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Grimms Märchen, Das blaue Licht

Das blaue Licht

Es war einmal ein Soldat, der hatte dem König lange Jahre treu gedient: als aber der Krieg zu Ende war und der Soldat, der vielen Wunden wegen, die er empfangen hatte, nicht weiter dienen konnte, sprach der König zu ihm 'du kannst heim gehen, ich brauche dich nicht mehr: Geld bekommst du weiter nicht, denn Lohn erhält nur der, welcher mir Dienste dafür leistet.' Da wußte der Soldat nicht, womit er sein Leben fristen sollte: ging voll Sorgen fort und ging den ganzen Tag, bis er abends in einen Wald kam. Als die Finsternis einbrach, sah er ein Licht, dem näherte er sich und kam zu einem Haus, darin wohnte eine Hexe. 'Gib mir doch ein Nachtlager und ein wenig Essen und Trinken' sprach er zu ihr, 'ich verschmachte sonst.' 'Oho!' antwortete sie, 'wer gibt einem verlaufenen Soldaten etwas? doch will ich barmherzig sein und dich aufnehmen, wenn du tust, was ich verlange.' 'Was verlangst du?, fragte der Soldat. 'Daß du mir morgen meinen Garten umgräbst.' Der Soldat willigte ein und arbeitete den folgenden Tag aus allen Kräften, konnte aber vor Abend nicht fertig werden. 'Ich sehe wohl' sprach die Hexe, 'daß du heute nicht weiter kannst: ich will dich noch eine Nacht behalten, dafür sollst du mir morgen ein Fuder Holz spalten und klein machen.' Der Soldat brauchte dazu den ganzen Tag, und abends machte ihm die Hexe den Vorschlag, noch eine Nacht zu bleiben. 'Du sollst mir morgen nur eine geringe Arbeit tun, hinter meinem Hause ist ein alter wasserleerer Brunnen, in den ist mir mein Licht gefallen, es brennt blau und verlischt nicht, das sollst du mir wieder heraufholen.' Den andern Tag führte ihn die Alte zu dem Brunnen und ließ ihn in einem Korb hinab. Er fand das blaue Licht und machte ein Zeichen, daß sie ihn wieder hinaufziehen sollte. Sie zog ihn auch in die Höhe, als er aber dem Rand nahe war, reichte sie die Hand hinab und wollte ihm das blaue Licht abnehmen. 'Nein' sagte er und merkte ihre bösen Gedanken, 'das Licht gebe ich dir nicht eher, als bis ich mit beiden Füßen auf dem Erdboden stehe.' Da geriet die Hexe in Wut, ließ ihn wieder hinab in den Brunnen fallen und ging fort.

Der arme Soldat fiel, ohne Schaden zu nehmen, auf den feuchten Boden, und das blaue Licht brannte fort, aber was konnte ihm das helfen? er sah wohl, daß er dem Tod nicht entgehen würde. Er saß eine Weile ganz traurig, da griff er zufällig in seine Tasche und fand seine Tabakspfeife, die noch halb gestopft war. 'Das soll mein letztes Vergnügen sein' dachte er, zog sie heraus, zündete sie an dem blauen Licht an und fing an zu rauchen. Als der Dampf in der Höhle umhergezogen war, stand auf einmal ein kleines schwarzes Männchen vor ihm und fragte 'Herr, was befiehlst du?, 'Was habe ich dir zu befehlen?, erwiderte der Soldat ganz verwundert. 'Ich muß alles tun' sagte das Männchen, 'was du verlangst.' 'Gut' sprach der Soldat, 'so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.' Das Männchen nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht, das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen 'nun geh hin, bind die alte Hexe und führe sie vor das Gericht.' Nicht lange, so kam sie auf einem wilder Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbeigeritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, 'es ist alles ausgerichtet' sprach es, 'und die Hexe hängt schon am Galgen - Herr, was befiehlst du weiter?, fragte der Kleine. 'In dem Augenblick nichts' antwortete der Soldat, 'du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich bei der Hand, wenn ich dich rufe.' 'Es ist nichts nötig' sprach das Männchen, 'als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.' Darauf verschwand es vor seinen Augen.

Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirt, ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen und sprach 'ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.' 'Was soll ich tun?' fragte der Kleine. 'Spät abends, wenn die Königstochter im Bete liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir tun.' Das Männchen sprach 'für mich ist das ein leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimm ergehen.' Als es zwölf geschlagen hatte, sprang die Türe auf, und das Männchen trug die Königstochter herein. 'Aha, bist du da?' rief der Soldat, 'frisch an die Arbeit! geh, hol den Besen und kehr die Stube.' Als sie fertig war, hieß er sie zu seinem Sessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen und sprach 'zieh mir die Stiefel aus' warf sie ihr dann ins Gesicht, und sie mußte sie aufheben, reinigen und glänzend machen. Sie tat aber alles, was er ihr befahl, ohne Widerstreben, stumm und mit halbgeschlossenen Augen. Bei dem ersten Hahnschrei trug sie das Männchen wieder in das königliche Schloß und in ihr Bett zurück.

Am andern Morgen, als die Königstochter aufgestanden war ging sie zu ihrem Vater und erzählte ihm, sie hätte einen wunderlichen Traum gehabt, 'ich ward durch die Straßen mit Blitzesschnelle fortgetragen und in das Zimmer eines Soldaten gebracht, dem mußte ich als Magd dienen und aufwarten und alle gemeine Arbeit tun, die Stube kehren und die Stiefel putzen. Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ich wirklich alles getan hätte.' 'Der Traum könnte wahr gewesen sein' sprach der König, 'ich will dir einen Rat geben, stecke deine Tasche voll Erbsen und mache ein klein Loch in die Tasche, wirst du wieder abgeholt, so fallen sie heraus und lassen die Spur auf der Straße.' Als der König so sprach, stand das Männchen unsichtbar dabei und hörte alles mit an. Nachts, als es die schlafende Königstochter wieder durch die Straßen trug, fielen zwar einzelne Erbsen aus der Tasche, aber sie konnten keine, Spur machen, denn das listige Männchen hatte vorher in allen Straßen Erbsen verstreut. Die Königstochter aber mußte wieder bis zum Hahnenschrei Mägdedienste tun.

Der König schickte am folgenden Morgen seine Leute aus, welche die Spur suchen sollten, aber es war vergeblich, denn in allen Straßen saßen die armen Kinder und lasen Erbsen auf und sagten 'es hat heut nacht Erbsen geregnet.' 'Wir müssen etwas anderes aussinnen' sprach der König, 'behalt deine Schuh an, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurückkehrst, verstecke einen davon; ich will ihn schon finden.' Das schwarze Männchen vernahm den Anschlag, und als der Soldat abends verlangte, er sollte die Königstochter wieder herbeitragen, riet es ihm ab und sagte, gegen diese List wüßte es kein Mittel, und wenn der Schuh bei ihm gefunden würde, so könnte es ihm schlimm ergehen. 'Tue, was ich dir sage,' erwiderte der Soldat, und die Königstochter mußte auch in der dritten Nacht wie eine Magd arbeiten; sie versteckte aber, ehe sie zurückgetragen wurde, einen Schuh unter das Bett. Am andern Morgen ließ der König in der ganzen Stadt den Schuh seiner Tochter suchen: er ward bei dem Soldaten gefunden und der Soldat selbst, der sich auf Bitten des Kleinen zum Tor hinausgemacht hatte, ward bald eingeholt und ins Gefängnis geworfen. Er hatte sein Bestes bei der Flucht vergessen, das blaue Licht und das Gold, und hatte nur noch einen Dukaten in der Tasche. Als er nun mit Ketten belastet an dem Fenster seines Gefängnisses stand, sah er einen seiner Kameraden vorbeigehen. Er klopfte an die Scheibe, und als er herbeikam, sagte er 'sei so gut und hol mir das kleine Bündelchen, das ich in dem Gasthaus habe liegen lassen, ich gebe dir dafür einen Dukaten.' Der Kamerad lief hin, und brachte ihm das Verlangte. Sobald der Soldat wieder allein war, steckte er seine Pfeife an und ließ das schwarze Männchen kommen. 'Sei ohne Furcht,' sprach es zu seinem Herrn, 'geh hin, wo sie dich hinführen, und laß alles geschehen, nimm nur das blaue Licht mit.' Am andern Tag ward Gericht über den Soldaten gehalten, und obgleich er nichts Böses getan hatte, verurteilte ihn der Richter doch zum Tode. Als er nun hinausgeführt wurde, bat er den König um eine letzte Gnade. 'Was für eine?' fragte der König. 