoints und Militär.

Rechts und links die Spuren von Sprengstoffanschlägen auf Autos.

Sie selbst hat einen Anschlag nur knapp überlebt.

Drei Männer griffen ihr Fahrzeug mit Maschinenpistolen an.

Maidan Shahr liegt mitten in Taliban-Gebiet.

Die Kämpfer dringen, wie überall im Land, immer weiter vor.

Seitdem die internationalen Truppen begonnen haben,

Afghanistan zu verlassen, hat die Gewalt ein Höchstmaß erreicht,

vor allem gezielte Tötungen haben extrem zugenommen.

Ich bin selbst ein Opfer,

ich habe meinen Vater wegen dieser Zunahme von Gewalt verloren.

Im November töteten die Taliban ihren Vater.

Auch Zarifa erhält immer wieder Morddrohungen, seitdem sie 2018

von der Regierung als Bürgermeisterin eingesetzt wurde.

Doch sie will sich nicht einschüchtern lassen.

Wie jeden Morgen hat sie es eilig.

Seitdem sie Bürgermeisterin ist,

herrscht ein frischer Wind in der Verwaltung.

Die 29-Jährige will die Korruption bekämpfen, die Wirtschaft ankurbeln.

Ausreden duldet sie nicht, da kann sie auch einmal laut werden.

Inzwischen hat sie sich den Respekt der Männer in der Verwaltung

verschafft – gegen viele Widerstände.

Dabei nutzt sie auch Social Media.

Als Bewaffnete sie daran hindern wollten, ihr Büro zu betreten,

zeigte sie das auf YouTube.

Die Politikerin gilt auch international als Hoffnungsträgerin

für ein neues Afghanistan.

Doch sie fürchtet, dass jetzt alles, was in den letzten 20 Jahren

erreicht wurde, auf dem Spiel steht, sollte die Regierung mit den Taliban

ein Abkommen schließen.

Besonders die Rechte der Frauen sind bedroht.

Wenn die Regierung bereit ist, noch mehr Kosten für den Frieden

zu bezahlen, dann ist das eine Schande.

Ich möchte nicht noch weitere Kosten für den Frieden bezahlen.

Und wenn das passiert,

dann werde ich an der Front sein und für unsere Rechte kämpfen.

20 Jahre ist es her,

dass die USA und ihre Verbündeten die Taliban entmachteten.

Eines der Ziele westlichen Engagements war,

Gleichberechtigung für Afghanistans Frauen zu erreichen.

Aus Sicht mutiger Frauen wie Zarifa wäre ein Truppenabzug

zum jetzigen Zeitpunkt ein Desaster für das Land.

Einen ausführlichen Bericht zum gefährlichen und mutigen Leben

der Frauen in Afghanistan gibt es auf ZDFheute.de.

In unserer Mediathek finden Sie zum Weltfrauentag außerdem

eine zweiteilige Dokumentation mit dem Titel "Frau sein..."

und, Teil 2, "Mann sein...".

Über Rollenbilder im Wandel der Zeit.

Und jetzt noch mal Nachrichten, von Heinz Wolf.

Lufthansa und Deutsche Bahn wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen.

Die Pläne dafür haben die beiden Unternehmen heute vorgestellt.

Valerie Haller, was ist da konkret vorgesehen?

Ziel ist es, dass Fluggäste eher mit der Bahn fahren

statt einen Inlandsflug zu nutzen, um ihre Fernreise anzutreten.

Kunden können künftig von mehr Städten

ein Ticket für Zug und Flug buchen.

Außerdem führt die Bahn schnellere ICE-Verbindungen ein.

Die kommen natürlich auch den regulären Bahnkunden zugute.

V.a. der Frankfurter Flughafen soll besser und schneller für Umsteiger

vom Zug auf das Flugzeug erreichbar sein.

Darum fiel hier heute der Startschuss für die engere Zusammenarbeit.

Die Bahn als Zubringer für Langstreckenflüge.

Leisten sollen das schnelle Sprinter-Züge,

von denen es künftig mehr geben soll.

Weil zeitfressende Zwischenhalte wegfallen,

verkürzen sich die Fahrzeiten.

Erster neuer Sprinter startet im Dezember.

Von Düsseldorf über den Flughafen Frankfurt nach München.

Verlagerung aus der Luft auf die Schiene.

Das ist gut für die Umweltbilanz der Lufthansa,

gut aber auch für die Kasse,

denn Inlandsflüge rechnen sich nur selten.

Bleibt abzuwarten, wie Kunden das Angebot annehmen,

denn es gibt Hürden, etwa, wenn der Zug sich deutlich verspätet.

Auch ist der Gepäcktransport im Zug weniger komfortabel

als im Zubringerflieger.

Zu neuen Höhen setzt der DAX an.

Erreicht heute ein neues Allzeithoch, 460 Punkte im Plus.

Hintergrund dürfte das Billionen schwere Konjunktur Programm

von US-Präsident Biden sein, das lässt die Börsen jubeln.

Große Ehre für ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann:

Sie erhielt den Marie Juchacz-Frauenpreis

für ihre Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau.

Claudia Neumann kommentierte als erste Frau

ein Spiel bei einer Fußball-EM der Männer - bei uns im ZDF.

Damals, im Mai 2018, schien die Welt noch in Ordnung.

