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2020-2 Video lessons from YouTube, Coronavirus: Besonderes Risiko für Diabetiker? | Visite | NDR

Coronavirus: Besonderes Risiko für Diabetiker? | Visite | NDR

Die Tür zur Praxis steht offen, anders als sonst.

Ein paar Meter weiter: die Aufforderung zum Händewaschen.

Zwischen den Stühlen im Wartezimmer 1,50 m Platz,

Flatterband vor dem Anmeldetresen.

Der Diabetologe und NDR Ernährungsdoc Matthias Riedl

hat diese Maßnahme ergriffen.

Er will für die Patienten das Ansteckungsrisiko mit dem Virus

in der Praxis minimieren, die Sicherheit erhöhen.

Wir schränken körperliche Untersuchungen auf ein Minimum ein.

Wenn es doch stattfinden muss wie bei Herz- oder Fußuntersuchung

schützen wir die Patienten durch Masken vor einer Ansteckung.

Der Arzt und seine Mitarbeiter

halten Sicherheitsabstand zu ihren Patienten.

Sie fassen nach Möglichkeit keinen an.

Nicht unbedingt notwendige Untersuchungen werden verschoben.

Diabetes-, Ernährungs- oder psychologische Beratungen

machen sie per Onlinesprechstunde – über Video und Internet.

Wie ist die Situation bei Ihnen zu Hause?

Viele Patienten trauen sich nicht mehr zum Arzt.

Denn: Wer sich als Diabetiker mit Corona infiziert,

gelte automatisch als Risikopatient, heißt es in einigen Medien.

Das führt zu Verunsicherung.

Weil man's überall hört,

dass Leute mit Vorerkrankungen sich schneller infizieren können.

Ich hab nur gehört,

dass ich mit Diabetes Typ 2 ein Risikopatient bin.

Diabetiker sind als Risikopatienten abgestempelt.

Das ist falsch.

Aber deswegen haben die Menschen Angst, das Haus zu verlassen

oder sogar in die Praxis zu kommen.

Richtig ist:

Diabetiker ohne Folgeerkrankungen mit stabil eingestelltem Blutzucker

sind nicht mehr gefährdet als gesunde Menschen.

Eine Kindergärtnerin mit Typ 1 Diabetes,

die eine Notgruppe betreut, sagte:

"Ich werde so gedrängt von außen mich krankschreiben zu lassen,

weil ich Diabetes hab."

Sie hat den Diabetes im Griff und keine Folgeerkrankung.

Für eine Krankschreibung gibt es keinen Grund.

Achtsamer sollten Diabetiker mit Begleiterkrankungen sein:

Wie Herzkreislauf- oder Nierenerkrankungen,

denn die schwächen das Immunsystem.

Die Gefahr einer Infektion mit schwerem Verlauf von Covid-19 steigt.

Malte Gratze, Ex-Kandidat der NDR Ernährungsdocs,

muss sich mit dem Risiko auseinandersetzen.

Der 46-Jährige ist übergewichtig,

bringt vor einem Jahr fast 200 Kilo auf die Waage.

Er hat Diabetes Typ 2.

Sein Blutzucker und Stoffwechsel

sind trotz Medikamenten phasenweise völlig außer Kontrolle.

Das schwächt sein Immunsystem.

Merken Sie, dass Ihr Körper unter dem hohen Blutzucker leidet?

Ja, extrem.

Schwindelig, extreme Antriebslosigkeit.

Vor Kurzem hatten Sie ein Erysipel.

Eine Wundrose unter der Haut.

Bakterien lösen eine gefährliche Entzündung aus.

Das passiert schon auch,

weil der Blutzucker hoch ist und Ihr Immunsystem geschwächt ist.

Solche Situationen sind jetzt sehr gefährlich.

Das Immunsystem ist bei Werten über 180 ml pro dl eingeschränkt.

Es sollte alles daran gesetzt werden,

die Blutzuckerwerte unter diese Schwelle zu drücken,

um die Selbstheilungskräfte des Köpers zu stärken.

Seit seiner Zeit bei den Ernährungsdocs

hat Malte Gratze 15 Kilo abgenommen.

Seine Blutzuckerwerte schwanken aber nach wie vor.

Wie es ihm jetzt, während der Corona-Pandemie geht,

berichten er und seine Frau per Videobotschaft.

Kontakte nach außen versucht er auf ein Minimum zu reduzieren.

Ich schütze mich nur, indem ich zu Hause bleibe,

öffentliche Begegnungen so gut es geht meide.

Der soziale Kontakt beschränkt sich auf Telefon,

Internet und dergleichen und ansonsten nur in der Familie.

Baldo komm her jetzt!

Nur mit dem Hund geht er an die frische Luft,

versucht dort ein kurzes Bewegungsprogramm.

Zum Arzt geht Malte Gratze nicht.

Er hat einen Blutzuckersensor am Arm, scannt seine Werte

und überträgt sie per Internet in die Praxis.

Mehr kann er nicht tun, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Meine Frau sagt immer:

Wer Angst hat, der bekommt es, und nach dem Motto lebe ich.

Man muss Respekt haben und keine Angst.

Genau, ich habe Respekt.

Angst wär das falsche Zeichen.

Wichtig ist, aufzuklären

und darüber zu sprechen für jeden individualisiert.

Wenn jemand mehr Angst hat, können Glukosewerte steigen.

Um seinen Blutzucker stabil zu halten,

setzt Malte Gratze auf frische Lebensmittel.