'Daß ich auf dem Weg noch eine Pfeife rauchen darf.' 'Du kannst drei rauchen' antwortete der König, 'aber glaube nicht, daß ich dir das Leben schenke.' Da zog der Soldat seine Pfeife heraus und zündete sie an dem blauen Licht an, und wie ein paar Ringel vom Rauch aufgestiegen waren, so stand schon das Männchen da hatte einen kleinen Knüppel in der Hand und sprach 'was befiehlt mein Herr?, 'Schlag mir da die falschen Richter und ihre Häscher zu Boden, und verschone auch den König nicht, der mich so schlecht behandelt hat.' Da fuhr das Männchen wie der Blitz, zickzack, hin und her, und wen es mit seinem Knüppel nur anrührte, der fiel schon zu Boden und getraute sich nicht mehr zu regen. Dem König ward angst, er legte sich auf das Bitten, und um nur das Leben zu behalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau.

Das blaue Licht The blue light La luz azul La luce blu 青い光 A luz azul Голубой свет Блакитне світло 蓝光

Es war einmal ein Soldat, der hatte dem König lange Jahre treu gedient: als aber der Krieg zu Ende war und der Soldat, der vielen Wunden wegen, die er empfangen hatte, nicht weiter dienen konnte, sprach der König zu ihm 'du kannst heim gehen, ich brauche dich nicht mehr: Geld bekommst du weiter nicht, denn Lohn erhält nur der, welcher mir Dienste dafür leistet.' Once upon a time there was a soldier who had served the king faithfully for many years: but when the war was over and the soldier, because of the many wounds he had received, could no longer serve, the king said to him, 'You can go home go, I don't need you anymore: You won't get any money anymore, because only those who do my service get wages. ' Da wußte der Soldat nicht, womit er sein Leben fristen sollte: ging voll Sorgen fort und ging den ganzen Tag, bis er abends in einen Wald kam. Then the soldier did not know how to eke out his life: he went away worried and went all day until he came to a forest in the evening. Als die Finsternis einbrach, sah er ein Licht, dem näherte er sich und kam zu einem Haus, darin wohnte eine Hexe. When darkness fell, he saw a light, which he approached and came to a house in which a witch lived. 'Gib mir doch ein Nachtlager und ein wenig Essen und Trinken' sprach er zu ihr, 'ich verschmachte sonst.' 'Why don't you give me a place to sleep and a little food and drink,' he said to her, 'otherwise I will pale away.' 'Oho!' 'Oh!' antwortete sie, 'wer gibt einem verlaufenen Soldaten etwas? she replied, 'who gives something to a lost soldier? ответила она, - кто даст что-нибудь заблудшему солдату? doch will ich barmherzig sein und dich aufnehmen, wenn du tust, was ich verlange.' but I will be merciful and welcome you if you do what I ask. ' 'Was verlangst du?, fragte der Soldat. 'What do you want? Asked the soldier. 'Daß du mir morgen meinen Garten umgräbst.' 'That you should dig up my garden tomorrow.' Der Soldat willigte ein und arbeitete den folgenden Tag aus allen Kräften, konnte aber vor Abend nicht fertig werden. The soldier agreed and worked the following day with all his might, but could not finish before evening. 'Ich sehe wohl' sprach die Hexe, 'daß du heute nicht weiter kannst: ich will dich noch eine Nacht behalten, dafür sollst du mir morgen ein Fuder Holz spalten und klein machen.' "I can see," said the witch, "that you cannot go any further today: I want to keep you one more night, for that tomorrow you should split a pile of wood and make it small." Der Soldat brauchte dazu den ganzen Tag, und abends machte ihm die Hexe den Vorschlag, noch eine Nacht zu bleiben. It took the soldier all day to do this, and in the evening the witch suggested that he stay another night. 'Du sollst mir morgen nur eine geringe Arbeit tun, hinter meinem Hause ist ein alter wasserleerer Brunnen, in den ist mir mein Licht gefallen, es brennt blau und verlischt nicht, das sollst du mir wieder heraufholen.' 'You shall do me only a little work tomorrow, there is an old waterless well behind my house, into which my light has fallen, it burns blue and does not go out, you shall bring that up again.' Den andern Tag führte ihn die Alte zu dem Brunnen und ließ ihn in einem Korb hinab. The next day the old woman took him to the well and let him down in a basket. Er fand das blaue Licht und machte ein Zeichen, daß sie ihn wieder hinaufziehen sollte. He found the blue light and made a sign that she should pull him up again. Sie zog ihn auch in die Höhe, als er aber dem Rand nahe war, reichte sie die Hand hinab und wollte ihm das blaue Licht abnehmen. She also pulled him up, but when he was near the edge, she reached down with her hand and tried to take the blue light from him. 