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Edgar Allan Poe - Horrorgeschichten, Die schwarze Katze - 01

Die schwarze Katze - 01

Daß man den so unheimlichen und doch so natürlichen Geschehnissen, die ich jetzt berichten will, Glauben schenkt, erwarte ich nicht, verlange es auch nicht. Ich müßte wirklich wahnsinnig sein, wenn ich da Glauben verlangen wollte, wo ich selbst das Zeugnis meiner eigenen Sinne verwerfen möchte. Doch wahnsinnig bin ich nicht – und sicherlich träume ich auch nicht. Morgen aber muß ich sterben, und darum will ich heute meine Seele entlasten. Aller Welt will ich kurz und sachlich eine Reihe von rein häuslichen Begebenheiten enthüllen, deren Wirkungen mich entsetzt – gemartert – vernichtet haben. Ich will jedoch nicht versuchen, sie zu deuten. Mir brachten sie die fürchterlichste Qual – anderen werden sie vielleicht nicht mehr scheinen als groteske Zufälligkeiten. Es ist wohl möglich, daß später einmal irgendein besonderer Geist sich findet, der meine anscheinend phantastischen Berichte als nüchterne Selbstverständlichkeiten zu erklären vermag – ein klarer und scharfer Geist, weniger exaltiert als ich, der in den Umständen, die ich mit bebender Scheu enthülle, nichts weiter sieht als die einfache Folge ganz natürlicher Ursachen und Wirkungen.

Seit meiner Kindheit galt ich als ein weichherziger, anschmiegsamer Mensch. Ja, meine hingebende Herzlichkeit trat so offen hervor, daß sie oft den Spott meiner Kameraden herausforderte. Da ich eine ganz besondere Zuneigung für die Tiere empfand, beglückten mich meine Eltern gern mit allerlei Lieblingen. Mit diesen verbrachte ich all meine freie Zeit, und nie war ich glücklicher, als wenn ich sie fütterte und liebkoste. Diese Liebhaberei wuchs mit mir heran, und noch im Mannesalter war sie mir eine Hauptquelle meiner Freuden. Wer jemals für einen treuen und klugen Hund wahre Zärtlichkeit hegte, den brauche ich nicht auf die innige Dankbarkeit, die das Tier uns dafür entgegenbringt, hinzuweisen. In der selbstlosen und opferfreudigen Liebe eines Tieres ist etwas, das jedem tief zu Herzen gehen muß, der je Gelegenheit hatte, die armselige ›Freundschaft‹ und geschwätzige Treue des ›erhabenen‹ Menschen zu erproben.

Ich heiratete früh und war herzlich froh, in meinem Weib ein mir verwandtes Gemüt zu finden. Als sie meine Liebhaberei für allerlei zahmes Getier erkannt hatte, versäumte sie keine Gelegenheit, solche Hausgenossen der angenehmsten Art anzuschaffen. Wir besaßen Vögel, Goldfische, einen schönen Hund, Kaninchen, einen kleinen Affen und – eine Katze.

Diese letztere war ein auffallend großes und schönes Tier, ganz schwarz und erstaunlich klug. Wenn wir auf ihre Intelligenz zu sprechen kamen, gedachte meine Frau, die übrigens nicht im geringsten abergläubisch war, manchmal des alten Volksglaubens, daß Hexen oft die Gestalt schwarzer Katzen anzunehmen pflegen. Nicht, daß sie damit jemals eine ernstliche Anspielung hätte machen wollen – ich erwähne es nur, weil ich gerade jetzt daran dachte.

Die Katze war mein bevorzugter Freund und Spielkamerad. Ich selbst fütterte sie, und wo ich im Hause stand und ging, war sie bei mir. Nur schwer konnte ich sie davon zurückhalten, mir auch auf die Straße zu folgen.

