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Grimms Märchen, Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich

Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich

In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte einmal ein König, der hatte wunderschöne Töchter. Die jüngste von ihnen war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles schon gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schlosse war ein großer, dunkler Wald, und mitten darin, unter einer alten Linde, war ein Brunnen. Wenn nun der Tag recht heiß war, ging die jüngste Prinzessin hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens. Und wenn sie Langeweile hatte, nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder auf. Das war ihr liebstes Spiel.

Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in die Händchen fiel, sondern auf die Erde schlug und gerade in den Brunnen hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah.

Da fing die Prinzessin an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Als sie so klagte, rief ihr plötzlich jemand zu: ”Was hast du nur, Königstochter? Du schreist ja, daß sich ein Stein erbarmen möchte.”

Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte. ”Ach, du bist's, alter Wasserpatscher”, sagte sie. ”Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.”

”Sei still und weine nicht”, antwortete der Frosch, ”ich kann wohl Rat schaffen. Aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielzeug wieder heraufhole?”

”Was du haben willst, lieber Frosch”, sagte sie, ”meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.”

Der Frosch antwortete: ”Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene Krone, die mag ich nicht. Aber wenn du mich liebhaben willst und ich dein Geselle und Spielkamerad sein darf, wenn ich an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen darf, dann will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel heraufholen.”

”Ach, ja”, sagte sie, ”ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst.” Sie dachte aber, der einfältige Frosch mag schwätzen, was er will, der sitzt doch im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein!

Als der Frosch das Versprechen der Königstochter erhalten hatte, tauchte er seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielzeug wiedererblickte, hob es auf und sprang damit fort.

”Warte, warte!” rief der Frosch. ”Nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du!” Aber was half es ihm, daß er ihr sein Quak-quak so laut nachschrie, wie er nur konnte! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Hause und hatte den Frosch bald vergessen.

Am andern Tag, als sie sich mit dem König und allen Hofleuten zur Tafel gesetzt hatte und eben von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen. Als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief. ”Königstochter, jüngste, mach mir auf”

Sie lief und wollte sehen, wer draußen wäre. Als sie aber aufmachte, saß der Frosch vor der Tür. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und es war ihr ganz ängstlich zumute.

Der König sah wohl, daß ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach: ”Mein Kind, was fürchtest du dich? Steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?”

”Ach, nein”, antwortete sie, ”es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch.”

”Was will der Frosch von dir?”

”Ach, lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen saß und spielte, fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Als ich deshalb weinte, hat sie mir der Frosch heraufgeholt. Und weil er es durchaus verlangte, versprach ich ihm, er sollte mein Spielgefährte werden. Ich dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser käme. Nun ist er draußen und will zu mir herein.”

Da klopfte es zum zweiten Mal, und eine Stimme rief:

”Königstochter, jüngste, Mach mir auf! Weißt du nicht, was gestern Du zu mir gesagt Bei dem kühlen Brunnenwasser? Königstochter, jüngste, Mach mir auf!”

Da sagte der König: ”Was du versprochen hast, das mußt du auch halten! Geh nur und mach ihm auf!”

Sie ging und öffnete die Tür. Da hüpfte der Frosch herein und hüpfte ihr immer nach bis zu ihrem Stuhl. Dort blieb er sitzen und rief: ”Heb mich hinauf zu dir!” Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. Als der Frosch auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da saß, sprach er: ”Nun schieb mir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir mitsammen essen können.” Der Frosch ließ sich's gut schmecken, ihr aber blieb fast jeder Bissen im Halse stecken.

Endlich sprach der Frosch: ”Ich habe mich satt gegessen und bin müde. Nun trag mich in dein Kämmerlein und mach dein seidenes Bettlein zurecht!” Die Königstochter fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie sich nicht anzurühren getraute und der nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen sollte.

Der König aber wurde zornig und sprach: ”Wer dir geholfen hat, als du in Not warst, den sollst du hernach nicht verachten!”

Da packte sie den Frosch mit zwei Fingern, trug ihn hinauf in ihr Kämmerlein und setzte ihn dort in eine Ecke. Als sie aber im Bette lag, kam er gekrochen und sprach: ”Ich will schlafen so gut wie du. Heb mich hinauf, oder ich sag's deinem Vater!”