'Nein' sagte er und merkte ihre bösen Gedanken, 'das Licht gebe ich dir nicht eher, als bis ich mit beiden Füßen auf dem Erdboden stehe.' 'No,' he said, noticing her evil thoughts, 'I won't give you the light until I have both feet on the ground.' Da geriet die Hexe in Wut, ließ ihn wieder hinab in den Brunnen fallen und ging fort. Then the witch got angry, let him fall back down into the well and went away. Тогда ведьма рассердилась, опустила его обратно в колодец и ушла.

Der arme Soldat fiel, ohne Schaden zu nehmen, auf den feuchten Boden, und das blaue Licht brannte fort, aber was konnte ihm das helfen? The poor soldier fell to the damp ground without being harmed, and the blue light burned away, but what could that help him? er sah wohl, daß er dem Tod nicht entgehen würde. he saw well that he would not escape death. Er saß eine Weile ganz traurig, da griff er zufällig in seine Tasche und fand seine Tabakspfeife, die noch halb gestopft war. He sat very sad for a while, when he happened to reach into his pocket and found his tobacco pipe, which was still half-stuffed. 'Das soll mein letztes Vergnügen sein' dachte er, zog sie heraus, zündete sie an dem blauen Licht an und fing an zu rauchen. 'This should be my last pleasure,' he thought, pulled it out, lit it with the blue light and started smoking. Als der Dampf in der Höhle umhergezogen war, stand auf einmal ein kleines schwarzes Männchen vor ihm und fragte 'Herr, was befiehlst du?, 'Was habe ich dir zu befehlen?, erwiderte der Soldat ganz verwundert. When the steam had moved around in the cave, a little black man suddenly stood in front of him and asked, 'Lord, what are you ordering?', 'What do I have to order you? Когда пар рассеялся по пещере, перед ним вдруг предстал маленький черный человечек и спросил: "Господин, что вы приказываете? 'Ich muß alles tun' sagte das Männchen, 'was du verlangst.' 'I must do everything,' said the little man, 'what you ask.' 'Gut' sprach der Soldat, 'so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.' "Well," said the soldier, "first help me out of the well." Das Männchen nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht, das blaue Licht mitzunehmen. The male took him by the hand and led him through an underground passage, but did not forget to take the blue light with him. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. On the way it showed him the treasures which the witch had brought together and hidden there, and the soldier took as much gold as he could carry. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen 'nun geh hin, bind die alte Hexe und führe sie vor das Gericht.' When he was upstairs, he said to the little man, "Now go, bind the old witch and bring her to court." Nicht lange, so kam sie auf einem wilder Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbeigeritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, 'es ist alles ausgerichtet' sprach es, 'und die Hexe hängt schon am Galgen - Herr, was befiehlst du weiter?, fragte der Kleine. It wasn't long before she came riding past on a wild cat with a terrible screaming as fast as the wind, and again it wasn't long before the little man was back, 'everything is all right,' said it, 'and the witch is already hanging on the gallows - Lord, what do you say next? Asked the little one. 'In dem Augenblick nichts' antwortete der Soldat, 'du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich bei der Hand, wenn ich dich rufe.' "At that moment nothing," replied the soldier, "you can go home: just be at your hand when I call you." 'Es ist nichts nötig' sprach das Männchen, 'als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.' "Nothing is necessary," said the little man, "except that you light your pipe with the blue light, and then I'll be right in front of you." Darauf verschwand es vor seinen Augen. Then it disappeared before his eyes.

