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Mr WissenToGo, Faszination Erde: USA | Ganze Folge mit Dirk Steffens | Terra X (2)

Faszination Erde: USA | Ganze Folge mit Dirk Steffens | Terra X (2)

ist sehr reich an Schwefel.

Im Bohrkern selbst haben die Forscher jedoch keinen nachweisen können.

Und das ist der Schlüssel:

Wenn sich im Krater heute kein Schwefel mehr befindet,

wurde er komplett in die Atmosphäre geschleudert: 385 Milliarden Tonnen.

Diese Menge erklärt den Untergang.

Die Wolken schirmten das Sonnenlicht weltweit ab.

Alle Pflanzen verendeten. Es wurde global um 25 Grad kälter.

Alle Tiere, die sich von Grünpflanzen oder Pflanzenfressern ernährten,

starben wie die Dinosaurier.

Nach der Katastrophe dauerte es ein paar Hunderttausend Jahre,

bis sich die Wälder wieder ausbreiten konnten.

Und aus genau dieser Zeit stammt dieser versteinerte Baum.

Wahrscheinlich huschten in seinem Schatten ein paar kleine Säugetiere,

die noch nicht ahnten, was für eine große Zukunft sie haben.

Und auf den Ästen dieses Baumes

zwitscherten die letzten verbliebenen Nachfahren

der Dinosaurier: die Vögel.

Schon einige Dinosaurier hatten Federn.

Ihre Nachfahren entwickelten sich nun zu den neuen Herrschern am Himmel.

Mit heute 10.000 verschiedenen Arten.

Der schnellste unter ihnen ist der Wanderfalke.

Er erreicht Spitzengeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern.

Im Windkanal wollen Forscher den Falkenflug verstehen.

Die Tiere können einzelne Federn aufstellen.

Dadurch lassen sich bremsende Rückströme der Luft ausgleichen.

So hält der Falke den Geschwindigkeitsrekord.

Für sich muss der Falke kaum Feinde fürchten.

Für seine Küken hingegen schon.

Vor den Küsten Kaliforniens bedrohen Pelikane die Brut des Falken.

Ein ungleicher Kampf.

Denn nicht alle Vögel beherrschen das Fliegen gleich gut.

* Musik *

Jede Art hat sich an spezielle Lebensbedingungen angepasst.

Und Pelikane müssen eben auch schwimmen können.

Der Asteroideneinschlag hat völlig neues Leben entstehen lassen.

Und neue Herrscher hervorgebracht.

Einer von ihnen sprengt alle Dimensionen.

Wenn die Natur heilig wäre, dann würden die Menschen wahrscheinlich

an diesem Ort hier niederknien, denn hier lebt Pando.

Und das schon seit Zehntausenden von Jahren.

Er ist das wohl gewaltigste Lebewesen auf dem Planeten Erde.

Dieser Wald hier, den die Menschen Pando nennen,

ist nicht weniger als ein Wunder.

Allerdings eins, das man wissenschaftlich erklären kann.

Hier wachsen auf ungefähr 40 Hektar über 40.000 Espenbäume.

Aber genaugenommen sind diese Espenbäume, diese weißen Stämme, gar keine eigenständigen Pflanzen.

Das alles sind nur Triebe aus einer einzigen Wurzel, die sich hier seit Zehntausenden von Jahren immer weiter ausbreitet. Aus diesem Grund sind auch alle Stämme genetisch völlig identisch. Biologisch betrachtet ist das hier also kein Wald,

sondern nur ein einziger Baum, ein einziges großes Lebewesen.

Wenn im Sommer das Espenlaub oben an den Zweigen sitzt,

dann reicht schon eine ganz leichte Brise, um sie zittern zu lassen.

Und dieses Zittern des Espenlaubs hat dafür gesorgt,

dass die Menschen hier in der Gegend

den Pando auch den "zitternden Riesen" nennen.

Wenn ein Espenbaum oder ein Espenstamm nach oben Richtung Licht wächst, dann brechen die unteren Äste im Schatten ab

und hinterlassen dabei eine Narbe am Stamm.