Da wurde sie bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn gegen die Wand. ”Nun wirst du Ruhe geben”, sagte sie, ”du garstiger Frosch!” Als er aber herabfiel, war er kein Frosch mehr, sondern ein Königssohn mit schönen freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Er erzählte ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie mitsammen in sein Reich gehen.

Und wirklich, am anderen Morgen kam ein Wagen herangefahren, mit acht weißen Pferden bespannt, die hatten weiße Straußfedern auf dem Kopf und gingen in goldenen Ketten. Hinten auf dem Wagen aber stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich.

Der treue Heinrich hatte sich so gekränkt, als sein Herr in einen Frosch verwandelt worden war, daß er drei eiserne Bänder um sein Herz hatte legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspränge.

Der Wagen sollte nun den jungen König in sein Reich holen. Der treue Heinrich hob ihn und seine junge Gemahlin hinein, stellte sich wieder hinten hinauf und war voll Freude über die Erlösung seines Herrn. Als sie ein Stück des Weges gefahren waren, hörte der Königssohn, daß es hinter ihm krachte, als ob etwas zerbrochen wäre. Da drehte er sich um und rief:

”Heinrich, der Wagen bricht!”

”Nein, Herr, der Wagen nicht, Es ist ein Band von meinem Herzen, Das da lag in großen Schmerzen, Als Ihr in dem Brunnen saßt Und in einen Frosch verzaubert wart.”

Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche. Doch es waren nur die Bänder, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr nun erlöst und glücklich war.

Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich The frog king or Iron Henry El Rey Rana o el Enrique de Hierro Il re delle rane o l'Enrico di ferro カエルの王子様』または『アイアン・ヘンリー 개구리 왕 또는 아이언 헨리 De kikkerkoning of de ijzeren Hendrik O Rei Sapo ou o Henrique de Ferro Принц-лягушонок, или Железный Генрих Kurbağa Prens ya da Demir Henry Принц-жаба або Залізний Генріх 青蛙王或钢铁亨利

In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte einmal ein König, der hatte wunderschöne Töchter. In the old days, when wishing still helped, there was once a king who had beautiful daughters. 소원이 여전히 도움이 되는 옛날에 아름다운 딸들을 둔 왕이 살았습니다. В давние времена, когда желание еще помогало, жил-был царь, у которого были прекрасные дочери. Eski günlerde, dilek hala yardımcı olurken, bir zamanlar güzel kızları olan bir kral varmış. У давні часи, коли бажання ще допомагало, жив-був король, у якого були прекрасні доньки. Die jüngste von ihnen war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles schon gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. The youngest of them was so beautiful that the sun itself, which had already seen so much, was amazed whenever it shone in her face. 막내는 너무 아름다워서 이미 너무 많은 것을 본 태양 자체가 그녀의 얼굴을 비출 때마다 상처를 입었습니다. Младшая из них была так прекрасна, что само солнце, уже повидавшее многое, удивлялось, когда освещало ее лицо. Наймолодша з них була настільки красива, що саме сонце, яке вже стільки бачило, дивувалося, коли світило їй в обличчя. Nahe bei dem Schlosse war ein großer, dunkler Wald, und mitten darin, unter einer alten Linde, war ein Brunnen. Near the castle was a large, dark forest, and in the middle of it, under an old linden tree, was a well. Wenn nun der Tag recht heiß war, ging die jüngste Prinzessin hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens. Now when the day was really hot, the youngest princess went out into the forest and sat on the edge of the cool spring. Коли день видався досить спекотним, наймолодша принцеса вийшла в ліс і сіла на край прохолодного колодязя. Und wenn sie Langeweile hatte, nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder auf. And when she got bored, she would take a golden ball, throw it up, and catch it again. А коли їй було нудно, вона брала золоту кульку, підкидала її в повітря і знову ловила. Das war ihr liebstes Spiel. That was her favorite game.

Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in die Händchen fiel, sondern auf die Erde schlug und gerade in den Brunnen hineinrollte. Now it once happened that, the golden ball did not fall into the king's daughter’s hands, but hit the ground and rolled straight into the well. Але сталося так, що золота куля не потрапила до рук царської доньки, а вдарилася об землю і покотилася прямо в колодязь. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah. The king's daughter followed it with her eyes, but the ball disappeared and the well was deep, so deep that the bottom could not be seen.

