Wie sich ein Inselstaat vor dem Klimawandel retten will
Der steigende Meeresspiegel ist für Inselstaaten wie Kiribati im Südpazifik eine Gefahr. Die Inseln drohen im Meer zu versinken. Die Regierung von Kiribati hat deshalb Land auf Fidschi gekauft.
Für die Einheimischen könnten ihre Inseln ein Paradies sein: weiße Strände, grüne Palmen und das blaue Wasser des Pazifiks. Doch das Problem ist, dass die 33 Inseln, aus denen Kiribati besteht, nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen und im Meer zu versinken
drohen. Das Leben dort wird für die etwa 115.000 Einwohner immer schwieriger. Auf den vielen kleinen Inseln bleibt für die wachsende Bevölkerung immer weniger Platz, und auch das Trinkwasser und die Böden werden immer salziger. Schon jetzt ist Kiribati einer der ärmsten Staaten der Erde.
Deshalb kaufte die Regierung des damaligen Präsidenten Anote Tong im Jahr 2014 ein Stück Land im benachbarten Inselstaat Fidschi. Zwar gibt es auch dort viele Gemeinden an der Küste, doch die Hauptinseln sind bis zu 1300 Meter hoch. 20 Quadratkilometer Land in den Bergen Fidschis gehören nun zu Kiribati.
Mitten in diesem Gebiet liegt die Gemeinde Naviavia. Sade Marika ist dort Dorfvorsteher und erklärt: „Man hat uns gesagt, sie wollen hier Landwirtschaft betreiben.“ Laut Kiribatis Botschafterin in Fidschi, Reteta Rimon, soll das gekaufte Land der wirtschaftlichen Entwicklung von Kiribati dienen: „Es gibt Überlegungen, unseren Fischereisektor
auszubauen“, so Rimon.
Für eine Fischerei-Industrie braucht man genug Platz, viel Süßwasser und Rohstoffe, wie Holz und Stein. All das gibt es in Kiribati nicht mehr, aber in der Gemeinde rund um Naviavia. Deshalb werden Sade Marika und die Dorfbewohner wahrscheinlich bald neue Nachbarn bekommen. Auch wenn noch nicht klar ist, wann und wie viele Menschen aus Kiribati wirklich kommen: Sicher ist, dass sich das Leben dort durch den Klimawandel
grundsätzlich ändern wird.
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