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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 05.06.2021 - Endspurt in Sachsen-Anhalt - CDU fremdelt mit Grünen

heute journal vom 05.06.2021 - Endspurt in Sachsen-Anhalt - CDU fremdelt mit Grünen

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal" mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend.

Morgen Abend um diese Zeit werden wir die Wahlergebnisse

von Sachsen-Anhalt bereits umfänglich durchleuchtet haben.

Zwei Fragen stehen im Vordergrund:

Wie geht das Rennen zwischen CDU und AfD aus?

Und welche Regierungskoalitionen sind möglich?

Im Moment regiert ja Kenia.

Viele in der CDU würden künftig aber lieber die FDP an Bord haben.

Die Liberalen könnten es diesmal auch in den Landtag schaffen

und ständen mutmaßlich freudig bereit.

Es kann aber auch noch ganz anders ausgehen.

Ministerpräsident Haseloff hat klar gesagt, dass für ihn eine Koalition

mit der in Teilen extremistischen AFD nicht in Frage kommt.

Das sehen allerdings nicht alle in seiner Landespartei so.

Wie sich der Wahlkampfabschluss heute gestaltete,

hat Andreas Weise beobachtet.

Am Ende sieht es doch noch fast wie ein normaler Wahlkampf aus.

Die Parteien werben mit Ständen in der Magdeburger Innenstadt

um letzte Stimmen.

Mit dabei Ex-Schwimm-Weltmeisterin Antje Buschschulte für die Grünen.

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht

und die alten Hasen in unserer Partei sagen,

dieser Wahlkampf war eigentlich weniger aggressiv

als die davor.

Endspurt nicht nur in den Innenstädten.

Ein ungewöhnlicher, ein Pandemie-geprägter Wahlkampf

geht zu Ende.

Ich sag ja, die Stimmung ist während des Wahlkampfes besser geworden.

Das ist ganz selten.

Man merkt viel am Stand, wie die Leute auf einen reagiert.

Zugpferd der Partei

Ministerpräsident und Spitzenkandidat Rainer Haseloff.

Die CDU will stärkste Kraft bleiben, setzt im Wahlkampf voll auf ihn.

Dass der reale Kontakt zum Wähler Mangelware war,

stört Haseloff kaum.

Wir haben viele Schalten gemacht, sodass also durchaus auch Personen

mit dabei waren, die man sonst gar nicht erreicht hätte.

Die sich nicht auf dem Marktplatz zeigen.

Auf der anderen Seite war auch die Qualität

der Diskussion und der Dialoge auch ganz anders.

Oftmals hat man ja dann doch Störer dabei.

Trotz Corona, die AfD ging von Anfang an

auf die Marktplätze.

Wahlkampfabschluss in Magdeburg.

Ca. 250 Teilnehmer und fast genauso viele Gegendemonstranten.

Egal, wie stark die AfD wird, regieren will mit ihr niemand.

Man kann auch so Politik machen, wenn man das nicht anders schafft.

Aber das wollen die Leute nicht.

Die Leute wollen hier einmal Verantwortung

von zwei konservativen Kräften.

Inwiefern das gelingt, werden wir sehen.

Doch weder bei der CDU, noch bei anderen,

gelten sie als konservativ oder gar koalitionsfähig.

Der Linken, einst lauteste Proteststimme des Ostens,

drohen weitere Stimmenverluste.

Trotzdem, Spitzenkandidatin von Angern kämpft vor allem

mit zwei Themen bis zuletzt.

Das eine sind die Ungerechtigkeiten zwischen Ost-West,

die wir sehr provokant angesprochen haben.

Und das andere ist die Situation unserer Krankenhäuser.

Wir sagen ganz klar,

hier müssen Krankenhäuser wieder in staatliche Hand zurück.

Es war ein Wahlkampf mit viel Bundesprominenz

bei allen Parteien.

Auch bei der SPD.

10,6 Prozent vor fünf Jahren.

Tiefpunkt in Sachsen-Anhalt.

Trotzdem regierte die SPD

dann weiter mit in der schwarz-rot-grünen,

sogenannten Kenia-Koalition und will das auch weiterhin.

