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Theodor Fontane: Ein Sommer in London, 01 - Von Gravesend bis London

01 - Von Gravesend bis London

Von Gravesend bis London

Das ist die englische Küste!

Durch den Morgennebel schimmern die Türme von Yarmouth. Ein gut Stück Weges noch in der Richtung nach Süden, und die Themsemündung liegt vor uns. Da ist sie: Sheerneß mit seinen Baken und Tonnen taucht auf. Nun aber ist es, als wüchsen dem Dampfer die Flügel, immer rascher schlägt er mit seinen Schaufeln die hochaufspritzende Flut, und die prächtige Bucht durchfliegend, von der man nicht weiß, ob sie ein breiter Strom oder ein schmales Meer ist, trägt er uns jetzt, an Gravesend vorbei, in den eigentlichen Themsestrom hinein. Alles Große wirkt in die Ferne: wir fühlen ein Gewitter lange bevor es über uns ist; große Männer haben ihre Vorläufer, so auch große Städte.

Gravesend ist ein solcher Herold, es ruft uns zu: »London kommt!« und unruhig, erwartungsvoll schweifen unsere Blicke die Themse hinauf. Des Dampfers Kiel durchschneidet pfeilschnell die Flut, aber wir verwünschen den saumseligen Kapitän: unsere Sehnsucht fliegt schneller, als sein Schiff – das ist sein Verbrechen. Und doch lebt London schon rings um uns her. Gravesend liegt nicht im Bann von London, aber doch in seinem Zauberbann. Noch fünf Meilen haben wir bis zur alten City, noch an großen volkreichen Städten müssen wir vorbei, und doch sind wir bereits mitten im Getriebe der Riesenstadt; Greenwich, Woolwich und Gravesend gelten noch als besondere Städte und doch sind sie's nicht mehr; die Äcker und Wiesen, die zwischen ihnen und London liegen, sind nur erweiterte Hyde-Parks; von Smithfield nach Paddington, quer durch die Stadt hindurch, ist eine schlimmere Reise wie von London-Bridge bis Gravesend; nicht mehr Miles-end ist die längste Straße Londons, sondern der prächtige Themsestrom selbst: statt der Cabs und Omnibusse befahren ihn Hunderte von Booten und Dampfern, Greenwich und Woolwich sind Anhaltepunkte, und Gravesend ist letzte Station. Der Zauber Londons ist – seine Massenhaftigkeit.

Wenn Neapel durch seinen Golf und Himmel, Moskau durch seine funkelnden Kuppeln, Rom durch seine Erinnerungen, Venedig durch den Zauber seiner meerentstiegenen Schönheit wirkt, so ist es beim Anblick Londons das Gefühl des Unendlichen, was uns überwältigt - dasselbe Gefühl, was uns beim ersten Anschauen des Meeres durchschauert. Die überschwengliche Fülle, die unerschöpfliche Masse – das ist die eigentliche Wesenheit, der Charakter Londons. Dieser tritt einem überall entgegen. Ob man von der Paulskirche, oder der Greenwicher Sternwarte herab seinen Blick auf dies Häusermeer richtet – ob man die Citystraßen durchwandert und von der Menschenwoge halb mit fortgerissen, den Gedanken nicht unterdrücken kann, jedes Haus sei wohl ein Theater, das eben jetzt seine Zuhörerschwärme wieder ins Freie strömt –, überall ist es die Zahl, die Menge, die uns Staunen abzwingt. Überall!

