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Der Biograph, Bevor Badmómzjay berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Bevor Badmómzjay berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE

Mit 15 Jahren lädt Badmómzjay ihr erstes Rapvideo hoch.

Nur drei Jahre später ist sie die jüngste Nummer-Eins-Rapperin

der deutschen Chartgeschichte, hat 50 Millionen Streams auf Spotify

und macht mit queeren Messages verstaubte Machoklischees

im Deutschrap platt.

Doch bei der selbstbewussten Teenagerin

lief nicht immer alles cool.

In ihrer Kindheit erlebte sie heftiges Mobbing und viel Einsamkeit.

"Der Biograph" will wissen:

Warum kommt die Newcomerin heute so unnormal gut mit sich klar?

Und was hat das Universum damit zu tun?

(Stiftkratzen)

Jordan Josy Napieray, wie Badmómzjay mit richtigem Namen heißt,

wuchs in einer Kleinstadt auf,

nur wenige Kilometer von Berlin entfernt.

Hier tickte die Welt anders.

Jeder kannte jeden, und jeder redete über jeden.

Jordan spürte jedoch, anders zu sein.

... erinnert sie sich später.

Um zu verstehen, was damit gemeint ist,

müssen wir noch ein paar weitere Jahre zurückspulen.

Bereits in der Grundschule hatte Jordan das Gefühl,

irgendwie nicht richtig dazuzugehören.

Täglich wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt,

weil sie anders aussah oder weil sie keine Markenklamotten trug.

Doch Jordans Mum konnte sich die teure Kleidung

einfach nicht leisten.

Denn das wenige Geld, das die Pflegerin verdiente,

reichte oft nicht einmal, um die Stromrechnung zu zahlen.

Schon früh mussten Mutter und Tochter allein zurechtkommen,

weil Jordans Papa die Familie so früh im Stich gelassen hat,

dass Jordan ihn nicht mal wirklich kannte.

Im Gegensatz zu ihren Mitschülern,

die vom Sommerurlaub mit ihren Eltern berichteten,

träumte Jordan Jahr für Jahr einfach nur davon,

von ihrem Vater abgeholt zu werden.

Vergeblich.

In einem Interview gesteht die Rapperin,

dass sie deswegen bis heute unter Vertrauensproblemen leidet.

Das Einzige, was sie tröstete, war wohl die Musik.

Durch sie, so erzählt Jordan später,

erlebte sie jene Euphorie und Glücksgefühle,

die sie sonst nicht kannte.

Die Liebe für den Oldschool-Amirapp

hatte ihr Mama Peggy in die Wiege gelegt.

Und nicht nur das:

Laut Jordan sei ihre Mum wie ein Brudi für sie gewesen.

Jemand, der ihr beibrachte, trotz allem Struggle stark zu bleiben

und offen sowie tolerant durchs Leben zu gehen -

auch in Sachen Sexualität.

Sicherlich war so zum einen ihre selbstbewusste Mutter,

die Jordan Mut machte.

Zum anderen wohl aber auch ihre Connection zum Universum,

mit dem sie sprach und ihre Gedanken teilte.

Denn für sie war das Universum Gott.

Jordan glaubte fest daran, dass alles, was passierte,

nach seinem Plan geschah.

Diese innerliche Zuversicht schien ihr irgendwann klarzumachen:

Du hast nur dich

und musst dein ganzes Leben mit dir selbst verbringen.

Deshalb muss du cool mit dir sein.

Anstatt sich weiter einschüchtern zu lassen,

begann Jordan, Stück für Stück sich selbst zu entdecken und zu lieben.

Ihre Erfahrungen teilte sie dabei mit anderen auf Instagram,

wo sie endlich Leute fand, die ähnlich tickten.

Während ihre Follower online wuchsen,

ging das Mobbing auf der Oberschule jedoch weiter.

Trotz zunehmendem Selbstbewusstsein war Jordans Leben

somit alles andere als einfach.

Vor allem, als ihre Welt plötzlich erneut kopfstand.

Denn die 13-Jährige war zum ersten Mal verliebt ...

in ein Mädchen.

Obwohl sie die Meinungen der Mobber

mittlerweile oft erfolgreich ignorierte,

war sie im ersten Moment dennoch verwirrt.

... sagte sie später.

Doch spätestens als sie das Mädchen ansprach,

überwand Jordan ihre verbliebenen Ängste.

Denn schlagartig waren ihre Gefühle total real.

Was konnte daran schon falsch sein?

Auch wenn es mit der Beziehung damals nicht klappte,

weil ihr Schwarm nicht bereit war, sich zu outen,

wollte Jordan mit ihrer Community abermals teilen,

was sie fühlte und wer sie war.

Neben positiven Reaktionen ließen diesmal aber auch die dummen Sprüche

nicht lange auf sich warten.

