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2021 Tagesschau, tagesschau Sendung vom 03.02.2021 - Urteil gegen Kreml-Kritiker Nawalny

tagesschau Sendung vom 03.02.2021 - Urteil gegen Kreml-Kritiker Nawalny

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die russische Regierung

verbittet sich jede Einmischung

in ihre "inneren Angelegenheiten".

So reagiert Moskau auf die

breite Woge internationaler Kritik

an dem Urteil

gegen den Kreml-Kritiker Nawalny.

Deutschland, Frankreich und die USA

fordern die sofortige Freilassung

von Putins Gegenspieler.

Ein Gericht in Moskau hatte Nawalny

zu 3,5 Jahren Lagerhaft verurteilt

wegen Verstoßes

gegen Bewährungsauflagen.

Tausende waren gestern

auf den Straßen, nicht nur in Moskau,

auch in weiteren Städten.

Massive Polizeipräsenz,

es gab viele Festnahmen.

Freiheit für Nawalny,

fordern die Demonstranten.

Alexej Nawalny ist zu Unrecht

verurteilt worden.

Das Land wird nie frei sein, wenn

sich alle in dieser Weise verhalten.

Die Behörden, die Gerichte, alle.

Ich hab Tränen in meinen Augen

und meine Eltern auch.

Es ist unerträglich.

Nawalny erwartet

knapp drei Jahre Haft im Straflager,

eine harte Strafe in Russland.

Entsprechend scharf

die internationalen Reaktionen.

Regierungssprecher Seibert

erklärt per Tweet:

Und Frankreichs Präsident Macron

fordert seine sofortige Freilassung.

"Wenn man mit der Politik

nicht einverstanden ist,

dann sei das kein Verbrechen."

Der Kreml in Moskau

verbat sich jede Einmischung

in innere Angelegenheiten.

Die Polizeigewalt

sei gerechtfertigt gewesen.

Die Bilanz des gestrigen Tages

in Russland:

Laut Menschenrechtsorganisation

OVD-Info über 1400 Festnahmen.

Es gab Verletzte, die Behörden

kündigten Strafverfahren an.

Das neue Urheberrecht

sollte schon in der vergangenen Woche

vom Kabinett gebilligt werden.

Doch der Gesetzentwurf

wurde von der Tagesordnung genommen.

Heute nun beschloss die Koalition

die umstrittene Reform.

Sie soll das Verhältnis zwischen

Urhebern, Internet-Plattformen

und Nutzern regeln - etwa beim

Hochladen von Fotos oder Videos.

Doch die Kritik an dem Vorhaben

ist nach wie vor groß.

Es waren Zehntausende,

die 2019 in Deutschland

auf die Straße gingen

gegen die Urheberrechtsreform der EU.

Die Sorge: Uploadfilter könnten

nutzergenerierte Inhalte blockieren

und damit Meinungs-

und Kunstfreiheit einschränken.

Der deutsche Gesetzentwurf zur EU-

Richtlinie versucht das zu vermeiden.

Die Bundesregierung hat ihn

heute im Kabinett verabschiedet.

Den berechtigten Bedenken

junger Nutzer vor Overblocking

sind wir entgegengekommen.

Der Gesetzentwurf wird

nicht zu Overblocking führen.

Nichtkommerzielle Beiträge

von Nutzern,

die Teile von Fremdmaterial

enthalten,

sollen grundsätzlich

hochgeladen werden dürfen.

Unter bestimmten Bedingungen.

Dazu gehört u.a. : Für UrheberInnen, KünstlerInnen, Kreative

soll das neue Gesetz

mehr Geld bringen.

Denn die Plattformen müssen

für hochgeladenes Material bezahlen.

Dennoch gibt es viel Kritik,

zum Beispiel aus der Musikindustrie.

Die kurzen Schnipsel sollen

nämlich pauschal vergütet werden.

Für uns war und ist wichtig,

dass wir auf Augenhöhe mit den

Plattformen verhandeln können.

Das wird durch die

15-Sekunden-Ausnahme konterkariert.

Das verwirrt den Digitalmarkt

und wird dazu führen,

dass unsere Mitglieder nicht für

alle einen guten Deal verhandeln.

Der Gesetzentwurf wird nun

im Bundestag weiterverhandelt.

Mehr als vier Jahre

ist der islamistische Anschlag

auf den Berliner Weihnachtsmarkt

mit zwölf Toten her.

