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2020 ZDF Heute Journal, heute journal vom 05.12.2020

heute journal vom 05.12.2020

Guten Abend.

Wieder ein Tag vorbei, die Zahlen werden nicht besser.

Fast fünf Wochen nach Beginn wird immer klarer:

der "Shutdown light" bringt nicht, was er bringen müsste:

fallende Neuinfektionszahlen.

Jedenfalls in weiten Teilen des Landes nicht.

Und es ist nicht zu erkennen,

wie sich das bis Weihnachten plötzlich bessern könnte.

Die heißersehnten Impfungen

werden trotz der Eile nicht so schnell durchgreifen,

dass man sich bis dahin durchwursteln könnte.

Weihnachten rückt immer näher.

Keine günstige Zeit, Maßnahmen zu verschärfen.

Trotzdem lugt dieses Gespenst immer deutlicher aus den Zahlen.

Christian Kirsch berichtet.

Stille in Mannheim, Ausgangssperre in der Nacht.

Manche Anti-Corona-Maßnahmen wirken ein wenig verzweifelt.

Polizeikontrollen im Kampf gegen das Virus,

denn die Zahlen wollen nicht sinken.

23.318 neue Fälle meldet das Robert Koch-Institut,

1.600 mehr als vor einer Woche.

483 Menschen sind zusätzlich an oder mit Covid-19 gestorben.

Distanziert digital

meldet sich heute der Gesundheitsminister zu Wort.

Das Thema: Verteilungsgerechtigkeit beim Impfen und die Frage,

wann es denn losgeht.

Der Druck steigt.

Großbritannien will ab Dienstag den BioNTech-Impfstoff einsetzen.

Der Minister macht deutlich:

Geimpft wird im Impfzentrum, nicht beim Hausarzt.

Es wird ja nicht umsonst an Konzepten gearbeitet,

bis hin zum polizeilichen Schutz der Impfzentren,

weil das natürlich schon auch mit Emotionen kommen kann.

Wenn jemand sagt, ich will jetzt aber,

fällt aber noch nicht unter diejenigen, die dran sind,

dann weiß ich nicht, ob Hausärzte wirklich wollen,

dass das alles bei ihnen in der Praxis stattfindet.

Jetzt nicht die Nerven verlieren - die Botschaft heute.

Nur in spezialisierten Impfzentren wird Massenimpfung möglich,

nur dort lässt sich das Mittel länger

auf minus 80 Grad Celsius kühlen.

Impfen wird helfen gegen das Virus, welchen Beitrag

nächtliche Ausgangssperren leisten, bleibt Spekulation.

Die Umfragen zeigen weiter starke Unterstützung

für robuste Maßnahmen gegen die Pandemie.

Die Mehrheit will das große Ganze nicht durch Egoismus gefährdet sehen,

wenn man so generell fragt.

Wenn es dann konkret wird, fragt sich trotzdem fast jeder,

ob es ausgerechnet ihn treffen muss.

Der Einzelhandel, z.B.

Es gibt ein Drittel bis zur Hälfte weniger Kundenverkehr

in den Innenstädten.

Wer kann, lässt sich etwas einfallen.

Sara El Damerdash und Kai Nicklasch berichten aus Bremen über Bremen.

Es ist ein Balance-Akt beim Weihnachtsbummel.

Wie lockt der Handel trotz Corona-Auflagen in die Innenstadt?

In Bremen entführen Stelzenläufer in eine fantasievolle Einkaufswelt.

Beleuchtete Fassaden kaschieren Maskenpflicht und Distanzgebot

beim vorweihnachtlichen Geschenkekauf.

Wir haben schön geshoppt. - Das hat auch richtig Spaß gemacht.

Ist zwar nicht wie normal. - Das war wirklich gut.

Meine Tochter shoppt online,

aber ich gehe nach altherkömmlicher Art ins Geschäft.

Heute Abend wird die Einkaufsidylle jedoch getrübt,

großes Polizeiaufgebot in der Innenstadt.

Die Einsatzkräfte bereiten sich auf eine Großdemo

gegen die Corona-Maßnahmen vor.

