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2020 Tagesschau, Sendung: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr

Sendung: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Auch am zweiten Adventswochenende

gibt es noch nicht die erhoffte Wende.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt weiterhin nicht deutlich.

Deshalb denkt die Politik über Verschärfungen der Regeln nach -

auch über nächtliche Ausgangssperren.

Die gibt es in einigen Bundesländern in betroffenen Regionen schon.

Mit der Absicht: so viel Abstand und so wenig Kontakt

zwischen den Menschen wie möglich.

Abstandhalten und Adventsshoppen sind zwei Dinge,

die schwer zusammenpassen.

Und dann ist in Berlin morgen noch verkaufsoffener Sonntag.

Victoria Kleber hat sich umgesehen,

wie die Pandemie sich in den Einkaufsmeilen auswirkt.

Auch vor dem Weihnachtsmann sollte man besser Abstand halten -

das kann in Corona-Zeiten nicht schaden.

Und manche Großen halten sich lieber von den Läden fern.

Es waren zu viele Menschen, gerade in den Gängen.

War nicht so cool, ich bin schnell wieder raus.

Ist es ein ungutes Gefühl?

Ja, man fühlt sich bedrängt.

Doch das stört nicht jeden.

Sind viele unterwegs, die Läden sind gefüllt.

Es gibt Glühwein und Bratwurst - wie immer.

Doch ganz wie immer ist es nicht.

Für den Einzelhandel in den Innenstädten

läuft das Geschäft nicht.

80 Prozent beklagen geringere Umsätze als in den Vorjahren.

Die Woche vor dem zweiten Advent hat etwas zugenommen.

Es wurden Accessoires gekauft, auch Lebensmittel.

Aber in den Innenstädten

ist in der Woche nicht genügend Frequenz.

Samstags findet etwas statt,

aber wir liegen rund 40 Prozent unter dem Vorjahr.

In Berlin wird auch morgen verkauft.

Verkaufsoffen in Corona-Zeiten?

Die einen sagen, die Kunden würden sich besser verteilen.

Die anderen, das ziehe noch mehr Leute an.

Und Virologen warnen: Beim Einkaufen kann es immer zu Infektionen kommen.

Die Läden haben zwar Begrenzungen,

dass sie nicht so viele Kunden reinlassen dürfen.

Aber in den Einkaufsstraßen,

auf den Parkplätzen kommen viele Menschen zusammen.

Auch wenn es draußen ist und Masken getragen werden,

sehe ich das Gedränge kritisch.

Den Wunsch nach Normalität

kann der Weihnachtsmann nicht erfüllen.

Aber er hat Zuckerstangen im Gepäck.

Viele in der EU können das Monatsende kaum erwarten:

Weil spätestens dann die Europäische Arzneimittel-Agentur

einen Corona-Impfstoff zulassen will.

Andere blicken mit Sorge auf das Ablaufen des Dezembers.

Dann läuft die Übergangsfrist ab, die die EU und Großbritannien

nach dem Austritt der Briten vereinbart hatten:

Um die künftigen Beziehungen zu regeln.

Monatelang gab es Stillstand,

auch auf den letzten Metern war kaum Bewegung.

Trotz eines Spitzen-Telefonats heute zwischen Brüssel und London.

Checkout aus London am Morgen:

Das EU-Team und ihre britischen Verhandlungspartner

finden keine Annäherung.

Nach wieder einer Woche intensiver Gespräche die Abreise.

Wir bleiben ruhig, wie immer.

Und wenn es noch einen Weg gibt, werden wir es sehen.

Die Verhandler haben alles ausgereizt.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Premier Johnson

telefonieren am Nachmittag, um Lösungen zu finden.

Es bleiben bedeutende Differenzen in zentralen Fragen:

Wettbewerb, Streitschlichtung und Fischerei.

Beide Seiten sind sich einig:

Wenn es hier keine Einigung gibt, wird es kein Abkommen geben.

Wie viel dürfen europäische Fischer aus den britischen Gewässern fangen?

Gleiche Regeln, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen?

Oder wie Streit gelöst werden kann?

