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Der Biograph, Bevor Sadio Mané berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Bevor Sadio Mané berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Er ist superschnell, hat eine herausragende Technik

und ist einer der besten Fußballspieler der Welt.

Dass Sadio Mané aber nicht nur auf dem Fußballfeld

sein Selbstvertrauen und seine Willensstärke beweisen musste,

das zeigt dieses Video. (Rhythmische Musik)

(Ploppgeräusche)

(Stiftekritzeln)

In den tropischen Weiten Westafrikas

liegt die kleine Stadt Bambali an einem Fluss.

Die meisten Menschen hier sind Bauern.

Sadio aber wird in die Imam-Familie des Ortes geboren.

Eine strenge muslimische Familie, in der die meisten Männer

so etwas sind wie Pfarrer.

Als gebildete Geistliche genießen sie hohes Ansehen

in der Dorfgemeinschaft.

So auch Sadios Vater.

Natürlich sollen auch die Kinder der Mané Familie

später einen Beruf mit Ansehen ausüben.

Deshalb ist früh klar,

was Sadio einmal werden soll:

Lehrer.

Der hat aber nichts anderes im Kopf als Fußball.

Schon mit fünf Jahren kickt der Kleine alles,

was ihm unter die Füße kommt.

Jede freie Minute bolzt er mit seinen Freunden

auf den Straßen und Plätzen Bambalis,

erinnert sich Sadio.

Und die Schule?

Ständig schwänzt er sie fürs Fußballspielen.

Der Beginn eines langanhaltenden Konflikts.

(Donner)

Ob Strafe-Stehen in der brennenden Mittagshitze

oder Schläge von seiner Mutter,

immer wieder kassiert Sadio Ärger,

weil er die Schule nicht ernst nimmt, sagt er heute.

Seine Familie zeigt ihm klar,

dass sie von seinen Fußballambitionen gar nichts hält.

(Rhythmische Musik)

Soll seine Mutter zu ihm gesagt haben.

Trotzdem hat er grade zu seinem Vater eine enge Beziehung.

Der sei nämlich immer stolz auf ihn gewesen.

Und habe ein großes Herz gehabt, erinnert sich Sadio.

Doch sein Vater wird krank,

wochenlang bohren sich starke Schmerzen in seinen Bauch.

Ein Krankenhaus aber gibt es in Bambali nicht.

Als die Schmerzen seines Vaters immer schlimmer werden,

nimmt die Familie den weiten Weg

zu einem Heiler im Nachbarort auf sich.

Doch da ist es schon zu spät. (Atmosphärische Musik)

Kurz darauf stirbt Sadios Vater.

Eine Beerdigung zu Hause ist undenkbar.

Es sei zu gefährlich gewesen, ihn zurückzubringen.

Denn die Region war umkämpft von Rebellen,

die ihre Unabhängigkeit von der Regierung forderten.

Sie fühlten sich wirtschaftlich vernachlässigt.

Und lieferten sich blutige Kämpfe mit dem Militär.

(Beklemmende Musik)

Und so kann sich Sadio

noch nicht einmal von seinem Vater verabschieden.

Mit gerade einmal sieben Jahren spürt er nun,

dass er sehr stark sein muss.

(Beklemmende Musik, Regen)

Erinnert er sich.

Helfen heißt jetzt vor allem: gehen.

Denn nach dem Tod ihres Mannes kann seine Mutter nicht mehr

für ihre vielen Kinder gleichzeitig sorgen.

Sadios zu Hause wird von nun an die Familie seines Onkels sein.

Obwohl sein Onkel die Fußballmannschaft

des Nachbarorts trainiert,

will er Sadio vor allem in der Schule und neben sich auf dem Acker sehen.

Er ist streng mit dem Kleinen.

Auch wenn sie ein enges Verhältnis haben.

Sagt Sadio heute.

Vielleicht hält er deshalb so sehr an seinem Traum fest.

An einen Schlüsselmoment denkt er heute noch gern:

der FIFA World Cup 2002.

Dies senegalesische Mannschaft hat es bis ins Viertelfinale geschafft.

Nachdem sie sich gegen den absoluten Favoriten

Frankreich durchgesetzt hat. (Rhythmische Musik)

Ganz außer sich sagt er zu seinem besten Freund Luc:

(Dynamische Musik)

Da hilft nur noch eins: Talent.

Und davon hat Sadio eine ganze Menge.

Immer deutlicher hebt sich sein Spielstil von dem der anderen ab.

"Ich war vor allem im Dribbeln gut",

erinnert er sich heute in einer Doku daran zurück.

Voller Stolz trägt der 15-Jährige das Trikot der Dorfmannschaft,

in die er aufgenommen wird.

Eigentlich ein guter Zeitpunkt für den nächsten Step, oder?

Und Sadio ist clever.

Mithilfe von Connections besorgt er sich heimlich einen Platz

in einer Fußballmannschaft

in der 400 Kilometer entfernten Hauptstadt Dakar,

erzählt er später.

