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Das Mädchen und der Vampir

Das Mädchen und der Vampir

Es war einmal eine Frau, die war sehr arm; nicht weit von da gab es einen Vampir.

Der zog sich eines Abends in der Dunkelheit schöne Kleider an, nahm die Gestalt eines jungen Burschen an, ging in das Haus der Frau und sagte: "Guten Abend, Mutter, ich komme zu dir als Freier; ich will deine Tochter heiraten, wenn es dir recht ist, sie mir zu geben. Ich weiß, du bist arm, deswegen will ich auch keine Mitgift, ja, ich will dir noch helfen, auch die beiden jüngeren Töchter zu verheiraten." - "Aber wie sollte es mir nicht recht sein?" antwortete die Frau, "nimm sie! Ich kann sie wahrhaftig ja nicht einmal satt machen." Da nahm der Vampir das Mädchen und ging mit ihr fort. Ihr Weg ging auf den Friedhof. Dort hob der Vampir eine Platte auf; da war ein Gang nach unten. Das Mädchen erschrak und fragte: "Wohin, mein Lieber, geht es da?" - "Da geht es in mein Haus", antwortete der Vampir. Nachdem sie ein Stück gegangen war, kamen sie in die Höhle des Vampirs; dort sah das Mädchen Menschenfleisch an Haken hängen. Da sagte der Vampir: "Du, schneide ein Stück Fleisch ab und setze es zum Kochen an", und ging fort. Dem Mädchen sträubten sich die Haare, aber was konnte sie machen, wen zu Hilfe rufen? Sie mußte also Fleisch abschneiden und ansetzen. Am Abend kam der Vampir zurück, und sie setzten sich zum Abendessen. Er verschlang zwei, drei Stücke auf einmal, das arme Mädchen aber nahm nur ein bißchen trocknes Brot und warf das Fleisch unter den Tisch. "Du, warum ißt du kein Fleisch?" fragte er sie. - "Ich bin noch nicht gewöhnt, Menschenfleisch zu essen." - Da nahm der Vampir seine Flöte, fing an zu blasen und rief dem Mädchen zu: "Frisches zartes Fleisch an die Haken! heda! tanze!" Als sie nicht wollte, zog er sein Messer, schlachtete sie, schnitt sie in Stücke und hängte die Stücke an die Haken. Am anderen Abend verkleidete sich der Vampir als Kaufmann und ging wieder zu der Frau: "Mutter! Deine Tochter ist krank geworden und möchte gern ihre Schwester, die nächste, sehen; deswegen komme ich, ob du sie mir mitgeben willst, denn sonst ist wirklich keiner da, sie zu pflegen." Die Frau willigte ein; der Vampir nahm das Mädchen mit, brachte es auf demselben Wege in sein Haus und verfuhr mit ihr wie mit der Schwester. Nach wenigen Tagen kam er wieder zu der Frau: "Mutter, das Unglück verfolgt mich; deine beiden Töchter sind jetzt krank und möchten gern die jüngste sehen; wenn du Mitleid mit ihnen hast, laß die mit mir gehen." - "Ach, mein Sohn, wenn es so steht, so will ich auch gehen und nach ihnen sehen." - "I nein, Mutter, du bist alt und kannst einen so weiten Weg nicht machen. Ja, wenn es zu reiten ginge, würde ich dich aufsitzen lassen, und du könntest kommen, aber der wüste Weg ist nicht für ein Reittier." - So mußte denn die Frau ihre Jüngste mitgehen lassen, aber unter der Bedingung, daß sie möglichst bald zurückkehre. Der Vampir brachte nun das Mädchen durch den Gang in seine Höhle. Als die Arme drinnen war und sah, daß ihre Schwestern ermordet waren und in Stücken an den Haken hingen, fiel sie in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich gekommen war, sagte der Vampir auch zu ihr: "Du, schneide ein Stück Fleisch ab und setze es zum Kochen an"; damit ging er hinaus. Als er fort war, fiel das Mädchen auf die Knie und betete zu Gott, sie aus den Händen des Vampirs zu befreien. Gott erhörte sie auch wirklich. Als sie aufgestanden war und hierhin und dahin in alle Ecken guckte, bemerkte sie etwas wie einen Schrank, ging darauf zu, öffnete ihn und fand dort einen vollständigen Gang nach unten. - Der Vampir hatte nämlich fünf, sechs solche unterirdische Gänge, und jeder von ihnen kam an einer anderen Stelle heraus. - In den Gang ließ das Mädchen sich hinab und tastete sich in der Dunkelheit weiter. Am Abend, sobald es dunkel geworden war, kam sie heraus, in einen dichten Wald, und irrte umher, da sie nicht wußte, wohin sie sich wenden sollte. Endlich fiel