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2020-2 Video lessons from YouTube, "Das sagen die Studierenden" | Französisch - Italienisch - Spanisch Lehramt stud

"Das sagen die Studierenden" | Französisch - Italienisch - Spanisch Lehramt stud

Also im Grunde genommen, hat sich die Wahl der für mich in Frage kommenden Berufe

in dem Moment eingeschränkt, als ich einen Auslandsaufenthalt in Frankreich absolviert habe,

im Rahmen eines Schüleraustausch-Programms und dort

habe ich dann auch begonnen, Spanisch zusätzlich zu Französisch zu lernen und

insofern kamen eigentlich seit jeher nur zwei Berufe für mich in Frage,

entweder der Dolmetscher oder der Lehrer. Und habe mich dann letzten Endes

für das Lehrerdasein entschieden, um diese soziale Komponente des Umgangs mit Kindern

und Jugendlichen als auch die Leidenschaft für Fremdsprachen miteinander zu vereinen.

Bei mir ist es ähnlich. Ich habe durch Französisch als Schulfach

schon von Anfang an ein Gespür für Sprachen bekommen.

Ich habe auch Spanisch und Latein in der Schule gehabt und war dann

schon in Richtung der Romanischen Sprachen gepolt. Durch meine Arbeits- und Reisezeit

von ungefähr zwei Jahren in Italien ist dann Italienisch in den Vordergrund gerückt

und hier an der Uni habe ich die Möglichkeit, beides zu verknüpfen.

Im Prinzip direkt im Anschluss an meinen Italienaufenthalt habe ich mich entschieden,

Lehrerin für Italienisch zu werden. Dass ich Lehrerin werden wollte,

stand schon ziemlich lange fest, das habe ich als Kind schon entschieden.

Und nach dem ersten Studienjahr war dann die Möglichkeit, noch ein Drittfach zu absolvieren

oder anzustreben und da Französisch in der Liste dieser Möglichkeiten stand

und ich gerne das Schöne mit dem Nützlichen verbinden wollte, habe ich mich dann

auch noch für Französisch als zweite Romanische Sprache entschieden.

Die Entscheidung, Französisch und Spanisch auf Lehramt zu studieren,

fiel bei mir in der Oberstufe, das heißt, als ich meine Lehrer*innen zu diesem Zeitpunkt

nicht nur als Wissensvermittler kennengelernt habe, sondern darüber hinaus auch als Menschen,

die uns Schüler, zum Beispiel auch bei privaten Problemen, immer zu unterstützen wussten,

die uns immer eine Hilfe waren - nicht nur, wenn es um die nächste Klausur ging oder die Abiturprüfung.

Diese Vorbildfunktion hat mich unglaublich inspiriert.

Derart, dass ich auch entschlossen hatte, Lehrer werden zu wollen.

Ich denke, die Voraussetzung, die am wichtigsten ist,

um die Romanischen Sprachen als auch das Lehramt generell zu studieren,

ist auf persönlicher Seite einerseits natürlich die Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen,

aber auch beispielsweise dann später den Kontakt zu Eltern und zu seinen Kollegen nicht zu scheuen.

Und andererseits auf fachlicher Ebene, sich begeistern lassen zu können

für die Vielfalt an Texten, denen man tagtäglich ausgesetzt ist,

das heißt also im Grunde genommen, eine gewisse Gier und Lust auf Lektüre mitzubringen.

Auch dem kann ich mich wieder anschließen: Neugier ist das Wichtigste.

Dass man von Anfang an sagt: Ich möchte das machen, das begeistert mich und

vielleicht auch in Momenten, in denen es ein bisschen schwieriger ist,

also in Klausurzeiten oder bei langwierigen Hausarbeiten, dann nicht den Mut verliert

und auch nicht die Lust verliert. Und der zweite wichtige Punkt

ist auf jeden Fall die Begeisterung für die Sprache und für das Sprechen

und dafür, immer neue Sachen lernen zu wollen.

Mein erster Eindruck vom Studium war, dass ich ein bisschen erschrocken war,

dass auf einmal so viele neue Sachen auf mich zukamen,

die ich gar nicht einkalkuliert hatte im Vorhinein.

Ich hatte prinzipiell an die Sprache an sich gedacht und dann festgestellt, dass sowohl Italienisch

als auch Französisch noch eine ganze Menge mehr sind und dass da viel dazugehört.

