×

We use cookies to help make LingQ better. By visiting the site, you agree to our cookie policy.


image

Easy German, Adopi

Adopi

. In Gedanken habe ich dem Baby gesagt, es wird alles gut. "Du wirst geliebt, ich hab dich lieb. Ich hab dich immer geliebt."

Das ist jetzt noch unsere gemeinsame Zeit,

bevor du in andere Hände kommst.

Als ich das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen habe,

hab ich mich noch von ihm verabschiedet.

Und das war das letzte Mal, als ich mein Baby gesehen habe.

"Sicher frägst du dich schon dein ganzes Leben, wo du herkommst

und wo deine Wurzeln liegen."

Und wie würdest du den Brief unterschreiben?

Trotzdem: "Deine Mama". - Ja?

Es ist so, ja.

Neun Monate ein Kind im Bauch zu haben,

es zur Welt zu bringen und dann abzugeben.

Eine krasse Entscheidung und darüber zu sprechen, auch ein Riesentabu.

Bei den Recherchen zur Reihe "Bin ich bereit für ein Kind?"

haben sich viel junge Mütter gemeldet, die nicht bereit waren

oder die es vielleicht bereuen, Mutter geworden zu sein.

Keine von denen wollte offen vor der Kamera mit mir sprechen,

bis sich Carina gemeldet hat.

Die hat vor wenigen Monaten ihr Baby zur Adoption freigegeben.

Ich bin jetzt in Österreich auf dem Weg zu ihr.

Hi. - Hallo.

Ich bin Frank. - Carina, hallo.

Hallo. Und du bist? - Ich bin die Mia.

Nicht wundern, wir sind gerade erst eingezogen.

Als du mir geschrieben hast, fand ich besonders spannend,

dass du schon eine Tochter hast. - Die ist jetzt 5.

Ich stelle derzeit die Frage "Bin ich bereit für ein Kind?".

Würdest du sagen, du warst damals bereit? - Nee, auf gar keinen Fall.

Warst du zu dem Zeitpunkt alleinerziehend?

Ich bin von Anfang an alleinerziehend.

Ich hab Gott sei Dank sehr viel Unterstützung von meiner Familie.

Und wie kam es dann zu dieser 2. Schwangerschaft?

In welcher Situation war das? - Das war letztes Jahr.

Ich war in einer sehr toxischen Beziehung.

Näher will ich darauf nicht eingehen.

Ich ... bin seit ein paar Jahren depressiv.

Ich hab Depressionen.

Letztes Jahr war es ganz schlimm.

Es ging die letzten drei Jahre immer weiter bergab,

und letztes Jahr war der Tiefpunkt. - Okay.

Ich hatte meinen Job verloren aufgrund meiner Depressionen.

Ich musste ausziehen. - Also viele Baustellen auf einmal.

Ja, finanziell ein komplettes Fragezeichen.

Komplett.

Ich wusste nicht ganz, wie es weitergehen soll.

Wie war denn der Moment? Wie hast du das gemerkt mit der Schwangerschaft?

Genau zu der Zeit hatte ich Antidepressiva genommen.

Der Arzt hat mir gesagt:

Nebenwirkungen wie das Ausbleiben der Periode

oder Sonstiges wären ganz normal.

Als sie dann im 3. Monat ausblieb, habe ich mir einen Test gekauft.

Ich habe mir gedacht, ich krieg nicht noch ein Kind.

Wenn ich jetzt schwanger sein sollte,

weiß ich überhaupt nicht, wie es weitergehen soll.

Dann machte ich den Test, der war sofort positiv.

Dann habe ich zurückgerechnet,

wann, wie lange ich schon schwanger sein musste zu dem Zeitpunkt,

wie lange ich schon schwanger war.

Da war ich bereits Anfang der 15. Schwangerschaftswoche,

Ende 14., Anfang 15. Schwangerschaftswoche.

Also auch zu spät für einen Abbruch. - Ganz genau.

Dadurch dass ich es zu spät erfahren habe,

ist damals schon der Gedanke: anonyme Geburt,

gebe ich das Kind zur Adoption frei? Das war gleich am Anfang da.

Ja, komm her. - Magst du dich zu uns setzen?

Klar hätte ich das Kind gerne selbst großgezogen,

aber ich hätte dem Kind nie das Leben ermöglichen können,

dass es jetzt wahrscheinlich hat.

Wenn es anders gegangen wäre,

würde ich jetzt mit zwei Kindern hier sitzen.

Hast du noch Erinnerungen an die Zeit? - Ja.

Das war genau am Tag der Geburt.

Guckst du dir diese Fotos manchmal noch an? - Ja. Ja, klar.

Dann vermisse ich mich schon sogar.

Ich denke auch jeden Tag daran.

Es ist nicht, dass es jetzt einfach so ... - Weg ist.

Du hast ja im Vorfeld mir schon erzählt,

dass du diese Anonymität aufgeben willst.

Es gibt für mich die Möglichkeit, Briefe zu hinterlegen,

Plüschtiere zu hinterlegen,

Erinnerungen, Fotos.

Und zu seinem 14. Geburtstag bekommt er dann die Briefe.

Ich denke, jeder will wissen, wo er herkommt, die Hintergründe.