Diese Narbe sieht so ein bisschen aus wie ein Auge.

Und die Menschen sollen früher geglaubt haben,

dass das die Augen von Mutter Natur sind, die uns beobachten.

Heute ist Pando in Gefahr, denn Rehe und die Nutztiere der Menschen

fressen die frischen Triebe.

Der Wald kann sich nicht mehr verjüngen.

Die Natur des Kontinents entwickelte sich lange vom Menschen ungestört.

Während der Rest der Welt seit zehntausenden von Jahren erobert war,

blieb Nordamerika menschenleer.

Erst zum Höhepunkt der Eiszeit vor 20.000 Jahren

gab es eine Landbrücke zwischen Asien und Amerika.

Die sich überqueren ließ.

Nur: Viel weiter als die Landbrücke reicht,

kommen die frühen Einwanderer nicht.

Gewaltige Gletscher versperren den Weg.

Erst als es wieder wärmer wird, öffnet sich ein eisfreier Korridor.

Die Erfolgsgeschichte des Menschen in Nordamerika begann demnach

erst mit dem Ende der Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren.

So die gängige Lehrmeinung.

Doch viele neue Funde liefern Indizien,

die dieser Theorie widersprechen.

Einer davon findet sich vor der Küste Kaliforniens.

Auf der Insel Santa Rosa wurden Menschenknochen entdeckt,

die nach der aktuellen Datierung etwa 1500 Jahre älter

als die angenommene Besiedlungswelle sind.

Menschen müssen also schon vor dem Ende der Eiszeit

hierher gelangt sein. Menschen mit Booten.

Entlang der Westküste konnten sie schon damals

an schmalen eisfreien Landstrichen siedeln, so die neue Theorie.

Die Frage ist, ob sie dort auch genug zum Überleben fanden.

Die frühen Amerikaner mussten sich auf ihren Entdeckungsfahrten

irgendwie selbst versorgen.

Und dabei hat ihnen wahrscheinlich dieses Zeug hier geholfen: Kelp.

Das kann man essen, und das schmeckt gar nicht mal so schlecht.

Bisschen wässrig, klar, aber auch 'ne feine Salznote drin.

In Japan wird das sogar in Delikatessengeschäften verkauft.

Und getrocknet ist dieses Kelp ein richtiges Superfood.

Also wirklich kein schlechtes Zeug, aber das Beste am Kelp:

Da, wo es viel davon gibt,

da gibt es im Meer dann auch noch viel mehr zu holen.

Die Unterwasserwälder sind Anziehungspunkt und Heimat

zahlreicher Meerestiere.

Ein reichgedeckter Tisch für die allerersten Amerikaner.

Doch die Menschen hätten davon nicht profitieren können,

hätte es nicht schon damals unfreiwillige Helfer gegeben:

Seeotter.

Diese Tiere leben in und auf den Kelpwäldern.

Sie sind die "Polizisten der Meere", denn der Wald im Meer hat Feinde:

Seeigel. Heute sind sie eine Plage.

Sie tauchen in Massen auf und können die Wälder komplett kahlfressen.

Otter gehören zu ihren wenigen Feinden.

Ein Otter ist in der Lage, massenweise Seeigel zu fangen

und zu verspeisen.

Heute sind die Seeotter vom Aussterben bedroht.

Aber nur dort, wo es genügend von ihnen gibt,

sind die Kelpwälder vor den Schädlingen geschützt.

Nur mit ihrer Hilfe kann das reiche Ökosystem gedeihen.

Die Seeotter waren also wichtige Partner der frühen Amerikaner.

Denn ohne die Tiere hätten die Menschen an der Küste

es viel schwieriger gehabt, ausreichend Nahrung zu finden. Die ersten Einwanderer folgten den Verlockungen des Kontinents.

Nach dem Ende der Eiszeit beanspruchte der Mensch

immer mehr Raum für sich.

Etwa gleichzeitig starben die großen Tiere aus.

Vor der Ankunft der Europäer lebten in Nordamerika

bis zu 12 Millionen Menschen mit über 500 Sprachen und Kulturen.