Gerade was den Bereich der Sprachwissenschaft betrifft, also die Sprache als System zu betrachten,

aber auch die Kulturwissenschaft und die Vertiefungen auf einzelne Autoren

oder auf einzelne Themengebiete - das war neu.

Mein erster Eindruck vom Studium war einerseits sehr erfreulich,

weil man zunächst erst mal konfrontiert war mit dieser vielen Zeit, die man in das investieren kann,

was einem schon immer Freude bereitet hat und insofern ist auch der Selbststudium-Anteil

während des Studiums sehr hoch, also die Zeit, die man dann beispielsweise in der Bibliothek verbringt,

um sich selbständig mit Texten auseinanderzusetzen.

Die Relation ist ungefähr: Zwei Drittel Selbststudium, ein Drittel Präsenzunterricht.

und natürlich musste man erst einmal lernen, mit dieser Zeit umzugehen, sich zu organisieren,

die Zeit effektiv zu planen, das heißt, das ist auch eine gewisse Verantwortung,

die dahinter steht, aber auch eine unglaubliche Freiheit, die ich sehr zu schätzen weiß.

Und ein zweiter besonders schöner Eindruck war, in dieser impulsiven Großstadt Leipzig

Menschen unterschiedlicher Nationalitäten sprechen zu hören, sei es in der Straßenbahn, auf Märkten.

Weil ich aus dem Dorf komme und ich es gar nicht gewohnt war, dass sich auf ein mal

zwei mir wildfremde Menschen in der Bahn auf Chinesisch unterhalten oder Französisch.

Ja, ein bisschen habe ich das auch schon anklingen lassen.

Was ich nicht erwartet hätte, ist der Aufwand, wie Imanuel auch schon sagte, das Selbststudium,

der hohe Anteil an Zeit, den man eben damit verbringt, sich selbst weiterhin zu informieren,

Sachen vorzubereiten, nachzubereiten und die vielen Stunden in der Bibliothek,

was ich von Anfang an total klasse fand. Wir haben diese wunderschäne Albertina,

diese wunderschöne Bibliothek, in der Lernen einfach unglaublich viel Spaß macht.

Und ich habe das so nicht erwartet, aber von Anfang an zu schätzen gewusst,

dass es jetzt eben dazugehört und dass ich jetzt persönlich entscheiden kann,

wann ich was mache, was ich mache und wo ich auch über den normalen Stoff hinaus etwas mache.

Etwas, was ich so vielleicht nicht erwartet hätte, und auch das hat Isabell eigentlich schon erwähnt,

ist die Tatsache, dass vor allem der Sprachpraxis-Anteil in den Romanischen Sprachen relativ gering ist,

also die Zeit, in der man sich dann tatsächlich mit der

Erweiterungen seiner Fremdsprachenkenntnisse auseinandersetzt.

Das liegt zum einen ganz einfach daran, dass wir als Lehrämtler natürlich neben der

Sprachwissenschaft auch immer noch andere Fachwissenschaften studieren,

wie zum Beispiel die Literatur- und Kulturwissenschaft, oder aber die Bildungswissenschaften.

Andererseits ist aber auch ohnehin in jedem Studium der Romanischen Sprachen

ein obligatorischer Auslandsaufenthalt im Studium mit inbegriffen.

Insofern erwirbt man auch während dieses Auslandsaufenthaltes die essentiellen

Sprachkenntnisse und liest auch ohnehin während des Studiums sehr viele

Fachtexte schon in den entsprechenden Fremdsprachen.

Ich denke, besonders gut am Fanzösisch-Spanisch-Studium in Leipzig gefallen mir vor allem zwei Dinge:

Erstens, dass man in der Wahl der Veranstaltungen, der Seminare und Vorlesungen, die man besucht,

sehr frei ist, d.h. es gibt zwar einen empfohlenen Ablaufplan, wie man das Studium gestalten sollte.

Es hindert einen aber niemand daran, sich auch mal eine Vorlesung z.B. aus der Psychologie anzuschauen.

Eine zweite wichtige Besonderheit ist, dass ich vor allem das Betreuungsverhältnis

seitens der Lehrkräfte sehr zu schätzen weiß, weil ja man sich zwar einerseits

den gegenseitigen Respekt zollt, andererseits aber auch auf einer relativ persönlichen Ebene

miteinander verkehrt und keine Angst haben muss, vom Professor aufgefressen zu werden.

