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Der Biograph, Bevor Rolex berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Bevor Rolex berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Auch wenn die meisten von uns heutzutage eher aufs Handy schauen,

um zu checken wie spät es ist,

stirbt die Armbanduhr immer noch nicht aus.

Kein Wunder, wer zum Beispiel eine teure Rolex trägt,

gilt doch schließlich als erfolgreich.

Was geschehen musste,

damit eine Marke wie diese heute solch ein Ansehen genießt,

und wer der große Urheber ist,

das erfahrt ihr in diesem Video.

(Kratzender Stift)

Wir reisen zurück ins 19. Jahrhundert

in einen beschaulichen Ort im Norden Bayerns.

Hier wächst der kleine Hans Wilsdorf auf.

Seine Eltern betreiben

ein florierendes Eisen- und Haushaltwarengeschäft,

das sie vom Großvater übernommen hatten.

Der Familie geht's gut.

Bis zu dem Tag, an dem Hans' Mutter stirbt

und etwas mehr als ein Jahr später

Hans' Vater ebenfalls das Zeitliche segnet.

Der Junge ist grade mal zwölf Jahre alt,

als er plötzlich keine Eltern mehr hat.

Ein heftiger Schicksalsschlag grade für einen Jugendlichen.

Doch Hans hat Glück im Unglück, denn seine wohlhabenden Onkel

kümmern sich von nun an um ihn und seine Geschwister.

Sie lösen das Geschäft von Hans' Eltern kurzerhand auf

und sollen damit hauptsächlich zwei Ziele verfolgt haben,

erinnert sich Hans:

Dass er und seine Geschwister

durch das Erbe fortan von niemandem abhängig sind

und dass sie lernen, mit dem, was sie besitzen, sorgsam umzugehen.

Eine Lektion, die wesentlich zu seinem späteren Erfolg

beigetragen haben soll.

Wie damals für gut betuchte Familien eben üblich,

schicken ihn seine Onkel außerdem auf ein nahegelegenes Internat.

Hier zeigt Hans Interesse an Mathematik

und vor allem an Sprachen.

"Diese Neigung war es auch, die mich dazu trieb,

später in fremde Länder zu reisen und dort zu arbeiten.",

erinnert sich Hans.

Doch erst mal geht's noch ganz gemächlich in Deutschland weiter.

Nach der Schulzeit beginnt er eine Ausbildung

zum Kaufmann in einer Glasperlenfabrik.

Hier kann Hans live miterleben,

wie ihre Perlen nicht nur als Schmuck,

sondern auch als Zahlungsmittel in die ganze Welt exportiert werden.

Ein Geschäftsmodell, das ihn geprägt hat,

wie sich später noch zeigen wird.

Nach der Lehre kann er dann endlich

seine aufgestaute Reiselust befriedigen.

Denn Hans zieht in die Schweiz,

wo er als sogenannter Angestellter für allgemeine Tätigkeiten

bei einem Uhrenexporteur anfängt.

Mehrere 100 Exemplare pro Tag wandern hier durch seine Hände,

damit er sie aufzieht und kontrolliert,

bevor sie ins Ausland gehen.

Dass das Unternehmen fast ausschließlich Uhren vertrieb,

die es noch nicht mal selbst hergestellt hatte

und damit trotzdem gutes Geld verdiente,

soll Hans sehr fasziniert haben, vermutet man.

Zu dieser Zeit lernt er auch Hermann Aegler kennen,

einen exzellenten Uhrenbauer, der damals schon Einzelteile

für besonders kleine Zeitmesser herstellt.

Den Namen merken wir uns,

denn dieser Mann sollte ein paar Jahre später

noch eine wichtige Rolle in Hans' Karriere spielen.

Doch den lockt es erst mal wieder in die Ferne.

Nach drei Jahren Schweiz schippert der 22-jährige Hans

nach England rüber.

Allerdings trifft ihn auf der Schiffsreise

ein weiterer Schicksalsschlag:

Sein gesamter Erbteil in Höhe von 33.000 Deutschen Goldmark

wird geklaut.

Auweia!

In London arbeitet Hans wiederum bei einem weiteren

damals bekannten Uhrunternehmen.