sie wieder auf die Knie und betete zu Gott: "Lieber Gott, gib mir einen Koffer, der sich mit einem Haare öffnen und schließen läßt, sonst mache mich zu einem Stein oder einem Baum, nur daß ich nicht noch einmal in die Hände des Vampirs falle." Gott hatte Erbarmen mit ihr und erhörte sie; er gab ihr den Koffer. Das Mädchen stieg hinein und verschloß ihn mit einem ihrer Haare. Wenn sie hungrig war, ging sie heraus, pflückte sich Obst, das damals reichlich vorhanden war, da es Sommerzeit war, und schloß dann den Koffer wieder zu. So vergingen zwei und ein halber Monat. Der Vampir aber, als er am Abend nach Hause kam, sie suchte und nicht fand, stieg schnell in einen seiner Gänge und lief ihr eilig nach, traf aber nicht den Gang, den das Mädchen hinausgegangen war. Soviel er auch lief und auf und ab herumstreifte, konnte er sie doch nicht finden und kehrte voll Zorn nach Hause zurück. Eines Tages war der Sohn des Zaren auf die Jagd gegangen und geriet dabei auch in den Wald, wo das Mädchen war.

Sie war gerade auf einen Baum geklettert und pflückte sich Obst; als sie nun Leute sah, ließ sie sich eilig hinab, stieg in den Koffer und schloß sich ein. Der Prinz hatte sie aber bemerkt und befahl seinen Soldaten sie zu suchen. Die liefen hierhin und dahin, aber da war nichts. Da dachte der Prinz, es möchte eine Samovila sein, die ihn verlocken wollte, und befahl seinen Leuten stehen zu bleiben. Beim Suchen waren sie aber plötzlich auf den Koffer des Mädchens gestoßen. Der Prinz wunderte sich, wie der Koffer an einen solchen Ort gelangen konnte; es kam ihm aber nicht in den Sinn, daß das Mädchen darin sein könnte, das sie suchten. Er befahl nun gleich, daß sie den Koffer aufmachen sollten - er vermutete nämlich, es sei Geld darin. Die Soldaten strengten sich an, den Deckel aufzuheben, aber soviel sie sich auch bemühten, der Deckel wich nicht um ein Haar. Sogar, als sie mit Hebebäumen arbeiteten, half es nichts. Endlich, als der Prinz sah, daß der Koffer nicht zu öffnen war, befahl er, ihn aufzuheben und in sein Schloß zu bringen. Dort ließ er den Koffer in sein Schlafzimmer bringen, wo er zum Schmuck stehen sollte. Am Abend brachte man dem Prinzen das Abendessen und stellte es in das Zimmer, während er noch draußen war. Als er dann kam und sich zum Essen setzte, bemerkte er, daß von allen Speisen etwas abgegessen war, rief seine Diener und fragte, wer von ihnen die Speisen berührt habe. Die armen Diener schwuren bei Himmel und Erde, daß sie von nichts wüßten und nichts gesehen hätten. Der Prinz wunderte sich, wer sich in seinem Zimmer zu schaffen machen könnte. Sonderbar, am nächsten Morgen war ebenso vom Frühstück weggegessen. Da schalt der Prinz noch mehr; aber einer der Diener, der ihm das Frühstück gebracht hatte, versteckte sich jetzt hinter der Tür und lauerte: da sieht er den Koffer sich öffnen und ein Mädchen herauskommen, schön wie die Sonne, die Haare ganz goldig; sie trat an den Tisch, nahm ein wenig von jeder Speise und schloß sich wieder in den Koffer ein. Als nun der Prinz zum Essen kam, fand er wieder, daß von den Speisen etwas fehlte, und schalt noch viel mehr. Da trat aber der Diener, der gelauert hatte, hervor und sagte: "Erhabener Prinz, ich habe gesehen, wer die Speisen anrührt; aus dem Koffer, den du im Zimmer hast, kommt ein Mädchen heraus, schön wie die Sonne, mit goldenen Haaren; die kostet ein wenig von allen Speisen und schließt sich dann wieder ein." Am Abend stellte sich nun der Prinz selber hin, um aufzupassen und so aus dem Hinterhalt das Mädchen zu überraschen, ehe sie den Koffer erreichen könnte. Wirklich kam das Mädchen wieder heraus, trat an den Tisch und fing an, von den Speisen zu kosten. Der Prinz trat ganz leise hinter sie, und als sie sich umwandte und in den Koffer steigen wollte, schnitt er ihr den Weg ab und umfing sie; sie wollte mit Gewalt seinen Händen entschlüpfen, er ließ sie aber nicht los und brachte sie in ein andres Zimmer. Am andern Tage rüstete er die Hochzeit und vermählte sich mit ihr; damit sie sich aber nicht wieder