Investitionen nach der Krise, auch in unsere Gesundheitssysteme,

ins Krankenhaus mit einem Gesetz, das für gute Löhne sorgt,

so wie wir es mit dem Tariftreuegesetz vorhaben

und das Thema Schule und Bildung das brennt sehr vielen Menschen

auf den Nägeln.

Die dritte Kenia-Partei die Grünen setzen voll

auf Klimaschutz.

Wir kämpfen dafür, drittstärkste Kraft zu werden.

Ich glaube, das ist möglich in diesem Land,

wo sich immer mehr Menschen für Klimaschutz interessieren.

Und das ist auch wichtig, weil das ist die große Zukunftsaufgabe.

Und das muss ein stärkeres Gewicht

in der nächsten Landesregierung haben.

Ob die Grünen aber in der Landesregierung bleiben,

ist offen.

Laut letzten Umfragen könnte es die FDP nach zehn Jahren

wieder ins Sachsen-Anhaltische Parlament schaffen und so

für mehr Koalitionsmöglichkeiten sorgen.

Auch wenn Sachsen-Anhalt nur gut zwei Millionen Wahlberechtigte hat -

es ist trotzdem der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl.

Und aus Unionssicht könnte die Stimmung besser sein.

Der Maskenskandal, den einige Unionsabgeordnete ausgelöst haben,

sitzt ihr in den Knochen.

Und jetzt muss sich Gesundheitsminister Spahn

auch noch fragen lassen, ob er tatsächlich mutmaßlich

minderwertige FFP2-Masken Obdachlosen und Hartz 4-Empfängern

unterjubeln wollte.

Sein Ministerium weist die Vorwürfe zurück -

in Wahlkampfzeiten stürzt sich der politische Gegner

aber natürlich trotzdem darauf.

Am meisten unter Druck aber steht Armin Laschet.

Die Sachsen-Anhalt-Wahl ist die erste seit er Kanzlerkandidat ist.

Viel helfen wird dort auch nicht,

dass ihm heute seine Landespartei in NRW

bei der Wahl zum Spitzenkandidaten nochmal Rückhalt gab.

Heiko Rahms berichtet.

Minutenlanger Applaus für Armin Laschet.

So sieht Begeisterung bei der CDU aus.

97,5 Prozent der NRW-Delegierten stimmten für ihn.

Der Kanzlerkandidat gibt sich in seiner Rede kämpferisch.

Sein Ziel ist klar.

Ich will der nächste Bundeskanzler

der Bundesrepublik Deutschland werden und dafür kämpfen wir.

Da bitte ich um eure Unterstützung.

Laschet bekommt Rückenwind durch seinen Landesverband.

Ein wichtiger Stimmungstest, morgen die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Sie schwebt über allem,

die Wahl Laschets ist da schnell abgehakt.

Wir schauen natürlich mit großer Spannung auf die Wahl

in Sachsen-Anhalt.

Dort gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD.

Und wir kämpfen um jede Stimme.

Wir kämpfen um das Vertrauen der Menschen mit Reiner Haseloff,

der sehr viel Unterstützung bei den Menschen hat.

Der Generalsekretär ist einer der wenigen,

die sich äußern wollen.

Der Masken-Skandal des Bundesgesundheitsministers

sorgt für Unruhe.

Dazu die Landtagswahl.

Das hemmt die gewohnte Gesprächigkeit.

Friedrich Merz, Ralph Brinkhaus und Jens Spahn

halten sich heute vor der Kamera lieber zurück.

Laschet gibt für die Landtagswahl morgen eine klare Richtung vor.

Wir verhandeln nicht mit der AfD, wir kooperieren nicht mit der AfD,

wir koalieren nicht mit der AfD und wir werden sie bekämpfen.

Und der, der der beste Garant dafür ist, ist Reiner Haseloff.

Im Umgang mit der AfD wird sich zeigen,

wie geschlossen die Partei wirklich ist.

Die NRW-CDU jedenfalls

hat ihrem Spitzenkandidaten den Rücken gestärkt.

