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2020-7 Imported from YouTube, Falscher Vermieter: Betrugsopfer in Not | Markt | NDR

Falscher Vermieter: Betrugsopfer in Not | Markt | NDR

Eigentlich will Jan Demuth nur kurz etwas kaufen,

aber dann geht an der Tankstelle nichts mehr - er kann nicht bezahlen.

Seine EC-Karte ist gesperrt.

Ich hab's aufs Gerät geschoben, gefragt: Habt ihr Probleme damit?

Das hat man verneint.

Hab die Tankstelle verlassen mit 'nem unguten Gefühl.

Hab mich zu Hause im Online-Banking eingeloggt

und hatte 'ne Nachricht von meiner Bank.

Man hätte aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags

meinen Dispositions-Vertrag gekündigt.

Die peinliche Situation an der Tankstelle:

Der erste Hinweis auf ein Problem.

Schock, weil ich jemand bin, der seine Finanzen gut im Blick hat.

Ich wusste sofort: Hier ist was faul.

Er ist Opfer eines Betrügers geworden.

So ist es wohl gelaufen:

Ein Mann schaltet eine Wohnungsanzeige.

Komplett frei erfunden.

Jan Demuth sucht eine Wohnung und bewirbt sich -

schon schnappt die Falle zu.

Der mutmaßliche Betrüger will nur die persönlichen Daten von Demuth.

Der gibt sie ihm – und damit geht der Mann sofort dreist einkaufen.

Die Masche:

Bei den Versandhändlern gibt der Mann den Namen

und die Adresse von Jan Demuth an, die Kontonummer aber ist ausgedacht.

Die Händler können nicht abbuchen und melden das der Schufa.

Jan Demuth merkt erst etwas, als die Bank den Geldhahn zudreht.

Mit der Folge:

Die einzige Konsequenz war der Schufa-Eintrag.

Für mich persönlich die Konsequenz,

dass diverse Beträge wie Miete nicht abgebucht werden konnten.

Durch Anschaffungen für die Wohnung hatte ich mein Konto überzogen.

Und die Bank hatte aufgrund des Schufa-Eintrags

meinen Dispositionskredit gekündigt.

Von heute auf morgen stand ich mit null Euro da.

Was er nicht weiß:

Auch die Hamburger Polizei ermittelt bereits.

Neben Jan Demuth haben sich weitere Opfer gemeldet.

Auch die Unternehmen, bei denen der Mann eingekauft hat.

Hier setzen sie jetzt die Puzzleteile zusammen.

Es gab Anzeigen, wo Unternehmen gesagt haben:

"Wir haben Ware ausgeliefert."

Und die Geschädigten haben gesagt: "Wir haben diese Ware nie bekommen."

Immer wieder tauchte als Empfänger eine bestimmte Adresse auf.

Man hat die Anzeigen zusammengefasst und festgestellt:

Dahinter steckt ein konkreter Mann.

Dass die Polizei dem Mann auf die Spur kommt,

hilft jetzt den Opfern, denn sie sind in der Beweispflicht.

Müssen nachweisen, dass nicht sie die teuren Geräte bestellt haben.

Wenn man einen negativen Schufa-Eintrag bekommt,

ist man in der Bringschuld, der Schufa zu beweisen:

Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen.

Dieser Prozess hat sich vier Wochen hingezogen,

bis ich das alles geregelt hatte.

90.000 Euro Schaden, insgesamt 60 Opfer.

Sie haben Daten wie Ausweiskopien oder Gehaltsnachweise weitergegeben,

als sie sich auf die falsche Wohnungsanzeige meldeten.

Im Nachhinein: gefährlicher Leichtsinn.

Der Wohnungsmarkt ist heiß umkämpft.

Interessante Wohnungen in guten Lagen sind begehrt.

Die Menschen sind immer mehr bereit, in Vorleistung zu treten

und mehr von sich preiszugeben als sonst.