Und noch immer sind viele Fragen

um den Attentäter Amri offen.

Deshalb will

der Untersuchungsausschuss

des Bundestages einen V-Mann-Führer

des Verfassungsschutzes befragen.

Doch das lehnt die Regierung ab.

Nun hat das Bundesverfassungsgericht

entschieden:

Das Innenministerium

darf sich weigern,

den Mann als Zeugen zu benennen.

Kolja Schwartz in Karlsruhe,

warum hat das Gericht so entschieden?

Das Gericht sagt, die

Bundesregierung darf die Vernehmung

von Zeugen dann verweigern,

wenn die Arbeitsfähigkeit

des Staates gefährdet ist.

Zum Staatswohl gehört es,

dass die Geheimdienste

anständig arbeiten können.

In gewissen Milieus sei

Vertraulichkeit besonders wichtig.

V-Personen wird eine bestimmte

Vertraulichkeit zugesagt.

Wenn eine Aussage im

Untersuchungsausschuss stattfände,

könnten die V-Personen das Vertrauen

nicht mehr annehmen.

Geheimdienste bekämen

keine Informationen mehr.

Was bedeutet der Spruch

für die künftige Arbeit

von Untersuchungsausschüssen

und Ermittlungsbehörden?

Zunächst bedeutet es,

dass die Rolle des Geheimdienstes

nicht vollständig aufgeklärt

werden kann im Fall von Amri.

Der V-Mann, um den es geht,

ging in die gleiche Moschee

wie Anis Amri.

Auch am Tag des Anschlags.

Bei künftigen Ausschüssen

wird sich die Bundesregierung

auf das Urteil berufen können.

Studentenleben -

das heißt meist viel lernen,

viele Leute kennenlernen,

viel Abwechslung.

Aber in der Pandemie ist außer

viel Lernen davon kaum etwas übrig.

"Uni digital" heißt für viele:

Der Spaß am Lernen ist weg.

Wenn die Theologiestudentin

Eileen Bühnemann

die Treppen der Potsdamer Uni

hochgeht, hallt es.

So wenig ist hier los.

Trostlos findet sie das.

Es ist nur vor dem Laptop sitzen.

Manche sitzen acht bis zehn Stunden

vorm Laptop - das war's dann.

So ist Uni aber nicht.

Uni ist viel mehr.

Uni ist quatschen,

Mittag essen, nachfragen.

Diese Biologiestudentinnen in Berlin

sind schon zermürbt

vom Digital-Studieren.

Nun naht die Prüfungsphase.

Ein Durcheinander, finden sie.

Du hast verschiedene

Onlineklausurformate,

die du von zu Hause aus schreibst.

Andere Dozenten und Professoren

haben sich

auf Präsenzklausuren festgelegt.

Präsenzklausur: Die Unsicherheit

ist groß, ob das reicht,

was sie digital gelernt haben.

Viele Erstsemester haben die Uni

noch nie von innen gesehen.

Die Zahl der Studienanfänger

sank um drei Prozent.

Der Rückgang kam dadurch zustande,

dass internationale Studierende

weniger als zuvor

nach Deutschland kommen.

Das gilt vor allem für Studierende

aus den USA, China, Korea.

Mit deutlich geringeren Zahlen.

Viele Studierende in Deutschland

plagt Geldnot.

Mit dem Lockdown

fallen Studentenjobs weg.

Ein Hilfsfonds für Krisenzeiten

wird nun gefordert.

Vor allem aber fehlt das Wir, das

studentische Gemeinschaftsgefühl.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen

innerhalb eines Tages

gibt das Robert Koch-Institut

heute mit 9705 an.

Etwa 3500 weniger

als vor einer Woche.

Der Behörde wurden außerdem

975 weitere Todesfälle

im Zusammenhang

mit dem Corona-Virus gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut RKI

inzwischen auf 83 gesunken.

Die Bundesregierung

strebt einen Wert unter 50 an,

um Infektionsketten wieder

nachvollziehbar zu machen.

Er ist dann mal weg -

wenn auch nicht ganz.

Jeff Bezos, der Chef von Amazon,

zieht sich überraschend im Sommer

aus dem Tagesgeschäft zurück

und wechselt in den Verwaltungsrat.

Bezos hatte Amazon

aus einem Versandladen für Bücher

zum größten Online-Händler

der Welt gemacht.

