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Die Abenteuer Tom Sawyers, Die Abenteuer Tom Sawyers (16)(17)(18)

Die Abenteuer Tom Sawyers (16)(17)(18)

Sechzehntes Kapitel. Nach dem Mittagessen machte sich die ganze Bande auf nach der Sandbank, um dort Schildkröteneier zu suchen. Sie stießen Löcher in den Sand, und wenn sie eine hohle Stelle fanden, warfen sie sich auf die Knie und gruben mit den Händen. Manchmal erwischten sie fünfzig bis sechzig Eier auf einem Haufen. Es waren vollkommen runde, weiche Dinger, ein bißchen kleiner wie ‘ne englische Walnuß. So hatten sie ein köstliches Eigericht für den Abend, und ebenso am Freitag morgen. Nach dem Frühstück liefen sie mit Hurra und Purzelbäumen zum Strand, jagten sich einander herum, warfen die Kleider ab und waren ganz nackt; und dann setzten sie ihr lustiges Treiben im seichten Wasser fort, gegen die Strömung anlaufend, welche ihnen um die Beine spülte und den Spaß noch mehr erhöhte. Zuweilen standen sie zusammen und spritzten sich mit der flachen Hand gegenseitig Wasser ins Gesicht, indem sie sich, einander den Rücken zukehrend, heranschlichen, um den Spritzern zu entgehen, und sich dann plötzlich packten und so lange kämpften, bis der Stärkste seinen Gegner geduckt hatte — und dann verwandelten sie sich alle drei in ein Gewirr von weißen Armen und Beinen, und tauchten zugleich wieder auf, schnaufend, lachend, spuckend und atemlos.

Nachdem sie sich so ordentlich ausgetobt hatten, stiegen sie heraus, warfen sich in den trockenen, heißen Sand, lagen da und bedeckten sich ordentlich damit, und dann liefen sie wieder zum Wasser, und das Spiel begann von neuem. Schließlich fiel ihnen ein, daß ihr nackter Zustand mit fleischfarbigen Trikots große Ähnlichkeit habe. So zogen sie einen Kreis in den Sand und hatten einen Zirkus — mit drei Clowns darin, denn niemand wollte diesen stolzesten Posten einem anderen überlassen. Darauf suchten sie ihre Murmeln hervor und spielten, bis auch dies Vergnügen langweilig wurde.

Huck und Joe schwammen hierauf abermals; Tom wollte nicht mitmachen, denn er fand, daß er beim Anziehen seine Klapperschlangenschnur von den Knöcheln verloren hatte, und er wunderte sich, wie er ohne den Schutz dieses geheimnisvollen Schutzmittels so lange vor einem Krampf bewahrt worden sei. Er wagte sich nicht wieder ins Wasser, bis er sie wiedergefunden hatte, und inzwischen waren die anderen müde und im Begriff, sich auszuruhen. Herumschlendernd, trennten sie sich allmählich, verfielen in Trübsinn und fingen an, über die breite Wasserfläche hinüberzuschauen, wo das Dorf schläfrig in der Sonne lag. Tom ertappte sich dabei, wie er mit der Zehe „Becky“ in den Sand schrieb; er wischte es aus, ärgerlich über seine Schwäche. Aber er schrieb es nochmals — trotzdem; er konnte nichts dafür. Er wischte es nochmals aus und zog sich aus aller Versuchung, indem er die anderen Jungen zusammentrieb und sie gegeneinander schubste.

Aber Joes Geist war allmählich gänzlich niedergedrückt. Er hatte solches Heimweh, daß er sein Elend kaum noch tragen konnte. Die Tränen waren bei ihm dem Überlaufen nahe. Sogar Huck war melancholisch. Toms Herz war schwer, doch er gab sich Mühe, es nicht zu zeigen. Er hatte ein Geheimnis, das er noch nicht preisgeben wollte, wenn aber diese Depression nicht bald gehoben werden konnte, mußte er es verraten. Er sagte mit möglichst sichtbarer Heiterkeit: „Ich glaube, ‘s sind schon vor uns Piraten auf der Insel gewesen. Wollen wir doch mal nachsehen! Vielleicht haben sie hier Schätze vergraben. Würd‘s euch nicht gefallen, irgendwo auf ‘ne alte verrostete Kiste voll Gold oder Silber zu stoßen, he?“

Es erhob sich aber nur ein schwacher Begeisterungssturm, der bald verflogen war. Tom versuchte noch eine oder zwei Kriegslisten; aber auch diese schlugen fehl. Es war recht entmutigend. Joe saß da, mit einem Stock im Sande stochernd und schaute sehr trübselig drein.

Schließlich sagte er: „Ach, Jungens, laßt‘s uns aufgeben. Ich möcht‘ heim. ‘s ist so einsam hier.“

„Ach was, Joe, das wird schon nach und nach besser werden,“ entgegnete Tom. „Allein schon die famose Gelegenheit zum Fischen.“

„Mag nichts wissen vom Fischen. Ich will heim!“

„Aber, Joe, nirgends kann man so gut schwimmen wie hier.“

„Schwimmen ist nichts. Ich hab‘ gar keine Lust zum Schwimmen, wenn nicht wer da ist, der mir sagt, ich soll‘s nicht tun. Ich will nach Haus!“

„Ach, Feigling! Wickelkind! Du möchtst bloß zu deiner Alten — schätz‘ ich.“

„Ja — ich will zu meiner Mutter! Und du wolltst auch, wenn du eine hättst. Ich bin nicht mehr Wickelkind als du!“ Und Joe schluchzte ein wenig.

„Na, ‘s ist gut, wollen wir das heulende Muttersöhnchen nach Haus lassen, nicht, Huck? Armes Ding — wenn‘s halt Sehnsucht hat, seine Mutter wiederzusehen? Soll‘s halt. Du bleibst hier, nicht, Huck? Wir wollen bleiben?“

„J — a,“ sagte Huck, ohne viel Überzeugung.

„So lang‘ ich lebe, sprech ich nicht mehr mit dir,“ sagte Joe aufsehend. „Das hast du davon.“ Trübselig stand er auf und begann sich anzukleiden.

„Mach mir auch was draus,“ warf Tom hin. „‘s braucht dich niemand. Mach, dass du heimkommst und laß dich auslachen. Bist ‘n schöner Pirat! Huck und ich, wir sind keine Schreibabies. Wir wollen bleiben, nicht, Huck? Laß ihn gehen, wenn er durchaus will. Denke doch, zur Not werden wir fertig ohne ihn.“

Aber trotzdem war Tom nicht recht wohl zumute, es beunruhigte ihn doch, zu sehen, wie Joe trotzig fortfuhr, sich anzuziehen. Und dann war‘s unangenehm, wie Huck mit den Augen den Vorbereitungen Joes folgte, so aufmerksam und mit so unheimlichem Schweigen. Plötzlich begann Joe, ohne ein Wort des Abschieds, auf das Illinoisufer zu waten. Tom begann das Herz zu sinken. Er schielte nach Huck. Huck konnte den Blick nicht ertragen und senkte die Augen. Dann sagte er: „Du — Tom — ich will auch gehen. ‘s war schon bis jetzt so einsam, jetzt wird‘s noch schlimmer werden. Gehen wir auch, Tom?“

„Ich geh‘ nicht! Du kannst ja gehen, wenn du willst. Ich bleib‘!“

„Tom — ich will lieber gehen.“

„Na, ‘s ist gut, so geh‘ doch! Wer hindert dich denn?“

Huck fing an, seine zerstreuten Kleider aufzusammeln.

„Tom,“ sagte er, „wollt‘, du gingst mit. Denk mal drüber nach. Wir wollen drüben am Ufer auf dich warten.“

„Da, da könnt ihr ‘ne hübsch‘ lange Zeit warten, sag‘ ich dir.“

Huck schlich kummervoll davon, und Tom schaute ihm nach, während ein heftiges Verlangen, seinem Stolz zum Trotz hinterher zu laufen, an seinem Herzen riß. Er hoffte, sie würden stehen bleiben, aber sie wateten langsam weiter.

Plötzlich überkam Tom das Bewußtsein, wie einsam und still es dann sein würde. Er kämpfte einen letzten Kampf mit seinem Stolz und dann rannte er seinen Kameraden nach, brüllend: „Wartet, wartet doch! Will euch was sagen!“

Sie blieben sofort stehen und drehten sich um. Als er bei ihnen angelangt war, begann er, sein Geheimnis auszukramen, und sie hörten mürrisch zu, bis sie zuletzt begriffen, was die Pointe bei der Sache sei, und in ein wahres Kriegsgeheul von Beifall ausbrachen und sagten, ‘s wäre großartig, und wenn er ihnen das früher gesagt hätte, würden sie nicht fortgegangen sein. Tom brachte eine plausible Entschuldigung vor; in Wahrheit aber hatte er gefürchtet, daß nicht einmal sein Geheimnis sie veranlassen würde, noch länger bei ihm zu bleiben, und darum hatte er es als letztes Auskunftsmittel zurückgehalten.

Die Ausreißer kehrten vergnügt zurück und nahmen mit Feuereifer ihre Spiele wieder auf, fortwährend mit staunender Bewunderung über Toms fabelhaften Plan und seine Genialität sich unterhaltend.

Nach einem opulenten Eier- und Fischschmaus erklärte Tom, er wolle rauchen lernen. Joe gefiel die Idee, und er sagte, er wolle es auch lernen. So machte Huck Pfeifen und füllte sie. Die beiden Neulinge hatten bisher noch nie etwas anderes geraucht als Schokoladezigarren, und die haben niemals als männlich gegolten.

Nun streckten sie sich aus, stützten sich auf die Ellbogen und begannen zögernd zu paffen und mit wenig Vertrauen. Der Rauch hatte einen unangenehmen Geschmack, und sie räusperten sich ein wenig, aber Tom sagte:

„Pah! ‘s ist ja so leicht! Hätt‘ ich gewußt, daß das alles sei, hätt ich‘s schon längst gelernt!“

„Ich auch,“ meinte Joe. „‘s ist ja gar nichts.“

„Gott, wie oft hab‘ ich ‘nen Mann rauchen gesehen, und gedacht: wollt‘, ich könnt‘s auch. Aber ich hab‘ nie gedacht, ich könnt‘s. So geht‘s mir immer, nicht, Huck? Du hast‘s mich oft sagen hören, nicht, Huck? Huck weiß, daß ich‘s gesagt hab‘.“

„Ja, oft genug,“ sagte Huck.

„Na, ich hab‘s auch,“ fing Tom nochmals an. „Hundertmal. Mal da unten beim Schlachthaus. Erinnerst du dich nicht, Huck? Bob Tanner war da und Johnny Miller und Jeff Thatcher, damals, als ich‘s sagte. Erinnerst du dich nicht, Huck, daß ich‘s gesagt hab‘?“

„Ja, ‘s ist an dem,“ entgegnete Huck. „‘s war den Tag, als ich ‘ne weiße Murmel verloren hatte — nee, ‘s war den Tag vorher.“

„Da sagt‘ ich‘s dir,“ bestätigte Tom. „Huck erinnert‘s.“

„Glaub‘, ich könnt‘ die Pfeife rauchen — alle Tage,“ sagte Joe. „Fühl‘ mich gar nicht schlecht.“

„Na, ich auch nicht. Ich könnt‘ alle Tage rauchen, aber ich wette, Jeff Thatcher könnt‘s nicht.“

„Jeff Thatcher! Lieber Gott — keine zwei Züge könnt‘ der vertragen! Laß ‘s ihn nur einmal versuchen — er soll schon sehen.“

„Ich wollt‘, er tät‘s, und Johnny Miller — wollt‘, ich könnt‘ Johnny Miller ‘s versuchen sehen.“

„Meinst du, ich nicht? Na, der Johnny Miller würd‘s grad so wenig können wie sonst was! Bloß ‘n bissel Rauch würd‘ den schon umschmeißen!“

„Natürlich würd‘s das, Joe! Du, ich wollt‘, die Jungens könnten uns jetzt mal sehen.“

„Na, das mein‘ ich auch!“

„Wißt ihr was! Sagt nichts davon, und wenn sie dann mal dabei sind, geh‘ ich auf dich zu und sag‘: ‚Joe, hast du ‘ne Pfeife? Möcht‘ mal rauchen!‘ Und du sagst, so ganz beiläufig, als wenn‘s nichts wär‘, du sagst: ‚Ja, ich hab‘ meine alte Pfeife, und dann noch eine, aber mein Tabak ist nicht sehr gut.‘ Und ich sag‘: ‚O, ‘s ist schon recht, wenn er uns stark genug ist.‘ Und dann du raus mit den Pfeifen und wir ordentlich drauf los, und dann die Augen, die die machen werden!“

„Verdammt, das ist famos, Tom! Wollt, ‘s wär‘ jetzt!“

So plauderten sie noch ‘ne Weile; aber plötzlich begann das Gespräch zu stocken, und dann hörte es ganz auf. Das Stillschweigen wurde drückend; das Ausspucken nahm wunderbar zu. Jede Pore im Innern des Mundes schien bei den beiden sich in einen spuckenden Springbrunnen zu verwandeln. Kaum konnten sie die Behälter unter der Zunge oft genug entleeren, um eine Überschwemmung zu vermeiden; trotz aller Anstrengungen aber gelangten kleine Ergüsse den Hals hinunter — und jedesmal folgte plötzliches Aufschlucken darauf. Beide sahen blaß und elend aus. Joes Pfeife fiel aus seinen kraftlosen Händen. Toms folgte. Beider Springbrunnen waren in voller Tätigkeit, und beider Pumpen arbeiteten fieberhaft.