Egal ob nun online oder im Real Life, Jordan bekam die Vorurteile

gegenüber ihrer Sexualität hart zu spüren.

Trotz allem hielt sie jedoch an sich selbst fest.

Jede Menge positive Energie bekam sie dabei wohl von oben,

wie sie später verriet.

Denn ihr Glaube gab ihr die Kraft zu begreifen,

dass es auch ein Segen sein kann, anders zu sein als andere.

Wer weiß, vielleicht war es auch das Universum,

dass ihr kurz nach dem Abschluss der der zehnten Klasse

mitten in der Nacht die Eingebung für ihren ersten Raptext schenkte.

Inspiriert vom Rapvideo-Hype auf Instagram

zückte Jordan zwei Tage später ebenfalls ihr Handy

und veröffentlichte ihre Lyrics zum Beat vom Nicki Minaj.

Das Ergebnis: überwältigende Reaktionen.

Während ihre Follower Jordans Style feierten,

schien die 15-Jährige jedoch überfordert.

... erzählt sie später.

Aber nicht nur Jordans Community motivierte sie,

mehr Rapvideos zu machen,

auch ihre Mutter war sprachlos über das Talent ihrer Tochter.

Und nicht nur die.

Immer mehr bekannte Rapper folgten Jordan nun online

und boten ihr schließlich Kollaborationen an.

Langsam begriff die bis dahin bescheidene Teenagerin,

dass sie wohl wirklich was draufhatte

und sagte sich: Jetzt mach mal!

Zum Glück.

Denn der Song mit Monet zahlte sich aus

und öffnete Jordan bis dahin ungeahnte Türen,

die sie bis an die Spitze der Charts brachten.

Doch der Erfolg hatte auch seinen Preis.

Anstatt wie andere 18-Jährige am See zu chillen

oder feiern zu gehen,

hatte Jordan das Gefühl, ihr Leben abzugeben.

... sagte sie später.

Geholfen habe ihr dabei wohl abermals das Universum

und regelmäßiges Meditieren.

Denn trotz Erwartungsdruck ist Jordan heute glücklich,

eine Stimme zu haben, mit der sie andere ermutigt,

stolz auf sich zu sein, auch wenn sie ungerecht behandelt werden.

Noch mehr spannende Fakten verrät euch Badmómzjay

bei "World Wide Wohnzimmer".

Und eine weitere interessante Biografie

ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".


Bevor Badmómzjay berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE Before Badmómzjay became famous... | SHORT BIOGRAPHY 在 Badmómzjay 成名之前…… |简短的传记

Mit 15 Jahren lädt Badmómzjay ihr erstes Rapvideo hoch.

Nur drei Jahre später ist sie die jüngste Nummer-Eins-Rapperin

der deutschen Chartgeschichte, hat 50 Millionen Streams auf Spotify

und macht mit queeren Messages verstaubte Machoklischees

im Deutschrap platt.

Doch bei der selbstbewussten Teenagerin

lief nicht immer alles cool.

In ihrer Kindheit erlebte sie heftiges Mobbing und viel Einsamkeit.

"Der Biograph" will wissen:

Warum kommt die Newcomerin heute so unnormal gut mit sich klar?

Und was hat das Universum damit zu tun?

(Stiftkratzen)

Jordan Josy Napieray, wie Badmómzjay mit richtigem Namen heißt,

wuchs in einer Kleinstadt auf,

nur wenige Kilometer von Berlin entfernt.

Hier tickte die Welt anders.

Jeder kannte jeden, und jeder redete über jeden.

Jordan spürte jedoch, anders zu sein.

... erinnert sie sich später.

Um zu verstehen, was damit gemeint ist,

müssen wir noch ein paar weitere Jahre zurückspulen.

Bereits in der Grundschule hatte Jordan das Gefühl,

irgendwie nicht richtig dazuzugehören.

Täglich wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt,

weil sie anders aussah oder weil sie keine Markenklamotten trug.

Doch Jordans Mum konnte sich die teure Kleidung

einfach nicht leisten.

Denn das wenige Geld, das die Pflegerin verdiente,

reichte oft nicht einmal, um die Stromrechnung zu zahlen.

Schon früh mussten Mutter und Tochter allein zurechtkommen,

weil Jordans Papa die Familie so früh im Stich gelassen hat,

dass Jordan ihn nicht mal wirklich kannte.

Im Gegensatz zu ihren Mitschülern,

die vom Sommerurlaub mit ihren Eltern berichteten,

träumte Jordan Jahr für Jahr einfach nur davon,

von ihrem Vater abgeholt zu werden.

Vergeblich.

In einem Interview gesteht die Rapperin,

dass sie deswegen bis heute unter Vertrauensproblemen leidet.

Das Einzige, was sie tröstete, war wohl die Musik.