Keine Annäherung, auch nicht auf Chefebene.

Für den Verhandlungs-Experten Henig liegt das Problem woanders.

Es geht auch darum, ob sich beide Seiten vertrauen können.

Und das tun sie nicht.

Deshalb sind beide so zurückhaltend, Kompromisse einzugehen.

Den Verhandlungsstab gaben Johnson und von der Leyen

an die Verhandlungsteams zurück, um den Knoten zu lösen.

Markus Preiß ist in Brüssel.

Fischerei, Schiedsgerichte und Wettbewerbs-Regeln

sind die größten Konfliktfelder.

Woran könnte eine Einigung am ehesten scheitern?

An den gemeinsamen klaren Spielregeln für die Wirtschaft.

Viele Diplomaten und Politiker sagen:

"Großbritannien kennt den Binnenmarkt genau.

Wenn wir den Firmen nur einen kleinen Vorteil geben,

niedrigere Standards, Subventionen, gefährden wir den Binnenmarkt."

Fischerei ist wirtschaftlich nicht so wichtig.

Wie die Spieregeln eingehalten und kontrolliert werden sollen,

da gibt es wohl Vorstellungen, die beide Seiten akzeptieren könnten.

Kommissionspräsidentin von der Leyen und Premier Johnson

wollen Montag noch mal telefonieren.

Was passiert, wenn kein Durchbruch erzielt werden kann?

Vielleicht geht es noch mal ein bisschen weiter.

Aber die Zeit ist jetzt knapp,

es stehen noch 26 Tage zur Verfügung.

Wenn bis Montag keine Lösung da ist, ist es nicht unwahrscheinlich,

dass die EU sagt:

"Wir präsentieren jetzt, wie wir die Grenzen kontrollieren,

wie wir mit Flugzeugen umgehen, die in die EU einfliegen wollen."

Wichtig ist auch:

Am Montag wird im britischen Unterhaus

das Binnenmarktgesetz diskutiert.

Das sieht die EU als Rechtsbruch für den Austrittsvertrag.

Wenn das noch mal durchgeht,

machen weitere Verhandlungen keinen Sinn.

Markus Preiß, vielen Dank.

Nicolas Maduro marschiert im Gleichschritt mit dem Militär.

Der Präsident von Venezuela hält sich an der Macht,

auch weil die Armee zu ihm steht.

Und nicht zu Oppositionschef Guaido,

dessen Opposition im Parlament eine Zwei-Drittel-Mehrheit hat.

Und der sich vor zwei Jahren

deshalb als Übergangspräsident ausgerufen hatte.

Auch Deutschland erkannte ihn offiziell an.

In dem südamerikanischen Land wird morgen ein neues Parlament gewählt.

Und es ist wahrscheinlich,

dass Maduro seine Herrschaft ausbauen kann.

Obwohl die wirtschaftliche Lage desaströs ist.

Ernesto Martinez hat viele Sorgen.

Seit seiner Covid-Erkrankung muss er an die Dialyse,

weil seine Niere geschädigt ist.

Seine Behandlung lief gut, aber es gab diese Angst zu sterben:

Weil in Venezuela immer wieder der Strom ausfällt.

Es gab eine schreckliche Nacht.

Man hörte Ärzte und Schwestern um Hilfe rufen

und durch die Gänge rennen.

Das Leben einiger Patienten hing von Atemgeräten ab.

Weil der Strom ausfiel, sind drei gestorben.

Der Monatslohn von 70 Euro reichte dem Radiomoderator

weder für die Behandlung noch für Medikamente.

Eine Spendenaktion rettete den Familienvater.

Die Behandlung kostete 400 Dollar - und die hab ich nicht.

Die Not im Land ist groß.

Ernesto eilt zur Arbeit, er muss seine Kinder ernähren.

Dass die Parlamentswahl etwas ändern werden, glaubt er nicht.

Lohnt es sich, wählen zu gehen?

Vor einem Jahr war die Hoffnung groß, dass Parlamentspräsident Juan Guaido

die Sozialisten von der Macht drängen könnte.

Doch sein Versuch, das Militär auf seine Seite zu ziehen, scheitert.