Und jetzt die Nachrichten, von Heinz Wolf.

In der jahrelangen Diskussion über eine weltweite Mindeststeuer

für Groß-Unternehmen gibt es eine wichtige Einigung.

Die Finanzminister der G-7 Länder

verständigten sich bei einer Konferenz in London

auf eine globale Steuerreform.

Zu den zentralen Punkten zählt eine Mindeststeuer in Höhe von 15%

und das Prinzip, dass Großkonzerne dort Steuern zahlen,

wo sie ihre Umsätze machen.

Bundesfinanzminister Scholz sprach von einer Steuerrevolution.

Auf die Synagoge von Ulm ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden.

Der Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingeschaltet.

Ein Zeuge hatte beobachtet, wie ein Unbekannter

an der Fassade Flüssigkeit ausschüttete und anzündete.

Der Schaden blieb gering, weil die Feuerwehr die Flammen

schnell löschen konnte.

Ministerpräsident Kretschmann verurteilte die Tat

als heimtückisches Gesicht des Antisemitismus.

Und jetzt der Blick auf die aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert-Koch-Institut meldet

2294 Neu-Infektionen binnen 24 Stunden.

Das sind 3132 weniger als vergangenen Samstag.

122 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 26,3.

Die Zahlen sind erfreulich,

da kann man mit Optimismus in den Sommer gehen -

nur hoffentlich bleibt es auch so.

Beim Blick nach England

kann man durchaus dunkle Wolken am Horizont sehen -

zumindest aber Fragezeichen.

Die indische Variante, genannt Delta, zeigt dort, was sie drauf hat:

Nach dem was man bisher weiß,

ist sie deutlich ansteckender und nur eine Erstimpfung reicht nicht

um sie in Schach zu halten.

Erst nach der zweiten Spritze sehen die Ergebnisse besser aus.

Virologen warnen:

Wenn es blöd läuft,

könnte die Delta-Variante auch in Deutschland

zu einer vierten Welle führen,

v.a. im Herbst, mit Schulen voller ungeimpfter Kinder.

Wie die Situation in Großbritannien eingeschätzt wird,

berichtet unser Korrespondent Andreas Stamm.

Bitte reinkommen und zwar schnell.

Überall im Land, so wie hier in Gloucester,

werden zweite Impftermine vorgezogen.

Das Tempo nochmal erhöhen, um den neuesten Gegner in Schach zu halten:

die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante.

Ein Wettlauf -

die Schlange, am Mittag vor einem Impfzentrum in London,

wo sich erstmals Studenten impfen lassen dürfen, spricht Bände.

Wir alle wollen diese Krankheit loswerden,

das normale Leben zurückhaben, die Masken wegwerfen.

Doch Delta könnte zum Spielverderber mutieren,

die nun dominante Variante im Königreich.

Wohl mindestens 50 Prozent ansteckender,

noch fehlen genügend Daten.

Die gibt es bei den Fallzahlen,

es geht in einigen Regionen steil nach oben.

Die Einschränkungen werden gerade relativ schnell aufgehoben,

Premierminister Johnson beharrt auf den 21. Juni,

als Tag, an dem die Pandemie endet, alles wieder normal sein wird.

Ein großer Teil der Bevölkerung ist noch nicht vollständig geimpft,

wir sehen gerade wie sich die dritte Welle aufbaut.

Die Hälfte der erwachsenen Briten sind zweifach geimpft,

erst das gebe ausreichend Schutz gegen Delta, zeigen erste Studien.

Wissenschaftler beugen sich über die Daten, streiten.

Sind genügend geimpft?

Gibt es genügend Genesene mit aktiver Immunabwehr,

um die drohende Delta-Welle zu brechen?

Es werden viel weniger Menschen ins Krankenhaus eingeliefert

im Vergleich zu den vorherigen Wellen.

Die die eingewiesen werden sind jünger,

enden seltener auf der Intensivstation,

es sieht gut aus, dass die Impfstoffe

den Kreislauf von Infektion, Krankenhaus Einweisung

und Tod unterbrechen können.