So bestand und bewährte sich unsere Freundschaft mehrere Jahre lang. In dieser Zeit aber hatte mein Charakter infolge meiner teuflischen Trunksucht – ich erröte bei diesem Bekenntnis – eine völlige Wandlung zum Bösen durchgemacht. Ich wurde von Tag zu Tag mürrischer, reizbarer, rücksichtsloser gegen die Gefühle anderer. Ich erlaubte mir selbst meiner Frau gegenüber rohe Worte. Schließlich schlug ich sie sogar. Meine Tiere mußten unter meiner Verkommenheit selbstverständlich ganz besonders leiden. Ich vernachlässigte sie nicht nur, sondern mißhandelte sie auch. Auf die Katze indessen nahm ich noch immer so viel Rücksicht, daß ich sie nicht ebenso schlecht behandelte wie die Kaninchen, den Affen und auch den Hund, die ich bei jeder Gelegenheit mißhandelte, wenn sie mir zufällig oder aus alter Anhänglichkeit in den Weg liefen. Doch mein Leiden wuchs – denn welches Leiden ist lebenszäher als der Hang zum Alkohol! – und endlich mußte selbst die Katze, die jetzt alt und daher etwas grämlich zu werden begann, die Ausbrüche meiner Übellaunigkeit fühlen.

Eines Nachts, als ich schwer betrunken aus einer meiner Schnapsspelunken nach Hause kam, schien es mir so, als ob die Katze mir auswiche. Ich packte sie – und da, wahrscheinlich erschreckt durch meine Heftigkeit, riß sie mir mit den Zähnen eine leichte Schramme über die Hand. Im Augenblick geriet ich in wahnsinnige Wut. Ich war nicht mehr ich selbst. Mein wahres Wesen war plötzlich entflohen, und an seiner Stelle spannte eine viehische, trunkene Bosheit jeden Nerv in mir. Ich nahm aus der Westentasche ein Federmesser, öffnete es, riß das arme Tier am Halse empor und bohrte bedachtsam eines seiner Augen aus seiner Höhle heraus! – Die brennende Glut der Scham und kalte Schauer des Entsetzens überfallen mich jetzt, da ich jener höllischen Verruchtheit gedenke.

Am andern Morgen, nachdem ich meinen Rausch verschlafen hatte und mir die Vernunft zurückgekehrt war, empfand ich halb Grauen, halb Reue über das Verbrechen, dessen ich mich schuldig gemacht hatte; aber es war nur ein schwaches, oberflächliches Gefühl, und meine Seele blieb unbewegt. Ich stürzte mich aufs neue in wüste Ausschweifungen, und bald war im Wein jede Erinnerung an meine Untat ersäuft.

Inzwischen erholte sich die Katze langsam. Die leere Augenhöhle bot allerdings einen schrecklichen Anblick, aber Schmerzen schien das Tier nicht mehr zu haben. Wie früher ging es im Hause umher, floh aber, wie nicht anders zu erwarten war, in wahnsinniger Angst davon, sobald ich in seine Nähe kam. Es war mir noch immer so viel von meinem Gefühl geblieben, daß ich diese offenbare Abneigung eines Geschöpfes, das mich vordem so geliebt hatte, anfangs schmerzlich empfand. Doch dieses Empfinden wich bald einem anderen – der Erbitterung. Und dann kam, wie zu meiner endgültigen und unaufhaltsamen Vernichtung, noch der Geist des Eigensinns hinzu. Diesen Geist beachtet die Philosophie nicht, und dennoch bin ich wie von dem Leben meiner Seele davon überzeugt, daß Eigensinn eine der ursprünglichsten Regungen des menschlichen Wesens ist – eine der elementaren, primären Eigenschaften oder Empfindungen, die dem Charakter des Menschen seine Richtung geben. Wer hat nicht schon hundertmal eine gemeine oder dumme Handlung begangen, einzig und allein, weil er wußte, daß er eigentlich nicht so handeln solle! Haben wir nicht eine beständige Neigung, das Gesetz zu übertreten, nur weil wir eben wissen, daß es »Gesetz« ist? Ich sage, dieser Geist des Eigensinns war es, der mich endgültig umwarf. Es war jene unergründliche Gier der Seele, sich selbst zu quälen und im Trotz gegen ihre erhabene Reinheit allein um des Bösen willen das Böse zu tun, die mich antrieb, meine Schuld an der wehrlosen Katze noch zu erweitern, soweit nur eben möglich. So legte ich ihr eines Morgens eine Schlinge um den Hals und knüpfte sie an einem Baumast auf; ich erhängte sie unter strömenden Tränen und bittersten Gewissensqualen; erhängte sie, eben weil ich wußte, daß sie mich geliebt hatte, und weil ich fühlte, daß sie mir keinen Grund zu dieser Greueltat gegeben hatte; erhängte sie, weil ich wußte, daß ich damit eine Sünde beging – eine Todsünde, die meine unsterbliche Seele so befleckte, daß, wenn irgendeine Sünde nicht vergeben werden könnte, die unendliche Gnade des allbarmherzigen Gottes sich meiner Seele nicht erbarmen könnte.