Ich hab schon oft in meinem Kopf angefangen:

Aber wie schreibt man das? Was schreibt man?

Aber ... Ja.

Das war mein Plan.

Lass uns das später auf jeden Fall machen. - Genau. Ja.

Wo gehen wir jetzt hin, Carina? - Wir bringen Mia zu meiner Oma.

Da ist sie so gerne, sie hat schon gefragt, ob sie heute hin kann.

Tschüß. - Mach's gut, Mia, ich wünsch dir viel Spaß.

Diese Geburt ist immer näher gerückt. Wie ging es dir damit?

Ab der 32. Woche war ich so:

Okay, eigentlich könnte es jederzeit losgehen.

Und ich wusste, es wird ein Löwe.

Misst du dem Sternzeichen eine besondere Bedeutung zu? - Ja.

Ich bin im Aszendent Löwe. Der Löwe begleitet mich ein Leben lang.

Ja, jetzt habe ich meinen eigenen Herz-Löwen immer an meiner Seite.

Was ist an dem Tag der Geburt passiert? - Ich ...

Es war ein ganz normaler Tag.

Und irgendwann dachte ich mir, irgendwie geht es mir nicht gut.

Ich wollte meine letzten Sachen noch zusammenpacken.

Und zu Hause habe ich gemerkt: Okay, ich komme nicht mehr weit.

Ich kann weder meine Tochter zu meiner Mama bringen,

noch kann ich sonst irgendwo hinfahren.

Da habe ich gemerkt, jetzt geht's los.

Ich habe mir gedacht, ich ruf mal meine Mama an,

sie soll Mia ganz schnell holen.

Kaum hatte ich aufgelegt, habe ich die Rettung angerufen und gesagt:

"Ich brauche einen Notarzt. Ich glaube, ich bekomme mein Kind."

Der Herr am Telefon hat mir gesagt, was ich machen muss.

Wie ich mich verhalten soll,

ob ich Decken dahabe, Handtücher, eine Schere,

eine Büroklammer wegen der Nabelschnur usw.

Du hast quasi alles vorbereitet für die Geburt?

Nein, ich konnte nicht mehr.

Ich hatte schon Wehen in 1 Minute Abstand oder 2 Minuten Abstand.

Das waren wirklich schon Geburtswehen.

Und der hat nur gesagt, dann soll meine Tochter das holen.

"Meine Tochter ist 5. Wie stellen Sie sich das vor?"

Das war eine sehr stressige Situation. - Eine Ausnahmesituation.

Und dann ...

Ja, meine Tochter hat dann einen Großteil geholt.

Sie hat das super gemacht. - Ach, krass.

Ja, meine Mama kann zur Tür rein.

Sie hat das Gespräch mit dem Sanitäter am Telefon beendet

weil die Rettung in dem Moment auch kam.

Und die haben noch das Bett geholt und die Arzttasche usw.

Auf einmal hatte meine Mama schon meinen Sohn in der Hand. - Wow.

Ja, das war ...

In der Wohnung, auf dem Boden. - In der Wohnung im Eingang.

Nur so auf einem Schuhregal bin ich gesessen. - Eine krasse Erfahrung.

Ja.

Ja, das war sehr krass. Ja.

Aber in dem Moment, in dem du ...

in dem dieses Kind vor dir ist ...

Wie war das?

Unbeschreiblich.

Wenn die Geburt im Krankenhaus normal stattgefunden hätte,

wären die Kinderärzte gekommen, hätten das Kind mitgenommen.

Dann wäre keine Möglichkeit mehr,

sich von dem Kind zu verabschieden.

Doch, aber nicht so intensiv, wie ich es Gott sei Dank konnte.

Würdest du sagen: "Gott sei Dank"? Also, es war gut, dass ...

Es war gut. Genau. Diese Zeit, bis wir dann im Krankenhaus waren.

Als wir im Krankenhaus waren,

hat es locker 1 Stunde gedauert, bis die Kinderärzte gekommen sind.

Diese Zeit hatte ich,

mich intensiv mit dem Kind und allem zu beschäftigen,

dass es für mich jetzt "Abschied nehmen" ist.

Was hast du in dieser Stunde mit dem Baby gemacht?

Gekuschelt, gestreichelt, es angeschaut.

Mich in Gedanken verabschiedet davon.

Ich habe es die ganze Zeit gehalten, auch im Krankenwagen.

Ich habe die Fahrt nicht mitbekommen.

In Gedanken habe ich dem Baby gesagt: "Es wird alles gut,

du wirst geliebt, ich habe dich geliebt.

Ich habe dich immer geliebt.

Das ist noch unsere gemeinsame Zeit,

bevor du in andere Hände kommst,

bevor unser Leben getrennt weitergeht, nach den neun Monaten."

Im Kreißsaal wurde das Kind noch untersucht,

da wurde nach dem Namen gefragt.

Und das war für mich damals zu dem Zeitpunkt:

"Was? Hä? Ich darf dem Kind einen Namen geben?

Das ist doch dann gar nicht mein Kind.

Wieso darf ich diesen Namen doch bestimmen?"

Die Hebamme sagte: "Es ist ein Kind, das auf die Welt gekommen ist."

Das hat es verdient, einen Namen zu haben."

