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DW Alltagsdeutsch, Die Deutschen und der Alkohol

Die Deutschen und der Alkohol

Die Deutschen und der Alkohol Deutsche gelten als ein Volk, das gerne und viel Alkohol trinkt, Bier und Wein gehören zum Kulturgut. Aber stimmt das Klischee? Trinken die Deutschen mehr Alkohol als andere? Eine – auch historische – Spurensuche.

„Trink doch dem Kindchen die Milch nicht weg, trink doch lieber Bier, trink doch der Kleinen die Milch nicht weg, mach es so wie wir. Wenn wir vergnügt an der Theke steh'n bis morgen früh um vier, dann muss der Wirt nur am Bierhahn drehn. Er wird bezahlt dafür …“

Dieser Schlager aus den 1960er-Jahren gibt einen Ratschlag: Wer zwischen einem nicht-alkoholischen Getränk und Bier entscheiden kann, sollte sich für das Bier entscheiden. In Deutschland wird nicht nur zu Festen des Brauchtums wie Karneval, Fasching oder dem Oktoberfest viel Alkohol getrunken, sondern auch regelmäßig. Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit OECD aus dem Jahr 2015 konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich elf Liter reinen Alkohol pro Jahr. Deutschland liegt hier im oberen Viertel der OECD-Staaten. Schon vor mehr als 2000 Jahren waren die auf dem Gebiet des heutigen Deutschland lebenden Germanen wohl dafür bekannt, dass sie umgangssprachlich gerne „bechern“, eine größere Menge Alkohol trinken, sagt der Suchtforscher Professor Michael Klein:

„Es gibt diese historischen Quellen – bei Tacitus finden wir das unter anderem. Und dass die doch sehr beeindruckt waren von der Trinkfestigkeit der hier lebenden Völkerstämme. Und zu dieser Trinkfestigkeit gehörte eben ausschließlich, dass diese Völkerstämme in Gesellschaft getrunken haben. Von daher war also das exzessive Trinken in Gruppen sicherlich ‘n Phänomen, was hier sehr weit verbreitet war.“ Der römische Historiker Tacitus schrieb etwa im Jahr 98 nach Christus in seinem Bericht „Germania“ über die germanischen Volksstämme, dass man diese nicht weniger leicht mit alkoholischen Getränken als mit Waffen besiegen könne. Als man diesen Bericht im 15. Jahrhundert wiederentdeckte, glaubten die Gelehrten damals, eine objektive Quelle für das Wesen der „Deutschen“ gefunden zu haben. Sie galten als trinkfest, als Menschen, die große Mengen Alkohol trinken konnten, ohne erkennbar betrunken zu sein. Ein Phänomen, eine gesellschaftliche Erscheinungsform, war, dass sie angeblich am liebsten in Gesellschaft anderer und in großen Gruppen tranken. Bei diesen sogenannten Gelagen waren die Menschen maßlos, exzessiv, kannten keine Grenzen. Das Klischee der trinkfesten Germanen wurde übertragen auf die späteren Deutschen und so zu einem Bestandteil des sich langsam entwickelnden Nationalcharakters. Warum aber hat Alkohol in der deutschen Gesellschaft so eine große Bedeutung. Professor Michael Klein meint:

„Der Alkohol hat in Deutschland sicherlich schon immer ‘ne ganz zentrale Rolle gehabt, zum einen ist es ein integriertes Lebensmittel gewesen, insbesondere im Mittelalter war Alkohol überlebensnotwendig. Alkohol war soziales ‚Schmiermittel‘, also ein Mittel, was Sozialkontakte erleichtert hat und eben bei festlichen Ereignissen immer präsent war.“

