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Grimms Märchen, Der Bärenhäuter

Der Bärenhäuter

Es war einmal ein junger Kerl, der ließ sich als Soldat anwerben, hielt sich tapfer und war immer der vorderste, wenn es blaue Bohnen regnete.

So lange der Krieg dauerte, ging alles gut, aber als Friede geschlossen war, erhielt er seinen Abschied, und der Hauptmann sagte, er könnte gehen, wohin er wollte. Seine Eltern waren tot, und er hatte keine Heimat mehr, da ging er zu seinen Brüdern und bat, sie möchten ihm so lange Unterhalt geben, bis der Krieg wieder anfinge. Die Brüder aber waren hartherzig und sagten 'was sollen wir mit dir? wir können dich nicht brauchen, sieh zu, wie du dich durchschlägst.' Der Soldat hatte nichts übrig als sein Gewehr, das nahm er auf die Schulter und wollte in die Welt gehen. Er kam auf eine große Heide, auf der nichts zu sehen war als ein Ring von Bäumen, darunter setzte er sich ganz traurig nieder und sann über sein Schicksal nach. 'Ich habe kein Geld,' dachte er, 'ich habe nichts gelernt als das Kriegshandwerk, und jetzt, weil Friede geschlossen ist, brauchen sie mich nicht mehr; ich sehe voraus, ich muß verhungern.' Auf einmal hörte er ein Brausen, und wie er sich umblickte, stand ein unbekannter Mann vor ihm, der einen grünen Rock trug, recht stattlich aussah, aber einen garstigen Pferdefuß hatte. 'Ich weiß schon, was dir fehlt,' sagte der Mann, 'Geld und Gut sollst du haben, soviel du mit aller Gewalt durchbringen kannst, aber ich muß zuvor wissen, ob du dich nicht fürchtest, damit ich mein Geld nicht umsonst ausgebe.' 'Ein Soldat und Furcht, wie paßt das zusammen?' antwortete er, 'du kannst mich auf die Probe stellen.' 'Wohlan' antwortete der Mann, 'schau hinter dich.' Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. 'Oho,' rief der Soldat. 'dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,' legte an und schoß dem Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. 'Ich sehe wohl,' sagte der Fremde, 'daß dirs an Mut nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.' 'Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,' antwortete der Soldat, der wohl merkte, wen er vor sich hatte, 'sonst laß ich mich auf nichts ein.' 'Das wirst du selber sehen' antwortete der Grünrock, 'du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.' Der Soldat dachte an die große Not, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte 'wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.' Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte 'das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.' Hierauf verschwand der Teufel. Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand, daß die Sache ihre Richtigkeit hatte.

Dann hing er die Bärenhaut um, ging in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts, was ihm wohl und dem Gelde wehe tat. Im ersten Jahr ging es noch leidlich, aber in dem zweiten sah er schon aus wie ein Ungeheuer. Das Haar bedeckte ihm fast das ganze Gesicht, sein Bart glich einem Stück grobem Filztuch, seine Finger hatten Krallen, und sein Gesicht war so mit Schmutz bedeckt, daß wenn man Kresse hineingesät hätte, sie aufgegangen wäre. Wer ihn sah, lief fort, weil er aber allerorten den Armen Geld gab, damit sie für ihn beteten, daß er in den sieben Jahren nicht stürbe, und weil er alles gut bezahlte, so erhielt er doch immer noch Herberge. Im vierten Jahr kam er in ein Wirtshaus, da wollte ihn der Wirt nicht aufnehmen und wollte ihm nicht einmal einen Platz im Stall anweisen, weil er fürchtete, seine Pferde würden scheu werden. Doch als der Bärenhäuter in die Tasche griff und eine Handvoll Dukaten herausholte, so ließ der Wirt sich erweichen und gab ihm eine Stube im Hintergebäude; doch mußte er versprechen, sich nicht sehen zu lassen, damit sein Haus nicht in bösen Ruf käme. Als der Bärenhäuter abends allein saß und von Herzen wünschte, daß die sieben Jahre herum wären, so hörte er in einem Nebenzimmer ein lautes Jammern.