Nur Luc weiß davon.

Und schwört dicht zu halten,

erinnert sich sein bester Freund bis heute.

Unbemerkt macht sich Sadio wohl eines Morgens

auf in die Dämmerung.

(Rhythmische Musik)

Zwei Wochen lang sucht seine Familie nach ihm.

Als sie ihn findet und nach Hause zurückbringt,

ist er stinksauer.

Sadios Hass ist groß.

In einer Doku erinnert er sich,

dass er ihnen bei seiner Rückkehr ein Ultimatum stellt.

Noch ein Jahr Schule und danach nur noch Fußball, Fußball, Fußball.

Denn egal, was seine Familie sagt,

seine Träume werden ihn immer wieder davontragen.

Das verstehen sie nun.

(Rhythmische Musik)

Seine Familie verkauft fortan sogar ganze Ernten,

um seinen Traum zu finanzieren.

Und auch sein Onkel Ibrahim

unterstützt ihn nun aus voller Überzeugung.

Gemeinsam suchen sie einen Ort,

an dem Sadio professionell trainieren kann.

Nur wenige Minuten und vier Tore braucht der 16-Jährige,

um die Trainer des Génération Foot zu überzeugen.

Sofort wird er

in die größte Fußballakademie des Landes aufgenommen.

Jeden Tag steht er hier als Erster auf dem Platz,

um zu trainieren.

Ein halbes Jahr lang.

Bis ihn die geübten Augen des Franzosen Olivier Perrin

ins Visier nehmen.

Den der Scout des Erstliga-Clubs FC Metz glaubt nicht, was er da sieht.

Sadio fängt den Ball am Elfmeterpunkt ab

und zieht damit durch bis zum Tor.

(Jubel)

Perrin erkennt Sadios Talent sofort.

Und nimmt ihn als Spieler in Frankreich unter Vertrag.

Sadio hat es endlich geschafft.

Vor seinen Füßen liegt nun eine internationale Fußballkarriere.

(Ruhige Musik)

Und heute?

Skandale such man bei dem strenggläubigen Muslim vergebens.

Stattdessen findet man vor allem Demut

und ein großes Herz. (Ruhige Musik)

Wie selbstverständlich lässt er ein Krankenhaus in Bambali bauen.

Und spendet regelmäßig Geld an bedürftige Familien des Senegal.

(Ruhige Musik)

Eine andere, dunkle Seite des Fußballs

kannst du hier kennenlernen.

Und eine weitere spannende Biographie

ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration,

"Der Biograph".


Bevor Sadio Mané berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Er ist superschnell, hat eine herausragende Technik

und ist einer der besten Fußballspieler der Welt.

Dass Sadio Mané aber nicht nur auf dem Fußballfeld

sein Selbstvertrauen und seine Willensstärke beweisen musste,

das zeigt dieses Video. (Rhythmische Musik)

(Ploppgeräusche)

(Stiftekritzeln)

In den tropischen Weiten Westafrikas

liegt die kleine Stadt Bambali an einem Fluss.

Die meisten Menschen hier sind Bauern.

Sadio aber wird in die Imam-Familie des Ortes geboren.

Eine strenge muslimische Familie, in der die meisten Männer

so etwas sind wie Pfarrer.

Als gebildete Geistliche genießen sie hohes Ansehen

in der Dorfgemeinschaft.

So auch Sadios Vater.

Natürlich sollen auch die Kinder der Mané Familie

später einen Beruf mit Ansehen ausüben.

Deshalb ist früh klar,

was Sadio einmal werden soll:

Lehrer.

Der hat aber nichts anderes im Kopf als Fußball.

Schon mit fünf Jahren kickt der Kleine alles,

was ihm unter die Füße kommt.

Jede freie Minute bolzt er mit seinen Freunden

auf den Straßen und Plätzen Bambalis,

erinnert sich Sadio.

Und die Schule?

Ständig schwänzt er sie fürs Fußballspielen.

Der Beginn eines langanhaltenden Konflikts.

(Donner)

Ob Strafe-Stehen in der brennenden Mittagshitze

oder Schläge von seiner Mutter,

immer wieder kassiert Sadio Ärger,

weil er die Schule nicht ernst nimmt, sagt er heute.

Seine Familie zeigt ihm klar,

dass sie von seinen Fußballambitionen gar nichts hält.

(Rhythmische Musik)

Soll seine Mutter zu ihm gesagt haben.

Trotzdem hat er grade zu seinem Vater eine enge Beziehung.

Der sei nämlich immer stolz auf ihn gewesen.

Und habe ein großes Herz gehabt, erinnert sich Sadio.

Doch sein Vater wird krank,

wochenlang bohren sich starke Schmerzen in seinen Bauch.

Ein Krankenhaus aber gibt es in Bambali nicht.

Als die Schmerzen seines Vaters immer schlimmer werden,

nimmt die Familie den weiten Weg

zu einem Heiler im Nachbarort auf sich.