Und sich selbst zum zweitreichsten

Bewohner des Planeten.

Ende einer Ära – Jeff Bezos

verlässt den Chefposten bei Amazon.

Er verabschiedet sich

aus dem Tagesgeschäft.

Doch er wird Einfluss behalten,

so amerikanische Analysten.

Jeff Bezos neue Rolle

ist der Vorsitz im Verwaltungsrat.

Er bleibt also bei Amazon.

Es ist sein Wunsch,

weiter Einfluss zu nehmen.

Seine neue Rolle erlaubt das.

Ich erwarte,

dass er bei großen Unternehmens-

Entscheidungen weiter mitredet.

Bezos gilt als einer

der reichsten Menschen der Welt.

Sein Vermögen wird

auf 193 Mrd. Dollar geschätzt.

Gegründet hat er Amazon

1994 als Online-Buchhandel.

Er entwickelte daraus

in fast drei Jahrzehnten

einen Giganten auf dem Weltmarkt.

Mit mehr als

einer Million Angestellten.

In einem Brief

an seine Mitarbeiter schreibt Bezos,

er "wolle mehr Zeit

für andere Projekte haben.

Seine Firma sei

in einer erfinderischen Phase,

ein guter Zeitpunkt".

Aber Amazon gerät auch wegen der

Arbeitsbedingungen in die Kritik.

Der Vorwurf: Amazon nutze

seine Marktdominanz aus.

Bezos hat u.a.

die Zeitung Washington Post gekauft.

Und er ist Firmenchef von Blue

Origin, einem Raumfahrtunternehmen,

das plant, schon bald

Passagiere ins All zu befördern.

Neuer Chef des Unternehmens wird im

Sommer Harvard-Absolvent Andy Jassy,

Chef der boomenden Cloud-Sparte

bei Amazon.

Die neue US-Finanzministerin

Janet Yellen ist offenbar besorgt

und berief ein Treffen

mit mehreren Aufsichtsbehörden ein.

Anlass sind massive Kursschwankungen

bei einzelnen Aktien,

die von online organisierten

Kleinanlegern ausgelöst werden.

Klaus-Rainer Jackisch,

warum gibt das Anlass zur Sorge?

Diese Kleinanleger agieren nicht

nach wirtschaftlichen Maßstäben.

Sie agieren,

weil sie die Aktie spekulativ

in eine Richtung treiben möchten.

Es ist besorgniserregend,

weil die Mechanismen der Börse

infrage gestellt werden.

Der Hauptmechanismus ist,

Kapital zur Verfügung zu stellen.

Zum Beispiel

in Form von Altersvorsorge.

Daher ist die Sorge groß,

dass die Entwicklung

zu einem Störfaktor wird.

Auch in Frankfurt

sieht man das mit Sorge.

Man sieht positiv,

dass die Behörden eingreifen wollen.

Janet Yellen will offenbar

in diese Richtung gehen.

Am deutschen Aktienmarkt

zeigt sich das nicht.

Die Stimmung ist freundlich.

Dieses Bild sagt schon alles:

Überglücklich, erschöpft, überrascht

- und das alles gleichzeitig.

Rot-Weiss Essen hat im DFB-Pokal

nicht nur das Viertelfinale erreicht.

Der Viertligist schlug dabei auch

den großen Favoriten Bayer Leverkusen

mit 2:1 nach Verlängerung.

Es war einer der größten Tage

in der Essener Fußball-Geschichte.

Auch in Corona-Zeiten

gefeiert überall in der Stadt.

Zu groß die Euphorie

über diese Pokal-Sensation.

90 Minuten lang war Bundesliga-Klub

Leverkusen in den schwarzen Trikots

die dominierende Mannschaft.

Sie scheiterte aber immer wieder am

starken Essener Torwart Daniel Davari

und gleich viermal am Pfosten.

Keine Tore in der normalen Spielzeit,

das bedeutete Verlängerung.

In der 105. Minute

traf der große Favorit doch noch.

Die Leverkusener Führung

durch Leon Bailey.

Alles sah

nach einer Vorentscheidung aus

zugunsten des Pokalfinalisten

der Vorsaison.

Doch Essen, der Regionalligaclub,

der Viertligist gab nicht auf

und wurde belohnt.

Der Ausgleich durch Kefkir

nach einem Abpraller.

