Historische Wurzeln der USA - Demokraten und Republikaner
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Vereinigte Staaten, verfeindete Parteien: Republikaner und Demokraten haben in ihrer Geschichte radikale Kehrtwenden vollzogen und dabei sogar ihre Stammwählerschaften ausgetauscht. Und wo sie früher Kompromisse geschlossen haben, sind heute die Fronten verhärtet. Ist die Gesellschaft der USA wirklich gespalten wie nie?
201029_1900_radioWissen_Historische-Wurzeln-der-USA---Demokraten-un.mp3 Alles Geschichte. Ein Podcast von Bayern 2.
Politischer Witz der erste. Ein eingefleischter Republikaner liegt auf dem Sterbebett. Da erzählt er seinem besten Freund Ich wechsle die Partei und werde Demokrat. Um Gottes willen! Ruft der Freund entsetzt, was ist denn in dich gefahren? Wieso denn das? Ganz einfach, antwortet der Mann mit seinem letzten Atemzug. Lieber stirbt einer von denen als einer von uns.
Demokraten gegen Republikaner blau gegen rot, liberal gegen konservativ.
Ein Land gespalten in zwei gegensätzliche, zutiefst unversöhnliche Lager.
Wie in einem Boxring belauern sich die beiden Gegner, ringen um die Vorherrschaft im politischen System der USA von der Präsidentschaft im Weißen Haus über die Sitze im Senat und Repräsentantenhaus bis hin zu den Posten auf lokaler Ebene in den Gemeinderäten und als Boxkampf Gegner, sich grimmig ins Auge blickend mit Schlag bereiten, patriotisch beflaggt Boxhandschuhe.
So werden in politischen Cartoons gerne die Maskottchen der beiden großen US Parteien gezeigt. Der Esel und der Elefant.
Politischer Witz. Der zweite Esel haben ein großes Mundwerk und machen jede Menge Krach. Elefanten haben einen großen Rüssel und machen auch jede Menge Krach. Genau deshalb sind sie die Maskottchen der beiden Krachmacher Parteien.
Zwei Maskottchen, die ein deutschstämmiger Karikaturist populär gemacht hat. Thomas Nast, 1840 geboren in Landau in der Pfalz, wanderte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten aus und wurde dort als Thomas Nast einer der Urväter der politischen Karikatur.
Thomas Nast, hat den republikanischen Elefanten populär gemacht. Es gab wohl schon im Wahlkampf von Abraham Lincoln 860 einzelne Beispiele, wo Karikaturisten und andere den Elefanten als Symbol nahmen. Aber erst durch Karikaturen von Thomas Nast, den 1970er Jahren, wurde der Elefant als Symbol für die Republikaner populär und ist bis heute auch quasi das Symbol hier geblieben.
Der Amerikaner Andreas ETCS von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sich intensiv mit der Geschichte der beiden US Parteien beschäftigt und auch mit dem Symbolcharakter der beiden Maskottchen. So wie die Demokratische Partei die ältere der beiden Parteien ist, hat auch der dazugehörige Esel ein paar Jahrzehnte mehr auf seinem historischen Buckel. Zum ersten Mal tauchte der Esel 1828 im Wahlkampf von Andrew Jackson um das Amt des Präsidenten auf. Mit dem Esel sollte Jackson verunglimpft werden.
Es war eigentlich eher ein kritischer Name gegen ihn, Jackson und Jacques. Er ist ein anderer Name für Esel in den USA und er wurde halt als J, Punkt 1 oder Jeb bezeichnet. Jackson nahm das quasi so ein bisschen als positiv im Namen auf. Aber erst mit den Karikaturen von Thomas Nast. Später, im 18. Jahrhundert, wurde das quasi zum nationalen Symbol für die Demokratische Partei.
Der Esel blieb haften, ebenso wie der Elefant. Symbole für politische Parteien, die die Gründungsväter der Vereinigten Staaten eigentlich verachteten Parteien. Vor denen warnte George Washington, der erste Präsident der USA, eindringlich Die amerikanischen Kolonien hatten sich doch ohne das Gezänk der Parteistrukturen von Großbritannien losgesagt.
