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2020 Tagesschau, Sendung: tagesthemen 21.04.2020 23:15 Uhr - Neustart in der Fußball-Bundesliga

Sendung: tagesthemen 21.04.2020 23:15 Uhr - Neustart in der Fußball-Bundesliga

Themen der Sendung: Corona: Pläne für Neustart in der Fußball-Bundesliga, Oktoberfest 2020 fällt aus, Der Kommentar, Wie leben Kinder mit der Corona-Krise?, Abitur in Zeiten von Corona, Weitere Meldungen im Überblick. Die "neue Normalität" in Chinas Unternehmen, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Das letzte Spiel

der Fußball-Bundesliga

ist fast sechs Wochen her.

Borussia Mönchengladbach

gewann gegen den 1. FC Köln.

Das Stadion war leer.

Zwei Tage später

wurde der Spielbetrieb eingestellt.

Am 9. Mai

könnte es vielleicht weitergehen,

so die Ministerpräsidenten Laschet

und Söder.

Ohne Fans und mit strengen

Corona-Tests der Mannschaften.

Das scheint ein Problem zu sein:

Das Robert Koch-Institut weiß nicht,

warum Fußballer bei Tests

eine Sonderrolle spielen sollen.

Die Handball-Bundesliga

beschloss heute,

die Saison sofort zu beenden.

Die Diskussion über

den nächsten Anpfiff auf dem Rasen

hat gerade Fahrt aufgenommen.

Seit 25 Jahren

hat Hans Peter Krug nur drei Spiele

von Fortuna Düsseldorf verpasst.

Mit Neffe Moritz

diskutiert er oft über Fußball.

Beide freuen sich,

wenn der Ball wieder rollt.

Aber Geisterspiele? Nein, danke.

Ich kann mir nicht vorstellen:

Fußball ohne Fans?

Ich bin gegen Geisterspiele.

Das ist nicht zu Ende gedacht.

Die Leute wollen das sehen.

Wenn nicht im Stadion,

dann in der Kneipe.

Das ist nicht möglich.

Bei Endspielen können sie nicht auf

der Straße mit dem Verein feiern.

Das wär furchtbar.

So würde das aussehen – wie das Spiel

zwischen Gladbach und Köln im März.

Keine Zuschauer, wenig Mitarbeiter,

Hauptsache Fußball.

Wir möchten

die Saison zu Ende spielen können.

Wenn das gesellschaftlich vertretbar

ist, würden wir uns freuen,

wenn es weitergeht.

Die Deutsche Fußball-Liga

hat einen Plan ausgearbeitet

und würde gerne bald wieder starten.

Das Konzept beinhaltet,

dass wir Hygiene- und

Infektionsschutz berücksichtigen.

Wir sehen enge Testungen

und ein Monitoring vor.

Die Schritte werden wir

am Donnerstag vorstellen.

Wir sind auf dem richtigen Weg.

20.000 Tests

seien für den Rest der Saison nötig,

weniger als 0,5 Prozent

der aktuellen Testkapazität.

Das sei vertretbar, sagt die DFL.

Alles werde mit der Politik und

dem Robert Koch-Institut abgestimmt.

Dort hält sich die Begeisterung

in Grenzen.

Tests eines gesunden Spielers -

fragwürdig.

Bei einer medizinische Indikation -

gerne.

Bei einem Ausbruchsgeschehen auch.

Aber ich sehe nicht,

warum bestimmte Gruppen,

ob Sportler oder andere Gruppen

von gesellschaftlichem Interesse,

routinemäßig

gescreent werden sollten.

Wir setzen damit das falsche Signal.

Wir versuchen,

jungen Leuten zu erklären:

Sie müssen immer den Abstand halten

und sogar eine Maske tragen.

Dann sehen sie Fußballer,

die sich ohne Maske auf engstem Raum

im Zweikampf begegnen.

Da ist diese Nachricht

nicht mehr zu vermitteln.

Wie werden die Fans reagieren?

Beim Geisterspiel

zu Beginn der Pandemie

gab es Gruppenbildung

vor dem Stadion.

Es kann auch sein,

dass sich Spieler infizieren,

die ganze Mannschaften

oder Schiedsrichter anstecken.

Folgen seien schwerwiegend.

Dass dann Mannschaften ausfallen,

in Quarantäne müssen,

man nicht weiß, ob sie hinterher

ganz geheilt werden sein werden.

Und womöglich dann Regressansprüche

stellen an die DFL,

ihren Klub oder den DFB.

Hans Peter und Moritz Krug

wollen warten

und dann Fußball wieder

in Stadien genießen.

Halbe Lösungen

seien nichts für Fußball –

man könne ja auch

keine halben Tore schießen.

Ein halbes Tor wird nicht einmal

der FC Bayern schießen,

wenn er denn wieder spielt.

Und es ist nicht mal der halbe Spaß,

wenn man mit Mundschutz

im Bierzelt sitzt.

Das Oktoberfest, das nicht nur

den Bayern der Himmel auf Erden ist,

haben der Ministerpräsident und

Münchens Oberbürgermeister abgesagt.

Dass sie es jetzt schon absagen,

ist auch ein Signal für alle

folgenden Feste im Herbst.

Wohl wissend,

dass es nicht nur um Gaudi geht,

sondern um die Existenz

von Unternehmen.

Kurz nach neun Uhr:

Süßwaren-Fabrikant Hugo Seybold

verfolgt die Pressekonferenz

zum Schicksal der diesjährigen Wiesn:

Es gibt nichts abzusagen, weil das

Oktoberfest nicht stattfinden wird.

Jetzt ist es endgültig -

und umso schlimmer.

Wir müssen schauen,

wie wir durch die Zeit gehen.

Ich denke auch

an andere kleinen Firmen.

Seybolds Süßwaren-Fabrik

beliefert seit drei Generationen

das Oktoberfest mit Lebkuchen

und gebrannten Mandeln.

Eigentlich wäre gerade Hochbetrieb -

viele Volksfeste stünden an.

Aber die 47 Mitarbeiter

sind in Kurzarbeit.

Dass die Theresien-Wiese leer bleibt:

Eine Katastrophe

für viele kleine Unternehmen,

enttäuschend für Besucher.

Seit meiner Geburt

bin ich jedes Jahr aufm Oktoberfest.

Es tut mir leid, aber nutzt nix.

Wir können nicht über Ischgl

schimpfen und die Wiesn feiern.

Ich find's gut, dass die das machen

der Gesundheit willen.

Es wäre nicht gut,

wenn sich da viele anstecken würden.

Auch Oberbürgermeister Reiter

fällt die Entscheidung schwer.

Er versucht, nach vorn zu schauen.

Ich bin tief traurig,

dass wir die Wiesn absagen müssen.

Aber es gibt

keine andere Möglichkeit,

wenn wir wollen, dass es irgendwann

wieder Normalität gibt.

Und im besten Fall

wieder zwei Wochen Ausnahmezustand -

mit 7 Millionen Maß Bier

und 124 verspeisten Ochsen.

So war das 2019.

Das Oktoberfest ist ein enormer

wirtschaftlicher Faktor für München

und Arbeitgeber

für mehrere Tausend Menschen.

Die Absage schmerzt.

Die Einbußen werden auf

über eine Milliarde Euro geschätzt.

Wir müssen sehen,

dass wir Hilfen bekommen

und das Jahr überstehen.

Jetzt noch die Oktoberfest-Absage -

schlimmer geht's nicht.