Betrüger gehen nicht nur auf Einkaufstour.

Adressen, eine Schufa-Auskunft oder ein gemailter Einkommensnachweis

eignen sich auch für andere Maschen.

Wir haben Sachverhalte gehabt,

da haben Betrüger die Daten genutzt und den Arbeitgeber angeschrieben:

"Ich habe mein Konto gewechselt: Bitte überweisen Sie mein Gehalt

ab dem nächsten Ersten auf die Bank XY."

Dann wunderte sich die Geschädigte, warum das Gehalt nicht ankam.

Und die Personalabteilung sagte: "Du hast doch ein neues Konto."

Betrügereien mit gefälschten Wohnungsanzeigen sind nicht selten.

Das Unternehmen Immobilienscout 24 schaltet Wohnungsanzeigen online.

Täglich arbeitet ein Team daran, verdächtige Anzeigen aufzuspüren.

Mit großem Erfolg,

sagt Abteilungsleiterin Kerstin von Blumröder.

Sie entwickelt Kriterien,

nach denen dubiose Inserate aus dem Netz genommen werden.

Wie aber findet man heraus,

ob eine Anzeige seriös oder gefälscht ist?

Ich sollte misstrauisch werden, wenn der Preis zu günstig ist,

die Nebenkosten zu gering.

Wenn die Bilder drauf hindeuten,

dass es sich vielleicht auch um ein Hotelzimmer handelt.

Die Objektbeschreibung nicht das abbildet,

was auf den Bildern zu sehen ist.

Und wenn ich kontaktiert werde und zu einer Zahlung aufgefordert werde,

weil das ist absolut unüblich.

Die Online-Plattform von Immobilienscout 24

hat für solche Fälle einen Meldeknopf.

Hier kann man auf verdächtige Inserate hinweisen.

Hamburg: eine 3-Zimmer-Wohnung in der teuren Hafencity inseriert.

Voll möbliert, 80 Quadratmeter für 400 Euro.

Kaum realistisch, meint Raphael Herder,

Makler in der Hafencity.

Wir zeigen ihm Bilder der verdächtigen Anzeige.

Das sieht nach gestagten Fotos aus,

extra hergerichtet für so 'n Fotoshooting.

Das sind ja teilweise Markenmöbel.

Wenn 'n Stuhl schon 400 Euro kostet, kann die Miete nicht bei 400 liegen.

Dass da was nicht stimmt, fällt auch Janina Gätz auf.

Sie sucht schon lange in Hamburg eine bezahlbare Wohnung,

als sie die Anzeige entdeckt.

Und ärgert sich, dass jemand ihre Not ausnutzen will.

Ich wurde richtig sauer,

dass irgendwelche Betrüger sich solche Machenschaften erlauben.

Mit Menschen, die nicht unbedingt Geld haben

und nur eine Wohnung haben wollen.

Da dachte ich mir, da muss man was machen,

ich schreibe einfach, ob da was passiert.

Es passiert etwas:

Nach der ersten Kontaktaufnahme kommt die Antwort,

dass jederzeit eine Besichtigung arrangiert werden könne.

Für die "Reservierung" sei aber eine Anzahlung von 800 Euro nötig.

Janina Gätz meldete die Betrugsanzeige der Polizei.

In der Zwischenzeit ist sie deaktiviert.

Wir raten grundsätzlich,

im Zweifel die Finger von einem Angebot zu lassen.

Die Wahrscheinlichkeit,

dass Straftäter dahinterstehen, ist groß.

Sie verpassen womöglich eine Wohnung,

aber retten Ihr Geld.

Janina Gätz ist auf den Betrug nicht hereingefallen.

Eine Wohnung hat sie nach langem Suchen gefunden.


