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Grimms Märchen, Der Eisenofen

Der Eisenofen

Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, ward ein Königssohn von einer alten Hexe verwünscht, daß er im Walde in einem großen Eisenofen sitzen sollte. Da brachte er viele Jahre zu, und konnte ihn niemand erlösen. Einmal kam eine Königstochter in den Wald, die hatte sich irre gegangen und konnte ihres Vaters Reich nicht wiederfinden, neun Tage war sie so herumgegangen und stand zuletzt vor dem eisernen Kasten. Da kam eine Stimme heraus und fragte sie 'wo kommst du her' und wo willst du hin?' Sie antwortete 'ich habe meines Vaters Königreich verloren und kann nicht wieder nach Haus kommen.' Da sprachs aus dem Eisenofen 'ich will dir wieder nach Hause verhelfen, und zwar in einer kurzen Zeit' wenn du willst unterschreiben zu tun' was ich verlange. Ich bin ein größerer Königssohn als du eine Königstochter, und will dich heiraten.' Da erschrak sie und dachte 'lieber Gott, was soll ich mit dem Eisenofen anfangen!' Weil sie aber gerne wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb sie sich doch zu tun, was er verlangte. Er sprach aber 'du sollst wiederkommen, ein Messer mitbringen und ein Loch in das Eisen schrappen.' Dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der ging nebenher und sprach nicht, er brachte sie aber; in zwei Stunden nach Haus.

Nun war große Freude im Schloß, als die Königstochter wiederkam, und der alte König fiel ihr um den Hals und küßte sie. Sie war aber sehr betrübt und sprach 'lieber Vater, wie mirs gegangen hat! ich wäre nicht wieder nach Haus gekommen aus dem großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurückkehren, ihn erlösen und heiraten.' Da erschrak der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Beratschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten, sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vierundzwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen.

Wie nun der Tag anbrach, riefs in dem Eisenofen 'mich deucht, es ist Tag draußen.' Da antwortete sie 'das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Mühle rappeln.' 'So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.' Da ging sie hin und sagte dem alten König, der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da erschrak der alte König und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen ginge. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vierundzwanzig Stunden lang schrappen; sie brachte aber nichts davon.

Wie nun der Tag anbrach, riefs im Ofen 'mich deucht, es ist Tag draußen.' Da antwortete sie 'das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Hörnchen tüten.' 'So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und laß die Königstochter kommen, und sag ihr, es sollt ihr widerfahren, was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.' Als die Königstochter das hörte, fing sie an zu weinen, es war aber nun nicht anders, sie mußte ihr Versprechen halten. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und ging zu dem Eisenofen in den Wald hinaus.

Wie sie nun angekommen war, hub sie an zu schrappen, und das Eisen gab nach, und wie zwei Stunden vorbei waren, hatte sie schon ein kleines Loch geschabt. Da guckte sie hinein und sah einen so schönen Jüngling, ach, der glimmerte in Gold und Edelsteinen, daß er ihr recht in der Seele gefiel. Nun, da schrappte sie noch weiter fort und machte das Loch so groß, daß er heraus konnte. Da sprach er 'du bist mein und ich bin dein, du bist meine Braut und hast mich erlöst.' Er wollte sie mit sich in sein Reich führen, aber sie bat sich aus, daß sie noch einmal dürfte zu ihrem Vater gehen, und der Königssohn erlaubte es ihr, doch sollte sie nicht mehr mit ihrem Vater sprechen als drei Worte, und dann sollte sie wiederkommen.

Also ging sie heim, sie sprach aber mehr als drei Worte, da verschwand alsbald der Eisenofen und ward weit weg gerückt über gläserne Berge und schneidende Schwerter; doch der Königssohn war erlöst, und nicht mehr darin eingeschlossen. Danach nahm sie Abschied von ihrem Vater und nahm etwas Geld mit, aber nicht viel, ging wieder in den großen Wald und suchte den Eisenofen, allein der war nicht zu finden. Neun Tage suchte sie, da ward ihr Hunger so groß, daß sie sich nicht zu helfen wußte, denn sie hatte nichts mehr zu leben. Und als es Abend ward, setzte sie sich auf einen kleinen Baum und gedachte darauf die Nacht hinzubringen, weil sie sich vor den wilden Tieren fürchtete.

