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Frankenstein - Mary W. Shelley, 2. Kapitel - 02

2. Kapitel - 02

Als wir nach Hause zurückgekehrt waren, verschaffte ich mir sofort die sämtlichen Werke des Agrippa, danach die des Paracelsus und des Albertus Magnus. Ich las und studierte die wilden Phantasien dieser Schriftsteller mit Hochgenuß; es kam mir vor, als sammelte ich da Schätze, die außer mir nur wenige kannten. Ich habe Ihnen schon gesagt, mit welch heißem Bemühen ich in die Geheimnisse der Natur einzudringen versuchte. Trotz dieses Eifers und trotz aller herrlichen Entdeckungen der modernen Wissenschaft war ich von meinen Studien nie recht befriedigt gewesen. Hat doch auch Isaac Newton eingestanden, daß er sich vorkomme wie ein Kind, das am Strande des ewig unerforschlichen Ozeans der Wahrheit Kiesel aufliest. Und all die anderen Naturphilosophen, die ich nach und nach kennen lernte, erschienen mir wie Stümper, die sich dem gleichen nutzlosen Beginnen hingaben.

Der ungebildete Landmann sieht die Dinge an, die um ihn sind, und gebraucht sie; aber auch der gelehrteste Philosoph ist nicht viel weiter. Er hat ja zum Teil das Antlitz der Natur entschleiert, aber ihre feinsten Regungen sind ihm immer noch ein Geheimnis, ein Wunder. Er kann sezieren, zerschneiden, Nomenklaturen erdenken, aber die nächsten Ursachen bleiben ihm unerkannt, geschweige denn die ersten Ursprünge.

Aber hier waren Bücher und waren Männer, die tiefer eingedrungen waren und mehr wußten. Ich nahm alles für bare Münze, was sie behaupteten, und wurde ihr hingebender Schüler. Es mag vielleicht seltsam erscheinen, daß so etwas im achtzehnten Jahrhundert noch möglich war; aber während ich in der Schule fleißig meinen Studien oblag, bildete ich mich selbst in meinen Lieblingsfächern weiter. Mein Vater war kein Gelehrter und überließ mich selbst dem Kampfe mit meiner Phantasie. Unter der Leitung meiner neuen Lehrer machte ich mich mit Rieseneifer an die Suche nach dem Stein der Weisen und die Entdeckung des Lebenselixiers, besonders aber das letztere hatte es mir angetan. Reichtum schien mir nur etwas Nebensächliches; aber welcher Ruhm wartete meiner, wenn es mir gelang, die Krankheiten vom menschlichen Geschlechte fernzuhalten und jeden unverletzlich zu machen.

Aber das waren noch nicht meine einzigen Wünsche! Meine Lieblingsautoren versprachen ihren Schülern die Kunst, Geister und Dämonen zu zitieren, die ich mir mit brennendem Eifer anzueignen strebte. Aber wenn auch meine Beschwörungen immer erfolglos blieben, so schob ich die Schuld lieber auf mich und meine Unerfahrenheit, als daß ich es gewagt hätte, an der Ehrlichkeit meiner Lehrer zu zweifeln. Und so widmete ich mich eine Zeit lang diesen veralteten Systemen, indem ich die widersprechendsten Theorien in meinem Kopfe durcheinanderwarf und in einem Wuste der mannigfaltigsten Wissenschaften watete, angetrieben durch meine glühende Phantasie und meinen kindischen Eigensinn, bis, wieder durch einen Zufall, meine Ideen eine andere Richtung annahmen.

Als ich fünfzehn Jahre alt war wurde ich von unserem Landhause am Belrive aus Zuschauer bei einem heftigen, schrecklichen Unwetter. Es kam von den Bergriesen des Jura herangebraust und der Donner brüllte furchtbar aus allen Himmelsrichtungen. Mit Neugierde und Entzücken verfolgte ich die verschiedenen Phasen des Gewitters. Ich stand am Tor, als plötzlich eine helle Feuersäule aus der alten, herrlichen Eiche emporschoß, die etwa zwanzig Meter vom Hause entfernt stand. Und als dann das Auge wieder ungeblendet blicken konnte, war die Eiche nicht mehr da und an ihrer Stelle stand ein kurzer, verbrannter Stumpf. Als wir am nächsten Morgen uns die Sache in der Nähe besahen, bemerkten wir, daß der Baum in ganz merkwürdiger Weise zerstört worden war. Nicht in unregelmäßige Trümmer hatte ihn der Blitz auseinander gerissen, sondern ihn regelrecht in schmale Holzbänder zerlegt. Ein Bild der vollendeten Vernichtung.