aber nirgends so wie auf der großen Fahrstraße Londons – der Themse. Versuche ich ein Bild dieses Treibens zu geben. Gravesend liegt hinter uns, noch sehen wir das Schimmern seiner hellen Häuser und schon taucht Woolwich, die Arsenalstadt, vor unsern Blicken auf. Rechts und links liegen die Wachtschiffe; drohend weisen sie die Zähne, hell im Sonnenschimmer blitzen die Geschütze aus ihren Luken hervor. Vorbei! Wir haben nichts zu fürchten: Alt-Englands Flagge weht von unserm Mast; friedlich nur dröhnt ein Kanonenschuß über die Themse hin und verhallt jetzt in den stillen Lüften der Grafschaft Kent. – Weiter schaufelt sich der Dampfer, an Ostindienfahrern vorbei, die jetzt eben mit vollen Segeln und voller Hoffnung in Meer und Welt hinausziehen; seht, die Matrosen drüben und schwenken ihre Hüte! Wenn wieder Land unter ihren Pulsen ist, so ist es des Indus oder des Ganges Ufer. Glückliche Fahrt! Und jetzt, ein Invalidenschiff sperrt uns fast den Weg. Alles daran ist zerschossen – es selbst und seine Einwohner. Ein Dreidecker ist's; seine Kanonenluken sind friedliche Fenster geworden, hinter denen die Sieger von Abukir und Trafalgar, die alte Garde Nelsons, ihre traulichen Kojen haben. Aber lassen wir die Alten!

Das junge, frische Leben jubelt eben jetzt an uns vorüber. Eine wahre Flottille von Dampfbooten, eine friedliche Schärenflotte, nur heimisch im Themsefahrwasser, kommt unter Sang und Klang den Fluß herunter. In Gravesend ist Jahrmarkt oder ein Schifferfest, da darf der Londoner Junggesell, der Kommis und Handwerker nicht fehlen; die halbe City, scheint es, ist flügge geworden und will in Gravesend tanzen und springen und sich einmal gütlich tun nach der Melodie des Dudelsacks. Kein Ende nimmt der Festzug: bis hundert hab' ich die vorbeifliegenden Dampfer (die keine Masten und nur einen hohen eisernen Schornstein in der Mitte tragen) gezählt, aber ich geb' es auf: sie sind eben zahllos. Und welche Jagd! wie beim Wettrennen suchen sich die einzelnen zu überholen; eine nordische Regatta ist es; welch' prächtige Lagune, diese Themse – welch' flüchtige Gondel jedes keuchende Boot! Greenwich taucht auf vor uns, immer reger wird das Leben, immer bunter der Strom; – wie wenn Ameisen arbeiten, hier hin – dort hin, rechts und links, vor und zurück, aber immer rastlos, so lebt und webt es zwischen den Ufern. Noch haben wir kein Wort Englisch gehört und schon haben die Spiegel und Flaggen der vorbeisausenden Schiffe einen ganzen Sprachschatz vor uns aufgeschlagen; wie in Blättern eines Riesenlexikons hätten wir darin lesen können. Noch hat unser Fuß London nicht betreten, noch liegt es vor uns, und schon haben wir ein Stück von ihm im Rücken – auf hundert Dampfbooten eilte es an uns vorbei. Die Bevölkerung ganzer Städte ist ausgeflogen aus der einen Stadt, und doch die Tausende, die ihr fehlen – sie fehlen ihr nicht. – Was ein Stück Infusorienerde unter dem Ehrenbergschen Mikroskop, das ist London vor dem menschlichen Auge. Zahllos wimmelt es; man gibt uns Zahlen, aber die Ziffern übersteigen unsere Vorstellungskraft. Der Rest ist – Staunen.

01 - Von Gravesend bis London 01 - From Gravesend to London 01 - De Gravesend a Londres 01 - Van Gravesend naar Londen 01 - De Gravesend a Londres 01 - Из Грейвсенда в Лондон 01 - Från Gravesend till London

Von Gravesend bis London From Gravesend to London Van Gravesend tot Londen Fra Gravesend til London De Gravesend a Londres

Das ist die englische Küste! This is the English coast! ¡Esta es la costa inglesa!