Die schwarze Katze - 01 The black cat - 01 El Gato Negro - 01 Il gatto nero - 01 De zwarte kat - 01 O gato preto - 01 Черная кошка - 01 Den svarta katten - 01 Kara Kedi - 01

Daß man den so unheimlichen und doch so natürlichen Geschehnissen, die ich jetzt berichten will, Glauben schenkt, erwarte ich nicht, verlange es auch nicht. أنا لا أتوقع ولا أطلب من الناس أن يصدقوا الأحداث الغريبة والطبيعية للغاية التي أرغب الآن في الإبلاغ عنها. That one believes the so uncanny and nevertheless so natural events, which I want to report now, I do not expect, also do not demand it. No espero ni exijo que se crean los sucesos tan extraños y, sin embargo, tan naturales que estoy a punto de informar. Non mi aspetto, né pretendo, che la gente creda agli eventi inquietanti eppure così naturali che sto per raccontare. Eu não espero nem exijo que os eventos tão estranhos e tão naturais que estou prestes a relatar sejam acreditados. Ich müßte wirklich wahnsinnig sein, wenn ich da Glauben verlangen wollte, wo ich selbst das Zeugnis meiner eigenen Sinne verwerfen möchte. I would really have to be insane if I wanted to demand faith where I myself want to reject the testimony of my own senses. Realmente tendría que estar loco para exigir creencia donde rechazaría incluso el testimonio de mis propios sentidos. Eu realmente teria que ser louco para exigir crença onde rejeitaria até mesmo o testemunho de meus próprios sentidos. Doch wahnsinnig bin ich nicht – und sicherlich träume ich auch nicht. Mas não sou louco - e certamente também não estou sonhando. Morgen aber muß ich sterben, und darum will ich heute meine Seele entlasten. Tomorrow, however, I must die, and therefore I want to unburden my soul today. Pero mañana tengo que morir, y por eso quiero hoy aliviar mi alma. Mas amanhã devo morrer, e é por isso que quero aliviar minha alma hoje. Aller Welt will ich kurz und sachlich eine Reihe von rein häuslichen Begebenheiten enthüllen, deren Wirkungen mich entsetzt – gemartert – vernichtet haben. To all the world I will briefly and factually reveal a series of purely domestic incidents, the effects of which have horrified - martyred - destroyed me. Quiero revelar a todo el mundo, breve y objetivamente, una serie de hechos puramente domésticos, cuyos efectos me han horrorizado - torturado - destruido. Quero revelar ao mundo inteiro, de forma breve e factual, uma série de eventos puramente domésticos, cujos efeitos me horrorizaram - torturaram - me destruíram. Ich will jedoch nicht versuchen, sie zu deuten. However, I will not try to interpret them. Sin embargo, no intentaré interpretarlos. No entanto, não tentarei interpretá-los. Mir brachten sie die fürchterlichste Qual – anderen werden sie vielleicht nicht mehr scheinen als groteske Zufälligkeiten. To me they brought the most dreadful agony - to others they may seem no more than grotesque coincidences. Me trajeron el tormento más espantoso; para otros tal vez no parezcan más que coincidencias grotescas. Eles me trouxeram o tormento mais terrível - para outros talvez não pareçam mais do que coincidências grotescas. Es ist wohl möglich, daß später einmal irgendein besonderer Geist sich findet, der meine anscheinend phantastischen Berichte als nüchterne Selbstverständlichkeiten zu erklären vermag – ein klarer und scharfer Geist, weniger exaltiert als ich, der in den Umständen, die ich mit bebender Scheu enthülle, nichts weiter sieht als die einfache Folge ganz natürlicher Ursachen und Wirkungen. It is possible that later on some special spirit will be found who will be able to explain my apparently fantastic reports as sober self-evident facts - a clear and sharp spirit, less exalted than I, who sees nothing more in the circumstances which I reveal with trembling timidity than the simple consequence of quite natural causes and effects. Es muy posible que luego aparezca alguna mente especial que pueda explicar mis informes aparentemente fantásticos como una sobria evidencia: una mente clara y aguda, menos exaltada que yo, que, en las circunstancias que revelo con temblor timidez, no ver nada ve más allá de la simple consecuencia de causas y efectos bastante naturales. É bem possível que mais tarde apareça alguma mente especial que seja capaz de explicar meus relatos aparentemente fantásticos como uma sóbria evidência - uma mente clara e perspicaz, menos exaltada do que eu, que, nas circunstâncias que revelo com tremor timidez, ver nada vê além da simples consequência de causas e efeitos bastante naturais.