Die verfassungsgebende Versammlung wollte kein Parteiensystem, weil wenn man den Begriff Parteien mal wörtlich nimmt, dann sind sie parteiisch vertreten. Sonderinteressen, Partikularinteressen. Den Gründervätern war daran gelegen, dass diejenigen, die Abgeordnete in Washington werden, oder Senatoren, dass sie das Gemeinwohl, also das Wohl des ganzen Landes, im Blick haben. Deswegen wollten sie keine Parteien. In der amerikanischen Verfassung steht kein einziges Wort zu Parteien oder zum Partei System. Aber nachdem George Washington dann freiwillig abgetreten ist, zerfiel das politische System in verschiedene Lager, die sich dann doch relativ schnell in Parteien organisierten und stückweit ähnlich wie heute auch.
Ging es darum, welche Vision für die Vereinigten Staaten hat man? In welche Richtung soll sich das Land entwickeln?
Die politische Landschaft in den USA steht sich zu Beginn des 19.Jahrhunderts in zwei Lagern gegenüber, den Föderalisten und den Anti Föderalisten.
Die Federalist, vertreten durch Alexander Hamilton, den ersten Finanzminister der USA, wollen einen stärkeren Zentralstaat, der Infrastruktur, moderne Gewerbe und frühe Industrien fördert und einen nationalen Markt aufbaut. Für die gegnerische Seite stehen Thomas Jefferson und sein Nachfolger im Präsidentenamt, James Madison. Als Antal Federalist wollen sie die Zentralregierung in Washington DC schwächen und dafür die politische Macht und den Einfluss der Einzelstaaten stärken. Sie plädieren für ein agrarische System, das damals vor allem im Süden der USA auch auf Sklaverei baut.
1792 gründet Thomas Jefferson die demokratisch republikanische Partei. Sie wird Andrew Jackson dann 1828 zur Demokratischen Partei umbenennen und zur bis heute bestehenden Massenpartei umformen. Damit sind die US-Demokraten die älteste durchgehend existierende Partei der Welt.
Ein Kuriosum ihrer langen Geschichte. Die Demokratische Partei unter Andrew Jackson ist in vielen Belangen das genaue Gegenteil der Demokraten von heute. Gegründet im Geiste der Anteil Federalist, eine Partei der ländlichen Bevölkerung, die einer starken Zentralregierung in Washington, DC misstraute. Eine Partei, die auf lange Zeit die Südstaaten repräsentiert hat, die rassistische Ressentiments bediente und energisch das System der Sklaverei befürwortete.
Die Demokraten bleiben natürlich nicht unter sich. So wie das Land immer weiter nach Westen wächst, so wird auch die Parteienlandschaft vielfältiger. Oft kurzlebige Protestparteien schließen sich zusammen, zerfallen wieder und bilden neue Gruppierungen.
Die Antifa Freimaurer Partei, die Freiheitspartei, die Partei für Recht und Ordnung in Rhode Island und die einflußreichste unter ihnen die Vick Party, die sich nach den englischen Whigs benannt hatte, die sich in der Restauration Auszeit dem königlichen Machtstreben widersetzten.
Mit jedem neuen Territorium kocht auch in den Parteien die Frage hoch Soll dort Sklaverei erlaubt sein oder nicht? Gegner und Anhänger der Sklaverei verwickeln sich in blutige Kämpfe. Die politische Polarisierung nimmt drastisch zu.
Viele Parteien zerbrechen ein Machtvakuum, das eine neue Partei für sich nutzen kann. Die im Februar 1854 gegründet wird die Republikanische Partei. Sie ist entstanden aus den Überresten der Wix. Dazu kommen diverse Gruppen, wie etwa die demokratische Fraktion der Free Seilers, die für freies Land, für alle Land Bauern eintreten und in der Sklaverei eine unfaire Wettbewerbsverzerrung durch billige Arbeitskräfte sehen.
Ganz oft sind amerikanische Parteien gegründet worden als gegen Gründung, gegen bestimmte dominierende Richtung. Die Republikaner sind in den 1950er Jahren gegründet worden, gegen Sklavenarbeit, für wie sie das nannten, sogenannte freie Arbeiten. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass die Republikanische Partei sehr lange eine sehr fremden und Ausländer und Immigranten feindliche Partei war, während die Demokratische Partei im 19. Jahrhunderts immer mehr zur Verteidiger Partei der Sklaverei wurde und damit auch immer mehr zu einer Südstaaten Partei weiterhin mehr auf die agrarische Entwicklung des Landes setzte. Aber Einwanderer viel offener aufnahm, als es die Republikaner taten.