Schon vorher waren mir die Gesetze der Elektrizität in ihren allgemeinen Umrissen bekannt gewesen. Ein Herr, der mit uns gegangen war, um das Phänomen zu betrachten, entwickelte bei dieser Gelegenheit eine Theorie über Elektrizität und Magnetismus, die zugleich neu und fesselnd war. Alles, was er sagte, stellte Kornelius Agrippa, Albertus Magnus und Paracelsus, die Helden meines Geistes, sehr in den Schatten. Und diese Niederlage meiner Helden nahm mir alle Lust an den gewohnten Studien. Es schien mir, als würde und könnte man nie etwas wissen. Das, was so lange meinen Geist in Bann gehalten hatte, kam mir auf einmal lächerlich vor. In einer der Launen, denen wir gerade in der Jugend besonders unterworfen sind, warf ich die ganze Naturphilosophie und das, was damit zusammenhing, als unfruchtbar und widersinnig auf die Seite. Ich empfand heftigen Ekel vor dieser Scheinwissenschaft, die nicht einmal imstande war, uns auch nur bis zur Schwelle wahren Wissens zu bringen. In diesem Zustande verlegte ich mich auf die Mathematik, die, auf festen Füßen stehend, allein meiner Beachtung würdig schien.

Wie seltsam ist doch unsere Seele konstruiert und an wie dünnen Fäden hängt Glück oder Verderben. Wenn ich zurückdenke und mir Rechenschaft gebe über die merkwürdige Änderung meiner Neigung, kommt es mir vor, als habe damals mein Schutzengel noch einen letzten Versuch gemacht, mich dem drohenden Unheil zu entziehen, das sich über mir zusammenballte. Jedenfalls hatte sein Bemühen Erfolg, denn eine ungewohnte Ruhe der Seele und eine tiefe Befriedigung kam über mich, als ich von den in letzter Zeit mich quälenden Studien abließ; ja, ich lernte sie sogar als etwas Böses verachten.

Mein Schutzengel hatte sein Möglichstes getan, aber auf die Dauer war es doch umsonst. Das Schicksal war mächtiger: das Schicksal, das meinen schrecklichen Untergang beschlossen hatte.

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2. Kapitel - 02 Chapter 2 - 02 Capítulo 2 - 02 Hoofdstuk 2 - 02 Capítulo 2 - 02 Глава 2 - 02 Kapitel 2 - 02 第二章 - 02

Als wir nach Hause zurückgekehrt waren, verschaffte ich mir sofort die sämtlichen Werke des Agrippa, danach die des Paracelsus und des Albertus Magnus. |||||||||||all|||Agrippa||||Paracelsus|||Albert|Albertus When we got home, I immediately got hold of all the works of Agrippa, then those of Paracelsus and Albertus Magnus. Ich las und studierte die wilden Phantasien dieser Schriftsteller mit Hochgenuß; es kam mir vor, als sammelte ich da Schätze, die außer mir nur wenige kannten. ||||||||||great enjoyment||||||||||||||| I read and studied the wild fantasies of these writers with delight; it seemed to me that I was collecting treasures that only a few other people knew about. Leía y estudiaba las salvajes fantasías de estos escritores con gran placer; me parecía estar coleccionando tesoros que sólo unos pocos conocían. Ich habe Ihnen schon gesagt, mit welch heißem Bemühen ich in die Geheimnisse der Natur einzudringen versuchte. I have already told you with what ardent effort I tried to penetrate the mysteries of nature. Ya le he contado cuánto me esforcé por penetrar en los secretos de la naturaleza. Trotz dieses Eifers und trotz aller herrlichen Entdeckungen der modernen Wissenschaft war ich von meinen Studien nie recht befriedigt gewesen. ||zeal||||||||||||||||satisfied| In spite of this zeal and in spite of all the marvelous discoveries of modern science, I had never been quite satisfied by my studies. Hat doch auch Isaac Newton eingestanden, daß er sich vorkomme wie ein Kind, das am Strande des ewig unerforschlichen Ozeans der Wahrheit Kiesel aufliest. |||Isaac|Newton|admitted|that|||appear||||||beach|||unfathomable||||pebbles|picks up After all, Isaac Newton admitted that he felt like a child picking up pebbles on the shore of the eternally unfathomable ocean of truth. Incluso Isaac Newton admitió que se sentía como un niño recogiendo guijarros en la orilla del océano eternamente inexplorado de la verdad. Und all die anderen Naturphilosophen, die ich nach und nach kennen lernte, erschienen mir wie Stümper, die sich dem gleichen nutzlosen Beginnen hingaben. ||||natural philosophers|||||||||||amateurs|||||useless|beginning|devoted And all the other natural philosophers I gradually got to know seemed like bunglers, engaged in the same futile beginnings. Y todos los demás filósofos naturales que fui conociendo me parecían unos chapuceros que se entregaban a los mismos esfuerzos inútiles.