Seit meiner Kindheit galt ich als ein weichherziger, anschmiegsamer Mensch. Since my childhood I was considered a soft-hearted, cuddly person. Desde mi infancia me consideraban una persona cariñosa y de buen corazón. Desde a minha infância fui considerado uma pessoa de coração mole e meiga. Ja, meine hingebende Herzlichkeit trat so offen hervor, daß sie oft den Spott meiner Kameraden herausforderte. Yes, my devoted cordiality came out so openly that it often provoked the ridicule of my comrades. Sí, mi devota cordialidad era tan abierta que a menudo provocaba las burlas de mis camaradas. Sim, minha devotada cordialidade era tão aberta que muitas vezes provocava o ridículo de meus camaradas. Da ich eine ganz besondere Zuneigung für die Tiere empfand, beglückten mich meine Eltern gern mit allerlei Lieblingen. Since I felt a very special affection for animals, my parents gladly delighted me with all kinds of pets. Como eu sentia um carinho muito especial pelos animais, meus pais ficavam felizes em me fazer feliz com todos os tipos de animais de estimação. Mit diesen verbrachte ich all meine freie Zeit, und nie war ich glücklicher, als wenn ich sie fütterte und liebkoste. Com eles eu passava todo o meu tempo livre e nunca ficava mais feliz do que quando os alimentava e acariciava. Diese Liebhaberei wuchs mit mir heran, und noch im Mannesalter war sie mir eine Hauptquelle meiner Freuden. This hobby grew up with me, and even in my manhood it was a main source of my pleasures. Esse hobby cresceu comigo e, mesmo em minha idade adulta, foi a principal fonte de minhas alegrias. Wer jemals für einen treuen und klugen Hund wahre Zärtlichkeit hegte, den brauche ich nicht auf die innige Dankbarkeit, die das Tier uns dafür entgegenbringt, hinzuweisen. No necesito señalar a cualquiera que alguna vez haya sentido verdadera ternura por un perro fiel e inteligente la sincera gratitud que el animal tiene por nosotros. Não preciso apontar para ninguém que já sentiu verdadeira ternura por um cão fiel e inteligente a sincera gratidão que o animal tem por nós. In der selbstlosen und opferfreudigen Liebe eines Tieres ist etwas, das jedem tief zu Herzen gehen muß, der je Gelegenheit hatte, die armselige ›Freundschaft‹ und geschwätzige Treue des ›erhabenen‹ Menschen zu erproben. There is something in the selfless and sacrificial love of an animal that must go deeply to the heart of anyone who has ever had the opportunity to test the pathetic 'friendship' and gossipy loyalty of the 'exalted' human. Hay algo en el amor desinteresado y abnegado de un animal que debe conmover el corazón de cualquiera que haya tenido la oportunidad de saborear la pobre "amistad" y la locuaz lealtad del hombre "exaltado". Há algo no amor altruísta e abnegado de um animal que deve mexer com o coração de qualquer um que já teve a oportunidade de provar a pobre "amizade" e a lealdade tagarela do homem "exaltado".