Er hatte ein mitleidiges Herz, öffnete die Türe und erblickte einen alten Mann, der heftig weinte und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Der Bärenhäuter trat näher, aber der Mann sprang auf und wollte entfliehen. Endlich, als er eine menschliche Stimme vernahm, ließ er sich bewegen, und durch freundliches Zureden brachte es der Bärenhäuter dahin, daß er ihm die Ursache seines Kummers offenbarte. Sein Vermögen war nach und nach geschwunden, er und seine Töchter mußten darben, und er war so arm, daß er den Wirt nicht einmal bezahlen konnte und ins Gefängnis sollte gesetzt werden. 'Wenn Ihr weiter keine Sorgen habt,' sagte der Bärenhäuter, 'Geld habe ich genug.' Er ließ den Wirt herbeikommen, bezahlte ihn und steckte dem Unglücklichen noch einen Beutel voll Gold in die Tasche. Als der alte Mann sich aus seinen Sorgen erlöst sah, wußte er nicht, womit er sich dankbar beweisen sollte.

'Komm mit mir,' sprach er zu ihm, 'meine Töchter sind Wunder von Schönheit, wähle dir eine davon zur Frau. Wenn sie hört, was du für mich getan hast, so wird sie sich nicht weigern. Du siehst freilich ein wenig seltsam aus, aber sie wird dich schon wieder in Ordnung bringen.' Dem Bärenhäuter gefiel das wohl, und er ging mit. Als ihn die älteste erblickte, entsetzte sie sich so gewaltig vor seinem Antlitz, daß sie aufschrie und fortlief. Die zweite blieb zwar stehen und betrachtete ihn von Kopf bis zu Füßen, dann aber sprach sie 'wie kann ich einen Mann nehmen, der keine menschliche Gestalt mehr hat? Da gefiel mir der rasierte Bär noch besser, der einmal hier zu sehen war und sich für einen Menschen ausgab, der hatte doch einen Husarenpelz an und weiße Handschuhe. Wenn er nur häßlich wäre, so könnte ich mich an ihn gewöhnen.' Die jüngste aber sprach 'lieber Vater, das muß ein guter Mann sein, der Euch aus der Not geholfen hat, habt Ihr ihm dafür eine Braut versprochen, so muß Euer Wort gehalten werden.' Es war schade, daß das Gesicht des Bärenhäuters von Schmutz und Haaren bedeckt war, sonst hätte man sehen können, wie ihm das Herz im Leibe lachte, als er diese Worte hörte. Er nahm einen Ring von seinem Finger, brach ihn entzwei und gab ihr die eine Hälfte, die andere behielt er für sich. In ihre Hälfte aber schrieb er seinen Namen, und in seine Hälfte schrieb er ihren Namen und bat sie, ihr Stück gut aufzuheben. Hierauf nahm er Abschied und sprach 'ich muß noch drei Jahre wandern: komm ich aber nicht wieder, so bist du frei, weil ich dann tot bin. Bitte aber Gott, daß er mir das Leben erhält. Die arme Braut kleidete sich ganz schwarz, und wenn sie an ihren Bräutigam dachte, so kamen ihr die Tränen in die Augen.

Von ihren Schwestern ward ihr nichts als Hohn und Spott zuteil. 'Nimm dich in acht' sprach die älteste, 'wenn du ihm die Hand reichst, so schlägt er dir mit der Tatze darauf.' 'Hüte dich,' sagte die zweite, 'die Bären lieben die Süßigkeit, und wenn du ihm gefällst, so frißt er dich auf.' 'Du mußt nur immer seinen Willen tun,' hub die älteste wieder an, 'sonst fängt er an zu brummen.' Und die zweite fuhr fort 'aber die Hochzeit wird lustig sein, Bären, die tanzen gut.' Die Braut schwieg still und ließ sich nicht irre machen. Der Bärenhäuter aber zog in der Welt herum, von einem Ort zum andern, tat Gutes, wo er konnte, und gab den Armen reichlich, damit sie für ihn beteten. Endlich, als der letzte Tag von den sieben Jahren anbrach, ging er wieder hinaus auf die Heide und setzte sich unter den Ring von Bäumen. Nicht lange, so sauste der Wind, und der Teufel stand vor ihm und blickte ihn verdrießlich an; dann warf er ihm den alten Rock hin und verlangte seinen grünen zurück. 'So weit sind wir noch nicht' antwortete der Bärenhäuter, 'erst sollst du mich reinigen.' Der Teufel mochte wollen oder nicht, er mußte Wasser holen' den Bärenhäuter abwaschen, ihm die Haare kämmen und die Nägel schneiden. Hierauf sah er wie ein tapferer Kriegsmann aus und war viel schöner als je vorher. Als der Teufel glücklich abgezogen war, so war es dem Bärenhäuter ganz leicht ums Herz.