Nach einiger Zeit fällt ihm zum ersten Mal auf,

dass seine Vorgesetzten zwar gute kaufmännische Fähigkeiten besitzen,

gleichzeitig aber auch nur über mangelhafte Fachkenntnisse verfügen.

Er hingegen hatte mittlerweile beides,

denkt sich Hans vermutlich, und beschließt mit 24 Jahren,

sich selbstständig zu machen.

Da ihm inzwischen ja leider das Kapital fehlt,

leiht er sich Geld bei seinen Geschwistern

und holt außerdem seinen Schwager Alfred mit ins Boot.

Gemeinsam nennen sie sich "Wilsdorf & Davis"

und einigen sich darauf, sich fortan mit dem Im- und Export

von ganz speziellen Uhren zu befassen.

Und das sind zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch Armbanduhren.

Im Gegensatz zu Taschenuhren

sind die damals nämlich noch nicht modern

und gelten als unmännlich, schreibt Hans.

Viele Uhrenmacher und Händler zweifeln am Erfolg

von Zeitmessern am Handgelenk.

Schließlich könnten die doch gar nicht robust genug sein,

um Bewegungen im Alltag standzuhalten.

"Wer ist denn bitte so verrückt

und möchte freiwillig solch zerbrechliche Technik herstellen?"

Richtig, genau. Hans glaubt an die Armbanduhr

und kontaktiert einen alten Bekannten aus der Schweiz.

Hermann Aegler ist der Mann, bei dem Hans All In geht

und eine riesige Bestellung aufgibt.

Und ums kurz zu machen:

Natürlich hatte Hans sowohl mit dem Lieferanten

als auch mit dem Produkt den richtigen Riecher.

Aeglers Armbanduhren, die Hans exklusiv vertreibt,

setzen neue Maßstäbe in Sachen Präzision.

Es dauert nicht lange,

bis sie nicht nur unter den Briten weggehen wie warme Semmeln.

Doch trotz des zunehmenden Erfolgs sieht er sich nach einiger Zeit

mit einem Problem konfrontiert:

Damals steht traditionell nämlich nur der Name des Verkäufers auf den Uhren

und nicht der des Herstellers.

Hans hingegen ahnt wieder als einer der Ersten,

dass seine Karriere bald ins Stocken geraten würde,

wenn er seine Uhren nicht mit einer eigenen Marke bekannt machte.

Wie nun der Name "Rolex" entstanden ist,

darum ranken sich viele Mythen.

Fest steht aber,

dass es Hans um eine kurze und einprägsame Buchstabenfolge ging,

die in ganz Europa gleich ausgesprochen wird.

Hans beginnt also schon 1908,

sie peu à peu auf immer mehr Uhren zu setzen.

Und trotzdem soll es noch über 20 Jahre

voll angestrengter Arbeit dauern,

bis sich der Name "Rolex" vollends durchsetzt.

Bis es so weit ist,

steht für Hans nämlich erst noch ein letzter Ortswechsel an.

So zieht er zu Beginn des Ersten Weltkriegs

mit seinem kleinen Unternehmen von England in die Schweiz um.

Diesmal treibt ihn aber nicht das Fernweh,

sondern die rasant steigenden Einfuhrgebühren der Briten.

Klar, irgendwie mussten die ihre Aufrüstung ja finanzieren.

Doch halb so wild.

Sein Schweizer Zulieferer Hermann Aegler

befand sich ja schließlich eh vor Ort.

Der finale Durchbruch gelingt allerdings erst im Jahr 1927

mit einer ausgeklügelten Werbemaßnahme.

Rolex hatte die erste wasserdichte Uhr der Welt entwickelt

und stellte sie kurz darauf einer Schwimmerin zur Verfügung,

die als erste Britin den Ärmelkanal durchqueren wollte.

Als die sogenannte "Oyster"

nach über 15 Stunden im Wasser immer noch läuft,

sind alle geschockt,

und die Marke Rolex endlich in aller Munde.

(Ruhige Klaviermusik)

Eine weitere coole Unternehmergeschichte

kannst du dir übrigens hier ansehen.

Und ein interessantes Video über Luxusmarken gibt es hier.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".