1860 gelingt es einem weitgehend unbekannten Anwalt aus Illinois, für die Republikanische Partei als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Abraham Lincoln, obwohl er ausschließlich im Norden der USA punkten kann, gewinnt Linken die Wahl. Die Demokraten hatten sich über die Sklaverei Frage so zerstritten, dass sie gleich zwei Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickten, die sich gegenseitig die Wählerstimmen abjagen.
So wird Abraham Lincoln als erster republikanischer Präsident und mit ihm seine ganze Partei zum Erzfeind des Südens. Die 11 Einzelstaaten der Konföderation greifen zwischen 1861 und 1865 zu den Waffen, um das System der Sklaverei aufrechtzuerhalten. Sie verlieren doch auch nach dem Ende des Bürgerkriegs und weit darüber hinaus. Bis in die 1960er Jahre wird der amerikanische Süden politisch fest in demokratischer Hand bleiben, da die Republikanische Partei nach dem Bürgerkrieg die Partei war, die doch etwas verändern wollte.
Dementsprechend war die Partei im Süden sehr, sehr schwach. Die Demokraten waren in der Zeit von den 1870er bis zumindest im Süden bis in die 1960er. Die Partei, die für die Rassentrennung, für die Aufrechterhaltung der Rassentrennung weiter kämpfte.
Der Politikwissenschaftler Philip Adorf von der Universität Bonn hat sich in seiner Doktorarbeit mit der Geschichte der Republikanischen Partei befasst. Eine Geschichte, die eine massive Kehrtwendung nehmen sollte. Denn aus der Partei Abraham Lincolns, die gegen die Sklaverei kämpfte und im Norden verwurzelt war, wurde die Partei von Richard Nixon, Ronald Reagan, George W. Bush und Donald Trump attraktiv für konservative Wähler, stark in ländlichen Regionen und vor allem verwurzelt im Süden. Eine Entwicklung, die auf das Konto der sogenannten Southern Strategy geht. Dazu später mehr.
Also man kann sagen, der Süden ist nicht unbedingt republikanisch siert worden, sondern es ist eher ein Stück weit andersherum. Die Werte der Südstaaten haben sie in der Republikanischen Partei festgesetzt. Was heißt also die gewisse Ablehnung von bestimmten Minderheitengruppen? Gewisse Ressentiments, die manchmal offener, manchmal etwas impliziter geäußert werden? Diese Standpunkt haben sich in der Republikanischen Partei denn dank eben dieser Erfolge im Süden und des immer größer werdenden Gewichtes der Südstaaten innerhalb der Republikanischen Partei ausgebreitet.
Es war so eine neue Lage, da Europa.
Die Zeiten ändern sich. Wie Bob Dylan 1964 so treffend gesungen hat die Zeiten, die Gesellschaft, die Politik und die Parteien, gerade die US Parteien sind viel wandelbare und formbare, als wir das von deutschen oder auch europäischen Parteien gewohnt sind.
Eigentlich kann man Demokraten und Republikaner nur eingeschränkt mit der europäischen Parteienlandschaft vergleichen. Anders als die hierarchischen Parteiorganisationen Europas sind sie eher lockere autonome Bündnisse von lokalen Aktivisten in den einzelnen Bundesstaaten. Das Band, das die Republikaner und die Demokraten jeweils eint, ist nicht das Parteiprogramm, sondern das Interesse, Wahlen zu gewinnen. So gesehen gibt es nicht die Demokratische Partei bzw. die Republikanische Partei. Jede von ihnen ist eher vergleichbar mit einem großen Zelt, unter dessen Dach sich viele Gruppierungen sammeln, die um Macht und Einfluss ringen. Ein Sammelbecken für eine heterogene Wählerbasis, das innere Spannungen aushalten muss, um landesweit Erfolg zu haben. Amerikanische Parteien verfügen nicht über langfristige Grundsatzprogramms, sondern beschließen Kompromisse. Papiere auf der Nationalversammlung, die alle vier Jahre vor den Präsidentschaftswahlen stattfinden. Verlautbarungen, die sich am Wahlkampf orientieren. Die wichtigsten innerparteilichen Gruppierungen ansprechen und wenig bindend sind.