Das ist momentan äußerst schwierig,

weil viele meiner Kollegen

auf der Wiesn und in der Gastronomie

mit null Einnahmen dastehen.

Für viele ist das existenzbedrohend.

Die fehlenden Einnahmen

vom Oktoberfest

hofft Lebkuchen-Fabrikant Seybold,

auffangen zu können.

Er setzt schon

aufs Weihnachtsgeschäft –

und auf die nächste Wiesn

in 514 Tagen.

Hier ist einer,

der die Tage mitzählt:

Der Ministerpräsident aus Bayern.

Guten Abend, Herr Söder.

Guten Abend.

Ist die Absage auch

eine deutliche Ansage:

Das wird noch sehr lange dauern,

bis wir uns wieder

in den Armen liegen?

Es ist schon ein klares Signal.

Es ist schmerzhaft.

Es ist das größte Fest -

vielleicht sogar der Welt.

Es ist ein Fest der Lebensfreude

mit großer

wirtschaftlicher Auswirkung.

Aber wie könnten wir

das Fest zulassen?

Wir haben uns die Entscheidung

nicht leicht gemacht.

Wenn man sich anschaut,

wie woanders die großen Viren

entstanden sind:

Bei Veranstaltungen, beim Apres-Ski.

Es wäre unverantwortlich gewesen.

Alkohol, enges Zusammensein,

lautes Mitsingen:

Das wäre eine große Gefährdung

für alle Gäste gewesen.

Das konnten wir nicht verantworten.

Der Lebkuchen-Fabrikant sagte eben,

er hoffe aufs Weihnachtsgeschäft.

Kann er das nicht auch vergessen,

wenn es bis dahin

keinen Impfstoff gibt?

Das Weihnachtsgeschäft ist denkbar,

weil das normaler Verkauf ist.

Da können wir Abstand halten.

Wir haben auch in Bayern

Mundschutz angeordnet.

Auf der Wiesn wäre Mundschutz -

wie oft in der Gastronomie -

relativ sinnwidrig.

Man kann auch Hygieneregeln

kaum einhalten,

wenn es um Alkohol geht.

Für andere Bereiche

des Lebensmittelhandels

gibt es Möglichkeiten.

Wir wollen auch

der Gastronomie helfen,

indem wir die Mehrwertsteuer

auf sieben Prozent senken.

Aber solange es keine

klare Situation beim Impfstoff gibt,

wird es schwierig.

Ich kann nur warnen,

es auf die leichte Schulter

zu nehmen.

Mancher glaubt,

die Sache sei vorbei.

Das stimmt nicht.

Kein Oktoberfest also, aber in der

der Bundesliga soll gespielt werden.

Aber ohne Fans.

Sie haben konkret den 9. Mai

als Neustart vorgeschlagen.

Das Bundesinnenministerium ist

strikt gegen einen genauen Termin.

Wird da der sonst so vorsichtige

Markus Söder gnädiger,

weil es um Fußball geht?

Nein, aber die Liga

hat ein Konzept vorgelegt

mit sehr hohen Hygieneanforderungen.

Das Konzept steht natürlich

unter Bewährung.

Das Robert Koch-Institut

muss grünes Licht dazu geben.

Das Bundesinnenministerium

ist weder rechtlich zuständig

noch gesundheitspolitisch.

Das ist Entscheidung der Länder,

also jedes Gesundheitsamt.

Wir brauchen auch die Expertise

des Robert Koch-Instituts.

Es müssen Geisterspiele sein.

Der Personenkreis

muss kontrollierbar sein.

Auch vor den Stadien

darf nichts stattfinden.

Dann kann man darüber nachdenken.

Man kann das Ganze auch

von Spieltag zu Spieltag beobachten.

Die großen Vereine

können es wohl gut einhalten.

Aber auch die kleineren Vereine

müssen das machen können.

Aber der Fußball

könnte viel dazu beitragen,

durch diese Zeit zu kommen.

Für die Spiele

müssten die Mannschaften regelmäßig

getestet werden.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt

Tests nur für medizinischen Fälle.

Warum eine Ausnahmegenehmigung

für Fußballer?

Wir haben viele

neue Test-Strukturen.

Bayern etwa testet im Moment auf

100.000 Einwohner mehr als Südkorea

oder Großbritannien oder Holland.

Aber so viel Kapazitäten

haben Sie doch auch nicht.

Die Kapazitäten sind da.

Wir wollen sie gerade verdoppeln.

Wenn Sie private und öffentliche

Labors zusammenschalten,

entwickeln sich neue Möglichkeiten.

Aber letztlich muss

das Robert Koch-Institut

und der Gesundheitsminister

sein Go geben.

Er hat gesagt,

er hält es für möglich.

Wenn er das für vertretbar hält

und die Gesundheitsämter vor Ort,

würde ich es auf Bewährung wagen.

Natürlich nicht nach dem Motto:

Egal was passiert, es findet statt.

Die Handball-Bundesliga

hat heute entschieden,

die Saison ist zu Ende.

Der derzeit Führende ist Meister.

Im Fußball wäre das der FC Bayern.

Das wäre eine kleine Entschädigung,

auch wenn Ihnen das als Nürnberger

vielleicht schnuppe ist.

Beim Klub würde ich mir wünschen,

dass er aufsteigt.

Das wäre beim Abbruch nicht möglich.

Dass der FC Bayern Meister wird,

finde ich schon ganz gut.

Es geht nicht um Vorteile.

Man muss insgesamt überlegen,

um was es da geht.

Wir könnten zum Beispiel

keine Geister-Wiesn machen.

Beim Fußball wäre das möglich,

weil dort auch das Fernsehen

eine andere Dominanz hat.

Es hat auch in der Akzeptanz

in der Bevölkerung

einen anderen Stellenwert.

Wir sollten das ernsthaft prüfen.

Bemerkenswert ist,

dass Sie mit Armin Laschet

den Vorschlag zum Geisterspielbeginn

gemacht haben.

Mit ihm sind Sie

bei der Lockerungsdiskussion

oft gar nicht der gleichen Meinung.

Wir wurden gefragt,

wie wir uns dazu stellen.

Und ich glaube,

dass es vertretbar ist.

Die Liga besteht

aus den großen Vereinen.

Das ist sehr stark Bayern

und sehr stark NRW.

Es ist keine Entscheidung gefällt,

aber wir müssen uns

dem Thema stellen.

Wir müssen über Dinge reden,

die notwendig sind.

Die Liga hat ein sehr

detailliertes Konzept vorgelegt.

Die haben sich viel Mühe gegeben.

Es lohnt, das zu prüfen.

Es ist nicht sinnvoll,

einen Blankoscheck zu geben.

Aber es ist auch nicht richtig,

es einfach abzulehnen.

Klug wäre,

die Hygienemaßnahmen zu prüfen.

Vielleicht entwickeln wir uns

von Spieltag zu Spieltag.

Und ich hoffe sehr,

dass am Ende der FC Bayern

vorne steht.

Bekommen wir

noch eine Reaktion aus Bayern

auf die Worte der Kanzlerin

von gestern?

Sie sind ja auch

gewissermaßen Orgien-Teilnehmer?

Die Kanzlerin und

der Ministerpräsident von Bayern

denken da ziemlich gleich -

100 Prozent.

Danke, Markus Söder.

Das Gespräch

habe ich am Abend geführt.

Die Debatte um die Bundesliga-Spiele

kommentiert Kristin Becker vom SWR.