Es wäre ein Fehler am 21. Juni als Tag der Öffnung festzuhalten.

Wir haben in den vergangenen 15 Monaten schmerzhaft erfahren:

Spät handeln heißt oft zu spät.

Die Forscher uneins, die Politik ebenso.

Der Gesundheitsminister beim Bäume pflanzen für die Corona-Toten.

Er mahnt zur Vorsicht, doch sein Boss will noch nicht

vom groß angekündigten Tag der Freiheit abrücken.

In den Daten kann ich bislang nichts erkennen,

warum wir nicht am 21. Juni öffnen können,

aber wir müssen vorsichtig sein.

Auf gar keinen Fall wolle man Öffnungsschritte zurücknehmen,

was die Allervorsichtigsten fordern.

Die kommenden zwei Wochen dürften entscheidend sein,

ob der großartige britische Sommer ins Wasser fällt oder nicht,

ob die nächste Viruswelle kommt.

Eine Welle, die auch wieder Kontinent schwappen könnte -

nach Europa, nach Deutschland.

Zum Sport: Deutschlands Eishockey-Team

hat den Einzug ins WM-Finale in Riga verpasst.

Die Mannschaft verlor im Halbfinale

gegen Titelverteidiger Finnland mit 1:2.

Bitter enttäuscht nach ganz starker Leistung.

Deutschland startet extrem schwungvoll,

nach Saida und Cahun verpasst aber auch Reichel die Führung,

ganz knapp.

Dann jedoch die kalte Dusche,

die Titelverteidiger mit der ersten zwingenden Torchance.

Und schon führt Finnland mit 1:0 - 14. Minute.

Deutschlands Moral indes ungebrochen.

Moritz Seider mit der Ausgleichschance,

doch statt 1:1 steht es nur 30 Sekunden später 2:0 für Finnland.

Die dreimaligen Weltmeister gnadenlos effektiv.

Auch im zweiten Drittel - mehr Chancen für Deutschland.

In Überzahl zahlt sich das aus - der Anschlusstreffer zum 2:1,

Matthias Plachta, 32. Minute.

Das Schlussdrittel ein einziger Sturmlauf.

Die Deutschen glauben bis zuletzt ans Finale,

Chancen im Überfluss, doch es soll einfach nicht klappen.

Statt Endspiel gegen Kanada morgen also Spiel um Bronze gegen die USA.

Nach Alexander Zverev hat auch Jan Lennard Struff

bei den French Open das Achtelfinale erreicht.

Struff gewann sein Dritt-Runden Spiel gegen den Spanier Carlos Alcaraz.

Philip Kohlschreiber ist dagegen ausgeschieden -

Bei den Finals ging es heute in zwei Sportarten um Deutsche Meistertitel,

die in Tokio erstmals zum olympischen Programm gehören.

Im Speed-Klettern holte sich Franziska Ritter aus Wuppertal

den Titel - zum dritten Mal nacheinander.

Und beim Trial Biking wurde Weltmeister Dominik Oswald

mit dem 20-Zoll-Rad deutscher Meister.

Und jetzt die Lotto-Zahlen dieses Samstags.

Sie lauten - wie immer - ohne Gewähr:

Weitere Gewinnzahlen finden Sie auf lotto.zdf.de

und im "zdf text" auf Seite 556.

Die Wetteraussichten für morgen:

Es bilden sich erneut schwere Gewitter mit Schwerpunkt

im Südosten Deutschlands.

Dabei kommt es zu heftigem Starkregen, Hagel und Sturmböen.

An der Ostsee scheint die Sonne und es bleibt trocken

bei höchsten Temperaturen zwischen 16 und 28 Grad.

In den nächsten Tagen bekommen wir weiterhin Blitz und Donner,

verbunden mit heftigen Regengüssen, 18 bis 28 Grad.

Das wars von uns.

Gleich folgt die Sportstudio-Doku

über Josua Kimmich und seinen Weg an die Weltspitze.

Um 0 Uhr gibt es dann die nächste "heute express".