Er ging in die Stadt, tat einen prächtigen Sammetrock an, setzte sich in einen Wagen mit vier Schimmeln bespannt und fuhr zu dem Haus seiner Braut. Niemand erkannte ihn, der Vater hielt ihn für einen vornehmen Feldobrist und führte ihn in das Zimmer, wo seine Töchter saßen. Er mußte sich zwischen den beiden ältesten niederlassen: sie schenkten ihm Wein ein, legten ihm die besten Bissen vor und meinten, sie hätten keinen schönern Mann auf der Welt gesehen. Die Braut aber saß in schwarzem Kleide ihm gegenüber, schlug die Augen nicht auf und sprach kein Wort. Als er endlich den Vater fragte, ob er ihm eine seiner Töchter zur Frau geben wollte, so sprangen die beiden ältesten auf, liefen in ihre Kammer und wollten prächtige Kleider anziehen, denn eine jede bildete sich ein, sie wäre die Auserwählte. Der Fremde, sobald er mit seiner Braut allein war, holte den halben Ring hervor und warf ihn in einen Becher mit Wein, den er ihr über den Tisch reichte. Sie nahm ihn an, aber als sie getrunken hatte und den halben Ring auf dem Grund liegen fand, so schlug ihr das Herz. Sie holte die andere Hälfte, die sie an einem Band um den Hals trug, hielt sie daran, und es zeigte sich, daß die beiden Teile vollkommen zueinander paßten. Da sprach er 'ich bin dein verlobter Bräutigam, den du als Bärenhäuter gesehen hast, aber durch Gottes Gnade habe ich meine menschliche Gestalt wiedererhalten, und bin wieder rein geworden.' Er ging auf sie zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuß. Indem kamen die beiden Schwestern in vollem Putz herein, und als sie sahen, daß der schöne Mann der jüngsten zuteil geworden war, und hörten, daß das der Bärenhäuter war, liefen sie voll Zorn und Wut hinaus. Die eine ersäufte sich im Brunnen, die andere erhängte sich an einem Baum. Am Abend klopfte jemand an der Türe, und als der Bräutigam öffnete, so wars der Teufel im grünen Rock, der sprach 'siehst du, nun habe ich zwei Seelen für deine eine.

Der Bärenhäuter The Bearskin El desollador de osos Lo scuoiatore di orsi ベアスキナー De berenviller O Pele de Urso Медвежатник Ведмежий шкуродер 剥熊者

Es war einmal ein junger Kerl, der ließ sich als Soldat anwerben, hielt sich tapfer und war immer der vorderste, wenn es blaue Bohnen regnete. Once upon a time there was a young guy who enlisted as a soldier, kept himself brave and was always the foremost when it rained blue beans.