75 Prozent der Venezolaner glauben nicht mehr an einen Wandel.

An der Wahl jetzt teilzunehmen wurde Guaido verboten.

Außerdem hat das Oberste Gericht

die Führung einiger Oppositionsparteien ausgetauscht.

Guaido ruft auf zum Wahlboykott.

Die internationale Gemeinschaft, erkennt schon jetzt nicht

die betrügerische Wahl an, die das Regime plant.

Ein Boykott der Opposition

führt aber zu einem Sieg der sozialistischen Partei.

Alle relevanten Institutionen wären dann linientreu zu Präsident Maduro.

Die Sozialisten wollen einige Oppositionsführer

strafrechtlich verfolgen lassen.

Wir werden wählen gehen für ein knallrotes Parlament.

Wir werden die schmutzige Opposition aus dem Parlament werfen,

die die Erfolge der Revolution zerstört hat.

Ernesto aber glaubt,

dass Venezuela noch über viele Jahre tiefer in die Misere abrutschen wird.

Kommende Woche berät der Bundestag über den Haushalt 2021.

Der ist geprägt von hohen Schulden durch die Corona-Pandemie.

Kanzlerin Merkel wies darauf hin,

dass staatliche Hilfen absehbar weniger würden.

Die Nachrichten:

Das aktuelle Maß an Unterstützung könne nicht ewig fortgesetzt werden.

Das sagte Merkel in ihrem Podcast.

In Rekordzeit sei so viel Geld wie nie

zur Verfügung gestellt worden.

Noch höher wären die Kosten aber,

wenn Millionen von Arbeitsplätzen verloren gingen.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Maier,

zeigt sich besorgt:

Wegen Kontakten von Rechtsextremisten in die "Querdenken"-Bewegung.

Bei deren Protesten gegen die Corona-Politik

komme ein Drittel der Demonstranten aus dem rechtsextremen Spektrum.

Das zeige sich an Symbolen und Fahnen.

Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot einer Demonstration

gegen die Corona-Auflagen heute in Bremen bestätigt.

20.000 Anhänger der Bewegung waren erwartet worden.

In Sachsen-Anhalt ist keine Lösung der Regierungskrise in Sicht.

Nach der Entlassung von Stahlknecht als Innenminister

und dessen angekündigten Rücktritt vom CDU-Landesvorsitz:

Noch ist kein Nachfolger absehbar.

Die SPD will die schwarz-rot-grüne Koalition grundsätzlich weiterführen,

genau wie die Grünen.

Beide verlangen von der CDU aber Distanz zur AfD.

Auslöser der Krise ist ein Streit

über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

SPD und Grüne sind dafür, die CDU lehnt sie ab - ähnlich wie die AfD.

In Paris demonstrierten Tausende Menschen

gegen ein geplantes Sicherheitsgesetz.

Es soll die Veröffentlichung von Foto- und Videoaufnahmen

von Polizisten im Einsatz erschweren.

Kritiker argumentieren, dass dann Polizeigewalt nicht mehr dokumentiert

und ungestraft bleiben könne.

Am Rande der Proteste kam es zu Zusammenstößen.

Die Regierungsmehrheit im Parlament will den Entwurf nun überarbeiten.

In der Fußball-Bundesliga schossen heute Abend

die Nummer 1 und die Nummer 2 je drei Tore.

Bayern München und RB Leipzig spielten 3:3.

Für Borussia Dortmund die Chance, vorne mit reinzukommen.

Hätte, Andreas Käckell.

Ja, die Chance war da.

Aber nach der Heimschlappe gegen Köln

ließen die Dortmunder beim 1:1 heute wieder wichtige Punkte liegen.

Dass Erling Haaland noch wochenlang ausfallen wird,

könnte fatal sein für den BVB.

Dafür war der erste Durchgang ein erstes Indiz.

Die Borussia kam offensiv nicht wie ein Spitzenklub daher.

Der Dortmunder Talentschuppen konnte aber noch dafür sorgen,

dass der Favorit nicht erneut punktemäßig komplett leer ausging.