in dem Koffer verberge, schloß er ihn in einem besonderen Zimmer ein und ließ niemand dahinein. Doch das Schicksal blieb dem armen Mädchen nicht lange günstig. Einer von den Großen des Zaren, der gern seine eigene Tochter mit dem Prinzen verloben wollte, bestach die Dienerinnen, einige Negerinnen, die Prinzessin umzubringen. Eines Morgens, als der Prinz nicht zu Hause war, rissen sie die Prinzessin aus ihrem Schlafzimmer, banden sie und warfen sie weit von der Stadt in die Brennesseln. Zum Glück kam bald darauf eine alte Frau dahin, um sich Nesselgemüse zu sammeln; sie bemerkte das Mädchen, faßte Erbarmen mit ihr und nahm sie mit sich nach Hause. Der Prinz aber suchte überall seine Frau, und als er sie nicht fand, wurde er krank, von Tag zu Tag immer kränker. Um nun wieder Appetit zu bekommen, ließ er durch einen Herold ausrufen: Wer etwas besonders Gutes hätte, solle es dem Prinzen als Krankenspeise bringen. Davon hörte auch das Mädchen und sagte zu der Alten: "Komm, Mutter, du mußt dem Prinzen eine Krankenspeise bringen." - "Ach, Töchterchen, was können wir ihm bringen?" - "Geh nur und suche Gemüsekräuter zusammen, wir wollen sie kochen und du sollst es hintragen. Wer weiß, vielleicht schmeckt es dem Prinzen." - Die Alte brachte das Kraut, sie kochten es und legten es auf einen Teller. Das Mädchen aber riß sich heimlich ein Haar aus und tat es in die Speise. Als die Alte damit an das Palasttor kam, wollten die Torwächter sie nicht hineinlassen, der Prinz hatte sie aber vom Fenster aus gesehen und befahl sie einzulassen. Die Alte ging hinauf und übergab ihm den Teller mit dem Gemüse. Der Prinz stocherte mit der Gabel darin herum und zog das goldene Haar heraus, kostete einige Bissen und sagte: "Ach, Alte, dein Gemüse ist gut; bring mir noch einmal davon." Die Alte ging wieder nach Hause und erzählte es dem Mädchen. Die antwortete: "Siehst du, das Gemüse hat ihm geschmeckt; geh nur wieder und sammle neues, wir bereiten es zu, und du bringst es ihm nochmals." Alles geschah so, und das Mädchen hatte wieder ein Haar hineingetan. Als der Prinz wieder ein Haar darin fand, sagte er zu der Alten: "Jetzt bin ich wieder gesund, und am Sonntag möchte ich gern zu dir zu Gast kommen." - "Ach, erhabener Prinz, was ist mein Haus für einen Mann wie du?" - "Nun, Frau, ich will nicht, daß du dir Kosten machst; ich setze mich auf eine Binsenmatte und esse Brot und Salz." Da konnte die Frau nicht anders als ihm seinen Willen tun und sagte: "Befiehl, mein Sohn; wenn es dir beliebt, mein Haus steht dir offen." Sie ging nun nach Hause und sagte zu dem Mädchen: "Was nun, meine Tochter, wo soll ich dich verbergen? Der Prinz will am Sonntag zu uns zu Gast kommen." - "Das ist weiter nichts, Mutter, du versteckst mich in den Backtrog, legst eine Decke darauf und sagst ihm, daß du Teig angerührt hast und ihn stehen läßt, daß er aufgeht; er merkt dann nichts." Der Sonntag kam, und der Prinz kam zu der Alten zu Gast, saß eine Zeitlang da und sagte dann: "Was hast du da in dem Backtrog, Alte?" - Sie antwortete: "Ich habe Teig angerührt, mein Sohn, und habe ihn hingestellt, daß er aufgeht." Nach einiger Zeit fragte der Prinz die Alte wieder: "Ist denn dein Teig noch nicht aufgegangen, daß du einen Kuchen backen kannst?" - "Nein, noch nicht, mein Sohn, mein Sauerteig ist nicht sehr gut." Der Prinz blieb noch etwas sitzen, dann stand er auf und sagte: "Alte, ich will einmal den Backtrog aufdecken und zusehen, was mit deinem Teig ist, daß er so lange braucht, um aufzugehen." Damit faßte er die Decke am Rande an und wollte sie aufheben. Die Alte rief: "Laß, mein Sohn, tu es nicht." Er hörte aber nicht darauf und hob die Decke auf; darin lag das Mädchen. Als er sie sah, rief er: "Aha! da bist du", faßte sie an der Hand, hob sie auf und umarmte sie; darauf fragte er sie, wie sie denn in das Haus der Alten geraten sei, und sie erzählte ihm von Anfang bis zu Ende, was mit ihr geschehen war. Da nahm der Prinz seine Braut und ging mit ihr und der Alten nach Hause, die Dienerinnen aber ließ er hinrichten.