Und uns morgen wieder, bis dann, auf Wiedersehen.


heute journal vom 05.06.2021 - Endspurt in Sachsen-Anhalt - CDU fremdelt mit Grünen heute journal vom 05.06.2021 - Final spurt in Saxony-Anhalt - CDU estranges with Greens

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das "heute journal" mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend.

Morgen Abend um diese Zeit werden wir die Wahlergebnisse

von Sachsen-Anhalt bereits umfänglich durchleuchtet haben.

Zwei Fragen stehen im Vordergrund:

Wie geht das Rennen zwischen CDU und AfD aus?

Und welche Regierungskoalitionen sind möglich?

Im Moment regiert ja Kenia.

Viele in der CDU würden künftig aber lieber die FDP an Bord haben.

Die Liberalen könnten es diesmal auch in den Landtag schaffen

und ständen mutmaßlich freudig bereit.

Es kann aber auch noch ganz anders ausgehen.

Ministerpräsident Haseloff hat klar gesagt, dass für ihn eine Koalition

mit der in Teilen extremistischen AFD nicht in Frage kommt.

Das sehen allerdings nicht alle in seiner Landespartei so.

Wie sich der Wahlkampfabschluss heute gestaltete,

hat Andreas Weise beobachtet.

Am Ende sieht es doch noch fast wie ein normaler Wahlkampf aus.

Die Parteien werben mit Ständen in der Magdeburger Innenstadt

um letzte Stimmen.

Mit dabei Ex-Schwimm-Weltmeisterin Antje Buschschulte für die Grünen.

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht

und die alten Hasen in unserer Partei sagen,

dieser Wahlkampf war eigentlich weniger aggressiv

als die davor.

Endspurt nicht nur in den Innenstädten.

Ein ungewöhnlicher, ein Pandemie-geprägter Wahlkampf

geht zu Ende.

Ich sag ja, die Stimmung ist während des Wahlkampfes besser geworden.

Das ist ganz selten.

Man merkt viel am Stand, wie die Leute auf einen reagiert.

Zugpferd der Partei

Ministerpräsident und Spitzenkandidat Rainer Haseloff.

Die CDU will stärkste Kraft bleiben, setzt im Wahlkampf voll auf ihn.

Dass der reale Kontakt zum Wähler Mangelware war,

stört Haseloff kaum.

Wir haben viele Schalten gemacht, sodass also durchaus auch Personen

mit dabei waren, die man sonst gar nicht erreicht hätte.

Die sich nicht auf dem Marktplatz zeigen.

Auf der anderen Seite war auch die Qualität

der Diskussion und der Dialoge auch ganz anders.

Oftmals hat man ja dann doch Störer dabei.

Trotz Corona, die AfD ging von Anfang an

auf die Marktplätze.

Wahlkampfabschluss in Magdeburg.

Ca. 250 Teilnehmer und fast genauso viele Gegendemonstranten.

Egal, wie stark die AfD wird, regieren will mit ihr niemand.

Man kann auch so Politik machen, wenn man das nicht anders schafft.

Aber das wollen die Leute nicht.

Die Leute wollen hier einmal Verantwortung

von zwei konservativen Kräften.

Inwiefern das gelingt, werden wir sehen.

Doch weder bei der CDU, noch bei anderen,

gelten sie als konservativ oder gar koalitionsfähig.

Der Linken, einst lauteste Proteststimme des Ostens,

drohen weitere Stimmenverluste.

Trotzdem, Spitzenkandidatin von Angern kämpft vor allem

mit zwei Themen bis zuletzt.

Das eine sind die Ungerechtigkeiten zwischen Ost-West,

die wir sehr provokant angesprochen haben.

Und das andere ist die Situation unserer Krankenhäuser.

Wir sagen ganz klar,

hier müssen Krankenhäuser wieder in staatliche Hand zurück.

Es war ein Wahlkampf mit viel Bundesprominenz

bei allen Parteien.

Auch bei der SPD.

10,6 Prozent vor fünf Jahren.

Tiefpunkt in Sachsen-Anhalt.

Trotzdem regierte die SPD

dann weiter mit in der schwarz-rot-grünen,

sogenannten Kenia-Koalition und will das auch weiterhin.

