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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 31.03.2020 17:00 Uhr - Neuunfektionen in der Türkei

Sendung: tagesschau 31.03.2020 17:00 Uhr - Neuunfektionen in der Türkei

Themen der Sendung: Robert-Koch-Institut veröffentlicht aktuelle Zahlen zu Infizierten, Corona-Pandemie: Diskussion über Schutzmaskenpflicht, Projekt im Kreis Heinsberg: Forscher der Uni Bonn befassen sich mit Ausbreitung von Coronavirus, Arbeitsmarkt in der Corona-Krise: Hunderttausende Betriebe beantragen Kurzarbeit, Zahl der Neuunfektionen in der Türkei steigt rasant an, Die Börse, Spielpause der Fußball-Bundesliga vorerst bis zum 30. April verlängert, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag,

willkommen zur tagesschau.

Vergleicht man die Zahl

der Corona-Toten weltweit,

fällt die niedrige Sterberate

in Deutschland auf.

Das werde nicht so bleiben, kündigte

heute das Robert Koch-Institut an.

Denn es gebe mittlerweile

vermehrt Infektionen

in Pflege- und Altenheimen.

Laut RKI-Statistik

gibt es in Deutschland

fast 62.000 gemeldete Infizierte.

Es ist die erste Pressekonferenz

des Robert Koch-Instituts

seit sechs Tagen.

Einen Durchbruch hat RKI-Präsident

Lothar Wieler nicht zu verkünden.

Die Zahl der Neuinfektionen

ist weiter hoch.

Die Pandemie werde

noch Monate weitergehen, aber:

Mein Optimismus ist noch da -

und ich denke, er ist begründet.

Lassen Sie uns warten,

bis wir handfeste Zahlen haben.

Ich gehe davon aus,

dass wir bis Ostern sehen werden,

wie der Trend ist.

Bis dahin müsse man

die Anti-Corona-Strategie fortführen:

Behandlungskapazitäten erhöhen,

Alte und chronisch Kranke schützen,

Ausbreitung des Virus eindämmen.

Dabei richtet sich der Blick

auch nach Südkorea.

Die Nutzung von Handydaten

habe dazu beigetragen,

die Zahl der Ansteckungen

dort zu senken.

Auch in Deutschland werden

entsprechende Apps entwickelt.

Der Datenschutzbeauftragte

formuliert Grundbedingungen:

Das fängt bei der Freiwilligkeit an.

Aber auch das Design,

die Architektur dieser Lösung

muss datenschutzfreundlich sein.

Man kann Daten

lokal auf den Geräten halten.

Dass für den Fall,

dass keine Infektion vorliegt,

nirgendwo zentral gespeichert wird.

Kritik an der Nutzung von Handydaten

kam von FDP, Linken und Grünen -

aber auch aus der SPD.

Inzwischen signalisieren

die SPD-Justizministerin

und Vize-Kanzler Scholz

Unterstützung.

Wenn das so gelingt,

wie es uns signalisiert wird,

wäre das ein großer Fortschritt.

Wir würden modernste Technik

im großen Stil einsetzen können.

Möglicherweise mit einem Konsens

von fast 100 % der Bürger.

Besser ginge es nicht.

Voraussetzung wäre,

dass die Bürger eine App

freiwillig aufs Handy laden.

Ein möglicher Weg,

um die Corona-Einschränkungen

absehbar zu reduzieren.

Menschen, die Schutzmasken tragen -

in der Öffentlichkeit sieht man

immer mehr von ihnen.

Ob der Mund- und Nasenschutz

ein gutes Mittel im Kampf

gegen das Coronavirus ist,

darüber gibt es eine Diskussion.

Die WHO sieht keinen Nutzen in einer

allgemeinen Schutzmasken-Pflicht.

Andere Wissenschaftler glauben,

dass sie geeignet ist,

die Ausbreitung des Virus

zu verlangsamen.

Hanau heute Mittag.

Manche Menschen

sind mit Masken unterwegs.