Eigentlich wäre heute

Halbfinale gewesen - DFB-Pokal:

Bayern München

gegen Eintracht Frankfurt.

Ich wäre klar für ... egal.

Fußballspiele sind ausgesetzt.

Dass viele Fans sich wünschen,

dass es wieder losgeht,

kann ich verstehen.

Ein bisschen gefühlte Normalität

und ein bisschen Ablenkung

wäre ganz schön.

Dass Politiker und Fußball-Lobbyisten

diese Hoffnung schüren,

ist aber völlig daneben.

Es ginge doch nur um Geisterspiele

und man würde die Fußballer

regelmäßig testen.

So lockt die Deutsche Fußballliga

und kontert Einwände mit dem Hinweis:

Die paar Tests

fielen nicht ins Gewicht.

Die Kapazitäten in den Laboren

seien sowieso nicht ausgeschöpft.

Das ist meiner Meinung nach

völlig falsch gedacht.

Ich habe beim

Robert Koch-Institut nachgefragt:

In Altenheimen

wird nicht systematisch getestet.

Medizinpersonal

wird nicht systematisch getestet.

Kriegen Lehrer nun regelmäßig Tests,

wo die Schulen wieder öffnen?

Darüber sollten wir reden

statt über Tests,

um Fußballspiele zu ermöglichen.

Und wie soll verhindert werden,

dass die Fans nicht trotzdem

zum Stadion kommen?

Für Abstand müsste

die Polizei sorgen.

Die wird übrigens auch nicht

systematisch getestet.

Die Meinung von Kristin Becker.

Noch sind die meisten Schulhöfe

in Deutschland leer.

Sie füllen sich nur spartanisch.

Denn seit dieser Woche

dürfen in einigen Bundesländern

erst Abschlussklassen

und Abiturienten in die Schule.

Jüngere Schüler müssen noch weiter

zu Hause lernen.

Auf ihre Ängste

wird viel zu wenig geschaut.

Jan Koch hat Kinder gefragt,

wie sie mit dem Virus leben.

Corona ist eine Krankheit.

Ich weiß nur,

dass es sehr ansteckend ist.

Es ist anders, dass man zu Hause

bleibt, sich nicht sehen darf,

nirgendwohin geht.

Abstand zu halten,

sich nicht mit anderen zu treffen.

Wir tragen immer Schals

vor der Nase, drehen uns um.

Der Wecker hat am ersten Tag

noch nicht geklingelt.

Meistens habe ich ihn ausgeschaltet

und weitergeschlafen.

Ich hab trotzdem um zehn vor acht

Schulanfang - über Zoom.

Zu Hause hat man mehr Stille,

alle Klassenkameraden

sprechen sehr viel.

In der Schule

kann ich 'ne Lehrerin fragen.

Das kann ich jetzt nicht mehr -

ich muss selbstständig arbeiten.

Ich vermisse meine Kumpels.

Die Pausen,

weil wir da meisten am Schultor ...

Da spielen wir Verstecken,

das fehlt mir.

Manchmal gehen wir bei Oma lang

und klingeln.

Wir bewegen uns

und sie sitzt an der Tür.

Wenn ich an sie denke,

bin ich schon traurig.

Ich hab richtigen Respekt,

dass sie das kriegen ...

Ich wünsche,

dass es bald vorbei ist.

Dass man Impfmittel findet.

Mit meinen Freunden spielen

und mit Oma und Opa

schön Weihnachten feiern.

Für diejenigen,

die jetzt ihr Abitur machen müssen,

sind das entscheidende Tage.

In einer Zeit,

in der sich die Politik schwertut,

Entscheidungen für alle zu treffen.

Anna Mundt hat nachgefragt,

wie sich die Abiturienten fühlen.

Lernen auf neun Quadratmetern:

Allein, ohne direkten Austausch

mit Lehrern oder Klassenkameraden.

Stattdessen mit der Sorge vor Corona.

Dass sein Jahrgang unter

diesen Umständen Abi machen muss,

findet Jonas Buchhorn ungerecht.

Sein gewohntes Verhaltensmuster

hat man komplett verlassen.

Es war 'ne Umstellung,

dass man nur zu Hause ist.

Währenddessen auf so was Wichtiges

wie ein Abitur sich vorzubereiten,

ist nicht so leicht.

Wir legen los.

Sie versucht, Jonas

und seine Mitschüler zu schützen:

Sabine Segelken

organisiert die Abiturprüfungen

an der Hamburger Ida Ehre Schule.

Sie muss

alle Sicherheitsmaßnahmen umsetzen.

Maximal zehn Schüler

dürfen in einem Raum sitzen.

Besonders gefährdete

werden abgeschottet.

Wenn die Schüler

jeweils an der Wand sitzen,

haben wir dazwischen acht Meter.

'ne Lehrkraft,

die hier mal durch muss,

kann das tun -

ohne Gefahr für Schüler oder Lehrer.

Abitur schreiben

in Zeiten von Corona.

Auch Elternvertreter sind skeptisch.

Wir wissen alle,

wie schwierig es ist,

'ne Prüfung abzulegen.

Jetzt muss man sich

an viele Regeln halten,

die vorher nicht da waren.

Sollten die Ergebnisse deutlich

schlechter oder besser sein,

müsse man sie überprüfen,

so der Lehrerverband.

Sollte es Gerechtigkeitsunterschiede

geben zu Vorgänger-Jahrgängen,

müsste man sich das

noch mal anschauen.

Ich bin mir ziemlich sicher:

Es wird ähnlich ausfallen

wie in den letzten Jahren.

Der Tag der ersten Prüfung -

im Fach PWG:

Politik, Wirtschaft, Geschichte.

Seit 13 Jahren

macht Sabine Segelken das,

nun zum letzten Mal

vor dem Ruhestand.

Hier ist alles klar.

Ich gehe rüber in den Neubau.

Die Lage ist prima.

Wir haben noch nie so gut geplant.

Ein Restrisiko bleibt -

der Abstand zwischen den Schülern.

Das ist schon

ein bisschen zu knapp.

Ja, das ist Übungssache.

Beim Warten halten sich die Schüler

an die Regeln.

Doch das ist nicht immer einfach.

Bisschen Abstand.

Jonas hat ausreichend Platz

am Eingang.

Sorry, bin spät dran.

Vier Stunden dauert die Klausur.

Jonas Buchhorn ist danach zufrieden.

Ich glaube, man wäre noch

selbstsicherer gewesen ohne Corona.

Weil man länger Zeit

in der Schule gehabt hätte

mit Feedback

von Lehrern und Mitschülern.

Für ihn geht es zurück

an den Schreibtisch.

Nach der sportpraktischen Prüfung

morgen

schreibt er am Freitag Englisch.

Die Bundesregierung

plant ein weiteres Gesetzespaket,

um die Corona-Pandemie einzudämmen.

Die Nachrichten mit Jan Hofer.

Guten Abend.

Der Entwurf sieht vor,

die Tests massiv auszuweiten -

auf bis zu 4,5 Millionen pro Woche.

Auch prophylaktische Tests

sind vorgesehen.

Bei der Auswertung sollen Labore

von Tierärzten helfen.

Zudem soll es

strengere Meldepflichten geben

bei Verdachts- und Krankheitsfällen.

Immer mehr Bundesländer

beschließen eine Maskenpflicht

in Geschäften

oder dem öffentlichen Nahverkehr.

In den USA dauern die Proteste

gegen Corona-Schutzmaßnahmen an.