Die Demo wurde in letzter Sekunde vom Verfassungsgericht gekippt.

Trotzdem kam es zu Kundgebungen.

Wir zahlen das am Ende.

Dass wir für diesen Wahnsinn eine drei Viertel Million ausgeben müssen

Das tut weh.

Steuergeld, das auch anders hätte ausgegeben werden können,

etwa in den weiteren Ausbau eines Lieferdienstes,

den das Land Bremen seinen Einzelhändlern mit 10.000 Euro

kostenlos zur Verfügung stellt.

Die beiden Kartons müssen mit.

Der Lieferdienst hilft uns natürlich,

weil wir dadurch viel schneller sind,

besseren Service liefern können, es günstiger ist als mit DPD oder DHL.

Das bringt uns keine neuen Kunden, erhält aber die,

die sonst gekommen sind, sich jetzt aber nicht mehr trauen.

Immer häufiger bilden sich jetzt aber auch lange Warteschlangen

vor den Geschäften.

Einfache Überdachungen sollen den Kunden helfen, bei Laune zu bleiben.

Wein- und Buchhandlung haben sich hier zusammengeschlossen,

um niemanden im Regen stehen zu lassen.

Was ich auch vermisse,

ist das total Verrückte im Weihnachtsgeschäft,

wo wir uns hier nur noch aneinander vorbeigeschlängelt haben

und nicht mehr wussten, mit wem ich habe ich denn eben gerade?

Und für wen war dieses Buch?

Und das ist jetzt natürlich auch komplett anders.

Offenbar so anders, dass in Corona-Zeiten 40 % weniger Kunden

in die Bremer Innenstadt kommen.

Die werden einerseits mit Kleinkunst angelockt,

andererseits mit Corona-Auflagen verschreckt.

Wir sehen deutlich, dass der Lockdown light dazu beiträgt,

dass weniger Kunden in die Innenstädten kommen.

Die Kanzlerin hat es auch gesagt, meiden Sie Kontakte,

bleiben Sie zu Hause - und das tun viele Kunden,

die z.B. verstärkt übers Internet einkaufen.

Insofern haben wir weniger Kunden in den Städten.

Dieses Jahr Weihnachten wird der Trend kaum noch zu stoppen sein,

doch für nächstes Jahr hat sich der Einzelhandel neue Ziele gesetzt.

Bei den Brexit-Verhandlungen

steht für beide Seiten derart viel auf dem Spiel,

dass von Anfang an klar war:

Diese Sache wird erst in letzter Minute entschieden.

Weniger klar war, wann diese letzte Minute schlägt.

Jedenfalls sehr, sehr bald.

Gestern haben die Chefunterhändler erklärt,

sie seien am Ende ihrer Möglichkeiten.

Jetzt müssen die ran,

die auch rote Linien übertreten dürfen.

Die eigentlichen Chefs, die die Linien gezogen haben.

Ursula von der Leyen und Boris Johnson

haben heute 45 Minuten telefoniert - keine Einigung.

Gab es wenigstens Bewegung, Anne?

Ja, es gab Bewegungen,

aber nicht in die Richtung, die sich die EU erhofft hatte.

Beide haben sich ihre Prioritäten und roten Linien dargestellt.

Aus EU-Sicht verdichtete sich eine Tendenz,

dass der britische Premier auf diese Verhandlungen

nur aus einem ideologischen Blickwinkel schaut.

Das Ziele für ihn ist die britische Souveränität

nach dem Austritt aus der EU.

Er kümmert sich nicht darum, ob Franzosen irgendwelche Fangquoten

haben wollen.

Wenn das die britische Haltung in den Verhandlungen ist,

dann nützt der heute vereinbarte Termin für morgen und übermorgen

nicht mehr viel.

Es entsteht der Eindruck, dass ein Abkommen nicht wahrscheinlicher

geworden ist.

Johnson hat mehr zu verlieren als die EU, heißt es immer.

Diana, kann er trotzdem stur bleiben?

Stur bleiben kann er schon. Es würde auch nur passen.

Der Brexit war ein ideologisches Projekt, kein wirtschaftliches.

Der Fischfang ist ein wirtschaftlich unbedeutender Zweig

in Großbritannien.