Das Mädchen und der Vampir The girl and the vampire Dziewczyna i wampir

Es war einmal eine Frau, die war sehr arm; nicht weit von da gab es einen Vampir. Once upon a time there was a woman who was very poor; not far from there was a vampire. Była sobie kobieta, która była bardzo biedna; niedaleko stąd był wampir.

Der zog sich eines Abends in der Dunkelheit schöne Kleider an, nahm die Gestalt eines jungen Burschen an, ging in das Haus der Frau und sagte: "Guten Abend, Mutter, ich komme zu dir als Freier; ich will deine Tochter heiraten, wenn es dir recht ist, sie mir zu geben. He put on beautiful clothes one evening in the dark, took the form of a young lad, went to the wife's house, and said: "Good evening, mother, I come to you as a suitor, I will marry your daughter, if it is you are right to give it to me. Pewnego wieczoru w ciemności włożył piękne ubranie, przybrał postać młodego chłopca, wszedł do domu kobiety i powiedział: „Dobry wieczór mamo, przychodzę do Ciebie jako zalotnik; chcę poślubić Twoją córkę, kiedy będzie możesz mi to dać. Однажды вечером он надел красивую одежду, принял форму молодого парня, пошел к дому жены и сказал: «Добрый вечер, мама, я приду к вам как жених, я выйду за вашу дочь, если она вы правы, чтобы отдать его мне. Ich weiß, du bist arm, deswegen will ich auch keine Mitgift, ja, ich will dir noch helfen, auch die beiden jüngeren Töchter zu verheiraten." I know you are poor, so I do not want a dowry, yes, I still want to help you to marry the two younger daughters. " Я знаю, что ты беден, поэтому я не хочу приданого, да, я все еще хочу помочь тебе выйти замуж за двух младших дочерей ». - "Aber wie sollte es mir nicht recht sein?" - "But how should I be wrong?" - «Но как я должен ошибаться?» antwortete die Frau, "nimm sie! answered the woman, "take it! - ответила женщина, - возьми ее! Ich kann sie wahrhaftig ja nicht einmal satt machen." I really can not even feed them. " Я даже не могу их кормить. Da nahm der Vampir das Mädchen und ging mit ihr fort. Then the vampire took the girl and went away with her. Ihr Weg ging auf den Friedhof. Her way went to the cemetery. Dort hob der Vampir eine Platte auf; da war ein Gang nach unten. There the vampire picked up a plate; there was a corridor down. Там вампир поднял тарелку; был коридор. Das Mädchen erschrak und fragte: "Wohin, mein Lieber, geht es da?" The girl was startled and asked, "Where, my dear, is it going?" - "Da geht es in mein Haus", antwortete der Vampir. Nachdem sie ein Stück gegangen war, kamen sie in die Höhle des Vampirs; dort sah das Mädchen Menschenfleisch an Haken hängen. After she had gone a bit, they came into the cave of the vampire; There the girl saw human flesh hanging on hooks. После того, как она немного пошла, они вошли в пещеру вампира; Там девушка увидела человеческую плоть, висящую на крючках. Da sagte der Vampir: "Du, schneide ein Stück Fleisch ab und setze es zum Kochen an", und ging fort. The vampire said, "You, cut off a piece of meat and cook it," and went away. Тогда вампир сказал: «Ты, отрезал кусок мяса и приготовил его», и ушел. Dem Mädchen sträubten sich die Haare, aber was konnte sie machen, wen zu Hilfe rufen? The girl was struggling with her hair, but what could she do, whom to call for help? Девушка боролась со своими волосами, но что она могла сделать, кого позвать на помощь? Sie mußte also Fleisch abschneiden und ansetzen. So she had to cut and set meat. Поэтому ей пришлось вырезать и положить мясо. Am Abend kam der Vampir zurück, und sie setzten sich zum Abendessen. Er verschlang zwei, drei Stücke auf einmal, das arme Mädchen aber nahm nur ein bißchen trocknes Brot und warf das Fleisch unter den Tisch. He devoured two or three pieces at a time, but the poor girl only took a little dry bread and threw the meat under the table. "Du, warum ißt du kein Fleisch?" "You, why don't you eat meat?" fragte er sie. - "Ich bin noch nicht gewöhnt, Menschenfleisch zu essen." - «Я не привык есть человеческую плоть». - Da nahm der Vampir seine Flöte, fing an zu blasen und rief dem Mädchen zu: "Frisches zartes Fleisch an die Haken! - Then the vampire took his flute, began to blow and called