Der Oberbürgermeister will,

dass alle Menschen in seiner Stadt

sie ab heute tragen.

Wir sehen die Notwendigkeit.

Wir sehen steigende Zahlen –

wie im Rest der Republik auch.

Wenn wir sagen,

es muss alles getan werden –

auch wenn der letzte Beweis

noch nicht erbracht ist:

Dann müssen wir

uns daran beteiligen.

Überall im Land

werden einfache Masken genäht,

wie hier am Theater in Koblenz.

Die Feuerwehr verteilt sie.

Fachleute sagen:

Tragen sollten diese Masken

vor allem Menschen,

die möglicherweise krank sind.

Das ist ein Schutz des anderen,

kein Selbstschutz.

Man kann damit aber

zusätzlich Sicherheit erzeugen.

Wo es immer geht:

Abstand einhalten und Hände waschen.

Das muss bestehen bleiben.

Drängendstes Problem sei,

professionelle Masken zu besorgen,

wie sie in Krankenhäusern

gebraucht werden.

Am Wochenende kam eine Lieferung

aus China in Frankfurt an.

Das reiche nicht.

Viele Krankenhäuser

fahren schon auf Sicht,

auf ein oder zwei Tage -

die Vorräte gehen zu Ende.

Glück hat, wer eine Spende bekommt -

wie die Stadt Frankfurt.

Die Deutsche Bank hatte von

der letzten SARS-Krise noch Masken,

die sie Feuerwehr und Polizei

überlässt.

Wir müssen eine nationale

Notfallproduktion bekommen.

Die den Praxen,

Krankenhäusern und Altersheimen

einen Vorrat liefert.

Von einer Maskenpflicht

in der Öffentlichkeit

halten die meisten Politiker

und Fachleute wenig.

In NRW sind nach jetzigem Stand

gut 15.000 Infektionen

mit dem Coronavirus nachgewiesen,

fast 1300 davon im Kreis Heinsberg.

Nur in Köln gibt es mehr Infizierte.

In Heinsberg könnte

eine Karnevalsveranstaltung

für die schnelle Ausbreitung

gesorgt haben.

Deshalb suchten sich Forscher

der Uni Bonn diese Region aus,

um die Verbreitung

des Virus nachzuverfolgen.

Der Kreis Heinsberg ist von Corona

besonders betroffen.

Und er ist zwei Wochen länger

mit dem Ausbruch des Virus

beschäftigt als Deutschlands Rest.

Die Hoffnung:

Ausgehend von hier könnte man

der Politik Fakten liefern,

wie man mit dem Virus

besser umgehen könnte.

Wir sind nicht nur diejenigen,

die im Fokus standen für die Frage:

Wo ist es besonders schlimm?

Vielleicht stehen wir

auch im Fokus bei der Frage:

Wo geht man besonders gut damit um?

Die Anzahl Infizierter,

die in Krankenhäuser gebracht werden,

stagniert dort.

Getroffene Maßnahmen,

wie eine schnelle Schließung

von Kita und Schulen,

waren offenbar erfolgreich.

Von 1000 repräsentativen Bewohnern

werden

Speichel- und Blutproben genommen.

Und Fragebögen verteilt,

z.B. zu ihrem Alltagsverhalten.

Die Studie wird

im Ort Gangelt gemacht.

Mitte Februar begann dort alles

bei einer Karnevalssitzung.

Was ist dort, was es sonst

im normalen Leben nicht gibt?

Können wir daraus

Handlungsanweisungen ablesen?

Helfen die vielleicht,

Ausgangsbeschränkungen

ein wenig zu reduzieren?

Ziel der Studie soll es auch sein,

die Dunkelziffer

von Infizierten herauszufinden.

Und Antworten

auf Alltagsfragen zu liefern.

Darf ich mein Handy

nicht mehr weitergeben?

Welche Türklinken darf ich anfassen?

Oder:

Was muss ich alles desinfizieren?