Dann war es Luca.

Den hattest du dir vorher ausgesucht? - Nee.

Das war eine spontane Idee von dir? - Ja.

Mein Sohn war dann noch eine Woche auf der Frühgeburten-Station,

da er klein und zart war.

Und als ich das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen habe,

bin ich noch mal zu ihm gegangen.

Ich hab noch mal nach ihm geschaut, ob alles gut ist.

Ich hab mich dann verabschiedet,

das war das letzte Mal, als ich mein Baby gesehen habe. Ja.

Hätte es die Möglichkeit gegeben,

sich nach der Geburt umzuentscheiden? - Ja.

Seine Entscheidung, das Kind zur Adoption freizugeben,

kann man sechs Monate zurücknehmen.

Die Zeit ist ja auch jetzt vorbei. Ich habe keine Rechte mehr als Mama.

Laut meinen Informationen ist mein Sohn bereits adoptiert.

Fällt dir das schwer, das so zu erzählen?

Nein.

Ich habe emotional mit mir selbst ein gutes Level gefunden,

damit klarzukommen.

Klar gibt es Tage,

an denen man mehr darüber nachdenkt oder weniger.

Dann gibt es Tage wie Weihnachten, an denen es ganz extrem ist.

Aber sonst fällt es mir

tatsächlich nicht so schwer wie ich dachte.

Es gehört zu meinem Leben jetzt dazu,

es ist mein Paket, das ich jetzt mittrage.

Du hast mir vorhin verraten,

dass du Luca etwas hinterlegen willst beim Jugendamt.

Das bekommt das Kind wann? - Wenn es 14 Jahre alt ist.

Ich wollte einen Brief hinterlegen.

Und das sind jetzt die Sachen, die du da reinpacken willst? - Ja.

Den Löwen habe ich gekauft.

Wie schon gesagt habe, der Löwe hat eine besondere Bedeutung.

Das Sternzeichen. - Genau.

Den Monchichi hat meine Tochter gekauft. - Okay.

Den hat sie gesehen und gesagt:

"Mama, den will ich für Luca kaufen."

Dann habe ich hier noch von der Geburt ein Foto.

Das Geburtsdatum. Die Fußabdrücke. - Genau.

Weißt du denn irgendetwas über die Familie, wo Luca jetzt ist?

Nein, gar nichts. Gar nichts.

Keine Ahnung.

Denkst du manchmal darüber nach, was das für eine Familie ist?

Klar, denke ich oft. Klar.

Ich denke oft dran.

Eben auch, wo ist er?

Wie sieht er aus?

Wie weit ist er entwickelt?

Was kann er schon? Was macht er?

Eigentlich ist mir nur wichtig, dass es ihm gut geht,

dass alle glücklich sind, so wie es jetzt ist.

Gab es schon Menschen, die dir gesagt haben:

"Du hast nicht genug gekämpft. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

"Du hättest es einfach nur wollen müssen."

Klar: hätte, würde, könnte.

Aber im Endeffekt weiß niemand,

warum ich diese Entscheidung wirklich getroffen habe.

Aufgrund meiner Depressionen, meiner psychischen Lage

war es davor schon mit meiner Tochter auch ein bisschen kritisch.

Meine größte Angst war damals, ohne irgendein Kind dazustehen.

Dass mir beide Kinder weggenommen werden würden.

Gott sei Dank ist diese Situation ...

jetzt wieder vorbei.

Ich kann wieder durchatmen. Aber wer weiß?

Ist es dir leichter gefallen, dadurch dass du schon Mia hast?

Oder ist es schwerer geworden, dadurch dass du schon ein Kind hast?

Teils, teils.

Ich wusste, was es heißt, ein Kind zu haben.

Aber ich wusste nicht, was es heißt, ein Kind wegzugeben.

Das ...

Ja, jetzt weiß ich beide Seiten.

Noch mal schwanger werden tue ich nicht.

Das hast du für dich komplett ausgeschlossen? - Ja. Ja.

Ja. Absolut. Absolut.

Demnächst werde ich einen Termin machen wegen einer Unterbindung.

Da muss ich nur noch einen Arzt finden.

Was heißt "Unterbindung"? - Sterilisation quasi. Also ... Ja.

Und dann ...

Ist das Thema ... kann das gar nicht mehr passieren.

Mhm.

So.

Ich glaube, das ist schwierig jetzt.

Dass dein 14-jähriger Sohn diesen Brief liest,

sich in diese Situation so hineinzuversetzen. - Das ist ...

Und zu denken: was möchte er denn eigentlich lesen?

Ganz genau.

Im Kopf fange ich meistens an mit meinem "Herzlöwen".

"Sicher frägst du dich schon dein ganzes Leben,

wo du herkommst

und wo deine Wurzeln liegen."

Wenn du jetzt schreibst, dass er sich

sein ganzes Leben gefragt hat, wo er herkommt, wo er seine Wurzeln hat,

dann gehst du ja davon aus, dass er auf jeden Fall weißt,

dass die Eltern, die ihn großziehen, nicht seine biologischen sind.

Ich hoffe stark auf diese Familie, dass sie mit offenen Karten spielt.

Meine größte Befürchtung ist einfach nur:

Er bekommt diesen Brief, und er wird ihn nie lesen wollen.