Dortmund blieb am Ende sichtbare Erschöpfung.

Zwei Bundesligaspiele zuletzt, aber nur ein Punkt.

Wir konnten auch ein 2:1 machen, aber am Ende nur 1:1.

Das müssen wir akzeptieren.

Frankfurt geht früh in Führung.

Kamada entwischt der Dortmunder Hintermannschaft.

Nach neun Minuten steht es 1:0.

Auch gegen Köln lag Dortmund nach neun Minuten hinten.

Die beste Chance zum Ausgleich vergibt Sancho nach 30 Minuten.

Der BVB hat Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten.

Der von einer Corona-Infektion genesene Barkok

vergibt das mögliche 2:0.

In der zweiten Hälfte ist Dortmund besser,

aber es reicht nur zum Ausgleich durch Reyna in der 56. Minute.

Frankfurt zum siebten Mal in Folge sieglos.

Man kann das Glas halbleer oder halbvoll nennen.

Wir haben in zehn Spielen nur einmal verloren -

auswärts gegen Bayern München.

So bleibt am Ende ein Remis.

Zu wenig für beide, um sich zu verbessern.

Nach sieben Pleiten am Stück mal wieder einen Sieg,

dazu den Gegner im Tabellenkeller überholt:

Die Bielefelder jubelten nach dem zweiten Saisonsieg

wie nach einer Meisterschaft.

Drei Punkte, die die Arminia vor allem einem zu verdanken hatte.

Der Erfolg des Aufsteigers stand unter der Leitung von Ritsu Doan.

Er bereitet nach 21 Minuten die Führung für die Arminia vor.

Prietl veredelt den Angriff zum 1:0, sein Schuss war abgelenkt von Hack.

Nach 30 Minuten der Auftritt des Ritsu Doan:

Mit Cleverness und Glück tanzt er drei Gegner aus.

2:0 und eine simple Erklärung:

Ich hatte keine Möglichkeit zum Abspielen,

also versuchte ich zu schießen.

Es war ein schönes Tor.

Mainz in der zweiten Hälfte deutlich verbessert.

Sie verkürzten auf 2:1 durch Kevin Stöger.

Mainz dann noch mit guten Chancen, aber Bielefeld hielt dem Druck stand.

Nach sieben Niederlagen freut man sich über einen Dreier.

Aber die Wochen der Wahrheit kommen wohl erst nächstes Jahr.

Ein Erfolg nach langer Durststrecke sorgt für Selbstvertrauen.

Und für die spielerischen Highlights haben sie Ritsu Doan.

Wir schauen auf die anderen Ergebnisse:

Die deutschen Handballerinnen verpassten den vorzeitigen Einzug

in die Hauptrunde der Europameisterschaft in Dänemark.

Sie verloren ihre zweite Partie mit 23:42 gegen Norwegen.

Die Entscheidung fällt nun am Montag gegen Polen.

Die deutschen Biathlon-Frauen hatten keine echte Siegchance.

Rang drei im ersten Staffelrennen dieses Weltcup-Winters

war aber ein vielversprechender Auftakt.

Bei den deutschen Biathletinnen ist die Freude groß:

Ein Platz auf dem Podium bei der Staffelpremiere.

Beim letzten Wechsel liegt das Quartett noch auf Rang vier.

Doch Schlussläuferin Denise Herrmann zieht an Italien vorbei.

Ist konzentriert am Schießstand

und am Ziel glücklich über das gute Resultat.

Besser sind nur die Schwedinnen und das Team aus Frankreich.

Platz drei geht an die Deutschen.

Ihnen sei jetzt auch ein Erfolg von Herzen gegönnt.

Wir schauen auf die Lottozahlen.

Morgen ist Nikolaus.

Was packt uns Sven Plöger in den Wetter-Stiefel?

Alles, was grau aussieht.

Im Osten gibt es aber auch Sonne.

Wir schauen mal aus dem "Fenster".

Wenn es abends mal reicht,

dass die Sonne unter den Wolken durchscheint:

Dann kann man in Frankfurt solche Aufnahmen machen.