Die Ergebnisse der Studie sollen

für ganz Deutschland relevant sein.

Ab nächster Woche

könnten sie vorliegen.

Corona hat auch den Alltag

der Arbeitsagentur

durcheinander gewirbelt.

In den vergangenen Wochen gingen

470.000 Anträge auf Kurzarbeit ein.

Arbeitsminister Heil sagte,

man könne nicht jeden

einzelnen Arbeitsplatz schützen.

Die Arbeitslosigkeit

werde auch steigen.

Dennoch zeigte er sich optimistisch:

Die Bundesagentur für Arbeit

habe milliardenschwere Rücklagen.

Die Filialen des Reiseunternehmens

Wörlitz in Berlin sind dicht.

90 % der 200 Mitarbeiter mussten

in Kurzarbeit geschickt werden.

Das Unternehmen braucht

nicht nur das Kurzarbeitergeld,

sondern auch staatliche Darlehen.

Wir brauchen dieses Geld,

um eine Chance zu haben,

die nächsten Wochen zu überstehen.

Lufthansa und TUI haben ebenfalls

Kurzarbeit angemeldet.

Insgesamt

wurden 470.000 Anträge gestellt.

Wie viele Menschen Kurzarbeitergeld

in Anspruch nehmen werden,

lässt sich nicht abschätzen.

Wir gehen davon aus,

dass es mehr werden als 2008/9.

Die Höchstmarke lag da

bei 1,4 Mio. Menschen.

Insgesamt sei damit zu rechnen,

dass die Arbeitslosigkeit

wieder steigen werde.

Der Vorsitzende

der Bundesagentur für Arbeit betont,

dass genügend Geld vorhanden sei.

Wir haben überplanmäßige Ausgaben

in Höhe von 10 Mrd. beantragt.

Damit sind wir in diesem Jahr

langfristig zahlungsfähig.

Der Gewerkschaftsbund kritisiert,

dass das Kurzarbeitergeld

für viele Menschen zu wenig sei.

Dass Menschen nur noch

60 % ihres Einkommens erhalten,

werden sie nicht verkraften.

Sie müssen ihre Mieten bezahlen,

sie haben laufende Kosten.

Kredite müssen bedient werden.

Wir wollen doch verhindern,

dass diese Menschen auch noch

Grundsicherung beantragen müssen.

Um die Anträge zu bearbeiten, werden

in der Bundesanstalt für Arbeit

4500 Mitarbeiter

Kurzarbeit abrechnen.

Bisher waren es 800.

Menschenleere Straßen in Istanbul.

Lange sah es so aus,

als sei die Türkei von der

Corona-Pandemie verschont geblieben.

Die offiziellen Zahlen

waren vergleichsweise niedrig.

Kritiker befürchteten aber früh,

dass das eher an fehlenden Tests

als an tatsächlichen Infektionen lag.

Die Bevölkerung ist verunsichert

und zieht sich

aus dem öffentlichen Leben zurück.

Die Haupteinkaufsstraße Istiklal

in Istanbul.

Sonst flanieren hier Tausende.

Die Türkei hat Schulen, Restaurants,

Moscheen und Teehäuser geschlossen,

aber keine Ausgangssperre verhängt.

Nach Aufrufen der Regierung

bleiben viele freiwillig zu Hause.

Der Dienstleistungssektor entspricht

etwa 40 % der türkischen Wirtschaft.

Viele Unternehmer mussten schließen,

Einnahmen und Gehälter fallen aus.

Gestern erklärt

der türkische Staatspräsident,

man helfe anderen Ländern

mit medizinischer Ausrüstung.

Zugleich fordert er

von seinen Landsleuten,

Geld auf ein Spendenkonto

zu überweisen.

Ich habe die Hilfskampagne

mit der Spende von

sieben Monatsgehältern initiiert.

Seine sieben Gehälter

entsprechen knapp 80.000 Euro.

Kurz darauf entzündet sich

in den sozialen Medien

eine Debatte über den

finanziellen Zustand des Staates.