Aber es hat hohe symbolische Kraft.

Ohne ein Erfolg in diesem Punkt

kann Boris Johnson den Deal nicht verkaufen.

Er hatte den Briten versprochen,

mit dem Brexit wäre alles ganz wunderbar, das sei ein Kinderspiel.

Die britische Wirtschaft ächzt unter Corona.

Das kann ihn nur Sympathien kosten.

Das wäre für sein politisches Überleben sehr gefährlich.

Niemand weiß, wie lange er den Job noch machen will.

Wenn er als Vertreter des reinen Brexit in die Geschichtsbücher

eingehen will,

so sieht es schlecht aus für einen Deal.

In Sachsen-Anhalt zeichnet sich keine Lösung für die Regierungskrise ab.

Aus der CDU-Fraktion in Magdeburg wurde heute noch einmal bestätigt:

Es werde mit ihr keine Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 86 Cent geben.

Auch die AfD lehnt die Erhöhung ab.

Ministerpräsident Haseloff aber will vermeiden,

dass seine CDU allein mit der AfD abstimmt.

Das würde die Koalition mit SPD und Grünen sprengen.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer

forderte die CDU-Fraktion des Nachbarlandes auf,

den Widerstand aufzugeben.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er, es sei kein gutes Signal,

wenn der Staatsvertrag scheitern würde.

Die AfD-Spitze streitet weiter über die von Parteichef Meuthen

auf dem Bundesparteitag vergangenes Wochenende

geforderte Distanzierung von Provokateuren.

Aus Sicht vieler Delegierter hielt Meuthen eine "Wutrede".

Klare Kritik kam heute von Fraktionschef Gauland

auf dem niedersächsischen Landesparteitag der AfD:

Ton, Zeitpunkt und Inhalt dieser Rede

waren eines Vorsitzenden nicht würdig, liebe Freunde.

In Hamburg sind linke Demonstranten auf die Straße gegangen,

um sich mit Angeklagten in einem Prozess

rund um den G20-Gipfel vor dreieinhalb Jahren zu solidarisieren.

Fünf junge Leute

müssen sich u.a. wegen Angriffen auf Polizisten verantworten.

Der Verfassungsschutz

hatte vor einer Teilnahme an der heutigen Kundgebung gewarnt.

Wer dem Protestaufruf folge,

mache sich mit gewaltorientierten Linksextremisten gemein.

Etwa 2.000 Menschen

beteiligten sich nach Polizeiangaben an der Demonstration,

die ohne größere Ausschreitungen verlief.

In Armenien haben mehr als 15.000 Menschen

gegen das Waffenstillstandsabkommen

im Konflikt um Bergkarabach protestiert.

Die bislang größte Demonstration seit dem Ende des Krieges

richtete sich auch gegen Armeniens Ministerpräsident Paschinjan,

der unter russischer Vermittlung

der Abgabe größerer Gebiete an Aserbaidschan zugestimmt hatte.

Viele Armenier werfen ihrer Regierung Kapitulation vor.

Venezuela wählt morgen ein neues Parlament,

jedenfalls der Form nach.

Der Sieger steht schon fest:

die Unterstützer des Präsidenten Nicolas Maduro,

unter dessen Regierung die Wirtschaft des ölreichen Landes

um 80 % eingebrochen ist.

Sein Widersacher, der junge Präsident des Parlaments,

der sich selbst als Interimspräsident hat ausrufen lassen,

hat gegen die Manipulationen der Regierung

keine andere Wahl gesehen und fordert seine Anhänger auf,

die ganze Abstimmung zu boykottieren.

Er wird also seine einzige Machtposition verlieren.

Das wird vielleicht ein Erfolg für Maduro.

Ein Ausweg für das Land und die Menschen von Venezuela sicher nicht.

Christoph Röckerath berichtet.

Ein Berg tiefgefrorener Sardinen taut in schwüler Sommerhitze

und zieht die hungrigen Massen an.

Wahlkampf in Venezuela.

Der Kandidat verteilt den Fisch

und wirbt um Stimmen bei der Parlamentswahl.

Ich will, ich will.

Du willst aber viel heute.