Der krasse Außenseiter beflügelt.

Minute 118:

Simon Engelmann mit dem 2:1, mit

dem Siegtreffer für Rot-Weiß Essen.

Kaum noch für möglich gehalten

nach einem Rückstand

gegen den großen Favoriten.

Dass wir das Spiel gedreht haben

gegen Leverkusen,

'ne absolute Top-Mannschaft -

das ist Wahnsinn!

Ich zieh den Hut vor der Mannschaft.

Einfach Wahnsinn.

Die Freude kaum zu übertreffen

in der Essener Kabine.

Solch einen Erfolg haben sie

seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.

Beinahe hätte es

noch eine Pokalüberraschung gegeben.

Aber Dortmund setzte sich knapp

gegen Paderborn durch -

mit 3:2 nach Verlängerung.

Außerdem gewann Bremen

gegen Fürth 2:0.

Kiel bezwang Darmstadt

nach Elfmeterschießen 8:7.

Die restlichen vier Achtelfinal-

Partien finden heute Abend statt.

Das Wetter ist zurzeit zweigeteilt.

Im Norden ist es winterlich kalt.

Im Süden gibt es fast schon

frühlingshafte Temperaturen.

Hier sind die Einzelheiten.

Heute Nachmittag von Schleswig-

Holstein bis Vorpommern Schnee

oder gefrierender Regen.

Vorsicht, Glätte!

Von Südwesten bis in die Mitte

Schauer und Gewitter.

Windig bis stürmisch.

Es gibt Unwetterwarnungen.

So geht es auch in die Nacht.

Von Norden und Nordosten breiten sich

Schnee und gefrierender Regen aus,

ziehen sich dann aber wieder zurück.

Hier geht es jetzt weiter

mit dem ARD Buffet.

Und wir melden uns um 14 Uhr wieder.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau Sendung vom 03.02.2021 - Urteil gegen Kreml-Kritiker Nawalny tagesschau broadcast from February 3rd, 2021 – Judgment against Kremlin critic Navalny transmisja tagesschau 03.02.2021 - Wyrok przeciwko kremlowskiemu krytykowi Nawalnemu tagesschau 2021 年 2 月 3 日起播出——对克里姆林宫批评家纳瓦尔尼的判决

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die russische Regierung

verbittet sich jede Einmischung

in ihre "inneren Angelegenheiten".

So reagiert Moskau auf die

breite Woge internationaler Kritik large vague de critiques internationales

an dem Urteil

gegen den Kreml-Kritiker Nawalny.

Deutschland, Frankreich und die USA

fordern die sofortige Freilassung

von Putins Gegenspieler.

Ein Gericht in Moskau hatte Nawalny

zu 3,5 Jahren Lagerhaft verurteilt condamné à 3,5 ans de prison

wegen Verstoßes

gegen Bewährungsauflagen.

Tausende waren gestern

auf den Straßen, nicht nur in Moskau,

auch in weiteren Städten.

Massive Polizeipräsenz,

es gab viele Festnahmen. il y a eu de nombreuses arrestations.

Freiheit für Nawalny,

fordern die Demonstranten.

Alexej Nawalny ist zu Unrecht

verurteilt worden.

Das Land wird nie frei sein, wenn

sich alle in dieser Weise verhalten.

Die Behörden, die Gerichte, alle. Les autorités, les tribunaux, tout le monde.

Ich hab Tränen in meinen Augen

und meine Eltern auch.

Es ist unerträglich.

Nawalny erwartet

knapp drei Jahre Haft im Straflager,

eine harte Strafe in Russland.

Entsprechend scharf Aiguisé de manière appropriée

die internationalen Reaktionen.

Regierungssprecher Seibert

erklärt per Tweet:

Und Frankreichs Präsident Macron

fordert seine sofortige Freilassung.

"Wenn man mit der Politik

nicht einverstanden ist,

dann sei das kein Verbrechen."

Der Kreml in Moskau

verbat sich jede Einmischung

in innere Angelegenheiten.

Die Polizeigewalt

sei gerechtfertigt gewesen. avait été justifié.

Die Bilanz des gestrigen Tages

in Russland:

Laut Menschenrechtsorganisation

OVD-Info über 1400 Festnahmen.

Es gab Verletzte, die Behörden

kündigten Strafverfahren an. annoncé des poursuites pénales.