Durch den Morgennebel schimmern die Türme von Yarmouth. The towers of Yarmouth shimmer through the morning mist. Las torres de Yarmouth brillan a través de la niebla de la mañana. Les tours de Yarmouth scintillent dans la brume matinale. Yarmouth의 탑은 아침 안개를 통해 빛난다. Вежі Ярмута мерехтять крізь ранковий туман. Ein gut Stück Weges noch in der Richtung nach Süden, und die Themsemündung liegt vor uns. A good way to the south, and the Thames estuary lies ahead of us. 남쪽으로가는 좋은 길과 Thames 강어귀가 우리보다 앞서 있습니다. En god del av veien mot sør, og Themses elvemunning ligger foran oss. Uma boa parte do caminho para o sul, e o estuário do Tâmisa está à nossa frente. Da ist sie: Sheerneß mit seinen Baken und Tonnen taucht auf. There she is: Sheerneß with his beacons and tons appears. Sheerneß는 그의 표지와 톤이 나타난다. Der er det: Sheerness dukker opp med fyrene og tønnene sine. Aí está: Sheerness aparece com seus faróis e barris. Nun aber ist es, als wüchsen dem Dampfer die Flügel, immer rascher schlägt er mit seinen Schaufeln die hochaufspritzende Flut, und die prächtige Bucht durchfliegend, von der man nicht weiß, ob sie ein breiter Strom oder ein schmales Meer ist, trägt er uns jetzt, an Gravesend vorbei, in den eigentlichen Themsestrom hinein. But now it is as if the steamer's wings are growing, and faster and faster he beats the high-pitched tide with his shovels, and flying through the magnificent bay, of which one does not know whether it is a broad river or a narrow sea, he carries us now , past Gravesend, into the actual thames current. 그러나 마치 증기선의 날개가 커지고있는 것처럼 빠르고 더 빨라 삽으로 고조를 이기고 장엄한 만을 지나면 넓은 하천 또는 좁은 바다인지 여부를 알 수 없으므로 이제 우리를 운반합니다 과거의 Gravesend를 실제 thames 현재로 변환합니다. Men nå er det som om dampbåtens vinger vokser, raskere og raskere slår han høyvann med spader, og flyr gjennom den fantastiske bukten, som man ikke vet om det er en bred elv eller et smalt hav, han bærer oss nå , forbi Gravesend, inn i selve Themsen. Mas agora é como se as asas do vapor estivessem crescendo, cada vez mais rápido ele bate a maré alta com suas pás, e voando pela magnífica baía, que não se sabe se é um rio largo ou um mar estreito, ele agora nos carrega , passado Gravesend, no verdadeiro rio Tamisa. Ama şimdi o, vapurun kanatları büyüyormuş gibi, daha hızlı ve daha hızlı, kürekleri ile yüksek tiz bir gelgiti yener ve geniş bir nehrin mi yoksa dar bir deniz mi olduğunu bilmeyen muhteşem körfezden uçar, şimdi bizi taşır. Gravesend'i, gerçek thames akımına. Alles Große wirkt in die Ferne: wir fühlen ein Gewitter lange bevor es über uns ist; große Männer haben ihre Vorläufer, so auch große Städte. Everything big looks distant: we feel a storm long before it is over us; Great men have their precursors, as do big cities. 큰 것은 멀리 보입니다. 우리가 끝나기 오래 전에 폭풍이 난다. 위대한 사람들은 대도시처럼 선구자를 가지고 있습니다. Alt stort fungerer i det fjerne: vi kjenner et tordenvær lenge før det er over oss; store menn har sine forgjengere, det har også store byer. Tudo o que é grande funciona à distância: sentimos uma tempestade muito antes de ela cair sobre nós; grandes homens têm seus predecessores, assim como grandes cidades.

