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Frankenstein - Mary W. Shelley, 22. Kapitel - 01

22. Kapitel - 01

Als wir gelandet waren, setzten wir die Reise nach Paris fort. Doch bald merkte ich, daß ich meine Kräfte doch überschätzt hatte und daß ich einige Tage Ruhe haben müßte, ehe ich imstande war weiterzufahren. Unermüdlich war mein Vater für mich besorgt; aber er wußte ja nicht, wo das Leiden herrührte, und versuchte es deshalb mit ganz ungeeigneten Heilmethoden. Er meinte, daß ich vielleicht in Gesellschaft mich zerstreuen würde, aber ich scheute die Menschen. Nicht daß ich sie verabscheut hätte, nein. Ich wußte, sie alle seien meine Brüder, und selbst für die Elendsten und Verworfensten unter ihnen hegte ich warme Liebe. Aber ich wußte, daß ich nicht wert war, unter ihnen zu weilen. Ich hatte einen Feind auf sie losgelassen, dessen Freude es war, ihr Blut zu vergießen und sich an ihren Schmerzen und Leiden zu ergötzen. Entsetzt und empört müßten sie mich alle von sich stoßen, wenn sie wüßten, welches Verbrechen ich begangen und welche Greuel ich verursacht hatte.

Mein Vater gab schließlich nach, als er sah, daß mir auf diese Weise auch nicht zu helfen war, und besann sich auf andere Mittel, um meine verzweifelte Stimmung zu vertreiben. Einmal fragte er mich, ob ich denn darunter so leide, daß man mich eines Mordes für schuldig gehalten habe, und suchte mich zu überzeugen, daß das eine übergroße Empfindlichkeit sei.

»Ach Gott, Vater,« sagte ich, »wie wenig kennst du mich doch. Die ganze Menschheit wäre nichts mehr wert, wenn ein Verruchter, wie ich, empfindlich wäre. Justine, die arme, unglückliche Justine war ebenso unschuldig wie ich und hatte dasselbe zu erleiden; und sie mußte dafür sogar auf das Blutgerüst steigen. Daran bin ich schuld! Ich habe sie so weit gebracht. Wilhelm, Justine und Henry – sie alle fielen durch meine Hand!«

Schon während meiner Gefangenschaft hatte mein Vater dieses Geständnis öfter gehört und hielt diese Selbstbeschuldigungen für eine Ausgeburt meiner immer noch kranken Phantasie. Ich vermied es, eine Erklärung zu geben, um nichts von dem Ungeheuer erwähnen zu müssen, das ich geschaffen. Man hätte mich sicher für irrsinnig erklärt, und diese Aussicht allein band mir die Zunge. Außerdem wollte ich mein Geheimnis nicht offenbaren, das die Meinen mit ewiger Angst und tiefstem Grauen erfüllen mußte. Ich unterdrückte deshalb meine Sehnsucht nach Mitgefühl und schwieg, wenn ich am meisten das Bedürfnis fühlte, das in die Welt hinauszuschreien, was mich so unglücklich machte. Manchmal konnte ich nicht widerstehen, Worte, wie die erwähnten, auszusprechen und mir dadurch etwas Erleichterung zu verschaffen; aber ich hütete mich, Erklärungen dazu zu geben.

Bei einer solchen Gelegenheit sagte mein Vater, aufs äußerste erstaunt: »Mein Junge, was sind das für Einbildungen? Ich bitte dich, lieber Viktor, sage doch so etwas nicht mehr.«

»Ich bin nicht wahnsinnig,« rief ich energisch, »der Himmel und die Sonne haben gesehen, was ich tat, und sind dessen Zeugen. Ich bin der Mörder der armen Opfer; durch meine Hand fielen sie. Tausendmal lieber hätte ich mein Blut Tropfen um Tropfen hergegeben, wenn ich damit ihr Leben hätte retten können. Aber ich konnte nicht, Vater, ich konnte nicht, wenn ich nicht das ganze menschliche Geschlecht verderben wollte.«

Mein Vater konnte sich der Überzeugung nicht verschließen, daß ich doch geistesgestört sein mußte, und wechselte rasch das Gesprächsthema, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Er versuchte die Erinnerung an die Ereignisse, die sich in Irland abgespielt hatten, in meiner Erinnerung zu verwischen, indem er selbst nie davon sprach und auch nicht erlaubte, daß ich ihrer Erwähnung tat.