In der Hoffnung sein Immunsystem gegen das drohende Virus zu wappnen.


Coronavirus: Besonderes Risiko für Diabetiker? | Visite | NDR

Die Tür zur Praxis steht offen, anders als sonst.

Ein paar Meter weiter: die Aufforderung zum Händewaschen.

Zwischen den Stühlen im Wartezimmer 1,50 m Platz,

Flatterband vor dem Anmeldetresen.

Der Diabetologe und NDR Ernährungsdoc Matthias Riedl

hat diese Maßnahme ergriffen.

Er will für die Patienten das Ansteckungsrisiko mit dem Virus

in der Praxis minimieren, die Sicherheit erhöhen.

Wir schränken körperliche Untersuchungen auf ein Minimum ein.

Wenn es doch stattfinden muss wie bei Herz- oder Fußuntersuchung

schützen wir die Patienten durch Masken vor einer Ansteckung.

Der Arzt und seine Mitarbeiter

halten Sicherheitsabstand zu ihren Patienten.

Sie fassen nach Möglichkeit keinen an.

Nicht unbedingt notwendige Untersuchungen werden verschoben.

Diabetes-, Ernährungs- oder psychologische Beratungen

machen sie per Onlinesprechstunde – über Video und Internet.

Wie ist die Situation bei Ihnen zu Hause?

Viele Patienten trauen sich nicht mehr zum Arzt.

Denn: Wer sich als Diabetiker mit Corona infiziert,

gelte automatisch als Risikopatient, heißt es in einigen Medien.

Das führt zu Verunsicherung.

Weil man's überall hört,

dass Leute mit Vorerkrankungen sich schneller infizieren können.

Ich hab nur gehört,

dass ich mit Diabetes Typ 2 ein Risikopatient bin.

Diabetiker sind als Risikopatienten abgestempelt.

Das ist falsch.

Aber deswegen haben die Menschen Angst, das Haus zu verlassen

oder sogar in die Praxis zu kommen.

Richtig ist:

Diabetiker ohne Folgeerkrankungen mit stabil eingestelltem Blutzucker

sind nicht mehr gefährdet als gesunde Menschen.

Eine Kindergärtnerin mit Typ 1 Diabetes,

die eine Notgruppe betreut, sagte:

"Ich werde so gedrängt von außen mich krankschreiben zu lassen,

weil ich Diabetes hab."

Sie hat den Diabetes im Griff und keine Folgeerkrankung.

Für eine Krankschreibung gibt es keinen Grund.

Achtsamer sollten Diabetiker mit Begleiterkrankungen sein:

Wie Herzkreislauf- oder Nierenerkrankungen,

denn die schwächen das Immunsystem.

Die Gefahr einer Infektion mit schwerem Verlauf von Covid-19 steigt.

Malte Gratze, Ex-Kandidat der NDR Ernährungsdocs,

muss sich mit dem Risiko auseinandersetzen.

Der 46-Jährige ist übergewichtig,

bringt vor einem Jahr fast 200 Kilo auf die Waage.

Er hat Diabetes Typ 2.

Sein Blutzucker und Stoffwechsel

sind trotz Medikamenten phasenweise völlig außer Kontrolle.

Das schwächt sein Immunsystem.

Merken Sie, dass Ihr Körper unter dem hohen Blutzucker leidet?

Ja, extrem.

Schwindelig, extreme Antriebslosigkeit.

Vor Kurzem hatten Sie ein Erysipel.

Eine Wundrose unter der Haut.

Bakterien lösen eine gefährliche Entzündung aus.

Das passiert schon auch,

weil der Blutzucker hoch ist und Ihr Immunsystem geschwächt ist.

Solche Situationen sind jetzt sehr gefährlich.

Das Immunsystem ist bei Werten über 180 ml pro dl eingeschränkt.

Es sollte alles daran gesetzt werden,

die Blutzuckerwerte unter diese Schwelle zu drücken,

um die Selbstheilungskräfte des Köpers zu stärken.

Seit seiner Zeit bei den Ernährungsdocs

hat Malte Gratze 15 Kilo abgenommen.

Seine Blutzuckerwerte schwanken aber nach wie vor.

Wie es ihm jetzt, während der Corona-Pandemie geht,

berichten er und seine Frau per Videobotschaft.

Kontakte nach außen versucht er auf ein Minimum zu reduzieren.

Ich schütze mich nur, indem ich zu Hause bleibe,

öffentliche Begegnungen so gut es geht meide.

Der soziale Kontakt beschränkt sich auf Telefon,

Internet und dergleichen und ansonsten nur in der Familie.

Baldo komm her jetzt!

Nur mit dem Hund geht er an die frische Luft,

versucht dort ein kurzes Bewegungsprogramm.

Zum Arzt geht Malte Gratze nicht.

Er hat einen Blutzuckersensor am Arm, scannt seine Werte

und überträgt sie per Internet in die Praxis.

Mehr kann er nicht tun, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Meine Frau sagt immer:

Wer Angst hat, der bekommt es, und nach dem Motto lebe ich.

Man muss Respekt haben und keine Angst.

Genau, ich habe Respekt.

Angst wär das falsche Zeichen.

Wichtig ist, aufzuklären

und darüber zu sprechen für jeden individualisiert.

Wenn jemand mehr Angst hat, können Glukosewerte steigen.

Um seinen Blutzucker stabil zu halten,

setzt Malte Gratze auf frische Lebensmittel.

In der Hoffnung sein Immunsystem gegen das drohende Virus zu wappnen.