Das neue Urheberrecht Le nouveau droit d'auteur

sollte schon in der vergangenen Woche

vom Kabinett gebilligt werden.

Doch der Gesetzentwurf

wurde von der Tagesordnung genommen.

Heute nun beschloss die Koalition

die umstrittene Reform.

Sie soll das Verhältnis zwischen

Urhebern, Internet-Plattformen

und Nutzern regeln - etwa beim

Hochladen von Fotos oder Videos.

Doch die Kritik an dem Vorhaben Mais la critique du projet

ist nach wie vor groß.

Es waren Zehntausende,

die 2019 in Deutschland

auf die Straße gingen

gegen die Urheberrechtsreform der EU.

Die Sorge: Uploadfilter könnten

nutzergenerierte Inhalte blockieren

und damit Meinungs-

und Kunstfreiheit einschränken.

Der deutsche Gesetzentwurf zur EU-

Richtlinie versucht das zu vermeiden.

Die Bundesregierung hat ihn

heute im Kabinett verabschiedet. approuvé par le cabinet aujourd'hui.

Den berechtigten Bedenken

junger Nutzer vor Overblocking

sind wir entgegengekommen. nous nous sommes rencontrés.

Der Gesetzentwurf wird

nicht zu Overblocking führen.

Nichtkommerzielle Beiträge

von Nutzern,

die Teile von Fremdmaterial

enthalten,

sollen grundsätzlich

hochgeladen werden dürfen.

Unter bestimmten Bedingungen.

Dazu gehört u.a. : Für UrheberInnen, KünstlerInnen, Kreative

soll das neue Gesetz

mehr Geld bringen.

Denn die Plattformen müssen

für hochgeladenes Material bezahlen.

Dennoch gibt es viel Kritik,

zum Beispiel aus der Musikindustrie.

Die kurzen Schnipsel sollen Les extraits courts doivent

nämlich pauschal vergütet werden.

Für uns war und ist wichtig,

dass wir auf Augenhöhe mit den

Plattformen verhandeln können.

Das wird durch die

15-Sekunden-Ausnahme konterkariert.

Das verwirrt den Digitalmarkt

und wird dazu führen,

dass unsere Mitglieder nicht für

alle einen guten Deal verhandeln.

Der Gesetzentwurf wird nun

im Bundestag weiterverhandelt.

Mehr als vier Jahre

ist der islamistische Anschlag

auf den Berliner Weihnachtsmarkt

mit zwölf Toten her.

Und noch immer sind viele Fragen

um den Attentäter Amri offen.

Deshalb will

der Untersuchungsausschuss la commission d'enquête

des Bundestages einen V-Mann-Führer

des Verfassungsschutzes befragen.

Doch das lehnt die Regierung ab.

Nun hat das Bundesverfassungsgericht

entschieden:

Das Innenministerium

darf sich weigern,

den Mann als Zeugen zu benennen.

Kolja Schwartz in Karlsruhe,

warum hat das Gericht so entschieden?

Das Gericht sagt, die

Bundesregierung darf die Vernehmung Le gouvernement fédéral a autorisé l'interrogatoire

von Zeugen dann verweigern,

wenn die Arbeitsfähigkeit

des Staates gefährdet ist.

Zum Staatswohl gehört es,

dass die Geheimdienste

anständig arbeiten können.

In gewissen Milieus sei

Vertraulichkeit besonders wichtig. La confidentialité est particulièrement importante.

V-Personen wird eine bestimmte

Vertraulichkeit zugesagt.

Wenn eine Aussage im

Untersuchungsausschuss stattfände,

könnten die V-Personen das Vertrauen

nicht mehr annehmen.

Geheimdienste bekämen

keine Informationen mehr.

Was bedeutet der Spruch

für die künftige Arbeit

von Untersuchungsausschüssen

und Ermittlungsbehörden?

Zunächst bedeutet es,

dass die Rolle des Geheimdienstes

nicht vollständig aufgeklärt

werden kann im Fall von Amri.

Der V-Mann, um den es geht,

ging in die gleiche Moschee

wie Anis Amri.

Auch am Tag des Anschlags.

Bei künftigen Ausschüssen

wird sich die Bundesregierung

auf das Urteil berufen können.

Studentenleben -

das heißt meist viel lernen,

viele Leute kennenlernen,

viel Abwechslung.