Joe sagte mit schwacher Stimme: „Hab‘ mein Messer verloren. Denke, ‘s wird gut sein, hinzugehen und zu suchen.“

Tom, mit zitternden Lippen und ebenso schwacher Stimme sagte: „Ich helf dir. Du gehst nach der Seite, und ich will nach der andern gehen — zur Quelle. — Nein — du brauchst — nicht zu — kommen — — Huck, — wir — wir finden‘s — schon —“

So setzte sich Huck nieder und wartete ‘ne Stunde. Dann fand er, es sei sehr einsam und ging, seine Kameraden zu suchen. Sie waren weit weg im Walde, beide sehr blaß, beide schliefen fest. Aber etwas belehrte ihn, daß, hatten sie irgend welche Beschwerden gehabt, sie sich davon befreit hatten.

Beim Nachtessen waren sie eben nicht redselig; sie hatten einen hohlen Blick. Und als Huck nach der Mahlzeit seine Pfeife wieder stopfte und ihnen die ihrigen geben wollte, sagten sie: nein, sie fühlten sich nicht recht wohl — irgend etwas beim Mittagessen sei ihnen nicht gut bekommen.

Siebzehntes Kapitel. Ungefähr um Mitternacht erwachte Joe und rief die Jungen an. Drückende Schwüle lag in der Luft, das hatte etwas zu bedeuten. Die Jungen drückten sich aneinander und suchten die freundliche Gesellschaft des Feuers, obwohl die matte, tote Hitze der reglosen Atmosphäre erstickend war. Sie saßen still, horchend und wartend. Jenseits des Lichtschimmers ging alles in der Schwärze der Finsternis auf. Plötzlich fuhr ein zitternder Blitzstrahl herunter, der auf einen Augenblick die Umgebung erleuchtete und dann wieder schwand. Nach kurzer Zeit kam wieder einer, etwas schwächer. Dann noch einer. Darauf ging ein leises Zittern durch die Bäume des Waldes, und die Knaben empfanden eine kurze Kühlung im Gesicht und zitterten bei dem Gedanken, daß der Geist der Nacht an ihnen vorübergegangen sei. Dann eine Pause. Und dann verwandelte ein zauberhafter Blitzstrahl die Nacht in den Tag und zeigte jeden einzelnen Grashalm, der um ihre Füße herum wuchs. Und außerdem zeigte er drei weiße entsetzte Gesichter. Ein schwerer Donnerschlag kam rollend und polternd vom Himmel herunter und verlor sich in der Ferne in dumpfem Grollen. Ein kühler Lufthauch machte sich fühlbar, in den Blättern raschelnd und die aufgehäufte Asche über den Feuerherd wirbelnd. Ein neuer blendender Schein erhellte den Wald, und ein Krach folgte, der die Baumwipfel über den Häuptern der Kinder zu zerreißen schien. Sie fuhren erschreckt zusammen bei der vollkommenen Finsternis, die darauf folgte. Ein paar schwere Regentropfen fielen klatschend auf die Blätter.

„Schnell, Jungens, zum Zelt,“ schrie Tom.

Sie rannten davon, über Wurzeln stolpernd und sich in Schlinggewächse verwickelnd — nicht zwei von ihnen in gleicher Richtung. Ein furchtbarer Windstoß fuhr durch die Wipfel, jeden Laut verschlingend. Ein blendender Blitz folgte dem anderen, ein krachender Donnerschlag dem anderen. Und jetzt prasselte durchnässender Regen nieder, und der tobende Orkan fegte ihn in Bündeln über die Erde hin.

Die Jungen schrien einander zu, aber der heulende Wind und die dröhnenden Donnerschläge verschlangen ihre Stimmen völlig. Indessen drangen sie doch nacheinander durch und suchten Schutz unter dem Zelt, kalt, zitternd und triefend von Wasser. Gesellschaft im Unglück zu haben, schien ihnen alles erträglicher zu machen.

Sie konnten nicht sprechen, das alte Segel schlug zu wahnsinnig, selbst wenn die anderen Stimmen es ihnen erlaubt hätten. Der Sturm stieg höher und höher, und plötzlich flog das Segel, aus seinen Klammern losgerissen, auf den Flügeln des Windes davon. Die Knaben faßten sich an den Händen und flohen, stolpernd und sich wund stoßend, in den Schutz einer großen Eiche, die am Flußufer stand. Jetzt war der Kampf auf seinem Höhepunkt angelangt. Bei dem unaufhörlichen Leuchten, das den Himmel in Flammen setzte, trat alles rund umher in grelles, schattenloses Licht; die sich beugenden Bäume, der wogende, von Schaum weißgefärbte Strom, das treibende Flußwasser. Die steilen Felsenufer auf der anderen Seite schauten zuweilen durch die Regenwolken. Alle Augenblicke erlag ein Baumriese der Gewalt und brach krachend durch das Unterholz. Und die furchtbaren Donnerschläge folgten sich in ohrenzerreißendem, explosionsähnlichem Schmettern, scharf und krachend und unbeschreiblich ängstigend. Der Sturm erhöhte sich zu beispielloser Wut, die die ganze Insel in Stücke reißen, sie zu verbrennen, bis zu den Baumwipfeln versenken und jedes Lebewesen auf ihr vernichten zu wollen schien, alles gleichzeitig und in einem Augenblick. Es war eine schreckliche Nacht für heimatlose junge Herzen.

Aber endlich hatte der Kampf ausgetobt, die Naturkräfte ruhten, schwächer und schwächer tönend und brummend — Friede herrschte. Die Jungen schlichen zum Lager zurück — nicht wenig eingeschüchtert. Und doch fanden sie dort, daß sie alle Ursache hatten, dankbar zu sein, denn die große Sykomore, die Beschützerin ihres Lagers, war jetzt eine Ruine, vom Blitz zerschmettert — und sie waren während der Katastrophe nicht darunter gewesen.

Alles im Lager war durchnäßt, das Feuer erloschen; denn sie waren leichtsinnige Herumtreiber, wie alle ihresgleichen, und hatten keine Vorsichtsmaßregeln gegen den Regen getroffen. Das war sehr ärgerlich, denn sie waren durchweicht und verfroren. Sie fingen an, über ihr Mißgeschick zu jammern; aber plötzlich entdeckten sie, daß das Feuer sich an dem Baum, unter dem es gebrannt hatte, so weit hinauf fortgepflanzt hatte, daß eine Handbreit oder so erhalten geblieben war und noch schwach glimmte. Sie belebten es geduldig mit Zweigen und Rinde des umgestürzten Baumes, bis sie es wieder ordentlich entfacht hatten. Sie trockneten ihren gekochten Schinken und hielten eine Mahlzeit ab, und dann saßen sie am Feuer und verbreiteten sich über ihre nächtlichen Abenteuer und schmückten sie aus bis zum Morgen, denn es gab kein trockenes Plätzchen in der ganzen Umgebung, wo sie hätten ruhen können.

Als die Sonne auf die Knaben zu scheinen begann, überwältigte sie die Müdigkeit, und sie gingen zur Sandbank und legten sich zum Schlaf nieder. Allmählich wurden sie von der Sonne geröstet und machten sich daher in trüber Stimmung ans Frühstück. Sie fühlten sich übellaunig und steif in allen Gliedern und hatten Heimweh, mehr als je. Tom erkannte die Anzeichen davon und versuchte, die Piraten, so gut er es vermochte, aufzuheitern. Aber sie kümmerten sich den Teufel um Murmeln, Zirkus, Schwimmen oder sonst was. Er erinnerte sie an das großartige Geheimnis und erzielte einen Schimmer von Frohsinn. So lange der anhielt, suchte er sie für ein neues Spiel zu interessieren. Es war, für eine Weile das Piratenspielen aufzugeben und zur Abwechselung mal Indianer zu sein. Sie waren von der Idee begeistert; und so dauerte es nicht lange, da waren sie tätowiert, tätowiert von Kopf bis zu Fuß mit schwarzem Schmutz, gleich den Zebras, alle natürlich Häuptlinge, und dann rannten sie heulend durch die Wälder, um englische Niederlassungen anzugreifen.

Dann trennten sie sich in drei feindliche Stämme und stürzten aus Hinterhalten mit schrecklichem Kriegsgeschrei aufeinander los und töteten einander tausendweise. Es war ein blutiger Tag. Darum war es ein befriedigender.

Zur Mittagszeit versammelten sie sich wieder im Lager, hungrig und glücklich. Aber jetzt zeigte sich ein Hindernis — feindliche Indianer konnten das Friedensbrot nicht miteinander brechen, ohne erst Frieden zu machen, und das war einfach unmöglich, ohne eine Friedenspfeife zu rauchen. Es gab keinen anderen Weg, von dem sie je gehört hätten. Zwei von den Wilden wünschten jetzt, immer Piraten geblieben zu sein. Indessen — es war nichts zu machen, so forderten sie denn mit so viel Unbefangenheit, als sie auftreiben konnten, die Pfeifen, und taten, wie es sich gehört, einen Zug daraus.

Und wie glücklich waren sie dann, daß sie Wilde geworden waren; denn sie hatten dadurch etwas gewonnen. Sie merkten, daß sie jetzt ein bißchen rauchen konnten, ohne fortgehen und ein verlorenes Messer suchen zu müssen. Es wurde ihnen nicht mehr so schlecht, daß es ihnen Unannehmlichkeiten bereitet hätte. Sie hatten aber keine Lust, diese stolze Errungenschaft aus Mangel an Übung wieder zu verlieren: o nein, sie übten sie nach dem Essen mit recht schönem Erfolg, und so verbrachten sie einen herrlichen Abend.

Sie waren mit ihrer neuen Kunst stolzer und glücklicher, als wenn sie sechs Indianerstämme skalpiert und hingeschlachtet hätten. Lassen wir sie schmauchen, plaudern und prahlen — denn wir haben im Augenblick nichts mehr mit ihnen zu schaffen.

Achtzehntes Kapitel. Im Dorfe herrschte indessen an jenem friedlichen Samstag nachmittag durchaus nicht besondere Heiterkeit. Harpers und Tante Pollys Familie waren in Trauer und Kummer und vielen Tränen.

Ungewöhnliche Ruhe lag über dem Ort, obwohl es auch sonst still genug herzugehen pflegte. Mit zerstreuter Miene gingen die Einwohner ihren Geschäften nach und sprachen wenig; aber sie seufzten oft. Der freie Samstag erschien eine Last für die Kinder. Sie hatten kein Herz für ihre Spiele und gaben sie schließlich ganz auf.

Nachmittags begab sich Becky Thatcher in trüber Stimmung auf den verlassenen Schulhof und fühlte sich sehr einsam. Aber sie fand dort nichts, was sie hätte aufheitern können.

„O, wenn ich doch seinen alten Messingknopf wiederfinden könnte,“ seufzte sie halblaut. „Jetzt hab‘ ich gar nichts zur Erinnerung an ihn!“ Und sie schluckte ein paar Tränen hinunter.

Plötzlich blieb sie stehen und flüsterte: „Grad‘ hier war‘s. Ach Gott, wenn ich‘s nochmal tun sollte, ich würd‘s nicht sagen — ich würd‘s nicht sagen für die ganze Welt! Aber er ist jetzt fortgegangen — und ich werd‘ ihn nie — nie wiedersehen —“

Dieser Gedanke ließ sie zusammenbrechen, sie schlich fort, während die Tränen ihr über die Backen niederflossen.

Dann kam ein Haufe Buben und Mädel — Spielkameraden von Tom und Joe, — schauten über den Zaun und besprachen in halbem Ton, wie Tom dies und das tat in der letzten Zeit, wo sie ihn gesehen hatten, und wie Joe diesen und jenen nebensächlichen Ausspruch getan hatte (mit unheimlichem Voraussehen der Ereignisse, wie sie jetzt wußten!) — und jeder Sprecher bezeichnete ganz genau die Stelle, wo die vermißten Flüchtlinge damals gestanden hatten, und dann fügten sie hinzu: „und ich stand gerad so, gerad wie ich jetzt steh‘, und als wenn du er wärest, und ich hab‘ genau auf alles geachtet, und er lächelte — genau so — und dann überlief es mich ordentlich, ganz — schreck — lich, ihr wißt ja auch, und ich konnt‘ mir gar nicht denken, was es sein könne, aber jetzt weiß ich‘s.“

Darauf erhob sich ein Streit, wer die toten Jungen zuletzt gesehen habe, viele erhoben diesen traurigen Anspruch und boten Beweise, mehr oder weniger durch Zeugen erhärtet, an; und als endgültig festgestellt war, wer sie in der Tat zuletzt gesehen und die letzten Worte mit ihnen gewechselt hatte, bekamen die Betreffenden dadurch eine Art geheiligter Bedeutung und wurden von allen angestaunt und beneidet. Ein armer, kleiner Bursche, der niemals besonders beachtet worden war, sagte, mit ordentlich stolzem Ausdruck: „Na, mich hat Tom Sawyer mal geprügelt!“

Aber dieser Ruhm war sehr vergänglich. Die meisten der Jungen konnten das sagen, und das verringerte die Auszeichnung doch sehr. Die Gesellschaft trollte sich, mit halber Stimme noch weiter Erinnerungen an die verlorenen Helden austauschend.

Als am nächsten Tage die Sonntagsschule zu Ende war, begann die Glocke zu läuten, statt, wie sonst, zu klingeln. Es war ein sehr stiller Sonntag, und der traurige Ton schien sich mit der sinnenden Ruhe, die auf der Natur lag, zu vermischen. Die Dorfbewohner trafen nach und nach ein, in der Vorhalle einen Augenblick stehen bleibend und wispernd sich über das traurige Ereignis unterhaltend.

Aber im Gotteshause wurde nicht geflüstert. Nur das feierliche Rascheln der Kleider, indem sie sich auf ihre Plätze begaben, störte hier die Stille. Niemand wußte sich zu erinnern, daß die Kirche je so voll gewesen wäre.