Gravesend ist ein solcher Herold, es ruft uns zu: »London kommt!« und unruhig, erwartungsvoll schweifen unsere Blicke die Themse hinauf. Gravesend is such a herald, it calls us: "London is coming!" And anxiously, expectantly our eyes wander up the Thames. Gravesend er en slik herald, den roper til oss: “London kommer!” Og rastløs, forventningsfullt, øynene våre vandrer oppover Themsen. Gravesend é um arauto que nos chama: “Londres está chegando!” E inquietos, ansiosos, nossos olhos vagam pelo Tâmisa. Des Dampfers Kiel durchschneidet pfeilschnell die Flut, aber wir verwünschen den saumseligen Kapitän: unsere Sehnsucht fliegt schneller, als sein Schiff – das ist sein Verbrechen. The steamer Kiel cuts through the tide with lightning speed, but we curse the miserable captain: our longing flies faster than his ship - that's his crime. Kjølen til dampbåten skjærer gjennom tidevannet like raskt som en pil, men vi forbanner den svake kapteinen: lengselen vår flyr fortere enn skipet hans - det er hans forbrytelse. A quilha do navio corta a maré com a rapidez de uma flecha, mas amaldiçoamos o capitão preguiçoso: nossa saudade voa mais rápido que seu navio - esse é o crime. Und doch lebt London schon rings um uns her. And yet London is already around us. Og likevel bor London allerede rundt oss. Gravesend liegt nicht im Bann von London, aber doch in seinem Zauberbann. Gravesend is not under the spell of London, but in his magic spell. Gravesend er ikke under magi av London, men det er under magi. Gravesend não está sob o feitiço de Londres, mas está sob seu feitiço. Noch fünf Meilen haben wir bis zur alten City, noch an großen volkreichen Städten müssen wir vorbei, und doch sind wir bereits mitten im Getriebe der Riesenstadt; Greenwich, Woolwich und Gravesend gelten noch als besondere Städte und doch sind sie’s nicht mehr; die Äcker und Wiesen, die zwischen ihnen und London liegen, sind nur erweiterte Hyde-Parks; von Smithfield nach Paddington, quer durch die Stadt hindurch, ist eine schlimmere Reise wie von London-Bridge bis Gravesend; nicht mehr Miles-end ist die längste Straße Londons, sondern der prächtige Themsestrom selbst: statt der Cabs und Omnibusse befahren ihn Hunderte von Booten und Dampfern, Greenwich und Woolwich sind Anhaltepunkte, und Gravesend ist letzte Station. We still have five miles to the old city, we still have to pass by big populous cities, and yet we are already in the middle of the Giant City; Greenwich, Woolwich, and Gravesend are still considered special cities, and yet they are not; the fields and meadows that lie between them and London are only extended hyde parks; from Smithfield to Paddington, across the city, is a worse journey from London Bridge to Gravesend; no longer Miles-end is the longest street in London, but the magnificent Themsestrom itself: instead of the cabs and buses, hundreds of boats and steamers drive through it, Greenwich and Woolwich are stopping points, and Gravesend is the last stop. Vi har fortsatt fem mil til den gamle byen, vi må fortsatt passere store folkerike byer, og likevel er vi allerede midt i tannhjulene til den gigantiske byen; Greenwich, Woolwich og Gravesend regnes fortsatt som spesielle byer, og likevel er de ikke lenger; åkrene og engene som ligger mellom dem og London er bare utvidede Hyde-parker; fra Smithfield til Paddington, over byen, er en verre reise enn fra London Bridge til Gravesend; Miles-end er ikke lenger den lengste gaten i London, men selve den fantastiske Themsen: i stedet for drosjer og omnibusser kjører hundrevis av båter og dampbåter langs den, Greenwich og Woolwich er stoppested, og Gravesend er siste stopp. Ainda temos cinco milhas para a cidade velha, ainda temos que passar por grandes cidades populosas, e ainda assim já estamos no meio das engrenagens da cidade gigantesca; Greenwich, Woolwich e Gravesend ainda são consideradas cidades especiais, mas não são mais; os campos e prados que ficam entre eles e Londres são apenas parques Hyde estendidos; de Smithfield a Paddington, do outro lado da cidade, é uma jornada pior do que a London Bridge a Gravesend; Miles-end não é mais a rua mais longa de Londres, mas o próprio magnífico rio Tâmisa: em vez de táxis e ônibus, centenas de barcos e vapores passam por ela, Greenwich e Woolwich são pontos de parada, e Gravesend é a última parada. Der Zauber Londons ist – seine Massenhaftigkeit. The magic of London is its massiveness. Magien i London er - dens massivitet. A magia de Londres é - sua grandeza.