Die Opposition ist alarmiert.

Ich hoffe, man erkennt jetzt,

dass unser Land für solche Fälle

Geld zur Seite legen muss.

Es darf nicht für die Rettung

von Bauunternehmern ausgeben werden.

Die türkische Ärztevereinigung

fordert mehr Transparenz.

Denn der Staat veröffentlicht nicht,

in welchen Provinzen und Bezirken

positiv getestet wurde.

Die Informationen

müssten viel umfangreicher sein.

Man müsste Wissenschaftlern

und Gesundheitsbehörden

die Informationen geben,

die sie für ihre Arbeit benötigen.

Die Gesellschaft

müsste besser aufgeklärt werden.

Verbreiten lässt der Palast

diese Bilder.

Erdogan hört einem Muezzin zu.

Dazu heißt es, man hoffe,

wieder gemeinsam

in Moscheen beten zu können.

Die Europäische Zentralbank möchte,

dass die jährliche Teuerung

bei leicht unter 2 % liegt.

Die aktuelle Inflationsrate

fiel aber im Euroraum

auf nur noch 0,7 %.

Klaus-Rainer Jackisch,

was ist Grund für dieses Abrutschen?

Auch das ist eine Folge

der Corona-Pandemie.

Die hat zu Ausgangssperren geführt.

Viele Geschäfte sind geschlossen.

Dadurch wird weniger konsumiert.

Die Preise werden so gedrückt.

Besonders stark

trifft das den Energiesektor.

Diese Entwicklung könnte

zu deflationären Tendenzen führen.

Dann wäre auch

eine Euro-Krise nicht weit.

Die Anlieger haben nervös reagiert.

Der DAX hat eingebüßt:

Die Nervosität

ist aber deutlich gestiegen.

Der Ball ruht,

und das auch weiterhin.

Die 36 Profi-Vereine entschieden,

dass die Unterbrechung

des Spielbetriebs

bis 30. April verlängert wird.

Und danach?

Der Chef der DFL sagte,

es sei unrealistisch,

dass man vor Ende der Saison

vor vollen Stadien spielen werde.

Ungewisse Zeiten

für die Deutsche Fußball Liga.

Seit dem 12. März

ruht der Spielbetrieb.

Alle 36 Vertreter

der Erst- und Zweitligaklubs

einigten sich darauf:

Diese Maßnahme werde mindestens

bis Ende April Bestand haben.

Die Klubs folgten einstimmig

der Empfehlung des Präsidiums,

dass der Spielbetrieb bis mindestens

zum 30.04. ausgesetzt bleibt.

Und bis zum 05.04. sollte das

Mannschaftstraining unterbleiben,

um die Maßnahmen der Bundesregierung

zu unterstützen.

Die Hoffnung,

dass ab Mai vor leeren Rängen

wieder gespielt werden kann.

Bei einem Abbruch der Saison

droht ein Verlust von 750 Mio. Euro.

Ein Großteil davon

Einnahmen aus TV-Geldern.

Zudem laufen im Sommer

viele Verträge aus.

Deshalb soll die Spielzeit

spätestens zum 30. Juni beendet sein.

Es kann unter gewissen Bedingungen

möglich sein,

eine Situation

in den Juli hinein zu verlängern.

Irgendwann hat aber auch

eine neue Saison zu beginnen.

Da gibt es auch Fragen:

Wer steigt ab, wer steigt auf?

Der Ball muss schnellstmöglich

wieder rollen.

ARD extra 20.15 Uhr in DGS

auf tagesschau24.

Die Wetteraussichten:

Mittwoch im Süden

und der Mitte sonnig.

Im Norden stark bewölkt

mit etwas Regen.

Das war die tagesschau um fünf.