Der ungebildete Landmann sieht die Dinge an, die um ihn sind, und gebraucht sie; aber auch der gelehrteste Philosoph ist nicht viel weiter. |uneducated|countryman||the|||||||||||||most learned||||| The illiterate peasant sees the things around him and makes use of them; but even the most learned philosopher is not much further. El campesino inculto observa las cosas que le rodean y las utiliza; pero ni siquiera el filósofo más erudito está mucho más adelantado. Er hat ja zum Teil das Antlitz der Natur entschleiert, aber ihre feinsten Regungen sind ihm immer noch ein Geheimnis, ein Wunder. |||||||||unveiled|||finest||||||||| |||||||||||||||||||secreto|| He has in part unveiled the face of nature, but her finest stirrings are still a mystery to him, a miracle. Er kann sezieren, zerschneiden, Nomenklaturen erdenken, aber die nächsten Ursachen bleiben ihm unerkannt, geschweige denn die ersten Ursprünge. ||dissect|cut|nomenclatures|invent||||||||let alone|||| He can dissect, cut up, think up nomenclatures, but the immediate causes remain unknown to him, let alone the first origins. Puede diseccionar, trocear, idear nomenclaturas, pero las causas próximas le siguen siendo desconocidas, por no hablar de los primeros orígenes.

Aber hier waren Bücher und waren Männer, die tiefer eingedrungen waren und mehr wußten. |||||||||penetrated|||| But here were books and were men who went deeper and knew more. Ich nahm alles für bare Münze, was sie behaupteten, und wurde ihr hingebender Schüler. I|took|||cash|coin|||claimed||||devoted| I took everything they said at face value and became their devoted student. Me tomé al pie de la letra todo lo que decían y me convertí en su devoto discípulo. Es mag vielleicht seltsam erscheinen, daß so etwas im achtzehnten Jahrhundert noch möglich war; aber während ich in der Schule fleißig meinen Studien oblag, bildete ich mich selbst in meinen Lieblingsfächern weiter. ||||appear|||||eighteenth|||||||||||diligently|||devoted to|||||||favorite subjects| It may seem strange that such a thing was still possible in the eighteenth century; but while I was diligently pursuing my studies at school, I continued to educate myself in my favorite subjects. Mein Vater war kein Gelehrter und überließ mich selbst dem Kampfe mit meiner Phantasie. ||||||left||||battle||| ||||erudito||dejó||||||| My father was not a scholar and left me to fight with my imagination by myself. Mi padre no era un erudito y me dejó luchar con mi imaginación. Unter der Leitung meiner neuen Lehrer machte ich mich mit Rieseneifer an die Suche nach dem Stein der Weisen und die Entdeckung des Lebenselixiers, besonders aber das letztere hatte es mir angetan. ||leadership||||||||great eagerness|||||||||||||elixir of life|especially||||||| ||||||||||gran entusiasmo|||búsqueda|||piedra||sabiduría|||descubrimiento|||especialmente|||este último|me había cautivado||me|encantó Under the guidance of my new teachers, I set out with great zeal to find the philosopher's stone and the discovery of the elixir of life, but I was particularly drawn to the latter. Bajo la guía de mis nuevos maestros, me puse a buscar la piedra filosofal y a descubrir el elixir de la vida con gran entusiasmo, pero me gustaba especialmente esto último. Reichtum schien mir nur etwas Nebensächliches; aber welcher Ruhm wartete meiner, wenn es mir gelang, die Krankheiten vom menschlichen Geschlechte fernzuhalten und jeden unverletzlich zu machen. |||||incidental|but|||||||||||||race|||everyone|uninjured|| riqueza|parecía||||secundario|||gloria|esperaba|de mí||||lograba||enfermedades|||raza humana||||invulnerable|| Wealth seemed to me only a side issue; but what glory awaited me if I succeeded in keeping disease away from the human race and making everyone invulnerable. La riqueza me parecía un asunto menor; pero qué gloria me esperaba si lograba alejar las enfermedades de la raza humana y hacer a todos invulnerables.