Laut Professor Michael Klein gibt es zwei Gründe, warum in Deutschland gerne Alkohol getrunken wurde und wird: Früher trank man Alkohol nicht nur zur Entspannung oder weil er einem schmeckte. Alkohol war ein Lebensmittel, das einen Zweck erfüllte: Es war eine kalorienreiche und gesündere Alternative zum häufig mit gesundheitsschädlichen, lebensbedrohlichen Keimen verschmutzten Trinkwasser. Alkohol war daher überlebensnotwendig und gehörte zum täglichen Leben dazu, war integriert. Alkohol war auf der anderen Seite aber auch – wie es Professor Michael Klein formuliert – ein soziales „Schmiermittel“. Wie Fett bestimmte Teile eines Motors beweglich und am Laufen hält, ist das beim Alkohol im übertragenen Sinn auch: Alkohol in geselliger Runde zu trinken, vermittelt ein Gemeinschaftsgefühl und dient der Pflege von Kontakten. Es gehört zu Festen dazu, ist präsent. Dabei gibt es allerdings, wie Professor Michael Klein erklärt, auch gewisse Rituale, Gesten und Handlungen, die beachtet werden wollen:

„Alkohol als Mittel zur Herstellung sozialer Nähe, als soziales Schmiermittel, das findet sich immer noch in diesem Ritual des Zutrinkens. Was im Grunde eine Art Kontaktangebot und was von daher unheimlich wichtig war: Wenn einem also ein Trunk angeboten wurde, dass man das beantwortet hat durch Mittrinken. Und das nicht zu tun, war im Grunde so etwas wie eine soziale Beleidigung.“

Wer einem unbekannten Menschen zutrinkt, ihn mit erhobenem Glas grüßt und auf sein Wohl trinkt, signalisiert damit: „Ich möchte dich kennenlernen.“ Es ist ein Kontaktangebot. Das ist heute so und war es auch in früheren Zeiten. Und wer ein ihm angebotenes alkoholisches Getränk, einen Trunk, nicht annahm, galt als unhöflich. Enthaltsamkeit, also keinen Alkohol zu trinken, widersprach den Konventionen. Viele Staaten haben heute allerdings kein Problem damit, dass zu wenig Alkohol getrunken wird, sondern eher mit dem Gegenteil, wie Professor Michael Klein sagt:

„Dass kontinuierlich zu vielen Gelegenheiten getrunken wird, nicht nur beim Essen und bei anderen Mahlzeiten, sondern eben auch am Abend, und dass Alkohol auch ein ganz wichtiges Rauschmittel ist.“

Alkohol ist inzwischen nicht mehr nur ein sogenanntes Genussmittel, also etwas, das man gerne zum Beispiel zum Essen trinkt, weil es schmeckt. Es wird regelmäßig, kontinuierlich, getrunken. Und es ist ein Rauschmittel, etwas, das die Sinne „berauscht“, dazu führt, dass man die Kontrolle über sich und sein Handeln verliert. Diese Berauschung steht jedoch im starken Gegensatz zu einer anderen Eigenschaft, für die Deutsche in aller Welt bekannt sind, meint Professor Michael Klein:

„Wir haben diesen Widerspruch: auf der einen Seite nach Korrektheit, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit – das sind alles Dinge, die unter Alkohol schwer möglich sind. Aber man kann natürlich davon ausgehen, je mehr man diese Sekundärtugenden pflegt, desto mehr hat man einen Wunsch nach Ausgleich.“

Als typisch deutsche Eigenschaften gelten in aller Welt Pünktlichkeit, Genauigkeit und Verlässlichkeit. Professor Michael Klein bezeichnet sie als Sekundärtugenden. Sie dienen dem Funktionieren der Gesellschaft und sind nicht ethisch begründet. Deshalb sind sie „sekundär“, zweitrangig – im Gegensatz zu den Primärtugenden Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Wer zu sehr nach diesen Sekundärtugenden lebt, sie pflegt, braucht einen Ausgleich, etwas, das ein Gegengewicht schafft. Und das kann dann auch der übermäßige Genuss von Alkohol sein, weil der seine Vorteile hat, sagt Professor Michael Klein:

„Dass Alkohol ‘ne Substanz ist, die im kurzfristigen Konsum dem Konsumenten sehr viele Vorteile bringt: Berauschung, Nachlassen von Ängsten und von Stress. Das ist so psychologisch schon eine fast ideale Substanz für die Veränderung der Psyche.“