Mit der Zeit aber wurde ich doch etwas ruhiger. Nicht, als ob meine Seele von dem schweren Druck befreit gewesen wäre, aber ich vermochte mich so weit zu beherrschen, daß ich nicht mehr in so leidenschaftlicher Weise von meinem Verbrechen sprach. Ich hatte schon genug darunter zu leiden, daß ich mir seiner völlig bewußt war. Mit dem Aufgebot äußerster Willenskraft unterdrückte ich die Stimme in mir, die forderte, daß ich alles der ganzen Welt verkündete, und ich war ruhiger und gefaßter als je einmal seit dem Augenblick, der mich inmitten des öden Eismeeres mit meinem Dämon zusammenführte.

Wenige Tage, ehe wir Paris verließen, um unsere Reise nach der Schweiz fortzusetzen, erhielt ich folgenden Brief von Elisabeth:

Genf, den 18. Mai 17..

Mein lieber Viktor! Mit der größten Freude erfüllte mich Deines Vaters Brief aus Paris; denn nun weiß ich, daß Du nicht mehr allzuweit entfernt bist und in weniger als vierzehn Tagen bei mir sein wirst. Mein Geliebter, was mußt Du gelitten haben! Jedenfalls siehst Du noch viel elender aus als damals, da Du Genf verließest. Ich habe einen schlechten Winter hinter mir; denn Du kannst Dir denken, daß ich in der schrecklichsten Sorge um Dich war. Aber ich hoffe wenigstens, daß jetzt Friede und Ruhe in Deinem Herzen Einkehr gehalten haben.

Allerdings befürchte ich, daß die Gefühle, die Dich schon vor einem Jahre so niederdrückten, immer noch vorhanden sind, vielleicht noch vergrößert. Ich möchte Dich nicht aufregen, da so viel Unheil auf Dir lastet. Aber eine Unterredung, die ich kurz vor Deiner Abreise mit Deinem Vater hatte, zwingt mich, Dich um eine Erklärung zu bitten, ehe wir uns wieder in die Augen sehen.

Erklärung, wirst Du sagen; was kann Elisabeth für eine Erklärung meinen? Nun, wenn Du so sagst, ist meine Frage ohnehin schon beantwortet, und meine Zweifel sind gelöst. Aber trotzdem muß auch ich Dir eine Erklärung geben, die sich nicht länger mehr hinausschieben läßt. Nur hatte ich bisher nicht den Mut dazu.

Du weißt, geliebter Viktor, daß unsere Verbindung eine Lieblingsidee Deiner Eltern war, schon als wir noch in den Kinderschuhen steckten. Wir wußten es von Anfang nicht anders und lernten es als etwas Selbstverständliches betrachten. Wir waren treue Spielkameraden und gute Freunde, als wir älter wurden, wie oft Bruder und Schwester sich innig lieb haben, ohne je an eine Vereinigung zu denken, könnte dies nicht auch zwischen uns der Fall sein? Sage mir, lieber Viktor, antworte mir, ich beschwöre Dich bei unserem Glück, offen und ehrlich – liebst Du nicht eine andere?

Du bist weit in der Welt herumgekommen, Du bist mehrere Jahre in Ingolstadt gewesen, und ich gestehe Dir, mein Freund, als ich Dich im letzten Herbst so unglücklich, so menschenscheu sah, da drängte sich mir der Gedanke auf, Du könntest unsere Verbindung doch nicht als etwas Wünschenswertes betrachten und fügtest Dich gegen Deine Meinung nur dem Willen Deines Vater. Aber ich weiß, es ist anders. Ich habe Dich ja so lieb und in meinen Träumen bist stets Du der Mittelpunkt gewesen, mein ständiger Begleiter. Da ich aber um Dein Glück ebenso besorgt bin wie um mein eigenes, erkläre ich Dir unumwunden, daß unsere Ehe mich auf ewig unglücklich machen müßte, wenn ich nicht der Überzeugung sein könnte, daß der Entschluß dazu Deinem freien Willen entsprang. Ich muß weinen, wenn ich daran denke, daß Du, nur um einer Pflicht zu genügen, aller Hoffnung auf Liebe und Glück entsagst, die Dir so bitter not tun. Ich, die ich Dich doch so uneigennützig liebe, würde mir mein Leben lang Vorwürfe machen, wenn ich mir sagen müßte, daß ich Deinen Plänen im Wege stand. Sei überzeugt, Viktor, daß Deine Freundin und Spielgenossin eine zu tiefe Liebe zu Dir im Herzen trägt, als daß sie nicht bei dieser Vorstellung leiden müßte. Sei glücklich, mein Geliebter; und wenn ich weiß, daß Du es bist, dann soll nichts auf Erden meine Ruhe mehr stören.