Und ich denke, diese persönliche Ebene ist auch ein ganz wichtiges Qualitätsmerkmal

für das Lehramtsstudium in Leipzig.

Auch da kann ich mich wieder mal anschließen.

Ich denke, für Italienisch kann man das auch noch ein bisschen spezifizieren,

denn gerade die Leute, die Italienisch auf Lehramt in Leipzig studieren,

sind doch recht wenige, ergänzt durch die Leute aus dem Bachelor Romanische Studien.

Und bei uns kann man tatsächlich von einer Art kleinen Familie sprechen.

Wir sind wirklich sehr nah zusammengerückt im Laufe der Semester

und auch das Verhältnis mit unseren Dozenten ist dadurch ein sehr sehr enges,

was dann ergänzt wird durch außeruniversitäre Aktivitäten wie Filmabende oder

verschiedene Lesungen, die dann eben in den jeweiligen Fremdsprachen gehalten werden.

Die typische falsche Vorstellung ist sicherlich immer, wie wir auch schon sagten,

der Anteil der Sprachpraxis, der sowohl von uns als auch von vielen anderen

falsch eingeschätzt wurde und wird, aber im Endeffekt wird sich jeder

Student an der Universität da hineinfinden und die falsche Vorstellung ist dann eigentlich ausgeräumt.

Ich denke auch, dass eine typisch falsche Vorstellung vom Lehramtsstudium die ist,

dass man anfangs vielleicht relativ naiv davon ausgeht, man würde die Zeit in den Seminaren

dazu nutzen, sich möglichst oft vor seinen Kommilitonen zu präsentieren,

Klassenzimmer-Situationen zu erproben und zu lernen, wie genau man dann auch

im späteren Schulkontext zu agieren hat - so ist es nicht.

In dieser Hinsicht bereitet die erste Lehramtsausbildung bis zum Staatsexamen nur bedingt vor.

Dieser Praxisanteil, der spielt dann vor allem im Vorbereitungsdienst, also im Referendariat,

eine wichtige Rolle. Aber nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch in der ersten Lehramtsausbildung

sehr fundierte bildungswissenschaftliche Veranstaltungen, in denen man auch

mit den Grundlagen und Fertigkeiten der Planung von Unterricht

konfrontiert und vertraut gemacht wird.

Es gibt einige Ratschläge, die ich den noch Schüler*innen oder mittlerweile

Abiturient*innen gern auf den Weg geben würde:

Ein erster wichtiger ist vielleicht, nicht unbedingt immer auf die Eltern,

Großeltern oder andere Bekannte zu hören, wenn sie sagen: Ach, du willst Lehrer werden?

Das möchtest du dir also tatsächlich antun? Die Schüler sind doch so schlimm.

Ich glaube, das ist ein Vorurteil, das über den Lehrerberuf kursiert,

denn der Lehrerberuf wird nicht unbedingt anstrengender, sondern einfach anders.

Das heißt, wir werden mit vielfältigen Dingen konfrontiert werden,

zum Beispiel auch dem großen Thema Inklusion, wo es also nicht nur darum geht,

mit physisch oder geistig gesunden Kindern und Jugendlichen umzugehen,

sondern auch mit beeinträchtigten Kindern und insofern sollte man sich davor auf keinen Fall scheuen.

Und ein weiterer wichtiger Ratschlag ist, sich auch während des Selbststudiums,

auch das haben wir ja bereits betont, gezielt zu organisieren, sich einen Plan zu machen

mit Dingen, die man im Jahr innerhalb der Woche erreichen möchte,

weil man sonst immer das Gefühl hat, man könnte hier noch ein bisschen mehr lesen,

und sich da noch ein bisschen mehr auf die Prüfung vorbereiten.

Und ich denke, sich zu organisieren, hilft, um dann am Ende befreit mit Freunden

auch mal ein glas Bier trinken zu gehen.

Dem organisatorischen Anteil kann ich mich auch nur anschließen.

Ich denke, generell ist wichtig, dass man das, was man studiert, auch wirklich machen wollen sollte.

Also das sollte einen selbst begeistern, denn ich denke, als Lehrer kann man nur dann brillieren

und ein wirklich guter Lehrer sein, wenn man das rüberbringt, was einen selber begeistert.