Ein glückliches junges Paar, zwar nur der Zweitgeborene,

kein künftiger König, aber auf die Hochzeit

von Prinz Harry und seiner Meghan schaute trotzdem die ganze Welt.

Dass hinter den Kulissen schon damals manches im Argen lag,

zwischen der royalen Firma und zwei ihrer Top-Angestellten,

erfuhr die Öffentlichkeit erst nach und nach.

Inzwischen sind sie im royalen Exil, haben angedockt in Hollywood

und zumindest für deutsche Nachrichtenredaktionen

wäre das eigentlich "end of story", alles weitere nur noch

für die Abteilung Buntes aus der Herz-und-Krone-Welt.

Doch das Interview, das die beiden Geflüchteten jetzt gaben,

hat für die britische Krone politische Sprengkraft

und sorgt weltweit für Schlagzeilen.

Yacin Hehrlein berichtet.

Das ganze Set-up war eigentlich viel zu sauber,

um so viel schmutzige Wäsche zu waschen.

Selbst Harry und Meghans Hühnergehege

war fast völlig frei von Dreck.

Zur Schlammschlacht geriet die Angelegenheit dann doch.

Es lässt sich darüber streiten, welche Enthüllungen des Herzogs

und der Herzogin von Sussex wohl die schlimmsten waren.

Für alle Freunde royalen Glanzes

wird diese hier besonders stark nachhallen:

Drei Tage vor der Hochzeit haben wir geheiratet.

Niemand weiß das.

Wir riefen den Erzbischof und sagten dieses Spektakel ist für die Welt,

aber wir wollen unsere Vereinigung und unsere Treueschwüre

nur für uns in unserem Garten.

Auch wenn diese kleine Zeremonie keine legale Kraft hatte,

geplatzt mit einem Mal die Illusion von der Traumhochzeit, einst im Mai.

Die Welt der Prinzen und Prinzessinnen,

alles nur ein schöner Schein?

Dass selbst in den besten Familien gestritten wird, ist bekannt.

Doch die von Harry und Meghan in diesem Interview

gemachten Anschuldigungen werden tiefe Spuren hinterlassen.

Als ich mit Archie schwanger war,

gab es immer wieder zwei Diskussionen.

Darüber, dass er keinen Personenschutz bekommen würde,

auch keinen königlichen Titel.

Und es wurden Bedenken geäußert,

darüber, wie dunkel seine Hautfarbe sein könnte.

Der Vorwurf des Rassismus in der königlichen Familie ist unverhohlen.

Welcher Royal die entsprechenden Äußerungen gemacht habe,

verrieten die beiden nicht.

Das könnte zu viel Schaden anrichten, meinten sie.

Was fast ein wenig ironisch anmutet angesichts dessen,

was die Herzogin sonst noch zu sagen hatte.

Ich wollte einfach nicht mehr leben.

Dieser Gedanke war sehr real,

ein klarer und angstmachender Begleiter.

Ihre Suizidgedanken hatte Meghan ihrem Mann vor diesem Auftritt

bei einer Gala im Januar 2019 anvertraut.

Man habe trotz allem versucht, sich nichts anmerken zu lassen.

Besonders schwer wiegt die Behauptung Meghans,

ihr Gesuch um Hilfe sei vom Palast abgewiesen worden.

Natürlich ist dies alles nur die Sicht von Harry und Meghan.

Daher lässt sich erwarten, dass wir vom Buckingham-Palast hören werden.

Die Queen handelt normalerweise nach dem Motto

"Nie beschweren, nie erklären".

Aber dies ist so ernst, dass wir wohl eine Erklärung bekommen werden.

Noch aber schweigen die Palastmauern.

Es gibt ja auch eine Menge aufzuarbeiten.

Das war's von uns, gleich nach dem Wetter geht's im Montagskino weiter.

Um 0.05 Uhr gibt es dann unser "heute journal up:date"

mit Nazan Gökdemir.

Und uns morgen wieder, auf Wiedersehen.

Das Tief "Ingo" bringt uns erstmal Regen,

dann wird daraus aber immer mehr Schnee in der Nacht.

Während dieses Tief uns den Schnee bringt,

bringt das nächste Tief "Josef" v.a. viel Regen.

Spätestens das nächste Tief "Klaus" dann den Sturm.

Heute Nacht geht es erstmal mit Regen los, der dann in Schnee übergeht.

Es gibt dann z.B. in Bremen oder in der Lüneburger Heide Schneefall.

Sie sollten sich auf gefährlich glatte Straßen heute Nacht einstellen

zwischen Nordfriesland und dem Sauerland.

Im Süden und im Osten ist es dagegen zum Teil klar, da wird es sehr kalt.

Schon morgen zieht dieses kleine Tief "Ingo" weiter nach Südosten.

Am längsten freundlich bleibt es noch im Süden

von Bayern und Baden-Württemberg.

Am Nachmittag erreichen die Schnee -Regen-Fälle auch den Thüringer Wald,

vielleicht sogar das Erzgebirge.

Am Rhein und westlich davon bleibt es wohl beim Regen.

Am freundlichsten wird es morgen Nachmittag an der Ostsee,

da scheint die Sonne sogar strahlend.

Der Mittwoch wird erstmal ruhig,

aber am Donnerstag kommt dann der Sturm und es wird kräftig regnen.

Stürmisch und regnerisch bleibt es am Freitag v.a. im Nordwesten.