Wenn Neapel durch seinen Golf und Himmel, Moskau durch seine funkelnden Kuppeln, Rom durch seine Erinnerungen, Venedig durch den Zauber seiner meerentstiegenen Schönheit wirkt, so ist es beim Anblick Londons das Gefühl des Unendlichen, was uns überwältigt - dasselbe Gefühl, was uns beim ersten Anschauen des Meeres durchschauert. When Naples, through its Gulf and sky, Moscow through its glittering cupolas, Rome through its memories, Venice, through the magic of its sea-decadent beauty, at the sight of London it is the feeling of the Infinite, which overwhelms us - the same feeling we experienced at the first Watching the sea shuddered. Se Nápoles trabalha através de seu golfo e céu, Moscou através de suas cúpulas cintilantes, Roma através de suas memórias, Veneza através da magia de sua beleza crescente, então é a sensação do infinito que nos oprime ao ver Londres - a mesma sensação que nos dá o primeiro Olhando através do mar estremece. Die überschwengliche Fülle, die unerschöpfliche Masse – das ist die eigentliche Wesenheit, der Charakter Londons. The exuberant abundance, the inexhaustible mass - that is the real essence, the character of London. Den sprudlende overflod, den utømmelige massen - det er den virkelige essensen, karakteren til London. A abundância exuberante, a massa inesgotável - essa é a verdadeira essência, o caráter de Londres. Dieser tritt einem überall entgegen. This one meets everywhere. Dette skjer overalt. Isso ocorre em todos os lugares. Ob man von der Paulskirche, oder der Greenwicher Sternwarte herab seinen Blick auf dies Häusermeer richtet – ob man die Citystraßen durchwandert und von der Menschenwoge halb mit fortgerissen, den Gedanken nicht unterdrücken kann, jedes Haus sei wohl ein Theater, das eben jetzt seine Zuhörerschwärme wieder ins Freie strömt –, überall ist es die Zahl, die Menge, die uns Staunen abzwingt. Whether one directs one's gaze from the Paulskirche or the Greenwich Observatory to the sea of houses - whether one wandered through the city streets and half carried away by the wave of people, can not suppress the thought that every house is a theater, which is just now rekindling its audience it flows everywhere into the open - everywhere it is the number, the crowd that compels us to wonder. Of je nu vanaf de Paulskirche of het observatorium van Greenwich naar de zee van huizen kijkt - of je nu door de straten van de stad dwaalt en half weggevaagd door de golf van mensen, je kunt de gedachte niet onderdrukken dat elk huis een theater is dat nu weer zwermen luisteraars trekt stroomt in de open lucht - overal is het het aantal, de menigte die ons dwingt om versteld te staan. Enten du ser ned på havhavet fra Paulskirche eller Greenwich observatoriet - enten du vandrer gjennom byens gater og halvt feid av bølgene av mennesker, kan du ikke undertrykke tanken på at hvert hus sannsynligvis er et teater som nå tiltrekker seg svermer av lyttere igjen flyter ut i det fri - overalt er det tallet, mengden som tvinger oss til å bli overrasket. Quer você olhe para o mar de casas da Paulskirche ou do observatório de Greenwich - quer você vagueie pelas ruas da cidade e seja levado pelas ondas de pessoas, não pode reprimir o pensamento de que cada casa é provavelmente um teatro que agora está atraindo enxames de ouvintes novamente flui para o aberto - em todos os lugares é o número, a multidão que nos leva a ficar maravilhados. Überall! All over!