Aber in der Pandemie ist außer

viel Lernen davon kaum etwas übrig.

"Uni digital" heißt für viele:

Der Spaß am Lernen ist weg.

Wenn die Theologiestudentin

Eileen Bühnemann

die Treppen der Potsdamer Uni

hochgeht, hallt es.

So wenig ist hier los.

Trostlos findet sie das.

Es ist nur vor dem Laptop sitzen.

Manche sitzen acht bis zehn Stunden

vorm Laptop - das war's dann.

So ist Uni aber nicht.

Uni ist viel mehr.

Uni ist quatschen,

Mittag essen, nachfragen.

Diese Biologiestudentinnen in Berlin

sind schon zermürbt

vom Digital-Studieren.

Nun naht die Prüfungsphase.

Ein Durcheinander, finden sie.

Du hast verschiedene

Onlineklausurformate,

die du von zu Hause aus schreibst.

Andere Dozenten und Professoren

haben sich

auf Präsenzklausuren festgelegt.

Präsenzklausur: Die Unsicherheit

ist groß, ob das reicht,

was sie digital gelernt haben.

Viele Erstsemester haben die Uni

noch nie von innen gesehen.

Die Zahl der Studienanfänger

sank um drei Prozent.

Der Rückgang kam dadurch zustande,

dass internationale Studierende

weniger als zuvor

nach Deutschland kommen.

Das gilt vor allem für Studierende

aus den USA, China, Korea.

Mit deutlich geringeren Zahlen.

Viele Studierende in Deutschland

plagt Geldnot.

Mit dem Lockdown

fallen Studentenjobs weg.

Ein Hilfsfonds für Krisenzeiten

wird nun gefordert.

Vor allem aber fehlt das Wir, das

studentische Gemeinschaftsgefühl.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen

innerhalb eines Tages

gibt das Robert Koch-Institut

heute mit 9705 an.

Etwa 3500 weniger

als vor einer Woche.

Der Behörde wurden außerdem

975 weitere Todesfälle

im Zusammenhang

mit dem Corona-Virus gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut RKI

inzwischen auf 83 gesunken.

Die Bundesregierung

strebt einen Wert unter 50 an,

um Infektionsketten wieder

nachvollziehbar zu machen.

Er ist dann mal weg -

wenn auch nicht ganz.

Jeff Bezos, der Chef von Amazon,

zieht sich überraschend im Sommer

aus dem Tagesgeschäft zurück

und wechselt in den Verwaltungsrat.

Bezos hatte Amazon

aus einem Versandladen für Bücher

zum größten Online-Händler

der Welt gemacht.

Und sich selbst zum zweitreichsten

Bewohner des Planeten.

Ende einer Ära – Jeff Bezos

verlässt den Chefposten bei Amazon.

Er verabschiedet sich

aus dem Tagesgeschäft.

Doch er wird Einfluss behalten,

so amerikanische Analysten.

Jeff Bezos neue Rolle

ist der Vorsitz im Verwaltungsrat.

Er bleibt also bei Amazon.

Es ist sein Wunsch,

weiter Einfluss zu nehmen.

Seine neue Rolle erlaubt das.

Ich erwarte,

dass er bei großen Unternehmens-

Entscheidungen weiter mitredet.

Bezos gilt als einer

der reichsten Menschen der Welt.

Sein Vermögen wird

auf 193 Mrd. Dollar geschätzt.

Gegründet hat er Amazon

1994 als Online-Buchhandel.

Er entwickelte daraus

in fast drei Jahrzehnten

einen Giganten auf dem Weltmarkt.

Mit mehr als

einer Million Angestellten.

In einem Brief

an seine Mitarbeiter schreibt Bezos,

er "wolle mehr Zeit

für andere Projekte haben.

Seine Firma sei

in einer erfinderischen Phase,

ein guter Zeitpunkt".

Aber Amazon gerät auch wegen der

Arbeitsbedingungen in die Kritik.

Der Vorwurf: Amazon nutze

seine Marktdominanz aus.

Bezos hat u.a.

die Zeitung Washington Post gekauft.

Und er ist Firmenchef von Blue

Origin, einem Raumfahrtunternehmen,

das plant, schon bald

Passagiere ins All zu befördern.

Neuer Chef des Unternehmens wird im

Sommer Harvard-Absolvent Andy Jassy,

Chef der boomenden Cloud-Sparte

bei Amazon.