Demonstranten forderten

in verschiedenen Bundesstaaten erneut

eine Rücknahme

der Ausgangsbeschränkungen.

Bestärkt wurden sie

von US-Präsident Trump.

Er kündigte an,

wegen der Corona-Krise vorläufig

die Einwanderung zu stoppen.

Die Opposition sieht das als Versuch,

von seinen Versäumnissen abzulenken.

Das Verteidigungsministerium will

die Tornado-Flotte der Luftwaffe

mit Eurofightern und F-18

Kampffliegern von Boeing ersetzen.

Ministerin Kramp-Karrenbauer

informierte heute den Bundestag.

93 Eurofighter sowie 45 F-18

sollten beschafft werden.

Letztere können

mit Atomwaffen bestückt werden.

SPD und Opposition

lehnen die Pläne ab.

FDP und Grüne sagten, die Ministerin

übergehe den Bundestag,

da sie bereits ein Kaufinteresse

signalisiert habe.

Gestern rutschte der Preis für Öl

der US-Sorte WTI

erstmals in seiner Geschichte

ins Minus.

Auch europäisches Rohöl

geriet in einen Abwärtsstrudel.

Da dieses für den deutschen Markt

nicht entscheidend ist,

wird nicht erwartet, dass sich das

bei uns an Tankstellen auswirkt.

Trotz Drosselung

wird noch immer mehr Öl gefördert

als nachgefragt wird.

Daher verfällt der Ölpreis.

Dann kam ein Termingeschäft hinzu.

Zwei Parteien verabreden,

dass eine eine bestimmte Menge Öl

zu einem festen Preis

an einem bestimmten Termin liefert.

Die andere Partei verpflichtet sich,

diese Menge abzunehmen.

Weil aber gerade niemand Öl braucht,

haben Abnehmer

ihre Kontrakte schnell abgestoßen -

auch wenn sie drauflegen mussten.

Kostenloses Benzin und Diesel

wird es aber nicht geben.

Dafür sorgen

Beschaffungs- und Lagerkosten

und der Steueranteil des Staates.

Es gibt einen neumodischen Begriff.

Zuerst benutzte ihn

der österreichische Kanzler

und nun der deutsche Vizekanzler -

die neue Normalität.

Darin steckt etwas Unheimliches:

Dass das, was wir gerade tun müssen

und worauf wir verzichten,

so bleiben könnte -

auf eine gefühlt sehr lange Zeit.

Das Virus und wir -

die Gesundheit und die Wirtschaft:

Mit diesem Nebeneinander

werden wir uns arrangieren müssen.

Wenn wir wissen wollen,

wie es aussieht,

wenn eine Epidemie

den Takt des Arbeitslebens vorgibt:

Dann lohnt ein Blick in das Land,

das Corona vielleicht im Griff,

aber noch nicht überstanden hat.

Daniel Satra berichtet aus Peking,

wo viele Unternehmen wieder

normal - neu normal - arbeiten.

Von diesem Pekinger Büroturm aus

wollen sie Welt verändern.

Oben im 33. Stock.

Wer zur Arbeit kommt,

wird erst mal gebremst -

wie Marketingchef Ge Qi.

Kleidung und Schuhe desinfizieren,

Fieber messen.

Das Gerät erkennt

mit Gesichtserkennung,

ob Ge Qi hier wirklich arbeitet.

Diese Kontrollen verordnete sich

das Roboter-Unternehmen selbst.

Es gibt auch Corona-Regeln

der Stadt Peking,

damit alle 300 Mitarbeiter

herkommen dürfen.

Jeder muss

einen Meter Abstand halten.

Wir müssen pro Mitarbeiter

2,5 Quadratmeter Fläche nachweisen,

dann können alle ins Büro kommen.

Wir vermeiden persönliche Kontakte,

sprechen online.

Persönlicher Kontakt ist nachrangig,

das hat unser Leben verändert.

Weniger Gruppenmeetings.

Für ihre Roboter

ergaben sich mehr Krisen-Aufgaben.

Dieses tanzende Modell schickten sie

nach Wuhan in eine Klinik,

um Patienten aufzumuntern.

Andere Modelle transportieren

Medikamente oder Essen

auf Stationen mit Infizierten.

Andere reinigen und desinfizieren.

Wuhan, das Epizentrum

der chinesischen Corona-Krise:

Auch hier läuft vielerorts

die Produktion wieder.

Autobauer Honda

war elf Wochen geschlossen.

Nun Maskenpflicht,

Abstand, Kantine zu.

Der Elektronik-Konzern Foxconn

produziert iPhones

mit 800.000 Mitarbeitern

an mehr als 20 Standorten in China.

Im Konzern-Fernsehen die neue Welt:

Fieber messen zweimal täglich,

jeder mit Maske.

In der Kantine Trennwände

und QR-Code scannen:

Die Konzern-App speichert,

wer wo und wann gegessen hat.

Total überwacht als neue Normalität.

Beobachter sehen Chinas

neue Wirtschaftswirklichkeit

langfristig skeptisch:

Wir werden bald eine fast normale

Wirtschaftsaktivität sehen.

Aber wir erwarten eine zweite

Infektionswelle im vierten Quartal.

Wenn das passiert,

ist es wie zu Jahresbeginn:

Die Wirtschaft wird gestoppt.

Im 33. Stock hofft die Roboter-Firma

auf mehr Reisefreiheit,

damit die Standorte in China und

den USA normal kooperieren können.

Wir hoffen,

dass sich von Tag zu Tag

Menschen und Waren

wieder freier bewegen können.

Das wird der Wirtschaft

zur Normalität verhelfen.

Wir hoffen,

die Regierung kümmert sich darum,

damit die Geschäfte in Gang kommen.

In einem sicheren Umfeld,

aber die Geschäfte müssen laufen.

Etwas Normalität hier oben.

Draußen bleiben viele Unwägbarkeiten

für Unternehmen in China.

Die Sonne macht Laune,

aber Landwirte schauen verzweifelt

auf den trockenen Acker.

Claudia, ist denn Regen in Sicht?

Nein, das ist das Problem.

Am Samstag

kann es einzelne Schauer geben,

mehr ist nicht in Sicht.

Aber heute Nacht

kann man viele Sternschnuppen sehen.

Wir schauen schon lange

auf diesen Sternschnuppen-Regen.

Übermorgen ist Neumond.

Morgen gibt es einige Wolken

im Süden und im Nordosten.

Aber es bleibt trocken.

Die nächsten Tage

ändert sich nichts.

Der langersehnte Regen kommt nicht.

Es bleibt warm.

Das war's von uns.

Hier folgt eine Dokumentation

über die Geschichte der Charite.

Um 0.30 Uhr

sehen Sie das nachtmagazin.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Bis dahin. Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesthemen 21.04.2020 23:15 Uhr - Neustart in der Fußball-Bundesliga Broadcast: tagesthemen 21.04.2020 23:15 - New start in the Bundesliga soccer league

Themen der Sendung: Corona: Pläne für Neustart in der Fußball-Bundesliga, Oktoberfest 2020 fällt aus, Der Kommentar, Wie leben Kinder mit der Corona-Krise?, Abitur in Zeiten von Corona, Weitere Meldungen im Überblick. Die "neue Normalität" in Chinas Unternehmen, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Das letzte Spiel

der Fußball-Bundesliga

ist fast sechs Wochen her.

Borussia Mönchengladbach

gewann gegen den 1. FC Köln.

Das Stadion war leer.