to the girl: "Fresh tender meat on the hook! - Тогда вампир взял свою флейту, начал дуть и позвал девушку: «Свежее мясо на крючке! heda! heda! tanze!" Als sie nicht wollte, zog er sein Messer, schlachtete sie, schnitt sie in Stücke und hängte die Stücke an die Haken. When she did not want to, he drew his knife, slaughtered it, cut it to pieces and hung the pieces on the hooks. Am anderen Abend verkleidete sich der Vampir als Kaufmann und ging wieder zu der Frau: "Mutter! Deine Tochter ist krank geworden und möchte gern ihre Schwester, die nächste, sehen; deswegen komme ich, ob du sie mir mitgeben willst, denn sonst ist wirklich keiner da, sie zu pflegen." Your daughter has fallen ill and would like to see her sister, the next; that's why I come to see if you want to give them to me, because nobody else is really there to take care of them. " Die Frau willigte ein; der Vampir nahm das Mädchen mit, brachte es auf demselben Wege in sein Haus und verfuhr mit ihr wie mit der Schwester. Nach wenigen Tagen kam er wieder zu der Frau: "Mutter, das Unglück verfolgt mich; deine beiden Töchter sind jetzt krank und möchten gern die jüngste sehen; wenn du Mitleid mit ihnen hast, laß die mit mir gehen." After a few days he came back to the woman: "Mother, misfortune is chasing me; your two daughters are sick now and would like to see the youngest; if you feel sorry for them, let them go with me." - "Ach, mein Sohn, wenn es so steht, so will ich auch gehen und nach ihnen sehen." - "Oh, my son, if it says so, I will also go and look after them." - "I nein, Mutter, du bist alt und kannst einen so weiten Weg nicht machen. Ja, wenn es zu reiten ginge, würde ich dich aufsitzen lassen, und du könntest kommen, aber der wüste Weg ist nicht für ein Reittier." Yes, if it were to ride, I would let you sit up, and you could come, but the desert path is not for a mount. " - So mußte denn die Frau ihre Jüngste mitgehen lassen, aber unter der Bedingung, daß sie möglichst bald zurückkehre. So the woman had to let her youngest go, but on the condition that she return as soon as possible. Der Vampir brachte nun das Mädchen durch den Gang in seine Höhle. Als die Arme drinnen war und sah, daß ihre Schwestern ermordet waren und in Stücken an den Haken hingen, fiel sie in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich gekommen war, sagte der Vampir auch zu ihr: "Du, schneide ein Stück Fleisch ab und setze es zum Kochen an"; damit ging er hinaus. Als er fort war, fiel das Mädchen auf die Knie und betete zu Gott, sie aus den Händen des Vampirs zu befreien. Gott erhörte sie auch wirklich. God really did hear them. Als sie aufgestanden war und hierhin und dahin in alle Ecken guckte, bemerkte sie etwas wie einen Schrank, ging darauf zu, öffnete ihn und fand dort einen vollständigen Gang nach unten. - Der Vampir hatte nämlich fünf, sechs solche unterirdische Gänge, und jeder von ihnen kam an einer anderen Stelle heraus. - The vampire had five or six such underground passages, and each of them came out in a different place. - In den Gang ließ das Mädchen sich hinab und tastete sich in der Dunkelheit weiter. The girl lowered herself into the corridor and felt her way through the darkness. Am Abend, sobald es dunkel geworden war, kam sie heraus, in einen dichten Wald, und irrte umher, da sie nicht wußte, wohin sie sich wenden sollte. In the evening, as soon as it was dark, she came out into a thick forest and wandered about, not knowing which way to turn. Endlich fiel sie wieder auf die Knie und betete zu Gott: "Lieber Gott, gib mir einen Koffer, der sich mit einem Haare öffnen und schließen läßt, sonst mache mich zu einem Stein oder einem Baum, nur daß ich nicht noch einmal in die Hände des Vampirs falle." At last she fell to her knees and prayed to God, "Dear God, give me a suitcase that opens and closes with a hair, otherwise make me a stone or a tree, except that I will not touch my hands again fall of the vampire. " Gott hatte Erbarmen mit ihr und erhörte sie; er gab ihr den Koffer. God had mercy on her and heard her; he gave her the suitcase. Das Mädchen stieg hinein und verschloß ihn mit einem ihrer Haare. The girl got in and