Und fünf Jahre Studium sollten dafür da sein, dass man sowohl ein fundiertes

Grundwissen erwirbt als auch sich selber insoweit immer wieder aktualisiert,

dass man die eigenen Präferenzen dann auch noch didaktisch sinnvoll rüberbringen kann.

Nach dem Lehramtsstudium möchte ich natürlich zuerst als Lehrerin arbeiten

und zwar zunächst sicherlich hier im Referendariat in Sachsen,

dann auch sicherlich in Deutschland an einer oder auch an mehreren Schulen, aber es würde

mich durchaus interessieren, auch als Lehrerin im Ausland tätig zu sein,

entweder an normalen ausländischen Schulen oder an deutschen Schulen im Ausland.

Oder aber auch die Tätigkeit als Fremdsprachenassistentin zur Begleitung

des Unterrichts im Ausland wäre für mich durchaus eine Option.

Dem kann ich mich voll und ganz anschließen und zu ergänzen gäbe es

vielleicht lediglich noch den Hinweis, dass das Lehramtsstudium in den

Romanischen Sprachen vor allem deshalb so unglaublich flexibel ist, weil wir als

Lehramtsstudenten nahezu die gleichen Inhalte studieren wie die Studierenden,

die im Kernfach Romanische Studien immatrikuliert sind.

Und das ermöglicht natürlich auch in gewisser Weise so einen Spielraum,

sich auch mit Inhalten auseinanderzusetzen, die vielleicht weniger etwas mit dem späteren

Lehrerdasein zu tun haben einerseits, andererseits gibt es natürlich auch die Möglichkeit,

sich auch noch dezidiert und konkret mit den Bildungswissenschaften auseinanderzusetzen,

sodass selbst im Lehramtsstudium eine spätere Promotion nicht ausgeschlossen ist.

Aber natürlich möchte auch ich später in erster Linie einmal als Lehrer arbeiten

und wenn vielleicht noch ein paar andere Möglichkeiten bestehen, dann ist das auch schön.


"Das sagen die Studierenden" | Französisch - Italienisch - Spanisch Lehramt stud "What the students say" | French - Italian - Spanish student teacher

Also im Grunde genommen, hat sich die Wahl der für mich in Frage kommenden Berufe So basically, the choice of occupations that come into question for me has become

in dem Moment eingeschränkt, als ich einen Auslandsaufenthalt in Frankreich absolviert habe, restricted at the moment when I was abroad in France,

im Rahmen eines Schüleraustausch-Programms und dort as part of a student exchange program and there

habe ich dann auch begonnen, Spanisch zusätzlich zu Französisch zu lernen und

insofern kamen eigentlich seit jeher nur zwei Berufe für mich in Frage,

entweder der Dolmetscher oder der Lehrer. Und habe mich dann letzten Endes either the interpreter or the teacher. And then in the end I have

für das Lehrerdasein entschieden, um diese soziale Komponente des Umgangs mit Kindern

und Jugendlichen als auch die Leidenschaft für Fremdsprachen miteinander zu vereinen.

Bei mir ist es ähnlich. Ich habe durch Französisch als Schulfach

schon von Anfang an ein Gespür für Sprachen bekommen.

Ich habe auch Spanisch und Latein in der Schule gehabt und war dann

schon in Richtung der Romanischen Sprachen gepolt. Durch meine Arbeits- und Reisezeit

von ungefähr zwei Jahren in Italien ist dann Italienisch in den Vordergrund gerückt

und hier an der Uni habe ich die Möglichkeit, beides zu verknüpfen.

Im Prinzip direkt im Anschluss an meinen Italienaufenthalt habe ich mich entschieden,

Lehrerin für Italienisch zu werden. Dass ich Lehrerin werden wollte,

stand schon ziemlich lange fest, das habe ich als Kind schon entschieden.

Und nach dem ersten Studienjahr war dann die Möglichkeit, noch ein Drittfach zu absolvieren

oder anzustreben und da Französisch in der Liste dieser Möglichkeiten stand

und ich gerne das Schöne mit dem Nützlichen verbinden wollte, habe ich mich dann

auch noch für Französisch als zweite Romanische Sprache entschieden.