Da fing die Prinzessin an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Then the princess began to cry and cried louder and louder and couldn't console herself at all. Тоді принцеса почала плакати і плакала все голосніше і голосніше, і не могла себе заспокоїти. Als sie so klagte, rief ihr plötzlich jemand zu: ”Was hast du nur, Königstochter? When she complained, someone suddenly called out to her: “What is the matter with you, princess? Пока она сетовала, кто-то вдруг окликнул ее: "В чем дело, принцесса? Коли вона скаржилася, хтось раптом озвався до неї: "Що з тобою, дочко царя? Du schreist ja, daß sich ein Stein erbarmen möchte.” You are screaming that a stone would like to have mercy. " Ты взываешь к камню, чтобы он смилостивился над тобой". Ти волаєш до каменя, щоб він змилосердився".

Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte. She looked around to see where the voice was coming from, and saw a frog sticking its thick, ugly head out of the water. Вона озирнулася, щоб побачити, звідки лунає голос, і побачила жабу, яка висунула свою велику потворну голову з води. ”Ach, du bist’s, alter Wasserpatscher”, sagte sie. "Oh, it's you, old water-beater," she said. "А, это ты, старый водонос", - сказала она. "А, це ти, стара калюжа", - сказала вона. ”Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.” "I'm crying over my golden ball that fell into the well." "Я плачу за моєю золотою кулькою, що впала в мій колодязь".

”Sei still und weine nicht”, antwortete der Frosch, ”ich kann wohl Rat schaffen. "Be quiet and don't cry," replied the frog, "I can probably get advice. "Замовкни і не плач, - відповіла жаба, - я, мабуть, зможу дати тобі пораду". Aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielzeug wieder heraufhole?” But what do you give me when I bring your toys back up? " А що ти мені даси, якщо я принесу твою іграшку назад?"

”Was du haben willst, lieber Frosch”, sagte sie, ”meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.” "What you want, dear frog," she said, "my clothes, my pearls and precious stones, also the golden crown I wear." "Чого ти хочеш, жабо, - сказала вона, - мій одяг, мої перли і коштовне каміння, навіть золоту корону, яку я ношу".

Der Frosch antwortete: ”Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene Krone, die mag ich nicht. The frog replied: “I don't like your clothes, your pearls and precious stones and your golden crown. Жаба відповіла: "Твій одяг, твої перли, дорогоцінне каміння і твоя золота корона мені не подобаються. Aber wenn du mich liebhaben willst und ich dein Geselle und Spielkamerad sein darf, wenn ich an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen darf, dann will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel heraufholen.” But if you want to love me and I can be your companion and playmate, if I can sit at your little table next to you, eat from your golden plate, drink from your little mug, sleep in your bed, then I want to go down and give you the golden ball bring up. " Но если ты хочешь любить меня и я могу быть твоим товарищем и другом по играм, если я могу сидеть рядом с тобой за твоим маленьким столиком, есть из твоей маленькой золотой тарелки, пить из твоей маленькой чашки, спать в твоей маленькой кроватке, тогда я спущусь и принесу тебе золотой мяч".

”Ach, ja”, sagte sie, ”ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst.” Sie dachte aber, der einfältige Frosch mag schwätzen, was er will, der sitzt doch im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein! "Oh yes," she said, "I promise you everything you want if you just bring the ball back to me." But she thought that the simple-minded frog may prattle on what he wants, he sits in the water with his own kind and croaks and cannot be a fellow man! "О, так, - сказала вона, - я пообіцяю тобі все, що завгодно, якщо ти тільки повернеш мені м'ячик". Але вона подумала, що простодушна жаба може говорити скільки завгодно, але вона сидить у воді зі своїм видом і квакає, і нікому не може бути компаньйоном!

Als der Frosch das Versprechen der Königstochter erhalten hatte, tauchte er seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. As the frog had received the king's daughter's promise, he dipped his head, sank, and after a while he swam up again, with the ball in his mouth, and threw it onto the grass. Коли жаба отримала обіцянку царської доньки, вона занурила голову під воду, пішла на дно, а через деякий час знову виринула, взяла м'ячик у рот і кинула його в траву. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielzeug wiedererblickte, hob es auf und sprang damit fort. The king's daughter was delighted when she saw her beautiful toy again, picked it up and jumped away with it. Царська дочка сповнилася радості, коли знову побачила свою прекрасну іграшку, підняла її і пострибала з нею.