Ich heiratete früh und war herzlich froh, in meinem Weib ein mir verwandtes Gemüt zu finden. I married early and was heartily glad to find in my wife a kindred spirit. Me casé temprano y me alegré de corazón de encontrar un espíritu afín en mi esposa. Casei-me cedo e fiquei sinceramente feliz por encontrar uma alma gêmea em minha esposa. Als sie meine Liebhaberei für allerlei zahmes Getier erkannt hatte, versäumte sie keine Gelegenheit, solche Hausgenossen der angenehmsten Art anzuschaffen. Cuando ella reconoció mi afición por todo tipo de animales domesticados, nunca perdió la oportunidad de adquirir tales miembros domésticos de la clase más agradable. Quando ela reconheceu minha predileção por todos os tipos de animais domesticados, ela nunca perdeu uma oportunidade de adquirir tais membros domésticos do tipo mais agradável. Wir besaßen Vögel, Goldfische, einen schönen Hund, Kaninchen, einen kleinen Affen und – eine Katze. Tínhamos pássaros, peixinhos dourados, um cachorro adorável, coelhos, um macaquinho e - um gato.

Diese letztere war ein auffallend großes und schönes Tier, ganz schwarz und erstaunlich klug. This last was a strikingly large and beautiful animal, all black and amazingly smart. Este último era um animal incrivelmente grande e bonito, todo preto e incrivelmente inteligente. Wenn wir auf ihre Intelligenz zu sprechen kamen, gedachte meine Frau, die übrigens nicht im geringsten abergläubisch war, manchmal des alten Volksglaubens, daß Hexen oft die Gestalt schwarzer Katzen anzunehmen pflegen. When we spoke of her intelligence, my wife, who, by the way, was not in the least superstitious, sometimes remembered the old folk belief that witches often take the form of black cats. Cuando llegamos al tema de su inteligencia, mi esposa, que por cierto no era supersticiosa en lo más mínimo, a veces recordaba la vieja creencia popular de que las brujas a menudo tomaban la forma de gatos negros. Quando chegamos ao assunto de sua inteligência, minha esposa, que aliás não era nada supersticiosa, às vezes se lembrava da velha crença popular de que as bruxas muitas vezes assumiam a forma de gatos pretos. Nicht, daß sie damit jemals eine ernstliche Anspielung hätte machen wollen – ich erwähne es nur, weil ich gerade jetzt daran dachte. Not that she ever meant to make any serious innuendo about it - I only mention it because I was just thinking about it now. Não que ela pretendesse fazer uma alusão séria a isso - só mencionei porque estava em minha mente agora.

Die Katze war mein bevorzugter Freund und Spielkamerad. O gato era meu amigo e companheiro de brincadeiras favorito. Ich selbst fütterte sie, und wo ich im Hause stand und ging, war sie bei mir. I myself fed her, and wherever I stood and walked in the house, she was with me. Eu mesma a alimentei e, onde quer que eu estivesse ou entrasse na casa, ela estava comigo. Nur schwer konnte ich sie davon zurückhalten, mir auch auf die Straße zu folgen. Foi difícil para mim impedi-la de me seguir na rua.