Einer von 14.000 Kandidaten, von denen die wenigsten bisher

als besonders regimekritisch aufgefallen sind.

Es sei eine gekaufte Opposition,

viele Gruppen seien von der Regierung unterwandert,

sagt der bisherige Oppositionsführer

und selbsternannte Interimspräsident Juan Guaido.

Er ruft die Bürger zum Boykott der Wahl auf,

die weder fair noch frei sei.

Es ist möglich, eine Machtübergabe in Venezuela zu erreichen,

freie Wahlen zu fordern, nicht den Betrug der Diktatur.

Das tun wir, auch wenn es riskant ist.

Das Risiko für Guaido ist groß.

International anerkannt von demokratischen Staaten,

konnte er sich im Inland nicht durchsetzen.

Wenn er nun sein Amt als Parlamentspräsident verliert,

könnte es noch schwerer werden,

Staatschef Maduro eines Tages abzulösen.

Der sieht jetzt die Chance, die Opposition kleinzukriegen,

im Parlament, dem einzigen international

als demokratisch anerkannten Organ Venezuelas.

Dazu hat er die Wahlkommission mit Getreuen besetzt,

Wahlbezirke passend zurechtschneiden lassen.

Unabhängige Beobachter gibt es keine.

Ich vertraue aufs Volk, sagt der Präsident siegessicher.

Doch das hat er in weiten Teilen längst verloren.

Die Wirtschaftskrise verschärft sich

und die Covid-Pandemie verstärkt auch in Venezuela

die bestehenden Probleme.

Selbst Anhänger wenden sich ab.

Im Kleinen kann Yoliber ihre Welt noch selbst gestalten.

Die Weihnachtsdekoration ist für viele Venezolaner

die letzte bescheidene Extravaganz, die sie sich leisten.

Ansonsten hat sie den Glauben verloren.

Die einstige Sozialistin weiß nicht einmal,

wie sie das traditionelle Weihnachtsessen zubereiten soll.

Es ist schwierig, die einzelnen Zutaten zusammenzubekommen.

Deshalb müssen wir es aufteilen.

Man kauft erst eine Zutat und dann eine andere,

bis man alles komplett hat.

Das Einkaufen ist eine tägliche Frustration.

Dabei gehört Yoliber noch zu den etwas besser Gestellten.

Sie arbeitet für ein Ministerium.

Sie hat Angst, mit uns zu sprechen, will aber nicht länger schweigen.

Eine Regierung, die lange an der Macht bleibt, verliert ihre Grenzen.

Und wenn wir unsere Grenzen verlieren,

glauben wir so sehr an das, was wir tun,

dass wir unsere Fehler nicht mehr erkennen.

Deshalb geht sie wählen.

Auch wenn sie den Glauben an die venezolanische Demokratie

wohl längst verloren hat.

Weihnachten wird anders in diesem Jahr.

Die Kirchen versuchen aber auch in diesem Advent,

die Menschen zu erreichen.

Wie die evangelische Nordkirche mit dem Projekt: "Hoffnungsleuchten".

In Hamburg erstrahlen die Kirchen in besonderem Licht.

An diesem Wochenende das Wahrzeichen: der Michel.

Das Licht des Advents, für Christen: Hoffnung in der Finsternis.

Die Gewinnzahlen vom Lotto lauten, wie immer ohne Gewähr:

Das Wetter bleibt überwiegend trübe und regnerisch.

Auch morgen am zweiten Advent gibt es meist dichte Wolken,

nur im Osten etwas Sonne.

Regen und Schnee von der Nordsee bis zu den Alpen,

wo es bis in die Täler kräftig schneien kann.

Auch in den kommenden Tagen:

ein Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne.

Dazu immer wieder Regen und Schnee und es wird etwas kälter.

Und hier folgt jetzt das "aktuelle sportstudio"

mit Katrin Müller-Hohenstein.

Ihnen noch einen schönen Abend, auf Wiedersehen.


heute journal vom 05.12.2020 heute journal from 05.12.2020 jornal heute de 05.12.2020

Guten Abend.

Wieder ein Tag vorbei, die Zahlen werden nicht besser.