”Warte, warte!” rief der Frosch. "Wait wait!" called the frog. ”Nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du!” Aber was half es ihm, daß er ihr sein Quak-quak so laut nachschrie, wie er nur konnte! "Take me with you, I can't walk like you!" But what use was it that he yelled his croak-croak after her as loud as he could! "Візьми мене з собою, я не можу ходити, як ти!" Але що йому допомогло, що він кричав їй своє кря-кря так голосно, як тільки міг! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Hause und hatte den Frosch bald vergessen. She didn't listen, hurried home and soon forgot about the frog. Вона не послухала, поспішила додому і незабаром забула про жабу.

Am andern Tag, als sie sich mit dem König und allen Hofleuten zur Tafel gesetzt hatte und eben von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen. The next day, when she had sat down at table with the king and all the courtiers and was just eating from her golden plate, something came, splash splash, splash splash, something crawled up the marble staircase. Наступного дня, коли вона сіла обідати з королем і всіма придворними і саме їла зі своєї маленької золотої тарілочки, щось поповзло мармуровими сходами - шльоп, шльоп, шльоп, шльоп. Als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief. When it got to the top there was a knock on the door and called. Коли він піднявся на вершину, то постукав у двері і гукнув. ”Königstochter, jüngste, mach mir auf” "King daughter, youngest, open me up" "Царська дочко, наймолодша, відкрийся мені"

Sie lief und wollte sehen, wer draußen wäre. She ran and wanted to see who was outside. Вона побігла подивитися, хто там на вулиці. Als sie aber aufmachte, saß der Frosch vor der Tür. When she opened the door, however, the frog was sitting in front of the door. Але коли вона відчинила двері, жаба сиділа надворі. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und es war ihr ganz ängstlich zumute. Then she slammed the door hastily, sat down at the table again, and felt very frightened. Потім вона поспішно зачинила двері, знову сіла за стіл і відчула себе дуже стурбованою.

Der König sah wohl, daß ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach: ”Mein Kind, was fürchtest du dich? The king saw that her heart was beating violently and said: “My child, what are you afraid of? Цар побачив, що її серце сильно б'ється, і сказав: "Дитино моя, чого ти боїшся? Steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?” Is there a giant at the door and wants to get you? ” Чи стоїть велетень біля дверей, щоб забрати тебе?"

”Ach, nein”, antwortete sie, ”es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch.” "Oh, no," she replied, "it's not a giant, it's a nasty frog." "О, ні, - відповіла вона, - це не велетень, це бридка жаба".

”Was will der Frosch von dir?” "What does the frog want from you?"

”Ach, lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen saß und spielte, fiel meine goldene Kugel ins Wasser. “Oh, dear father, yesterday when I was sitting and playing in the forest by the fountain, my golden ball fell into the water. Als ich deshalb weinte, hat sie mir der Frosch heraufgeholt. When I was crying about it, the frog brought it up for me. Коли я плакала про це, жаба принесла її мені. Und weil er es durchaus verlangte, versprach ich ihm, er sollte mein Spielgefährte werden. And because he asked for it, I promised him that he would be my playmate. І оскільки він вимагав цього, я пообіцяв йому, що він буде моїм товаришем по іграх. Ich dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser käme. But I never thought that it came out of its water. Но я никогда не думал, что он выйдет из воды. Але я ніколи не думала, що він вийде з води. Nun ist er draußen und will zu mir herein.” Now he's outside and wants to come in to me. " Зараз він на вулиці і хоче зайти до мене".

Da klopfte es zum zweiten Mal, und eine Stimme rief: Then there was a knock for the second time, and a voice called: Потім пролунав другий стукіт і голос покликав:

”Königstochter, jüngste, Mach mir auf! “King's daughter, youngest, open up for me! "Царська дочко, наймолодша, відкрийся мені! Weißt du nicht, was gestern Du zu mir gesagt Bei dem kühlen Brunnenwasser? Don't you know what you said to me yesterday By the cool well water? Хіба ти не пам'ятаєш, що сказав мені вчора біля прохолодної колодязної води? Königstochter, jüngste, Mach mir auf!” King's daughter, youngest, open up for me! "

Da sagte der König: ”Was du versprochen hast, das mußt du auch halten! Then the king said: “What you have promised, you have to keep it! Geh nur und mach ihm auf!” Just go and open it for him! " Давай, відкрий йому!"