So bestand und bewährte sich unsere Freundschaft mehrere Jahre lang. Thus, our friendship lasted and proved itself for several years. Así fue como nuestra amistad perduró y duró varios años. Foi assim que nossa amizade durou e durou vários anos. In dieser Zeit aber hatte mein Charakter infolge meiner teuflischen Trunksucht – ich erröte bei diesem Bekenntnis – eine völlige Wandlung zum Bösen durchgemacht. During this time, however, as a result of my devilish drunkenness - I blush at this confession - my character had undergone a complete change to evil. Para entonces, sin embargo, mi carácter había sufrido un cambio completo hacia el mal como resultado de mi embriaguez diabólica; me sonrojo ante la confesión. A essa altura, porém, meu caráter havia sofrido uma mudança completa para o mal como resultado de minha embriaguez diabólica - eu coro com a confissão. Ich wurde von Tag zu Tag mürrischer, reizbarer, rücksichtsloser gegen die Gefühle anderer. Tornei-me cada dia mais mal-humorado, irritado, menos atencioso com os sentimentos dos outros. Ich erlaubte mir selbst meiner Frau gegenüber rohe Worte. I allowed myself to be crude even to my wife. Eu me permiti palavras duras até para minha esposa. Schließlich schlug ich sie sogar. Finally, I even hit her. Eventualmente, eu até bati nela. Meine Tiere mußten unter meiner Verkommenheit selbstverständlich ganz besonders leiden. Claro, meus animais tiveram que sofrer muito com minha depravação. Ich vernachlässigte sie nicht nur, sondern mißhandelte sie auch. Eu não apenas a negligenciei, mas também abusei dela. Auf die Katze indessen nahm ich noch immer so viel Rücksicht, daß ich sie nicht ebenso schlecht behandelte wie die Kaninchen, den Affen und auch den Hund, die ich bei jeder Gelegenheit mißhandelte, wenn sie mir zufällig oder aus alter Anhänglichkeit in den Weg liefen. Meanwhile, I still took so much care of the cat that I did not treat it as badly as the rabbits, the monkey and also the dog, which I maltreated at every opportunity when they ran into my path by chance or out of old attachment. Sin embargo, todavía era lo suficientemente considerado con el gato como para no tratarlo tan mal como lo hacía con los conejos, los monos e incluso el perro, del que abusaba en cada oportunidad cuando se interponían en mi camino, ya sea por un viejo apego . No entanto, eu ainda era atencioso o suficiente com o gato para não tratá-lo tão mal quanto fazia com os coelhos, os macacos e até o cachorro, que eu abusava em todas as oportunidades quando eles se interpunham em meu caminho, seja por apego antigo . Doch mein Leiden wuchs – denn welches Leiden ist lebenszäher als der Hang zum Alkohol! Pero mi sufrimiento creció, porque ¡qué sufrimiento es más tenaz que la adicción al alcohol! Mas meu sofrimento aumentou - porque que sofrimento é mais tenaz do que o vício do álcool! – und endlich mußte selbst die Katze, die jetzt alt und daher etwas grämlich zu werden begann, die Ausbrüche meiner Übellaunigkeit fühlen. - y finalmente hasta el gato, que ya estaba envejeciendo y por lo tanto empezaba a estar un poco malhumorado, sintió los arranques de mi mal genio. - e finalmente até o gato, que já estava envelhecendo e, portanto, começando a ficar um pouco taciturno, sentiu as explosões de meu mau humor.