Der Soldat kehrte in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. The soldier returned to the city from which he had come. Er ging in den besten Gasthof und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirt, ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. He went to the best inn and had nice clothes made for him, then ordered the landlord to furnish him a room as splendidly as possible. Als es fertig war und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen und sprach 'ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.' When it was finished and the soldier had moved into it, he called the black man and said, "I have served the king faithfully, but he has sent me away and left me starving, for which I now want to take revenge." 'Was soll ich tun?' 'What should I do?' fragte der Kleine. asked the little one. 'Spät abends, wenn die Königstochter im Bete liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir tun.' "Late in the evening, when the king's daughter is in prayer, bring her here asleep, she should do maid service for me." Das Männchen sprach 'für mich ist das ein leichtes, für dich aber ein gefährliches Ding, wenn das herauskommt, wird es dir schlimm ergehen.' The male said, 'It's an easy thing for me, but a dangerous thing for you; if that comes out, you will fare bad. Als es zwölf geschlagen hatte, sprang die Türe auf, und das Männchen trug die Königstochter herein. When it had struck twelve, the door sprang open and the male carried the king's daughter in. 'Aha, bist du da?' 'Aha, are you there?' rief der Soldat, 'frisch an die Arbeit! cried the soldier, 'fresh to work! geh, hol den Besen und kehr die Stube.' go get the broom and sweep the room. ' Иди, возьми метлу и подмети в гостиной". Als sie fertig war, hieß er sie zu seinem Sessel kommen, streckte ihr die Füße entgegen und sprach 'zieh mir die Stiefel aus' warf sie ihr dann ins Gesicht, und sie mußte sie aufheben, reinigen und glänzend machen. When she was finished, he asked her to come to his chair, stretched out his feet to her and said, "Take off my boots," then threw them in her face, and she had to pick them up, clean them and make them shiny. Sie tat aber alles, was er ihr befahl, ohne Widerstreben, stumm und mit halbgeschlossenen Augen. But she did everything he ordered her to do without reluctance, in silence and with half-closed eyes. Bei dem ersten Hahnschrei trug sie das Männchen wieder in das königliche Schloß und in ihr Bett zurück. At the first cockcrow she carried the male back to the royal palace and back to her bed.