Hier folgt "Brisant", um 20 Uhr

kommt die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 31.03.2020 17:00 Uhr - Neuunfektionen in der Türkei 放送:tagesschau 31.03.2020 17:00 - トルコの新感染症 Transmisja: tagesschau 31.03.2020 17:00 - Nowe infekcje w Turcji Transmissão: tagesschau 31.03.2020 17:00 - Novas infeções na Turquia Yayın: tagesschau 31.03.2020 17:00 - Türkiye'de yeni enfeksiyonlar

Themen der Sendung: Robert-Koch-Institut veröffentlicht aktuelle Zahlen zu Infizierten, Corona-Pandemie: Diskussion über Schutzmaskenpflicht, Projekt im Kreis Heinsberg: Forscher der Uni Bonn befassen sich mit Ausbreitung von Coronavirus, Arbeitsmarkt in der Corona-Krise: Hunderttausende Betriebe beantragen Kurzarbeit, Zahl der Neuunfektionen in der Türkei steigt rasant an, Die Börse, Spielpause der Fußball-Bundesliga vorerst bis zum 30. April verlängert, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag,

willkommen zur tagesschau.

Vergleicht man die Zahl

der Corona-Toten weltweit,

fällt die niedrige Sterberate cae la baja tasa de mortalidad

in Deutschland auf.

Das werde nicht so bleiben, kündigte No se quedará así, anunció

heute das Robert Koch-Institut an.

Denn es gebe mittlerweile Porque ahora hay

vermehrt Infektionen

in Pflege- und Altenheimen.

Laut RKI-Statistik

gibt es in Deutschland

fast 62.000 gemeldete Infizierte.

Es ist die erste Pressekonferenz

des Robert Koch-Instituts

seit sechs Tagen.

Einen Durchbruch hat RKI-Präsident

Lothar Wieler nicht zu verkünden.

Die Zahl der Neuinfektionen

ist weiter hoch.

Die Pandemie werde

noch Monate weitergehen, aber:

Mein Optimismus ist noch da -

und ich denke, er ist begründet.

Lassen Sie uns warten,

bis wir handfeste Zahlen haben.

Ich gehe davon aus,

dass wir bis Ostern sehen werden,

wie der Trend ist.

Bis dahin müsse man

die Anti-Corona-Strategie fortführen:

Behandlungskapazitäten erhöhen,

Alte und chronisch Kranke schützen,

Ausbreitung des Virus eindämmen.

Dabei richtet sich der Blick

auch nach Südkorea.

Die Nutzung von Handydaten

habe dazu beigetragen,

die Zahl der Ansteckungen

dort zu senken.

Auch in Deutschland werden

entsprechende Apps entwickelt.

Der Datenschutzbeauftragte

formuliert Grundbedingungen:

Das fängt bei der Freiwilligkeit an.

Aber auch das Design,

die Architektur dieser Lösung

muss datenschutzfreundlich sein.

Man kann Daten

lokal auf den Geräten halten.

Dass für den Fall,

dass keine Infektion vorliegt,

nirgendwo zentral gespeichert wird.

Kritik an der Nutzung von Handydaten

kam von FDP, Linken und Grünen -

aber auch aus der SPD.

Inzwischen signalisieren

die SPD-Justizministerin

und Vize-Kanzler Scholz

Unterstützung.

Wenn das so gelingt,

wie es uns signalisiert wird,

wäre das ein großer Fortschritt.

Wir würden modernste Technik

im großen Stil einsetzen können.

Möglicherweise mit einem Konsens

von fast 100 % der Bürger.

Besser ginge es nicht.

Voraussetzung wäre,

dass die Bürger eine App

freiwillig aufs Handy laden.

Ein möglicher Weg,

um die Corona-Einschränkungen

absehbar zu reduzieren.

Menschen, die Schutzmasken tragen -

in der Öffentlichkeit sieht man

immer mehr von ihnen.

Ob der Mund- und Nasenschutz

ein gutes Mittel im Kampf

gegen das Coronavirus ist,

darüber gibt es eine Diskussion.

Die WHO sieht keinen Nutzen in einer

allgemeinen Schutzmasken-Pflicht.