Das Foto hat ein Mitarbeiter aus unserer Regie gemacht.

Wir gucken auf die andere Seite der Alpen.

Da ist einiges los.

In Kärnten in Österreich hat es den ganzen Tag geschneit.

Es gibt schon Räumarbeiten.

Wir gehen rüber nach Osttirol.

Das Tief liegt so,

dass von Süden die Feuchte Richtung Alpen gedrückt wird.

So viel Schnee liegt dort:

Bei uns ist es ruhiger.

In der Nacht gibt es ab und zu Schnee oder Regen.

Das Ganze wandert nach Westen.

Im Osten kommt wärmere Luft an.

Im Osten gibt es auch Sonnenschein.

Die Temperaturen sind sehr unterschiedlich:

Das sind die Aussichten:

Montag ziehen sich der Schnee und der Regen zurück.

Im Osten ist es noch wärmer.

Hier geht es weiter mit dem Wort zum Sonntag -

und da geht es natürlich um den Nikolaus.

Ich wünsche Ihnen volle Stiefel und einen schönen Nikolaus-Tag.

Und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2020

Sendung: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr Broadcast: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr Trasmissione: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr Transmissão: tagesthemen 05.12.2020 23:10 Uhr Program: tagesthemen 05.12.2020 23:10

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Auch am zweiten Adventswochenende

gibt es noch nicht die erhoffte Wende.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt weiterhin nicht deutlich.

Deshalb denkt die Politik über Verschärfungen der Regeln nach -

auch über nächtliche Ausgangssperren.

Die gibt es in einigen Bundesländern in betroffenen Regionen schon. They already exist in some federal states in affected regions.

Mit der Absicht: so viel Abstand und so wenig Kontakt

zwischen den Menschen wie möglich.

Abstandhalten und Adventsshoppen sind zwei Dinge,

die schwer zusammenpassen.

Und dann ist in Berlin morgen noch verkaufsoffener Sonntag.

Victoria Kleber hat sich umgesehen,

wie die Pandemie sich in den Einkaufsmeilen auswirkt.

Auch vor dem Weihnachtsmann sollte man besser Abstand halten -

das kann in Corona-Zeiten nicht schaden.

Und manche Großen halten sich lieber von den Läden fern.

Es waren zu viele Menschen, gerade in den Gängen.

War nicht so cool, ich bin schnell wieder raus.

Ist es ein ungutes Gefühl?

Ja, man fühlt sich bedrängt.

Doch das stört nicht jeden. But that doesn't bother everyone.

Sind viele unterwegs, die Läden sind gefüllt.

Es gibt Glühwein und Bratwurst - wie immer.

Doch ganz wie immer ist es nicht.

Für den Einzelhandel in den Innenstädten

läuft das Geschäft nicht.

80 Prozent beklagen geringere Umsätze als in den Vorjahren.

Die Woche vor dem zweiten Advent hat etwas zugenommen.

Es wurden Accessoires gekauft, auch Lebensmittel.

Aber in den Innenstädten

ist in der Woche nicht genügend Frequenz.

Samstags findet etwas statt,

aber wir liegen rund 40 Prozent unter dem Vorjahr.

In Berlin wird auch morgen verkauft.

Verkaufsoffen in Corona-Zeiten?

Die einen sagen, die Kunden würden sich besser verteilen.

Die anderen, das ziehe noch mehr Leute an.

Und Virologen warnen: Beim Einkaufen kann es immer zu Infektionen kommen.

Die Läden haben zwar Begrenzungen,

dass sie nicht so viele Kunden reinlassen dürfen.

Aber in den Einkaufsstraßen,

auf den Parkplätzen kommen viele Menschen zusammen.

Auch wenn es draußen ist und Masken getragen werden,

sehe ich das Gedränge kritisch.

Den Wunsch nach Normalität

kann der Weihnachtsmann nicht erfüllen.

Aber er hat Zuckerstangen im Gepäck.

Viele in der EU können das Monatsende kaum erwarten:

Weil spätestens dann die Europäische Arzneimittel-Agentur

einen Corona-Impfstoff zulassen will.