Alkohol hat im kurzfristigen Konsum, also auf einen kurzen Zeitraum betrachtet, eine durchaus erwünschte Wirkung auf den Körper: Eine angetrunkene Person wird risikobereiter, hat weniger Angst und fühlt sich entspannt. Alkohol ist, wie es Professor Michael Klein ausdrückt, ein geeignetes, ideales, Mittel, um das eigene Wesen, die Psyche, zu verändern. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums konsumieren 9,5 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig zu viel Alkohol, 1,5 Millionen gelten sogar als alkoholabhängig. Während es der Tabakindustrie allerdings inzwischen weitgehend verboten ist, noch für ihre Produkte zu werben, sieht das beim Alkohol anders aus. Gegen ein Kulturgut und gesellschaftlich anerkanntes „Schmiermittel“ mit Gesetzen angehen zu wollen, ist eben nicht einfach.

Die Deutschen und der Alkohol The Germans and alcohol ドイツ人とアルコール Os alemães e o álcool Almanlar ve alkol

Die Deutschen und der Alkohol Deutsche gelten als ein Volk, das gerne und viel Alkohol trinkt, Bier und Wein gehören zum Kulturgut. The Germans and the German alcohol are considered as a people who like to drink and a lot of alcohol, beer and wine belong to the cultural heritage. 독일인과 독일인 독일인은 많이 마시는 것을 좋아하는 사람으로 간주되며 술, 맥주 및 와인은 문화 유산에 속합니다. Aber stimmt das Klischee? But is the cliché right? 그러나 진부한 표현이 맞습니까? Trinken die Deutschen mehr Alkohol als andere? Do Germans drink more alcohol than others? Eine – auch historische – Spurensuche. A - also historical - search for traces. 하나 - 또한 역사 - 추적을 검색합니다.

„Trink doch dem Kindchen die Milch nicht weg, trink doch lieber Bier, trink doch der Kleinen die Milch nicht weg, mach es so wie wir. "Do not drink the baby milk, drink a beer, but do not drink the milk from the little ones, do it like us. "No beba la leche del niño, sino que beba cerveza, no beba la leche del bebé, hágalo como lo hacemos nosotros. "아이에게서 우유를 마시지 말고, 맥주를 마시고, 아기에게서 우유를 마시지 마십시오. 마치 우리처럼하십시오. Wenn wir vergnügt an der Theke steh'n bis morgen früh um vier, dann muss der Wirt nur am Bierhahn drehn. If we happily stand at the counter until four in the morning, the innkeeper only has to turn on the beer tap. 아침 4 시까 지 즐겁게 술집에 서 있으면 여관 주인은 맥주를 끄기 만하면됩니다. Er wird bezahlt dafür …“ He gets paid for it ... " Le pagan por eso ... 그는 돈을 받고 ... "

Dieser Schlager aus den 1960er-Jahren gibt einen Ratschlag: Wer zwischen einem nicht-alkoholischen Getränk und Bier entscheiden kann, sollte sich für das Bier entscheiden. This hit from the 1960s is a piece of advice: Who can decide between a non-alcoholic drink and beer, should opt for the beer. Este golpe de la década de 1960 es un consejo: quién puede decidir entre una bebida sin alcohol y una cerveza, debe optar por la cerveza. 1960 년대의이 히트 곡은 비 알콜 음료와 맥주 사이에서 누가 맥주를 선택해야하는지 결정할 수있는 조언입니다. In Deutschland wird nicht nur zu Festen des Brauchtums wie Karneval, Fasching oder dem Oktoberfest viel Alkohol getrunken, sondern auch regelmäßig. In Germany, alcohol is consumed not only for festivities such as Carnival, Carnival or the Oktoberfest, but also regularly. Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit OECD aus dem Jahr 2015 konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich elf Liter reinen Alkohol pro Jahr. According to a study by the Organization for Economic Cooperation OECD from 2015, every German consumes an average of eleven liters of pure alcohol per year. Deutschland liegt hier im oberen Viertel der OECD-Staaten. Germany is in the top quarter of the OECD countries. Alemania se encuentra en el cuarto superior de los países de la OCDE. 독일은 OECD 상위 국가에 속한다. Schon vor mehr als 2000 Jahren waren die auf dem Gebiet des heutigen Deutschland lebenden Germanen wohl dafür bekannt, dass sie umgangssprachlich gerne „bechern“, eine größere Menge Alkohol trinken, sagt der Suchtforscher Professor Michael Klein: Already more than 2000 years ago, Germans living in the area of present-day Germany were well known for the colloquialism of "mumbling" and drinking more alcohol, says addiction researcher Professor Michael Klein: 이미 2000 년 전 독일의 독일계 독일인들은 "중얼 거리다"며 술을 많이 마시는 것으로 유명해 졌다고 중독 연구원 인 마이클 클라인 (Michael Klein) 교수는 말했다.