Christoph Kolumbus wähnte sich bei seiner Ankunft in Asien.

Bei der Suche nach Reichtümern waren alle Mittel recht.

Auch andere Europäer wurden angelockt

vom Ruf der Schätze in der "Neuen Welt".

Für die "ersten Amerikaner" bedeutete ihre Ankunft Unterdrückung,

Ausbeutung und Tod durch Infektionskrankheiten.

Arbeitskräfte aus Afrika wurden verschleppt und versklavt.

Die Einwanderer aus Europa hofften auf ein besseres Leben.

Viele folgten einem vagen Versprechen von Reichtum.

Ein Schatz übte eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

Wer den Schatz heben wollte, musste tief hinunter in den Untergrund.

Im Zuge des größten Goldrauschs der Geschichte, 1849 in Kalifornien,

gruben sich die Menschen kilometerweit in den Stein.

Das Gold an der Oberfläche war schnell weg.

Aber hier unten gab es noch jede Menge.

Zunächst haben die Männer nach solchen Quarzschichten gesucht. Und da, wo das Quarz so wunderbar rostig ist, die rötliche Farbe hat,

da ist die Wahrscheinlichkeit, dass da Gold drinsteckt, relativ hoch.

Das Gold kommt aus dem Innersten der Erde.

Den Weg an die Oberfläche bahnen die gewaltigen Kräfte der Tektonik.

Es entstehen Risse im Gestein.

Durch sie drängt heißer Wasserdampf aus der Tiefe nach oben.

Er ist angereichert mit Mineralien wie auch Gold.

Beim Erkalten kristallisieren sie.

In diesen Quarzadern ist das Edelmetall dann gefangen.

Die Kehrseite der Medaille, diese Goldadern,

sind auch ein Indiz dafür, dass die Erde hier in Kalifornien gewalttätig

und gefährlich ist.

San Francisco 1906. Durch den Goldrausch wurde die Stadt

zu einer der größten und modernsten der USA.

Die Bewohner ahnen nicht, was sich unter ihren Füßen zusammenbraut.

Wie nah bei Gold Segen und Fluch zusammenliegen.

Bis zum 18. April.

Nur 47 Sekunden dauert das Erbeben.

Die Folgen wie die verheerenden Feuer

gelten bis heute als die größte Katastrophe in den USA.

Mehr als 3000 Tote und 200.000 Verletzte.

Große Teile der Stadt zerstört.

Die Gefahr ist immer noch gegenwärtig.

Ganz San Francisco hat Angst vor dem großen Beben, vor "the Big One".

Statistisch passiert so was drei bis vier Mal pro Jahrhundert.

Aber jetzt ist es schon ein ganzes Jahrhundert lang relativ ruhig.

Und das ist sehr ungewöhnlich,

denn diese Stadt steht auf einem gewaltigen Riss in der Erde.

Diese Spalte beginnt in Mexiko und verläuft von da nach Norden,

vorbei an L.A. und San Francisco und dann raus ins Meer.

Und genau unter dieser Verwerfung ist die Erde ständig in Bewegung.

Da taucht nämlich die pazifische

unter die nordamerikanische Platte ab.

Und außerdem verschieben sich diese beiden Platten

auch noch gegeneinander, ungefähr 3 bis 6 cm pro Jahr.

Die eine ist auf dem Weg nach Norden,

und die andere rutscht nach Süden.

Zwischen San Francisco und Hollywood liegen heute ungefähr 400 Kilometer.

Aber wenn das mit diesem Gerutsche der Platten weitergeht,

dann wird man schon in einigen Millionen Jahren

von hier nach da zu Fuß gehen können.

Die Gefahr, die von dieser Region ausgeht, ist real.

Die San-Andreas-Falte ist ein sichtbares Indiz dafür.

Entlang dieser Linie gibt es die meisten Erschütterungen auf der Welt.

Etwa 80 Prozent aller Erdbeben des Planeten finden hier statt.

Und der Kontinent bietet noch mehr Extreme.

Durch die Nord-Süd-Ausrichtung der Gebirgszüge

kollidieren regelmäßig kalte und warme Luftmassen.