Einerseits wäre es sehr schön,

dann fühlt er sich mit seiner Familie wohl und auch zu Hause.

Andererseits für mich wäre es dann nicht so schön.

Aber ich kann ihm und würde es ihm auch nicht übelnehmen können.

Es ist ja ungewiss, ob ich ihn jemals kennenlerne, aber ...

Wäre das dein Wunsch? - Ich hoffe. Ich hoffe.

Ich hoffe, dass ich ihm dann erklären kann, warum, weshalb.

Ihm aber auch zeigen kann, dass ich etwas daraus gemacht hab.

Dass ich nicht irgendwo unter der Brücke schlafen muss,

sondern wirklich etwas daraus gemacht habe.

"Ich hoffe, dir hiermit ein paar deiner Fragen beantworten zu können.

Zum Zeitpunkt deiner Geburt war ich gerade 25 Jahre alt

und in einer Situation, in der ich dich nicht hätte großziehen können.

Gerne würde ich dir meine Geschichte

oder auch meine Sicht der Dinge einmal persönlich erzählen.

Ich weiß aber leider nicht,

ob sich diese Möglichkeit jemals ergeben wird."

Und wie würdest du den Brief unterschreiben?

Trotzdem: "Deine Mama". - Ja?

Es ist so, ja.

Es ist mein Fleisch und Blut. - Stimmt ja auch.

Ich bin seine Mama. - Mhm.

Wie fandet ihr "Bin ich bereit für ein Kind?"?

Haben euch Aspekte gefehlt? Schreibt mir das in die Kommentare.

Hier drüben gibt es alle Folgen zur Reihe.

Wenn ihr wissen wollt, wie es ist, als Adoptivkind aufzuwachsen,

habe ich euch hier einen Film von TRUE DOKU verlinkt.

Da unten ist der Abo-Button.

Ich würde mich freuen, wenn ihr draufklickt.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2020)


Adopi adopi Adopi Adopi Adotar Adopi Adopi

. In Gedanken habe ich dem Baby gesagt, es wird alles gut. . In my mind I told the baby it would be all right . در ذهنم به بچه گفتم همه چیز درست خواهد شد. . V duchu som dieťaťu povedala, že to bude v poriadku. "Du wirst geliebt, ich hab dich lieb. Ich hab dich immer geliebt." "You are loved, I love you. I have always loved you." "تو محبوب هستی، من تو را دوست دارم. من همیشه تو را دوست داشته ام." "Si milovaný, milujem ťa. Vždy som ťa miloval."

Das ist jetzt noch unsere gemeinsame Zeit, This is our time together now اکنون زمان با هم بودن ماست Teraz je to stále náš spoločný čas,

bevor du in andere Hände kommst. before you come into other hands.

Als ich das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen habe, When I left the hospital the next day روز بعد که بیمارستان را ترک کردم Keď som na druhý deň odchádzal z nemocnice,

hab ich mich noch von ihm verabschiedet. I said goodbye to him. از او خداحافظی کردم.

Und das war das letzte Mal, als ich mein Baby gesehen habe. And that was the last time I saw my baby. A to bolo naposledy, čo som videla svoje dieťa.

"Sicher frägst du dich schon dein ganzes Leben, wo du herkommst "You've probably wondered all your life where you're from "Určite si celý život premýšľal, odkiaľ si prišiel.

und wo deine Wurzeln liegen." and where your roots are. "

Und wie würdest du den Brief unterschreiben? And how would you sign the letter? A ako by ste list podpísali?

Trotzdem: "Deine Mama". - Ja? Still: "Your mom". - Yes?

Es ist so, ja. It's like that, yes.

Neun Monate ein Kind im Bauch zu haben, To have a child in your stomach for nine months

es zur Welt zu bringen und dann abzugeben. give birth and then give it away.

Eine krasse Entscheidung und darüber zu sprechen, auch ein Riesentabu. A blatant decision and to talk about it, also a huge taboo. Hrubé rozhodnutie a hovoriť o ňom je tiež obrovské tabu.

Bei den Recherchen zur Reihe "Bin ich bereit für ein Kind?" When researching the series "Am I ready for a child?" Pri skúmaní série "Som pripravený na dieťa?"

haben sich viel junge Mütter gemeldet, die nicht bereit waren a lot of young mothers who were not ready got in touch

oder die es vielleicht bereuen, Mutter geworden zu sein. alebo ktoré môžu ľutovať, že sa stali matkami.

Keine von denen wollte offen vor der Kamera mit mir sprechen, None of them wanted to talk to me openly on camera

bis sich Carina gemeldet hat. until Carina got in touch. kým sa neozvala Carina.

Die hat vor wenigen Monaten ihr Baby zur Adoption freigegeben. She put her baby up for adoption a few months ago.

Ich bin jetzt in Österreich auf dem Weg zu ihr. I am now in Austria on my way to her.

Hi. - Hallo.

Ich bin Frank. - Carina, hallo.

Hallo. Und du bist? - Ich bin die Mia.

Nicht wundern, wir sind gerade erst eingezogen. Don't be surprised, we just moved in.