Bevor Rolex berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE Before Rolex became famous... | BRIEF BIOGRAPHY Avant que Rolex ne devienne célèbre... | BIOGRAPHIE EN BREF Voordat Rolex beroemd werd... | BRIEVE BIOGRAFIE До того как Rolex стал знаменитым... | КРАТКАЯ БИОГРАФИЯ Rolex ünlü olmadan önce... | KISA BİYOGRAFİ До того, як Rolex став відомим... | КОРОТКА БІОГРАФІЯ

Auch wenn die meisten von uns heutzutage eher aufs Handy schauen,

um zu checken wie spät es ist,

stirbt die Armbanduhr immer noch nicht aus.

Kein Wunder, wer zum Beispiel eine teure Rolex trägt,

gilt doch schließlich als erfolgreich.

Was geschehen musste,

damit eine Marke wie diese heute solch ein Ansehen genießt,

und wer der große Urheber ist,

das erfahrt ihr in diesem Video.

(Kratzender Stift)

Wir reisen zurück ins 19. Jahrhundert

in einen beschaulichen Ort im Norden Bayerns.

Hier wächst der kleine Hans Wilsdorf auf.

Seine Eltern betreiben

ein florierendes Eisen- und Haushaltwarengeschäft,

das sie vom Großvater übernommen hatten.

Der Familie geht's gut.

Bis zu dem Tag, an dem Hans' Mutter stirbt

und etwas mehr als ein Jahr später

Hans' Vater ebenfalls das Zeitliche segnet.

Der Junge ist grade mal zwölf Jahre alt,

als er plötzlich keine Eltern mehr hat.

Ein heftiger Schicksalsschlag grade für einen Jugendlichen.

Doch Hans hat Glück im Unglück, denn seine wohlhabenden Onkel

kümmern sich von nun an um ihn und seine Geschwister.

Sie lösen das Geschäft von Hans' Eltern kurzerhand auf

und sollen damit hauptsächlich zwei Ziele verfolgt haben,

erinnert sich Hans:

Dass er und seine Geschwister

durch das Erbe fortan von niemandem abhängig sind

und dass sie lernen, mit dem, was sie besitzen, sorgsam umzugehen.

Eine Lektion, die wesentlich zu seinem späteren Erfolg

beigetragen haben soll.

Wie damals für gut betuchte Familien eben üblich,

schicken ihn seine Onkel außerdem auf ein nahegelegenes Internat.

Hier zeigt Hans Interesse an Mathematik

und vor allem an Sprachen.

"Diese Neigung war es auch, die mich dazu trieb,

später in fremde Länder zu reisen und dort zu arbeiten.",

erinnert sich Hans.

Doch erst mal geht's noch ganz gemächlich in Deutschland weiter.

Nach der Schulzeit beginnt er eine Ausbildung

zum Kaufmann in einer Glasperlenfabrik.

Hier kann Hans live miterleben,

wie ihre Perlen nicht nur als Schmuck,

sondern auch als Zahlungsmittel in die ganze Welt exportiert werden.

Ein Geschäftsmodell, das ihn geprägt hat,

wie sich später noch zeigen wird.

Nach der Lehre kann er dann endlich

seine aufgestaute Reiselust befriedigen.

Denn Hans zieht in die Schweiz,

wo er als sogenannter Angestellter für allgemeine Tätigkeiten

bei einem Uhrenexporteur anfängt.

Mehrere 100 Exemplare pro Tag wandern hier durch seine Hände,

damit er sie aufzieht und kontrolliert,

bevor sie ins Ausland gehen.

Dass das Unternehmen fast ausschließlich Uhren vertrieb,

die es noch nicht mal selbst hergestellt hatte

und damit trotzdem gutes Geld verdiente,

soll Hans sehr fasziniert haben, vermutet man.

Zu dieser Zeit lernt er auch Hermann Aegler kennen,

einen exzellenten Uhrenbauer, der damals schon Einzelteile

für besonders kleine Zeitmesser herstellt.

Den Namen merken wir uns,

denn dieser Mann sollte ein paar Jahre später

noch eine wichtige Rolle in Hans' Karriere spielen.

Doch den lockt es erst mal wieder in die Ferne.

Nach drei Jahren Schweiz schippert der 22-jährige Hans

nach England rüber.

Allerdings trifft ihn auf der Schiffsreise

ein weiterer Schicksalsschlag:

Sein gesamter Erbteil in Höhe von 33.000 Deutschen Goldmark

wird geklaut.