Die Entscheidung, Französisch und Spanisch auf Lehramt zu studieren,

fiel bei mir in der Oberstufe, das heißt, als ich meine Lehrer*innen zu diesem Zeitpunkt

nicht nur als Wissensvermittler kennengelernt habe, sondern darüber hinaus auch als Menschen,

die uns Schüler, zum Beispiel auch bei privaten Problemen, immer zu unterstützen wussten,

die uns immer eine Hilfe waren - nicht nur, wenn es um die nächste Klausur ging oder die Abiturprüfung.

Diese Vorbildfunktion hat mich unglaublich inspiriert.

Derart, dass ich auch entschlossen hatte, Lehrer werden zu wollen.

Ich denke, die Voraussetzung, die am wichtigsten ist,

um die Romanischen Sprachen als auch das Lehramt generell zu studieren,

ist auf persönlicher Seite einerseits natürlich die Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen,

aber auch beispielsweise dann später den Kontakt zu Eltern und zu seinen Kollegen nicht zu scheuen.

Und andererseits auf fachlicher Ebene, sich begeistern lassen zu können

für die Vielfalt an Texten, denen man tagtäglich ausgesetzt ist,

das heißt also im Grunde genommen, eine gewisse Gier und Lust auf Lektüre mitzubringen.

Auch dem kann ich mich wieder anschließen: Neugier ist das Wichtigste.

Dass man von Anfang an sagt: Ich möchte das machen, das begeistert mich und

vielleicht auch in Momenten, in denen es ein bisschen schwieriger ist,

also in Klausurzeiten oder bei langwierigen Hausarbeiten, dann nicht den Mut verliert

und auch nicht die Lust verliert. Und der zweite wichtige Punkt

ist auf jeden Fall die Begeisterung für die Sprache und für das Sprechen

und dafür, immer neue Sachen lernen zu wollen.

Mein erster Eindruck vom Studium war, dass ich ein bisschen erschrocken war,

dass auf einmal so viele neue Sachen auf mich zukamen,

die ich gar nicht einkalkuliert hatte im Vorhinein.

Ich hatte prinzipiell an die Sprache an sich gedacht und dann festgestellt, dass sowohl Italienisch

als auch Französisch noch eine ganze Menge mehr sind und dass da viel dazugehört.

Gerade was den Bereich der Sprachwissenschaft betrifft, also die Sprache als System zu betrachten,

aber auch die Kulturwissenschaft und die Vertiefungen auf einzelne Autoren

oder auf einzelne Themengebiete - das war neu.

Mein erster Eindruck vom Studium war einerseits sehr erfreulich,

weil man zunächst erst mal konfrontiert war mit dieser vielen Zeit, die man in das investieren kann,

was einem schon immer Freude bereitet hat und insofern ist auch der Selbststudium-Anteil

während des Studiums sehr hoch, also die Zeit, die man dann beispielsweise in der Bibliothek verbringt,

um sich selbständig mit Texten auseinanderzusetzen.

Die Relation ist ungefähr: Zwei Drittel Selbststudium, ein Drittel Präsenzunterricht.

und natürlich musste man erst einmal lernen, mit dieser Zeit umzugehen, sich zu organisieren,

die Zeit effektiv zu planen, das heißt, das ist auch eine gewisse Verantwortung,

die dahinter steht, aber auch eine unglaubliche Freiheit, die ich sehr zu schätzen weiß.

Und ein zweiter besonders schöner Eindruck war, in dieser impulsiven Großstadt Leipzig

Menschen unterschiedlicher Nationalitäten sprechen zu hören, sei es in der Straßenbahn, auf Märkten.

Weil ich aus dem Dorf komme und ich es gar nicht gewohnt war, dass sich auf ein mal

zwei mir wildfremde Menschen in der Bahn auf Chinesisch unterhalten oder Französisch.

Ja, ein bisschen habe ich das auch schon anklingen lassen. Yes, I have already hinted at it a bit.

Was ich nicht erwartet hätte, ist der Aufwand, wie Imanuel auch schon sagte, das Selbststudium,

der hohe Anteil an Zeit, den man eben damit verbringt, sich selbst weiterhin zu informieren,

Sachen vorzubereiten, nachzubereiten und die vielen Stunden in der Bibliothek,

was ich von Anfang an total klasse fand. Wir haben diese wunderschäne Albertina,

diese wunderschöne Bibliothek, in der Lernen einfach unglaublich viel Spaß macht.