Die neue US-Finanzministerin

Janet Yellen ist offenbar besorgt

und berief ein Treffen

mit mehreren Aufsichtsbehörden ein.

Anlass sind massive Kursschwankungen

bei einzelnen Aktien,

die von online organisierten

Kleinanlegern ausgelöst werden.

Klaus-Rainer Jackisch,

warum gibt das Anlass zur Sorge?

Diese Kleinanleger agieren nicht

nach wirtschaftlichen Maßstäben.

Sie agieren,

weil sie die Aktie spekulativ

in eine Richtung treiben möchten.

Es ist besorgniserregend,

weil die Mechanismen der Börse

infrage gestellt werden.

Der Hauptmechanismus ist,

Kapital zur Verfügung zu stellen.

Zum Beispiel

in Form von Altersvorsorge.

Daher ist die Sorge groß,

dass die Entwicklung

zu einem Störfaktor wird.

Auch in Frankfurt

sieht man das mit Sorge.

Man sieht positiv,

dass die Behörden eingreifen wollen.

Janet Yellen will offenbar

in diese Richtung gehen.

Am deutschen Aktienmarkt

zeigt sich das nicht.

Die Stimmung ist freundlich.

Dieses Bild sagt schon alles:

Überglücklich, erschöpft, überrascht

- und das alles gleichzeitig.

Rot-Weiss Essen hat im DFB-Pokal

nicht nur das Viertelfinale erreicht.

Der Viertligist schlug dabei auch

den großen Favoriten Bayer Leverkusen

mit 2:1 nach Verlängerung.

Es war einer der größten Tage

in der Essener Fußball-Geschichte.

Auch in Corona-Zeiten

gefeiert überall in der Stadt.

Zu groß die Euphorie

über diese Pokal-Sensation.

90 Minuten lang war Bundesliga-Klub

Leverkusen in den schwarzen Trikots

die dominierende Mannschaft.

Sie scheiterte aber immer wieder am

starken Essener Torwart Daniel Davari

und gleich viermal am Pfosten.

Keine Tore in der normalen Spielzeit,

das bedeutete Verlängerung.

In der 105. Minute

traf der große Favorit doch noch.

Die Leverkusener Führung

durch Leon Bailey.

Alles sah

nach einer Vorentscheidung aus

zugunsten des Pokalfinalisten

der Vorsaison.

Doch Essen, der Regionalligaclub,

der Viertligist gab nicht auf

und wurde belohnt.

Der Ausgleich durch Kefkir

nach einem Abpraller.

Der krasse Außenseiter beflügelt.

Minute 118:

Simon Engelmann mit dem 2:1, mit

dem Siegtreffer für Rot-Weiß Essen.

Kaum noch für möglich gehalten

nach einem Rückstand

gegen den großen Favoriten.

Dass wir das Spiel gedreht haben

gegen Leverkusen,

'ne absolute Top-Mannschaft -

das ist Wahnsinn!

Ich zieh den Hut vor der Mannschaft.

Einfach Wahnsinn.

Die Freude kaum zu übertreffen

in der Essener Kabine.

Solch einen Erfolg haben sie

seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.

Beinahe hätte es

noch eine Pokalüberraschung gegeben.

Aber Dortmund setzte sich knapp

gegen Paderborn durch -

mit 3:2 nach Verlängerung.

Außerdem gewann Bremen

gegen Fürth 2:0.

Kiel bezwang Darmstadt

nach Elfmeterschießen 8:7.

Die restlichen vier Achtelfinal-

Partien finden heute Abend statt.

Das Wetter ist zurzeit zweigeteilt.

Im Norden ist es winterlich kalt.

Im Süden gibt es fast schon

frühlingshafte Temperaturen.

Hier sind die Einzelheiten.

Heute Nachmittag von Schleswig-

Holstein bis Vorpommern Schnee

oder gefrierender Regen.

Vorsicht, Glätte!

Von Südwesten bis in die Mitte

Schauer und Gewitter.

Windig bis stürmisch.

Es gibt Unwetterwarnungen.

So geht es auch in die Nacht.

Von Norden und Nordosten breiten sich

Schnee und gefrierender Regen aus,

ziehen sich dann aber wieder zurück.

Hier geht es jetzt weiter

mit dem ARD Buffet.

Und wir melden uns um 14 Uhr wieder.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2021