Falscher Vermieter: Betrugsopfer in Not | Markt | NDR False landlord: Fraud victims in distress | Market | NDR 偽大家:苦悩する詐欺被害者たち|マルクト|NDR

Eigentlich will Jan Demuth nur kurz etwas kaufen, ヤン・デムートは実は何かを買いたいだけなのだ、

aber dann geht an der Tankstelle nichts mehr - er kann nicht bezahlen.

Seine EC-Karte ist gesperrt. 彼のECカードはブロックされている。

Ich hab's aufs Gerät geschoben, gefragt: Habt ihr Probleme damit?

Das hat man verneint.

Hab die Tankstelle verlassen mit 'nem unguten Gefühl.

Hab mich zu Hause im Online-Banking eingeloggt

und hatte 'ne Nachricht von meiner Bank.

Man hätte aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags

meinen Dispositions-Vertrag gekündigt.

Die peinliche Situation an der Tankstelle:

Der erste Hinweis auf ein Problem.

Schock, weil ich jemand bin, der seine Finanzen gut im Blick hat.

Ich wusste sofort: Hier ist was faul.

Er ist Opfer eines Betrügers geworden.

So ist es wohl gelaufen:

Ein Mann schaltet eine Wohnungsanzeige.

Komplett frei erfunden.

Jan Demuth sucht eine Wohnung und bewirbt sich -

schon schnappt die Falle zu.

Der mutmaßliche Betrüger will nur die persönlichen Daten von Demuth.

Der gibt sie ihm – und damit geht der Mann sofort dreist einkaufen.

Die Masche:

Bei den Versandhändlern gibt der Mann den Namen With the mail order companies the man gives the name

und die Adresse von Jan Demuth an, die Kontonummer aber ist ausgedacht.

Die Händler können nicht abbuchen und melden das der Schufa.

Jan Demuth merkt erst etwas, als die Bank den Geldhahn zudreht.

Mit der Folge:

Die einzige Konsequenz war der Schufa-Eintrag. The only consequence was the Schufa entry.

Für mich persönlich die Konsequenz,

dass diverse Beträge wie Miete nicht abgebucht werden konnten.

Durch Anschaffungen für die Wohnung hatte ich mein Konto überzogen.

Und die Bank hatte aufgrund des Schufa-Eintrags

meinen Dispositionskredit gekündigt.

Von heute auf morgen stand ich mit null Euro da.

Was er nicht weiß:

Auch die Hamburger Polizei ermittelt bereits.

Neben Jan Demuth haben sich weitere Opfer gemeldet.

Auch die Unternehmen, bei denen der Mann eingekauft hat.

Hier setzen sie jetzt die Puzzleteile zusammen.

Es gab Anzeigen, wo Unternehmen gesagt haben: There have been ads where companies have said:

"Wir haben Ware ausgeliefert."

Und die Geschädigten haben gesagt: "Wir haben diese Ware nie bekommen."

Immer wieder tauchte als Empfänger eine bestimmte Adresse auf.

Man hat die Anzeigen zusammengefasst und festgestellt:

Dahinter steckt ein konkreter Mann.

Dass die Polizei dem Mann auf die Spur kommt,

hilft jetzt den Opfern, denn sie sind in der Beweispflicht.

Müssen nachweisen, dass nicht sie die teuren Geräte bestellt haben.

Wenn man einen negativen Schufa-Eintrag bekommt,

ist man in der Bringschuld, der Schufa zu beweisen:

Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen.

Dieser Prozess hat sich vier Wochen hingezogen,

bis ich das alles geregelt hatte.

90.000 Euro Schaden, insgesamt 60 Opfer.

Sie haben Daten wie Ausweiskopien oder Gehaltsnachweise weitergegeben,

als sie sich auf die falsche Wohnungsanzeige meldeten.

Im Nachhinein: gefährlicher Leichtsinn.

Der Wohnungsmarkt ist heiß umkämpft.

Interessante Wohnungen in guten Lagen sind begehrt.

Die Menschen sind immer mehr bereit, in Vorleistung zu treten

und mehr von sich preiszugeben als sonst.