Zwei Tage später

wurde der Spielbetrieb eingestellt.

Am 9. Mai

könnte es vielleicht weitergehen,

so die Ministerpräsidenten Laschet

und Söder.

Ohne Fans und mit strengen Without fans and with strict

Corona-Tests der Mannschaften. Corona tests of the teams.

Das scheint ein Problem zu sein: That seems to be a problem:

Das Robert Koch-Institut weiß nicht,

warum Fußballer bei Tests why soccer players in tests

eine Sonderrolle spielen sollen. should play a special role.

Die Handball-Bundesliga

beschloss heute, decided today

die Saison sofort zu beenden. to end the season immediately.

Die Diskussion über The discussion about

den nächsten Anpfiff auf dem Rasen the next kick on the grass

hat gerade Fahrt aufgenommen. has just picked up speed.

Seit 25 Jahren Since 25 years

hat Hans Peter Krug nur drei Spiele Hans Peter Krug only has three games

von Fortuna Düsseldorf verpasst. missed by Fortuna Dusseldorf.

Mit Neffe Moritz

diskutiert er oft über Fußball.

Beide freuen sich, Both are happy

wenn der Ball wieder rollt. when the ball rolls again.

Aber Geisterspiele? But ghost games? Nein, danke.

Ich kann mir nicht vorstellen:

Fußball ohne Fans?

Ich bin gegen Geisterspiele.

Das ist nicht zu Ende gedacht. This is not meant to be the end.

Die Leute wollen das sehen. People want to see that.

Wenn nicht im Stadion, If not in the stadium,

dann in der Kneipe. then in the pub.

Das ist nicht möglich.

Bei Endspielen können sie nicht auf In endgames, they cannot

der Straße mit dem Verein feiern. celebrate the street with the club.

Das wär furchtbar. That would be terrible.

So würde das aussehen – wie das Spiel This is how it would look - like the game

zwischen Gladbach und Köln im März.

Keine Zuschauer, wenig Mitarbeiter, No viewers, few employees,

Hauptsache Fußball. The main thing is football.

Wir möchten We would like

die Saison zu Ende spielen können. can finish the season.

Wenn das gesellschaftlich vertretbar If that is socially acceptable

ist, würden wir uns freuen, we would be happy

wenn es weitergeht. if it continues.

Die Deutsche Fußball-Liga

hat einen Plan ausgearbeitet has worked out a plan

und würde gerne bald wieder starten. and would like to start again soon.

Das Konzept beinhaltet, The concept includes

dass wir Hygiene- und

Infektionsschutz berücksichtigen. Consider infection protection.

Wir sehen enge Testungen We see tight tests

und ein Monitoring vor.

Die Schritte werden wir We will take the steps

am Donnerstag vorstellen. introduce on Thursday.

Wir sind auf dem richtigen Weg. We are on the right path.

20.000 Tests

seien für den Rest der Saison nötig, are necessary for the rest of the season,

weniger als 0,5 Prozent less than 0.5 percent

der aktuellen Testkapazität. the current test capacity.

Das sei vertretbar, sagt die DFL. That is justifiable, says the DFL.

Alles werde mit der Politik und Everything will go with politics and

dem Robert Koch-Institut abgestimmt. coordinated with the Robert Koch Institute.

Dort hält sich die Begeisterung The enthusiasm persists there

in Grenzen.

Tests eines gesunden Spielers - Healthy player tests -

fragwürdig.

Bei einer medizinische Indikation - With a medical indication -

gerne.

Bei einem Ausbruchsgeschehen auch. In the event of an outbreak, too.

Aber ich sehe nicht, But I don't see

warum bestimmte Gruppen, why certain groups

ob Sportler oder andere Gruppen whether athletes or other groups

von gesellschaftlichem Interesse, of social interest,

routinemäßig

gescreent werden sollten. should be screened.

Wir setzen damit das falsche Signal. We are sending the wrong signal.

Wir versuchen, We try,

jungen Leuten zu erklären:

Sie müssen immer den Abstand halten

und sogar eine Maske tragen.

Dann sehen sie Fußballer,

die sich ohne Maske auf engstem Raum

im Zweikampf begegnen. encounter in a duel.

Da ist diese Nachricht There is this message

nicht mehr zu vermitteln. no longer conveyable.

Wie werden die Fans reagieren? How will the fans react?

Beim Geisterspiel

zu Beginn der Pandemie

gab es Gruppenbildung

vor dem Stadion.

Es kann auch sein,

dass sich Spieler infizieren,

die ganze Mannschaften

oder Schiedsrichter anstecken. or catch the referee.

Folgen seien schwerwiegend. The consequences are serious.

Dass dann Mannschaften ausfallen, Then teams drop out

in Quarantäne müssen,

man nicht weiß, ob sie hinterher you don't know if she's afterwards

ganz geheilt werden sein werden. will be completely healed.

Und womöglich dann Regressansprüche And possibly then claims for recourse

stellen an die DFL,

ihren Klub oder den DFB. their club or the DFB.

Hans Peter und Moritz Krug

wollen warten want to wait

und dann Fußball wieder

in Stadien genießen. enjoy in stadiums.

Halbe Lösungen

seien nichts für Fußball –

man könne ja auch

keine halben Tore schießen.

Ein halbes Tor wird nicht einmal

der FC Bayern schießen,

wenn er denn wieder spielt.

Und es ist nicht mal der halbe Spaß,

wenn man mit Mundschutz

im Bierzelt sitzt.

Das Oktoberfest, das nicht nur

den Bayern der Himmel auf Erden ist,

haben der Ministerpräsident und

Münchens Oberbürgermeister abgesagt.

Dass sie es jetzt schon absagen,

ist auch ein Signal für alle

folgenden Feste im Herbst.

Wohl wissend,

dass es nicht nur um Gaudi geht,

sondern um die Existenz

von Unternehmen.

Kurz nach neun Uhr:

Süßwaren-Fabrikant Hugo Seybold

verfolgt die Pressekonferenz

zum Schicksal der diesjährigen Wiesn:

Es gibt nichts abzusagen, weil das

Oktoberfest nicht stattfinden wird.

Jetzt ist es endgültig -

und umso schlimmer.

Wir müssen schauen,

wie wir durch die Zeit gehen.

Ich denke auch

an andere kleinen Firmen.

Seybolds Süßwaren-Fabrik

beliefert seit drei Generationen

das Oktoberfest mit Lebkuchen

und gebrannten Mandeln.

Eigentlich wäre gerade Hochbetrieb -

viele Volksfeste stünden an.

Aber die 47 Mitarbeiter

sind in Kurzarbeit.

Dass die Theresien-Wiese leer bleibt:

Eine Katastrophe

für viele kleine Unternehmen,

enttäuschend für Besucher.

Seit meiner Geburt

bin ich jedes Jahr aufm Oktoberfest.

Es tut mir leid, aber nutzt nix.

Wir können nicht über Ischgl

schimpfen und die Wiesn feiern.

Ich find's gut, dass die das machen

der Gesundheit willen.

Es wäre nicht gut,

wenn sich da viele anstecken würden.

Auch Oberbürgermeister Reiter

fällt die Entscheidung schwer.

Er versucht, nach vorn zu schauen.

Ich bin tief traurig,

dass wir die Wiesn absagen müssen.

Aber es gibt

keine andere Möglichkeit,

wenn wir wollen, dass es irgendwann

wieder Normalität gibt.