Als nun Mitternacht herankam, sah sie von fern ein kleines Lichtchen und dachte 'ach, da wär ich wohl erlöst,' stieg vom Baum und ging dem Lichtchen nach, auf dem Weg aber betete sie. Da kam sie zu einem kleinen alten Häuschen, und war viel Gras darum gewachsen, und stand ein kleines Häufchen Holz davor. Dachte sie 'ach, wo kommst du hier hin!, guckte durchs Fenster hinein, so sah sie nichts darin als dicke und kleine Itschen (Kröten), aber einen Tisch, schön gedeckt mit Wein und Braten, und Teller und Becher waren von Silber. Da nahm sie sich das Herz und klopfte an. Alsbald rief die Dicke:

'Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, hutzel hin und her, laß geschwind sehen' wer draußen wär.' Da kam eine kleine Itsche herbeigegangen und machte ihr auf. Wie sie eintrat, hießen alle sie willkommen, und sie mußte sich setzen. Sie fragten 'wo kommt Ihr her? wo wollt Ihr hin?' Da erzählte sie alles, wie es ihr gegangen wäre, und weil sie das Gebot übertreten hätte, nicht mehr als drei Worte zu sprechen, wäre der Ofen weg samt dem Königssohn, nun wollte sie so lange suchen und über Berg und Tal wandern, bis sie ihn fände. Da sprach die alte Dicke

'Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, hutzel hin und her, bring mir die große Schachtel her.' Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen. Hernach gaben sie ihr Essen und Trinken, und brachten sie zu einem schönen gemachten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legte sie sich hinein und schlief in Gottes Namen.

Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Itsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie würden ihr nötig tun, denn sie müßte über einen hohen gläsernen Berg und über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, wenn sie das durchsetzte, würde sie ihren Liebsten wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Teile (Stücke), die sollte sie recht in acht nehmen, nämlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nüsse. Hiermit reiste sie ab, und wie sie vor den gläsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Füße und dann wieder vorwärts, und gelangte so hinüber, und als sie hinüber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in acht nahm. Danach kam sie vor die drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinüber. Endlich kam sie vor ein großes Wasser, und wie sie übergefahren war, in ein großes schönes Schloß. Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie wär eine arme Magd und wollte sich gerne vermieten; sie wußte aber, daß der Königssohn drinne war, den sie erlöst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald. Also ward sie angenommen zum Küchenmädchen für geringen Lohn.

Nun hatte der Königssohn schon wieder eine andere an der Seite, die wollte er heiraten, denn er dachte, sie wäre längst gestorben. Abends, wie sie aufgewaschen hatte und fertig war, fühlte sie in die Tasche und fand die drei Nüsse, welche ihr die alte Itsche gegeben hatte. Biß eine auf und wollte den Kern essen, siehe, da war ein stolzes königliches Kleid drin. Wie es nun die Braut hörte, kam sie und hielt um das Kleid an und wollte es kaufen und sagte, es wäre kein Kleid für eine Dienstmagd. Da sprach sie nein, sie wollts nicht verkaufen, doch wann sie ihr einerlei (ein Ding) wollte erlauben, so sollte sies haben, nämlich eine Nacht in der Kammer ihres Bräutigams zu schlafen. Die Braue erlaubt es ihr, weil das Kleid so schön war und sie noch keins so hatte.

Wie es nun Abend war, sagte sie zu ihrem Bräutigam 'das närrische Mädchen will in deiner Kammer schlafen.' 'Wenn dus zufrieden bist, bin ichs auch,' sprach er. Sie gab aber dem Mann ein Glas Wein, in das sie einen Schlaftrunk getan hatte. Also gingen beide in die Kammer schlafen' und er schlief so fest, daß sie ihn nicht erwecken konnte. Sie weinte die ganze Nacht und rief 'ich habe dich erlöst aus dem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hören.' Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn.