Sie ging und öffnete die Tür. She went and opened the door. Вона пішла і відчинила двері. Da hüpfte der Frosch herein und hüpfte ihr immer nach bis zu ihrem Stuhl. Then the frog hopped in and kept hopping after her all the way to her chair. Тоді жабеня застрибнуло до неї і пострибало за нею аж до її стільця. Dort blieb er sitzen und rief: ”Heb mich hinauf zu dir!” Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. There he stayed and called: "Lift me up to you!" She hesitated until the king finally ordered it. Он остался сидеть на месте и воскликнул: "Подними меня к себе!". Она колебалась, пока царь наконец не отдал приказ. Там він залишився сидіти і кричав: "Підніми мене до себе!" Вона вагалася, поки цар нарешті не віддав наказ. Als der Frosch auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da saß, sprach er: ”Nun schieb mir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir mitsammen essen können.” Der Frosch ließ sich’s gut schmecken, ihr aber blieb fast jeder Bissen im Halse stecken. When the frog was on the chair, he wanted on the table, and when he sat there he said: "Now push your golden plate closer to me so that we can eat together." The frog enjoyed it, but almost every bite stuck in her throat. Посидев на стуле, лягушонок захотел пойти к столу, а когда сел там, сказал: "А теперь придвинь ко мне свою маленькую золотую тарелочку, чтобы мы могли поесть вместе". Лягушке понравилось, но почти каждый кусочек застревал у нее в горле. Коли жабеня сіло на стілець, воно захотіло сісти за стіл, і коли воно сіло, воно сказало: "А тепер присунь свою маленьку золоту тарілочку ближче до мене, щоб ми могли поїсти разом". Жаба з задоволенням їла, але майже кожен шматочок застрягав у неї в горлі.

Endlich sprach der Frosch: ”Ich habe mich satt gegessen und bin müde. Finally the frog said: “I have had my fill and am tired. Nun trag mich in dein Kämmerlein und mach dein seidenes Bettlein zurecht!” Die Königstochter fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie sich nicht anzurühren getraute und der nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen sollte. Now carry me into your little room and prepare your silk bed! " The king's daughter began to cry and was afraid of the cold frog, which she dared not touch and which was now to sleep in her beautiful, clean bed. Теперь отнеси меня в свои покои и застели свою шелковую постель!" Царская дочь заплакала и испугалась холодной лягушки, которую она не смела тронуть и которая теперь должна была спать в ее прекрасной, чистой постели. А тепер віднеси мене в свою маленьку кімнату і застели шовкове ліжко. Царська дочка заплакала і злякалася холодної жаби, до якої не наважувалася доторкнутися і яка тепер спатиме в її прекрасному, чистому ліжечку.

Der König aber wurde zornig und sprach: ”Wer dir geholfen hat, als du in Not warst, den sollst du hernach nicht verachten!” But the king was angry and said: "Whoever helped you when you were in trouble, you should not despise him afterwards!" Але цар розгнівався і сказав: "Хто допоміг тобі, коли ти був у скруті, не будеш зневажати його й надалі!"

Da packte sie den Frosch mit zwei Fingern, trug ihn hinauf in ihr Kämmerlein und setzte ihn dort in eine Ecke. Then she grabbed the frog with two fingers, carried it up to her closet and put it there in a corner. Потім вона схопила жабу двома пальцями, віднесла її до своєї кімнати і поставила в кутку. Als sie aber im Bette lag, kam er gekrochen und sprach: ”Ich will schlafen so gut wie du. But when she was in bed, he came crawling and said: “I want to sleep as well as you. Але коли вона лягла в ліжко, він приповз і сказав: "Я хочу спати так само, як і ти. Heb mich hinauf, oder ich sag’s deinem Vater!” Lift me up or I'll tell your father! "