Rund 300 Tornados entstehen so pro Jahr.

An der Ostküste prallen Hurrikans auf den Kontinent.

Sie gehören zu den gefährlichsten Wirbelstürmen der Welt.

Sie entstehen durch die Erwärmung der Luft über dem Atlantik.

Extrem sind auch die Einflüsse der arktischen Polarluft.

Schneestürme legen regelmäßig ganze Städte lahm.

Es gibt Temperaturstürze auf unter minus 40 Grad.

Ein Land der unbegrenzten Katastrophen.

Kosten von 306 Milliarden Dollar allein 2019.

Die globale Krise des Klimas verschärft die Extreme.

In Kalifornien haben Hitze und Trockenheit

den perfekten Nährboden für Feuer geschaffen.

Die letzten 20 Jahre waren die trockensten seit mehr als 100 Jahren.

Und immer öfter erobern die Flammen auch den Raum,

den der Mensch zu kontrollieren glaubt.

Wenn man an so einem trockenen Tag wie heute eine Sache

auf gar keinen Fall machen darf, dann offenes Feuer in einem Wald. Es sei denn natürlich, man ist mit Jeff unterwegs.

Jeff darf das, der arbeitet hier im Humboldt County nämlich für die PBA.

Und die legen Feuer auf Rezept, das heißt tatsächlich so:

Free described burnings.

Hier ist jetzt genau das passiert, was auf keinen Fall passieren soll: Der Baum hat sich entzündet.

Das trockene Moos am Stamm brennt fast wie Zunder.

Und jetzt rennt das Feuer hier den Stamm ganz nach oben.

Dann breitet es sich in der Krone aus.

Und dieses Feuer fällt dann vom Baum wie brennender Regen. Dann kann aus so einer Aktion wie der hier

tatsächlich was Gefährliches entstehen.

Boah.

Solange das Unterholz so dünn ist wie jetzt, ist das gar kein Problem.

Man kann das alles kontrollieren.

Aber wenn das Unterholz dicht wird und gerät dann in Flammen,

dann wird das Feuer viel intensiver und heißer.

Und dann brennt der ganze Wald.

Dann brennen auch die Stämme, und das will man ja vermeiden. Man will kein großes unkontrolliertes Waldfeuer.

Kontrolliertes Feuer ist ja schön, aber in den Augen brennt es genauso.

Dass der Klimawandel die Sache mit den Waldbränden nicht besser macht, das versteht sich doch von selbst.

Alles wird wärmer und trockener, und die Brandgefahr steigt.

Das ist nicht nur für Menschen gefährlich,

sondern auch für die Tiere, die hier leben.

Und darunter ist einer, der mir persönlich ganz besonders gefällt. Der vielleicht süßeste Amerikaner, den es gibt.

Der Pfeifhase. Er hat sich einen besonders anspruchsvollen Platz

auf dem Kontinent gesucht: das felsige Bergland der Rocky Mountains.

Sein hochgelegenes Nest zwingt ihn,

jeden Tag viele Kilometer zurückzulegen.

Der Pfeifhase verträgt keine hohen Temperaturen.

Deshalb baut er das Nest in der Höhe und nicht weiter unten in Futternähe.

Ein Risiko.

Seine Vorräte wecken die Begehrlichkeit seines Nachbarn.

Der Konkurrent wartet auf seine Chance.

Der Weg zum eigenen Nest ist nun viel kürzer.

Aber der Dieb wird entdeckt.

Und der Bestohlene lässt sich diese Frechheit nicht bieten.

Die Welt der Pfeifhasen ist voller Gefahren.

Das Grün zwischen den kahlen Felsen lockt viele Diebe an.

Diesmal hat er keine Chance, die Übeltäter zu vertreiben.

Doch die größte Herausforderung für die "niedlichsten Amerikaner"

ist eine ganz andere.

Ab Temperaturen von 25 Grad meiden die Pfeifhasen die Gegend.

Die Erderwärmung zwingt sie in immer größere Höhen.

Und ihre Wege werden immer weiter.

Doch irgendwann können die Pfeifhasen nicht mehr ausweichen.