Fast fünf Wochen nach Beginn wird immer klarer:

der "Shutdown light" bringt nicht, was er bringen müsste: "Kontrolka vypnutí" nepřináší to, co by měla přinést:

fallende Neuinfektionszahlen. klesající počet nově nakažených.

Jedenfalls in weiten Teilen des Landes nicht. Alespoň ne ve velkých částech země.

Und es ist nicht zu erkennen, A není to poznat

wie sich das bis Weihnachten plötzlich bessern könnte.

Die heißersehnten Impfungen Dlouho očekávané očkování

werden trotz der Eile nicht so schnell durchgreifen, nebude jednat tak rychle, navzdory spěchu,

dass man sich bis dahin durchwursteln könnte. že jste se do té doby mohli protlouct.

Weihnachten rückt immer näher.

Keine günstige Zeit, Maßnahmen zu verschärfen. Není vhodná doba na posílení opatření.

Trotzdem lugt dieses Gespenst immer deutlicher aus den Zahlen. Z čísel však toto strašidlo vykukuje stále zřetelněji.

Christian Kirsch berichtet.

Stille in Mannheim, Ausgangssperre in der Nacht.

Manche Anti-Corona-Maßnahmen wirken ein wenig verzweifelt.

Polizeikontrollen im Kampf gegen das Virus,

denn die Zahlen wollen nicht sinken.

23.318 neue Fälle meldet das Robert Koch-Institut,

1.600 mehr als vor einer Woche.

483 Menschen sind zusätzlich an oder mit Covid-19 gestorben.

Distanziert digital

meldet sich heute der Gesundheitsminister zu Wort.

Das Thema: Verteilungsgerechtigkeit beim Impfen und die Frage,

wann es denn losgeht.

Der Druck steigt.

Großbritannien will ab Dienstag den BioNTech-Impfstoff einsetzen.

Der Minister macht deutlich:

Geimpft wird im Impfzentrum, nicht beim Hausarzt.

Es wird ja nicht umsonst an Konzepten gearbeitet,

bis hin zum polizeilichen Schutz der Impfzentren,

weil das natürlich schon auch mit Emotionen kommen kann.

Wenn jemand sagt, ich will jetzt aber,

fällt aber noch nicht unter diejenigen, die dran sind,

dann weiß ich nicht, ob Hausärzte wirklich wollen,

dass das alles bei ihnen in der Praxis stattfindet.

Jetzt nicht die Nerven verlieren - die Botschaft heute.

Nur in spezialisierten Impfzentren wird Massenimpfung möglich,

nur dort lässt sich das Mittel länger

auf minus 80 Grad Celsius kühlen.

Impfen wird helfen gegen das Virus, welchen Beitrag

nächtliche Ausgangssperren leisten, bleibt Spekulation.

Die Umfragen zeigen weiter starke Unterstützung

für robuste Maßnahmen gegen die Pandemie.

Die Mehrheit will das große Ganze nicht durch Egoismus gefährdet sehen,

wenn man so generell fragt.

Wenn es dann konkret wird, fragt sich trotzdem fast jeder,

ob es ausgerechnet ihn treffen muss.

Der Einzelhandel, z.B.

Es gibt ein Drittel bis zur Hälfte weniger Kundenverkehr

in den Innenstädten.

Wer kann, lässt sich etwas einfallen.

Sara El Damerdash und Kai Nicklasch berichten aus Bremen über Bremen.

Es ist ein Balance-Akt beim Weihnachtsbummel.

Wie lockt der Handel trotz Corona-Auflagen in die Innenstadt?

In Bremen entführen Stelzenläufer in eine fantasievolle Einkaufswelt.

Beleuchtete Fassaden kaschieren Maskenpflicht und Distanzgebot

beim vorweihnachtlichen Geschenkekauf.

Wir haben schön geshoppt. - Das hat auch richtig Spaß gemacht.

Ist zwar nicht wie normal. - Das war wirklich gut.

Meine Tochter shoppt online,

aber ich gehe nach altherkömmlicher Art ins Geschäft.

Heute Abend wird die Einkaufsidylle jedoch getrübt,

großes Polizeiaufgebot in der Innenstadt.