Andere blicken mit Sorge auf das Ablaufen des Dezembers.

Dann läuft die Übergangsfrist ab, die die EU und Großbritannien

nach dem Austritt der Briten vereinbart hatten:

Um die künftigen Beziehungen zu regeln.

Monatelang gab es Stillstand,

auch auf den letzten Metern war kaum Bewegung.

Trotz eines Spitzen-Telefonats heute zwischen Brüssel und London.

Checkout aus London am Morgen:

Das EU-Team und ihre britischen Verhandlungspartner

finden keine Annäherung.

Nach wieder einer Woche intensiver Gespräche die Abreise.

Wir bleiben ruhig, wie immer.

Und wenn es noch einen Weg gibt, werden wir es sehen.

Die Verhandler haben alles ausgereizt.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Premier Johnson

telefonieren am Nachmittag, um Lösungen zu finden.

Es bleiben bedeutende Differenzen in zentralen Fragen:

Wettbewerb, Streitschlichtung und Fischerei.

Beide Seiten sind sich einig:

Wenn es hier keine Einigung gibt, wird es kein Abkommen geben.

Wie viel dürfen europäische Fischer aus den britischen Gewässern fangen?

Gleiche Regeln, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen?

Oder wie Streit gelöst werden kann?

Keine Annäherung, auch nicht auf Chefebene.

Für den Verhandlungs-Experten Henig liegt das Problem woanders.

Es geht auch darum, ob sich beide Seiten vertrauen können.

Und das tun sie nicht.

Deshalb sind beide so zurückhaltend, Kompromisse einzugehen.

Den Verhandlungsstab gaben Johnson und von der Leyen

an die Verhandlungsteams zurück, um den Knoten zu lösen.

Markus Preiß ist in Brüssel. Markus Preiss is in Brussels.

Fischerei, Schiedsgerichte und Wettbewerbs-Regeln

sind die größten Konfliktfelder.

Woran könnte eine Einigung am ehesten scheitern?

An den gemeinsamen klaren Spielregeln für die Wirtschaft.

Viele Diplomaten und Politiker sagen:

"Großbritannien kennt den Binnenmarkt genau.

Wenn wir den Firmen nur einen kleinen Vorteil geben,

niedrigere Standards, Subventionen, gefährden wir den Binnenmarkt."

Fischerei ist wirtschaftlich nicht so wichtig.

Wie die Spieregeln eingehalten und kontrolliert werden sollen,

da gibt es wohl Vorstellungen, die beide Seiten akzeptieren könnten.

Kommissionspräsidentin von der Leyen und Premier Johnson

wollen Montag noch mal telefonieren.

Was passiert, wenn kein Durchbruch erzielt werden kann?

Vielleicht geht es noch mal ein bisschen weiter.

Aber die Zeit ist jetzt knapp,

es stehen noch 26 Tage zur Verfügung.

Wenn bis Montag keine Lösung da ist, ist es nicht unwahrscheinlich,

dass die EU sagt:

"Wir präsentieren jetzt, wie wir die Grenzen kontrollieren,

wie wir mit Flugzeugen umgehen, die in die EU einfliegen wollen."

Wichtig ist auch:

Am Montag wird im britischen Unterhaus

das Binnenmarktgesetz diskutiert.

Das sieht die EU als Rechtsbruch für den Austrittsvertrag.

Wenn das noch mal durchgeht,

machen weitere Verhandlungen keinen Sinn.

Markus Preiß, vielen Dank.

Nicolas Maduro marschiert im Gleichschritt mit dem Militär.

Der Präsident von Venezuela hält sich an der Macht,

auch weil die Armee zu ihm steht.

Und nicht zu Oppositionschef Guaido,

dessen Opposition im Parlament eine Zwei-Drittel-Mehrheit hat.

Und der sich vor zwei Jahren

deshalb als Übergangspräsident ausgerufen hatte.

Auch Deutschland erkannte ihn offiziell an.

In dem südamerikanischen Land wird morgen ein neues Parlament gewählt.

Und es ist wahrscheinlich,

dass Maduro seine Herrschaft ausbauen kann.