Und wie sie im andern Abend aufgewaschen hatte, biß sie die zweite Nuß auf, da war noch ein weit schöneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es kaufen. Aber Geld wollte das Mädchen nicht und bat sich aus, daß es noch einmal in der Kammer des Bräutigams schlafen dürfte. Die Braut gab ihm aber einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, daß er nichts hören konnte. Das Küchenmädchen weinte aber die ganze Nacht und rief 'ich habe dich erlöst aus einem Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und du willst mich doch nicht hören.' Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn.

Und als sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biß sie die dritte Nuß auf, da war ein noch schöneres Kleid drin, das starrte von purem Gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Mädchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal dürfte in der Kammer des Bräutigams schlafen. Der Königssohn aber hütete sich und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. Wie sie nun anfing zu weinen und zu rufen 'liebster Schatz, ich habe dich erlöst aus dem grausamen wilden Walde und aus einem eisernen Ofen,' so sprang der Königssohn auf und sprach 'du bist die rechte, du bist mein, und ich bin dein.' Darauf setzte er sich noch in der Nacht mit ihr in einen Wagen, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, daß sie nicht aufstehen konnte. Als sie zu dem großen Wasser kamen, da schifften sie hinüber, und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem gläsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein. So gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Häuschen, aber wie sie hineintraten, wars ein großes Schloß, die Itschen waren alle erlöst und lauter Königskinder und waren in voller Freude. Da ward Vermählung gehalten, und sie blieben in dem Schloß, das war viel größer als ihres Vaters Schloß. Weil aber der Alte jammerte, daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg und holten ihn zu sich, und hatten zwei Königreiche und lebten in gutem Ehestand.

Da kam eine Maus, Das Märchen war aus.

Der Eisenofen The Iron Furnace El horno de hierro La fornace del ferro 鉄の炉 De ijzeroven O fogão de ferro Железная печь Demir soba Залізна піч 炼铁炉

Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, ward ein Königssohn von einer alten Hexe verwünscht, daß er im Walde in einem großen Eisenofen sitzen sollte. At the time when wishing still helped, an old witch cursed a king's son to sit in a large iron furnace in the forest. Da brachte er viele Jahre zu, und konnte ihn niemand erlösen. There he spent many years, and no one could redeem him. Einmal kam eine Königstochter in den Wald, die hatte sich irre gegangen und konnte ihres Vaters Reich nicht wiederfinden, neun Tage war sie so herumgegangen und stand zuletzt vor dem eisernen Kasten. Once a king's daughter came into the forest, she had gone astray and could not find her father's kingdom, she had walked like this for nine days and was finally standing in front of the iron box. Da kam eine Stimme heraus und fragte sie 'wo kommst du her' und wo willst du hin?' A voice came out and asked 'where are you from' and where are you going? ' Sie antwortete 'ich habe meines Vaters Königreich verloren und kann nicht wieder nach Haus kommen.' She replied 'I have lost my father's kingdom and I cannot come home again.' Da sprachs aus dem Eisenofen 'ich will dir wieder nach Hause verhelfen, und zwar in einer kurzen Zeit' wenn du willst unterschreiben zu tun' was ich verlange. Then it said from the iron furnace 'I want to help you back home, and in a short time' if you want to sign to do what I ask. Ich bin ein größerer Königssohn als du eine Königstochter, und will dich heiraten.' I am a greater king's son than you are a king's daughter, and I want to marry you.' Da erschrak sie und dachte 'lieber Gott, was soll ich mit dem Eisenofen anfangen!' Then she got a fright and thought, 'Dear God, what should I do with the iron stove!' Weil sie aber gerne wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb sie sich doch zu tun, was er verlangte. But because she wanted to go home to her father again, she signed on to do what he asked. Er sprach aber 'du sollst wiederkommen, ein Messer mitbringen und ein Loch in das Eisen schrappen.' But he said, 'You should come back, bring a knife and scrape a hole in the iron.' Dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der ging nebenher und sprach nicht, er brachte sie aber; in zwei Stunden nach Haus. Then he gave her someone to accompany him, who went next to him and didn't speak, but he brought her; home in two hours.