Und ich habe das so nicht erwartet, aber von Anfang an zu schätzen gewusst,

dass es jetzt eben dazugehört und dass ich jetzt persönlich entscheiden kann,

wann ich was mache, was ich mache und wo ich auch über den normalen Stoff hinaus etwas mache.

Etwas, was ich so vielleicht nicht erwartet hätte, und auch das hat Isabell eigentlich schon erwähnt,

ist die Tatsache, dass vor allem der Sprachpraxis-Anteil in den Romanischen Sprachen relativ gering ist,

also die Zeit, in der man sich dann tatsächlich mit der

Erweiterungen seiner Fremdsprachenkenntnisse auseinandersetzt.

Das liegt zum einen ganz einfach daran, dass wir als Lehrämtler natürlich neben der

Sprachwissenschaft auch immer noch andere Fachwissenschaften studieren,

wie zum Beispiel die Literatur- und Kulturwissenschaft, oder aber die Bildungswissenschaften.

Andererseits ist aber auch ohnehin in jedem Studium der Romanischen Sprachen

ein obligatorischer Auslandsaufenthalt im Studium mit inbegriffen.

Insofern erwirbt man auch während dieses Auslandsaufenthaltes die essentiellen

Sprachkenntnisse und liest auch ohnehin während des Studiums sehr viele

Fachtexte schon in den entsprechenden Fremdsprachen.

Ich denke, besonders gut am Fanzösisch-Spanisch-Studium in Leipzig gefallen mir vor allem zwei Dinge:

Erstens, dass man in der Wahl der Veranstaltungen, der Seminare und Vorlesungen, die man besucht,

sehr frei ist, d.h. es gibt zwar einen empfohlenen Ablaufplan, wie man das Studium gestalten sollte.

Es hindert einen aber niemand daran, sich auch mal eine Vorlesung z.B. aus der Psychologie anzuschauen.

Eine zweite wichtige Besonderheit ist, dass ich vor allem das Betreuungsverhältnis

seitens der Lehrkräfte sehr zu schätzen weiß, weil ja man sich zwar einerseits

den gegenseitigen Respekt zollt, andererseits aber auch auf einer relativ persönlichen Ebene

miteinander verkehrt und keine Angst haben muss, vom Professor aufgefressen zu werden.

Und ich denke, diese persönliche Ebene ist auch ein ganz wichtiges Qualitätsmerkmal

für das Lehramtsstudium in Leipzig.

Auch da kann ich mich wieder mal anschließen.

Ich denke, für Italienisch kann man das auch noch ein bisschen spezifizieren,

denn gerade die Leute, die Italienisch auf Lehramt in Leipzig studieren,

sind doch recht wenige, ergänzt durch die Leute aus dem Bachelor Romanische Studien.

Und bei uns kann man tatsächlich von einer Art kleinen Familie sprechen.

Wir sind wirklich sehr nah zusammengerückt im Laufe der Semester

und auch das Verhältnis mit unseren Dozenten ist dadurch ein sehr sehr enges,

was dann ergänzt wird durch außeruniversitäre Aktivitäten wie Filmabende oder

verschiedene Lesungen, die dann eben in den jeweiligen Fremdsprachen gehalten werden.

Die typische falsche Vorstellung ist sicherlich immer, wie wir auch schon sagten,

der Anteil der Sprachpraxis, der sowohl von uns als auch von vielen anderen

falsch eingeschätzt wurde und wird, aber im Endeffekt wird sich jeder

Student an der Universität da hineinfinden und die falsche Vorstellung ist dann eigentlich ausgeräumt.

Ich denke auch, dass eine typisch falsche Vorstellung vom Lehramtsstudium die ist,

dass man anfangs vielleicht relativ naiv davon ausgeht, man würde die Zeit in den Seminaren

dazu nutzen, sich möglichst oft vor seinen Kommilitonen zu präsentieren,

Klassenzimmer-Situationen zu erproben und zu lernen, wie genau man dann auch

im späteren Schulkontext zu agieren hat - so ist es nicht.

In dieser Hinsicht bereitet die erste Lehramtsausbildung bis zum Staatsexamen nur bedingt vor.