Da wurde sie bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn gegen die Wand. Then she got bitterly angry, fetched him up and threw him against the wall. Тогда она сильно разозлилась, подняла его и швырнула к стене. Тоді вона гірко розсердилася, підняла його і кинула об стіну. ”Nun wirst du Ruhe geben”, sagte sie, ”du garstiger Frosch!” Als er aber herabfiel, war er kein Frosch mehr, sondern ein Königssohn mit schönen freundlichen Augen. "Now you will rest," she said, "you nasty frog!" But when he fell he was no longer a frog, but a prince with beautiful, friendly eyes. «Теперь ты отдохнешь, - сказала она, - ты, мерзкая лягушка!» Но когда он упал, он был уже не лягушкой, а принцем с красивыми, дружелюбными глазами. "Тепер ти будеш відпочивати, - сказала вона, - ти, жабо!" Але коли він впав, то виявився вже не жабою, а королівським сином з прекрасними добрими очима. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. According to her father, he was now her dear journeyman and husband. Теперь, согласно завещанию ее отца, он был ее дорогим подмастерьем и мужем. Тепер, згідно з заповітом батька, він був її дорогим супутником і чоловіком. Er erzählte ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie mitsammen in sein Reich gehen. He told her that he had been cursed by a wicked witch and that no one could have redeemed him from the well but she alone, and that tomorrow they would go into his kingdom together. Он рассказал ей, что его прокляла злая колдунья, что никто не мог спасти его из колодца, кроме нее одной, и что завтра они вместе отправятся в его королевство. Він розповів їй, що був проклятий злою відьмою, що ніхто, крім неї, не міг визволити його з колодязя, і що завтра вони разом підуть до його царства.

Und wirklich, am anderen Morgen kam ein Wagen herangefahren, mit acht weißen Pferden bespannt, die hatten weiße Straußfedern auf dem Kopf und gingen in goldenen Ketten. And really, the next morning a wagon drove up, drawn by eight white horses, they had white ostrich feathers on their heads and were walking in golden chains. І дійсно, наступного ранку під'їхав віз, запряжений вісьмома білими кіньми, з білими страусовими перами на головах і в золотих ланцюгах. Hinten auf dem Wagen aber stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich. At the back of the carriage stood the young king's servant, faithful Heinrich. В задней части кареты стоял молодой королевский слуга, верный Генрих. Але на задньому сидінні воза стояв молодий слуга короля, вірний Генріх.

Der treue Heinrich hatte sich so gekränkt, als sein Herr in einen Frosch verwandelt worden war, daß er drei eiserne Bänder um sein Herz hatte legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspränge. Faithful Heinrich was so offended when his master was turned into a frog that he had three iron ribbons wrapped around his heart so that it would not burst with pain and sadness. Верный Генрих был так обижен, когда его хозяин превратился в лягушку, что он обвил ему сердце тремя железными лентами, чтобы оно не лопнуло от боли и печали. Вірний Генріх так образився, коли його пана перетворили на жабу, що наклав на своє серце три залізні стрічки, щоб воно не розірвалося від горя і печалі.

Der Wagen sollte nun den jungen König in sein Reich holen. The carriage was now supposed to bring the young king into his kingdom. Экипаж теперь должен был доставить молодого короля в его королевство. Der treue Heinrich hob ihn und seine junge Gemahlin hinein, stellte sich wieder hinten hinauf und war voll Freude über die Erlösung seines Herrn. Faithful Heinrich lifted him and his young wife in, stood up in the back and was full of joy at his master's redemption. Вірний Генріх заніс його та його молоду дружину всередину, знову став на ноги і був сповнений радості від порятунку свого господаря. Als sie ein Stück des Weges gefahren waren, hörte der Königssohn, daß es hinter ihm krachte, als ob etwas zerbrochen wäre. When they had driven part of the way, the king's son heard a crash behind him, as if something had broken. Коли вони пройшли деякий час, царський син почув позаду себе гуркіт, наче щось розбилося. Da drehte er sich um und rief: Then he turned around and called: Потім він обернувся і гукнув:

”Heinrich, der Wagen bricht!” "Heinrich, the car breaks!" «Генрих, машина ломается!» "Генріх, вагон ламається!"

”Nein, Herr, der Wagen nicht, Es ist ein Band von meinem Herzen, Das da lag in großen Schmerzen, Als Ihr in dem Brunnen saßt Und in einen Frosch verzaubert wart.” "No, sir, the carriage is not, there is a tie from my heart, that lay there in great pain, When you sat in the fountain and were bewitched into a frog." "Ні, Господи, це не віз, це зв'язок з моїм серцем, що лежало там у великому болю, коли ти сидів у криниці і був зачарований жабою".

Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche. Once again and again there was a crash on the way, and the king's son always thought the car was breaking. І знову, і знову по дорозі траплялася аварія, і царський син завжди думав, що віз ламається. Doch es waren nur die Bänder, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr nun erlöst und glücklich war. But it was only the tapes that sprang from the heart of faithful Heinrich because his master was now redeemed and happy. Але тільки стрічки відірвалися від серця вірного Генріха, бо його господар тепер був викуплений і щасливий.