aber nirgends so wie auf der großen Fahrstraße Londons – der Themse. but nowhere like London's big driveway - the Thames. men ingen steder som på den store Londonveien - Themsen. mas em nenhum lugar como na grande estrada de Londres - o Tâmisa. Versuche ich ein Bild dieses Treibens zu geben. I try to give a picture of this process. Jeg prøver å gi et bilde av dette maset. Tento dar uma ideia dessa agitação. Gravesend liegt hinter uns, noch sehen wir das Schimmern seiner hellen Häuser und schon taucht Woolwich, die Arsenalstadt, vor unsern Blicken auf. Gravesend lies behind us, we still see the glimmer of its bright houses and already Woolwich, the arsenal city, appears before our eyes. Rechts und links liegen die Wachtschiffe; drohend weisen sie die Zähne, hell im Sonnenschimmer blitzen die Geschütze aus ihren Luken hervor. Right and left are the guardships; they point their teeth threateningly, the guns flash out of their hatches brightly in the sunshine. Til høyre og venstre ligger vaktskipene; De viser tennene truende, kanonene blinker sterkt i solskinnet fra lukene. À direita e à esquerda estão os navios de guarda; Eles mostram os dentes de forma ameaçadora, as armas brilham intensamente ao sol de suas escotilhas. Vorbei! Past! Wir haben nichts zu fürchten: Alt-Englands Flagge weht von unserm Mast; friedlich nur dröhnt ein Kanonenschuß über die Themse hin und verhallt jetzt in den stillen Lüften der Grafschaft Kent. We have nothing to fear: Old England's flag flies from our mast; only a cannon shot roars peacefully across the Thames and now dies away in the quiet breezes of County Kent. Vi har ingenting å frykte: Old Englands flagg flyr fra masten vår; bare et kanonskudd brøler fredelig over Themsen og dør nå bort i den stille brisen i Kent. Não temos nada a temer: a bandeira da Velha Inglaterra voa de nosso mastro; apenas um tiro de canhão ruge pacificamente pelo Tamisa e agora morre na brisa tranquila de Kent. – Weiter schaufelt sich der Dampfer, an Ostindienfahrern vorbei, die jetzt eben mit vollen Segeln und voller Hoffnung in Meer und Welt hinausziehen; seht, die Matrosen drüben und schwenken ihre Hüte! - The steamer continues to shovel past East Indians, who are now sailing with full sail and full of hope into the sea and the world; see the sailors over there waving their hats! Dampbåten padler videre, forbi østindianerne, som nå drar ut i havet og verden med fulle seil og fulle av håp; se sjømennene der borte vifte med hattene! O navio rema mais adiante, passando pelos East Indiamans, que agora estão indo para o mar e para o mundo com velas cheias e cheios de esperança; veja os marinheiros ali balançando seus chapéus! Wenn wieder Land unter ihren Pulsen ist, so ist es des Indus oder des Ganges Ufer. When land is again under its pulses, it is the shore of the Indus or the Ganges. Hvis det er land igjen under pulsen deres, er det bredden av Indus eller Ganges. Se houver terra sob seu pulso, são as margens do Indo ou do Ganges. Glückliche Fahrt! God tur! Und jetzt, ein Invalidenschiff sperrt uns fast den Weg. And now, an invalid ship is almost blocking our way. Og nå blokkerer et ugyldig skip oss nesten. E agora, uma nave inválida está quase bloqueando nosso caminho. Alles daran ist zerschossen – es selbst und seine Einwohner. Everything about it has been shot to pieces - it itself and its inhabitants. Alt om det er skutt i stykker - det selv og dets innbyggere. Tudo nele foi feito em pedaços - ele e seus habitantes. Ein Dreidecker ist’s; seine Kanonenluken sind friedliche Fenster geworden, hinter denen die Sieger von Abukir und Trafalgar, die alte Garde Nelsons, ihre traulichen Kojen haben. It's a triplane; its cannon hatches have become peaceful windows, behind which the victors of Abukir and Trafalgar, Nelson's old guard, have their cozy bunks. Det er en tredekker; dens kanonluker har blitt fredelige vinduer som seirerne til Abukir og Trafalgar, Nelsons gamle garde, har sine komfortable køyer. É um de três andares; suas escotilhas de canhão tornaram-se janelas pacíficas atrás das quais os vencedores de Abukir e Trafalgar, a velha guarda de Nelson, têm seus beliches aconchegantes. Aber lassen wir die Alten! But let's leave the old! Mas vamos deixar os antigos!