Es war eine erwartungsvolle, dumpfe Stille, und dann trat Tante Polly, gefolgt von Sid und Mary und durch die Harpersche Familie, alle in tiefer Trauer, und die ganze Gemeinde sowie der Geistliche erhoben sich ehrfurchtsvoll und blieben stehen, bis die Leidtragenden auf der ersten Bank sich niedergelassen hatten.

Wieder trat allgemeines Schweigen ein, nur zuweilen durch unterdrücktes Schluchzen unterbrochen, und dann erhob der Geistliche die Hände und betete. Ein ergreifendes Lied wurde gesungen, worauf der Text folgte: Ich bin der Trost und das Leben.

Im Verlauf seiner Predigt gab der Geistliche solche Bilder von der Sanftmut, dem ehrenhaften Lebenswandel und den vielversprechenden Talenten der verlorenen Durchgänger, daß jedermann, sich einbildend, diese Porträts zu erkennen, Schmerz empfand bei dem Gedanken, daß er gegen all das bisher blind gewesen sei und an den armen Jungen beständig nichts als Fehler und Flecken gesehen hatte. Der Geistliche erzählte manch rührendes Ereignis aus dem Leben der Verschwundenen, das ihre sanften, edelmütigen Naturen zeigte, und das Volk konnte jetzt leicht sehen, wie edel und schön diese Vorkommnisse waren und sich mit Kummer daran erinnern, daß sie ihnen damals, als sie sich zutrugen, als arge Spitzbubenstreiche erschienen waren, die den Ochsenziemer verdienten. Die Gemeinde wurde mehr und mehr gerührt, je weiter die ergreifende Predigt fortschritt, bis schließlich alles geknickt war und seine tränenreichen Klagen zu einem Chorus selbstanklagenden Schluchzens vereinigte; sogar der Geistliche überließ sich seinen Gefühlen und weinte auf offener Kanzel.

Auf dem Chor entstand ein Rascheln, auf das aber niemand achtete; einen Augenblick später knarrte die Tür der Kirche. Der Geistliche hob die strömenden Augen vom Taschentuch und stand wie angedonnert. Eins um das andere Augenpaar folgte dem seinigen, und dann, wie von einem Impuls getrieben, erhob sich die Gemeinde und sah, wie die drei toten Jungen ganz gemütlich den Gang heraufgeschlendert kamen, Tom voran, dann Joe, zuletzt Huck, eine Ruine wandelnder Lumpen, mit schafsmäßig-verdutztem Gesicht. Sie waren in dem unbenutzten Chor versteckt gewesen und hatten ihrer eigenen Leichenrede zugehört.

Tante Polly, Mary und die Harpers warfen sich auf die Wiederauferstandenen, sie mit Küssen überschüttend und Danksagungen ausstoßend, während der arme Huck verwirrt und unbehaglich dabei stand, ohne im geringsten zu wissen, was er mit sich anfangen und wohin er sich vor all den Augen, von denen ihn keines bewillkommnete, wenden sollte.

Er stand einen Augenblick zögernd und machte einen schüchternen Versuch, sich wegzustehlen, aber Tom ergriff ihn und sagte:

„Tante Polly, ‘s ist nicht recht. ‘s muß sich jemand freuen, Huck wiederzusehen!“

„Und ‘s soll auch! Ich freue mich, ihn zu sehen, armes, verlassenes Kind!“

Und Tante Polly wandte ihre liebenswürdige Aufmerksamkeit jetzt ihm zu — was ihn nur noch unbehaglicher machte als vorher.

Plötzlich schrie der Geistliche aus vollem Halse: „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren! — Singt — und legt euer Herz rein!“

Und sie taten‘s. Daß alte Lob- und Danklied drang mit triumphierender Inbrunst empor, und während es alles erzittern machte, schaute Tom Sawyer, der Seeräuber, um sich auf die neidische Jugend ringsum und bekannte in seinem Herzen, daß dies der stolzeste Moment in seinem Leben sei!

Als die Gemeinde hinausströmte, meinten alle, sie möchten sich wohl nochmal lächerlich machen um dies Danklied nochmal so singen zu hören.

Tom erhielt an diesem Tage mehr Püffe und Küsse — je nach Tante Pollys Stimmung, als vorher in einem Jahre; und er wußte jetzt ganz genau, was am meisten Dank gegen Gott und Liebe zu ihm ausdrückte.

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Die Abenteuer Tom Sawyers (16)(17)(18) the|adventures|Tom|Sawyer's Las aventuras de Tom Sawyer (16)(17)(18) De avonturen van Tom Sawyer (16)(17)(18) As Aventuras de Tom Sawyer (16)(17)(18) Приключения Тома Сойера (16)(17)(18) Tom Sawyer'ın Maceraları (16)(17)(18) Пригоди Тома Сойєра (16)(17)(18) 汤姆索亚历险记 (16)(17)(18) The Adventures of Tom Sawyer (16)(17)(18)

Sechzehntes Kapitel. sixteenth|chapter Sixteenth Chapter. Nach dem Mittagessen machte sich die ganze Bande auf nach der Sandbank, um dort Schildkröteneier zu suchen. after|the|lunch|made|itself|the|whole|gang|to|to|the|sandbank|to|there|turtle eggs|to|search After lunch, the whole gang set off to the sandbank to look for turtle eggs. Sie stießen Löcher in den Sand, und wenn sie eine hohle Stelle fanden, warfen sie sich auf die Knie und gruben mit den Händen. they|pushed|holes|in|the|sand|and|when|they|a|hollow|spot|found|threw|themselves|themselves|on|the|knees|and|dug|with|the|hands They poked holes in the sand, and when they found a hollow spot, they dropped to their knees and dug with their hands. Manchmal erwischten sie fünfzig bis sechzig Eier auf einem Haufen. sometimes|caught|them|fifty|to|sixty|eggs|on|a|pile Sometimes they caught fifty to sixty eggs in a pile. Es waren vollkommen runde, weiche Dinger, ein bißchen kleiner wie ‘ne englische Walnuß. it|were|completely|round|soft|things|a|little|smaller|than|a|English|walnut They were perfectly round, soft things, a little smaller than an English walnut. So hatten sie ein köstliches Eigericht für den Abend, und ebenso am Freitag morgen. so|had|they|a|delicious|dish|for|the|evening|and|likewise|on|Friday|morning So they had a delicious egg dish for the evening, and also on Friday morning. Nach dem Frühstück liefen sie mit Hurra und Purzelbäumen zum Strand, jagten sich einander herum, warfen die Kleider ab und waren ganz nackt; und dann setzten sie ihr lustiges Treiben im seichten Wasser fort, gegen die Strömung anlaufend, welche ihnen um die Beine spülte und den Spaß noch mehr erhöhte. after|the|breakfast|ran|they|with|hooray|and|somersaults|to the|beach|chased|each other|each other|around|threw|the|clothes|off|and|were|completely|naked|and|then|continued|they|their|fun|activity|in the|shallow|water|on|against|the|current|running|which|them|around|the|legs|washed|and|the|fun|even|more|increased After breakfast, they ran with cheers and somersaults to the beach, chased each other around, threw off their clothes, and were completely naked; and then they continued their joyful play in the shallow water, running against the current that washed around their legs and increased the fun even more. Zuweilen standen sie zusammen und spritzten sich mit der flachen Hand gegenseitig Wasser ins Gesicht, indem sie sich, einander den Rücken zukehrend, heranschlichen, um den Spritzern zu entgehen, und sich dann plötzlich packten und so lange kämpften, bis der Stärkste seinen Gegner geduckt hatte — und dann verwandelten sie sich alle drei in ein Gewirr von weißen Armen und Beinen, und tauchten zugleich wieder auf, schnaufend, lachend, spuckend und atemlos. sometimes|stood|they|together|and|splashed|themselves|with|the|flat|hand|mutually|water|in the|face|as|they|themselves|each other|the|back|turning away|sneaked up|to|the|splashes|to|escape|and|themselves|then|suddenly|grabbed|and|so|long|fought|until|the|strongest|his|opponent|subdued|had|and|then|transformed|they||all|three|into|a|tangle|of|white|arms|and|legs|and|surfaced|at the same time|again|up|panting|laughing|spitting|and|breathless Sometimes they stood together and splashed water in each other's faces with their flat hands, sneaking up on each other with their backs turned to avoid the splashes, and then suddenly grabbed each other and fought until the strongest had subdued his opponent — and then all three transformed into a tangle of white arms and legs, and surfaced again, panting, laughing, spitting, and breathless.

Nachdem sie sich so ordentlich ausgetobt hatten, stiegen sie heraus, warfen sich in den trockenen, heißen Sand, lagen da und bedeckten sich ordentlich damit, und dann liefen sie wieder zum Wasser, und das Spiel begann von neuem. after|they|themselves|so|properly|played out|had|climbed|they|out|threw|themselves|in|the|dry|hot|sand|lay|there|and|covered|themselves|properly|with it|and|then|ran|they|again|to the|water|and|the|game|began|of|anew After they had thoroughly exhausted themselves, they climbed out, threw themselves into the dry, hot sand, lay there and covered themselves with it, and then ran back to the water, and the game began anew. Schließlich fiel ihnen ein, daß ihr nackter Zustand mit fleischfarbigen Trikots große Ähnlichkeit habe. finally|fell|to them|in|that|their|naked|state|with|flesh-colored|jerseys|great|similarity|has Finally, they realized that their naked state bore a great resemblance to flesh-colored swimsuits. So zogen sie einen Kreis in den Sand und hatten einen Zirkus — mit drei Clowns darin, denn niemand wollte diesen stolzesten Posten einem anderen überlassen. so|drew|they|a|circle|in|the|sand|and|had|a|circus|with|three|clowns|in it|for|no one|wanted|this|proudest|position|to another|other|to leave So they drew a circle in the sand and had a circus — with three clowns in it, because no one wanted to leave this proudest position to another. Darauf suchten sie ihre Murmeln hervor und spielten, bis auch dies Vergnügen langweilig wurde. on it|searched|they|their|marbles|out|and|played|until|also|this|pleasure|boring|became They then searched for their marbles and played until this amusement also became boring.

Huck und Joe schwammen hierauf abermals; Tom wollte nicht mitmachen, denn er fand, daß er beim Anziehen seine Klapperschlangenschnur von den Knöcheln verloren hatte, und er wunderte sich, wie er ohne den Schutz dieses geheimnisvollen Schutzmittels so lange vor einem Krampf bewahrt worden sei. Huck|and|Joe|swam|hereupon|again|Tom|wanted|not|to participate|because|he|found|that|he|while|dressing||rattlesnake cord|from|the|ankles|lost|had|and|he|wondered|himself|how|he|without|the|protection|this|mysterious|protective means|so|long|from|a|cramp|preserved|been|was Huck and Joe swam again; Tom did not want to join them, as he found that he had lost his rattlesnake string from his ankles while getting dressed, and he wondered how he had been able to avoid a cramp for so long without the protection of this mysterious remedy. Er wagte sich nicht wieder ins Wasser, bis er sie wiedergefunden hatte, und inzwischen waren die anderen müde und im Begriff, sich auszuruhen. he|dared|himself|not|again|into the|water|until|he|her|found again|had|and|meanwhile|were|the|others|tired|and|in the|process|themselves|to rest He did not dare to go back into the water until he had found it again, and in the meantime, the others were tired and about to rest. Herumschlendernd, trennten sie sich allmählich, verfielen in Trübsinn und fingen an, über die breite Wasserfläche hinüberzuschauen, wo das Dorf schläfrig in der Sonne lag. wandering around|separated|they|themselves|gradually|fell|into|gloom|and|began|to|over|the|wide|water surface|to look across|where|the|village|sleepy|in|the|sun|lay Wandering around, they gradually separated, fell into melancholy, and began to look across the wide expanse of water, where the village lay drowsily in the sun. Tom ertappte sich dabei, wie er mit der Zehe „Becky“ in den Sand schrieb; er wischte es aus, ärgerlich über seine Schwäche. Tom|caught|himself|in the process|how|he|with|the|toe|Becky|in|the|sand|wrote|he|wiped|it|out|annoyed|about|his|weakness Tom caught himself writing 'Becky' in the sand with his toe; he wiped it out, annoyed at his weakness. Aber er schrieb es nochmals — trotzdem; er konnte nichts dafür. but|he|wrote|it|again|nevertheless|he|could|nothing|for it But he wrote it again — nonetheless; he couldn't help it. Er wischte es nochmals aus und zog sich aus aller Versuchung, indem er die anderen Jungen zusammentrieb und sie gegeneinander schubste. he|cleaned|it|again|out|and|pulled|himself|out|all|temptation|by|he|the|other|boys|rounded up|and|them|against each other|pushed He wiped it out again and removed himself from all temptation by rounding up the other boys and pushing them against each other.