Andere Wissenschaftler glauben,

dass sie geeignet ist,

die Ausbreitung des Virus

zu verlangsamen.

Hanau heute Mittag.

Manche Menschen

sind mit Masken unterwegs.

Der Oberbürgermeister will,

dass alle Menschen in seiner Stadt

sie ab heute tragen.

Wir sehen die Notwendigkeit.

Wir sehen steigende Zahlen –

wie im Rest der Republik auch.

Wenn wir sagen,

es muss alles getan werden –

auch wenn der letzte Beweis

noch nicht erbracht ist:

Dann müssen wir

uns daran beteiligen.

Überall im Land

werden einfache Masken genäht,

wie hier am Theater in Koblenz.

Die Feuerwehr verteilt sie.

Fachleute sagen:

Tragen sollten diese Masken

vor allem Menschen,

die möglicherweise krank sind.

Das ist ein Schutz des anderen,

kein Selbstschutz.

Man kann damit aber

zusätzlich Sicherheit erzeugen.

Wo es immer geht:

Abstand einhalten und Hände waschen.

Das muss bestehen bleiben.

Drängendstes Problem sei,

professionelle Masken zu besorgen,

wie sie in Krankenhäusern

gebraucht werden.

Am Wochenende kam eine Lieferung

aus China in Frankfurt an.

Das reiche nicht.

Viele Krankenhäuser

fahren schon auf Sicht,

auf ein oder zwei Tage -

die Vorräte gehen zu Ende.

Glück hat, wer eine Spende bekommt -

wie die Stadt Frankfurt.

Die Deutsche Bank hatte von

der letzten SARS-Krise noch Masken,

die sie Feuerwehr und Polizei

überlässt.

Wir müssen eine nationale

Notfallproduktion bekommen.

Die den Praxen,

Krankenhäusern und Altersheimen

einen Vorrat liefert.

Von einer Maskenpflicht

in der Öffentlichkeit

halten die meisten Politiker

und Fachleute wenig.

In NRW sind nach jetzigem Stand

gut 15.000 Infektionen

mit dem Coronavirus nachgewiesen,

fast 1300 davon im Kreis Heinsberg.

Nur in Köln gibt es mehr Infizierte.

In Heinsberg könnte

eine Karnevalsveranstaltung

für die schnelle Ausbreitung

gesorgt haben.

Deshalb suchten sich Forscher

der Uni Bonn diese Region aus,

um die Verbreitung

des Virus nachzuverfolgen.

Der Kreis Heinsberg ist von Corona

besonders betroffen.

Und er ist zwei Wochen länger

mit dem Ausbruch des Virus

beschäftigt als Deutschlands Rest.

Die Hoffnung:

Ausgehend von hier könnte man

der Politik Fakten liefern,

wie man mit dem Virus

besser umgehen könnte.

Wir sind nicht nur diejenigen,

die im Fokus standen für die Frage:

Wo ist es besonders schlimm?

Vielleicht stehen wir

auch im Fokus bei der Frage:

Wo geht man besonders gut damit um?

Die Anzahl Infizierter,

die in Krankenhäuser gebracht werden,

stagniert dort.

Getroffene Maßnahmen,

wie eine schnelle Schließung

von Kita und Schulen,

waren offenbar erfolgreich.

Von 1000 repräsentativen Bewohnern

werden

Speichel- und Blutproben genommen.

Und Fragebögen verteilt,

z.B. zu ihrem Alltagsverhalten.

Die Studie wird

im Ort Gangelt gemacht.

Mitte Februar begann dort alles

bei einer Karnevalssitzung.

Was ist dort, was es sonst

im normalen Leben nicht gibt?

Können wir daraus

Handlungsanweisungen ablesen?

Helfen die vielleicht,

Ausgangsbeschränkungen

ein wenig zu reduzieren?

Ziel der Studie soll es auch sein,

die Dunkelziffer

von Infizierten herauszufinden.

Und Antworten

auf Alltagsfragen zu liefern.

Darf ich mein Handy

nicht mehr weitergeben?

