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DW - Top Thema, Schlechte Luft in Großstädten

Schlechte Luft in Großstädten

Zu viele Autos, Kälte im Winter und fehlender Wind führen zu Smog. In Deutschland hat besonders Stuttgart Probleme mit der Luftverschmutzung. An Tagen wie Neujahr ist sie besonders groß.

Buntes Feuerwerk wird in der Nacht von Silvester auf Neujahr in die Luft geschossen, der Himmel ist voller Farben, überall in Deutschland gleichzeitig. Doch bald ist von derFarbenpracht nicht mehr viel zu sehen. Was übrig bleibt, ist schlechte Luft. „Eine ungewöhnlich hoheBelastung für eine kurze Zeit“, sagt Marion Wichmann-Fiebig vom Umweltbundesamt. 15 Prozent der jährlichen Belastung durch Feinstaubentstehen in einer einzigen Nacht.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn überlegt deshalb, privates Feuerwerk zu verbieten. Denn nirgendwo in Deutschland ist die Luft so schlecht wie in Stuttgart. Die Stadt liegt in einem Tal, in dem kaum Wind weht. Das ist vor allem im Winter problematisch. Denn dann kann die Sonne die Luft nicht erwärmen, und die kalte, schmutzige Luft bleibt am Boden. An insgesamt 35 Tagen im Jahr dürfen die Feinstaub-Grenzwerte überschritten werden. Aber Stuttgart hatte 2016 sogar an 59 Tagen zu hohe Werte. Schuld sind vor allem Autoabgase und Industriegase.

An Tagen mit hoher Feinstaubbelastung wissen die Stuttgarter schon, was sie machen müssen: Sie sollten statt mit dem Auto mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. In anderen betroffenen Städten wie Peking, Madrid und Paris wurde beschlossen, dass jedes zweite Auto stehenbleiben muss. In Polens Hauptstadt Warschau können die Einwohner sogar kostenlos mit der Bahn und dem Bus fahren.

Smog in Großstädten kann im schlimmsten Fall zu Lungenkrebs führen. Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben weltweit mehr als sechs Millionen Menschen pro Jahr durch schlechte Luft. Marion Wichmann-Fiebig glaubt, dass die Bevölkerung über die Gefahr für die Gesundheit noch nicht genug weiß. Das Problem: Feinstaub riecht nicht, ist unsichtbar und geschmacklos. Bis 2030 will die EU die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung halbieren.


Schlechte Luft in Großstädten

Zu viele Autos, Kälte im Winter und fehlender Wind führen zu Smog. In Deutschland hat besonders Stuttgart Probleme mit der Luftverschmutzung. An Tagen wie Neujahr ist sie besonders groß.

Buntes Feuerwerk wird in der Nacht von Silvester auf Neujahr in die Luft geschossen, der Himmel ist voller Farben, überall in Deutschland gleichzeitig. Doch bald ist von derFarbenpracht nicht mehr viel zu sehen. Was übrig bleibt, ist schlechte Luft. „Eine ungewöhnlich hoheBelastung für eine kurze Zeit“, sagt Marion Wichmann-Fiebig vom Umweltbundesamt. 15 Prozent der jährlichen Belastung durch Feinstaubentstehen in einer einzigen Nacht.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn überlegt deshalb, privates Feuerwerk zu verbieten. Denn nirgendwo in Deutschland ist die Luft so schlecht wie in Stuttgart. Die Stadt liegt in einem Tal, in dem kaum Wind weht. Das ist vor allem im Winter problematisch. Denn dann kann die Sonne die Luft nicht erwärmen, und die kalte, schmutzige Luft bleibt am Boden. An insgesamt 35 Tagen im Jahr dürfen die Feinstaub-Grenzwerte überschritten werden. Aber Stuttgart hatte 2016 sogar an 59 Tagen zu hohe Werte. Schuld sind vor allem Autoabgase und Industriegase.

An Tagen mit hoher Feinstaubbelastung wissen die Stuttgarter schon, was sie machen müssen: Sie sollten statt mit dem Auto mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. In anderen betroffenen Städten wie Peking, Madrid und Paris wurde beschlossen, dass jedes zweite Auto stehenbleiben muss. In Polens Hauptstadt Warschau können die Einwohner sogar kostenlos mit der Bahn und dem Bus fahren.

Smog in Großstädten kann im schlimmsten Fall zu Lungenkrebs führen. Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben weltweit mehr als sechs Millionen Menschen pro Jahr durch schlechte Luft. Marion Wichmann-Fiebig glaubt, dass die Bevölkerung über die Gefahr für die Gesundheit noch nicht genug weiß. Das Problem: Feinstaub riecht nicht, ist unsichtbar und geschmacklos. Bis 2030 will die EU die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung halbieren.