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Frankenstein - Mary W. Shelley, 21. Kapitel - 02

21. Kapitel - 02

Das Geräusch weckte eine alte Frau, die neben meinem Bette in einem Schaukelstuhl geschlafen hatte. Es war eine Wärterin, die Frau eines der Aufseher, und ihr Gesicht wies unverkennbar die charakteristischen Züge dieser Menschenklasse auf. Es war hart und roh, wie abgestumpft von dem immerwährenden Anblick des Elendes. In gleichgültigem Tone sprach sie mich auf englisch an, und mir war, als hätte ich diese Stimme während meiner Krankheit schon öfter gehört.

»Sind Sie wieder gesund, Herr?«

Ich antwortete mit schwacher Stimme: »Ich glaube, ich bin es. Aber wenn das, was mich umgibt, Wirklichkeit ist und kein böser Traum, dann wäre es mir bei Gott lieber, ich wäre nicht mehr zum Dasein erwacht.«

»Allerdings,« sagte die Alte, »glaube ich auch, daß es besser wäre, Sie wären abgefahren; denn es wird Ihnen nicht gut gehen. Aber das geht mich ja nichts an. Ich bin als Pflegerin Ihnen zugewiesen und habe mein Möglichstes für Sie getan. Ich habe ein gutes Gewissen. Wenn nur Jeder ein solches hätte.«

Ich wandte mich empört von der Frau ab, die mit einem kaum dem Tode entronnenen Menschen so herzlos sprechen konnte. Ich fühlte mich schwach und niedergeschlagen und konnte mich nicht aufraffen, über das Geschehene nachzudenken. Mein ganzes Leben war wie mit einem Schleier bedeckt, so daß ich nicht glauben konnte, es sei Wirklichkeit.

Als ich dann imstande war, mir Rechenschaft abzulegen, wurde ich unruhig. Die Dunkelheit bedrückte mich. Niemand war da, der mir die Hand gedrückt oder ein liebevolles Wort mit mir gesprochen hätte. Der Arzt kam und verschrieb mir etwas, das die Wärterin zubereitete. Jener trug die äußerste Gleichgültigkeit gegen mich zur Schau, während das brutale Gesicht der letzteren Verachtung zum Ausdruck brachte. Wer konnte auch ein Interesse am Leben eines Mörders haben als der Henker, der seines Lohnes nicht verlustig gehen wollte?

Das waren meine Gedanken. Aber bald bemerkte ich, daß Herr Kirwin wirklich gütig, fast väterlich für mich gesorgt hatte. Er hatte den besten Raum im ganzen Gefängnis – er war ja auch noch armselig genug – für mich herrichten lassen und mich in die Obhut eines Arztes und einer Wärterin gegeben. Er kam allerdings selten zu mir; denn wenn es auch sein Bestreben war, die Leiden der Menschen zu lindern, so scheute er sich doch, den Rasereien eines wahnsinnigen Mörders zuzuhören. Er sah ja oft nach, ob ich nicht vernachlässigt würde; aber mich selbst besuchte er nur kurz und in langen Zwischenräumen.

Es war unterdessen etwas besser mit mir geworden. Ich saß in einem Lehnstuhl, die Augen halb geschlossen und mit totenfarbenem Gesicht. Tiefste Niedergeschlagenheit hatte sich meiner bemächtigt und ich überlegte mir öfter, ob es nicht besser sei, den Tod zu suchen, als sich an ein Leben anzuklammern, das mir doch nur mehr unermeßliches Leid zu geben hatte. Ich hatte weiter nichts zu tun, als mich schuldig zu bekennen, um, unschuldiger noch als damals Justine, dem Gesetz zu verfallen. Das waren meine Gedanken, als sich die Türe meiner Zelle öffnete und Herr Kirwin eintrat. Sein Gesicht drückte Mitleid und Güte aus. Er zog einen Stuhl neben den meinen und begann auf Französisch:

»Ich glaube, Ihr Aufenthalt schadet Ihnen. Kann ich etwas für Ihre Bequemlichkeit tun?«

»Ich danke Ihnen. Aber es hat ja doch keinen Zweck für mich, wie sollte ich mich auf Erden je noch wohl fühlen können?«

»Ich weiß, daß das Mitleid eines anderen Ihnen nur wenig Erleichterung bringen kann, nachdem Sie ein seltsames Geschick so tief niedergebeugt hat. Aber ich hoffe, daß Ihr Gemüt bald wieder froher sein wird, denn es liegen unzweideutige Anzeichen vor, daß Sie von der Schuld freigesprochen werden müssen.«

»Das ist meine geringste Sorge! Ich bin einmal durch eine Reihe ungewöhnlicher, schrecklicher Ereignisse zum elendesten Menschen geworden. Wem das Leben so mitgespielt, dem kann der Tod nichts Fürchterliches mehr bedeuten.«