Und im besten Fall

wieder zwei Wochen Ausnahmezustand -

mit 7 Millionen Maß Bier

und 124 verspeisten Ochsen.

So war das 2019.

Das Oktoberfest ist ein enormer

wirtschaftlicher Faktor für München

und Arbeitgeber

für mehrere Tausend Menschen.

Die Absage schmerzt.

Die Einbußen werden auf

über eine Milliarde Euro geschätzt.

Wir müssen sehen,

dass wir Hilfen bekommen

und das Jahr überstehen.

Jetzt noch die Oktoberfest-Absage -

schlimmer geht's nicht.

Das ist momentan äußerst schwierig,

weil viele meiner Kollegen

auf der Wiesn und in der Gastronomie

mit null Einnahmen dastehen.

Für viele ist das existenzbedrohend.

Die fehlenden Einnahmen

vom Oktoberfest

hofft Lebkuchen-Fabrikant Seybold,

auffangen zu können.

Er setzt schon

aufs Weihnachtsgeschäft –

und auf die nächste Wiesn

in 514 Tagen.

Hier ist einer,

der die Tage mitzählt:

Der Ministerpräsident aus Bayern.

Guten Abend, Herr Söder.

Guten Abend.

Ist die Absage auch

eine deutliche Ansage:

Das wird noch sehr lange dauern,

bis wir uns wieder

in den Armen liegen?

Es ist schon ein klares Signal.

Es ist schmerzhaft.

Es ist das größte Fest -

vielleicht sogar der Welt.

Es ist ein Fest der Lebensfreude

mit großer

wirtschaftlicher Auswirkung.

Aber wie könnten wir

das Fest zulassen?

Wir haben uns die Entscheidung

nicht leicht gemacht.

Wenn man sich anschaut,

wie woanders die großen Viren

entstanden sind:

Bei Veranstaltungen, beim Apres-Ski.

Es wäre unverantwortlich gewesen.

Alkohol, enges Zusammensein,

lautes Mitsingen:

Das wäre eine große Gefährdung

für alle Gäste gewesen.

Das konnten wir nicht verantworten.

Der Lebkuchen-Fabrikant sagte eben,

er hoffe aufs Weihnachtsgeschäft.

Kann er das nicht auch vergessen,

wenn es bis dahin

keinen Impfstoff gibt?

Das Weihnachtsgeschäft ist denkbar,

weil das normaler Verkauf ist.

Da können wir Abstand halten.

Wir haben auch in Bayern

Mundschutz angeordnet.

Auf der Wiesn wäre Mundschutz -

wie oft in der Gastronomie -

relativ sinnwidrig.

Man kann auch Hygieneregeln

kaum einhalten,

wenn es um Alkohol geht.

Für andere Bereiche

des Lebensmittelhandels

gibt es Möglichkeiten.

Wir wollen auch

der Gastronomie helfen,

indem wir die Mehrwertsteuer

auf sieben Prozent senken.

Aber solange es keine

klare Situation beim Impfstoff gibt,

wird es schwierig.

Ich kann nur warnen,

es auf die leichte Schulter

zu nehmen.

Mancher glaubt,

die Sache sei vorbei.

Das stimmt nicht.

Kein Oktoberfest also, aber in der

der Bundesliga soll gespielt werden.

Aber ohne Fans.

Sie haben konkret den 9. Mai

als Neustart vorgeschlagen.

Das Bundesinnenministerium ist

strikt gegen einen genauen Termin.

Wird da der sonst so vorsichtige

Markus Söder gnädiger,

weil es um Fußball geht?

Nein, aber die Liga

hat ein Konzept vorgelegt

mit sehr hohen Hygieneanforderungen.

Das Konzept steht natürlich

unter Bewährung.

Das Robert Koch-Institut

muss grünes Licht dazu geben.

Das Bundesinnenministerium

ist weder rechtlich zuständig

noch gesundheitspolitisch.

Das ist Entscheidung der Länder,

also jedes Gesundheitsamt.

Wir brauchen auch die Expertise

des Robert Koch-Instituts.

Es müssen Geisterspiele sein.

Der Personenkreis

muss kontrollierbar sein.

Auch vor den Stadien

darf nichts stattfinden.

Dann kann man darüber nachdenken.

Man kann das Ganze auch

von Spieltag zu Spieltag beobachten.

Die großen Vereine

können es wohl gut einhalten.

Aber auch die kleineren Vereine

müssen das machen können.

Aber der Fußball

könnte viel dazu beitragen,

durch diese Zeit zu kommen.

Für die Spiele

müssten die Mannschaften regelmäßig

getestet werden.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt

Tests nur für medizinischen Fälle.

Warum eine Ausnahmegenehmigung

für Fußballer?

Wir haben viele

neue Test-Strukturen.

Bayern etwa testet im Moment auf

100.000 Einwohner mehr als Südkorea

oder Großbritannien oder Holland.

Aber so viel Kapazitäten

haben Sie doch auch nicht.

Die Kapazitäten sind da.

Wir wollen sie gerade verdoppeln.

Wenn Sie private und öffentliche

Labors zusammenschalten,

entwickeln sich neue Möglichkeiten.

Aber letztlich muss

das Robert Koch-Institut

und der Gesundheitsminister

sein Go geben.

Er hat gesagt,

er hält es für möglich.

Wenn er das für vertretbar hält

und die Gesundheitsämter vor Ort,

würde ich es auf Bewährung wagen.

Natürlich nicht nach dem Motto:

Egal was passiert, es findet statt.

Die Handball-Bundesliga

hat heute entschieden,

die Saison ist zu Ende.

Der derzeit Führende ist Meister.

Im Fußball wäre das der FC Bayern.

Das wäre eine kleine Entschädigung,

auch wenn Ihnen das als Nürnberger

vielleicht schnuppe ist.

Beim Klub würde ich mir wünschen,

dass er aufsteigt.

Das wäre beim Abbruch nicht möglich.

Dass der FC Bayern Meister wird,

finde ich schon ganz gut.

Es geht nicht um Vorteile.

Man muss insgesamt überlegen,

um was es da geht.

Wir könnten zum Beispiel

keine Geister-Wiesn machen.

Beim Fußball wäre das möglich,

weil dort auch das Fernsehen

eine andere Dominanz hat.

Es hat auch in der Akzeptanz

in der Bevölkerung

einen anderen Stellenwert.

Wir sollten das ernsthaft prüfen.

Bemerkenswert ist,

dass Sie mit Armin Laschet

den Vorschlag zum Geisterspielbeginn

gemacht haben.

Mit ihm sind Sie

bei der Lockerungsdiskussion

oft gar nicht der gleichen Meinung.

Wir wurden gefragt,

wie wir uns dazu stellen.

Und ich glaube,

dass es vertretbar ist.

Die Liga besteht

aus den großen Vereinen.

Das ist sehr stark Bayern

und sehr stark NRW.

Es ist keine Entscheidung gefällt,

aber wir müssen uns

dem Thema stellen.

Wir müssen über Dinge reden,

die notwendig sind.

Die Liga hat ein sehr

detailliertes Konzept vorgelegt.

Die haben sich viel Mühe gegeben.

Es lohnt, das zu prüfen.

Es ist nicht sinnvoll,

einen Blankoscheck zu geben.

Aber es ist auch nicht richtig,

es einfach abzulehnen.

Klug wäre,

die Hygienemaßnahmen zu prüfen.

Vielleicht entwickeln wir uns

von Spieltag zu Spieltag.