Dieser Brief soll Dir keine unangenehmen Verpflichtungen auferlegen. Antworte nicht, weder morgen noch in den nächsten Tagen, sondern erst, wenn Du hier bist. Über Dein Befinden hält mich Dein Vater auf dem Laufenden. Und wenn ich nur ein schwaches Lächeln um Deinen Mund sehe, wenn wir uns wieder gegenübertreten, will ich zufrieden sein,

Deine Elisabeth Lavenza.


22. Kapitel - 01 22. chapter - 01 Capítulo 22 - 01 Chapitre 22 - 01 Capitolo 22 - 01

Als wir gelandet waren, setzten wir die Reise nach Paris fort. Doch bald merkte ich, daß ich meine Kräfte doch überschätzt hatte und daß ich einige Tage Ruhe haben müßte, ehe ich imstande war weiterzufahren. Ancak çok geçmeden gücümü abarttığımı ve devam edebilmem için birkaç gün dinlenmem gerektiğini fark ettim. Unermüdlich war mein Vater für mich besorgt; aber er wußte ja nicht, wo das Leiden herrührte, und versuchte es deshalb mit ganz ungeeigneten Heilmethoden. Babam benim için yorulmak bilmeden endişeleniyordu, ancak hastalığın nereden geldiğini bilmiyordu ve bu nedenle tamamen uygunsuz tedaviler denedi. Er meinte, daß ich vielleicht in Gesellschaft mich zerstreuen würde, aber ich scheute die Menschen. He thought that I would perhaps distract myself in company, but I dreaded people. Bir topluluk içinde dağılabileceğimi düşündü ama ben insanlardan kaçtım. Nicht daß ich sie verabscheut hätte, nein. Onlardan nefret ettiğimden değil, hayır. Ich wußte, sie alle seien meine Brüder, und selbst für die Elendsten und Verworfensten unter ihnen hegte ich warme Liebe. Hepsinin kardeşim olduğunu biliyordum ve aralarındaki en sefil ve ahlaksız olanlara bile sıcak bir sevgi besliyordum. Aber ich wußte, daß ich nicht wert war, unter ihnen zu weilen. Ama onların arasında olmaya layık olmadığımı biliyordum. Ich hatte einen Feind auf sie losgelassen, dessen Freude es war, ihr Blut zu vergießen und sich an ihren Schmerzen und Leiden zu ergötzen. Onların üzerine, kanlarını dökmekten, acı ve ıstıraplarıyla ziyafet çekmekten zevk alan bir düşman salmıştım. Entsetzt und empört müßten sie mich alle von sich stoßen, wenn sie wüßten, welches Verbrechen ich begangen und welche Greuel ich verursacht hatte. Nasıl bir suç işlediğimi ve nasıl bir dehşete neden olduğumu bilselerdi, dehşete kapılmış ve öfkelenmiş bir halde beni uzaklaştırmak zorunda kalırlardı.

Mein Vater gab schließlich nach, als er sah, daß mir auf diese Weise auch nicht zu helfen war, und besann sich auf andere Mittel, um meine verzweifelte Stimmung zu vertreiben. Babam bu şekilde de bana yardım edilemeyeceğini görünce sonunda pes etti ve çaresiz ruh halimi gidermek için başka yollara başvurdu. Einmal fragte er mich, ob ich denn darunter so leide, daß man mich eines Mordes für schuldig gehalten habe, und suchte mich zu überzeugen, daß das eine übergroße Empfindlichkeit sei. Once he asked me if I was suffering so badly that I had been thought guilty of murder, and tried to convince me that that was an overly sensitive condition. Bir keresinde bana cinayetten suçlu bulunduğum için mi bu kadar acı çektiğimi sordu ve bunun aşırı bir hassasiyet olduğuna beni ikna etmeye çalıştı.