„Es gibt diese historischen Quellen – bei Tacitus finden wir das unter anderem. "There are these historical sources - at Tacitus we find that among others. "Existen estas fuentes históricas: en Tácito encontramos eso entre otras cosas. "이러한 역사적 출처가 있습니다 - 타 it투스에서 우리는 그것을 다른 사람들과 .어냅니다. Und dass die doch sehr beeindruckt waren von der Trinkfestigkeit der hier lebenden Völkerstämme. And that they were very impressed by the drinking resistance of the tribes living here. Y que estaban muy impresionados por la resistencia al consumo de alcohol de las tribus que viven aquí. Und zu dieser Trinkfestigkeit gehörte eben ausschließlich, dass diese Völkerstämme in Gesellschaft getrunken haben. And it was just this drinking that belonged exclusively to the fact that these tribes drank in society. Y fue solo una parte de esta bebida que estas tribus bebieron en sociedad. Von daher war also das exzessive Trinken in Gruppen sicherlich ‘n Phänomen, was hier sehr weit verbreitet war.“ Der römische Historiker Tacitus schrieb etwa im Jahr 98 nach Christus in seinem Bericht „Germania“ über die germanischen Volksstämme, dass man diese nicht weniger leicht mit alkoholischen Getränken als mit Waffen besiegen könne. Therefore, the excessive drinking in groups was certainly a phenomenon, which was very widespread here. "The Roman historian Tacitus wrote about in 98 AD in his report" Germania "on the Germanic tribes, that they no less easily with alcoholic beverages as with weapons could defeat. Por lo tanto, beber en exceso en grupos fue ciertamente un fenómeno, que estaba muy extendido aquí ”. El historiador romano Tácito escribió en su informe“ Germania ”sobre las tribus germánicas alrededor del 98 d.C. que no podían ser menos fáciles con alcohol que con armas. Als man diesen Bericht im 15. When this report was published in the 15th Jahrhundert wiederentdeckte, glaubten die Gelehrten damals, eine objektive Quelle für das Wesen der „Deutschen“ gefunden zu haben. At that time, the scholars believed they had found an objective source for the essence of the Germans. En ese momento, los eruditos creían que habían encontrado una fuente objetiva para la esencia de los alemanes. 그 당시 학자들은 독일인의 본질에 대한 객관적인 출처를 발견했다고 믿었습니다. Sie galten als trinkfest, als Menschen, die große Mengen Alkohol trinken konnten, ohne erkennbar betrunken zu sein. They were considered to be drinking-resistant, as people who could drink large quantities of alcohol without being noticeably drunk. Se consideraron resistentes al consumo de alcohol, ya que las personas que podían beber grandes cantidades de alcohol sin estar notablemente borrachos. 그들은 눈에 띄게 마시지 않고 다량의 술을 마실 수있는 사람들처럼 음주력이없는 것으로 여겨졌다. Ein Phänomen, eine gesellschaftliche Erscheinungsform, war, dass sie angeblich am liebsten in Gesellschaft anderer und in großen Gruppen tranken. One phenomenon, a social manifestation, was that they were supposed to drink in the company of others and in large groups. Un fenómeno, una manifestación social, fue que supuestamente bebían más en compañía de otros y en grandes grupos. 사회 현상 인 한 가지 현상은 다른 사람들과 큰 그룹에서 가장 많이 마셨을 것이라는 것입니다. Bei diesen sogenannten Gelagen waren die Menschen maßlos, exzessiv, kannten keine Grenzen. In these so-called bouts, people were excessive, excessive, knew no bounds. 이른바 복싱 경기에서 사람들은 과도하고 과도했으며 경계도 알지 못했습니다. Das Klischee der trinkfesten Germanen wurde übertragen auf die späteren Deutschen und so zu einem Bestandteil des sich langsam entwickelnden Nationalcharakters. The cliché of drinking Germans was transferred to the later Germans and thus a part of the slowly developing national character. Warum aber hat Alkohol in der deutschen Gesellschaft so eine große Bedeutung. But why does alcohol have such a great significance in German society? Professor Michael Klein meint: Professor Michael Klein says:

„Der Alkohol hat in Deutschland sicherlich schon immer ‘ne ganz zentrale Rolle gehabt, zum einen ist es ein integriertes Lebensmittel gewesen, insbesondere im Mittelalter war Alkohol überlebensnotwendig. "Alcohol has certainly always had a very central role in Germany, on the one hand, it has been an integrated food, especially in the Middle Ages, alcohol was necessary for survival. "알코올은 확실히 독일에서 항상 중심적인 역할을 담당해 왔으며, 한편으로는 중년에 통합 된 식품이었습니다. 특히 알코올은 생존에 필수적이었습니다. Alkohol war soziales ‚Schmiermittel‘, also ein Mittel, was Sozialkontakte erleichtert hat und eben bei festlichen Ereignissen immer präsent war.“ Alcohol was a social 'lubricant', a means that facilitated social contacts and was always present at festive events. " 알코올은 사회적 '윤활제'였으며 사회적 접촉을 촉진하고 항상 축제 행사에 참석했습니다. "

Laut Professor Michael Klein gibt es zwei Gründe, warum in Deutschland gerne Alkohol getrunken wurde und wird: Früher trank man Alkohol nicht nur zur Entspannung oder weil er einem schmeckte. According to Professor Michael Klein, there are two reasons why alcohol was and is often drunk in Germany: In the past, alcohol was not only drank to relax or because it tasted good. 마이클 클라인 (Michael Klein) 교수에 따르면, 독일에서 술을 마시고 자주 마시는 두 가지 이유가 있습니다. 과거에는 술이 마실뿐 아니라 맛이 좋았습니다. Alkohol war ein Lebensmittel, das einen Zweck erfüllte: Es war eine kalorienreiche und gesündere Alternative zum häufig mit gesundheitsschädlichen, lebensbedrohlichen Keimen verschmutzten Trinkwasser. Alcohol was a food that served a purpose: it was a calorie-rich and healthier alternative to drinking water, which is often contaminated with harmful, life-threatening germs. 알콜은 목적을 달성 한 음식이었습니다. 식수에 대한 칼로리가 풍부하고 건강에 좋은 대안이었으며 종종 유해한 생명을 위협하는 세균으로 오염되었습니다. Alkohol war daher überlebensnotwendig und gehörte zum täglichen Leben dazu, war integriert. Alcohol was therefore necessary for survival and was part of daily life, was integrated. Alkohol war auf der anderen Seite aber auch – wie es Professor Michael Klein formuliert – ein soziales „Schmiermittel“. On the other hand, alcohol was also - as Professor Michael Klein put it - a social "lubricant". Wie Fett bestimmte Teile eines Motors beweglich und am Laufen hält, ist das beim Alkohol im übertragenen Sinn auch: Alkohol in geselliger Runde zu trinken, vermittelt ein Gemeinschaftsgefühl und dient der Pflege von Kontakten. How fat keeps certain parts of a motor moving and running is the same in the figurative sense of alcohol: drinking alcohol in a sociable circle, communicating a sense of community and maintaining contacts. 어떻게 지방이 이동하고 움직이는 모터의 특정 부분을 비 유적 의미에서 알코올과 동일하게 유지할 것인가 : 사교계에서 술을 마시고, 공동체 의식을 전달하고 접촉을 키우는 것. Es gehört zu Festen dazu, ist präsent. It belongs to festivals, is present. 그것은 축제에 속하고 선물입니다. Dabei gibt es allerdings, wie Professor Michael Klein erklärt, auch gewisse Rituale, Gesten und Handlungen, die beachtet werden wollen: However, as Professor Michael Klein explains, there are also certain rituals, gestures and actions that need to be considered: 그러나 Michael Klein 교수가 설명 하듯이 고려해야 할 의식, 제스처 및 행동이 있습니다.