Welche Türklinken darf ich anfassen?

Oder:

Was muss ich alles desinfizieren?

Die Ergebnisse der Studie sollen

für ganz Deutschland relevant sein.

Ab nächster Woche

könnten sie vorliegen.

Corona hat auch den Alltag

der Arbeitsagentur

durcheinander gewirbelt.

In den vergangenen Wochen gingen

470.000 Anträge auf Kurzarbeit ein.

Arbeitsminister Heil sagte,

man könne nicht jeden

einzelnen Arbeitsplatz schützen.

Die Arbeitslosigkeit

werde auch steigen.

Dennoch zeigte er sich optimistisch:

Die Bundesagentur für Arbeit

habe milliardenschwere Rücklagen.

Die Filialen des Reiseunternehmens

Wörlitz in Berlin sind dicht.

90 % der 200 Mitarbeiter mussten

in Kurzarbeit geschickt werden.

Das Unternehmen braucht

nicht nur das Kurzarbeitergeld,

sondern auch staatliche Darlehen.

Wir brauchen dieses Geld,

um eine Chance zu haben,

die nächsten Wochen zu überstehen.

Lufthansa und TUI haben ebenfalls

Kurzarbeit angemeldet.

Insgesamt

wurden 470.000 Anträge gestellt.

Wie viele Menschen Kurzarbeitergeld

in Anspruch nehmen werden,

lässt sich nicht abschätzen.

Wir gehen davon aus,

dass es mehr werden als 2008/9.

Die Höchstmarke lag da

bei 1,4 Mio. Menschen.

Insgesamt sei damit zu rechnen,

dass die Arbeitslosigkeit

wieder steigen werde.

Der Vorsitzende

der Bundesagentur für Arbeit betont,

dass genügend Geld vorhanden sei.

Wir haben überplanmäßige Ausgaben

in Höhe von 10 Mrd. beantragt.

Damit sind wir in diesem Jahr

langfristig zahlungsfähig.

Der Gewerkschaftsbund kritisiert,

dass das Kurzarbeitergeld

für viele Menschen zu wenig sei.

Dass Menschen nur noch

60 % ihres Einkommens erhalten,

werden sie nicht verkraften.

Sie müssen ihre Mieten bezahlen,

sie haben laufende Kosten.

Kredite müssen bedient werden.

Wir wollen doch verhindern,

dass diese Menschen auch noch

Grundsicherung beantragen müssen.

Um die Anträge zu bearbeiten, werden

in der Bundesanstalt für Arbeit

4500 Mitarbeiter

Kurzarbeit abrechnen.

Bisher waren es 800.

Menschenleere Straßen in Istanbul.

Lange sah es so aus,

als sei die Türkei von der

Corona-Pandemie verschont geblieben.

Die offiziellen Zahlen

waren vergleichsweise niedrig.

Kritiker befürchteten aber früh,

dass das eher an fehlenden Tests

als an tatsächlichen Infektionen lag.

Die Bevölkerung ist verunsichert

und zieht sich

aus dem öffentlichen Leben zurück.

Die Haupteinkaufsstraße Istiklal

in Istanbul.

Sonst flanieren hier Tausende.

Die Türkei hat Schulen, Restaurants,

Moscheen und Teehäuser geschlossen,

aber keine Ausgangssperre verhängt.

Nach Aufrufen der Regierung

bleiben viele freiwillig zu Hause.

Der Dienstleistungssektor entspricht

etwa 40 % der türkischen Wirtschaft.

Viele Unternehmer mussten schließen,

Einnahmen und Gehälter fallen aus.

Gestern erklärt

der türkische Staatspräsident,

man helfe anderen Ländern

mit medizinischer Ausrüstung.

Zugleich fordert er

von seinen Landsleuten,

Geld auf ein Spendenkonto

zu überweisen.

Ich habe die Hilfskampagne

mit der Spende von

sieben Monatsgehältern initiiert.

Seine sieben Gehälter

entsprechen knapp 80.000 Euro.