Die Einsatzkräfte bereiten sich auf eine Großdemo

gegen die Corona-Maßnahmen vor.

Die Demo wurde in letzter Sekunde vom Verfassungsgericht gekippt.

Trotzdem kam es zu Kundgebungen.

Wir zahlen das am Ende.

Dass wir für diesen Wahnsinn eine drei Viertel Million ausgeben müssen

Das tut weh.

Steuergeld, das auch anders hätte ausgegeben werden können,

etwa in den weiteren Ausbau eines Lieferdienstes,

den das Land Bremen seinen Einzelhändlern mit 10.000 Euro

kostenlos zur Verfügung stellt.

Die beiden Kartons müssen mit.

Der Lieferdienst hilft uns natürlich,

weil wir dadurch viel schneller sind,

besseren Service liefern können, es günstiger ist als mit DPD oder DHL.

Das bringt uns keine neuen Kunden, erhält aber die,

die sonst gekommen sind, sich jetzt aber nicht mehr trauen.

Immer häufiger bilden sich jetzt aber auch lange Warteschlangen

vor den Geschäften.

Einfache Überdachungen sollen den Kunden helfen, bei Laune zu bleiben.

Wein- und Buchhandlung haben sich hier zusammengeschlossen,

um niemanden im Regen stehen zu lassen.

Was ich auch vermisse,

ist das total Verrückte im Weihnachtsgeschäft,

wo wir uns hier nur noch aneinander vorbeigeschlängelt haben

und nicht mehr wussten, mit wem ich habe ich denn eben gerade?

Und für wen war dieses Buch?

Und das ist jetzt natürlich auch komplett anders.

Offenbar so anders, dass in Corona-Zeiten 40 % weniger Kunden

in die Bremer Innenstadt kommen.

Die werden einerseits mit Kleinkunst angelockt,

andererseits mit Corona-Auflagen verschreckt.

Wir sehen deutlich, dass der Lockdown light dazu beiträgt,

dass weniger Kunden in die Innenstädten kommen.

Die Kanzlerin hat es auch gesagt, meiden Sie Kontakte,

bleiben Sie zu Hause - und das tun viele Kunden,

die z.B. verstärkt übers Internet einkaufen.

Insofern haben wir weniger Kunden in den Städten.

Dieses Jahr Weihnachten wird der Trend kaum noch zu stoppen sein,

doch für nächstes Jahr hat sich der Einzelhandel neue Ziele gesetzt.

Bei den Brexit-Verhandlungen

steht für beide Seiten derart viel auf dem Spiel,

dass von Anfang an klar war:

Diese Sache wird erst in letzter Minute entschieden.

Weniger klar war, wann diese letzte Minute schlägt.

Jedenfalls sehr, sehr bald.

Gestern haben die Chefunterhändler erklärt,

sie seien am Ende ihrer Möglichkeiten.

Jetzt müssen die ran,

die auch rote Linien übertreten dürfen.

Die eigentlichen Chefs, die die Linien gezogen haben.

Ursula von der Leyen und Boris Johnson

haben heute 45 Minuten telefoniert - keine Einigung.

Gab es wenigstens Bewegung, Anne?

Ja, es gab Bewegungen,

aber nicht in die Richtung, die sich die EU erhofft hatte.

Beide haben sich ihre Prioritäten und roten Linien dargestellt.

Aus EU-Sicht verdichtete sich eine Tendenz,

dass der britische Premier auf diese Verhandlungen

nur aus einem ideologischen Blickwinkel schaut.

Das Ziele für ihn ist die britische Souveränität

nach dem Austritt aus der EU.

Er kümmert sich nicht darum, ob Franzosen irgendwelche Fangquoten

haben wollen.

Wenn das die britische Haltung in den Verhandlungen ist,

dann nützt der heute vereinbarte Termin für morgen und übermorgen

nicht mehr viel.

Es entsteht der Eindruck, dass ein Abkommen nicht wahrscheinlicher

geworden ist.

Johnson hat mehr zu verlieren als die EU, heißt es immer.

Diana, kann er trotzdem stur bleiben?