Investitionen nach der Krise, auch in unsere Gesundheitssysteme,

ins Krankenhaus mit einem Gesetz, das für gute Löhne sorgt,

so wie wir es mit dem Tariftreuegesetz vorhaben

und das Thema Schule und Bildung das brennt sehr vielen Menschen

auf den Nägeln.

Die dritte Kenia-Partei die Grünen setzen voll

auf Klimaschutz.

Wir kämpfen dafür, drittstärkste Kraft zu werden.

Ich glaube, das ist möglich in diesem Land,

wo sich immer mehr Menschen für Klimaschutz interessieren.

Und das ist auch wichtig, weil das ist die große Zukunftsaufgabe.

Und das muss ein stärkeres Gewicht

in der nächsten Landesregierung haben.

Ob die Grünen aber in der Landesregierung bleiben,

ist offen.

Laut letzten Umfragen könnte es die FDP nach zehn Jahren

wieder ins Sachsen-Anhaltische Parlament schaffen und so

für mehr Koalitionsmöglichkeiten sorgen.

Auch wenn Sachsen-Anhalt nur gut zwei Millionen Wahlberechtigte hat -

es ist trotzdem der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl.

Und aus Unionssicht könnte die Stimmung besser sein.

Der Maskenskandal, den einige Unionsabgeordnete ausgelöst haben,

sitzt ihr in den Knochen.

Und jetzt muss sich Gesundheitsminister Spahn

auch noch fragen lassen, ob er tatsächlich mutmaßlich

minderwertige FFP2-Masken Obdachlosen und Hartz 4-Empfängern

unterjubeln wollte.

Sein Ministerium weist die Vorwürfe zurück -

in Wahlkampfzeiten stürzt sich der politische Gegner

aber natürlich trotzdem darauf.

Am meisten unter Druck aber steht Armin Laschet.

Die Sachsen-Anhalt-Wahl ist die erste seit er Kanzlerkandidat ist.

Viel helfen wird dort auch nicht,

dass ihm heute seine Landespartei in NRW

bei der Wahl zum Spitzenkandidaten nochmal Rückhalt gab.

Heiko Rahms berichtet.

Minutenlanger Applaus für Armin Laschet.

So sieht Begeisterung bei der CDU aus.

97,5 Prozent der NRW-Delegierten stimmten für ihn.

Der Kanzlerkandidat gibt sich in seiner Rede kämpferisch.

Sein Ziel ist klar.

Ich will der nächste Bundeskanzler

der Bundesrepublik Deutschland werden und dafür kämpfen wir.

Da bitte ich um eure Unterstützung.

Laschet bekommt Rückenwind durch seinen Landesverband.

Ein wichtiger Stimmungstest, morgen die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Sie schwebt über allem,

die Wahl Laschets ist da schnell abgehakt.

Wir schauen natürlich mit großer Spannung auf die Wahl

in Sachsen-Anhalt.

Dort gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD.

Und wir kämpfen um jede Stimme.

Wir kämpfen um das Vertrauen der Menschen mit Reiner Haseloff,

der sehr viel Unterstützung bei den Menschen hat.

Der Generalsekretär ist einer der wenigen,

die sich äußern wollen.

Der Masken-Skandal des Bundesgesundheitsministers

sorgt für Unruhe.

Dazu die Landtagswahl.

Das hemmt die gewohnte Gesprächigkeit.

Friedrich Merz, Ralph Brinkhaus und Jens Spahn

halten sich heute vor der Kamera lieber zurück.

Laschet gibt für die Landtagswahl morgen eine klare Richtung vor.

Wir verhandeln nicht mit der AfD, wir kooperieren nicht mit der AfD,

wir koalieren nicht mit der AfD und wir werden sie bekämpfen.

Und der, der der beste Garant dafür ist, ist Reiner Haseloff.

Im Umgang mit der AfD wird sich zeigen,

wie geschlossen die Partei wirklich ist.

Die NRW-CDU jedenfalls

hat ihrem Spitzenkandidaten den Rücken gestärkt.