Aber Joes Geist war allmählich gänzlich niedergedrückt. but|Joe's|spirit|was|gradually|completely|depressed But Joe's spirit was gradually completely downcast. Er hatte solches Heimweh, daß er sein Elend kaum noch tragen konnte. he|had|such|homesickness|that|he|his|misery|hardly|anymore|bear|could He was so homesick that he could hardly bear his misery. Die Tränen waren bei ihm dem Überlaufen nahe. the|tears|were|at|him|the|overflowing|near The tears were close to overflowing for him. Sogar Huck war melancholisch. even|Huck|was|melancholic Even Huck was melancholic. Toms Herz war schwer, doch er gab sich Mühe, es nicht zu zeigen. Tom's|heart|was|heavy|but|he|gave|himself|effort|it|not|to|to show Tom's heart was heavy, but he made an effort not to show it. Er hatte ein Geheimnis, das er noch nicht preisgeben wollte, wenn aber diese Depression nicht bald gehoben werden konnte, mußte er es verraten. he|had|a|secret|which|he|still|not|to reveal|wanted|if|but|this|depression|not|soon|lifted|to be|could|had to|he|it|to betray He had a secret that he did not want to reveal yet, but if this depression could not be lifted soon, he would have to disclose it. Er sagte mit möglichst sichtbarer Heiterkeit: „Ich glaube, ‘s sind schon vor uns Piraten auf der Insel gewesen. ||||||||it|are|already|before|us|pirates|on|the|island|been He said with as much visible cheerfulness as possible: "I believe there have already been pirates on the island before us." Wollen wir doch mal nachsehen! want|we|indeed|once|to check Let's take a look! Vielleicht haben sie hier Schätze vergraben. maybe|have|they|here|treasures|buried Maybe they buried treasures here. Würd‘s euch nicht gefallen, irgendwo auf ‘ne alte verrostete Kiste voll Gold oder Silber zu stoßen, he?“ ||you|not|to please|somewhere|on|a|old|rusty|box|full|gold|or|silver|to|to bump into|huh Wouldn't you like to stumble upon an old rusty box full of gold or silver somewhere, huh?

Es erhob sich aber nur ein schwacher Begeisterungssturm, der bald verflogen war. it|rose|itself|but|only|a|weak|storm of enthusiasm|which|soon|vanished|was However, only a weak storm of enthusiasm arose, which soon faded away. Tom versuchte noch eine oder zwei Kriegslisten; aber auch diese schlugen fehl. Tom|tried|one or two|one|or|two|war tricks|but|also|these|failed|failed Tom tried one or two war tricks; but these also failed. Es war recht entmutigend. it|was|quite|discouraging It was quite discouraging. Joe saß da, mit einem Stock im Sande stochernd und schaute sehr trübselig drein. Joe|sat|there|with|a|stick|in the|sand|poking|and|looked|very|gloomy|in appearance Joe sat there, poking a stick in the sand and looking very gloomy.

Schließlich sagte er: „Ach, Jungens, laßt‘s uns aufgeben. finally|said|he|oh|boys|||us|to give up Finally, he said: "Oh, boys, let's give it up. Ich möcht‘ heim. I|would like|home I want to go home. ‘s ist so einsam hier.“ it|is|so|lonely|here It's so lonely here."

„Ach was, Joe, das wird schon nach und nach besser werden,“ entgegnete Tom. oh|what|Joe|it|will|already|after|and|after|better|to become|replied|Tom "Oh come on, Joe, it will get better little by little," Tom replied. „Allein schon die famose Gelegenheit zum Fischen.“ alone|already|the|famous|opportunity|for|fishing "Just the fabulous opportunity to fish."

„Mag nichts wissen vom Fischen. likes|nothing|to know|about the|fishing "I don't want to know anything about fishing." Ich will heim!“ I|want|home I want to go home!"

„Aber, Joe, nirgends kann man so gut schwimmen wie hier.“ but|Joe|nowhere|can|one|so|well|to swim|as|here "But, Joe, nowhere can you swim as well as here."

„Schwimmen ist nichts. swimming|is|nothing "Swimming is nothing. Ich hab‘ gar keine Lust zum Schwimmen, wenn nicht wer da ist, der mir sagt, ich soll‘s nicht tun. I|have|at all|no|desire|for|swimming|if|not|someone|there|is|who|to me|says|I|||not|to do I have no desire to swim if there isn't someone there to tell me not to do it." Ich will nach Haus!“ I|want|to|home I want to go home!"

„Ach, Feigling! oh|coward "Oh, coward!" Wickelkind! wrap child "Wrap child!" Du möchtst bloß zu deiner Alten — schätz‘ ich.“ you|want|just|to|your|old woman|I guess|I "You just want to go to your old lady — I guess."

„Ja — ich will zu meiner Mutter! yes|I|want|to|my|mother "Yes — I want to go to my mother!" Und du wolltst auch, wenn du eine hättst. and|you|wanted|also|if|you|one|had And you would too, if you had one. Ich bin nicht mehr Wickelkind als du!“ Und Joe schluchzte ein wenig. I|am|not|more|baby|than|you|And|Joe|sobbed|a|little "I'm not more of a baby than you!" And Joe sobbed a little.

„Na, ‘s ist gut, wollen wir das heulende Muttersöhnchen nach Haus lassen, nicht, Huck? well|it|is|good|want|we|the|crying|mama's boy|to|home|let|not|Huck "Well, it's fine, shall we leave the crying mama's boy at home, Huck? Armes Ding — wenn‘s halt Sehnsucht hat, seine Mutter wiederzusehen? poor|thing|||just|longing|has|its|mother|to see again Poor thing — if it just longs to see its mother again? Soll‘s halt. should|it|just So be it. Du bleibst hier, nicht, Huck? you|stay|here|not|Huck You stay here, right, Huck? Wir wollen bleiben?“ we|want|to stay Do we want to stay?

„J — a,“ sagte Huck, ohne viel Überzeugung. J|a|said|Huck|without|much|conviction "Y — e," said Huck, without much conviction.

„So lang‘ ich lebe, sprech ich nicht mehr mit dir,“ sagte Joe aufsehend. as long as|long|I|live|speak|I|not|more|with|you|said|Joe|looking up "As long as I live, I will never speak to you again," Joe said, looking up. „Das hast du davon.“ Trübselig stand er auf und begann sich anzukleiden. that|have|you|of it|drearily|stood|he|up|and|began|himself|to dress "That's what you get for it." He stood up gloomily and began to get dressed.

„Mach mir auch was draus,“ warf Tom hin. make|me|also|something||threw|Tom|in "Make something of it for me too," Tom threw back. „‘s braucht dich niemand. it|needs|you|nobody "No one needs you." Mach, dass du heimkommst und laß dich auslachen. make|that|you|come home|and|let|you|laugh at Make sure you get home and let yourself be laughed at. Bist ‘n schöner Pirat! are|a|beautiful|pirate You're a handsome pirate! Huck und ich, wir sind keine Schreibabies. Huck|and|I|we|are|no|writing babies Huck and I, we're not crybabies. Wir wollen bleiben, nicht, Huck? we|want|to stay|not|Huck We want to stay, right Huck? Laß ihn gehen, wenn er durchaus will. let|him|go|if|he|absolutely|wants Let him go if he really wants to. Denke doch, zur Not werden wir fertig ohne ihn.“ think|however|for|necessity|will|we|ready|without|him Just think, if necessary we will manage without him.

Aber trotzdem war Tom nicht recht wohl zumute, es beunruhigte ihn doch, zu sehen, wie Joe trotzig fortfuhr, sich anzuziehen. but|nevertheless|was|Tom|not|really|well|feeling|it|disturbed|him|however|to|to see|how|Joe|defiantly|continued|himself|to dress But still, Tom wasn't feeling quite well; it troubled him to see Joe stubbornly continuing to get dressed. Und dann war‘s unangenehm, wie Huck mit den Augen den Vorbereitungen Joes folgte, so aufmerksam und mit so unheimlichem Schweigen. and|then|||uncomfortable|how|Huck|with|the|eyes|the|preparations|Joe's|followed|so|attentively|and|with|such|eerie|silence And then it was uncomfortable how Huck followed Joe's preparations with his eyes, so attentively and with such eerie silence. Plötzlich begann Joe, ohne ein Wort des Abschieds, auf das Illinoisufer zu waten. suddenly|began|Joe|without|a|word|of the|farewell|to|the|Illinois shore|to|wade Suddenly, Joe began to wade towards the Illinois shore without a word of farewell. Tom begann das Herz zu sinken. Tom|began|the|heart|to|sink Tom felt his heart sink. Er schielte nach Huck. he|squinted|at|Huck He glanced at Huck. Huck konnte den Blick nicht ertragen und senkte die Augen. Huck|could|the|gaze|not|bear|and|lowered|the|eyes Huck couldn't bear the gaze and lowered his eyes. Dann sagte er: „Du — Tom — ich will auch gehen. then|said|he|you|Tom|I|want|also|to go Then he said: "You — Tom — I want to go too." ‘s war schon bis jetzt so einsam, jetzt wird‘s noch schlimmer werden. it|was|already|until|now|so|lonely|now|||even|worse|to become It has already been so lonely until now, now it will get even worse. Gehen wir auch, Tom?“ go|we|too|Tom Shall we go too, Tom?"

„Ich geh‘ nicht! I|go|not "I'm not going!" Du kannst ja gehen, wenn du willst. you|can|indeed|to go|if|you|want You can go if you want. Ich bleib‘!“ I|stay I'll stay!

„Tom — ich will lieber gehen.“ Tom|I|want|rather|to go Tom — I would rather go.

„Na, ‘s ist gut, so geh‘ doch! well|it|is|good|so|go|indeed Well, that's fine, then go! Wer hindert dich denn?“ who|prevents|you|then Who is stopping you?

Huck fing an, seine zerstreuten Kleider aufzusammeln. Huck|began|to|his|scattered|clothes|to collect Huck began to gather his scattered clothes.

„Tom,“ sagte er, „wollt‘, du gingst mit. Tom|said|he|wanted|you|went|with "Tom," he said, "I wish you would come along." Denk mal drüber nach. think|a bit|about it|after Think about it. Wir wollen drüben am Ufer auf dich warten.“ we|want|over there|at the|shore|for|you|to wait "We want to wait for you over on the shore."

„Da, da könnt ihr ‘ne hübsch‘ lange Zeit warten, sag‘ ich dir.“ there|there|can|you|a|pretty|long|time|to wait|say|I|to you "There, you can wait a pretty long time, I tell you."

Huck schlich kummervoll davon, und Tom schaute ihm nach, während ein heftiges Verlangen, seinem Stolz zum Trotz hinterher zu laufen, an seinem Herzen riß. Huck|crept|sorrowfully|away|and|Tom|looked|him|after|while|a|strong|desire|his|pride|to|spite|after|to|to run|at|his|heart|tore Huck slinked away sorrowfully, and Tom watched him go, while a strong desire, despite his pride, tugged at his heart to follow. Er hoffte, sie würden stehen bleiben, aber sie wateten langsam weiter. he|hoped|they|would|to stand|to stay|but|they|waded|slowly|on He hoped they would stop, but they waded slowly on.

Plötzlich überkam Tom das Bewußtsein, wie einsam und still es dann sein würde. suddenly|overcame|Tom|the|consciousness|how|lonely|and|quiet|it|then|to be|would Suddenly, Tom was overcome with the realization of how lonely and quiet it would be then. Er kämpfte einen letzten Kampf mit seinem Stolz und dann rannte er seinen Kameraden nach, brüllend: „Wartet, wartet doch! he|fought|a|last|fight|with|his|pride|and|then|ran|he|his|comrades|after|roaring|wait|wait|please He fought one last battle with his pride and then ran after his comrades, shouting: "Wait, wait!" Will euch was sagen!“ will|you (plural)|something|to say I want to tell you something!"

Sie blieben sofort stehen und drehten sich um. they|stayed|immediately|stand|and|turned|themselves|around They immediately stopped and turned around. Als er bei ihnen angelangt war, begann er, sein Geheimnis auszukramen, und sie hörten mürrisch zu, bis sie zuletzt begriffen, was die Pointe bei der Sache sei, und in ein wahres Kriegsgeheul von Beifall ausbrachen und sagten, ‘s wäre großartig, und wenn er ihnen das früher gesagt hätte, würden sie nicht fortgegangen sein. when|he|at|them|arrived|was|began|he|his|secret|to dig out|and|they|listened|grumpily|to|until|they|finally|understood|what|the|point|of|the|matter|is|and|into|a||war howl|of|applause|broke out|and|said|it|would be|great|and|if|he|them|it|earlier|said|would have|would|they|not|left|to be When he arrived with them, he began to dig out his secret, and they listened grumpily until they finally understood what the point of the matter was, and then they burst into a true war cry of applause and said it would be great, and if he had told them that earlier, they would not have left. Tom brachte eine plausible Entschuldigung vor; in Wahrheit aber hatte er gefürchtet, daß nicht einmal sein Geheimnis sie veranlassen würde, noch länger bei ihm zu bleiben, und darum hatte er es als letztes Auskunftsmittel zurückgehalten. Tom|brought|a|plausible|excuse|forward|in|truth|but|had|he|feared|that|not|even|his|secret|them|to cause|would|any|longer|with|him|to|to stay|and|therefore|had|he|it|as|last|means of information|withheld Tom offered a plausible excuse; in truth, however, he had feared that not even his secret would make them want to stay with him any longer, and that is why he had held it back as a last resort.

Die Ausreißer kehrten vergnügt zurück und nahmen mit Feuereifer ihre Spiele wieder auf, fortwährend mit staunender Bewunderung über Toms fabelhaften Plan und seine Genialität sich unterhaltend. the|runaways|returned|happily|back|and|took|with|fiery zeal|their|games|again|on|continuously|with|astonished|admiration|about|Tom's|fabulous|plan|and|his|genius|themselves|entertaining The runaways returned happily and eagerly resumed their games, constantly chatting with astonished admiration about Tom's fabulous plan and his genius.

Nach einem opulenten Eier- und Fischschmaus erklärte Tom, er wolle rauchen lernen. after|a|opulent|eggs|and|fish feast|explained|Tom|he|wanted|to smoke|to learn After a lavish feast of eggs and fish, Tom declared that he wanted to learn to smoke. Joe gefiel die Idee, und er sagte, er wolle es auch lernen. Joe||the|idea|and|he|said|he|wanted|it|also|to learn Joe liked the idea, and he said he wanted to learn it too. So machte Huck Pfeifen und füllte sie. so|made|Huck|pipes|and|filled|them So Huck made pipes and filled them. Die beiden Neulinge hatten bisher noch nie etwas anderes geraucht als Schokoladezigarren, und die haben niemals als männlich gegolten. the|both|newcomers|had|so far|not yet|never|anything|else|smoked|than|chocolate cigars|and|they|have|never|as|male| The two newcomers had never smoked anything other than chocolate cigars, which have never been considered masculine.