So lange der Krieg dauerte, ging alles gut, aber als Friede geschlossen war, erhielt er seinen Abschied, und der Hauptmann sagte, er könnte gehen, wohin er wollte. As long as the war was going on, everything was going well, but when peace was closed, he received his farewell and the captain said he could go wherever he wanted. Seine Eltern waren tot, und er hatte keine Heimat mehr, da ging er zu seinen Brüdern und bat, sie möchten ihm so lange Unterhalt geben, bis der Krieg wieder anfinge. Seine Eltern waren tot, und er hatte keine Heimat mehr, da ging er zu seinen Brüdern und bat, sie möchten ihm so lange Unterhalt geben, bis der Krieg wieder anfinge. His parents were dead and he had no home, so he went to his brothers and asked them to keep him going until the war started again. Die Brüder aber waren hartherzig und sagten 'was sollen wir mit dir? But the brothers were hard-hearted and said, 'What shall we do with you? wir können dich nicht brauchen, sieh zu, wie du dich durchschlägst.' we can't use you, watch your way through. ' Der Soldat hatte nichts übrig als sein Gewehr, das nahm er auf die Schulter und wollte in die Welt gehen. The soldier had nothing left but his rifle, he took it on his shoulder and wanted to go out into the world. Er kam auf eine große Heide, auf der nichts zu sehen war als ein Ring von Bäumen, darunter setzte er sich ganz traurig nieder und sann über sein Schicksal nach. He came to a large heather on which nothing could be seen but a ring of trees, beneath it he sat down very sadly and pondered his fate. 'Ich habe kein Geld,' dachte er, 'ich habe nichts gelernt als das Kriegshandwerk, und jetzt, weil Friede geschlossen ist, brauchen sie mich nicht mehr; ich sehe voraus, ich muß verhungern.' 'I have no money,' he thought, 'I have learned nothing but the trade of war, and now that peace is made they no longer need me; I foresee I must starve to death. ' Auf einmal hörte er ein Brausen, und wie er sich umblickte, stand ein unbekannter Mann vor ihm, der einen grünen Rock trug, recht stattlich aussah, aber einen garstigen Pferdefuß hatte. Suddenly he heard a roar, and as he looked around, an unknown man was standing in front of him who was wearing a green coat, looked quite stately, but had a nasty horseshoe. 'Ich weiß schon, was dir fehlt,' sagte der Mann, 'Geld und Gut sollst du haben, soviel du mit aller Gewalt durchbringen kannst, aber ich muß zuvor wissen, ob du dich nicht fürchtest, damit ich mein Geld nicht umsonst ausgebe.' 'I already know what is wrong with you,' said the man, 'you should have money and goods as much as you can get through with all your might, but I must know beforehand whether you are afraid, so that I don't spend my money in vain. ' 'Ein Soldat und Furcht, wie paßt das zusammen?' 'A soldier and fear, how does that fit together?' antwortete er, 'du kannst mich auf die Probe stellen.' he replied, 'you can put me to the test.' 'Wohlan' antwortete der Mann, 'schau hinter dich.' 'Well,' replied the man, 'look behind you.' Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. The soldier turned and saw a large bear growling towards him. 'Oho,' rief der Soldat. "Oho," called the soldier. 'dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,' legte an und schoß dem Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. "I want to tickle your nose so that you lose your desire to hum," started up and shot the bear in the snout so that it collapsed and stopped moving. 'Ich sehe wohl,' sagte der Fremde, 'daß dirs an Mut nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.' "I can see," said the stranger, "that you have no lack of courage, but there is one more condition that you must meet." 'Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,' antwortete der Soldat, der wohl merkte, wen er vor sich hatte, 'sonst laß ich mich auf nichts ein.' "If it doesn't hurt my bliss," replied the soldier, who was well aware of who he was up to, "otherwise I won't let myself in for anything." 'Das wirst du selber sehen' antwortete der Grünrock, 'du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. 'You will see for yourself,' replied the green skirt, 'for the next seven years you are not allowed to wash yourself, comb your beard or hair, cut your nails and pray the Our Father. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Then I want to give you a skirt and coat, you have to wear it during this time. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.' If you die in these seven years, you are mine, but if you stay alive, you are free and you are rich for your lifetime. ' Der Soldat dachte an die große Not, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. The soldier thought of the great need he was in, and since he had died so often, he wanted to take the risk now and agreed. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte 'wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.' The devil took off his green coat, handed it to the soldier and said, 'If you have the coat on your body and reach into your pocket, you will always have your hand full of money.' Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte 'das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Then he peeled off the skin of the bear and said, 'That should be your coat and your bed too, because you have to sleep on it and you mustn't get into any other bed. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.' And because of this costume you should be called bearskin. ' Hierauf verschwand der Teufel. Then the devil disappeared. Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand, daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. The soldier put on his coat, reached into his pocket, and found that the matter was correct.