Als du mir geschrieben hast, fand ich besonders spannend, When you wrote to me, I found it particularly exciting

dass du schon eine Tochter hast. - Die ist jetzt 5. that you already have a daughter. - She's 5 now.

Ich stelle derzeit die Frage "Bin ich bereit für ein Kind?". I am currently asking the question "Am I ready for a child?". V súčasnosti si kladiem otázku: "Som pripravená na dieťa?".

Würdest du sagen, du warst damals bereit? - Nee, auf gar keinen Fall. Would you say you were ready then? - No, no way.

Warst du zu dem Zeitpunkt alleinerziehend? Were you a single parent at the time? Boli ste v tom čase osamelý rodič?

Ich bin von Anfang an alleinerziehend.

Ich hab Gott sei Dank sehr viel Unterstützung von meiner Familie. Thank God I have a lot of support from my family. Vďaka Bohu mám veľkú podporu rodiny.

Und wie kam es dann zu dieser 2. Schwangerschaft? And how did this second pregnancy come about?

In welcher Situation war das? - Das war letztes Jahr. In what situation was that? - That was last year.

Ich war in einer sehr toxischen Beziehung. I was in a very toxic relationship.

Näher will ich darauf nicht eingehen. I don't want to go into detail about it. Nechcem to ďalej rozoberať.

Ich ... bin seit ein paar Jahren depressiv. I... have been depressed for a few years.

Ich hab Depressionen. i have depression

Letztes Jahr war es ganz schlimm. Last year was really bad.

Es ging die letzten drei Jahre immer weiter bergab, It's been going downhill for the past three years В течение последних трех лет ситуация продолжала ухудшаться, Posledné tri roky to s ním ide z kopca,

und letztes Jahr war der Tiefpunkt. - Okay. and last year was the bottom. - OK.

Ich hatte meinen Job verloren aufgrund meiner Depressionen. I had lost my job due to my depression.

Ich musste ausziehen. - Also viele Baustellen auf einmal. I had to move out. - So many construction sites at once.

Ja, finanziell ein komplettes Fragezeichen. Yes, financially a complete question mark.

Komplett.

Ich wusste nicht ganz, wie es weitergehen soll. I didn't quite know how to proceed.

Wie war denn der Moment? Wie hast du das gemerkt mit der Schwangerschaft? How was the moment? How did you find out about the pregnancy?

Genau zu der Zeit hatte ich Antidepressiva genommen.

Der Arzt hat mir gesagt:

Nebenwirkungen wie das Ausbleiben der Periode Side effects such as missed periods

oder Sonstiges wären ganz normal. or other would be quite normal.

Als sie dann im 3. Monat ausblieb, habe ich mir einen Test gekauft. When she stopped coming in the 3rd month, I bought a test.

Ich habe mir gedacht, ich krieg nicht noch ein Kind. I thought to myself, I'm not going to have another child. Я решила для себя, что у меня больше не будет ребенка.

Wenn ich jetzt schwanger sein sollte, If I'm pregnant now

weiß ich überhaupt nicht, wie es weitergehen soll. I don't really know how to proceed.

Dann machte ich den Test, der war sofort positiv. Then I took the test, which was immediately positive.

Dann habe ich zurückgerechnet, Then I counted back

wann, wie lange ich schon schwanger sein musste zu dem Zeitpunkt, when, how long I had to be pregnant at the time

wie lange ich schon schwanger war.

Da war ich bereits Anfang der 15. Schwangerschaftswoche, I was already at the beginning of the 15th week of pregnancy,

Ende 14., Anfang 15. Schwangerschaftswoche.

Also auch zu spät für einen Abbruch. - Ganz genau. So too late to cancel. - Exactly.

Dadurch dass ich es zu spät erfahren habe, Because I found out too late

ist damals schon der Gedanke: anonyme Geburt, was the idea back then: anonymous birth, идея анонимного рождения,

gebe ich das Kind zur Adoption frei? Das war gleich am Anfang da. do I put the child up for adoption? That was there right at the beginning.

Ja, komm her. - Magst du dich zu uns setzen? Yes come here. - Would you like to join us? Да, идите сюда. - Не хотите ли присоединиться к нам?

Klar hätte ich das Kind gerne selbst großgezogen, Of course I would have liked to have raised the child myself,

aber ich hätte dem Kind nie das Leben ermöglichen können, but I could never have given the child life, но я бы никогда не смогла дать ребенку жизнь,

dass es jetzt wahrscheinlich hat. that it probably has now.

Wenn es anders gegangen wäre, If it had gone differently

würde ich jetzt mit zwei Kindern hier sitzen. I would be sitting here with two children right now.

Hast du noch Erinnerungen an die Zeit? - Ja. Do you still have memories of that time? - Yes.

Das war genau am Tag der Geburt. That was exactly on the day of the birth.

Guckst du dir diese Fotos manchmal noch an? - Ja. Ja, klar. Do you still look at these photos sometimes? - Yes. Yes, of course. Вы все еще иногда смотрите на эти фотографии? - Да, смотрю. Да, конечно.

Dann vermisse ich mich schon sogar. Then I even miss myself. Тогда я даже скучаю по себе.

Ich denke auch jeden Tag daran. I think about it every day too.

Es ist nicht, dass es jetzt einfach so ... - Weg ist. It's not that it's just... - gone now.