Betrüger gehen nicht nur auf Einkaufstour.

Adressen, eine Schufa-Auskunft oder ein gemailter Einkommensnachweis

eignen sich auch für andere Maschen. are also suitable for other meshes.

Wir haben Sachverhalte gehabt,

da haben Betrüger die Daten genutzt und den Arbeitgeber angeschrieben:

"Ich habe mein Konto gewechselt: Bitte überweisen Sie mein Gehalt

ab dem nächsten Ersten auf die Bank XY."

Dann wunderte sich die Geschädigte, warum das Gehalt nicht ankam.

Und die Personalabteilung sagte: "Du hast doch ein neues Konto."

Betrügereien mit gefälschten Wohnungsanzeigen sind nicht selten.

Das Unternehmen Immobilienscout 24 schaltet Wohnungsanzeigen online.

Täglich arbeitet ein Team daran, verdächtige Anzeigen aufzuspüren.

Mit großem Erfolg,

sagt Abteilungsleiterin Kerstin von Blumröder.

Sie entwickelt Kriterien,

nach denen dubiose Inserate aus dem Netz genommen werden.

Wie aber findet man heraus,

ob eine Anzeige seriös oder gefälscht ist?

Ich sollte misstrauisch werden, wenn der Preis zu günstig ist,

die Nebenkosten zu gering.

Wenn die Bilder drauf hindeuten,

dass es sich vielleicht auch um ein Hotelzimmer handelt.

Die Objektbeschreibung nicht das abbildet,

was auf den Bildern zu sehen ist.

Und wenn ich kontaktiert werde und zu einer Zahlung aufgefordert werde,

weil das ist absolut unüblich.

Die Online-Plattform von Immobilienscout 24

hat für solche Fälle einen Meldeknopf.

Hier kann man auf verdächtige Inserate hinweisen.

Hamburg: eine 3-Zimmer-Wohnung in der teuren Hafencity inseriert.

Voll möbliert, 80 Quadratmeter für 400 Euro.

Kaum realistisch, meint Raphael Herder,

Makler in der Hafencity. Broker in the Hafencity.

Wir zeigen ihm Bilder der verdächtigen Anzeige.

Das sieht nach gestagten Fotos aus,

extra hergerichtet für so 'n Fotoshooting.

Das sind ja teilweise Markenmöbel.

Wenn 'n Stuhl schon 400 Euro kostet, kann die Miete nicht bei 400 liegen.

Dass da was nicht stimmt, fällt auch Janina Gätz auf.

Sie sucht schon lange in Hamburg eine bezahlbare Wohnung,

als sie die Anzeige entdeckt.

Und ärgert sich, dass jemand ihre Not ausnutzen will.

Ich wurde richtig sauer,

dass irgendwelche Betrüger sich solche Machenschaften erlauben.

Mit Menschen, die nicht unbedingt Geld haben

und nur eine Wohnung haben wollen.

Da dachte ich mir, da muss man was machen,

ich schreibe einfach, ob da was passiert.

Es passiert etwas:

Nach der ersten Kontaktaufnahme kommt die Antwort,

dass jederzeit eine Besichtigung arrangiert werden könne.

Für die "Reservierung" sei aber eine Anzahlung von 800 Euro nötig.

Janina Gätz meldete die Betrugsanzeige der Polizei. Janina Gätz reported the fraud to the police.

In der Zwischenzeit ist sie deaktiviert. In the meantime, it is deactivated.

Wir raten grundsätzlich,

im Zweifel die Finger von einem Angebot zu lassen.

Die Wahrscheinlichkeit,

dass Straftäter dahinterstehen, ist groß.

Sie verpassen womöglich eine Wohnung,

aber retten Ihr Geld.

Janina Gätz ist auf den Betrug nicht hereingefallen.

Eine Wohnung hat sie nach langem Suchen gefunden.