Dann hing er die Bärenhaut um, ging in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts, was ihm wohl und dem Gelde wehe tat. Then he put on his bear skin, went out into the world, was in good spirits and did not omit anything that was good for him and hurt the money. Im ersten Jahr ging es noch leidlich, aber in dem zweiten sah er schon aus wie ein Ungeheuer. In the first year it was still okay, but in the second he looked like a monster. Das Haar bedeckte ihm fast das ganze Gesicht, sein Bart glich einem Stück grobem Filztuch, seine Finger hatten Krallen, und sein Gesicht war so mit Schmutz bedeckt, daß wenn man Kresse hineingesät hätte, sie aufgegangen wäre. His hair covered almost his entire face, his beard was like a piece of coarse felt cloth, his fingers had claws, and his face was so covered with dirt that if you had sown cress it would have come up. Wer ihn sah, lief fort, weil er aber allerorten den Armen Geld gab, damit sie für ihn beteten, daß er in den sieben Jahren nicht stürbe, und weil er alles gut bezahlte, so erhielt er doch immer noch Herberge. Whoever saw him ran away, but because he gave money to the poor everywhere, so that they would pray for him, that he would not die in the seven years, and because he paid everything well, he still received inn. Im vierten Jahr kam er in ein Wirtshaus, da wollte ihn der Wirt nicht aufnehmen und wollte ihm nicht einmal einen Platz im Stall anweisen, weil er fürchtete, seine Pferde würden scheu werden. In the fourth year he came to a tavern when the landlord did not want to take him in and did not even want to show him a place in the stable because he feared that his horses would become shy. Doch als der Bärenhäuter in die Tasche griff und eine Handvoll Dukaten herausholte, so ließ der Wirt sich erweichen und gab ihm eine Stube im Hintergebäude; doch mußte er versprechen, sich nicht sehen zu lassen, damit sein Haus nicht in bösen Ruf käme. But when the bearskin reached into his pocket and took out a handful of ducats, the landlord let himself be softened and gave him a room in the back building; but he had to promise not to be seen, so that his house would not get a bad name. Als der Bärenhäuter abends allein saß und von Herzen wünschte, daß die sieben Jahre herum wären, so hörte er in einem Nebenzimmer ein lautes Jammern. When the bearskin was sitting alone in the evening and wished from the bottom of his heart that the seven years were over, he heard a loud wailing in an adjoining room.

Er hatte ein mitleidiges Herz, öffnete die Türe und erblickte einen alten Mann, der heftig weinte und die Hände über dem Kopf zusammenschlug. He had a pitying heart, opened the door and saw an old man crying violently and clasping his hands over his head. Der Bärenhäuter trat näher, aber der Mann sprang auf und wollte entfliehen. The bearskin came closer, but the man jumped up and tried to escape. Endlich, als er eine menschliche Stimme vernahm, ließ er sich bewegen, und durch freundliches Zureden brachte es der Bärenhäuter dahin, daß er ihm die Ursache seines Kummers offenbarte. At last, when he heard a human voice, he let himself be moved, and by kindly persuading the bearskin to reveal the cause of his grief to him. Sein Vermögen war nach und nach geschwunden, er und seine Töchter mußten darben, und er war so arm, daß er den Wirt nicht einmal bezahlen konnte und ins Gefängnis sollte gesetzt werden. His fortune had gradually disappeared, he and his daughters had to starve, and he was so poor that he could not even pay the landlord and was to be put in prison. 'Wenn Ihr weiter keine Sorgen habt,' sagte der Bärenhäuter, 'Geld habe ich genug.' "If you have no further worries," said the bearskin, "I have enough money." Er ließ den Wirt herbeikommen, bezahlte ihn und steckte dem Unglücklichen noch einen Beutel voll Gold in die Tasche. He called the landlord over, paid him, and put another bag full of gold in the unfortunate man's pocket. Als der alte Mann sich aus seinen Sorgen erlöst sah, wußte er nicht, womit er sich dankbar beweisen sollte. When the old man found himself released from his worries, he did not know what to do to prove himself grateful.