Du hast ja im Vorfeld mir schon erzählt, You told me beforehand

dass du diese Anonymität aufgeben willst. that you want to give up this anonymity.

Es gibt für mich die Möglichkeit, Briefe zu hinterlegen, I have the opportunity to deposit letters,

Plüschtiere zu hinterlegen, deposit stuffed animals,

Erinnerungen, Fotos.

Und zu seinem 14. Geburtstag bekommt er dann die Briefe. And on his 14th birthday he gets the letters. А в свой 14-й день рождения он получает письма.

Ich denke, jeder will wissen, wo er herkommt, die Hintergründe. I think everyone wants to know where they're from, the background.

Ich hab schon oft in meinem Kopf angefangen: I've often started in my head:

Aber wie schreibt man das? Was schreibt man?

Aber ... Ja.

Das war mein Plan.

Lass uns das später auf jeden Fall machen. - Genau. Ja. Let's definitely do that later. - Exactly. Yes.

Wo gehen wir jetzt hin, Carina? - Wir bringen Mia zu meiner Oma. Where are we going now, Carina? - We're taking Mia to my grandma's.

Da ist sie so gerne, sie hat schon gefragt, ob sie heute hin kann. She loves being there, she has already asked if she can go there today.

Tschüß. - Mach's gut, Mia, ich wünsch dir viel Spaß. Bye. - Take care, Mia, I wish you a lot of fun.

Diese Geburt ist immer näher gerückt. Wie ging es dir damit? That birth is getting closer and closer. How did you do with that?

Ab der 32. Woche war ich so:

Okay, eigentlich könnte es jederzeit losgehen. Okay, actually it could start at any time.

Und ich wusste, es wird ein Löwe. And I knew it would be a lion.

Misst du dem Sternzeichen eine besondere Bedeutung zu? - Ja. Do you give the zodiac sign a special meaning? - Yes. Придаете ли вы особое значение звездному знаку? - Да. Yıldız burcuna özel bir önem veriyor musunuz? - Evet.

Ich bin im Aszendent Löwe. Der Löwe begleitet mich ein Leben lang. I have Leo ascendant. The lion accompanies me throughout my life.

Ja, jetzt habe ich meinen eigenen Herz-Löwen immer an meiner Seite. Yes, now I have my own heart lion always by my side.

Was ist an dem Tag der Geburt passiert? - Ich ... What happened on the day of the birth? - I ...

Es war ein ganz normaler Tag.

Und irgendwann dachte ich mir, irgendwie geht es mir nicht gut. And at some point I thought to myself, somehow I'm not doing well.

Ich wollte meine letzten Sachen noch zusammenpacken. I wanted to pack up my last things.

Und zu Hause habe ich gemerkt: Okay, ich komme nicht mehr weit. And when I got home I realized: Okay, I won't get far.

Ich kann weder meine Tochter zu meiner Mama bringen, I can't take my daughter to my mama

noch kann ich sonst irgendwo hinfahren. nor can I go anywhere else.

Da habe ich gemerkt, jetzt geht's los. That's when I realized, let's get started. Тогда я понял, что готов к путешествию.

Ich habe mir gedacht, ich ruf mal meine Mama an, I thought I'd call my mom

sie soll Mia ganz schnell holen. she should fetch Mia very quickly.

Kaum hatte ich aufgelegt, habe ich die Rettung angerufen und gesagt: As soon as I hung up, I called the emergency services and said:

"Ich brauche einen Notarzt. Ich glaube, ich bekomme mein Kind." "I need an ambulance. I think I'll have my child."

Der Herr am Telefon hat mir gesagt, was ich machen muss. The gentleman on the phone told me what to do.

Wie ich mich verhalten soll, How should I behave

ob ich Decken dahabe, Handtücher, eine Schere, if I have blankets, towels, scissors,

eine Büroklammer wegen der Nabelschnur usw. a paper clip because of the umbilical cord, etc.

Du hast quasi alles vorbereitet für die Geburt? Have you prepared almost everything for the birth?

Nein, ich konnte nicht mehr. No, I couldn't anymore.

Ich hatte schon Wehen in 1 Minute Abstand oder 2 Minuten Abstand. I've had contractions 1 minute apart or 2 minutes apart.

Das waren wirklich schon Geburtswehen. It really was labor pains.

Und der hat nur gesagt, dann soll meine Tochter das holen. And he just said, then my daughter should get it.

"Meine Tochter ist 5. Wie stellen Sie sich das vor?" "My daughter is 5. How do you imagine that?"

Das war eine sehr stressige Situation. - Eine Ausnahmesituation. It was a very stressful situation. - An exceptional situation.

Und dann ...

Ja, meine Tochter hat dann einen Großteil geholt. Yes, my daughter then fetched a large part. Да, моя дочь потом забрала большую часть.

Sie hat das super gemacht. - Ach, krass.

Ja, meine Mama kann zur Tür rein. Да, моя мама может входить в дверь.

Sie hat das Gespräch mit dem Sanitäter am Telefon beendet

weil die Rettung in dem Moment auch kam.

Und die haben noch das Bett geholt und die Arzttasche usw.

Auf einmal hatte meine Mama schon meinen Sohn in der Hand. - Wow.