Die Parteimitgliedschaft regelt sich in den USA nur in Ausnahmefällen durch das Parteibuch und einen Mitgliedsbeitrag. Stattdessen identifizieren sich die Bürger eher mit den Parteien, geben ein öffentliches Bekenntnis in Umfragen ab, spenden teils beträchtliche Summen oder engagieren sich freiwillig im Wahlkampf. Die Kandidaten selbst haben große Freiheiten, sind weniger stramme Parteisoldaten als flexible politische Unternehmer. Michael Bloomberg etwa war langjähriges Mitglied der Demokraten, wechselte jedoch im Jahr 2000 zur Republikanischen Partei. Dort rechnete er sich bessere Chancen aus, um in den republikanischen Vorwahlen für das Bürgermeisteramt von New York City anzutreten. Die Strategie ging auf. Bloomberg gewann 2001 die Bürgermeisterwahl in den Präsidentschaftswahlkampf. 2020 stieg Bloomberg dann wieder aufseiten der Demokraten kurzfristig als Kandidat ein.
Unabhängige Drittparteien gibt es in den Vereinigten Staaten, bleiben durch das Mehrheitswahlrecht aber meist ohne Wirkung. Deshalb entstehen auch keine mächtigen Oppositionsparteien links oder rechts der beiden großen Platzhirsche. Gruppierungen versuchen systembedingt eher, ihre politische Einflussnahme unter dem Zeltdach der Republikaner und Demokraten auszuüben, erklärt Philip Adolph am Beispiel der ultrakonservativen Faction der Tea Party.
Rein strategisch gesehen macht es eigentlich für bestimmte Bewegungen mehr Sinn, in die existierenden Parteistrukturen sich mit einzubinden. Wir haben es bei der Tea-Party gesehen. Es gab keine dritte Partei, sondern es war einfach so, dass Tea-Party Kandidaten 2010 und 2012 in den republikanischen Vorwahlen angetreten sind, wo er eben auch die Partei nicht einfach sagen kann Ihr dürft ja nicht antreten, sondern wenn man gewisse Bedingungen erfüllt, kann man sich da bei den Vorwahlen anmelden oder bei den Vorwahlen mitmachen. Und es haben sich ja dann auch Tea-Party Kandidaten gegenüber Establishment, Republikanern und teilweise amtierenden Politikern durchgesetzt.
Bei den Wählern punktete die Tea-Party mit einer Rhetorik der Angst, einer weißen Angst, dass ihnen das richtige, das wahre Amerika weggenommen werden würde. Dass die Weißen eine Minderheit im eigenen Land werden würden. Eine Nation, die im Sozialismus versinkt und von illegalen Einwanderern überrannt wird, wenn nicht Einhalt geboten wird. Eine Rhetorik, der sich auch Donald Trump und immer weitere Teile der Republikanischen Partei angeschlossen haben.
Die Republikaner sind ganz klar eine Partei, die immer stärker bei der weißen Arbeiterschaft Unterstützung erhält. Weiße Arbeiterschaft heißt in diesem Kontext weiße Wählerinnen und Wähler ohne Hochschulabschluss. Also im Englischen würde man sagen working class whites. Die Demokraten sind immer stärker zur Partei der besser Gebildeten geworden. Der ethnisch diversen Wählerschaft und Demokraten sind die Partei der Küste geworden, der urbanen Regionen. Es ist ja so, dass jeder diese Karten kennt, die nach der Wahl veröffentlicht werden. Dieser riesige rote Bereich mehr oder weniger im ganzen Land, wo man natürlich auch mal vorsichtig sein muss. In vielen Teilen wohl halt nicht wirklich viele Leute. Und dann die Demokraten, die an der Küste beheimatet sind und in bestimmten urbanen Zentrum in der Mitte des Landes Chicago und Detroit. Aber ja, das sieht man auch. Die geographische Polarisierung des Landes ist auch ein ganz klarer Trend.
Eine Polarisierung, die im Laufe der amerikanischen Parteiengeschichte mehrere Schübe erlebt hat. Bei der Steuerung und Regulierung der Wirtschaft entscheiden sich die Republikaner zu Beginn des 20.Jahrhunderts für eine Lesley Fähr Politik. Der Markt reguliere sich selbst, der Staat dürfe nicht eingreifen, so die Devise. Die Demokraten halten in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und 30er Jahre entschieden dagegen mit dem New Deal Pakt ihres Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der auf Sozialreformen setzt und argumentiert Der Staat muss Verantwortung für die Bürger übernehmen und muss eingreifen zum Wohl der arbeitenden Bevölkerung. Die Sozialpolitik wird zu einem der Kernthemen der Demokratischen Partei. Und noch entscheidender der Kampf um Bürgerrechte.
Man Sweets. Die 1960er eine Nation in Aufruhr, die beiden großen Parteien richten sich neu aus.