Eines Nachts, als ich schwer betrunken aus einer meiner Schnapsspelunken nach Hause kam, schien es mir so, als ob die Katze mir auswiche. Una noche, volviendo a casa de uno de mis bares de copas, muy borracho, me pareció que el gato me evitaba. Uma noite, voltando para casa de um dos meus bares de bebida, muito bêbado, parecia-me que o gato estava me evitando. Ich packte sie – und da, wahrscheinlich erschreckt durch meine Heftigkeit, riß sie mir mit den Zähnen eine leichte Schramme über die Hand. I grabbed her - and there, probably startled by my vehemence, she tore a slight scrape across my hand with her teeth. La agarré, y luego, probablemente asustada por mi violencia, me hizo un pequeño rasguño en la mano con los dientes. Eu a agarrei - e então, provavelmente assustada com minha violência, ela rasgou um leve arranhão em minha mão com os dentes. Im Augenblick geriet ich in wahnsinnige Wut. Estaba locamente enojado en este momento. Eu estava insanamente zangado no momento. Ich war nicht mehr ich selbst. Eu não era mais eu mesmo. Mein wahres Wesen war plötzlich entflohen, und an seiner Stelle spannte eine viehische, trunkene Bosheit jeden Nerv in mir. My true nature had suddenly fled, and in its place a beastly, drunken malice stretched every nerve in me. Mi verdadera naturaleza había huido de repente, y en su lugar una maldad bestial y ebria tensó todos mis nervios. Minha verdadeira natureza de repente fugiu, e em seu lugar uma malícia bestial e bêbada esticou cada nervo em mim. Ich nahm aus der Westentasche ein Federmesser, öffnete es, riß das arme Tier am Halse empor und bohrte bedachtsam eines seiner Augen aus seiner Höhle heraus! I took a penknife from my vest pocket, opened it, yanked the poor animal up by the neck and carefully drilled one of its eyes out of its burrow! Saqué una navaja del bolsillo de mi chaleco, la abrí, tiré al pobre animal por el cuello y con cuidado le saqué uno de los ojos de la órbita. Tirei um canivete do bolso do colete, abri-o, puxei o pobre animal pelo pescoço e cuidadosamente arranquei um de seus olhos da órbita! – Die brennende Glut der Scham und kalte Schauer des Entsetzens überfallen mich jetzt, da ich jener höllischen Verruchtheit gedenke. - As brasas ardentes da vergonha e os calafrios do terror me dominam agora que penso naquela maldade infernal.

Am andern Morgen, nachdem ich meinen Rausch verschlafen hatte und mir die Vernunft zurückgekehrt war, empfand ich halb Grauen, halb Reue über das Verbrechen, dessen ich mich schuldig gemacht hatte; aber es war nur ein schwaches, oberflächliches Gefühl, und meine Seele blieb unbewegt. Na manhã seguinte, depois de ter dormido, minha embriaguez e sanidade voltaram para mim, senti meio pavor, meio remorso pelo crime do qual fui culpado; mas era apenas um sentimento fraco e superficial, e minha alma permaneceu impassível. Ich stürzte mich aufs neue in wüste Ausschweifungen, und bald war im Wein jede Erinnerung an meine Untat ersäuft. Atirei-me novamente na devassidão selvagem, e logo todas as lembranças do meu crime foram afogadas em vinho.