Und ich hoffe sehr,

dass am Ende der FC Bayern

vorne steht.

Bekommen wir

noch eine Reaktion aus Bayern

auf die Worte der Kanzlerin

von gestern?

Sie sind ja auch

gewissermaßen Orgien-Teilnehmer?

Die Kanzlerin und

der Ministerpräsident von Bayern

denken da ziemlich gleich -

100 Prozent.

Danke, Markus Söder.

Das Gespräch

habe ich am Abend geführt.

Die Debatte um die Bundesliga-Spiele

kommentiert Kristin Becker vom SWR.

Eigentlich wäre heute

Halbfinale gewesen - DFB-Pokal:

Bayern München

gegen Eintracht Frankfurt.

Ich wäre klar für ... egal.

Fußballspiele sind ausgesetzt.

Dass viele Fans sich wünschen,

dass es wieder losgeht,

kann ich verstehen.

Ein bisschen gefühlte Normalität

und ein bisschen Ablenkung

wäre ganz schön.

Dass Politiker und Fußball-Lobbyisten

diese Hoffnung schüren,

ist aber völlig daneben.

Es ginge doch nur um Geisterspiele

und man würde die Fußballer

regelmäßig testen.

So lockt die Deutsche Fußballliga

und kontert Einwände mit dem Hinweis:

Die paar Tests

fielen nicht ins Gewicht.

Die Kapazitäten in den Laboren

seien sowieso nicht ausgeschöpft.

Das ist meiner Meinung nach

völlig falsch gedacht.

Ich habe beim

Robert Koch-Institut nachgefragt:

In Altenheimen

wird nicht systematisch getestet.

Medizinpersonal

wird nicht systematisch getestet.

Kriegen Lehrer nun regelmäßig Tests,

wo die Schulen wieder öffnen?

Darüber sollten wir reden

statt über Tests,

um Fußballspiele zu ermöglichen.

Und wie soll verhindert werden,

dass die Fans nicht trotzdem

zum Stadion kommen?

Für Abstand müsste

die Polizei sorgen.

Die wird übrigens auch nicht

systematisch getestet.

Die Meinung von Kristin Becker.

Noch sind die meisten Schulhöfe

in Deutschland leer.

Sie füllen sich nur spartanisch.

Denn seit dieser Woche

dürfen in einigen Bundesländern

erst Abschlussklassen

und Abiturienten in die Schule.

Jüngere Schüler müssen noch weiter

zu Hause lernen.

Auf ihre Ängste

wird viel zu wenig geschaut.

Jan Koch hat Kinder gefragt,

wie sie mit dem Virus leben.

Corona ist eine Krankheit.

Ich weiß nur,

dass es sehr ansteckend ist.

Es ist anders, dass man zu Hause

bleibt, sich nicht sehen darf,

nirgendwohin geht.

Abstand zu halten,

sich nicht mit anderen zu treffen.

Wir tragen immer Schals

vor der Nase, drehen uns um.

Der Wecker hat am ersten Tag

noch nicht geklingelt.

Meistens habe ich ihn ausgeschaltet

und weitergeschlafen.

Ich hab trotzdem um zehn vor acht

Schulanfang - über Zoom.

Zu Hause hat man mehr Stille,

alle Klassenkameraden

sprechen sehr viel.

In der Schule

kann ich 'ne Lehrerin fragen.

Das kann ich jetzt nicht mehr -

ich muss selbstständig arbeiten.

Ich vermisse meine Kumpels.

Die Pausen,

weil wir da meisten am Schultor ...

Da spielen wir Verstecken,

das fehlt mir.

Manchmal gehen wir bei Oma lang

und klingeln.

Wir bewegen uns

und sie sitzt an der Tür.

Wenn ich an sie denke,

bin ich schon traurig.

Ich hab richtigen Respekt,

dass sie das kriegen ...

Ich wünsche,

dass es bald vorbei ist.

Dass man Impfmittel findet.

Mit meinen Freunden spielen

und mit Oma und Opa

schön Weihnachten feiern.

Für diejenigen,

die jetzt ihr Abitur machen müssen,

sind das entscheidende Tage.

In einer Zeit,

in der sich die Politik schwertut,

Entscheidungen für alle zu treffen.

Anna Mundt hat nachgefragt,

wie sich die Abiturienten fühlen.

Lernen auf neun Quadratmetern: Learning on nine square meters:

Allein, ohne direkten Austausch Alone, without direct exchange

mit Lehrern oder Klassenkameraden. with teachers or classmates.

Stattdessen mit der Sorge vor Corona. Instead, worry about Corona.

Dass sein Jahrgang unter That his year under

diesen Umständen Abi machen muss, in these circumstances,

findet Jonas Buchhorn ungerecht.

Sein gewohntes Verhaltensmuster

hat man komplett verlassen.

Es war 'ne Umstellung,

dass man nur zu Hause ist.

Währenddessen auf so was Wichtiges

wie ein Abitur sich vorzubereiten,

ist nicht so leicht.

Wir legen los.

Sie versucht, Jonas

und seine Mitschüler zu schützen:

Sabine Segelken

organisiert die Abiturprüfungen

an der Hamburger Ida Ehre Schule.

Sie muss

alle Sicherheitsmaßnahmen umsetzen.

Maximal zehn Schüler

dürfen in einem Raum sitzen.

Besonders gefährdete

werden abgeschottet.

Wenn die Schüler

jeweils an der Wand sitzen,

haben wir dazwischen acht Meter.

'ne Lehrkraft,

die hier mal durch muss,

kann das tun -

ohne Gefahr für Schüler oder Lehrer.

Abitur schreiben

in Zeiten von Corona.

Auch Elternvertreter sind skeptisch.

Wir wissen alle,

wie schwierig es ist,

'ne Prüfung abzulegen.

Jetzt muss man sich

an viele Regeln halten,

die vorher nicht da waren.

Sollten die Ergebnisse deutlich

schlechter oder besser sein,

müsse man sie überprüfen,

so der Lehrerverband.

Sollte es Gerechtigkeitsunterschiede

geben zu Vorgänger-Jahrgängen,

müsste man sich das

noch mal anschauen.

Ich bin mir ziemlich sicher:

Es wird ähnlich ausfallen

wie in den letzten Jahren.

Der Tag der ersten Prüfung -

im Fach PWG:

Politik, Wirtschaft, Geschichte.

Seit 13 Jahren

macht Sabine Segelken das,

nun zum letzten Mal

vor dem Ruhestand.

Hier ist alles klar.

Ich gehe rüber in den Neubau.

Die Lage ist prima.

Wir haben noch nie so gut geplant.

Ein Restrisiko bleibt -

der Abstand zwischen den Schülern.

Das ist schon

ein bisschen zu knapp.

Ja, das ist Übungssache.

Beim Warten halten sich die Schüler

an die Regeln.

Doch das ist nicht immer einfach.

Bisschen Abstand.

Jonas hat ausreichend Platz

am Eingang.

Sorry, bin spät dran.

Vier Stunden dauert die Klausur.

Jonas Buchhorn ist danach zufrieden.

Ich glaube, man wäre noch

selbstsicherer gewesen ohne Corona.

Weil man länger Zeit

in der Schule gehabt hätte

mit Feedback

von Lehrern und Mitschülern.

Für ihn geht es zurück

an den Schreibtisch.

Nach der sportpraktischen Prüfung

morgen

schreibt er am Freitag Englisch.

Die Bundesregierung

plant ein weiteres Gesetzespaket,

um die Corona-Pandemie einzudämmen.