Und jetzt die Nachrichten, von Heinz Wolf.

In der jahrelangen Diskussion über eine weltweite Mindeststeuer

für Groß-Unternehmen gibt es eine wichtige Einigung.

Die Finanzminister der G-7 Länder

verständigten sich bei einer Konferenz in London

auf eine globale Steuerreform.

Zu den zentralen Punkten zählt eine Mindeststeuer in Höhe von 15%

und das Prinzip, dass Großkonzerne dort Steuern zahlen,

wo sie ihre Umsätze machen.

Bundesfinanzminister Scholz sprach von einer Steuerrevolution.

Auf die Synagoge von Ulm ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden.

Der Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingeschaltet.

Ein Zeuge hatte beobachtet, wie ein Unbekannter

an der Fassade Flüssigkeit ausschüttete und anzündete.

Der Schaden blieb gering, weil die Feuerwehr die Flammen

schnell löschen konnte.

Ministerpräsident Kretschmann verurteilte die Tat

als heimtückisches Gesicht des Antisemitismus.

Und jetzt der Blick auf die aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert-Koch-Institut meldet

2294 Neu-Infektionen binnen 24 Stunden.

Das sind 3132 weniger als vergangenen Samstag.

122 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 26,3.

Die Zahlen sind erfreulich,

da kann man mit Optimismus in den Sommer gehen -

nur hoffentlich bleibt es auch so.

Beim Blick nach England

kann man durchaus dunkle Wolken am Horizont sehen -

zumindest aber Fragezeichen.

Die indische Variante, genannt Delta, zeigt dort, was sie drauf hat:

Nach dem was man bisher weiß,

ist sie deutlich ansteckender und nur eine Erstimpfung reicht nicht

um sie in Schach zu halten.

Erst nach der zweiten Spritze sehen die Ergebnisse besser aus.

Virologen warnen:

Wenn es blöd läuft,

könnte die Delta-Variante auch in Deutschland

zu einer vierten Welle führen,

v.a. im Herbst, mit Schulen voller ungeimpfter Kinder.

Wie die Situation in Großbritannien eingeschätzt wird,

berichtet unser Korrespondent Andreas Stamm.

Bitte reinkommen und zwar schnell.

Überall im Land, so wie hier in Gloucester,

werden zweite Impftermine vorgezogen.

Das Tempo nochmal erhöhen, um den neuesten Gegner in Schach zu halten:

die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante.

Ein Wettlauf -

die Schlange, am Mittag vor einem Impfzentrum in London,

wo sich erstmals Studenten impfen lassen dürfen, spricht Bände.

Wir alle wollen diese Krankheit loswerden,

das normale Leben zurückhaben, die Masken wegwerfen.

Doch Delta könnte zum Spielverderber mutieren,

die nun dominante Variante im Königreich.

Wohl mindestens 50 Prozent ansteckender,

noch fehlen genügend Daten.

Die gibt es bei den Fallzahlen,

es geht in einigen Regionen steil nach oben.

Die Einschränkungen werden gerade relativ schnell aufgehoben,

Premierminister Johnson beharrt auf den 21. Juni,

als Tag, an dem die Pandemie endet, alles wieder normal sein wird.

Ein großer Teil der Bevölkerung ist noch nicht vollständig geimpft,

wir sehen gerade wie sich die dritte Welle aufbaut.

Die Hälfte der erwachsenen Briten sind zweifach geimpft,

erst das gebe ausreichend Schutz gegen Delta, zeigen erste Studien.

Wissenschaftler beugen sich über die Daten, streiten.

Sind genügend geimpft?

Gibt es genügend Genesene mit aktiver Immunabwehr,

um die drohende Delta-Welle zu brechen?

Es werden viel weniger Menschen ins Krankenhaus eingeliefert

im Vergleich zu den vorherigen Wellen.

Die die eingewiesen werden sind jünger,

enden seltener auf der Intensivstation,

es sieht gut aus, dass die Impfstoffe

den Kreislauf von Infektion, Krankenhaus Einweisung

und Tod unterbrechen können.