locked it with one of her hairs. Wenn sie hungrig war, ging sie heraus, pflückte sich Obst, das damals reichlich vorhanden war, da es Sommerzeit war, und schloß dann den Koffer wieder zu. When she was hungry, she went out, picked fruit that was abundant at that time, as it was summertime, and then closed the suitcase again. So vergingen zwei und ein halber Monat. So passed two and a half months. Der Vampir aber, als er am Abend nach Hause kam, sie suchte und nicht fand, stieg schnell in einen seiner Gänge und lief ihr eilig nach, traf aber nicht den Gang, den das Mädchen hinausgegangen war. But when the vampire came home that evening, looking for her and not finding her, he quickly climbed into one of his corridors and hurried after her, but didn't find the corridor that the girl had gone out. Soviel er auch lief und auf und ab herumstreifte, konnte er sie doch nicht finden und kehrte voll Zorn nach Hause zurück. Eines Tages war der Sohn des Zaren auf die Jagd gegangen und geriet dabei auch in den Wald, wo das Mädchen war.

Sie war gerade auf einen Baum geklettert und pflückte sich Obst; als sie nun Leute sah, ließ sie sich eilig hinab, stieg in den Koffer und schloß sich ein. She had just climbed a tree and was picking fruit; when she saw people, she hurried down, got into the suitcase, and locked herself. Der Prinz hatte sie aber bemerkt und befahl seinen Soldaten sie zu suchen. But the prince noticed her and ordered his soldiers to look for her. Die liefen hierhin und dahin, aber da war nichts. They ran this way and that, but there was nothing. Da dachte der Prinz, es möchte eine Samovila sein, die ihn verlocken wollte, und befahl seinen Leuten stehen zu bleiben. Beim Suchen waren sie aber plötzlich auf den Koffer des Mädchens gestoßen. When they were searching, they suddenly came across the girl's suitcase. Der Prinz wunderte sich, wie der Koffer an einen solchen Ort gelangen konnte; es kam ihm aber nicht in den Sinn, daß das Mädchen darin sein könnte, das sie suchten. The prince wondered how the suitcase could get to such a place; but it never occurred to him that the girl they were looking for could be in it. Er befahl nun gleich, daß sie den Koffer aufmachen sollten - er vermutete nämlich, es sei Geld darin. He immediately ordered them to open the suitcase - he suspected there was money in it. Die Soldaten strengten sich an, den Deckel aufzuheben, aber soviel sie sich auch bemühten, der Deckel wich nicht um ein Haar. The soldiers struggled to pick up the lid, but no matter how hard they tried, the lid did not almost go away. Sogar, als sie mit Hebebäumen arbeiteten, half es nichts. Even when they worked with hoists, it did not help. Endlich, als der Prinz sah, daß der Koffer nicht zu öffnen war, befahl er, ihn aufzuheben und in sein Schloß zu bringen. Finally, when the prince saw that the suitcase was not open, he ordered him to be picked up and taken to his castle. Dort ließ er den Koffer in sein Schlafzimmer bringen, wo er zum Schmuck stehen sollte. There he had the suitcase brought to his bedroom, where it was supposed to stand for jewelry. Am Abend brachte man dem Prinzen das Abendessen und stellte es in das Zimmer, während er noch draußen war. In the evening supper was brought to the prince and placed in the room while he was still outside. Als er dann kam und sich zum Essen setzte, bemerkte er, daß von allen Speisen etwas abgegessen war, rief seine Diener und fragte, wer von ihnen die Speisen berührt habe. When he came and sat down to dinner, he noticed that all the food had been consumed, called his servants, and asked who had touched them. Die armen Diener schwuren bei Himmel und Erde, daß sie von nichts wüßten und nichts gesehen hätten. Der Prinz wunderte sich, wer sich in seinem Zimmer zu schaffen machen könnte. The prince wondered who could be tampering with his room. Sonderbar, am nächsten Morgen war ebenso vom Frühstück weggegessen. Strange, the next morning was also eaten away from breakfast. Da schalt der Prinz noch mehr; aber einer der Diener, der ihm das Frühstück gebracht hatte, versteckte sich jetzt hinter der Tür und lauerte: da sieht er den Koffer sich öffnen und ein