Dieser Praxisanteil, der spielt dann vor allem im Vorbereitungsdienst, also im Referendariat,

eine wichtige Rolle. Aber nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch in der ersten Lehramtsausbildung

sehr fundierte bildungswissenschaftliche Veranstaltungen, in denen man auch

mit den Grundlagen und Fertigkeiten der Planung von Unterricht

konfrontiert und vertraut gemacht wird.

Es gibt einige Ratschläge, die ich den noch Schüler*innen oder mittlerweile

Abiturient*innen gern auf den Weg geben würde:

Ein erster wichtiger ist vielleicht, nicht unbedingt immer auf die Eltern,

Großeltern oder andere Bekannte zu hören, wenn sie sagen: Ach, du willst Lehrer werden?

Das möchtest du dir also tatsächlich antun? Die Schüler sind doch so schlimm.

Ich glaube, das ist ein Vorurteil, das über den Lehrerberuf kursiert,

denn der Lehrerberuf wird nicht unbedingt anstrengender, sondern einfach anders.

Das heißt, wir werden mit vielfältigen Dingen konfrontiert werden,

zum Beispiel auch dem großen Thema Inklusion, wo es also nicht nur darum geht,

mit physisch oder geistig gesunden Kindern und Jugendlichen umzugehen,

sondern auch mit beeinträchtigten Kindern und insofern sollte man sich davor auf keinen Fall scheuen.

Und ein weiterer wichtiger Ratschlag ist, sich auch während des Selbststudiums,

auch das haben wir ja bereits betont, gezielt zu organisieren, sich einen Plan zu machen

mit Dingen, die man im Jahr innerhalb der Woche erreichen möchte,

weil man sonst immer das Gefühl hat, man könnte hier noch ein bisschen mehr lesen,

und sich da noch ein bisschen mehr auf die Prüfung vorbereiten.

Und ich denke, sich zu organisieren, hilft, um dann am Ende befreit mit Freunden

auch mal ein glas Bier trinken zu gehen.

Dem organisatorischen Anteil kann ich mich auch nur anschließen.

Ich denke, generell ist wichtig, dass man das, was man studiert, auch wirklich machen wollen sollte.

Also das sollte einen selbst begeistern, denn ich denke, als Lehrer kann man nur dann brillieren

und ein wirklich guter Lehrer sein, wenn man das rüberbringt, was einen selber begeistert.

Und fünf Jahre Studium sollten dafür da sein, dass man sowohl ein fundiertes

Grundwissen erwirbt als auch sich selber insoweit immer wieder aktualisiert,

dass man die eigenen Präferenzen dann auch noch didaktisch sinnvoll rüberbringen kann.

Nach dem Lehramtsstudium möchte ich natürlich zuerst als Lehrerin arbeiten

und zwar zunächst sicherlich hier im Referendariat in Sachsen,

dann auch sicherlich in Deutschland an einer oder auch an mehreren Schulen, aber es würde

mich durchaus interessieren, auch als Lehrerin im Ausland tätig zu sein,

entweder an normalen ausländischen Schulen oder an deutschen Schulen im Ausland.

Oder aber auch die Tätigkeit als Fremdsprachenassistentin zur Begleitung

des Unterrichts im Ausland wäre für mich durchaus eine Option.

Dem kann ich mich voll und ganz anschließen und zu ergänzen gäbe es

vielleicht lediglich noch den Hinweis, dass das Lehramtsstudium in den

Romanischen Sprachen vor allem deshalb so unglaublich flexibel ist, weil wir als

Lehramtsstudenten nahezu die gleichen Inhalte studieren wie die Studierenden,

die im Kernfach Romanische Studien immatrikuliert sind.

Und das ermöglicht natürlich auch in gewisser Weise so einen Spielraum,

sich auch mit Inhalten auseinanderzusetzen, die vielleicht weniger etwas mit dem späteren

Lehrerdasein zu tun haben einerseits, andererseits gibt es natürlich auch die Möglichkeit,

sich auch noch dezidiert und konkret mit den Bildungswissenschaften auseinanderzusetzen,

sodass selbst im Lehramtsstudium eine spätere Promotion nicht ausgeschlossen ist.

Aber natürlich möchte auch ich später in erster Linie einmal als Lehrer arbeiten

und wenn vielleicht noch ein paar andere Möglichkeiten bestehen, dann ist das auch schön.