Auweia!

In London arbeitet Hans wiederum bei einem weiteren

damals bekannten Uhrunternehmen.

Nach einiger Zeit fällt ihm zum ersten Mal auf,

dass seine Vorgesetzten zwar gute kaufmännische Fähigkeiten besitzen,

gleichzeitig aber auch nur über mangelhafte Fachkenntnisse verfügen.

Er hingegen hatte mittlerweile beides,

denkt sich Hans vermutlich, und beschließt mit 24 Jahren,

sich selbstständig zu machen.

Da ihm inzwischen ja leider das Kapital fehlt,

leiht er sich Geld bei seinen Geschwistern

und holt außerdem seinen Schwager Alfred mit ins Boot.

Gemeinsam nennen sie sich "Wilsdorf & Davis"

und einigen sich darauf, sich fortan mit dem Im- und Export

von ganz speziellen Uhren zu befassen.

Und das sind zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch Armbanduhren.

Im Gegensatz zu Taschenuhren

sind die damals nämlich noch nicht modern

und gelten als unmännlich, schreibt Hans.

Viele Uhrenmacher und Händler zweifeln am Erfolg

von Zeitmessern am Handgelenk.

Schließlich könnten die doch gar nicht robust genug sein,

um Bewegungen im Alltag standzuhalten.

"Wer ist denn bitte so verrückt

und möchte freiwillig solch zerbrechliche Technik herstellen?"

Richtig, genau. Hans glaubt an die Armbanduhr

und kontaktiert einen alten Bekannten aus der Schweiz.

Hermann Aegler ist der Mann, bei dem Hans All In geht

und eine riesige Bestellung aufgibt.

Und ums kurz zu machen:

Natürlich hatte Hans sowohl mit dem Lieferanten

als auch mit dem Produkt den richtigen Riecher.

Aeglers Armbanduhren, die Hans exklusiv vertreibt,

setzen neue Maßstäbe in Sachen Präzision.

Es dauert nicht lange,

bis sie nicht nur unter den Briten weggehen wie warme Semmeln.

Doch trotz des zunehmenden Erfolgs sieht er sich nach einiger Zeit

mit einem Problem konfrontiert:

Damals steht traditionell nämlich nur der Name des Verkäufers auf den Uhren

und nicht der des Herstellers.

Hans hingegen ahnt wieder als einer der Ersten,

dass seine Karriere bald ins Stocken geraten würde,

wenn er seine Uhren nicht mit einer eigenen Marke bekannt machte.

Wie nun der Name "Rolex" entstanden ist,

darum ranken sich viele Mythen.

Fest steht aber,

dass es Hans um eine kurze und einprägsame Buchstabenfolge ging,

die in ganz Europa gleich ausgesprochen wird.

Hans beginnt also schon 1908,

sie peu à peu auf immer mehr Uhren zu setzen.

Und trotzdem soll es noch über 20 Jahre

voll angestrengter Arbeit dauern,

bis sich der Name "Rolex" vollends durchsetzt.

Bis es so weit ist,

steht für Hans nämlich erst noch ein letzter Ortswechsel an.

So zieht er zu Beginn des Ersten Weltkriegs

mit seinem kleinen Unternehmen von England in die Schweiz um.

Diesmal treibt ihn aber nicht das Fernweh,

sondern die rasant steigenden Einfuhrgebühren der Briten.

Klar, irgendwie mussten die ihre Aufrüstung ja finanzieren.

Doch halb so wild.

Sein Schweizer Zulieferer Hermann Aegler

befand sich ja schließlich eh vor Ort.

Der finale Durchbruch gelingt allerdings erst im Jahr 1927

mit einer ausgeklügelten Werbemaßnahme.

Rolex hatte die erste wasserdichte Uhr der Welt entwickelt

und stellte sie kurz darauf einer Schwimmerin zur Verfügung,

die als erste Britin den Ärmelkanal durchqueren wollte.

Als die sogenannte "Oyster"

nach über 15 Stunden im Wasser immer noch läuft,

sind alle geschockt,

und die Marke Rolex endlich in aller Munde.

(Ruhige Klaviermusik)

Eine weitere coole Unternehmergeschichte

kannst du dir übrigens hier ansehen.

Und ein interessantes Video über Luxusmarken gibt es hier.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".