Der Mensch hat die Macht, die Natur zu verändern.

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ist sehr reich an Schwefel.

Im Bohrkern selbst haben die Forscher jedoch keinen nachweisen können.

Und das ist der Schlüssel:

Wenn sich im Krater heute kein Schwefel mehr befindet,

wurde er komplett in die Atmosphäre geschleudert: 385 Milliarden Tonnen.

Diese Menge erklärt den Untergang.

Die Wolken schirmten das Sonnenlicht weltweit ab.

Alle Pflanzen verendeten. Es wurde global um 25 Grad kälter.

Alle Tiere, die sich von Grünpflanzen oder Pflanzenfressern ernährten,

starben wie die Dinosaurier.

Nach der Katastrophe dauerte es ein paar Hunderttausend Jahre,

bis sich die Wälder wieder ausbreiten konnten.

Und aus genau dieser Zeit stammt dieser versteinerte Baum.

Wahrscheinlich huschten in seinem Schatten ein paar kleine Säugetiere,

die noch nicht ahnten, was für eine große Zukunft sie haben.

Und auf den Ästen dieses Baumes

zwitscherten die letzten verbliebenen Nachfahren

der Dinosaurier: die Vögel.

Schon einige Dinosaurier hatten Federn.

Ihre Nachfahren entwickelten sich nun zu den neuen Herrschern am Himmel.

Mit heute 10.000 verschiedenen Arten.

Der schnellste unter ihnen ist der Wanderfalke.

Er erreicht Spitzengeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern.

Im Windkanal wollen Forscher den Falkenflug verstehen.

Die Tiere können einzelne Federn aufstellen.

Dadurch lassen sich bremsende Rückströme der Luft ausgleichen.

So hält der Falke den Geschwindigkeitsrekord.

Für sich muss der Falke kaum Feinde fürchten.

Für seine Küken hingegen schon.

Vor den Küsten Kaliforniens bedrohen Pelikane die Brut des Falken.

Ein ungleicher Kampf.

Denn nicht alle Vögel beherrschen das Fliegen gleich gut.

* Musik *

Jede Art hat sich an spezielle Lebensbedingungen angepasst.

Und Pelikane müssen eben auch schwimmen können.

Der Asteroideneinschlag hat völlig neues Leben entstehen lassen.

Und neue Herrscher hervorgebracht.

Einer von ihnen sprengt alle Dimensionen.

Wenn die Natur heilig wäre, dann würden die Menschen wahrscheinlich

an diesem Ort hier niederknien, denn hier lebt Pando.

Und das schon seit Zehntausenden von Jahren.

Er ist das wohl gewaltigste Lebewesen auf dem Planeten Erde.

Dieser Wald hier, den die Menschen Pando nennen,

ist nicht weniger als ein Wunder.

Allerdings eins, das man wissenschaftlich erklären kann.

Hier wachsen auf ungefähr 40 Hektar über 40.000 Espenbäume.

Aber genaugenommen sind diese Espenbäume, diese weißen Stämme, But actually these aspen trees, these white trunks, gar keine eigenständigen Pflanzen. no independent plants at all.

Das alles sind nur Triebe aus einer einzigen Wurzel, die sich hier seit Zehntausenden von Jahren immer weiter ausbreitet. Aus diesem Grund sind auch alle Stämme genetisch völlig identisch. Biologisch betrachtet ist das hier also kein Wald,

sondern nur ein einziger Baum, ein einziges großes Lebewesen.

Wenn im Sommer das Espenlaub oben an den Zweigen sitzt,

dann reicht schon eine ganz leichte Brise, um sie zittern zu lassen.

Und dieses Zittern des Espenlaubs hat dafür gesorgt,

dass die Menschen hier in der Gegend

den Pando auch den "zitternden Riesen" nennen.

Wenn ein Espenbaum oder ein Espenstamm nach oben Richtung Licht wächst, dann brechen die unteren Äste im Schatten ab

und hinterlassen dabei eine Narbe am Stamm.

Diese Narbe sieht so ein bisschen aus wie ein Auge.