Mädchen herauskommen, schön wie die Sonne, die Haare ganz goldig; sie trat an den Tisch, nahm ein wenig von jeder Speise und schloß sich wieder in den Koffer ein. Then the prince scolded even more; but one of the servants who had brought him breakfast now hid behind the door and lurked: then he saw the suitcase open and a girl came out, as beautiful as the sun, her hair very cute; she went to the table, took a little of each dish, and locked herself back in the suitcase. Als nun der Prinz zum Essen kam, fand er wieder, daß von den Speisen etwas fehlte, und schalt noch viel mehr. When the prince came to eat, he found again that something was missing from the dishes and scolded a lot more. Da trat aber der Diener, der gelauert hatte, hervor und sagte: "Erhabener Prinz, ich habe gesehen, wer die Speisen anrührt; aus dem Koffer, den du im Zimmer hast, kommt ein Mädchen heraus, schön wie die Sonne, mit goldenen Haaren; die kostet ein wenig von allen Speisen und schließt sich dann wieder ein." But then the servant who had been lurking came out and said: "Exalted prince, I have seen who is touching the food; out of the suitcase you have in the room comes out a girl, beautiful as the sun, with golden hair ; it costs a little bit of all food and then locks up again. " Am Abend stellte sich nun der Prinz selber hin, um aufzupassen und so aus dem Hinterhalt das Mädchen zu überraschen, ehe sie den Koffer erreichen könnte. In the evening the prince stood up himself to be careful and to surprise the girl from ambush before she could reach the suitcase. Wirklich kam das Mädchen wieder heraus, trat an den Tisch und fing an, von den Speisen zu kosten. Der Prinz trat ganz leise hinter sie, und als sie sich umwandte und in den Koffer steigen wollte, schnitt er ihr den Weg ab und umfing sie; sie wollte mit Gewalt seinen Händen entschlüpfen, er ließ sie aber nicht los und brachte sie in ein andres Zimmer. The prince came very quietly behind her, and when she turned and wanted to get into the suitcase, he cut her off and surrounded her; she tried to escape his hands by force, but he did not let go of her and took her to another room. Am andern Tage rüstete er die Hochzeit und vermählte sich mit ihr; damit sie sich aber nicht wieder in dem Koffer verberge, schloß er ihn in einem besonderen Zimmer ein und ließ niemand dahinein. The next day he prepared the wedding and married him; so that she wouldn't hide in the suitcase again, he locked it in a special room and didn't let anyone in there. Doch das Schicksal blieb dem armen Mädchen nicht lange günstig. But fate did not last long for the poor girl. Einer von den Großen des Zaren, der gern seine eigene Tochter mit dem Prinzen verloben wollte, bestach die Dienerinnen, einige Negerinnen, die Prinzessin umzubringen. One of the great men of the tsar, who wanted to betroth his own daughter to the prince, bribed the servants, some negroes, to kill the princess. Eines Morgens, als der Prinz nicht zu Hause war, rissen sie die Prinzessin aus ihrem Schlafzimmer, banden sie und warfen sie weit von der Stadt in die Brennesseln. One morning when the prince was not home, they tore the princess out of her bedroom, tied her and threw her into the nettles far from the city. Zum Glück kam bald darauf eine alte Frau dahin, um sich Nesselgemüse zu sammeln; sie bemerkte das Mädchen, faßte Erbarmen mit ihr und nahm sie mit sich nach Hause. Der Prinz aber suchte überall seine Frau, und als er sie nicht fand, wurde er krank, von Tag zu Tag immer kränker. Um nun wieder Appetit zu bekommen, ließ er durch einen Herold ausrufen: Wer etwas besonders Gutes hätte, solle es dem Prinzen als Krankenspeise bringen. In order to regain his appetite, he had a herald cry out that anyone who had something particularly good should bring it to the prince as a meal for the sick. Davon hörte auch das Mädchen und sagte zu der Alten: "Komm, Mutter, du mußt dem Prinzen eine Krankenspeise bringen." The girl heard about it and said to the old woman: "Come on, mother, you must bring the prince some food for the sick." - "Ach, Töchterchen, was können wir ihm bringen?" - "Geh nur und suche Gemüsekräuter zusammen, wir