Ja, das war ...

In der Wohnung, auf dem Boden. - In der Wohnung im Eingang.

Nur so auf einem Schuhregal bin ich gesessen. - Eine krasse Erfahrung. Я сидел только на такой полке для обуви. - Вопиющий опыт.

Ja.

Ja, das war sehr krass. Ja. Да, это было очень вопиюще. Да.

Aber in dem Moment, in dem du ...

in dem dieses Kind vor dir ist ...

Wie war das?

Unbeschreiblich.

Wenn die Geburt im Krankenhaus normal stattgefunden hätte,

wären die Kinderärzte gekommen, hätten das Kind mitgenommen.

Dann wäre keine Möglichkeit mehr,

sich von dem Kind zu verabschieden.

Doch, aber nicht so intensiv, wie ich es Gott sei Dank konnte. Да, но не так интенсивно, как мне удалось, слава Богу.

Würdest du sagen: "Gott sei Dank"? Also, es war gut, dass ...

Es war gut. Genau. Diese Zeit, bis wir dann im Krankenhaus waren.

Als wir im Krankenhaus waren,

hat es locker 1 Stunde gedauert, bis die Kinderärzte gekommen sind.

Diese Zeit hatte ich,

mich intensiv mit dem Kind und allem zu beschäftigen,

dass es für mich jetzt "Abschied nehmen" ist. что пришло время прощаться.

Was hast du in dieser Stunde mit dem Baby gemacht?

Gekuschelt, gestreichelt, es angeschaut.

Mich in Gedanken verabschiedet davon.

Ich habe es die ganze Zeit gehalten, auch im Krankenwagen.

Ich habe die Fahrt nicht mitbekommen. Я не видел этого путешествия.

In Gedanken habe ich dem Baby gesagt: "Es wird alles gut, Мысленно я сказала малышу: "Все будет хорошо,

du wirst geliebt, ich habe dich geliebt.

Ich habe dich immer geliebt.

Das ist noch unsere gemeinsame Zeit,

bevor du in andere Hände kommst,

bevor unser Leben getrennt weitergeht, nach den neun Monaten."

Im Kreißsaal wurde das Kind noch untersucht,

da wurde nach dem Namen gefragt.

Und das war für mich damals zu dem Zeitpunkt:

"Was? Hä? Ich darf dem Kind einen Namen geben?

Das ist doch dann gar nicht mein Kind. Тогда это совсем не мой ребенок.

Wieso darf ich diesen Namen doch bestimmen?"

Die Hebamme sagte: "Es ist ein Kind, das auf die Welt gekommen ist."

Das hat es verdient, einen Namen zu haben."

Dann war es Luca.

Den hattest du dir vorher ausgesucht? - Nee.

Das war eine spontane Idee von dir? - Ja.

Mein Sohn war dann noch eine Woche auf der Frühgeburten-Station,

da er klein und zart war.

Und als ich das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen habe,

bin ich noch mal zu ihm gegangen.

Ich hab noch mal nach ihm geschaut, ob alles gut ist.

Ich hab mich dann verabschiedet,

das war das letzte Mal, als ich mein Baby gesehen habe. Ja.

Hätte es die Möglichkeit gegeben,

sich nach der Geburt umzuentscheiden? - Ja.

Seine Entscheidung, das Kind zur Adoption freizugeben,

kann man sechs Monate zurücknehmen.

Die Zeit ist ja auch jetzt vorbei. Ich habe keine Rechte mehr als Mama.

Laut meinen Informationen ist mein Sohn bereits adoptiert.

Fällt dir das schwer, das so zu erzählen?

Nein.

Ich habe emotional mit mir selbst ein gutes Level gefunden,

damit klarzukommen.

Klar gibt es Tage,

an denen man mehr darüber nachdenkt oder weniger.

Dann gibt es Tage wie Weihnachten, an denen es ganz extrem ist.

Aber sonst fällt es mir

tatsächlich nicht so schwer wie ich dachte.

Es gehört zu meinem Leben jetzt dazu,

es ist mein Paket, das ich jetzt mittrage.

Du hast mir vorhin verraten,

dass du Luca etwas hinterlegen willst beim Jugendamt. что вы хотите передать кое-что Луке в отдел по делам молодежи.

Das bekommt das Kind wann? - Wenn es 14 Jahre alt ist.

Ich wollte einen Brief hinterlegen.

Und das sind jetzt die Sachen, die du da reinpacken willst? - Ja. И это те вещи, которые вы хотите положить туда сейчас? - Да.

Den Löwen habe ich gekauft.

Wie schon gesagt habe, der Löwe hat eine besondere Bedeutung.

Das Sternzeichen. - Genau.

Den Monchichi hat meine Tochter gekauft. - Okay.

Den hat sie gesehen und gesagt:

"Mama, den will ich für Luca kaufen."

Dann habe ich hier noch von der Geburt ein Foto.

Das Geburtsdatum. Die Fußabdrücke. - Genau.

Weißt du denn irgendetwas über die Familie, wo Luca jetzt ist?

Nein, gar nichts. Gar nichts.

Keine Ahnung.

Denkst du manchmal darüber nach, was das für eine Familie ist?

Klar, denke ich oft. Klar.