Und die Menschen sollen früher geglaubt haben,

dass das die Augen von Mutter Natur sind, die uns beobachten.

Heute ist Pando in Gefahr, denn Rehe und die Nutztiere der Menschen

fressen die frischen Triebe.

Der Wald kann sich nicht mehr verjüngen.

Die Natur des Kontinents entwickelte sich lange vom Menschen ungestört.

Während der Rest der Welt seit zehntausenden von Jahren erobert war,

blieb Nordamerika menschenleer.

Erst zum Höhepunkt der Eiszeit vor 20.000 Jahren

gab es eine Landbrücke zwischen Asien und Amerika.

Die sich überqueren ließ.

Nur: Viel weiter als die Landbrücke reicht,

kommen die frühen Einwanderer nicht.

Gewaltige Gletscher versperren den Weg.

Erst als es wieder wärmer wird, öffnet sich ein eisfreier Korridor.

Die Erfolgsgeschichte des Menschen in Nordamerika begann demnach

erst mit dem Ende der Eiszeit vor etwa 11.500 Jahren.

So die gängige Lehrmeinung.

Doch viele neue Funde liefern Indizien,

die dieser Theorie widersprechen.

Einer davon findet sich vor der Küste Kaliforniens.

Auf der Insel Santa Rosa wurden Menschenknochen entdeckt,

die nach der aktuellen Datierung etwa 1500 Jahre älter

als die angenommene Besiedlungswelle sind.

Menschen müssen also schon vor dem Ende der Eiszeit

hierher gelangt sein. Menschen mit Booten.

Entlang der Westküste konnten sie schon damals

an schmalen eisfreien Landstrichen siedeln, so die neue Theorie.

Die Frage ist, ob sie dort auch genug zum Überleben fanden.

Die frühen Amerikaner mussten sich auf ihren Entdeckungsfahrten

irgendwie selbst versorgen.

Und dabei hat ihnen wahrscheinlich dieses Zeug hier geholfen: Kelp.

Das kann man essen, und das schmeckt gar nicht mal so schlecht.

Bisschen wässrig, klar, aber auch 'ne feine Salznote drin.

In Japan wird das sogar in Delikatessengeschäften verkauft.

Und getrocknet ist dieses Kelp ein richtiges Superfood.

Also wirklich kein schlechtes Zeug, aber das Beste am Kelp:

Da, wo es viel davon gibt,

da gibt es im Meer dann auch noch viel mehr zu holen.

Die Unterwasserwälder sind Anziehungspunkt und Heimat

zahlreicher Meerestiere.

Ein reichgedeckter Tisch für die allerersten Amerikaner.

Doch die Menschen hätten davon nicht profitieren können,

hätte es nicht schon damals unfreiwillige Helfer gegeben:

Seeotter.

Diese Tiere leben in und auf den Kelpwäldern.

Sie sind die "Polizisten der Meere", denn der Wald im Meer hat Feinde:

Seeigel. Heute sind sie eine Plage.

Sie tauchen in Massen auf und können die Wälder komplett kahlfressen.

Otter gehören zu ihren wenigen Feinden.

Ein Otter ist in der Lage, massenweise Seeigel zu fangen

und zu verspeisen.

Heute sind die Seeotter vom Aussterben bedroht.

Aber nur dort, wo es genügend von ihnen gibt,

sind die Kelpwälder vor den Schädlingen geschützt.

Nur mit ihrer Hilfe kann das reiche Ökosystem gedeihen.

Die Seeotter waren also wichtige Partner der frühen Amerikaner.

Denn ohne die Tiere hätten die Menschen an der Küste

es viel schwieriger gehabt, ausreichend Nahrung zu finden. Die ersten Einwanderer folgten den Verlockungen des Kontinents.

Nach dem Ende der Eiszeit beanspruchte der Mensch

immer mehr Raum für sich.

Etwa gleichzeitig starben die großen Tiere aus.

Vor der Ankunft der Europäer lebten in Nordamerika

bis zu 12 Millionen Menschen mit über 500 Sprachen und Kulturen.

Christoph Kolumbus wähnte sich bei seiner Ankunft in Asien.