Es wäre ein Fehler am 21. Juni als Tag der Öffnung festzuhalten.

Wir haben in den vergangenen 15 Monaten schmerzhaft erfahren:

Spät handeln heißt oft zu spät.

Die Forscher uneins, die Politik ebenso.

Der Gesundheitsminister beim Bäume pflanzen für die Corona-Toten.

Er mahnt zur Vorsicht, doch sein Boss will noch nicht

vom groß angekündigten Tag der Freiheit abrücken.

In den Daten kann ich bislang nichts erkennen,

warum wir nicht am 21. Juni öffnen können,

aber wir müssen vorsichtig sein.

Auf gar keinen Fall wolle man Öffnungsschritte zurücknehmen,

was die Allervorsichtigsten fordern.

Die kommenden zwei Wochen dürften entscheidend sein,

ob der großartige britische Sommer ins Wasser fällt oder nicht,

ob die nächste Viruswelle kommt.

Eine Welle, die auch wieder Kontinent schwappen könnte -

nach Europa, nach Deutschland.

Zum Sport: Deutschlands Eishockey-Team

hat den Einzug ins WM-Finale in Riga verpasst.

Die Mannschaft verlor im Halbfinale

gegen Titelverteidiger Finnland mit 1:2.

Bitter enttäuscht nach ganz starker Leistung.

Deutschland startet extrem schwungvoll,

nach Saida und Cahun verpasst aber auch Reichel die Führung,

ganz knapp.

Dann jedoch die kalte Dusche,

die Titelverteidiger mit der ersten zwingenden Torchance.

Und schon führt Finnland mit 1:0 - 14. Minute.

Deutschlands Moral indes ungebrochen.

Moritz Seider mit der Ausgleichschance,

doch statt 1:1 steht es nur 30 Sekunden später 2:0 für Finnland.

Die dreimaligen Weltmeister gnadenlos effektiv.

Auch im zweiten Drittel - mehr Chancen für Deutschland.

In Überzahl zahlt sich das aus - der Anschlusstreffer zum 2:1,

Matthias Plachta, 32. Minute.

Das Schlussdrittel ein einziger Sturmlauf.

Die Deutschen glauben bis zuletzt ans Finale,

Chancen im Überfluss, doch es soll einfach nicht klappen.

Statt Endspiel gegen Kanada morgen also Spiel um Bronze gegen die USA.

Nach Alexander Zverev hat auch Jan Lennard Struff

bei den French Open das Achtelfinale erreicht.

Struff gewann sein Dritt-Runden Spiel gegen den Spanier Carlos Alcaraz.

Philip Kohlschreiber ist dagegen ausgeschieden -

Bei den Finals ging es heute in zwei Sportarten um Deutsche Meistertitel,

die in Tokio erstmals zum olympischen Programm gehören.

Im Speed-Klettern holte sich Franziska Ritter aus Wuppertal

den Titel - zum dritten Mal nacheinander.

Und beim Trial Biking wurde Weltmeister Dominik Oswald

mit dem 20-Zoll-Rad deutscher Meister.

Und jetzt die Lotto-Zahlen dieses Samstags.

Sie lauten - wie immer - ohne Gewähr:

Weitere Gewinnzahlen finden Sie auf lotto.zdf.de

und im "zdf text" auf Seite 556.

Die Wetteraussichten für morgen:

Es bilden sich erneut schwere Gewitter mit Schwerpunkt

im Südosten Deutschlands.

Dabei kommt es zu heftigem Starkregen, Hagel und Sturmböen.

An der Ostsee scheint die Sonne und es bleibt trocken

bei höchsten Temperaturen zwischen 16 und 28 Grad.

In den nächsten Tagen bekommen wir weiterhin Blitz und Donner,

verbunden mit heftigen Regengüssen, 18 bis 28 Grad.

Das wars von uns.

Gleich folgt die Sportstudio-Doku

über Josua Kimmich und seinen Weg an die Weltspitze.

Um 0 Uhr gibt es dann die nächste "heute express".

Und uns morgen wieder, bis dann, auf Wiedersehen.