Obwohl die wirtschaftliche Lage desaströs ist.

Ernesto Martinez hat viele Sorgen.

Seit seiner Covid-Erkrankung muss er an die Dialyse,

weil seine Niere geschädigt ist.

Seine Behandlung lief gut, aber es gab diese Angst zu sterben:

Weil in Venezuela immer wieder der Strom ausfällt.

Es gab eine schreckliche Nacht.

Man hörte Ärzte und Schwestern um Hilfe rufen

und durch die Gänge rennen.

Das Leben einiger Patienten hing von Atemgeräten ab.

Weil der Strom ausfiel, sind drei gestorben.

Der Monatslohn von 70 Euro reichte dem Radiomoderator

weder für die Behandlung noch für Medikamente.

Eine Spendenaktion rettete den Familienvater.

Die Behandlung kostete 400 Dollar - und die hab ich nicht.

Die Not im Land ist groß.

Ernesto eilt zur Arbeit, er muss seine Kinder ernähren.

Dass die Parlamentswahl etwas ändern werden, glaubt er nicht.

Lohnt es sich, wählen zu gehen?

Vor einem Jahr war die Hoffnung groß, dass Parlamentspräsident Juan Guaido

die Sozialisten von der Macht drängen könnte.

Doch sein Versuch, das Militär auf seine Seite zu ziehen, scheitert.

75 Prozent der Venezolaner glauben nicht mehr an einen Wandel.

An der Wahl jetzt teilzunehmen wurde Guaido verboten.

Außerdem hat das Oberste Gericht

die Führung einiger Oppositionsparteien ausgetauscht.

Guaido ruft auf zum Wahlboykott.

Die internationale Gemeinschaft, erkennt schon jetzt nicht

die betrügerische Wahl an, die das Regime plant.

Ein Boykott der Opposition

führt aber zu einem Sieg der sozialistischen Partei.

Alle relevanten Institutionen wären dann linientreu zu Präsident Maduro.

Die Sozialisten wollen einige Oppositionsführer

strafrechtlich verfolgen lassen.

Wir werden wählen gehen für ein knallrotes Parlament.

Wir werden die schmutzige Opposition aus dem Parlament werfen,

die die Erfolge der Revolution zerstört hat.

Ernesto aber glaubt,

dass Venezuela noch über viele Jahre tiefer in die Misere abrutschen wird.

Kommende Woche berät der Bundestag über den Haushalt 2021.

Der ist geprägt von hohen Schulden durch die Corona-Pandemie.

Kanzlerin Merkel wies darauf hin,

dass staatliche Hilfen absehbar weniger würden.

Die Nachrichten:

Das aktuelle Maß an Unterstützung könne nicht ewig fortgesetzt werden.

Das sagte Merkel in ihrem Podcast.

In Rekordzeit sei so viel Geld wie nie

zur Verfügung gestellt worden.

Noch höher wären die Kosten aber,

wenn Millionen von Arbeitsplätzen verloren gingen.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Maier,

zeigt sich besorgt:

Wegen Kontakten von Rechtsextremisten in die "Querdenken"-Bewegung.

Bei deren Protesten gegen die Corona-Politik

komme ein Drittel der Demonstranten aus dem rechtsextremen Spektrum.

Das zeige sich an Symbolen und Fahnen.

Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot einer Demonstration

gegen die Corona-Auflagen heute in Bremen bestätigt.

20.000 Anhänger der Bewegung waren erwartet worden.

In Sachsen-Anhalt ist keine Lösung der Regierungskrise in Sicht.

Nach der Entlassung von Stahlknecht als Innenminister

und dessen angekündigten Rücktritt vom CDU-Landesvorsitz:

Noch ist kein Nachfolger absehbar.

Die SPD will die schwarz-rot-grüne Koalition grundsätzlich weiterführen,

genau wie die Grünen.

Beide verlangen von der CDU aber Distanz zur AfD.

Auslöser der Krise ist ein Streit

über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

SPD und Grüne sind dafür, die CDU lehnt sie ab - ähnlich wie die AfD.

In Paris demonstrierten Tausende Menschen

gegen ein geplantes Sicherheitsgesetz.