Durch sie, so erzählt Jordan später,

erlebte sie jene Euphorie und Glücksgefühle,

die sie sonst nicht kannte.

Die Liebe für den Oldschool-Amirapp

hatte ihr Mama Peggy in die Wiege gelegt.

Und nicht nur das:

Laut Jordan sei ihre Mum wie ein Brudi für sie gewesen.

Jemand, der ihr beibrachte, trotz allem Struggle stark zu bleiben

und offen sowie tolerant durchs Leben zu gehen -

auch in Sachen Sexualität.

Sicherlich war so zum einen ihre selbstbewusste Mutter,

die Jordan Mut machte.

Zum anderen wohl aber auch ihre Connection zum Universum,

mit dem sie sprach und ihre Gedanken teilte.

Denn für sie war das Universum Gott.

Jordan glaubte fest daran, dass alles, was passierte,

nach seinem Plan geschah.

Diese innerliche Zuversicht schien ihr irgendwann klarzumachen:

Du hast nur dich

und musst dein ganzes Leben mit dir selbst verbringen.

Deshalb muss du cool mit dir sein.

Anstatt sich weiter einschüchtern zu lassen,

begann Jordan, Stück für Stück sich selbst zu entdecken und zu lieben.

Ihre Erfahrungen teilte sie dabei mit anderen auf Instagram,

wo sie endlich Leute fand, die ähnlich tickten.

Während ihre Follower online wuchsen,

ging das Mobbing auf der Oberschule jedoch weiter.

Trotz zunehmendem Selbstbewusstsein war Jordans Leben

somit alles andere als einfach.

Vor allem, als ihre Welt plötzlich erneut kopfstand.

Denn die 13-Jährige war zum ersten Mal verliebt ...

in ein Mädchen.

Obwohl sie die Meinungen der Mobber

mittlerweile oft erfolgreich ignorierte,

war sie im ersten Moment dennoch verwirrt.

... sagte sie später.

Doch spätestens als sie das Mädchen ansprach,

überwand Jordan ihre verbliebenen Ängste.

Denn schlagartig waren ihre Gefühle total real.

Was konnte daran schon falsch sein?

Auch wenn es mit der Beziehung damals nicht klappte,

weil ihr Schwarm nicht bereit war, sich zu outen,

wollte Jordan mit ihrer Community abermals teilen,

was sie fühlte und wer sie war.

Neben positiven Reaktionen ließen diesmal aber auch die dummen Sprüche

nicht lange auf sich warten.

Egal ob nun online oder im Real Life, Jordan bekam die Vorurteile

gegenüber ihrer Sexualität hart zu spüren.

Trotz allem hielt sie jedoch an sich selbst fest.

Jede Menge positive Energie bekam sie dabei wohl von oben,

wie sie später verriet.

Denn ihr Glaube gab ihr die Kraft zu begreifen,

dass es auch ein Segen sein kann, anders zu sein als andere.

Wer weiß, vielleicht war es auch das Universum,

dass ihr kurz nach dem Abschluss der der zehnten Klasse

mitten in der Nacht die Eingebung für ihren ersten Raptext schenkte.

Inspiriert vom Rapvideo-Hype auf Instagram

zückte Jordan zwei Tage später ebenfalls ihr Handy

und veröffentlichte ihre Lyrics zum Beat vom Nicki Minaj.

Das Ergebnis: überwältigende Reaktionen.

Während ihre Follower Jordans Style feierten,

schien die 15-Jährige jedoch überfordert.

... erzählt sie später.

Aber nicht nur Jordans Community motivierte sie,

mehr Rapvideos zu machen,

auch ihre Mutter war sprachlos über das Talent ihrer Tochter.

Und nicht nur die.

Immer mehr bekannte Rapper folgten Jordan nun online

und boten ihr schließlich Kollaborationen an.

Langsam begriff die bis dahin bescheidene Teenagerin,

dass sie wohl wirklich was draufhatte

und sagte sich: Jetzt mach mal!

Zum Glück.

Denn der Song mit Monet zahlte sich aus

und öffnete Jordan bis dahin ungeahnte Türen,

die sie bis an die Spitze der Charts brachten.

Doch der Erfolg hatte auch seinen Preis.

Anstatt wie andere 18-Jährige am See zu chillen

oder feiern zu gehen,

hatte Jordan das Gefühl, ihr Leben abzugeben.

... sagte sie später.

Geholfen habe ihr dabei wohl abermals das Universum

und regelmäßiges Meditieren.

Denn trotz Erwartungsdruck ist Jordan heute glücklich,

eine Stimme zu haben, mit der sie andere ermutigt,

stolz auf sich zu sein, auch wenn sie ungerecht behandelt werden.

Noch mehr spannende Fakten verrät euch Badmómzjay

bei "World Wide Wohnzimmer".

Und eine weitere interessante Biografie

ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".