Doch da ist es schon zu spät. (Atmosphärische Musik)

Kurz darauf stirbt Sadios Vater.

Eine Beerdigung zu Hause ist undenkbar.

Es sei zu gefährlich gewesen, ihn zurückzubringen.

Denn die Region war umkämpft von Rebellen,

die ihre Unabhängigkeit von der Regierung forderten.

Sie fühlten sich wirtschaftlich vernachlässigt.

Und lieferten sich blutige Kämpfe mit dem Militär.

(Beklemmende Musik)

Und so kann sich Sadio

noch nicht einmal von seinem Vater verabschieden.

Mit gerade einmal sieben Jahren spürt er nun,

dass er sehr stark sein muss.

(Beklemmende Musik, Regen)

Erinnert er sich.

Helfen heißt jetzt vor allem: gehen.

Denn nach dem Tod ihres Mannes kann seine Mutter nicht mehr

für ihre vielen Kinder gleichzeitig sorgen.

Sadios zu Hause wird von nun an die Familie seines Onkels sein.

Obwohl sein Onkel die Fußballmannschaft

des Nachbarorts trainiert,

will er Sadio vor allem in der Schule und neben sich auf dem Acker sehen.

Er ist streng mit dem Kleinen.

Auch wenn sie ein enges Verhältnis haben.

Sagt Sadio heute.

Vielleicht hält er deshalb so sehr an seinem Traum fest.

An einen Schlüsselmoment denkt er heute noch gern:

der FIFA World Cup 2002.

Dies senegalesische Mannschaft hat es bis ins Viertelfinale geschafft.

Nachdem sie sich gegen den absoluten Favoriten

Frankreich durchgesetzt hat. (Rhythmische Musik)

Ganz außer sich sagt er zu seinem besten Freund Luc:

(Dynamische Musik)

Da hilft nur noch eins: Talent.

Und davon hat Sadio eine ganze Menge.

Immer deutlicher hebt sich sein Spielstil von dem der anderen ab.

"Ich war vor allem im Dribbeln gut",

erinnert er sich heute in einer Doku daran zurück.

Voller Stolz trägt der 15-Jährige das Trikot der Dorfmannschaft,

in die er aufgenommen wird.

Eigentlich ein guter Zeitpunkt für den nächsten Step, oder?

Und Sadio ist clever.

Mithilfe von Connections besorgt er sich heimlich einen Platz

in einer Fußballmannschaft

in der 400 Kilometer entfernten Hauptstadt Dakar,

erzählt er später.

Nur Luc weiß davon.

Und schwört dicht zu halten,

erinnert sich sein bester Freund bis heute.

Unbemerkt macht sich Sadio wohl eines Morgens

auf in die Dämmerung.

(Rhythmische Musik)

Zwei Wochen lang sucht seine Familie nach ihm.

Als sie ihn findet und nach Hause zurückbringt,

ist er stinksauer.

Sadios Hass ist groß.

In einer Doku erinnert er sich,

dass er ihnen bei seiner Rückkehr ein Ultimatum stellt.

Noch ein Jahr Schule und danach nur noch Fußball, Fußball, Fußball.

Denn egal, was seine Familie sagt,

seine Träume werden ihn immer wieder davontragen.

Das verstehen sie nun.

(Rhythmische Musik)

Seine Familie verkauft fortan sogar ganze Ernten,

um seinen Traum zu finanzieren.

Und auch sein Onkel Ibrahim

unterstützt ihn nun aus voller Überzeugung.

Gemeinsam suchen sie einen Ort,

an dem Sadio professionell trainieren kann.

Nur wenige Minuten und vier Tore braucht der 16-Jährige,

um die Trainer des Génération Foot zu überzeugen.

Sofort wird er

in die größte Fußballakademie des Landes aufgenommen.

Jeden Tag steht er hier als Erster auf dem Platz,

um zu trainieren.

Ein halbes Jahr lang.

Bis ihn die geübten Augen des Franzosen Olivier Perrin

ins Visier nehmen.

Den der Scout des Erstliga-Clubs FC Metz glaubt nicht, was er da sieht.

Sadio fängt den Ball am Elfmeterpunkt ab

und zieht damit durch bis zum Tor.

(Jubel)

Perrin erkennt Sadios Talent sofort.

Und nimmt ihn als Spieler in Frankreich unter Vertrag.

Sadio hat es endlich geschafft.

Vor seinen Füßen liegt nun eine internationale Fußballkarriere.

(Ruhige Musik)

Und heute?

Skandale such man bei dem strenggläubigen Muslim vergebens.

Stattdessen findet man vor allem Demut

und ein großes Herz. (Ruhige Musik)

Wie selbstverständlich lässt er ein Krankenhaus in Bambali bauen.

Und spendet regelmäßig Geld an bedürftige Familien des Senegal.

(Ruhige Musik)

Eine andere, dunkle Seite des Fußballs

kannst du hier kennenlernen.

Und eine weitere spannende Biographie

ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration,

"Der Biograph".