Nun war große Freude im Schloß, als die Königstochter wiederkam, und der alte König fiel ihr um den Hals und küßte sie. Now there was great joy in the castle when the king's daughter came back, and the old king fell around her neck and kissed her. Sie war aber sehr betrübt und sprach 'lieber Vater, wie mirs gegangen hat! But she was very sad and said 'dear father, how I was! ich wäre nicht wieder nach Haus gekommen aus dem großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurückkehren, ihn erlösen und heiraten.' I would not have come home from the great wild forest if I had not come to an iron stove, which I had to sign for that I wanted to return to him, save him and marry him.' Da erschrak der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Then the old king was so frightened that he almost fainted, for he had only one daughter. Beratschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten, sie sollte an dem Eisenofen schaben. So they took counsel, they wanted to take the miller's daughter, who would be beautiful, in their place; took her out and gave her a knife and told her to scrape at the iron stove. Sie schrappte auch vierundzwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. She also scraped for twenty-four hours but couldn't bring the slightest thing down.

Wie nun der Tag anbrach, riefs in dem Eisenofen 'mich deucht, es ist Tag draußen.' As the day broke, there was a cry in the iron furnace, 'I think it's day outside.' Da antwortete sie 'das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Mühle rappeln.' Then she answered, 'I think so too, I mean, I hear my father's mill rattling.' 'So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.' 'So you're a miller's daughter, then go out at once and let the king's daughter come over.' Da ging sie hin und sagte dem alten König, der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. So she went and told the old king that the one outside didn't want her, he wanted his daughter. Da erschrak der alte König und die Tochter weinte. Then the old king was frightened and the daughter wept. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen ginge. But they still had a swineherd's daughter, who was even more beautiful than the miller's daughter, and they wanted to give her a piece of money so that she could go to the iron stove for the king's daughter. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vierundzwanzig Stunden lang schrappen; sie brachte aber nichts davon. So she was taken out and had to scrape for twenty-four hours; but she brought nothing of it.

Wie nun der Tag anbrach, riefs im Ofen 'mich deucht, es ist Tag draußen.' As the day broke, there was a cry in the oven, 'I think it's day outside.' Da antwortete sie 'das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Hörnchen tüten.' Then she replied, 'That makes me think too, I mean, I can hear my father's croissants.' 'So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und laß die Königstochter kommen, und sag ihr, es sollt ihr widerfahren, was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.' 'So you are a swineherd's daughter, go straight away and let the king's daughter come, and tell her that what I had promised her should happen to her, and if she did not come, everything in the whole kingdom should crumble and collapse and no stone on it stay different. ' Als die Königstochter das hörte, fing sie an zu weinen, es war aber nun nicht anders, sie mußte ihr Versprechen halten. When the king's daughter heard that, she began to cry, but it was no different now, she had to keep her promise. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und ging zu dem Eisenofen in den Wald hinaus. So she said goodbye to her father, put a knife in her pocket and went out into the woods to the iron stove.

Wie sie nun angekommen war, hub sie an zu schrappen, und das Eisen gab nach, und wie zwei Stunden vorbei waren, hatte sie schon ein kleines Loch geschabt. Now that she had arrived she began scraping and the iron gave way and by the time two hours had passed she had already scraped a small hole. Da guckte sie hinein und sah einen so schönen Jüngling, ach, der glimmerte in Gold und Edelsteinen, daß er ihr recht in der Seele gefiel. Then she looked inside and saw a young man so beautiful, alas, that glimmered in gold and precious stones that she really liked her soul. Nun, da schrappte sie noch weiter fort und machte das Loch so groß, daß er heraus konnte. Well, she scraped further and made the hole big enough for him to get out. Da sprach er 'du bist mein und ich bin dein, du bist meine Braut und hast mich erlöst.' Then he said 'you are mine and I am yours, you are my bride and you have redeemed me.' Er wollte sie mit sich in sein Reich führen, aber sie bat sich aus, daß sie noch einmal dürfte zu ihrem Vater gehen, und der Königssohn erlaubte es ihr, doch sollte sie nicht mehr mit ihrem Vater sprechen als drei Worte, und dann sollte sie wiederkommen. He wanted to take her to his kingdom with him, but she asked that she should go to her father again, and the king's son allowed her, but she shouldn't speak to her father more than three words, and then she should come back.