Am andern Morgen, als die Königstochter aufgestanden war ging sie zu ihrem Vater und erzählte ihm, sie hätte einen wunderlichen Traum gehabt, 'ich ward durch die Straßen mit Blitzesschnelle fortgetragen und in das Zimmer eines Soldaten gebracht, dem mußte ich als Magd dienen und aufwarten und alle gemeine Arbeit tun, die Stube kehren und die Stiefel putzen. The next morning, when the king's daughter got up, she went to her father and told him that she had had a strange dream: 'I was carried away through the streets at lightning speed and brought into the room of a soldier, whom I had to serve as a maid and wait for and all doing common work, sweeping the room and cleaning the boots. Es war nur ein Traum, und doch bin ich so müde, als wenn ich wirklich alles getan hätte.' It was just a dream and yet I'm so tired as if I had really done everything. ' 'Der Traum könnte wahr gewesen sein' sprach der König, 'ich will dir einen Rat geben, stecke deine Tasche voll Erbsen und mache ein klein Loch in die Tasche, wirst du wieder abgeholt, so fallen sie heraus und lassen die Spur auf der Straße.' 'The dream could have come true,' said the King, 'I want to give you some advice, put your pocket full of peas and make a small hole in your pocket; if you are picked up again, they will fall out and leave the trail on the road . ' Сон мог оказаться правдой, - сказал король, - я дам тебе совет: положи в сумку горох и сделай в ней небольшое отверстие, если тебя снова подберут, он выпадет и оставит след на дороге. Als der König so sprach, stand das Männchen unsichtbar dabei und hörte alles mit an. When the king spoke like this, the little man stood invisible and listened to everything. Nachts, als es die schlafende Königstochter wieder durch die Straßen trug, fielen zwar einzelne Erbsen aus der Tasche, aber sie konnten keine, Spur machen, denn das listige Männchen hatte vorher in allen Straßen Erbsen verstreut. At night, when the sleeping king's daughter was carrying her through the streets again, individual peas fell out of her pocket, but they couldn't make a trace, because the cunning little man had previously scattered peas in all the streets. Ночью, когда он снова нес спящую царскую дочь по улицам, из его кармана выпало несколько горошин, но они не могли оставить следа, потому что хитрый человечек заранее разбросал горошины по всем улицам. Die Königstochter aber mußte wieder bis zum Hahnenschrei Mägdedienste tun. The king's daughter, however, again had to do maid service until the cock crow.

Der König schickte am folgenden Morgen seine Leute aus, welche die Spur suchen sollten, aber es war vergeblich, denn in allen Straßen saßen die armen Kinder und lasen Erbsen auf und sagten 'es hat heut nacht Erbsen geregnet.' The king sent out his men the following morning to look for the trail, but it was in vain, for in all the streets the poor children sat and picked up peas and said, 'It rained peas tonight.' 'Wir müssen etwas anderes aussinnen' sprach der König, 'behalt deine Schuh an, wenn du dich zu Bett legst, und ehe du von dort zurückkehrst, verstecke einen davon; ich will ihn schon finden.' 'We must think of something else,' said the King, 'keep your shoes on when you go to bed, and before you return from there, hide one of them; I want to find him. ' Das schwarze Männchen vernahm den Anschlag, und als der Soldat abends verlangte, er sollte die Königstochter wieder herbeitragen, riet es ihm ab und sagte, gegen diese List wüßte es kein Mittel, und wenn der Schuh bei ihm gefunden würde, so könnte es ihm schlimm ergehen. The little black man heard the attack, and when the soldier demanded in the evening that he should bring the king's daughter back, he advised against it and said that there was no way of countering this ruse, and that if the shoe were found on him it might be bad for him endure. Маленький негр слышал, как на него напали, и когда вечером солдат потребовал, чтобы он отнес ему дочь короля, он отговорил его, сказав, что не знает средства от этой проделки, и что если на нем найдут туфлю, то ему придется несладко. 'Tue, was ich dir sage,' erwiderte der Soldat, und die Königstochter mußte auch in der dritten Nacht wie eine Magd arbeiten; sie versteckte aber, ehe sie zurückgetragen wurde, einen Schuh unter das Bett. 