Aber das waren noch nicht meine einzigen Wünsche! But those were not my only wishes! Meine Lieblingsautoren versprachen ihren Schülern die Kunst, Geister und Dämonen zu zitieren, die ich mir mit brennendem Eifer anzueignen strebte. |favorite authors|promised|||||||||cite|||||burning|enthusiasm|appropriate| ||prometieron||||arte|fantasmas||demonios|de|citar|la|yo|a mí|con|ardiente entusiasmo|ardiente entusiasmo|apropiarme|me esforzaba por My favorite authors promised their students the art of quoting spirits and demons, which I was striving to acquire. Mis autores favoritos prometían a sus alumnos el arte de citar espíritus y demonios, que yo me esforzaba por adquirir con ardiente celo. Aber wenn auch meine Beschwörungen immer erfolglos blieben, so schob ich die Schuld lieber auf mich und meine Unerfahrenheit, als daß ich es gewagt hätte, an der Ehrlichkeit meiner Lehrer zu zweifeln. ||||summonings||||||||||||||inexperience|than|||||||||||| ||||invocaciones|||||atribuyó|||culpa|||||||que||||hubiera osado||||honestidad||||dudar But even if my entreaties were always unsuccessful, I blamed myself and my inexperience rather than dare to doubt the honesty of my teachers. Pero aunque mis conjuros siempre eran infructuosos, prefería culparme a mí mismo y a mi inexperiencia antes que atreverme a dudar de la honestidad de mis maestros. Und so widmete ich mich eine Zeit lang diesen veralteten Systemen, indem ich die widersprechendsten Theorien in meinem Kopfe durcheinanderwarf und in einem Wuste der mannigfaltigsten Wissenschaften watete, angetrieben durch meine glühende Phantasie und meinen kindischen Eigensinn, bis, wieder durch einen Zufall, meine Ideen eine andere Richtung annahmen. |||||||||outdated|systems||||most contradictory|||||jumbled||||wilderness||most diverse||waded|driven|||||||childish|stubbornness|||||||||||took ||dediqué|||||||||||||||||mezclaba||||desierto||más variadas|ciencias variadas|me adentré|impulsado por||||||||terquedad infantil||de nuevo|a través de||azar|||||| And so for a while I devoted myself to these antiquated systems, throwing the most contradictory theories in my head and wading in a desert of the most diverse sciences, driven by my ardent imagination and my childish stubbornness, until, again by accident, my ideas became one took another direction. Y así me dediqué durante un tiempo a estos sistemas anticuados, mezclando en mi cabeza las teorías más contradictorias y vadeando una confusión de las ciencias más diversas, alimentado por mi ferviente imaginación y mi terquedad infantil, hasta que, también por casualidad, mis ideas tomaron otro rumbo.