'Komm mit mir,' sprach er zu ihm, 'meine Töchter sind Wunder von Schönheit, wähle dir eine davon zur Frau. 'Come with me,' said he to him, 'my daughters are miracles of beauty, choose one of them for your wife. Wenn sie hört, was du für mich getan hast, so wird sie sich nicht weigern. When she hears what you've done for me, she won't refuse. Du siehst freilich ein wenig seltsam aus, aber sie wird dich schon wieder in Ordnung bringen.' You look a little strange, of course, but she'll fix you up. ' Dem Bärenhäuter gefiel das wohl, und er ging mit. The bearskin liked it and went with it. Als ihn die älteste erblickte, entsetzte sie sich so gewaltig vor seinem Antlitz, daß sie aufschrie und fortlief. When the eldest saw him, she was so terrified of his face that she cried out and ran away. Die zweite blieb zwar stehen und betrachtete ihn von Kopf bis zu Füßen, dann aber sprach sie 'wie kann ich einen Mann nehmen, der keine menschliche Gestalt mehr hat? The second stopped and looked at him from head to toe, but then she said, 'How can I take a man who is no longer human? Da gefiel mir der rasierte Bär noch besser, der einmal hier zu sehen war und sich für einen Menschen ausgab, der hatte doch einen Husarenpelz an und weiße Handschuhe. Then I liked the shaved bear even better, which was once seen here and pretended to be a man who still had a hussar fur and white gloves. Wenn er nur häßlich wäre, so könnte ich mich an ihn gewöhnen.' If he were just ugly, I could get used to him. ' Die jüngste aber sprach 'lieber Vater, das muß ein guter Mann sein, der Euch aus der Not geholfen hat, habt Ihr ihm dafür eine Braut versprochen, so muß Euer Wort gehalten werden.' But the youngest said, "Dear father, that must be a good man who has helped you out of trouble, if you have promised him a bride for it, your word must be kept." Es war schade, daß das Gesicht des Bärenhäuters von Schmutz und Haaren bedeckt war, sonst hätte man sehen können, wie ihm das Herz im Leibe lachte, als er diese Worte hörte. It was a pity that the bear's skin was covered with dirt and hair, otherwise one could have seen how his heart laughed when he heard these words. Er nahm einen Ring von seinem Finger, brach ihn entzwei und gab ihr die eine Hälfte, die andere behielt er für sich. He took a ring from his finger, broke it in two, and gave her half, but kept the other to himself. In ihre Hälfte aber schrieb er seinen Namen, und in seine Hälfte schrieb er ihren Namen und bat sie, ihr Stück gut aufzuheben. But in half of them he wrote his name, and in half he wrote her name and asked her to keep her piece well. Hierauf nahm er Abschied und sprach 'ich muß noch drei Jahre wandern: komm ich aber nicht wieder, so bist du frei, weil ich dann tot bin. Then he said goodbye and said, 'I have to hike another three years: but if I don't come back, you're free because then I'll be dead. Bitte aber Gott, daß er mir das Leben erhält. But ask God to keep my life. Die arme Braut kleidete sich ganz schwarz, und wenn sie an ihren Bräutigam dachte, so kamen ihr die Tränen in die Augen. The poor bride dressed in black, and when she thought of her bridegroom, tears came to her eyes.

Von ihren Schwestern ward ihr nichts als Hohn und Spott zuteil. Her sisters gave her nothing but mockery and ridicule. 'Nimm dich in acht' sprach die älteste, 'wenn du ihm die Hand reichst, so schlägt er dir mit der Tatze darauf.' "Take care," said the eldest, "if you give him your hand, he'll hit you with his paw." 'Hüte dich,' sagte die zweite, 'die Bären lieben die Süßigkeit, und wenn du ihm gefällst, so frißt er dich auf.' "Take care," said the second, "the bears love candy, and if he likes you he'll eat you up." 'Du mußt nur immer seinen Willen tun,' hub die älteste wieder an, 'sonst fängt er an zu brummen.' 'You just have to always do his will,' said the eldest again, 'otherwise he will start to hum.' Und die zweite fuhr fort 'aber die Hochzeit wird lustig sein, Bären, die tanzen gut.' And the second went on, 'but the wedding will be fun, bears, they dance well.' Die Braut schwieg still und ließ sich nicht irre machen. The bride was silent and was not confused. Der Bärenhäuter aber zog in der Welt herum, von einem Ort zum andern, tat Gutes, wo er konnte, und gab den Armen reichlich, damit sie für ihn beteten. But the bearskin wandered around the world, from one place to another, doing good where he could and giving plenty to the poor so that they could pray for him. Endlich, als der letzte Tag von den sieben Jahren anbrach, ging er wieder hinaus auf die Heide und setzte sich unter den Ring von Bäumen. At last, when the last day of the seven years came, he went out again to the heather and sat down under the ring of trees. Nicht lange, so sauste der Wind, und der Teufel stand vor ihm und blickte ihn verdrießlich an; dann warf er ihm den alten Rock hin und verlangte seinen grünen zurück. It wasn't long before the wind rushed, and the devil stood before him and looked at him morosely; then he threw him the old skirt and asked for his green one back. 'So weit sind wir noch nicht' antwortete der Bärenhäuter, 'erst sollst du mich reinigen.' 'We're not that far yet,' answered the bearskin, 'first you should clean me.' Der Teufel mochte wollen oder nicht, er mußte Wasser holen' den Bärenhäuter abwaschen, ihm die Haare kämmen und die Nägel schneiden. Whether the devil liked it or not, he had to fetch water, wash the bearskin, comb his hair and cut his nails. Hierauf sah er wie ein tapferer Kriegsmann aus und war viel schöner als je vorher. He then looked like a brave soldier and was much more beautiful than ever before. Als der Teufel glücklich abgezogen war, so war es dem Bärenhäuter ganz leicht ums Herz. When the devil left happily, it was easy for the bearskin.