Nun streckten sie sich aus, stützten sich auf die Ellbogen und begannen zögernd zu paffen und mit wenig Vertrauen. now|stretched|themselves|themselves|out|supported|themselves|on|the|elbows|and|began|hesitantly|to|to puff|and|with|little|trust Now they stretched out, propped themselves on their elbows, and began to puff hesitantly and with little confidence. Der Rauch hatte einen unangenehmen Geschmack, und sie räusperten sich ein wenig, aber Tom sagte: the|smoke|had|an|unpleasant|taste|and|they|cleared|themselves|a|little|but|Tom|said The smoke had an unpleasant taste, and they cleared their throats a little, but Tom said:

„Pah! Pah "Pah!" ‘s ist ja so leicht! it|is|indeed|so|easy "It's so easy!" Hätt‘ ich gewußt, daß das alles sei, hätt ich‘s schon längst gelernt!“ would have|I|known|that|this|everything|is|would have|||already|long|learned "If I had known that this was all there was, I would have learned it a long time ago!"

„Ich auch,“ meinte Joe. I|also|said|Joe "Me too," said Joe. „‘s ist ja gar nichts.“ it|is|indeed|at all|nothing "It's really nothing."

„Gott, wie oft hab‘ ich ‘nen Mann rauchen gesehen, und gedacht: wollt‘, ich könnt‘s auch. God|how|often|have|I|a|man|smoke|seen|and|thought|wished|I|||also "God, how many times have I seen a man smoking and thought: I wish I could do that too. Aber ich hab‘ nie gedacht, ich könnt‘s. but|I|have|never|thought|I|| But I never thought I could." So geht‘s mir immer, nicht, Huck? this|goes||to me|always|not|Huck That's how it always is for me, isn't it, Huck? Du hast‘s mich oft sagen hören, nicht, Huck? you|have|||often|to say|to hear|not|Huck You've heard me say it often, haven't you, Huck? Huck weiß, daß ich‘s gesagt hab‘.“ Huck|knows|that|I||said|have Huck knows that I said it.

„Ja, oft genug,“ sagte Huck. yes|often|enough|said|Huck "Yes, often enough," said Huck.

„Na, ich hab‘s auch,“ fing Tom nochmals an. well|I|||also|began|Tom|again|to "Well, I got it too," Tom started again. „Hundertmal. a hundred times "A hundred times. Mal da unten beim Schlachthaus. once|there|down|at the|slaughterhouse Down there by the slaughterhouse. Erinnerst du dich nicht, Huck? remember|you|yourself|not|Huck Don't you remember, Huck? Bob Tanner war da und Johnny Miller und Jeff Thatcher, damals, als ich‘s sagte. Bob|Tanner|was|there|and|Johnny|Miller|and|Jeff|Thatcher|back then|when|I||said Bob Tanner was there and Johnny Miller and Jeff Thatcher, back when I said it. Erinnerst du dich nicht, Huck, daß ich‘s gesagt hab‘?“ do remember|you|yourself|not|Huck|that|I||said|have Don't you remember, Huck, that I said it?

„Ja, ‘s ist an dem,“ entgegnete Huck. yes|it|is|on|the|replied|Huck "Yeah, that's right," Huck replied. „‘s war den Tag, als ich ‘ne weiße Murmel verloren hatte — nee, ‘s war den Tag vorher.“ it|was|the|day|when|I|a|white|marble|lost|had|no|it|was|the|day|before "It was the day I lost a white marble — no, it was the day before."

„Da sagt‘ ich‘s dir,“ bestätigte Tom. there|says|I||you|confirmed|Tom "I'll tell you," Tom confirmed. „Huck erinnert‘s.“ Huck|remembers|it "Huck remembers."

„Glaub‘, ich könnt‘ die Pfeife rauchen — alle Tage,“ sagte Joe. believe|I|could|the|pipe|smoke|every|days|said|Joe "I think I could smoke the pipe — every day," Joe said. „Fühl‘ mich gar nicht schlecht.“ feel|myself|at all|not|bad "I don't feel bad at all."

„Na, ich auch nicht. well|I|also|not "Well, neither can I."},{ Ich könnt‘ alle Tage rauchen, aber ich wette, Jeff Thatcher könnt‘s nicht.“ I|could|every|days|smoke|but|I|bet|Jeff|Thatcher||| I could smoke all day, but I bet Jeff Thatcher couldn't."

„Jeff Thatcher! Jeff|Thatcher "Jeff Thatcher! Lieber Gott — keine zwei Züge könnt‘ der vertragen! dear|God|no|two|trains|could|the|bear Dear God - he couldn't stand two moves! Laß ‘s ihn nur einmal versuchen — er soll schon sehen.“ let|it|him|only|once|to try|he|should|already|to see Let him try it just once — he will see.

„Ich wollt‘, er tät‘s, und Johnny Miller — wollt‘, ich könnt‘ Johnny Miller ‘s versuchen sehen.“ I|wanted|he|||and|Johnny|Miller|wanted|I|could||||to try|to see "I wish he would, and Johnny Miller — I wish I could see Johnny Miller try it."

„Meinst du, ich nicht? do you mean|you|I|not "Do you think I can't?" Na, der Johnny Miller würd‘s grad so wenig können wie sonst was! well|the|Johnny|Miller|||just|so|little|to be able|as|otherwise|anything Well, Johnny Miller wouldn't be able to do it any more than anything else! Bloß ‘n bissel Rauch würd‘ den schon umschmeißen!“ just|a|little|smoke||it|already|knock over Just a little smoke would knock him over!

„Natürlich würd‘s das, Joe! of course|||that|Joe "Of course it would, Joe!" Du, ich wollt‘, die Jungens könnten uns jetzt mal sehen.“ you|I|wanted|the|boys|could|us|now|once|see You know, I wish the guys could see us now.

„Na, das mein‘ ich auch!“ well|that|my|I|too "Well, that's what I mean too!"

„Wißt ihr was! know|you|what "You know what!" Sagt nichts davon, und wenn sie dann mal dabei sind, geh‘ ich auf dich zu und sag‘: ‚Joe, hast du ‘ne Pfeife? says|nothing|of it|and|when|they|then|once|there|are|go|I|to|you|to|and|say|Joe|have|you|a|pipe "Don't say anything about it, and when they are there, I'll come up to you and say: 'Joe, do you have a pipe? I'd like to smoke!' And you say, quite casually, as if it were nothing, you say: 'Yeah, I have my old pipe, and then another one, but my tobacco isn't very good.' And I say: 'Oh, that's alright, as long as it's strong enough for us.' And then you pull out the pipes and we go at it properly, and then the eyes they'll make!" Möcht‘ mal rauchen!‘ Und du sagst, so ganz beiläufig, als wenn‘s nichts wär‘, du sagst: ‚Ja, ich hab‘ meine alte Pfeife, und dann noch eine, aber mein Tabak ist nicht sehr gut.‘ Und ich sag‘: ‚O, ‘s ist schon recht, wenn er uns stark genug ist.‘ Und dann du raus mit den Pfeifen und wir ordentlich drauf los, und dann die Augen, die die machen werden!“ would like|once|to smoke|and|you|say|so|completely|casually|as|if||||you||||||||and|then||||||||||||||||||||||||||||||||||||||the|eyes|which|the|will make|will be "Damn, that's fabulous, Tom!"

„Verdammt, das ist famos, Tom! damn|this|is|fabulous|Tom Wollt, ‘s wär‘ jetzt!“ want|it|were|now I wish it were now!

So plauderten sie noch ‘ne Weile; aber plötzlich begann das Gespräch zu stocken, und dann hörte es ganz auf. so|chatted|they|for a while|a|while|but|suddenly|began|the|conversation|to|falter|and|then|stopped|it|completely|off They chatted for a while longer; but suddenly the conversation began to falter, and then it completely stopped. Das Stillschweigen wurde drückend; das Ausspucken nahm wunderbar zu. the|silence|became|oppressive|the|spitting|took|wonderfully|to The silence became oppressive; the spitting increased wonderfully. Jede Pore im Innern des Mundes schien bei den beiden sich in einen spuckenden Springbrunnen zu verwandeln. each|pore|in the|interior|of the|mouth|seemed|in|the|both|themselves|into|a|spitting|fountain|to|to transform Every pore inside their mouths seemed to transform into a spitting fountain. Kaum konnten sie die Behälter unter der Zunge oft genug entleeren, um eine Überschwemmung zu vermeiden; trotz aller Anstrengungen aber gelangten kleine Ergüsse den Hals hinunter — und jedesmal folgte plötzliches Aufschlucken darauf. hardly|could|they|the|containers|under|the|tongue|often|enough|to empty|to|a|flood|to|to avoid|despite|all|efforts|but|reached|small|effusions|the|throat|down|and|every time|followed|sudden|swallowing|after that They could hardly empty the containers under their tongues often enough to avoid a flood; despite all efforts, small spills made their way down their throats — and each time, there was a sudden gulp that followed. Beide sahen blaß und elend aus. both|looked|pale|and|miserable|out Both looked pale and miserable. Joes Pfeife fiel aus seinen kraftlosen Händen. Joe's|pipe|fell|out of|his|powerless|hands Joe's pipe fell from his powerless hands. Toms folgte. Tom's|followed Tom's followed. Beider Springbrunnen waren in voller Tätigkeit, und beider Pumpen arbeiteten fieberhaft. both|fountains|were|in|full|operation|and|both|pumps|worked|feverishly Both fountains were in full operation, and both pumps were working feverishly.

Joe sagte mit schwacher Stimme: „Hab‘ mein Messer verloren. Joe|said|with|weak|voice|have|my|knife|lost Joe said in a weak voice: "I've lost my knife." Denke, ‘s wird gut sein, hinzugehen und zu suchen.“ think|it|will|good|to be|to go|and|to|to search I think it would be good to go and look for it."

Tom, mit zitternden Lippen und ebenso schwacher Stimme sagte: „Ich helf dir. Tom|with|trembling|lips|and|equally|weak|voice|said|I|help|you Tom, with trembling lips and equally weak voice said: "I'll help you." Du gehst nach der Seite, und ich will nach der andern gehen — zur Quelle. you|go|to|the|side|and|I|want|to|the|other|go|to the|source You go to one side, and I want to go to the other — to the source. — Nein — du brauchst — nicht zu — kommen — — Huck, — wir — wir finden‘s — schon —“ no|you|need|not|to|to come|Huck|we||||already — No — you don’t — have to — come — — Huck, — we — we’ll find it — ourselves —“},{

So setzte sich Huck nieder und wartete ‘ne Stunde. so|sat|himself|Huck|down|and|waited|a|hour So Huck sat down and waited for an hour. Dann fand er, es sei sehr einsam und ging, seine Kameraden zu suchen. then|found|he|it|is|very|lonely|and|went|his|comrades|to|to search Then he found it was very lonely and went to look for his comrades. Sie waren weit weg im Walde, beide sehr blaß, beide schliefen fest. they|were|far|away|in the|forest|both|very|pale||slept|soundly They were far away in the woods, both very pale, both sleeping soundly. Aber etwas belehrte ihn, daß, hatten sie irgend welche Beschwerden gehabt, sie sich davon befreit hatten. but|something|taught|him|that|had|they|any|which|complaints|had|they|themselves|of it|freed|had But something informed him that, if they had had any complaints, they had freed themselves from them.

Beim Nachtessen waren sie eben nicht redselig; sie hatten einen hohlen Blick. at the|dinner|were|they|just|not|talkative|they|had|a|hollow|look At dinner, they were not talkative; they had a hollow look. Und als Huck nach der Mahlzeit seine Pfeife wieder stopfte und ihnen die ihrigen geben wollte, sagten sie: nein, sie fühlten sich nicht recht wohl — irgend etwas beim Mittagessen sei ihnen nicht gut bekommen. and|when|Huck|after|the|meal|his|pipe|again|stuffed|and|them|the|theirs|to give|wanted|said|they|no|they|felt|themselves|not|really|well|something|something|at the|lunch|was|them|not|well|gotten And when Huck refilled his pipe after the meal and wanted to give them theirs, they said: no, they didn't feel quite well — something at lunch had not agreed with them.