Also ging sie heim, sie sprach aber mehr als drei Worte, da verschwand alsbald der Eisenofen und ward weit weg gerückt über gläserne Berge und schneidende Schwerter; doch der Königssohn war erlöst, und nicht mehr darin eingeschlossen. So she went home, but she spoke more than three words, and immediately the iron furnace disappeared and was moved far away over glass mountains and cutting swords; but the king's son was redeemed, and no longer included. Danach nahm sie Abschied von ihrem Vater und nahm etwas Geld mit, aber nicht viel, ging wieder in den großen Wald und suchte den Eisenofen, allein der war nicht zu finden. After that she said goodbye to her father and took some money with her, but not much, went back into the big forest and looked for the iron stove, but it couldn't be found. Neun Tage suchte sie, da ward ihr Hunger so groß, daß sie sich nicht zu helfen wußte, denn sie hatte nichts mehr zu leben. She looked for nine days, when her hunger became so great that she couldn't help herself, because she had nothing more to live. Und als es Abend ward, setzte sie sich auf einen kleinen Baum und gedachte darauf die Nacht hinzubringen, weil sie sich vor den wilden Tieren fürchtete. And when evening came, she sat on a little tree and thought of spending the night there, because she was afraid of the wild beasts.

Als nun Mitternacht herankam, sah sie von fern ein kleines Lichtchen und dachte 'ach, da wär ich wohl erlöst,' stieg vom Baum und ging dem Lichtchen nach, auf dem Weg aber betete sie. When midnight came up, she saw a little light from afar and thought, "Oh, I would be saved," climbed from the tree and followed the little light, but on the way she prayed. Da kam sie zu einem kleinen alten Häuschen, und war viel Gras darum gewachsen, und stand ein kleines Häufchen Holz davor. Then she came to a small old house, and a lot of grass had grown around it, and there was a small heap of wood in front of it. Dachte sie 'ach, wo kommst du hier hin!, guckte durchs Fenster hinein, so sah sie nichts darin als dicke und kleine Itschen (Kröten), aber einen Tisch, schön gedeckt mit Wein und Braten, und Teller und Becher waren von Silber. She thought 'oh, where are you coming from here!' Peeked in through the window, so she saw nothing in it but big and small people (toads), but a table, nicely set with wine and roast, and plates and cups were made of silver. Da nahm sie sich das Herz und klopfte an. So she took heart and knocked. Alsbald rief die Dicke: Immediately the fat woman called:

'Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, hutzel hin und her, laß geschwind sehen' wer draußen wär.' 'Jungfer green and small, Hutzelbein, Hutzelbein's little dog, hutzel back and forth, let's quickly see who's outside.' Da kam eine kleine Itsche herbeigegangen und machte ihr auf. Then a little boy came over and opened it. Wie sie eintrat, hießen alle sie willkommen, und sie mußte sich setzen. As she entered, everyone welcomed her and she had to sit down. Sie fragten 'wo kommt Ihr her? They asked 'where are you from? wo wollt Ihr hin?' where do you want to go?' Da erzählte sie alles, wie es ihr gegangen wäre, und weil sie das Gebot übertreten hätte, nicht mehr als drei Worte zu sprechen, wäre der Ofen weg samt dem Königssohn, nun wollte sie so lange suchen und über Berg und Tal wandern, bis sie ihn fände. Then she related everything, how she had been, and because she had broken the commandment not to speak more than three words, the stove would be gone along with the king's son, so she wanted to search and wander over mountains and valleys until she find him. Da sprach die alte Dicke Then the old fat woman spoke

'Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, hutzel hin und her, bring mir die große Schachtel her.' 'Maiden green and small, Hutzelbein, Hutzelbein's little dog, hutzel back and forth, bring me the big box.' Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen. So the little one went and brought the box with her. Hernach gaben sie ihr Essen und Trinken, und brachten sie zu einem schönen gemachten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legte sie sich hinein und schlief in Gottes Namen. Afterwards they gave their food and drink, and took her to a beautifully made bed, which was like silk and velvet, and she lay down in it and slept in God's name.

Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Itsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie würden ihr nötig tun, denn sie müßte über einen hohen gläsernen Berg und über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, wenn sie das durchsetzte, würde sie ihren Liebsten wiederkriegen. When the day came, she climbed up, and old Itsche gave her three needles from the big box, which she was to take with her; they would be necessary for her, for she would have to cross a high glass mountain and three cutting swords and a great body of water, if she succeeded, she would get her lover back. Nun gab sie hiermit drei Teile (Stücke), die sollte sie recht in acht nehmen, nämlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nüsse. Now she hereby gave three parts (pieces) which she should take good care of, viz. three large needles, a plow wheel and three nuts. Hiermit reiste sie ab, und wie sie vor den gläsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Füße und dann wieder vorwärts, und gelangte so hinüber, und als sie hinüber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in acht nahm. With this she left, and as she came to the glass mountain, which was so smooth, she put the three needles behind her feet and then forward again, and got over there, and when she was over, she put them in one place whom she probably took care. Danach kam sie vor die drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinüber. After that she came before the three cutting swords, there she stood on her plow wheel and rolled over. Endlich kam sie vor ein großes Wasser, und wie sie übergefahren war, in ein großes schönes Schloß. At last she came to a large body of water and, just as she had run over it, to a large, beautiful castle. Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie wär eine arme Magd und wollte sich gerne vermieten; sie wußte aber, daß der Königssohn drinne war, den sie erlöst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald. She went in and asked for a service, she was a poor maid and wanted to rent out; but she knew that the king's son was inside, whom she had redeemed from the iron stove in the great forest. Also ward sie angenommen zum Küchenmädchen für geringen Lohn. So she was adopted as a kitchen maid for little wages.

Nun hatte der Königssohn schon wieder eine andere an der Seite, die wollte er heiraten, denn er dachte, sie wäre längst gestorben. Now the king's son had another at his side, whom he wanted to marry, because he thought she had long since died. Abends, wie sie aufgewaschen hatte und fertig war, fühlte sie in die Tasche und fand die drei Nüsse, welche ihr die alte Itsche gegeben hatte. In the evening, when she had washed up and was ready, she felt in her pocket and found the three nuts that old Itsche had given her. Biß eine auf und wollte den Kern essen, siehe, da war ein stolzes königliches Kleid drin. Bit open one and wanted to eat the kernel, behold, there was a proud royal dress in it. Wie es nun die Braut hörte, kam sie und hielt um das Kleid an und wollte es kaufen und sagte, es wäre kein Kleid für eine Dienstmagd. As the bride heard, she came and asked for the dress and wanted to buy it and said it was not a dress for a maid. Da sprach sie nein, sie wollts nicht verkaufen, doch wann sie ihr einerlei (ein Ding) wollte erlauben, so sollte sies haben, nämlich eine Nacht in der Kammer ihres Bräutigams zu schlafen. Then she said no, she did not want to sell it, but if she would allow her one thing, she should have it, namely to sleep one night in her bridegroom's room. Die Braue erlaubt es ihr, weil das Kleid so schön war und sie noch keins so hatte. The brow allows her because the dress was so beautiful and she hasn't had one like this before.

Wie es nun Abend war, sagte sie zu ihrem Bräutigam 'das närrische Mädchen will in deiner Kammer schlafen.' When it was evening she said to her bridegroom, 'The foolish girl wants to sleep in your room.' 'Wenn dus zufrieden bist, bin ichs auch,' sprach er. 'If you are satisfied, so am I,' he said. Sie gab aber dem Mann ein Glas Wein, in das sie einen Schlaftrunk getan hatte. But she gave the man a glass of wine in which she had put a sleeping potion. Also gingen beide in die Kammer schlafen' und er schlief so fest, daß sie ihn nicht erwecken konnte. So they both went to sleep in the chamber, and he slept so soundly that she could not wake him. Sie weinte die ganze Nacht und rief 'ich habe dich erlöst aus dem wilden Wald und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und willst mich doch nicht hören.' She cried all night and cried, 'I rescued you from the wild forest and from an iron furnace, I looked for you and walked over a glass mountain, over three cutting swords and over a great body of water before I found you. and yet you don't want to hear me.' Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. The servants sat in front of the room door and heard her crying all night, and told her master in the morning.