Bei den Demokraten gewinnt der progressive Flügel immer mehr die Oberhand und setzt die Themen Rassen, Gleichheit und Bürgerrechte für schwarze Amerikaner auf die Agenda. Die Südstaaten Demokraten, die sogenannten Dixie Krätz hingegen toben. Viele von ihnen laufen über zu den Republikanern, nicht zuletzt als in der Ära von John F. Kennedy und seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson entscheidende Bürgerrechts Gesetze in Kraft treten.
Für Andreas Hedges einer der prägenden Momente der modernen demokratischen Partei Lyndon Johnson und Kennedy haben sich aus, wie sie es selber argumentiert hat, moralischen Gründen hinter die Bürgerrechtsbewegung gestellt, weil sie gesagt haben Das ist das Richtige, das müssen wir heute tun. Außenpolitische Erwägungen spielten da durchaus auch eine gewisse Rolle, weil wie konnte man im Kalten Krieg den kommunistischen Ländern predigen, dass die Menschenrechte verletzten, wenn im eigenen Land zehn Prozent der Bürger keine oder nur wenige Rechte haben, nicht wählen dürfen usw.. Und nun? Johnson hat das gemacht und hat ganz massiv für die Bürgerrechte und die Durchsetzung der Gesetze gekämpft. In dem Wissen, dass die Demokraten. Er hat sogar gesagt möglicherweise auf Jahrzehnte die Vorherrschaft im amerikanischen Süden verlieren werden.
Prophetische Worte, deren Potenzial auch republikanische Strategen erkannten. Ein Jahrhundert nach Beendigung des Bürgerkriegs war für sie die Zeit reif, eine konservative Wählerschaft anzusprechen, die immer mehr mit der Neuausrichtung der Demokraten fremdelte. So entwickelt die Partei die sogenannte Southern Strategy, mit der sie die Ressentiments der weißen Wählerschaft bedienen und peu à peu die Südstaaten für sich gewinnen kann. Eine Strategie, die unter Richard Nixon und vor allem unter Ronald Reagan voll und ganz aufgeht, die aber auch zunehmend einer Radikalisierung der Wähler und der Parteien selbst befördert eine Radikalisierung, die das prognostiziert Philip Adolph in seiner Studie über die Entwicklung der Republikanischen Partei, die altehrwürdige US-Demokratie mit ihrer Verfassung von 1787 an die Grenzen der Belastbarkeit bringt.
Das amerikanische politische System braucht eine Kompromissbereitschaft zwischen beiden Parteien, braucht dementsprechend auch eine gewisse ideologische Überschneidung zwischen beiden Parteien. Es ist also auch Personen in der Mitte gibt, die vielleicht eine gewisse Brückenfunktion haben. Und das existiert heute eben so gut wie gar nicht mehr.
Das heißt also, zusammengefasst kann man hier sagen Es ist trägt natürlich enorm dazu bei, daß das Land auch so schwer regierbar ist, weil natürlich, wenn der politische Gegner als Feind betrachtet wird, als ein in gewisser Weise illegitimer Gegner, der versucht, das Land zu zerstören, dann kann man eben natürlich auch keine Kompromisse mit diesem Gegner eingehen. Das wäre Verrat am Land, das wäre Verrat an der amerikanischen Kultur. Und wenn wir mal zurückblicken in den letzten Jahren die verschiedenen Government shutdown s, die Probleme, die man immer wieder sieht, wenn es darum geht, gewisse Herausforderungen anzugehen. Jetzt auch bei der Pandemie natürlich. Es ist kein Zufall, daß die USA da so ein schlechtes Bild abgeben, weil sie halt doch ein Land haben, das sehr tief gespalten ist, ideologisch und auch gesellschaftlich.
Der Esel und der Elefant im Parteien Karussell haben sie historisch gesehen einige Wendungen reiche Runden gedreht. Man könnte auch sagen, einige Häutungen durchlebt. Und nun stehen sie sich tief blau und tiefrot spinnefeind gegenüber, ohne Hoffnung auf Entspannung.
Vielleicht hätte Demokraten Urvater Thomas Jefferson doch auf seine innere Stimme hören sollen, als er sagte Achtung, politischer Witz! Der Dritte.
Wenn ich nur in den Himmel komme als Mitglied einer Partei, dann verzichte ich lieber drauf.
Das war ein Podcast von Bayern 2 Autor Florian Kümmert, Regie Sabine Kien Höfer Es sprachen Hemmer Michel und Andreas Neumann Technik Susanne Herzig Redaktion Thomas Moravec.
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