Als ich fünfzehn Jahre alt war wurde ich von unserem Landhause am Belrive aus Zuschauer bei einem heftigen, schrecklichen Unwetter. ||||||||||country house||||||||| |||||era|fui||de|nuestra|casa de campo|en|Belrive|fuera de|espectador|||intenso||tormenta fuerte When I was fifteen I became a spectator from our country house on the Belrive during a violent, terrible storm. Cuando tenía quince años, fui testigo de una fuerte y terrible tormenta desde nuestra casa de campo en Belrive. Es kam von den Bergriesen des Jura herangebraust und der Donner brüllte furchtbar aus allen Himmelsrichtungen. ||||mountain giants|||rushed up||||||||directions of the compass |||||||se acercó|||trueno|rugió|terriblemente|||puntos cardinales It came roaring down from the giant mountains of the Jura and the thunder roared terribly from all directions. Venía de las montañas del Jura y el trueno rugía terriblemente desde todas las direcciones. Mit Neugierde und Entzücken verfolgte ich die verschiedenen Phasen des Gewitters. |curiosity|||||||phases||thunderstorm |||deleite||||||| I followed the different phases of the storm with curiosity and delight. Con curiosidad y deleite, seguí las diferentes fases de la tormenta. Ich stand am Tor, als plötzlich eine helle Feuersäule aus der alten, herrlichen Eiche emporschoß, die etwa zwanzig Meter vom Hause entfernt stand. |||gate|||||pillar of fire|||||oak|shot up|||||||| ||||||||columna de fuego|||vieja|hermosa|roble|se elevó|que|aproximadamente|veinte|metros|de|casa|lejos de|estaba I was standing at the gate when suddenly a bright pillar of fire shot up from the old, magnificent oak tree, which stood about twenty yards from the house. Estaba de pie en la puerta cuando de repente surgió una brillante columna de fuego de la antigua y hermosa encina, que estaba a unos veinte metros de la casa. Und als dann das Auge wieder ungeblendet blicken konnte, war die Eiche nicht mehr da und an ihrer Stelle stand ein kurzer, verbrannter Stumpf. ||||||unblinded||||||||||||||||burned|stump ||||||sin deslumbrar|mirar|pudo|||roble||||||||||||tocón quemado And when the eye was able to look again without being blinded, the oak was no longer there and a short, burned stump stood in its place. Y cuando finalmente pude volver a abrir los ojos sin deslumbrarme, el roble ya no estaba allí y en su lugar había un tronco corto y quemado. Als wir am nächsten Morgen uns die Sache in der Nähe besahen, bemerkten wir, daß der Baum in ganz merkwürdiger Weise zerstört worden war. |||||||||||examined|||||||||||| |||||||||||observamos||||||||extraña||destruido|| The next morning, when we took a closer look, we noticed that the tree had been destroyed in a most remarkable way. Al día siguiente, al examinar la cosa de cerca, notamos que el árbol había sido destruido de una manera muy extraña. Nicht in unregelmäßige Trümmer hatte ihn der Blitz auseinander gerissen, sondern ihn regelrecht in schmale Holzbänder zerlegt. Not|||debris||||||||||||wooden strips| |||fragmentos||||rayo||desgarrado|||||||desintegrado The lightning hadn't ripped it apart into irregular pieces, but had actually broken it up into narrow strips of wood. El rayo no lo había despedazado en ruinas irregulares, sino que lo había descompuesto en estrechas tiras de madera. Ein Bild der vollendeten Vernichtung. A|||completed| ||||aniquilación completa A picture of complete annihilation. Una imagen de la destrucción total.

Schon vorher waren mir die Gesetze der Elektrizität in ihren allgemeinen Umrissen bekannt gewesen. |||||||||||outlines|| |||||leyes|||||||conocidas|había sido The laws of electricity in their general outlines had already been known to me before. Ya antes conocía los principios de la electricidad en sus contornos generales. Ein Herr, der mit uns gegangen war, um das Phänomen zu betrachten, entwickelte bei dieser Gelegenheit eine Theorie über Elektrizität und Magnetismus, die zugleich neu und fesselnd war. ||the||||||||||||||||||||||||captivating| |un caballero||||||||||||||||||||||al mismo tiempo|||| A gentleman who had gone with us to observe the phenomenon developed on this occasion a theory of electricity and magnetism that was both novel and intriguing. Alles, was er sagte, stellte Kornelius Agrippa, Albertus Magnus und Paracelsus, die Helden meines Geistes, sehr in den Schatten. Everything|||||Kornelius|||||Paracelsus|the|||mind|||| ||||sombrea||||||||héroes|de mi|mente|mucho|||sombra Everything he said greatly eclipsed Cornelius Agrippa, Albertus Magnus and Paracelsus, the heroes of my mind. Und diese Niederlage meiner Helden nahm mir alle Lust an den gewohnten Studien. |||||||||||usual| ||derrota||héroes|quitó|||placer|||habituales| And this defeat of my heroes took away all my interest in the usual studies. Y esta derrota de mis héroes me quitó toda las ganas de realizar mis estudios habituales. Es schien mir, als würde und könnte man nie etwas wissen. ||||||could|||| ||||verbo auxiliar|||||| It seemed to me that nothing could ever be known. Me pareció que nunca se podría saber nada. Das, was so lange meinen Geist in Bann gehalten hatte, kam mir auf einmal lächerlich vor. |||||mente||poder|tenido cautivo||me pareció||||ridículo| What had fascinated my mind for so long suddenly struck me as ridiculous. Lo que tanto tiempo había mantenido cautivada mi mente, de repente me pareció ridículo. In einer der Launen, denen wir gerade in der Jugend besonders unterworfen sind, warf ich die ganze Naturphilosophie und das, was damit zusammenhing, als unfruchtbar und widersinnig auf die Seite. |||||||||||subjected|||||||||||was associated||barren||absurd||| In one of the whims to which we are particularly subject when we are young, I threw the whole of natural philosophy and everything connected with it aside as sterile and absurd. En uno de los caprichos a los que especialmente estamos sujetos en la juventud, deseché toda la filosofía de la naturaleza y todo lo relacionado con ella como estéril y sin sentido. Ich empfand heftigen Ekel vor dieser Scheinwissenschaft, die nicht einmal imstande war, uns auch nur bis zur Schwelle wahren Wissens zu bringen. |||disgust|||pseudoscience||||||||||||||| I felt intense disgust at this pseudo-science, which was not even able to bring us even to the threshold of true knowledge. Sentí un intenso repugnancia hacia esta pseudo ciencia que ni siquiera era capaz de llevarnos a la puerta del verdadero conocimiento. In diesem Zustande verlegte ich mich auf die Mathematik, die, auf festen Füßen stehend, allein meiner Beachtung würdig schien. |||immersed|||||||||||||attention|worthy| ||estado|me concentré||||||||sólidas|pies firmes|firme|sola||atención|digna de atención| In this state I turned to mathematics, which alone, standing on solid ground, seemed worthy of my attention. En ese estado me concentré en las matemáticas, que, al estar en terreno firme, parecían ser las únicas dignas de mi atención.