„Alkohol als Mittel zur Herstellung sozialer Nähe, als soziales Schmiermittel, das findet sich immer noch in diesem Ritual des Zutrinkens. "Alcohol as a means of social proximity, as a social lubricant, is still found in this ritual of drinking. "사회적 윤활제로서의 사회적 근접 수단으로서의 알코올은 마시는 의식에서 여전히 발견됩니다. Was im Grunde eine Art Kontaktangebot und was von daher unheimlich wichtig war: Wenn einem also ein Trunk angeboten wurde, dass man das beantwortet hat durch Mittrinken. What basically a kind of contact offer and what was therefore extremely important: So if a trunk was offered that you have answered by drinking. 근본적으로 일종의 접촉 제안과 무엇 때문에 매우 중요했는지 : 그래서 당신이 술을 마시 러 대답 한 트렁크가 제공 되었다면. Und das nicht zu tun, war im Grunde so etwas wie eine soziale Beleidigung.“ And not to do that was basically a social insult. " 그리고 그렇게하지 않는 것은 기본적으로 사회적 모욕이었습니다. "

Wer einem unbekannten Menschen zutrinkt, ihn mit erhobenem Glas grüßt und auf sein Wohl trinkt, signalisiert damit: „Ich möchte dich kennenlernen.“ Es ist ein Kontaktangebot. Whoever drinks an unknown person, greets him with a raised glass and drinks to his well-being, signals with this: "I would like to get to know you." It is a contact offer. Das ist heute so und war es auch in früheren Zeiten. That's the way it is today, and it has been in the past. Und wer ein ihm angebotenes alkoholisches Getränk, einen Trunk, nicht annahm, galt als unhöflich. And anyone who did not accept an alcoholic drink offered to him, a trunk, was considered rude. 그리고 그에게 제안 된 알콜 음료를 받아들이지 않은 사람, 몸통은 무례한 것으로 간주되었습니다. Enthaltsamkeit, also keinen Alkohol zu trinken, widersprach den Konventionen. Abstinence, not drinking alcohol, contradicted the convention. Viele Staaten haben heute allerdings kein Problem damit, dass zu wenig Alkohol getrunken wird, sondern eher mit dem Gegenteil, wie Professor Michael Klein sagt: However, many states today have no problem drinking too little alcohol, but rather the opposite, as Professor Michael Klein says:

„Dass kontinuierlich zu vielen Gelegenheiten getrunken wird, nicht nur beim Essen und bei anderen Mahlzeiten, sondern eben auch am Abend, und dass Alkohol auch ein ganz wichtiges Rauschmittel ist.“ "Drinking continuously on many occasions, not just at meals and at other meals, but also in the evening, and that alcohol is also a very important intoxicant."