»Ich gebe zu, daß es nichts Schlimmeres geben kann als dieses seltsame Zusammentreffen von allerlei Umständen, die Sie aufregen und betrüben mußten. Erst trägt Sie ein merkwürdiger Zufall an eine Küste, deren Bewohner sonst weit und breit wegen ihrer Gastfreundlichkeit bekannt sind; man ergreift Sie und legt Ihnen einen Mord zur Last. Der erste Anblick, der sich Ihnen bietet, ist der Leichnam Ihres Freundes, der in so unbegreiflicher Weise ermordet wurde und den eine unbekannte Hand gerade dahingelegt haben muß, wo Sie landeten.«

Bei all der Erregung, die ich empfand, als mir Herr Kirwin nochmals das Geschehene aufführte, fiel es mir doch auf, daß er so genau über mich informiert war. Er mochte mir diesen Gedanken vielleicht vom Gesicht abgelesen haben, denn er fügte eilig hinzu:

»Kurz nachdem Sie erkrankt waren, brachte man mir Ihre Papiere. Ich suchte darin nach Angaben über Ihre Familie, damit ich diese von Ihrem Mißgeschick und Ihrer Erkrankung benachrichtigen könnte. Ich fand auch einige Briefe, aus deren Anrede ich entnahm, daß sie von Ihrem Vater geschrieben waren. Ich schrieb sofort nach Genf – es sind nun fast zwei Monate. Aber Sie sind noch krank und zittern; ich darf Ihnen also keine Aufregung bereiten.«

»Die Ungewißheit ist viel schlimmer als die grausamste Wirklichkeit. Erzählen Sie mir, wer ermordet wurde, wessen Tod ich nun zu beweinen habe.«

»Ihre ganze Familie ist wohlauf,« sagte Herr Kirwin gütig, »und es ist jemand da, Sie zu besuchen.«


21. Kapitel - 02 Chapter 21 - 02 Capítulo 21 - 02

Das Geräusch weckte eine alte Frau, die neben meinem Bette in einem Schaukelstuhl geschlafen hatte. Es war eine Wärterin, die Frau eines der Aufseher, und ihr Gesicht wies unverkennbar die charakteristischen Züge dieser Menschenklasse auf. It was a guard, the wife of one of the wardens, and her face showed the distinctive features of that class of people. Es war hart und roh, wie abgestumpft von dem immerwährenden Anblick des Elendes. It was hard and raw, dulled by the constant sight of misery. In gleichgültigem Tone sprach sie mich auf englisch an, und mir war, als hätte ich diese Stimme während meiner Krankheit schon öfter gehört.

»Sind Sie wieder gesund, Herr?«

Ich antwortete mit schwacher Stimme: »Ich glaube, ich bin es. Aber wenn das, was mich umgibt, Wirklichkeit ist und kein böser Traum, dann wäre es mir bei Gott lieber, ich wäre nicht mehr zum Dasein erwacht.« Ama eğer beni çevreleyen şey kötü bir rüya değil de gerçek ise, o zaman Tanrı adına varoluşa uyanmamayı tercih ederim."

»Allerdings,« sagte die Alte, »glaube ich auch, daß es besser wäre, Sie wären abgefahren; denn es wird Ihnen nicht gut gehen. 'Certainly,' said the old woman, 'I also think it would be better if you had left; because you will not be well. "Gerçekten de," dedi yaşlı kadın, "ben de gitmenizin daha iyi olacağına inanıyorum, çünkü iyi olmayacaksınız. Aber das geht mich ja nichts an. Ama bu beni ilgilendirmez. Ich bin als Pflegerin Ihnen zugewiesen und habe mein Möglichstes für Sie getan. Size hemşire olarak atandım ve sizin için elimden geleni yaptım. Ich habe ein gutes Gewissen. Vicdanım rahat. Wenn nur Jeder ein solches hätte.« Keşke herkesin bir tane olsa."

Ich wandte mich empört von der Frau ab, die mit einem kaum dem Tode entronnenen Menschen so herzlos sprechen konnte. I turned away in disgust from the woman who could speak so heartlessly to a man who had barely escaped death. Ölümden kıl payı kurtulmuş bir insanla bu kadar duygusuzca konuşabilen kadına öfkeyle arkamı döndüm. Ich fühlte mich schwach und niedergeschlagen und konnte mich nicht aufraffen, über das Geschehene nachzudenken. I felt weak and depressed and could not bring myself to think about what had happened. Mein ganzes Leben war wie mit einem Schleier bedeckt, so daß ich nicht glauben konnte, es sei Wirklichkeit. Tüm hayatım bir perdeyle örtülmüş gibiydi, öyle ki bunun gerçek olduğuna inanamıyordum.