Siebzehntes Kapitel. seventeenth|chapter Seventeenth Chapter. Ungefähr um Mitternacht erwachte Joe und rief die Jungen an. approximately|at|midnight|awoke|Joe|and|called|the|boys|to Around midnight, Joe woke up and called the boys. Drückende Schwüle lag in der Luft, das hatte etwas zu bedeuten. oppressive|humidity|lay|in|the|air|this|had|something|to|to mean There was a stifling humidity in the air, which meant something. Die Jungen drückten sich aneinander und suchten die freundliche Gesellschaft des Feuers, obwohl die matte, tote Hitze der reglosen Atmosphäre erstickend war. the|boys|pressed|themselves|against each other|and|sought|the|friendly|company|of the|fire|although|the|dull|dead|heat|of the|motionless|atmosphere|suffocating|was The boys huddled together, seeking the friendly company of the fire, even though the dull, dead heat of the motionless atmosphere was suffocating. Sie saßen still, horchend und wartend. they|sat|still|listening|and|waiting They sat still, listening and waiting. Jenseits des Lichtschimmers ging alles in der Schwärze der Finsternis auf. beyond|the|light shimmer|went|everything|into|the|darkness|the|darkness|up Beyond the shimmer of light, everything faded into the darkness. Plötzlich fuhr ein zitternder Blitzstrahl herunter, der auf einen Augenblick die Umgebung erleuchtete und dann wieder schwand. suddenly|drove|a|trembling|lightning bolt|down|which|for|a|moment|the|surroundings|illuminated|and|then|again|faded Suddenly, a trembling flash of lightning struck down, illuminating the surroundings for a moment before fading away. Nach kurzer Zeit kam wieder einer, etwas schwächer. after|short|time|came|again|one|somewhat|weaker After a short time, another one came, slightly weaker. Dann noch einer. then|another|one Then another one. Darauf ging ein leises Zittern durch die Bäume des Waldes, und die Knaben empfanden eine kurze Kühlung im Gesicht und zitterten bei dem Gedanken, daß der Geist der Nacht an ihnen vorübergegangen sei. thereupon|went|a|quiet|trembling|through|the|trees|of the|forest|and|the|boys|felt|a|short|cooling|in the|face|and|trembled|at|the|thought|that|the|spirit|of the|night|past|them|passed by|was Then a soft tremor passed through the trees of the forest, and the boys felt a brief coolness on their faces and shivered at the thought that the spirit of the night had passed by them. Dann eine Pause. then|a|break Then a pause. Und dann verwandelte ein zauberhafter Blitzstrahl die Nacht in den Tag und zeigte jeden einzelnen Grashalm, der um ihre Füße herum wuchs. and|then|transformed|a|magical|lightning beam|the|night|into|the|day|and|showed|every|single|blade of grass|which|around|their|feet|around|grew And then a magical beam of light transformed the night into day and revealed every single blade of grass growing around their feet. Und außerdem zeigte er drei weiße entsetzte Gesichter. and|furthermore|showed|he|three|white|horrified|faces And besides, he showed three white, horrified faces. Ein schwerer Donnerschlag kam rollend und polternd vom Himmel herunter und verlor sich in der Ferne in dumpfem Grollen. a|heavy|thunderclap|came|rolling|and|rumbling|from the|sky|down|and|lost|itself|in|the|distance|in|dull|rumbling A heavy thunderclap came rolling and rumbling down from the sky and faded into the distance with a dull roar. Ein kühler Lufthauch machte sich fühlbar, in den Blättern raschelnd und die aufgehäufte Asche über den Feuerherd wirbelnd. a|cool|breeze|made|itself|perceptible|in|the|leaves|rustling|and|the|piled|ash|over|the|hearth|swirling A cool breeze became noticeable, rustling in the leaves and swirling the piled ashes over the hearth. Ein neuer blendender Schein erhellte den Wald, und ein Krach folgte, der die Baumwipfel über den Häuptern der Kinder zu zerreißen schien. a|new|dazzling|light|illuminated|the|forest|and|a|noise|followed|which||treetops|above|the|heads|of the|children|to|tear|seemed A new blinding light illuminated the forest, and a crash followed that seemed to tear the treetops above the children's heads. Sie fuhren erschreckt zusammen bei der vollkommenen Finsternis, die darauf folgte. they|drove|frightened|together|in|the|complete|darkness|which|following|followed They jumped in fright at the complete darkness that followed. Ein paar schwere Regentropfen fielen klatschend auf die Blätter. a|few|heavy|raindrops|fell|splashing|on|the|leaves A few heavy raindrops splashed onto the leaves.

„Schnell, Jungens, zum Zelt,“ schrie Tom. quickly|boys|to the|tent|shouted|Tom "Quick, boys, to the tent," shouted Tom.

Sie rannten davon, über Wurzeln stolpernd und sich in Schlinggewächse verwickelnd — nicht zwei von ihnen in gleicher Richtung. they|ran|away|over|roots|stumbling|and|themselves|into|climbing plants|entangling|not|two|of|them|in|same|direction They ran off, stumbling over roots and getting tangled in vines — not two of them going in the same direction. Ein furchtbarer Windstoß fuhr durch die Wipfel, jeden Laut verschlingend. a|terrible|gust of wind|drove|through|the|treetops|every|sound|devouring A terrible gust of wind swept through the treetops, swallowing every sound. Ein blendender Blitz folgte dem anderen, ein krachender Donnerschlag dem anderen. a|dazzling|lightning|followed|the|other|a|crashing|thunderclap|the|other A blinding flash of lightning followed another, a crashing thunderclap followed another. Und jetzt prasselte durchnässender Regen nieder, und der tobende Orkan fegte ihn in Bündeln über die Erde hin. and|now|poured|soaking|rain|down|and|the|raging|hurricane|swept|it|in|bundles|over|the|earth|along And now drenching rain poured down, and the raging hurricane swept it in bundles across the ground.

Die Jungen schrien einander zu, aber der heulende Wind und die dröhnenden Donnerschläge verschlangen ihre Stimmen völlig. the|boys|shouted|to each other|to|but|the|howling|wind|and|the|roaring|thunderclaps|swallowed|their|voices|completely The boys shouted to each other, but the howling wind and the booming thunder completely swallowed their voices. Indessen drangen sie doch nacheinander durch und suchten Schutz unter dem Zelt, kalt, zitternd und triefend von Wasser. meanwhile|pressed|they|however|one after another|through|and|sought|protection|under|the|tent|cold|shivering|and|dripping|of|water Meanwhile, they pushed through one after the other and sought shelter under the tent, cold, shivering, and dripping with water. Gesellschaft im Unglück zu haben, schien ihnen alles erträglicher zu machen. company|in the|misfortune|to|to have|seemed|to them|everything|more bearable|to|to make Having company in misfortune seemed to make everything more bearable for them.

Sie konnten nicht sprechen, das alte Segel schlug zu wahnsinnig, selbst wenn die anderen Stimmen es ihnen erlaubt hätten. they|could|not|speak|the|old|sail|struck|too|wildly|even|if|the|other|voices|it|them|allowed|would have They could not speak, the old sail flapped madly, even if the other voices had allowed them to. Der Sturm stieg höher und höher, und plötzlich flog das Segel, aus seinen Klammern losgerissen, auf den Flügeln des Windes davon. the|storm|rose|higher|and|||suddenly|flew|the|sail|out of|its|clamps|torn off|on|the|wings|of the|wind|away The storm rose higher and higher, and suddenly the sail, torn from its fastenings, flew away on the wings of the wind. Die Knaben faßten sich an den Händen und flohen, stolpernd und sich wund stoßend, in den Schutz einer großen Eiche, die am Flußufer stand. the|boys|grasped|themselves|at|the|hands|and|fled|stumbling|and|themselves|sore|bumping|into|the|protection|of a|large|oak|which|at the|riverbank|stood The boys took each other's hands and fled, stumbling and bumping into things, into the shelter of a large oak tree that stood by the riverbank. Jetzt war der Kampf auf seinem Höhepunkt angelangt. now|was|the|fight|at|its|peak|reached Now the battle had reached its peak. Bei dem unaufhörlichen Leuchten, das den Himmel in Flammen setzte, trat alles rund umher in grelles, schattenloses Licht; die sich beugenden Bäume, der wogende, von Schaum weißgefärbte Strom, das treibende Flußwasser. in the|the|incessant|light|which|the|sky|in|flames|set|stepped|everything|around|about|in|bright|shadowless|light|the|themselves|bending|trees|the|waving|of|foam|whitened|stream|the|drifting|river water With the incessant flashes that set the sky ablaze, everything around was bathed in bright, shadowless light; the bending trees, the surging river, colored white with foam, the flowing river water. Die steilen Felsenufer auf der anderen Seite schauten zuweilen durch die Regenwolken. the|steep|rock shores|on|the|other|side|looked|sometimes|through|the|rain clouds The steep rocky banks on the other side occasionally peeked through the rain clouds. Alle Augenblicke erlag ein Baumriese der Gewalt und brach krachend durch das Unterholz. all|moments|succumbed|a|tree giant|the|force|and|broke|crashing|through|the|underbrush Every moment a giant tree succumbed to the violence and crashed through the underbrush. Und die furchtbaren Donnerschläge folgten sich in ohrenzerreißendem, explosionsähnlichem Schmettern, scharf und krachend und unbeschreiblich ängstigend. and|the|terrible|thunderclaps|followed|themselves|in|ear-splitting|explosion-like|crashing|sharp|and|crashing|and|indescribably|frightening And the terrible thunderclaps followed in ear-splitting, explosion-like crashes, sharp and crashing and indescribably frightening. Der Sturm erhöhte sich zu beispielloser Wut, die die ganze Insel in Stücke reißen, sie zu verbrennen, bis zu den Baumwipfeln versenken und jedes Lebewesen auf ihr vernichten zu wollen schien, alles gleichzeitig und in einem Augenblick. the|storm|increased|itself|to|unprecedented|rage|the||whole|island|into|pieces|tear|it|to|burn|up to|to|the|treetops|sink|and|every|living being|on|it|destroy|to|want|seemed|everything|simultaneously|and|in|one|moment The storm intensified to unprecedented fury, seeming to want to tear the whole island apart, burn it, sink it to the treetops, and annihilate every living being on it, all at once and in a moment. Es war eine schreckliche Nacht für heimatlose junge Herzen. it|was|a|terrible|night|for|homeless|young|hearts It was a terrible night for homeless young hearts.

Aber endlich hatte der Kampf ausgetobt, die Naturkräfte ruhten, schwächer und schwächer tönend und brummend — Friede herrschte. but|finally|had|the|fight|raged|the|natural forces|rested|weaker|and|weaker|sounding|and|humming|peace|reigned But finally the battle had subsided, the forces of nature rested, sounding weaker and weaker, humming — peace reigned. Die Jungen schlichen zum Lager zurück — nicht wenig eingeschüchtert. the|boys|sneaked|to the|camp|back|not|little|intimidated The young ones crept back to the camp — not a little intimidated. Und doch fanden sie dort, daß sie alle Ursache hatten, dankbar zu sein, denn die große Sykomore, die Beschützerin ihres Lagers, war jetzt eine Ruine, vom Blitz zerschmettert — und sie waren während der Katastrophe nicht darunter gewesen. and|yet|found|they|there|that|they|all|reason|had|grateful|to|to be|for|the|great|sycamore|the|protector|of their|camp|was|now|a|ruin|by the|lightning|shattered|and|they|were|during|the|catastrophe|not|underneath|been And yet they found there that they had every reason to be grateful, for the great sycamore, the protector of their camp, was now a ruin, shattered by lightning — and they had not been underneath it during the catastrophe.

Alles im Lager war durchnäßt, das Feuer erloschen; denn sie waren leichtsinnige Herumtreiber, wie alle ihresgleichen, und hatten keine Vorsichtsmaßregeln gegen den Regen getroffen. everything|in the|storage|was|soaked|the|fire|extinguished|for|they|were|reckless|wanderers|like|all|of their kind|and|had|no|precautionary measures|against|the|rain|taken Everything in the camp was soaked, the fire extinguished; for they were reckless wanderers, like all of their kind, and had taken no precautions against the rain. Das war sehr ärgerlich, denn sie waren durchweicht und verfroren. that|was|very|annoying|because|they|were|soaked|and|frozen That was very annoying, as they were soaked and frozen. Sie fingen an, über ihr Mißgeschick zu jammern; aber plötzlich entdeckten sie, daß das Feuer sich an dem Baum, unter dem es gebrannt hatte, so weit hinauf fortgepflanzt hatte, daß eine Handbreit oder so erhalten geblieben war und noch schwach glimmte. they|began|to|about|their|misfortune|to|complain|but|suddenly|discovered|they|that|the|fire|itself|on|the|tree|under|which|it|burned|had|so|far|up|spread|had|that|a|handbreadth|or|so|remained|left|was|and|still|weak|glowed They began to complain about their misfortune; but suddenly they discovered that the fire had spread up the tree, under which it had burned, to such an extent that a hand's breadth or so had remained and was still faintly glowing. Sie belebten es geduldig mit Zweigen und Rinde des umgestürzten Baumes, bis sie es wieder ordentlich entfacht hatten. they|revived|it|patiently|with|branches|and|bark|of the|fallen|tree|until|they|it|again|properly|ignited|had They patiently revived it with branches and bark from the fallen tree until they had rekindled it properly. Sie trockneten ihren gekochten Schinken und hielten eine Mahlzeit ab, und dann saßen sie am Feuer und verbreiteten sich über ihre nächtlichen Abenteuer und schmückten sie aus bis zum Morgen, denn es gab kein trockenes Plätzchen in der ganzen Umgebung, wo sie hätten ruhen können. they|dried|their|cooked|ham|and|held|a|meal|off|and|then|sat|they|by the|fire|and|spread|themselves|about|their|nightly|adventures|and|adorned|them|out|until|to the|morning|for|there|was|no|dry|spot|in|the|whole|surroundings|where|they|could|rest|can They dried their cooked ham and had a meal, and then they sat by the fire and talked about their nighttime adventures, embellishing them until morning, as there was no dry spot in the whole area where they could have rested.