Alkohol ist inzwischen nicht mehr nur ein sogenanntes Genussmittel, also etwas, das man gerne zum Beispiel zum Essen trinkt, weil es schmeckt. Alcohol is no longer just a so-called stimulant, so something you like to drink, for example, to eat, because it tastes. Es wird regelmäßig, kontinuierlich, getrunken. It is drunk regularly, continuously. Und es ist ein Rauschmittel, etwas, das die Sinne „berauscht“, dazu führt, dass man die Kontrolle über sich und sein Handeln verliert. And it's an intoxicant, something that "intoxicates" the senses, causing you to lose control of yourself and your actions. Diese Berauschung steht jedoch im starken Gegensatz zu einer anderen Eigenschaft, für die Deutsche in aller Welt bekannt sind, meint Professor Michael Klein: However, this intoxication is in sharp contrast to another feature that Germans around the world know about, says Professor Michael Klein:

„Wir haben diesen Widerspruch: auf der einen Seite nach Korrektheit, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit – das sind alles Dinge, die unter Alkohol schwer möglich sind. "We have this contradiction: on the one hand for correctness, punctuality, reliability - these are all things that are difficult to do under alcohol. Aber man kann natürlich davon ausgehen, je mehr man diese Sekundärtugenden pflegt, desto mehr hat man einen Wunsch nach Ausgleich.“ But of course one can assume that the more one cultivates these secondary virtues, the more one has a desire for compensation. "

Als typisch deutsche Eigenschaften gelten in aller Welt Pünktlichkeit, Genauigkeit und Verlässlichkeit. All over the world, punctuality, accuracy and reliability are typical German characteristics. Professor Michael Klein bezeichnet sie als Sekundärtugenden. Professor Michael Klein describes them as secondary virtues. Sie dienen dem Funktionieren der Gesellschaft und sind nicht ethisch begründet. They serve the functioning of society and are not ethically justified. Deshalb sind sie „sekundär“, zweitrangig – im Gegensatz zu den Primärtugenden Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Therefore, they are "secondary", secondary - unlike the primary virtues of wisdom, justice, valor, and moderation. Wer zu sehr nach diesen Sekundärtugenden lebt, sie pflegt, braucht einen Ausgleich, etwas, das ein Gegengewicht schafft. Who lives too much for these secondary virtues, cares for them, needs a balance, something that creates a counterweight. Und das kann dann auch der übermäßige Genuss von Alkohol sein, weil der seine Vorteile hat, sagt Professor Michael Klein: And that can be the excessive consumption of alcohol, because it has its advantages, says Professor Michael Klein:

„Dass Alkohol ‘ne Substanz ist, die im kurzfristigen Konsum dem Konsumenten sehr viele Vorteile bringt: Berauschung, Nachlassen von Ängsten und von Stress. "That alcohol is a substance that brings many benefits to the consumer in short-term consumption: intoxication, easing of fears and stress. Das ist so psychologisch schon eine fast ideale Substanz für die Veränderung der Psyche.“ This is psychologically already an almost ideal substance for the change of the psyche. "

Alkohol hat im kurzfristigen Konsum, also auf einen kurzen Zeitraum betrachtet, eine durchaus erwünschte Wirkung auf den Körper: Eine angetrunkene Person wird risikobereiter, hat weniger Angst und fühlt sich entspannt. Alcohol has a very desirable effect on the body in short-term consumption, ie a short period of time: A drunk person is more risk-averse, less anxious and feels relaxed. Alkohol ist, wie es Professor Michael Klein ausdrückt, ein geeignetes, ideales, Mittel, um das eigene Wesen, die Psyche, zu verändern. Alcohol, as Professor Michael Klein puts it, is a suitable, ideal means to change one's own being, the psyche. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums konsumieren 9,5 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig zu viel Alkohol, 1,5 Millionen gelten sogar als alkoholabhängig. According to the Federal Ministry of Health, 9.5 million people in Germany regularly consume too much alcohol, and 1.5 million are even considered to be alcohol dependent. Während es der Tabakindustrie allerdings inzwischen weitgehend verboten ist, noch für ihre Produkte zu werben, sieht das beim Alkohol anders aus. While the tobacco industry is now largely prohibited from promoting their products, alcohol looks different. Gegen ein Kulturgut und gesellschaftlich anerkanntes „Schmiermittel“ mit Gesetzen angehen zu wollen, ist eben nicht einfach. To want to tackle a cultural asset and socially recognized "lubricant" with laws is simply not easy.