Die Nachrichten mit Jan Hofer.

Guten Abend.

Der Entwurf sieht vor,

die Tests massiv auszuweiten -

auf bis zu 4,5 Millionen pro Woche.

Auch prophylaktische Tests

sind vorgesehen.

Bei der Auswertung sollen Labore

von Tierärzten helfen.

Zudem soll es

strengere Meldepflichten geben

bei Verdachts- und Krankheitsfällen.

Immer mehr Bundesländer

beschließen eine Maskenpflicht

in Geschäften

oder dem öffentlichen Nahverkehr.

In den USA dauern die Proteste

gegen Corona-Schutzmaßnahmen an.

Demonstranten forderten

in verschiedenen Bundesstaaten erneut

eine Rücknahme

der Ausgangsbeschränkungen.

Bestärkt wurden sie

von US-Präsident Trump.

Er kündigte an,

wegen der Corona-Krise vorläufig

die Einwanderung zu stoppen.

Die Opposition sieht das als Versuch,

von seinen Versäumnissen abzulenken.

Das Verteidigungsministerium will

die Tornado-Flotte der Luftwaffe

mit Eurofightern und F-18

Kampffliegern von Boeing ersetzen.

Ministerin Kramp-Karrenbauer

informierte heute den Bundestag.

93 Eurofighter sowie 45 F-18

sollten beschafft werden.

Letztere können

mit Atomwaffen bestückt werden.

SPD und Opposition

lehnen die Pläne ab.

FDP und Grüne sagten, die Ministerin

übergehe den Bundestag,

da sie bereits ein Kaufinteresse

signalisiert habe.

Gestern rutschte der Preis für Öl

der US-Sorte WTI

erstmals in seiner Geschichte

ins Minus.

Auch europäisches Rohöl

geriet in einen Abwärtsstrudel.

Da dieses für den deutschen Markt

nicht entscheidend ist,

wird nicht erwartet, dass sich das

bei uns an Tankstellen auswirkt.

Trotz Drosselung

wird noch immer mehr Öl gefördert

als nachgefragt wird.

Daher verfällt der Ölpreis.

Dann kam ein Termingeschäft hinzu.

Zwei Parteien verabreden,

dass eine eine bestimmte Menge Öl

zu einem festen Preis

an einem bestimmten Termin liefert.

Die andere Partei verpflichtet sich,

diese Menge abzunehmen.

Weil aber gerade niemand Öl braucht,

haben Abnehmer

ihre Kontrakte schnell abgestoßen -

auch wenn sie drauflegen mussten.

Kostenloses Benzin und Diesel

wird es aber nicht geben.

Dafür sorgen

Beschaffungs- und Lagerkosten

und der Steueranteil des Staates.

Es gibt einen neumodischen Begriff.

Zuerst benutzte ihn

der österreichische Kanzler

und nun der deutsche Vizekanzler -

die neue Normalität.

Darin steckt etwas Unheimliches:

Dass das, was wir gerade tun müssen

und worauf wir verzichten,

so bleiben könnte -

auf eine gefühlt sehr lange Zeit.

Das Virus und wir -

die Gesundheit und die Wirtschaft:

Mit diesem Nebeneinander

werden wir uns arrangieren müssen.

Wenn wir wissen wollen,

wie es aussieht,

wenn eine Epidemie

den Takt des Arbeitslebens vorgibt:

Dann lohnt ein Blick in das Land,

das Corona vielleicht im Griff,

aber noch nicht überstanden hat.

Daniel Satra berichtet aus Peking,

wo viele Unternehmen wieder

normal - neu normal - arbeiten.

Von diesem Pekinger Büroturm aus

wollen sie Welt verändern.

Oben im 33. Stock.

Wer zur Arbeit kommt,

wird erst mal gebremst -

wie Marketingchef Ge Qi.

Kleidung und Schuhe desinfizieren,

Fieber messen.

Das Gerät erkennt

mit Gesichtserkennung,

ob Ge Qi hier wirklich arbeitet.

Diese Kontrollen verordnete sich

das Roboter-Unternehmen selbst.

Es gibt auch Corona-Regeln

der Stadt Peking,

damit alle 300 Mitarbeiter

herkommen dürfen.

Jeder muss

einen Meter Abstand halten.

Wir müssen pro Mitarbeiter

2,5 Quadratmeter Fläche nachweisen,

dann können alle ins Büro kommen.

Wir vermeiden persönliche Kontakte,

sprechen online.

Persönlicher Kontakt ist nachrangig,

das hat unser Leben verändert.

Weniger Gruppenmeetings.

Für ihre Roboter

ergaben sich mehr Krisen-Aufgaben.

Dieses tanzende Modell schickten sie

nach Wuhan in eine Klinik,

um Patienten aufzumuntern.

Andere Modelle transportieren

Medikamente oder Essen

auf Stationen mit Infizierten.

Andere reinigen und desinfizieren.

Wuhan, das Epizentrum

der chinesischen Corona-Krise:

Auch hier läuft vielerorts

die Produktion wieder.

Autobauer Honda

war elf Wochen geschlossen.

Nun Maskenpflicht,

Abstand, Kantine zu.

Der Elektronik-Konzern Foxconn

produziert iPhones

mit 800.000 Mitarbeitern

an mehr als 20 Standorten in China.

Im Konzern-Fernsehen die neue Welt:

Fieber messen zweimal täglich,

jeder mit Maske.

In der Kantine Trennwände

und QR-Code scannen:

Die Konzern-App speichert,

wer wo und wann gegessen hat.

Total überwacht als neue Normalität.

Beobachter sehen Chinas

neue Wirtschaftswirklichkeit

langfristig skeptisch:

Wir werden bald eine fast normale

Wirtschaftsaktivität sehen.

Aber wir erwarten eine zweite

Infektionswelle im vierten Quartal.

Wenn das passiert,

ist es wie zu Jahresbeginn:

Die Wirtschaft wird gestoppt.

Im 33. Stock hofft die Roboter-Firma

auf mehr Reisefreiheit,

damit die Standorte in China und

den USA normal kooperieren können.

Wir hoffen,

dass sich von Tag zu Tag

Menschen und Waren

wieder freier bewegen können.

Das wird der Wirtschaft

zur Normalität verhelfen.

Wir hoffen,

die Regierung kümmert sich darum,

damit die Geschäfte in Gang kommen.

In einem sicheren Umfeld,

aber die Geschäfte müssen laufen.

Etwas Normalität hier oben.

Draußen bleiben viele Unwägbarkeiten

für Unternehmen in China.

Die Sonne macht Laune,

aber Landwirte schauen verzweifelt

auf den trockenen Acker.

Claudia, ist denn Regen in Sicht?

Nein, das ist das Problem.

Am Samstag

kann es einzelne Schauer geben,

mehr ist nicht in Sicht.

Aber heute Nacht

kann man viele Sternschnuppen sehen.

Wir schauen schon lange

auf diesen Sternschnuppen-Regen.

Übermorgen ist Neumond.

Morgen gibt es einige Wolken

im Süden und im Nordosten.

Aber es bleibt trocken.

Die nächsten Tage

ändert sich nichts.

Der langersehnte Regen kommt nicht.

Es bleibt warm.

Das war's von uns.

Hier folgt eine Dokumentation

über die Geschichte der Charite.

Um 0.30 Uhr

sehen Sie das nachtmagazin.

Wir sind morgen wieder für Sie da.

Bis dahin. Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2020