Stur bleiben kann er schon. Es würde auch nur passen.

Der Brexit war ein ideologisches Projekt, kein wirtschaftliches.

Der Fischfang ist ein wirtschaftlich unbedeutender Zweig

in Großbritannien.

Aber es hat hohe symbolische Kraft.

Ohne ein Erfolg in diesem Punkt

kann Boris Johnson den Deal nicht verkaufen.

Er hatte den Briten versprochen,

mit dem Brexit wäre alles ganz wunderbar, das sei ein Kinderspiel.

Die britische Wirtschaft ächzt unter Corona.

Das kann ihn nur Sympathien kosten.

Das wäre für sein politisches Überleben sehr gefährlich.

Niemand weiß, wie lange er den Job noch machen will.

Wenn er als Vertreter des reinen Brexit in die Geschichtsbücher

eingehen will,

so sieht es schlecht aus für einen Deal.

In Sachsen-Anhalt zeichnet sich keine Lösung für die Regierungskrise ab.

Aus der CDU-Fraktion in Magdeburg wurde heute noch einmal bestätigt:

Es werde mit ihr keine Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 86 Cent geben.

Auch die AfD lehnt die Erhöhung ab.

Ministerpräsident Haseloff aber will vermeiden,

dass seine CDU allein mit der AfD abstimmt.

Das würde die Koalition mit SPD und Grünen sprengen.

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer

forderte die CDU-Fraktion des Nachbarlandes auf,

den Widerstand aufzugeben.

Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er, es sei kein gutes Signal,

wenn der Staatsvertrag scheitern würde.

Die AfD-Spitze streitet weiter über die von Parteichef Meuthen

auf dem Bundesparteitag vergangenes Wochenende

geforderte Distanzierung von Provokateuren.

Aus Sicht vieler Delegierter hielt Meuthen eine "Wutrede".

Klare Kritik kam heute von Fraktionschef Gauland

auf dem niedersächsischen Landesparteitag der AfD:

Ton, Zeitpunkt und Inhalt dieser Rede

waren eines Vorsitzenden nicht würdig, liebe Freunde.

In Hamburg sind linke Demonstranten auf die Straße gegangen,

um sich mit Angeklagten in einem Prozess

rund um den G20-Gipfel vor dreieinhalb Jahren zu solidarisieren.

Fünf junge Leute

müssen sich u.a. wegen Angriffen auf Polizisten verantworten.

Der Verfassungsschutz

hatte vor einer Teilnahme an der heutigen Kundgebung gewarnt.

Wer dem Protestaufruf folge,

mache sich mit gewaltorientierten Linksextremisten gemein.

Etwa 2.000 Menschen

beteiligten sich nach Polizeiangaben an der Demonstration,

die ohne größere Ausschreitungen verlief.

In Armenien haben mehr als 15.000 Menschen

gegen das Waffenstillstandsabkommen

im Konflikt um Bergkarabach protestiert.

Die bislang größte Demonstration seit dem Ende des Krieges

richtete sich auch gegen Armeniens Ministerpräsident Paschinjan,

der unter russischer Vermittlung

der Abgabe größerer Gebiete an Aserbaidschan zugestimmt hatte.

Viele Armenier werfen ihrer Regierung Kapitulation vor.

Venezuela wählt morgen ein neues Parlament,

jedenfalls der Form nach.

Der Sieger steht schon fest:

die Unterstützer des Präsidenten Nicolas Maduro,

unter dessen Regierung die Wirtschaft des ölreichen Landes

um 80 % eingebrochen ist.

Sein Widersacher, der junge Präsident des Parlaments,

der sich selbst als Interimspräsident hat ausrufen lassen,

hat gegen die Manipulationen der Regierung

keine andere Wahl gesehen und fordert seine Anhänger auf,

die ganze Abstimmung zu boykottieren.

Er wird also seine einzige Machtposition verlieren.

Das wird vielleicht ein Erfolg für Maduro.

Ein Ausweg für das Land und die Menschen von Venezuela sicher nicht.

Christoph Röckerath berichtet.

Ein Berg tiefgefrorener Sardinen taut in schwüler Sommerhitze

und zieht die hungrigen Massen an.