Als die Sonne auf die Knaben zu scheinen begann, überwältigte sie die Müdigkeit, und sie gingen zur Sandbank und legten sich zum Schlaf nieder. when|the|sun|on|the|boys|to|to shine|began|overwhelmed|them|the|fatigue|and|they|went|to the|sandbank|and|laid|themselves|for|sleep|down As the sun began to shine on the boys, they were overwhelmed by fatigue and went to the sandbank to lie down and sleep. Allmählich wurden sie von der Sonne geröstet und machten sich daher in trüber Stimmung ans Frühstück. gradually|were|they|by|the|sun|roasted|and|made|themselves|therefore|in|gloomy|mood|to the|breakfast Gradually, they were roasted by the sun and therefore set about breakfast in a gloomy mood. Sie fühlten sich übellaunig und steif in allen Gliedern und hatten Heimweh, mehr als je. they|felt|themselves|irritable|and|stiff|in|all|limbs|and|had|homesickness|more|than|ever They felt grumpy and stiff in all their limbs and were more homesick than ever. Tom erkannte die Anzeichen davon und versuchte, die Piraten, so gut er es vermochte, aufzuheitern. Tom|recognized|the|signs|of it|and|tried|the|pirates|as|well|he|it|could|to cheer up Tom recognized the signs of this and tried to cheer up the pirates as best as he could. Aber sie kümmerten sich den Teufel um Murmeln, Zirkus, Schwimmen oder sonst was. but|they|cared|themselves|the|devil|about|marbles|circus|swimming|or|else|anything But they didn't care a bit about marbles, circus, swimming, or anything else. Er erinnerte sie an das großartige Geheimnis und erzielte einen Schimmer von Frohsinn. he|reminded|her|of|the|great|secret|and|achieved|a|glimmer|of|cheerfulness He reminded them of the great secret and achieved a glimmer of cheerfulness. So lange der anhielt, suchte er sie für ein neues Spiel zu interessieren. as long as|long|the|lasted|sought|he|her|for|a|new|game|to|to interest As long as that lasted, he tried to interest them in a new game. Es war, für eine Weile das Piratenspielen aufzugeben und zur Abwechselung mal Indianer zu sein. it|was|for|a|while|the|pirate playing|to give up|and|for|change|once|Indians|to|to be It was to give up playing pirates for a while and, for a change, to be Indians. Sie waren von der Idee begeistert; und so dauerte es nicht lange, da waren sie tätowiert, tätowiert von Kopf bis zu Fuß mit schwarzem Schmutz, gleich den Zebras, alle natürlich Häuptlinge, und dann rannten sie heulend durch die Wälder, um englische Niederlassungen anzugreifen. they|were|of|the|idea|excited|and|so|lasted|it|not|long|there|were|they|tattooed|tattooed|from|head|to|to|foot|with|black|dirt|like|the|zebras|all|naturally|chiefs|and|then|ran|they|howling|through|the|forests|to|English|settlements|to attack They were excited by the idea; and so it didn't take long before they were tattooed, tattooed from head to toe with black dirt, like zebras, all naturally chiefs, and then they ran howling through the forests to attack English settlements.

Dann trennten sie sich in drei feindliche Stämme und stürzten aus Hinterhalten mit schrecklichem Kriegsgeschrei aufeinander los und töteten einander tausendweise. then|separated|they|themselves|into|three|hostile|tribes|and|rushed|from|ambushes|with|terrible|war cry|at each other|off|and|killed|each other|by the thousands Then they split into three hostile tribes and sprang from ambushes with terrible war cries at each other and killed each other by the thousands. Es war ein blutiger Tag. it|was|a|bloody|day It was a bloody day. Darum war es ein befriedigender. therefore|was|it|a|satisfying That's why it was a satisfying one.

Zur Mittagszeit versammelten sie sich wieder im Lager, hungrig und glücklich. at the|lunchtime|gathered|they|themselves|again|in the|camp|hungry|and|happy At noon, they gathered again in the camp, hungry and happy. Aber jetzt zeigte sich ein Hindernis — feindliche Indianer konnten das Friedensbrot nicht miteinander brechen, ohne erst Frieden zu machen, und das war einfach unmöglich, ohne eine Friedenspfeife zu rauchen. but|now|showed|itself|a|obstacle|hostile|Indians|could|the|peace bread|not|with each other|to break|without|first|peace|to|to make|and|that|was|simply|impossible|without|a|peace pipe|to|to smoke But now an obstacle appeared — hostile Indians could not break the peace bread together without first making peace, and that was simply impossible without smoking a peace pipe. Es gab keinen anderen Weg, von dem sie je gehört hätten. there|was|no|other|way|of|which|they|ever|heard|would have There was no other way they had ever heard of. Zwei von den Wilden wünschten jetzt, immer Piraten geblieben zu sein. two|of|the|wild|wished|now|always|pirates|remained|to|to be Two of the savages now wished they had always remained pirates. Indessen — es war nichts zu machen, so forderten sie denn mit so viel Unbefangenheit, als sie auftreiben konnten, die Pfeifen, und taten, wie es sich gehört, einen Zug daraus. meanwhile|it|was|nothing|to|to do|so|demanded|they|then|with|so|much|nonchalance|as|they|could muster|could|the|pipes|and|did|as|it|oneself|belongs|a|draw|from it Meanwhile — there was nothing to be done, so they demanded the pipes with as much nonchalance as they could muster, and did, as was proper, take a puff from them.

Und wie glücklich waren sie dann, daß sie Wilde geworden waren; denn sie hatten dadurch etwas gewonnen. and|how|happy|were|they|then|that|they|wild|become|were|for|they|had|thereby|something|gained And how happy they were then that they had become wild; for they had gained something by it. Sie merkten, daß sie jetzt ein bißchen rauchen konnten, ohne fortgehen und ein verlorenes Messer suchen zu müssen. they|noticed|that|they|now|a|little|to smoke|could|without|to go away|and|a|lost|knife|to search|to|to have to They realized that they could now smoke a little without having to leave and search for a lost knife. Es wurde ihnen nicht mehr so schlecht, daß es ihnen Unannehmlichkeiten bereitet hätte. it|became|to them|not|more|so|bad||it|to them|inconveniences|caused|would have They no longer felt so bad that it caused them any discomfort. Sie hatten aber keine Lust, diese stolze Errungenschaft aus Mangel an Übung wieder zu verlieren: o nein, sie übten sie nach dem Essen mit recht schönem Erfolg, und so verbrachten sie einen herrlichen Abend. they|had|but|no|desire|this|proud|achievement|from|lack|of|practice|again|to|lose|oh|no|they|practiced|it|after|the|food|with|quite|beautiful|success|and|thus|spent|they|a|wonderful|evening But they had no desire to lose this proud achievement due to lack of practice: oh no, they practiced it after dinner with quite nice success, and thus they spent a wonderful evening.

Sie waren mit ihrer neuen Kunst stolzer und glücklicher, als wenn sie sechs Indianerstämme skalpiert und hingeschlachtet hätten. they|were|with|their|new|art|prouder|and|happier|than|if|they|six|Indian tribes|scalped|and|slaughtered|had They were prouder and happier with their new skill than if they had scalped and slaughtered six Indian tribes. Lassen wir sie schmauchen, plaudern und prahlen — denn wir haben im Augenblick nichts mehr mit ihnen zu schaffen. let|us|them|smoke|chat|and|brag|for|we|have|at the|moment|nothing|more|with|them|to|to do Let us leave them to smoke, chat, and boast — for we have nothing more to do with them at the moment.

Achtzehntes Kapitel. eighteenth|chapter Eighteenth Chapter. Im Dorfe herrschte indessen an jenem friedlichen Samstag nachmittag durchaus nicht besondere Heiterkeit. in the|village|prevailed|meanwhile|on|that|peaceful|Saturday|afternoon|at all|not|special|cheerfulness In the village, however, on that peaceful Saturday afternoon, there was certainly no particular cheerfulness. Harpers und Tante Pollys Familie waren in Trauer und Kummer und vielen Tränen. Harpers|and|Aunt|Polly's|family|were|in|mourning|and|sorrow|and|many|tears The Harpers and Aunt Polly's family were in mourning and sorrow and many tears.

Ungewöhnliche Ruhe lag über dem Ort, obwohl es auch sonst still genug herzugehen pflegte. unusual|calm|lay|over|the|place|although|it|also|otherwise|quiet|enough|to go on|was accustomed An unusual calm lay over the place, although it was usually quiet enough. Mit zerstreuter Miene gingen die Einwohner ihren Geschäften nach und sprachen wenig; aber sie seufzten oft. with|distracted|expression|went|the|inhabitants|their|businesses|to|and|spoke|little|but|they|sighed|often With distracted expressions, the inhabitants went about their business and spoke little; but they often sighed. Der freie Samstag erschien eine Last für die Kinder. the|free|Saturday|appeared|a|burden|for|the|children The free Saturday seemed a burden for the children. Sie hatten kein Herz für ihre Spiele und gaben sie schließlich ganz auf. they|had|no|heart|for|their|games|and|gave|them|finally|completely|up They had no heart for their games and eventually gave them up completely.

Nachmittags begab sich Becky Thatcher in trüber Stimmung auf den verlassenen Schulhof und fühlte sich sehr einsam. in the afternoon|went|herself|Becky|Thatcher|in|gloomy|mood|to|the|deserted|schoolyard|and|felt|herself|very|lonely In the afternoon, Becky Thatcher went to the deserted schoolyard in a gloomy mood and felt very lonely. Aber sie fand dort nichts, was sie hätte aufheitern können. but|she|found|there|nothing|what|she|could|to cheer up|to be able to But she found nothing there that could cheer her up.

„O, wenn ich doch seinen alten Messingknopf wiederfinden könnte,“ seufzte sie halblaut. oh|if|I|only|his|old|brass button|to find again|could|sighed|she|half loud "Oh, if only I could find his old brass button again," she sighed softly. „Jetzt hab‘ ich gar nichts zur Erinnerung an ihn!“ Und sie schluckte ein paar Tränen hinunter. now|have|I|at all|nothing|for the|memory|of|him|and|she|swallowed|a|few|tears|down "Now I have nothing to remember him by!" And she swallowed a few tears.

Plötzlich blieb sie stehen und flüsterte: „Grad‘ hier war‘s. suddenly|stayed|she|standing|and|whispered|just|here|| Suddenly she stopped and whispered: "Right here it was." Ach Gott, wenn ich‘s nochmal tun sollte, ich würd‘s nicht sagen — ich würd‘s nicht sagen für die ganze Welt! oh|God|if|I||again|to do|should|I|||not|to say|I|||not|to say|for|the|whole|world Oh God, if I had to do it again, I wouldn't say it — I wouldn't say it for the whole world! Aber er ist jetzt fortgegangen — und ich werd‘ ihn nie — nie wiedersehen —“ but|he|is|now|gone|and|I|will|him|never|never|to see again But he has gone now — and I will never — never see him again —

Dieser Gedanke ließ sie zusammenbrechen, sie schlich fort, während die Tränen ihr über die Backen niederflossen. this|thought|made|her|break down|she|crept|away|while|the|tears|her|over|the|cheeks|flowed down This thought made her collapse, she sneaked away while the tears flowed down her cheeks.

Dann kam ein Haufe Buben und Mädel — Spielkameraden von Tom und Joe, — schauten über den Zaun und besprachen in halbem Ton, wie Tom dies und das tat in der letzten Zeit, wo sie ihn gesehen hatten, und wie Joe diesen und jenen nebensächlichen Ausspruch getan hatte (mit unheimlichem Voraussehen der Ereignisse, wie sie jetzt wußten!) then|came|a|bunch|boys|and|girls|playmates|of|Tom|and|Joe|looked|over|the|fence|and|discussed|in|half|tone|how|Tom|this|and|that|did|in|the|last|time|where|they|him|seen|had|and|how|Joe|this|and|that|secondary|statement|made|had|with|uncanny|foresight|of the|events|as|they|now|knew Then a bunch of boys and girls — playmates of Tom and Joe — looked over the fence and discussed in half tones how Tom had done this and that lately, where they had last seen him, and how Joe had made this and that trivial remark (with an uncanny foresight of the events, as they now knew!) — und jeder Sprecher bezeichnete ganz genau die Stelle, wo die vermißten Flüchtlinge damals gestanden hatten, und dann fügten sie hinzu: „und ich stand gerad so, gerad wie ich jetzt steh‘, und als wenn du er wärest, und ich hab‘ genau auf alles geachtet, und er lächelte — genau so — und dann überlief es mich ordentlich, ganz — schreck — lich, ihr wißt ja auch, und ich konnt‘ mir gar nicht denken, was es sein könne, aber jetzt weiß ich‘s.“ and|every|speaker|designated|exactly|exactly|the|place|where|the|missing|refugees|at that time|stood|had|and|then|added|they|to it|and|I|stood|just|like this|just|as|I|now|stand|and|as|if|you|he|were|and|I|have|exactly|on|everything|paid attention|and|he|smiled|exactly|like this|and|then|ran over|it|me|properly|completely|horror|ly|you|know|yes|also|and|I|could|myself|at all|not|think|what|it|to be|could be|but|now|know|| — and each speaker pointed out exactly the spot where the missing refugees had stood back then, and then they added: "and I stood just so, just like I am standing now, and as if you were him, and I paid close attention to everything, and he smiled — just like that — and then I was completely overwhelmed, totally — horr — ible, you know, and I couldn't even think what it could be, but now I know."

Darauf erhob sich ein Streit, wer die toten Jungen zuletzt gesehen habe, viele erhoben diesen traurigen Anspruch und boten Beweise, mehr oder weniger durch Zeugen erhärtet, an; und als endgültig festgestellt war, wer sie in der Tat zuletzt gesehen und die letzten Worte mit ihnen gewechselt hatte, bekamen die Betreffenden dadurch eine Art geheiligter Bedeutung und wurden von allen angestaunt und beneidet. thereupon|arose|oneself|a|dispute|who|the|dead|boys|last|seen|have|many|raised|this|sad|claim|and|offered|evidence|more|or|less|through|witnesses|strengthened|on|and|as|finally|determined|was|who|them|in|the|fact|last|seen|and|the|last|words|with|them|exchanged|had|received|the|concerned|thereby|a|kind|sacred|meaning|and|were|by|all|marveled|and|envied This led to a dispute about who had last seen the dead boys; many made this sad claim and offered evidence, more or less supported by witnesses; and when it was finally established who had indeed seen them last and exchanged the final words with them, those involved gained a kind of sacred significance and were admired and envied by all. Ein armer, kleiner Bursche, der niemals besonders beachtet worden war, sagte, mit ordentlich stolzem Ausdruck: „Na, mich hat Tom Sawyer mal geprügelt!“ a|poor|small|boy|who|never|particularly|noticed|been|was|said|with|quite|proud|expression|well|me|has|Tom|Sawyer|once|beaten A poor little boy, who had never been particularly noticed, said, with a properly proud expression: "Well, Tom Sawyer once beat me up!"