»Ach Gott, Vater,« sagte ich, »wie wenig kennst du mich doch. Die ganze Menschheit wäre nichts mehr wert, wenn ein Verruchter, wie ich, empfindlich wäre. All of mankind would be worth nothing if a wicked one like me were touchy. Benim gibi kötü bir adam duyarlı olsaydı, tüm insanlığın hiçbir değeri olmazdı. Justine, die arme, unglückliche Justine war ebenso unschuldig wie ich und hatte dasselbe zu erleiden; und sie mußte dafür sogar auf das Blutgerüst steigen. Justine, zavallı, talihsiz Justine de en az benim kadar masumdu ve aynı acıyı çekmek zorundaydı; hatta bunun için kanlı darağacına tırmanmak zorunda kaldı. Daran bin ich schuld! Bunun için ben suçluyum! Ich habe sie so weit gebracht. Onları buraya kadar getirdim. Wilhelm, Justine und Henry – sie alle fielen durch meine Hand!« Wilhelm, Justine ve Henry - hepsi benim elimden düştü!"

Schon während meiner Gefangenschaft hatte mein Vater dieses Geständnis öfter gehört und hielt diese Selbstbeschuldigungen für eine Ausgeburt meiner immer noch kranken Phantasie. Ich vermied es, eine Erklärung zu geben, um nichts von dem Ungeheuer erwähnen zu müssen, das ich geschaffen. Man hätte mich sicher für irrsinnig erklärt, und diese Aussicht allein band mir die Zunge. Kesinlikle deli ilan edilirdim ve sadece bu ihtimal bile dilimi bağlardı. Außerdem wollte ich mein Geheimnis nicht offenbaren, das die Meinen mit ewiger Angst und tiefstem Grauen erfüllen mußte. Ayrıca, beni sonsuz bir korku ve en derin dehşetle doldurması gereken sırrımı açıklamak istemedim. Ich unterdrückte deshalb meine Sehnsucht nach Mitgefühl und schwieg, wenn ich am meisten das Bedürfnis fühlte, das in die Welt hinauszuschreien, was mich so unglücklich machte. I therefore suppressed my longing for compassion and remained silent when I felt the greatest need to cry out to the world what was making me so unhappy. Manchmal konnte ich nicht widerstehen, Worte, wie die erwähnten, auszusprechen und mir dadurch etwas Erleichterung zu verschaffen; aber ich hütete mich, Erklärungen dazu zu geben. Sometimes I couldn't resist uttering words like the ones I've mentioned to get some relief; but I was careful not to give any explanations. Bazen bahsettiğim gibi sözler söylemekten kendimi alamıyor ve böylece kendimi biraz rahatlatıyordum; ancak açıklama yapmamaya dikkat ediyordum.

Bei einer solchen Gelegenheit sagte mein Vater, aufs äußerste erstaunt: »Mein Junge, was sind das für Einbildungen? Böyle bir olayda, babam büyük bir şaşkınlıkla şöyle dedi: "Oğlum, bu hayaller de neyin nesi? Ich bitte dich, lieber Viktor, sage doch so etwas nicht mehr.«

»Ich bin nicht wahnsinnig,« rief ich energisch, »der Himmel und die Sonne haben gesehen, was ich tat, und sind dessen Zeugen. "Ben deli değilim," diye enerjik bir şekilde bağırdım, "gökyüzü ve güneş ne yaptığımı gördü ve buna şahit oldu. Ich bin der Mörder der armen Opfer; durch meine Hand fielen sie. Tausendmal lieber hätte ich mein Blut Tropfen um Tropfen hergegeben, wenn ich damit ihr Leben hätte retten können. Aber ich konnte nicht, Vater, ich konnte nicht, wenn ich nicht das ganze menschliche Geschlecht verderben wollte.« But I couldn't, father, I couldn't, unless I wanted to corrupt the whole human race." Ama yapamadım baba, tüm insan ırkını yozlaştırmak istemeseydim yapamazdım."

Mein Vater konnte sich der Überzeugung nicht verschließen, daß ich doch geistesgestört sein mußte, und wechselte rasch das Gesprächsthema, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Babam, her şeyden önce zihinsel olarak rahatsız olmam gerektiği inancına karşı koyamadı ve aklımı dağıtmak için konuşmanın konusunu hızla değiştirdi. Er versuchte die Erinnerung an die Ereignisse, die sich in Irland abgespielt hatten, in meiner Erinnerung zu verwischen, indem er selbst nie davon sprach und auch nicht erlaubte, daß ich ihrer Erwähnung tat. He tried to blot out from my memory the events that had taken place in Ireland, never speaking of them himself, nor allowing me to mention them. İrlanda'da meydana gelen olayları zihnimde bulanıklaştırmaya çalıştı, ne kendisi onlardan bahsetti ne de benim onlardan bahsetmeme izin verdi.