Das junge, frische Leben jubelt eben jetzt an uns vorüber. The young, fresh life cheers past us now. A vida jovem e renovada está passando por nós agora. Eine wahre Flottille von Dampfbooten, eine friedliche Schärenflotte, nur heimisch im Themsefahrwasser, kommt unter Sang und Klang den Fluß herunter. A true flotilla of steam boats, a peaceful archipelago fleet, only at home in the waters of the Thames, comes down the river with song and sound. En ekte flåte med dampbåter, en fredelig øygruppe, bare hjemme i Thames-farvann, kommer nedover elven til sang og lyd. Uma verdadeira flotilha de barcos a vapor, um arquipélago pacífico, apenas em casa no fairway do Tamisa, desce o rio para cantar e soar. In Gravesend ist Jahrmarkt oder ein Schifferfest, da darf der Londoner Junggesell, der Kommis und Handwerker nicht fehlen; die halbe City, scheint es, ist flügge geworden und will in Gravesend tanzen und springen und sich einmal gütlich tun nach der Melodie des Dudelsacks. In Gravesend there is a fair or a boatman's festival, the London bachelor, clerks and craftsmen must not be missing; Half of the city, it seems, has fledged and wants to dance and jump in Gravesend and have a good time to the tune of the bagpipes. I Gravesend er det en messe eller en båtførerfestival, London-ungkarlen, kontoristene og håndverkerne må ikke mangle; Halvparten av byen, ser det ut til, har flyktet og vil danse og hoppe i Gravesend og ha god tid til sekkepipens melodi. Em Gravesend há uma feira ou festival de barqueiros, o solteiro londrino, os escriturários e os artesãos não podem faltar; metade da cidade, ao que parece, cresceu e quer dançar e pular em Gravesend e se divertir ao som da gaita de foles. Kein Ende nimmt der Festzug: bis hundert hab' ich die vorbeifliegenden Dampfer (die keine Masten und nur einen hohen eisernen Schornstein in der Mitte tragen) gezählt, aber ich geb' es auf: sie sind eben zahllos. The pageant never ends: I counted a hundred steamers passing by (which have no masts and only a high iron chimney in the middle), but I give up: they are countless. Opptoget slutter aldri: Jeg regnet damperne som gikk forbi (som ikke har master og bare en høy jernpipe i midten) til hundre, men jeg gir opp: de er utallige. A procissão não acaba: contei até cem vapores passando (que não têm mastros e apenas uma alta chaminé de ferro no meio), mas desisto: são inúmeros. Und welche Jagd! And what a hunt! wie beim Wettrennen suchen sich die einzelnen zu überholen; eine nordische Regatta ist es; welch' prächtige Lagune, diese Themse – welch' flüchtige Gondel jedes keuchende Boot! as in a race, the individuals try to overtake each other; it is a Nordic regatta; What a magnificent lagoon, this Thames - what a fleeting gondola every gasping boat! som i et løp, prøver individene å innhente hverandre; det er en nordisk regatta; For en fantastisk lagune, denne Themsen - for en flyktig gondol hver gispende båt! como em uma corrida, os indivíduos tentam ultrapassar uns aos outros; é uma regata nórdica; Que lagoa magnífica, este Tâmisa - que gôndola fugaz cada barco ofegante! Greenwich taucht auf vor uns, immer reger wird das Leben, immer bunter der Strom; – wie wenn Ameisen arbeiten, hier hin – dort hin, rechts und links, vor und zurück, aber immer rastlos, so lebt und webt es zwischen den Ufern. Greenwich appears before us, life is getting livelier and more colorful, the river; - as when ants work, this way - there, right and left, back and forth, but always restless, so it lives and weaves between the banks. Greenwich dukker opp foran oss, livet blir livligere og mer fargerikt, elven; - som når maur jobber, på