Wahlkampf in Venezuela.

Der Kandidat verteilt den Fisch

und wirbt um Stimmen bei der Parlamentswahl.

Ich will, ich will.

Du willst aber viel heute.

Einer von 14.000 Kandidaten, von denen die wenigsten bisher

als besonders regimekritisch aufgefallen sind.

Es sei eine gekaufte Opposition,

viele Gruppen seien von der Regierung unterwandert,

sagt der bisherige Oppositionsführer

und selbsternannte Interimspräsident Juan Guaido.

Er ruft die Bürger zum Boykott der Wahl auf,

die weder fair noch frei sei.

Es ist möglich, eine Machtübergabe in Venezuela zu erreichen,

freie Wahlen zu fordern, nicht den Betrug der Diktatur.

Das tun wir, auch wenn es riskant ist.

Das Risiko für Guaido ist groß.

International anerkannt von demokratischen Staaten,

konnte er sich im Inland nicht durchsetzen.

Wenn er nun sein Amt als Parlamentspräsident verliert,

könnte es noch schwerer werden,

Staatschef Maduro eines Tages abzulösen.

Der sieht jetzt die Chance, die Opposition kleinzukriegen,

im Parlament, dem einzigen international

als demokratisch anerkannten Organ Venezuelas.

Dazu hat er die Wahlkommission mit Getreuen besetzt,

Wahlbezirke passend zurechtschneiden lassen.

Unabhängige Beobachter gibt es keine.

Ich vertraue aufs Volk, sagt der Präsident siegessicher.

Doch das hat er in weiten Teilen längst verloren.

Die Wirtschaftskrise verschärft sich

und die Covid-Pandemie verstärkt auch in Venezuela

die bestehenden Probleme.

Selbst Anhänger wenden sich ab.

Im Kleinen kann Yoliber ihre Welt noch selbst gestalten.

Die Weihnachtsdekoration ist für viele Venezolaner

die letzte bescheidene Extravaganz, die sie sich leisten.

Ansonsten hat sie den Glauben verloren.

Die einstige Sozialistin weiß nicht einmal,

wie sie das traditionelle Weihnachtsessen zubereiten soll.

Es ist schwierig, die einzelnen Zutaten zusammenzubekommen.

Deshalb müssen wir es aufteilen.

Man kauft erst eine Zutat und dann eine andere,

bis man alles komplett hat.

Das Einkaufen ist eine tägliche Frustration.

Dabei gehört Yoliber noch zu den etwas besser Gestellten.

Sie arbeitet für ein Ministerium.

Sie hat Angst, mit uns zu sprechen, will aber nicht länger schweigen.

Eine Regierung, die lange an der Macht bleibt, verliert ihre Grenzen.

Und wenn wir unsere Grenzen verlieren,

glauben wir so sehr an das, was wir tun,

dass wir unsere Fehler nicht mehr erkennen.

Deshalb geht sie wählen.

Auch wenn sie den Glauben an die venezolanische Demokratie

wohl längst verloren hat.

Weihnachten wird anders in diesem Jahr.

Die Kirchen versuchen aber auch in diesem Advent,

die Menschen zu erreichen.

Wie die evangelische Nordkirche mit dem Projekt: "Hoffnungsleuchten".

In Hamburg erstrahlen die Kirchen in besonderem Licht.

An diesem Wochenende das Wahrzeichen: der Michel.

Das Licht des Advents, für Christen: Hoffnung in der Finsternis.

Die Gewinnzahlen vom Lotto lauten, wie immer ohne Gewähr:

Das Wetter bleibt überwiegend trübe und regnerisch.

Auch morgen am zweiten Advent gibt es meist dichte Wolken,

nur im Osten etwas Sonne.

Regen und Schnee von der Nordsee bis zu den Alpen,

wo es bis in die Täler kräftig schneien kann.

Auch in den kommenden Tagen:

ein Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne.

Dazu immer wieder Regen und Schnee und es wird etwas kälter.

Und hier folgt jetzt das "aktuelle sportstudio"

mit Katrin Müller-Hohenstein.

Ihnen noch einen schönen Abend, auf Wiedersehen.