Wie seltsam ist doch unsere Seele konstruiert und an wie dünnen Fäden hängt Glück oder Verderben. |||||||||||||||ruin ||||||||||delgados|hilos||||ruina How strangely is our soul constructed and on how thin threads do happiness or ruin hang. Qué extrañamente está construida nuestra alma y cuán delgados son los hilos en los que cuelga la felicidad o la desgracia. Wenn ich zurückdenke und mir Rechenschaft gebe über die merkwürdige Änderung meiner Neigung, kommt es mir vor, als habe damals mein Schutzengel noch einen letzten Versuch gemacht, mich dem drohenden Unheil zu entziehen, das sich über mir zusammenballte. |||||||||||||||||||||guardian angel|||||||||harm|||||||balled |||||rendición de cuentas||||extraña|||tendencia|||||||||||||intento||||inminente|||escapar de||||| When I think back and account for the strange change in my inclinations, it seems to me that my guardian angel made one last attempt to escape the threatening disaster that was gathering over me. Cuando recuerdo y reflexiono sobre el cambio extraño de mis inclinaciones, me parece que en aquel entonces mi ángel de la guarda hizo un último intento de librarme del peligro inminente que se cernía sobre mí. Jedenfalls hatte sein Bemühen Erfolg, denn eine ungewohnte Ruhe der Seele und eine tiefe Befriedigung kam über mich, als ich von den in letzter Zeit mich quälenden Studien abließ; ja, ich lernte sie sogar als etwas Böses verachten. |||||||unaccustomed|||||||||||||||||||tormenting||ceased|yes|||||||evil|despise |||esfuerzo|||||||||||satisfacción profunda||||||||||||que me atormentaban|||||||||||despreciar In any case, his efforts were successful, for an unusual calm of soul and a deep satisfaction came over me when I gave up the studies that had been tormenting me lately; yes, I even learned to despise them as something evil. En cualquier caso, su esfuerzo tuvo éxito, pues una inusual calma en el alma y una profunda satisfacción me invadieron cuando dejé de lado los estudios que me estaban atormentando últimamente; de hecho, incluso llegué a despreciarlos como algo malvado.

Mein Schutzengel hatte sein Möglichstes getan, aber auf die Dauer war es doch umsonst. ||||best|||||||||in vain ||||máximo posible|hecho||||largo plazo||||en vano My guardian angel had done his best, but in the long run it was in vain. Das Schicksal war mächtiger: das Schicksal, das meinen schrecklichen Untergang beschlossen hatte. |fate||||fate|||||| ||||||||||decidido| Fate was more powerful: the fate that had decided my terrible downfall.