Mit der Zeit aber wurde ich doch etwas ruhiger. Nicht, als ob meine Seele von dem schweren Druck befreit gewesen wäre, aber ich vermochte mich so weit zu beherrschen, daß ich nicht mehr in so leidenschaftlicher Weise von meinem Verbrechen sprach. Ruhum ağır baskıdan kurtulmuş gibi değildi, ama kendimi o kadar kontrol etmeyi başardım ki artık suçumdan bu kadar tutkulu bir şekilde bahsetmedim. Ich hatte schon genug darunter zu leiden, daß ich mir seiner völlig bewußt war. Onun tamamen farkında olduğum için zaten yeterince acı çekmiştim. Mit dem Aufgebot äußerster Willenskraft unterdrückte ich die Stimme in mir, die forderte, daß ich alles der ganzen Welt verkündete, und ich war ruhiger und gefaßter als je einmal seit dem Augenblick, der mich inmitten des öden Eismeeres mit meinem Dämon zusammenführte. With the utmost willpower I quelled the voice within me that demanded that I announce everything to the whole world, and I was calmer and more composed than I had been since the moment that brought me together with my demon in the midst of the icy sea. İçimde her şeyi tüm dünyaya duyurmamı isteyen sesi büyük bir irade gücüyle bastırdım ve beni çorak buz denizinin ortasında iblisimle bir araya getiren o andan beri hiç olmadığım kadar sakin ve soğukkanlıydım.

Wenige Tage, ehe wir Paris verließen, um unsere Reise nach der Schweiz fortzusetzen, erhielt ich folgenden Brief von Elisabeth:

Genf, den 18. Mai 17..

Mein lieber Viktor! Mit der größten Freude erfüllte mich Deines Vaters Brief aus Paris; denn nun weiß ich, daß Du nicht mehr allzuweit entfernt bist und in weniger als vierzehn Tagen bei mir sein wirst. Mein Geliebter, was mußt Du gelitten haben! Jedenfalls siehst Du noch viel elender aus als damals, da Du Genf verließest. Ich habe einen schlechten Winter hinter mir; denn Du kannst Dir denken, daß ich in der schrecklichsten Sorge um Dich war. Aber ich hoffe wenigstens, daß jetzt Friede und Ruhe in Deinem Herzen Einkehr gehalten haben. Ama umarım en azından huzur ve sükûnet artık kalbinizde yerini bulmuştur.

Allerdings befürchte ich, daß die Gefühle, die Dich schon vor einem Jahre so niederdrückten, immer noch vorhanden sind, vielleicht noch vergrößert. Ich möchte Dich nicht aufregen, da so viel Unheil auf Dir lastet. I don't want to upset you because so much misery is weighing on you. Başınıza bu kadar felaket geldiği için sizi üzmek istemiyorum. Aber eine Unterredung, die ich kurz vor Deiner Abreise mit Deinem Vater hatte, zwingt mich, Dich um eine Erklärung zu bitten, ehe wir uns wieder in die Augen sehen. Ancak ayrılışınızdan kısa bir süre önce babanızla yaptığım bir konuşma, beni tekrar görüşmeden önce sizden bir açıklama istemeye zorluyor.

Erklärung, wirst Du sagen; was kann Elisabeth für eine Erklärung meinen? Nun, wenn Du so sagst, ist meine Frage ohnehin schon beantwortet, und meine Zweifel sind gelöst. Well, if you say so, my question has already been answered and my doubts have been resolved. Eğer öyle diyorsanız, sorum zaten cevaplanmış ve şüphelerim giderilmiş demektir. Aber trotzdem muß auch ich Dir eine Erklärung geben, die sich nicht länger mehr hinausschieben läßt. But I still have to give you an explanation that cannot be put off any longer. Nur hatte ich bisher nicht den Mut dazu. Sadece bunu yapacak cesareti henüz bulamadım.

Du weißt, geliebter Viktor, daß unsere Verbindung eine Lieblingsidee Deiner Eltern war, schon als wir noch in den Kinderschuhen steckten. Wir wußten es von Anfang nicht anders und lernten es als etwas Selbstverständliches betrachten. Başından beri farklı bir şey bilmiyorduk ve bunu kanıksamayı öğrendik. Wir waren treue Spielkameraden und gute Freunde, als wir älter wurden, wie oft Bruder und Schwester sich innig lieb haben, ohne je an eine Vereinigung zu denken, könnte dies nicht auch zwischen uns der Fall sein? We were faithful playmates and good friends as we grew older, how often brother and sister love each other dearly without ever thinking of union, couldn't that be the case between us too? Büyüdükçe sadık oyun arkadaşları ve iyi dostlar olduk, kardeşler birbirlerini ne kadar çok severler ve birleşmeyi hiç düşünmezler, aramızdaki durum da böyle olamaz mıydı? Sage mir, lieber Viktor, antworte mir, ich beschwöre Dich bei unserem Glück, offen und ehrlich – liebst Du nicht eine andere? Tell me, dear Viktor, answer me, I beg you by our happiness, openly and honestly - don't you love someone else?