Bei der Suche nach Reichtümern waren alle Mittel recht.

Auch andere Europäer wurden angelockt

vom Ruf der Schätze in der "Neuen Welt".

Für die "ersten Amerikaner" bedeutete ihre Ankunft Unterdrückung,

Ausbeutung und Tod durch Infektionskrankheiten.

Arbeitskräfte aus Afrika wurden verschleppt und versklavt.

Die Einwanderer aus Europa hofften auf ein besseres Leben.

Viele folgten einem vagen Versprechen von Reichtum.

Ein Schatz übte eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

Wer den Schatz heben wollte, musste tief hinunter in den Untergrund.

Im Zuge des größten Goldrauschs der Geschichte, 1849 in Kalifornien,

gruben sich die Menschen kilometerweit in den Stein.

Das Gold an der Oberfläche war schnell weg.

Aber hier unten gab es noch jede Menge.

Zunächst haben die Männer nach solchen Quarzschichten gesucht. Und da, wo das Quarz so wunderbar rostig ist, die rötliche Farbe hat,

da ist die Wahrscheinlichkeit, dass da Gold drinsteckt, relativ hoch.

Das Gold kommt aus dem Innersten der Erde.

Den Weg an die Oberfläche bahnen die gewaltigen Kräfte der Tektonik.

Es entstehen Risse im Gestein.

Durch sie drängt heißer Wasserdampf aus der Tiefe nach oben.

Er ist angereichert mit Mineralien wie auch Gold.

Beim Erkalten kristallisieren sie.

In diesen Quarzadern ist das Edelmetall dann gefangen.

Die Kehrseite der Medaille, diese Goldadern,

sind auch ein Indiz dafür, dass die Erde hier in Kalifornien gewalttätig

und gefährlich ist.

San Francisco 1906. Durch den Goldrausch wurde die Stadt

zu einer der größten und modernsten der USA.

Die Bewohner ahnen nicht, was sich unter ihren Füßen zusammenbraut.

Wie nah bei Gold Segen und Fluch zusammenliegen.

Bis zum 18. April.

Nur 47 Sekunden dauert das Erbeben.

Die Folgen wie die verheerenden Feuer

gelten bis heute als die größte Katastrophe in den USA.

Mehr als 3000 Tote und 200.000 Verletzte.

Große Teile der Stadt zerstört.

Die Gefahr ist immer noch gegenwärtig.

Ganz San Francisco hat Angst vor dem großen Beben, vor "the Big One".

Statistisch passiert so was drei bis vier Mal pro Jahrhundert.

Aber jetzt ist es schon ein ganzes Jahrhundert lang relativ ruhig.

Und das ist sehr ungewöhnlich,

denn diese Stadt steht auf einem gewaltigen Riss in der Erde.

Diese Spalte beginnt in Mexiko und verläuft von da nach Norden,

vorbei an L.A. und San Francisco und dann raus ins Meer.

Und genau unter dieser Verwerfung ist die Erde ständig in Bewegung.

Da taucht nämlich die pazifische

unter die nordamerikanische Platte ab.

Und außerdem verschieben sich diese beiden Platten

auch noch gegeneinander, ungefähr 3 bis 6 cm pro Jahr.

Die eine ist auf dem Weg nach Norden,

und die andere rutscht nach Süden.

Zwischen San Francisco und Hollywood liegen heute ungefähr 400 Kilometer.

Aber wenn das mit diesem Gerutsche der Platten weitergeht,

dann wird man schon in einigen Millionen Jahren

von hier nach da zu Fuß gehen können.

Die Gefahr, die von dieser Region ausgeht, ist real.

Die San-Andreas-Falte ist ein sichtbares Indiz dafür.

Entlang dieser Linie gibt es die meisten Erschütterungen auf der Welt.

Etwa 80 Prozent aller Erdbeben des Planeten finden hier statt.

Und der Kontinent bietet noch mehr Extreme.

Durch die Nord-Süd-Ausrichtung der Gebirgszüge

kollidieren regelmäßig kalte und warme Luftmassen.

Rund 300 Tornados entstehen so pro Jahr.