denne måten - der, høyre og venstre, frem og tilbake, men alltid rastløs, så det lever og vever seg mellom bankene. Greenwich surge diante de nós, a vida fica mais viva e colorida, o rio; - como quando as formigas trabalham, assim - ali, à direita e à esquerda, para a frente e para trás, mas sempre inquieto, por isso vive e tece entre as margens. Noch haben wir kein Wort Englisch gehört und schon haben die Spiegel und Flaggen der vorbeisausenden Schiffe einen ganzen Sprachschatz vor uns aufgeschlagen; wie in Blättern eines Riesenlexikons hätten wir darin lesen können. We haven't heard a word of English yet, and the mirrors and flags of the passing ships have opened up a whole range of languages in front of us; we could have read it like in the leaves of a giant lexicon. Vi har ikke hørt et ord engelsk ennå, og speilene og flaggene til skipene som går forbi, har åpnet et stort utvalg av ordforråd foran oss; vi kunne ha lest den som sidene i en gigantisk ordbok. Ainda não ouvimos uma palavra em inglês e os espelhos e bandeiras dos navios que passam abriram toda uma gama de vocabulário à nossa frente; poderíamos ter lido como as páginas de um dicionário gigante. Noch hat unser Fuß London nicht betreten, noch liegt es vor uns, und schon haben wir ein Stück von ihm im Rücken – auf hundert Dampfbooten eilte es an uns vorbei. Our foot has not yet entered London, it is still ahead of us, and we already have a piece of it behind us - it hurried past us on a hundred steam boats. Nuestro pie aún no ha puesto un pie en Londres, todavía está por delante de nosotros, y ya tenemos una parte de él detrás de nosotros: pasó apresuradamente a nuestro lado en un centenar de barcos de vapor. Foten vår har ennå ikke satt sin fot i London, den er fremdeles foran oss, og allerede har vi et stykke av ham bak oss - det skyndte seg forbi oss på hundre dampbåter. Nosso pé ainda não pôs os pés em Londres, ainda está à nossa frente e já temos um pedaço dele atrás de nós - ele passou correndo por nós em uma centena de barcos a vapor. Die Bevölkerung ganzer Städte ist ausgeflogen aus der einen Stadt, und doch die Tausende, die ihr fehlen – sie fehlen ihr nicht. The population of whole cities flew out of one city, and yet the thousands who are missing - they are not lacking. La población de ciudades enteras ha salido volando de una ciudad y, sin embargo, los miles que le faltan, no les faltan. Befolkningen i hele byer har flydd ut av den ene byen, og likevel de tusenvis som den mangler - den mangler ikke dem. A população de cidades inteiras fugiu de uma cidade, mas os milhares que faltam - não faltam. – Was ein Stück Infusorienerde unter dem Ehrenbergschen Mikroskop, das ist London vor dem menschlichen Auge. – London is to the human eye what a piece of infusoria soil is to the Ehrenberg microscope. - Qué pedazo de tierra infusor bajo el microscopio de Ehrenberg es Londres ante el ojo humano. - For et stykke infusjonsjord under Ehrenberg-mikroskopet er London foran menneskets øye. - Que pedaço de terra infusora sob o microscópio de Ehrenberg é Londres diante do olho humano. Zahllos wimmelt es; man gibt uns Zahlen, aber die Ziffern übersteigen unsere Vorstellungskraft. Countless numbers teem; we are given numbers, but the numbers exceed our imagination. Enjambre innumerables; se nos dan números, pero los dígitos están más allá de nuestra imaginación. Det svermer utallige; vi får tall, men sifrene ligger utenfor vår fantasi. Ele enxameia incontáveis; recebemos números, mas os dígitos estão além da nossa imaginação. Der Rest ist – Staunen. El resto es asombro. Resten er - forbauselse. O resto é - espanto.