Kurz darauf entzündet sich

in den sozialen Medien

eine Debatte über den

finanziellen Zustand des Staates.

Die Opposition ist alarmiert.

Ich hoffe, man erkennt jetzt,

dass unser Land für solche Fälle

Geld zur Seite legen muss.

Es darf nicht für die Rettung

von Bauunternehmern ausgeben werden.

Die türkische Ärztevereinigung

fordert mehr Transparenz.

Denn der Staat veröffentlicht nicht,

in welchen Provinzen und Bezirken

positiv getestet wurde.

Die Informationen

müssten viel umfangreicher sein.

Man müsste Wissenschaftlern

und Gesundheitsbehörden

die Informationen geben,

die sie für ihre Arbeit benötigen.

Die Gesellschaft

müsste besser aufgeklärt werden.

Verbreiten lässt der Palast

diese Bilder.

Erdogan hört einem Muezzin zu.

Dazu heißt es, man hoffe,

wieder gemeinsam

in Moscheen beten zu können.

Die Europäische Zentralbank möchte,

dass die jährliche Teuerung

bei leicht unter 2 % liegt.

Die aktuelle Inflationsrate

fiel aber im Euroraum

auf nur noch 0,7 %.

Klaus-Rainer Jackisch,

was ist Grund für dieses Abrutschen?

Auch das ist eine Folge

der Corona-Pandemie.

Die hat zu Ausgangssperren geführt.

Viele Geschäfte sind geschlossen.

Dadurch wird weniger konsumiert.

Die Preise werden so gedrückt.

Besonders stark

trifft das den Energiesektor.

Diese Entwicklung könnte

zu deflationären Tendenzen führen.

Dann wäre auch

eine Euro-Krise nicht weit.

Die Anlieger haben nervös reagiert.

Der DAX hat eingebüßt:

Die Nervosität

ist aber deutlich gestiegen.

Der Ball ruht,

und das auch weiterhin.

Die 36 Profi-Vereine entschieden,

dass die Unterbrechung

des Spielbetriebs

bis 30. April verlängert wird.

Und danach?

Der Chef der DFL sagte,

es sei unrealistisch,

dass man vor Ende der Saison

vor vollen Stadien spielen werde.

Ungewisse Zeiten

für die Deutsche Fußball Liga.

Seit dem 12. März

ruht der Spielbetrieb.

Alle 36 Vertreter

der Erst- und Zweitligaklubs

einigten sich darauf:

Diese Maßnahme werde mindestens

bis Ende April Bestand haben.

Die Klubs folgten einstimmig

der Empfehlung des Präsidiums,

dass der Spielbetrieb bis mindestens

zum 30.04. ausgesetzt bleibt.

Und bis zum 05.04. sollte das

Mannschaftstraining unterbleiben,

um die Maßnahmen der Bundesregierung

zu unterstützen.

Die Hoffnung,

dass ab Mai vor leeren Rängen

wieder gespielt werden kann.

Bei einem Abbruch der Saison

droht ein Verlust von 750 Mio. Euro.

Ein Großteil davon

Einnahmen aus TV-Geldern.

Zudem laufen im Sommer

viele Verträge aus.

Deshalb soll die Spielzeit

spätestens zum 30. Juni beendet sein.

Es kann unter gewissen Bedingungen

möglich sein,

eine Situation

in den Juli hinein zu verlängern.

Irgendwann hat aber auch

eine neue Saison zu beginnen.

Da gibt es auch Fragen:

Wer steigt ab, wer steigt auf?

Der Ball muss schnellstmöglich

wieder rollen.

ARD extra 20.15 Uhr in DGS

auf tagesschau24.

Die Wetteraussichten:

Mittwoch im Süden

und der Mitte sonnig.

Im Norden stark bewölkt

mit etwas Regen.

Das war die tagesschau um fünf.

Hier folgt "Brisant", um 20 Uhr

kommt die nächste tagesschau.

Einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020