Ich denke oft dran.

Eben auch, wo ist er? И где же он? Peki o nerede?

Wie sieht er aus?

Wie weit ist er entwickelt?

Was kann er schon? Was macht er?

Eigentlich ist mir nur wichtig, dass es ihm gut geht,

dass alle glücklich sind, so wie es jetzt ist.

Gab es schon Menschen, die dir gesagt haben:

"Du hast nicht genug gekämpft. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

"Du hättest es einfach nur wollen müssen."

Klar: hätte, würde, könnte.

Aber im Endeffekt weiß niemand,

warum ich diese Entscheidung wirklich getroffen habe.

Aufgrund meiner Depressionen, meiner psychischen Lage

war es davor schon mit meiner Tochter auch ein bisschen kritisch.

Meine größte Angst war damals, ohne irgendein Kind dazustehen. В то время я больше всего боялась остаться без детей.

Dass mir beide Kinder weggenommen werden würden.

Gott sei Dank ist diese Situation ...

jetzt wieder vorbei.

Ich kann wieder durchatmen. Aber wer weiß?

Ist es dir leichter gefallen, dadurch dass du schon Mia hast?

Oder ist es schwerer geworden, dadurch dass du schon ein Kind hast?

Teils, teils.

Ich wusste, was es heißt, ein Kind zu haben. Я знала, что значит иметь ребенка.

Aber ich wusste nicht, was es heißt, ein Kind wegzugeben.

Das ...

Ja, jetzt weiß ich beide Seiten.

Noch mal schwanger werden tue ich nicht. Я больше не забеременею.

Das hast du für dich komplett ausgeschlossen? - Ja. Ja.

Ja. Absolut. Absolut.

Demnächst werde ich einen Termin machen wegen einer Unterbindung. Скоро я запишусь на перевязку.

Da muss ich nur noch einen Arzt finden. Мне просто нужно найти врача.

Was heißt "Unterbindung"? - Sterilisation quasi. Also ... Ja. Что означает "подавление"? - Стерилизация, так сказать. Так что... Да.

Und dann ...

Ist das Thema ... kann das gar nicht mehr passieren. Это тема ... этого больше не может быть.

Mhm.

So.

Ich glaube, das ist schwierig jetzt.

Dass dein 14-jähriger Sohn diesen Brief liest,

sich in diese Situation so hineinzuversetzen. - Das ist ...

Und zu denken: was möchte er denn eigentlich lesen?

Ganz genau.

Im Kopf fange ich meistens an mit meinem "Herzlöwen".

"Sicher frägst du dich schon dein ganzes Leben,

wo du herkommst

und wo deine Wurzeln liegen."

Wenn du jetzt schreibst, dass er sich

sein ganzes Leben gefragt hat, wo er herkommt, wo er seine Wurzeln hat,

dann gehst du ja davon aus, dass er auf jeden Fall weißt, то вы предполагаете, что он в любом случае знает, o zaman her halükarda bildiğini varsayıyorsunuz,

dass die Eltern, die ihn großziehen, nicht seine biologischen sind.

Ich hoffe stark auf diese Familie, dass sie mit offenen Karten spielt.

Meine größte Befürchtung ist einfach nur:

Er bekommt diesen Brief, und er wird ihn nie lesen wollen.

Einerseits wäre es sehr schön,

dann fühlt er sich mit seiner Familie wohl und auch zu Hause.

Andererseits für mich wäre es dann nicht so schön.

Aber ich kann ihm und würde es ihm auch nicht übelnehmen können. Но я не могу и не хочу его винить.

Es ist ja ungewiss, ob ich ihn jemals kennenlerne, aber ...

Wäre das dein Wunsch? - Ich hoffe. Ich hoffe.

Ich hoffe, dass ich ihm dann erklären kann, warum, weshalb.

Ihm aber auch zeigen kann, dass ich etwas daraus gemacht hab.

Dass ich nicht irgendwo unter der Brücke schlafen muss,

sondern wirklich etwas daraus gemacht habe.

"Ich hoffe, dir hiermit ein paar deiner Fragen beantworten zu können. "Надеюсь, это ответит на несколько ваших вопросов.

Zum Zeitpunkt deiner Geburt war ich gerade 25 Jahre alt

und in einer Situation, in der ich dich nicht hätte großziehen können.

Gerne würde ich dir meine Geschichte

oder auch meine Sicht der Dinge einmal persönlich erzählen.

Ich weiß aber leider nicht,

ob sich diese Möglichkeit jemals ergeben wird."

Und wie würdest du den Brief unterschreiben?

Trotzdem: "Deine Mama". - Ja?

Es ist so, ja.

Es ist mein Fleisch und Blut. - Stimmt ja auch.

Ich bin seine Mama. - Mhm.

Wie fandet ihr "Bin ich bereit für ein Kind?"?

Haben euch Aspekte gefehlt? Schreibt mir das in die Kommentare.

Hier drüben gibt es alle Folgen zur Reihe.

Wenn ihr wissen wollt, wie es ist, als Adoptivkind aufzuwachsen,

habe ich euch hier einen Film von TRUE DOKU verlinkt.

Da unten ist der Abo-Button.

Ich würde mich freuen, wenn ihr draufklickt.

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2020)