Als ich dann imstande war, mir Rechenschaft abzulegen, wurde ich unruhig. Then, when I was able to account for myself, I became restless. Sonra kendime hesap verebilecek duruma geldiğimde huzursuz oldum. Die Dunkelheit bedrückte mich. Karanlık beni eziyordu. Niemand war da, der mir die Hand gedrückt oder ein liebevolles Wort mit mir gesprochen hätte. Elimi sıkacak ya da bana sevgi dolu bir söz söyleyecek kimse yoktu. Der Arzt kam und verschrieb mir etwas, das die Wärterin zubereitete. Jener trug die äußerste Gleichgültigkeit gegen mich zur Schau, während das brutale Gesicht der letzteren Verachtung zum Ausdruck brachte. The former displayed utter indifference towards me, while the brutal face of the latter expressed contempt. İlki bana karşı son derece kayıtsız davranırken, ikincisinin acımasız yüzü aşağılamayı ifade ediyordu. Wer konnte auch ein Interesse am Leben eines Mörders haben als der Henker, der seines Lohnes nicht verlustig gehen wollte? Bir katilin yaşamında, ödülünü kaybetmek istemeyen cellattan başka kimin çıkarı olabilir?

Das waren meine Gedanken. Aber bald bemerkte ich, daß Herr Kirwin wirklich gütig, fast väterlich für mich gesorgt hatte. Ama kısa süre sonra Bay Kirwin'in benimle gerçekten nazik, neredeyse babacan bir şekilde ilgilendiğini fark ettim. Er hatte den besten Raum im ganzen Gefängnis – er war ja auch noch armselig genug – für mich herrichten lassen und mich in die Obhut eines Arztes und einer Wärterin gegeben. Tüm hapishanedeki en iyi odayı - yeterince fakirdi - benim için hazırlattı ve beni bir doktor ve bir gardiyanın gözetimine verdi. Er kam allerdings selten zu mir; denn wenn es auch sein Bestreben war, die Leiden der Menschen zu lindern, so scheute er sich doch, den Rasereien eines wahnsinnigen Mörders zuzuhören. He rarely came to see me, though; for though it was his concern to alleviate the sufferings of men, he shrank from listening to the ravings of a mad murderer. Ancak beni görmeye nadiren gelirdi; çünkü halkın acılarını dindirmek istese de, deli bir katilin saçmalıklarını dinlemekten çekinirdi. Er sah ja oft nach, ob ich nicht vernachlässigt würde; aber mich selbst besuchte er nur kurz und in langen Zwischenräumen. İhmal edilmediğimden emin olmak için sık sık kontrol ediyordu ama beni sadece kısa sürelerle ve uzun aralıklarla ziyaret ediyordu.

Es war unterdessen etwas besser mit mir geworden. Bu arada, benim için işler biraz daha iyiye gitmişti. Ich saß in einem Lehnstuhl, die Augen halb geschlossen und mit totenfarbenem Gesicht. Uzanmış bir sandalyede oturuyordum, gözlerim yarı kapalı ve yüzüm ölüm rengindeydi. Tiefste Niedergeschlagenheit hatte sich meiner bemächtigt und ich überlegte mir öfter, ob es nicht besser sei, den Tod zu suchen, als sich an ein Leben anzuklammern, das mir doch nur mehr unermeßliches Leid zu geben hatte. En derin keder beni ele geçirmişti ve sık sık bana sadece daha fazla ölçülemez acı verecek bir hayata tutunmaktansa ölümü aramanın daha iyi olup olmayacağını merak ediyordum. Ich hatte weiter nichts zu tun, als mich schuldig zu bekennen, um, unschuldiger noch als damals Justine, dem Gesetz zu verfallen. All I had to do was plead guilty to the law, even more innocent than Justine had been. Justine'in o zaman yaptığından bile daha masum bir şekilde, kanun kapsamına girmek için suçu kabul etmekten başka yapacak bir şeyim yoktu. Das waren meine Gedanken, als sich die Türe meiner Zelle öffnete und Herr Kirwin eintrat. Sein Gesicht drückte Mitleid und Güte aus. Er zog einen Stuhl neben den meinen und begann auf Französisch:

»Ich glaube, Ihr Aufenthalt schadet Ihnen. "Sanırım burada kalmanız size zarar veriyor. Kann ich etwas für Ihre Bequemlichkeit tun?« Rahatınız için yapabileceğim bir şey var mı?"

»Ich danke Ihnen. Aber es hat ja doch keinen Zweck für mich, wie sollte ich mich auf Erden je noch wohl fühlen können?« Ama sonuçta bana bir faydası yok, dünyada kendimi nasıl iyi hissedebilirim ki?"