Und wie sie im andern Abend aufgewaschen hatte, biß sie die zweite Nuß auf, da war noch ein weit schöneres Kleid drin; wie das die Braut sah, wollte sie es kaufen. And when she had washed up the next evening, she bit open the second nut, there was a far nicer dress in it; as the bride saw it, she wanted to buy it. Aber Geld wollte das Mädchen nicht und bat sich aus, daß es noch einmal in der Kammer des Bräutigams schlafen dürfte. But the girl didn't want any money and asked if she could sleep in the bridegroom's room again. Die Braut gab ihm aber einen Schlaftrunk, und er schlief so fest, daß er nichts hören konnte. But the bride gave him a sleeping potion, and he slept so soundly that he could not hear anything. Das Küchenmädchen weinte aber die ganze Nacht und rief 'ich habe dich erlöst aus einem Walde und aus einem eisernen Ofen, ich habe dich gesucht und bin gegangen über einen gläsernen Berg, über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, ehe ich dich gefunden habe, und du willst mich doch nicht hören.' But the kitchen maid cried all night and cried 'I have delivered you from a forest and from an iron furnace, I have sought you and gone over a glass mountain, over three cutting swords and over a great water before I found you, and yet you will not hear me.' Die Bedienten saßen vor der Stubentüre und hörten, wie sie so die ganze Nacht weinte, und sagtens am Morgen ihrem Herrn. The servants sat in front of the room door and heard her crying all night, and told her master in the morning.

Und als sie am dritten Abend aufgewaschen hatte, biß sie die dritte Nuß auf, da war ein noch schöneres Kleid drin, das starrte von purem Gold. And when she had washed up on the third evening, she bit open the third nut and there was an even more beautiful dress in it, gleaming with pure gold. Wie die Braut das sah, wollte sie es haben, das Mädchen aber gab es nur hin, wenn es zum drittenmal dürfte in der Kammer des Bräutigams schlafen. As the bride saw it, she wanted it, but the girl only gave it up if she was allowed to sleep in the groom's chamber for the third time. Der Königssohn aber hütete sich und ließ den Schlaftrunk vorbeilaufen. The king's son, however, took care and let the sleeping drink pass. Wie sie nun anfing zu weinen und zu rufen 'liebster Schatz, ich habe dich erlöst aus dem grausamen wilden Walde und aus einem eisernen Ofen,' so sprang der Königssohn auf und sprach 'du bist die rechte, du bist mein, und ich bin dein.' As she began to cry and to call out, 'Dear darling, I have rescued you from the cruel, wild forest and from an iron furnace,' the king's son jumped up and said, 'You are the right one, you are mine and I am yours .' Darauf setzte er sich noch in der Nacht mit ihr in einen Wagen, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, daß sie nicht aufstehen konnte. Then he sat down with her in a car that night, and they took the clothes of the fake bride so that she could not get up. Als sie zu dem großen Wasser kamen, da schifften sie hinüber, und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem gläsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein. When they came to the great water, they sailed across, and in front of the three cutting swords they sat on the plough-wheel, and in front of the glass mountain they stuck in the three needles. So gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Häuschen, aber wie sie hineintraten, wars ein großes Schloß, die Itschen waren alle erlöst und lauter Königskinder und waren in voller Freude. So they finally got to the old little house, but when they entered it was a big castle, the little people were all released and were all royal children and were in full joy. Da ward Vermählung gehalten, und sie blieben in dem Schloß, das war viel größer als ihres Vaters Schloß. There the wedding took place, and they stayed in the castle, which was much larger than their father's castle. Weil aber der Alte jammerte, daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg und holten ihn zu sich, und hatten zwei Königreiche und lebten in gutem Ehestand. But because the old man wailed that he should remain alone, they drove away and brought him to him, and had two kingdoms and lived in good marriage.

Da kam eine Maus, Das Märchen war aus. Then a mouse came, The fairy tale was over.