Du bist weit in der Welt herumgekommen, Du bist mehrere Jahre in Ingolstadt gewesen, und ich gestehe Dir, mein Freund, als ich Dich im letzten Herbst so unglücklich, so menschenscheu sah, da drängte sich mir der Gedanke auf, Du könntest unsere Verbindung doch nicht als etwas Wünschenswertes betrachten und fügtest Dich gegen Deine Meinung nur dem Willen Deines Vater. Dünyanın dört bir yanını dolaştın, birkaç yıldır Ingolstadt'tasın ve itiraf etmeliyim ki dostum, geçen sonbahar seni o kadar mutsuz, insanlardan o kadar utangaç gördüğümde, birlikteliğimizi her şeye rağmen arzu edilir bir şey olarak görmediğin ve sadece kendi fikrine karşı babanın iradesine boyun eğdiğin düşüncesi beni zorladı. Aber ich weiß, es ist anders. Ich habe Dich ja so lieb und in meinen Träumen bist stets Du der Mittelpunkt gewesen, mein ständiger Begleiter. Da ich aber um Dein Glück ebenso besorgt bin wie um mein eigenes, erkläre ich Dir unumwunden, daß unsere Ehe mich auf ewig unglücklich machen müßte, wenn ich nicht der Überzeugung sein könnte, daß der Entschluß dazu Deinem freien Willen entsprang. But since I am just as concerned about your happiness as I am about my own, I can tell you frankly that our marriage would have to make me unhappy forever if I could not be convinced that the decision to do so was of your free will. Ancak kendi mutluluğum kadar sizin mutluluğunuzla da ilgilendiğim için, bu kararın sizin özgür iradenizden kaynaklandığına ikna olamazsam, evliliğimizin beni sonsuza kadar mutsuz edeceğini size kesin bir dille beyan ederim. Ich muß weinen, wenn ich daran denke, daß Du, nur um einer Pflicht zu genügen, aller Hoffnung auf Liebe und Glück entsagst, die Dir so bitter not tun. I weep to think that, just to fulfill a duty, you gave up all hope of love and happiness, which you so desperately need. Sırf bir görevi yerine getirmek için, çok ihtiyaç duyduğunuz sevgi ve mutluluk umudundan vazgeçtiğinizi düşündükçe ağlamak zorunda kalıyorum. Ich, die ich Dich doch so uneigennützig liebe, würde mir mein Leben lang Vorwürfe machen, wenn ich mir sagen müßte, daß ich Deinen Plänen im Wege stand. Sizi böylesine fedakârca seven ben, planlarınıza engel olduğumu kendime söylemek zorunda kalsaydım, hayatım boyunca kendimi suçlardım. Sei überzeugt, Viktor, daß Deine Freundin und Spielgenossin eine zu tiefe Liebe zu Dir im Herzen trägt, als daß sie nicht bei dieser Vorstellung leiden müßte. Be assured, Viktor, that your friend and playmate loves you too deeply not to suffer at the thought of it. Victor, arkadaşının ve oyun arkadaşının kalbinde sana karşı bu fikirden acı çekmeyecek kadar derin bir sevgi olduğuna ikna ol. Sei glücklich, mein Geliebter; und wenn ich weiß, daß Du es bist, dann soll nichts auf Erden meine Ruhe mehr stören. Be happy my beloved; and when I know that it is you, then nothing on earth should disturb my rest.

Dieser Brief soll Dir keine unangenehmen Verpflichtungen auferlegen. Bu mektup size herhangi bir tatsız yükümlülük getirme amacı taşımamaktadır. Antworte nicht, weder morgen noch in den nächsten Tagen, sondern erst, wenn Du hier bist. Über Dein Befinden hält mich Dein Vater auf dem Laufenden. Your father keeps me informed about your health. Baban durumun hakkında beni bilgilendirecek. Und wenn ich nur ein schwaches Lächeln um Deinen Mund sehe, wenn wir uns wieder gegenübertreten, will ich zufrieden sein,

Deine Elisabeth Lavenza.