Aber dieser Ruhm war sehr vergänglich. but|this|fame|was|very|fleeting But this fame was very fleeting. Die meisten der Jungen konnten das sagen, und das verringerte die Auszeichnung doch sehr. the|most|of the|boys|could|that|say|and|the|reduced|the|award|however|very Most of the boys could say that, and that greatly diminished the distinction. Die Gesellschaft trollte sich, mit halber Stimme noch weiter Erinnerungen an die verlorenen Helden austauschend. the|society|trolled|itself|with|half|voice|still|further|memories|of|the|lost|heroes|exchanging The society trolled on, exchanging half-hearted memories of the lost heroes.

Als am nächsten Tage die Sonntagsschule zu Ende war, begann die Glocke zu läuten, statt, wie sonst, zu klingeln. when|on the|next|days|the|Sunday school|to|end|was|began|the|bell|to|ring|instead|as|usually|to|ring When the Sunday school ended the next day, the bell began to toll instead of ringing as usual. Es war ein sehr stiller Sonntag, und der traurige Ton schien sich mit der sinnenden Ruhe, die auf der Natur lag, zu vermischen. it|was|a|very|quiet|Sunday|and|the|sad|tone|seemed|itself|with|the|contemplative|calm|which|on|the|nature|lay|to|to mix It was a very quiet Sunday, and the mournful tone seemed to blend with the contemplative calm that lay over nature. Die Dorfbewohner trafen nach und nach ein, in der Vorhalle einen Augenblick stehen bleibend und wispernd sich über das traurige Ereignis unterhaltend. the|villagers|met|after|and|after|in|in|the|foyer|a|moment|standing|remaining|and|whispering|themselves|about|the|sad|event|conversing The villagers arrived gradually, pausing for a moment in the foyer and whispering to each other about the sad event.

Aber im Gotteshause wurde nicht geflüstert. but|in the|house of God|was|not|whispered But in the house of God, there was no whispering. Nur das feierliche Rascheln der Kleider, indem sie sich auf ihre Plätze begaben, störte hier die Stille. only|the|ceremonial|rustling|of the|dresses|as|they|themselves|to|their|places|went|disturbed|here|the|silence Only the solemn rustling of the dresses, as they took their places, disturbed the silence. Niemand wußte sich zu erinnern, daß die Kirche je so voll gewesen wäre. no one|knew|oneself|to|to remember|that|the|church|ever|so|full|been|would be No one could remember that the church had ever been so full.

Es war eine erwartungsvolle, dumpfe Stille, und dann trat Tante Polly, gefolgt von Sid und Mary und durch die Harpersche Familie, alle in tiefer Trauer, und die ganze Gemeinde sowie der Geistliche erhoben sich ehrfurchtsvoll und blieben stehen, bis die Leidtragenden auf der ersten Bank sich niedergelassen hatten. it|was|a|expectant|dull|silence|and|then|entered|Aunt|Polly|followed|by|Sid|and|Mary|and|by|the|Harper's|family|all|in|deep|mourning|and|the|whole|community|as well as|the|clergyman|rose|themselves|reverently|and|remained|standing|until|the|mourners|on|the|first|bench|themselves|seated|had It was an expectant, dull silence, and then Aunt Polly entered, followed by Sid and Mary and the Harper family, all in deep mourning, and the entire congregation as well as the clergyman rose in reverence and remained standing until the mourners had taken their seats on the front bench.

Wieder trat allgemeines Schweigen ein, nur zuweilen durch unterdrücktes Schluchzen unterbrochen, und dann erhob der Geistliche die Hände und betete. again|entered|general|silence|in|only|occasionally|by|suppressed|sobbing|interrupted|and|then|raised|the|clergyman|the|hands|and|prayed Once again, a general silence fell, only occasionally interrupted by suppressed sobs, and then the clergyman raised his hands and prayed. Ein ergreifendes Lied wurde gesungen, worauf der Text folgte: Ich bin der Trost und das Leben. a|moving|song|was|sung|after which|the|text|followed|I|am|the|comfort|and|the|life A moving song was sung, followed by the text: I am the comfort and the life.

Im Verlauf seiner Predigt gab der Geistliche solche Bilder von der Sanftmut, dem ehrenhaften Lebenswandel und den vielversprechenden Talenten der verlorenen Durchgänger, daß jedermann, sich einbildend, diese Porträts zu erkennen, Schmerz empfand bei dem Gedanken, daß er gegen all das bisher blind gewesen sei und an den armen Jungen beständig nichts als Fehler und Flecken gesehen hatte. in the|course|of his|sermon|gave|the|clergyman|such|images|of|the|gentleness|the|honorable|way of life|and|the|promising|talents|of the|lost|passersby|that|everyone|himself|imagining|these|portraits|to|recognize|pain|felt|at the|the|thought|that|he|against|all|this|so far|blind|been|was|and|at|the|poor|boys|constantly|nothing|but|mistakes|and|stains|seen|had During his sermon, the clergyman painted such pictures of gentleness, honorable conduct, and promising talents of the lost passersby that everyone, imagining they recognized these portraits, felt pain at the thought that they had been blind to all of this until now and had only seen faults and blemishes in the poor boys. Der Geistliche erzählte manch rührendes Ereignis aus dem Leben der Verschwundenen, das ihre sanften, edelmütigen Naturen zeigte, und das Volk konnte jetzt leicht sehen, wie edel und schön diese Vorkommnisse waren und sich mit Kummer daran erinnern, daß sie ihnen damals, als sie sich zutrugen, als arge Spitzbubenstreiche erschienen waren, die den Ochsenziemer verdienten. the|clergyman|told|many|touching|event|from|the|life|of the|missing ones|which|their|gentle|noble|natures|showed|and|the|people|could|now|easily|see|how|noble|and|beautiful|these|occurrences|were|and|themselves|with|sorrow|to it|remember|that|they|them|at that time|when|they|themselves|occurred|as|mean|pranks|appeared|were|which|the|ox-whip|deserved The clergyman recounted many touching events from the lives of the missing, which showed their gentle, noble natures, and the people could now easily see how noble and beautiful these occurrences were and remember with sorrow that at the time they had seemed to them nothing more than mischievous pranks deserving of punishment. Die Gemeinde wurde mehr und mehr gerührt, je weiter die ergreifende Predigt fortschritt, bis schließlich alles geknickt war und seine tränenreichen Klagen zu einem Chorus selbstanklagenden Schluchzens vereinigte; sogar der Geistliche überließ sich seinen Gefühlen und weinte auf offener Kanzel. the|congregation|was|more|and|more|moved|the|further|the|moving|sermon|progressed|until|finally|everything|bent|was|and|its|tearful|complaints|to|a|chorus|self-accusing|sobbing|united|even|the|clergyman|surrendered|himself|his|feelings|and|cried|in|open|pulpit The congregation became more and more moved as the touching sermon progressed, until finally everything was bent and his tearful laments united into a chorus of self-accusing sobs; even the clergyman gave in to his feelings and wept openly from the pulpit.

Auf dem Chor entstand ein Rascheln, auf das aber niemand achtete; einen Augenblick später knarrte die Tür der Kirche. in the|the|choir|arose|a|rustling|to|which|but|no one|paid attention|one|moment|later|creaked|the|door|of the|church A rustling arose in the choir, but no one paid attention to it; a moment later, the door of the church creaked. Der Geistliche hob die strömenden Augen vom Taschentuch und stand wie angedonnert. the|clergyman|lifted|the|streaming|eyes|from the|handkerchief|and|stood|like|struck The clergyman lifted his streaming eyes from the handkerchief and stood as if struck. Eins um das andere Augenpaar folgte dem seinigen, und dann, wie von einem Impuls getrieben, erhob sich die Gemeinde und sah, wie die drei toten Jungen ganz gemütlich den Gang heraufgeschlendert kamen, Tom voran, dann Joe, zuletzt Huck, eine Ruine wandelnder Lumpen, mit schafsmäßig-verdutztem Gesicht. one|for|the|other|pair of eyes|followed|his|theirs|and|then|as|by|a|impulse|driven|rose|itself|the|congregation|and|saw|how|the|three|dead|boys|completely|comfortably|the|aisle|up the aisle|came|Tom|ahead|then|Joe|lastly|Huck|a|ruin|walking|rags|with|sheepishly||face One by one, the eyes of the congregation followed his, and then, as if driven by an impulse, the congregation rose and saw the three dead boys casually strolling up the aisle, Tom in front, then Joe, and lastly Huck, a ruin of tattered rags, with a sheepishly bewildered face. Sie waren in dem unbenutzten Chor versteckt gewesen und hatten ihrer eigenen Leichenrede zugehört. they|were|in|the|unused|choir|hidden|been|and|had|their|own|funeral speech|listened They had been hiding in the unused choir and had listened to their own eulogy.

Tante Polly, Mary und die Harpers warfen sich auf die Wiederauferstandenen, sie mit Küssen überschüttend und Danksagungen ausstoßend, während der arme Huck verwirrt und unbehaglich dabei stand, ohne im geringsten zu wissen, was er mit sich anfangen und wohin er sich vor all den Augen, von denen ihn keines bewillkommnete, wenden sollte. aunt|Polly|Mary|and|the|Harpers|threw|themselves|on|the|resurrected ones|they|with|kisses|showering|and|thanks|giving out|while|the|poor|Huck|confused|and|uncomfortable|in this|stood|without|in the|slightest|to|to know|what|he|with|himself|to start|and|where to|he|himself|in front of|all|the|eyes|of|which|him|none|welcomed|to turn|should be Aunt Polly, Mary, and the Harpers threw themselves at the resurrected ones, showering them with kisses and uttering thanks, while poor Huck stood there confused and uncomfortable, not knowing at all what to do with himself or where to turn in front of all those eyes, none of which welcomed him.

Er stand einen Augenblick zögernd und machte einen schüchternen Versuch, sich wegzustehlen, aber Tom ergriff ihn und sagte: he|stood|a|moment|hesitantly|and|made|a|shy|attempt|himself|to sneak away|but|Tom|seized|him|and|said He stood hesitantly for a moment and made a shy attempt to sneak away, but Tom grabbed him and said:

„Tante Polly, ‘s ist nicht recht. aunt|Polly|it is|is|not|right "Aunt Polly, it’s not right." ‘s muß sich jemand freuen, Huck wiederzusehen!“ it|must|oneself|someone|to be happy|Huck|to see again "Someone must be happy to see Huck again!"

„Und ‘s soll auch! and|it|should|also "And it should be!" Ich freue mich, ihn zu sehen, armes, verlassenes Kind!“ I|am looking forward|myself|him|to|to see|poor|abandoned|child "I am happy to see him, poor, abandoned child!"

Und Tante Polly wandte ihre liebenswürdige Aufmerksamkeit jetzt ihm zu — was ihn nur noch unbehaglicher machte als vorher. and|Aunt|Polly|turned|her|gracious|attention|now|to him|to|which|him|only|even|more uncomfortable|made|than|before And Aunt Polly now turned her kind attention to him — which only made him feel more uncomfortable than before.

Plötzlich schrie der Geistliche aus vollem Halse: „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren! suddenly|shouted|the|clergyman|from|full|throat|praise|the|Lord|the|mighty|King|of the|honors Suddenly the clergyman shouted at the top of his lungs: "Praise the Lord, the mighty King of Honor!" — Singt — und legt euer Herz rein!“ sing|and|put|your|heart|in — Sing — and keep your heart pure!"

Und sie taten‘s. and|they|did|it And they did. Daß alte Lob- und Danklied drang mit triumphierender Inbrunst empor, und während es alles erzittern machte, schaute Tom Sawyer, der Seeräuber, um sich auf die neidische Jugend ringsum und bekannte in seinem Herzen, daß dies der stolzeste Moment in seinem Leben sei! that|old||and|thanksgiving song|surged|with||fervor|up|and|while|it|everything|to tremble|made|looked|Tom|Sawyer|the|pirate|around|himself|at|the|envious|youth|all around|and|admitted|in|his|heart|that|this|the|proudest|moment|in|his|life|is The old hymn of praise and thanks rose up with triumphant fervor, and while it made everyone tremble, Tom Sawyer, the pirate, looked around at the envious youth surrounding him and acknowledged in his heart that this was the proudest moment of his life!

Als die Gemeinde hinausströmte, meinten alle, sie möchten sich wohl nochmal lächerlich machen um dies Danklied nochmal so singen zu hören. when|the|community|streamed out|thought|all|they|would like|themselves|well|again|ridiculous|to make|to|this|thanksgiving song|again|so|to sing|to|to hear As the congregation streamed out, everyone thought they would like to make themselves ridiculous once more to hear this song of thanks sung again.

Tom erhielt an diesem Tage mehr Püffe und Küsse — je nach Tante Pollys Stimmung, als vorher in einem Jahre; und er wußte jetzt ganz genau, was am meisten Dank gegen Gott und Liebe zu ihm ausdrückte. Tom|received|on|this|day|more|pats|and|kisses|depending|on|Aunt|Polly's|mood|than|before|in|one|year|and|he|knew|now|completely|exactly|what|the|most|thanks|towards|God|and|love|to|him|expressed Tom received more pats and kisses that day—depending on Aunt Polly's mood—than he had in an entire year before; and he now knew exactly what expressed the most gratitude towards God and love for Him.

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