An der Ostküste prallen Hurrikans auf den Kontinent.

Sie gehören zu den gefährlichsten Wirbelstürmen der Welt.

Sie entstehen durch die Erwärmung der Luft über dem Atlantik.

Extrem sind auch die Einflüsse der arktischen Polarluft.

Schneestürme legen regelmäßig ganze Städte lahm.

Es gibt Temperaturstürze auf unter minus 40 Grad.

Ein Land der unbegrenzten Katastrophen.

Kosten von 306 Milliarden Dollar allein 2019.

Die globale Krise des Klimas verschärft die Extreme.

In Kalifornien haben Hitze und Trockenheit

den perfekten Nährboden für Feuer geschaffen.

Die letzten 20 Jahre waren die trockensten seit mehr als 100 Jahren.

Und immer öfter erobern die Flammen auch den Raum,

den der Mensch zu kontrollieren glaubt.

Wenn man an so einem trockenen Tag wie heute eine Sache

auf gar keinen Fall machen darf, dann offenes Feuer in einem Wald. Es sei denn natürlich, man ist mit Jeff unterwegs.

Jeff darf das, der arbeitet hier im Humboldt County nämlich für die PBA.

Und die legen Feuer auf Rezept, das heißt tatsächlich so:

Free described burnings.

Hier ist jetzt genau das passiert, was auf keinen Fall passieren soll: Der Baum hat sich entzündet.

Das trockene Moos am Stamm brennt fast wie Zunder.

Und jetzt rennt das Feuer hier den Stamm ganz nach oben.

Dann breitet es sich in der Krone aus.

Und dieses Feuer fällt dann vom Baum wie brennender Regen. Dann kann aus so einer Aktion wie der hier

tatsächlich was Gefährliches entstehen.

Boah.

Solange das Unterholz so dünn ist wie jetzt, ist das gar kein Problem.

Man kann das alles kontrollieren.

Aber wenn das Unterholz dicht wird und gerät dann in Flammen,

dann wird das Feuer viel intensiver und heißer.

Und dann brennt der ganze Wald.

Dann brennen auch die Stämme, und das will man ja vermeiden. Man will kein großes unkontrolliertes Waldfeuer.

Kontrolliertes Feuer ist ja schön, aber in den Augen brennt es genauso.

Dass der Klimawandel die Sache mit den Waldbränden nicht besser macht, das versteht sich doch von selbst.

Alles wird wärmer und trockener, und die Brandgefahr steigt.

Das ist nicht nur für Menschen gefährlich,

sondern auch für die Tiere, die hier leben.

Und darunter ist einer, der mir persönlich ganz besonders gefällt. Der vielleicht süßeste Amerikaner, den es gibt.

Der Pfeifhase. Er hat sich einen besonders anspruchsvollen Platz

auf dem Kontinent gesucht: das felsige Bergland der Rocky Mountains.

Sein hochgelegenes Nest zwingt ihn,

jeden Tag viele Kilometer zurückzulegen.

Der Pfeifhase verträgt keine hohen Temperaturen.

Deshalb baut er das Nest in der Höhe und nicht weiter unten in Futternähe.

Ein Risiko.

Seine Vorräte wecken die Begehrlichkeit seines Nachbarn.

Der Konkurrent wartet auf seine Chance.

Der Weg zum eigenen Nest ist nun viel kürzer.

Aber der Dieb wird entdeckt.

Und der Bestohlene lässt sich diese Frechheit nicht bieten.

Die Welt der Pfeifhasen ist voller Gefahren.

Das Grün zwischen den kahlen Felsen lockt viele Diebe an.

Diesmal hat er keine Chance, die Übeltäter zu vertreiben.

Doch die größte Herausforderung für die "niedlichsten Amerikaner"

ist eine ganz andere.

Ab Temperaturen von 25 Grad meiden die Pfeifhasen die Gegend.

Die Erderwärmung zwingt sie in immer größere Höhen.

Und ihre Wege werden immer weiter.

Doch irgendwann können die Pfeifhasen nicht mehr ausweichen.

Der Mensch hat die Macht, die Natur zu verändern.