wollen sie kochen und du sollst es hintragen. - "Just go and look for vegetable herbs, we want to cook them and you should carry them there. Wer weiß, vielleicht schmeckt es dem Prinzen." Who knows, maybe the Prince will like it. " - Die Alte brachte das Kraut, sie kochten es und legten es auf einen Teller. Das Mädchen aber riß sich heimlich ein Haar aus und tat es in die Speise. But the girl secretly tore off a hair and put it in the food. Als die Alte damit an das Palasttor kam, wollten die Torwächter sie nicht hineinlassen, der Prinz hatte sie aber vom Fenster aus gesehen und befahl sie einzulassen. Die Alte ging hinauf und übergab ihm den Teller mit dem Gemüse. Der Prinz stocherte mit der Gabel darin herum und zog das goldene Haar heraus, kostete einige Bissen und sagte: "Ach, Alte, dein Gemüse ist gut; bring mir noch einmal davon." Die Alte ging wieder nach Hause und erzählte es dem Mädchen. Die antwortete: "Siehst du, das Gemüse hat ihm geschmeckt; geh nur wieder und sammle neues, wir bereiten es zu, und du bringst es ihm nochmals." Alles geschah so, und das Mädchen hatte wieder ein Haar hineingetan. Als der Prinz wieder ein Haar darin fand, sagte er zu der Alten: "Jetzt bin ich wieder gesund, und am Sonntag möchte ich gern zu dir zu Gast kommen." When the prince found a new hair in it, he said to the old man: "Now I am well again, and on Sunday I would like to come to you as a guest." - "Ach, erhabener Prinz, was ist mein Haus für einen Mann wie du?" - "Nun, Frau, ich will nicht, daß du dir Kosten machst; ich setze mich auf eine Binsenmatte und esse Brot und Salz." "Well, madam, I do not want you to pay anything, I sit down on a rush mat and eat bread and salt." Da konnte die Frau nicht anders als ihm seinen Willen tun und sagte: "Befiehl, mein Sohn; wenn es dir beliebt, mein Haus steht dir offen." Then the woman could not do his will other than him and said: "Command my son; if you like, my house is open to you." Sie ging nun nach Hause und sagte zu dem Mädchen: "Was nun, meine Tochter, wo soll ich dich verbergen? Now she went home and said to the girl: "Now what, my daughter, where should I hide you? Der Prinz will am Sonntag zu uns zu Gast kommen." - "Das ist weiter nichts, Mutter, du versteckst mich in den Backtrog, legst eine Decke darauf und sagst ihm, daß du Teig angerührt hast und ihn stehen läßt, daß er aufgeht; er merkt dann nichts." - "That's no good, mother, you hide me in the oven, put a blanket on it and tell him that you have mixed dough and let him stand, that he rises, then he does not notice." Der Sonntag kam, und der Prinz kam zu der Alten zu Gast, saß eine Zeitlang da und sagte dann: "Was hast du da in dem Backtrog, Alte?" - Sie antwortete: "Ich habe Teig angerührt, mein Sohn, und habe ihn hingestellt, daß er aufgeht." Nach einiger Zeit fragte der Prinz die Alte wieder: "Ist denn dein Teig noch nicht aufgegangen, daß du einen Kuchen backen kannst?" After some time, the prince again asked the old woman: "Did not your dough rise so well that you could bake a cake?" - "Nein, noch nicht, mein Sohn, mein Sauerteig ist nicht sehr gut." Der Prinz blieb noch etwas sitzen, dann stand er auf und sagte: "Alte, ich will einmal den Backtrog aufdecken und zusehen, was mit deinem Teig ist, daß er so lange braucht, um aufzugehen." The prince remained seated for a while, then stood up and said, "Old one, I'll just uncover the baking trough and watch what's in your dough, that it takes him so long to get up." Damit faßte er die Decke am Rande an und wollte sie aufheben. With that he touched the ceiling and wanted to pick it up. Die Alte rief: "Laß, mein Sohn, tu es nicht." Er hörte aber nicht darauf und hob die Decke auf; darin lag das Mädchen. Als er sie sah, rief er: "Aha! da bist du", faßte sie an der Hand, hob sie auf und umarmte sie; darauf fragte er sie, wie sie denn in das Haus der Alten geraten sei, und sie erzählte ihm von Anfang bis zu Ende, was mit ihr geschehen war. Da nahm der Prinz seine Braut und ging mit ihr und der Alten nach Hause, die Dienerinnen aber ließ er hinrichten. Then the prince took his bride and went home with her and the old woman, but he executed the servants.