'Do as I tell you,' replied the soldier, and the king's daughter had to work like a maid on the third night too; but before it was carried back, she hid a shoe under the bed. Am andern Morgen ließ der König in der ganzen Stadt den Schuh seiner Tochter suchen: er ward bei dem Soldaten gefunden und der Soldat selbst, der sich auf Bitten des Kleinen zum Tor hinausgemacht hatte, ward bald eingeholt und ins Gefängnis geworfen. The next morning the king sought the shoe of his daughter throughout the city; he was found by the soldier, and the soldier himself, who at the request of the little one had gone out to the gate, was soon overtaken and thrown into prison. На следующее утро король приказал искать туфельку своей дочери по всему городу; ее нашли у солдата, а самого солдата, который по просьбе девочки вышел к воротам, вскоре поймали и бросили в тюрьму. Er hatte sein Bestes bei der Flucht vergessen, das blaue Licht und das Gold, und hatte nur noch einen Dukaten in der Tasche. He had forgotten his best in the escape, the blue light and the gold, and only had one ducat in his pocket. Als er nun mit Ketten belastet an dem Fenster seines Gefängnisses stand, sah er einen seiner Kameraden vorbeigehen. As he stood at the window of his prison, burdened with chains, he saw one of his comrades walk by. Er klopfte an die Scheibe, und als er herbeikam, sagte er 'sei so gut und hol mir das kleine Bündelchen, das ich in dem Gasthaus habe liegen lassen, ich gebe dir dafür einen Dukaten.' He knocked on the window and when he came over he said, "Be so good and get me the little bundle that I left in the inn, I'll give you a ducat for it." Der Kamerad lief hin, und brachte ihm das Verlangte. The comrade ran over and brought him what he asked. Прислуга подбежала и принесла ему то, что он просил. Sobald der Soldat wieder allein war, steckte er seine Pfeife an und ließ das schwarze Männchen kommen. As soon as the soldier was alone again, he lit his pipe and sent for the black man. Как только солдат снова остался один, он раскурил трубку и послал за маленьким чернокожим человечком. 'Sei ohne Furcht,' sprach es zu seinem Herrn, 'geh hin, wo sie dich hinführen, und laß alles geschehen, nimm nur das blaue Licht mit.' "Be without fear," said it to its master, "go where they lead you, and let everything happen, just take the blue light with you." Am andern Tag ward Gericht über den Soldaten gehalten, und obgleich er nichts Böses getan hatte, verurteilte ihn der Richter doch zum Tode. The next day the soldier was judged, and although he had done no harm, the judge sentenced him to death. Als er nun hinausgeführt wurde, bat er den König um eine letzte Gnade. When he was brought out, he asked the king for one last grace. 'Was für eine?' 'What a?' fragte der König. asked the king. 'Daß ich auf dem Weg noch eine Pfeife rauchen darf.' 'That I can smoke another pipe on the way.' 'Du kannst drei rauchen' antwortete der König, 'aber glaube nicht, daß ich dir das Leben schenke.' "You can smoke three," answered the king, "but do not believe that I will give you life." Da zog der Soldat seine Pfeife heraus und zündete sie an dem blauen Licht an, und wie ein paar Ringel vom Rauch aufgestiegen waren, so stand schon das Männchen da hatte einen kleinen Knüppel in der Hand und sprach 'was befiehlt mein Herr?, 'Schlag mir da die falschen Richter und ihre Häscher zu Boden, und verschone auch den König nicht, der mich so schlecht behandelt hat.' Then the soldier took out his pipe and lit it with the blue light, and as a couple of rings had risen from the smoke, the little man was already standing there with a little club in his hand and said, "What does my master command?" the false judges and their captors to the ground, and do not spare the king either, who treated me so badly. ' Da fuhr das Männchen wie der Blitz, zickzack, hin und her, und wen es mit seinem Knüppel nur anrührte, der fiel schon zu Boden und getraute sich nicht mehr zu regen. Then the little man went back and forth like lightning, zigzagging, and whoever he touched with his stick fell to the ground and didn't dare to move. Затем маленький человечек понесся туда-сюда, как молния, зигзагами, и каждый, кого он задевал своей дубинкой, падал на землю и не смел пошевелиться. Dem König ward angst, er legte sich auf das Bitten, und um nur das Leben zu behalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau. The king was afraid, he lay down on the request, and just to keep his life he gave the soldier the kingdom and his daughter to wife. Король испугался, поддался на уговоры и, чтобы спасти свою жизнь, отдал солдату королевство и свою дочь в жены.