»Ich weiß, daß das Mitleid eines anderen Ihnen nur wenig Erleichterung bringen kann, nachdem Sie ein seltsames Geschick so tief niedergebeugt hat. 'I know that the pity of another can bring you little relief after a strange fate has brought you so low. "Garip bir kader seni bu kadar alçalttıktan sonra bir başkasının merhametinin seni çok az rahatlatabileceğini biliyorum. Aber ich hoffe, daß Ihr Gemüt bald wieder froher sein wird, denn es liegen unzweideutige Anzeichen vor, daß Sie von der Schuld freigesprochen werden müssen.« Ama umarım yakında daha neşeli olursunuz, çünkü suçsuz olduğunuza dair kesin işaretler var."

»Das ist meine geringste Sorge! "Bu benim endişelerimin en küçüğü! Ich bin einmal durch eine Reihe ungewöhnlicher, schrecklicher Ereignisse zum elendesten Menschen geworden. Wem das Leben so mitgespielt, dem kann der Tod nichts Fürchterliches mehr bedeuten.« Hayatın bu kadar nazik davrandığı biri için ölüm artık korkunç bir şey ifade edemez."

»Ich gebe zu, daß es nichts Schlimmeres geben kann als dieses seltsame Zusammentreffen von allerlei Umständen, die Sie aufregen und betrüben mußten. 'I admit that there can be nothing worse than this strange coincidence of all sorts of circumstances that must have upset and saddened you. "Sizi üzmüş ve kederlendirmiş olması gereken her türlü durumun bu garip tesadüften daha kötü bir şey olamayacağını kabul ediyorum. Erst trägt Sie ein merkwürdiger Zufall an eine Küste, deren Bewohner sonst weit und breit wegen ihrer Gastfreundlichkeit bekannt sind; man ergreift Sie und legt Ihnen einen Mord zur Last. First a strange coincidence carries you to a coast whose inhabitants are otherwise known far and wide for their hospitality; they seize you and charge you with murder. İlk olarak, garip bir tesadüf sizi, sakinleri misafirperverlikleriyle tanınan bir sahile götürüyor; yakalanıyorsunuz ve cinayetle suçlanıyorsunuz. Der erste Anblick, der sich Ihnen bietet, ist der Leichnam Ihres Freundes, der in so unbegreiflicher Weise ermordet wurde und den eine unbekannte Hand gerade dahingelegt haben muß, wo Sie landeten.« Önünüze çıkan ilk manzara, böylesine anlaşılmaz bir şekilde öldürülen ve bilinmeyen bir elin tam indiğiniz yere bırakmış olması gereken arkadaşınızın cesedidir."

Bei all der Erregung, die ich empfand, als mir Herr Kirwin nochmals das Geschehene aufführte, fiel es mir doch auf, daß er so genau über mich informiert war. Bay Kirwin bana olanları anlatırken duyduğum heyecanla birlikte, onun benim hakkımda bu kadar iyi bilgi sahibi olduğunu fark ettim. Er mochte mir diesen Gedanken vielleicht vom Gesicht abgelesen haben, denn er fügte eilig hinzu: Bu düşünceyi yüzümden okumuş olacak ki aceleyle ekledi:

»Kurz nachdem Sie erkrankt waren, brachte man mir Ihre Papiere. Ich suchte darin nach Angaben über Ihre Familie, damit ich diese von Ihrem Mißgeschick und Ihrer Erkrankung benachrichtigen könnte. Talihsizliğiniz ve hastalığınız hakkında onları bilgilendirebilmek için aileniz hakkında bilgi arıyordum. Ich fand auch einige Briefe, aus deren Anrede ich entnahm, daß sie von Ihrem Vater geschrieben waren. Ayrıca babanız tarafından yazıldığını anladığım bazı mektuplar da buldum. Ich schrieb sofort nach Genf – es sind nun fast zwei Monate. Aber Sie sind noch krank und zittern; ich darf Ihnen also keine Aufregung bereiten.« Ama hâlâ hastasın ve titriyorsun; bu yüzden seni heyecanlandırmamalıyım."

»Die Ungewißheit ist viel schlimmer als die grausamste Wirklichkeit. "Belirsizlik en acımasız gerçeklikten çok daha kötüdür. Erzählen Sie mir, wer ermordet wurde, wessen Tod ich nun zu beweinen habe.« Bana kimin öldürüldüğünü, kimin yasını tutmak zorunda olduğumu söyleyin."

»Ihre ganze Familie ist wohlauf,« sagte Herr Kirwin gütig, »und es ist jemand da, Sie zu besuchen.« "Tüm aileniz iyi," dedi Bay Kirwin nezaketle, "ve sizi ziyarete gelen biri var."