Er ging in die Stadt, tat einen prächtigen Sammetrock an, setzte sich in einen Wagen mit vier Schimmeln bespannt und fuhr zu dem Haus seiner Braut. He went into town, put on a gorgeous dressing gown, sat in a four-horse-drawn carriage, and drove to his bride's house. Niemand erkannte ihn, der Vater hielt ihn für einen vornehmen Feldobrist und führte ihn in das Zimmer, wo seine Töchter saßen. Nobody recognized him; his father took him for a noble field officer and led him into the room where his daughters were sitting. Er mußte sich zwischen den beiden ältesten niederlassen: sie schenkten ihm Wein ein, legten ihm die besten Bissen vor und meinten, sie hätten keinen schönern Mann auf der Welt gesehen. He had to sit down between the two eldest: they poured him wine, put the best bites in front of him, and said they hadn't seen a more beautiful man in the world. Die Braut aber saß in schwarzem Kleide ihm gegenüber, schlug die Augen nicht auf und sprach kein Wort. The bride, however, sat opposite him in a black dress, did not open her eyes and did not speak a word. Als er endlich den Vater fragte, ob er ihm eine seiner Töchter zur Frau geben wollte, so sprangen die beiden ältesten auf, liefen in ihre Kammer und wollten prächtige Kleider anziehen, denn eine jede bildete sich ein, sie wäre die Auserwählte. When he finally asked his father if he wanted to give him one of his daughters as a wife, the two oldest jumped up, ran into their room and wanted to put on splendid clothes, for each imagined that she was the chosen one. Der Fremde, sobald er mit seiner Braut allein war, holte den halben Ring hervor und warf ihn in einen Becher mit Wein, den er ihr über den Tisch reichte. The stranger, as soon as he was alone with his bride, took out the half ring and tossed it into a mug of wine, which he handed her across the table. Sie nahm ihn an, aber als sie getrunken hatte und den halben Ring auf dem Grund liegen fand, so schlug ihr das Herz. She accepted it, but when she drank and found half the ring on the ground, her heart beat. Sie holte die andere Hälfte, die sie an einem Band um den Hals trug, hielt sie daran, und es zeigte sich, daß die beiden Teile vollkommen zueinander paßten. She fetched the other half, which she had tied around her neck, held her by it, and it turned out that the two parts fit together perfectly. Da sprach er 'ich bin dein verlobter Bräutigam, den du als Bärenhäuter gesehen hast, aber durch Gottes Gnade habe ich meine menschliche Gestalt wiedererhalten, und bin wieder rein geworden.' Then he said, 'I am your betrothed bridegroom, whom you saw as a bearskin, but through God's grace I have regained my human form and have become clean again.' Er ging auf sie zu, umarmte sie und gab ihr einen Kuß. He walked up to her, hugged her, and kissed her. Indem kamen die beiden Schwestern in vollem Putz herein, und als sie sahen, daß der schöne Mann der jüngsten zuteil geworden war, und hörten, daß das der Bärenhäuter war, liefen sie voll Zorn und Wut hinaus. Meanwhile the two sisters came in fully dressed, and when they saw that the handsome man had been given to the youngest and heard that it was the bearskin, they ran out full of anger and rage. Die eine ersäufte sich im Brunnen, die andere erhängte sich an einem Baum. One drowned herself in the well, the other hung herself from a tree. Am Abend klopfte jemand an der Türe, und als der Bräutigam öffnete, so wars der Teufel im grünen Rock, der sprach 'siehst du, nun habe ich zwei Seelen für deine eine. In the evening someone knocked on the door, and when the bridegroom opened it was the devil in the green coat who said, 'You see, now I have two souls for your one.