Inzwischen erholte sich die Katze langsam. Enquanto isso, o gato se recuperou lentamente. Die leere Augenhöhle bot allerdings einen schrecklichen Anblick, aber Schmerzen schien das Tier nicht mehr zu haben. A cavidade ocular vazia era uma visão terrível, mas o animal não parecia mais sentir dor. Wie früher ging es im Hause umher, floh aber, wie nicht anders zu erwarten war, in wahnsinniger Angst davon, sobald ich in seine Nähe kam. Ele caminhou pela casa como antes, mas, como era de se esperar, fugiu de medo assim que me aproximei dele. Es war mir noch immer so viel von meinem Gefühl geblieben, daß ich diese offenbare Abneigung eines Geschöpfes, das mich vordem so geliebt hatte, anfangs schmerzlich empfand. Ainda havia tanto do meu sentimento que a princípio senti dolorosamente essa aparente antipatia por uma criatura que um dia me amou tanto. Doch dieses Empfinden wich bald einem anderen – der Erbitterung. Pero ese sentimiento pronto dio paso a otro: amargura. Mas esse sentimento logo deu lugar a outro – amargura. Und dann kam, wie zu meiner endgültigen und unaufhaltsamen Vernichtung, noch der Geist des Eigensinns hinzu. Y entonces, como para mi aniquilación definitiva e imparable, llegó el espíritu de obstinación. E então, como se fosse para minha aniquilação final e imparável, o espírito de obstinação apareceu. Diesen Geist beachtet die Philosophie nicht, und dennoch bin ich wie von dem Leben meiner Seele davon überzeugt, daß Eigensinn eine der ursprünglichsten Regungen des menschlichen Wesens ist – eine der elementaren, primären Eigenschaften oder Empfindungen, die dem Charakter des Menschen seine Richtung geben. A filosofia ignora esse espírito e, no entanto, estou convencido, como na vida de minha alma, de que a obstinação é um dos impulsos mais primitivos do ser humano - uma das qualidades ou sentimentos elementares e primários que dirigem o caráter do homem. Wer hat nicht schon hundertmal eine gemeine oder dumme Handlung begangen, einzig und allein, weil er wußte, daß er eigentlich nicht so handeln solle! Quem não cometeu um ato mesquinho ou estúpido uma centena de vezes, simplesmente porque sabia que não deveria ter agido assim! Haben wir nicht eine beständige Neigung, das Gesetz zu übertreten, nur weil wir eben wissen, daß es »Gesetz« ist? Não temos uma tendência constante de infringir a lei só porque sabemos que é "lei"? Ich sage, dieser Geist des Eigensinns war es, der mich endgültig umwarf. Digo que fue este espíritu de apego lo que finalmente me dejó fuera de combate. Digo que foi esse espírito de apego que finalmente me derrubou. Es war jene unergründliche Gier der Seele, sich selbst zu quälen und im Trotz gegen ihre erhabene Reinheit allein um des Bösen willen das Böse zu tun, die mich antrieb, meine Schuld an der wehrlosen Katze noch zu erweitern, soweit nur eben möglich. Era esa insondable sed del alma de atormentarse y, a pesar de su sublime pureza, de hacer el mal sólo por el mal, lo que me impulsaba a aumentar en lo posible mi culpa hacia el gato indefenso. Foi essa ânsia insondável da alma de se atormentar e, apesar da sua pureza sublime, de fazer o mal só pelo mal, que me impeliu a aumentar ao máximo a minha culpa para com o gato indefeso. So legte ich ihr eines Morgens eine Schlinge um den Hals und knüpfte sie an einem Baumast auf; ich erhängte sie unter strömenden Tränen und bittersten Gewissensqualen; erhängte sie, eben weil ich wußte, daß sie mich geliebt hatte, und weil ich fühlte, daß sie mir keinen Grund zu dieser Greueltat gegeben hatte; erhängte sie, weil ich wußte, daß ich damit eine Sünde beging – eine Todsünde, die meine unsterbliche Seele so befleckte, daß, wenn irgendeine Sünde nicht vergeben werden könnte, die unendliche Gnade des allbarmherzigen Gottes sich meiner Seele nicht erbarmen könnte. So one morning I put a noose around her neck and tied it to a tree branch; I hanged her with streaming tears and the bitterest agony of conscience; I hanged her precisely because I knew that she had loved me, and because I felt that she had given me no reason for this atrocity; hanged her because I knew that I was committing a sin - a mortal sin, which so stained my immortal soul that, if any sin could not be forgiven, the infinite mercy of the all-merciful God could not have mercy on my soul. Então, certa manhã, coloquei um laço em seu pescoço e o desamarrei de um galho de árvore; Eu a enforquei com lágrimas escorrendo e as mais amargas dores de consciência; enforquei-a, precisamente porque sabia que ela me amava, e porque senti que ela não me deu nenhuma razão para esta atrocidade; enforquei-a, sabendo que ao fazê-lo estava cometendo um pecado - um pecado mortal que contaminou tanto minha alma imortal que, se algum pecado não pudesse ser perdoado, a infinita graça do Deus misericordioso não poderia ter misericórdia de minha alma.