Es soll die Veröffentlichung von Foto- und Videoaufnahmen

von Polizisten im Einsatz erschweren.

Kritiker argumentieren, dass dann Polizeigewalt nicht mehr dokumentiert

und ungestraft bleiben könne.

Am Rande der Proteste kam es zu Zusammenstößen.

Die Regierungsmehrheit im Parlament will den Entwurf nun überarbeiten.

In der Fußball-Bundesliga schossen heute Abend

die Nummer 1 und die Nummer 2 je drei Tore.

Bayern München und RB Leipzig spielten 3:3.

Für Borussia Dortmund die Chance, vorne mit reinzukommen.

Hätte, Andreas Käckell.

Ja, die Chance war da.

Aber nach der Heimschlappe gegen Köln

ließen die Dortmunder beim 1:1 heute wieder wichtige Punkte liegen.

Dass Erling Haaland noch wochenlang ausfallen wird,

könnte fatal sein für den BVB.

Dafür war der erste Durchgang ein erstes Indiz.

Die Borussia kam offensiv nicht wie ein Spitzenklub daher.

Der Dortmunder Talentschuppen konnte aber noch dafür sorgen,

dass der Favorit nicht erneut punktemäßig komplett leer ausging.

Dortmund blieb am Ende sichtbare Erschöpfung.

Zwei Bundesligaspiele zuletzt, aber nur ein Punkt.

Wir konnten auch ein 2:1 machen, aber am Ende nur 1:1.

Das müssen wir akzeptieren.

Frankfurt geht früh in Führung.

Kamada entwischt der Dortmunder Hintermannschaft.

Nach neun Minuten steht es 1:0.

Auch gegen Köln lag Dortmund nach neun Minuten hinten.

Die beste Chance zum Ausgleich vergibt Sancho nach 30 Minuten.

Der BVB hat Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten.

Der von einer Corona-Infektion genesene Barkok

vergibt das mögliche 2:0.

In der zweiten Hälfte ist Dortmund besser,

aber es reicht nur zum Ausgleich durch Reyna in der 56. Minute.

Frankfurt zum siebten Mal in Folge sieglos.

Man kann das Glas halbleer oder halbvoll nennen.

Wir haben in zehn Spielen nur einmal verloren -

auswärts gegen Bayern München.

So bleibt am Ende ein Remis.

Zu wenig für beide, um sich zu verbessern.

Nach sieben Pleiten am Stück mal wieder einen Sieg,

dazu den Gegner im Tabellenkeller überholt:

Die Bielefelder jubelten nach dem zweiten Saisonsieg

wie nach einer Meisterschaft.

Drei Punkte, die die Arminia vor allem einem zu verdanken hatte.

Der Erfolg des Aufsteigers stand unter der Leitung von Ritsu Doan.

Er bereitet nach 21 Minuten die Führung für die Arminia vor.

Prietl veredelt den Angriff zum 1:0, sein Schuss war abgelenkt von Hack.

Nach 30 Minuten der Auftritt des Ritsu Doan:

Mit Cleverness und Glück tanzt er drei Gegner aus.

2:0 und eine simple Erklärung:

Ich hatte keine Möglichkeit zum Abspielen,

also versuchte ich zu schießen.

Es war ein schönes Tor.

Mainz in der zweiten Hälfte deutlich verbessert.

Sie verkürzten auf 2:1 durch Kevin Stöger.

Mainz dann noch mit guten Chancen, aber Bielefeld hielt dem Druck stand.

Nach sieben Niederlagen freut man sich über einen Dreier.

Aber die Wochen der Wahrheit kommen wohl erst nächstes Jahr.

Ein Erfolg nach langer Durststrecke sorgt für Selbstvertrauen.

Und für die spielerischen Highlights haben sie Ritsu Doan.

Wir schauen auf die anderen Ergebnisse:

Die deutschen Handballerinnen verpassten den vorzeitigen Einzug

in die Hauptrunde der Europameisterschaft in Dänemark.

Sie verloren ihre zweite Partie mit 23:42 gegen Norwegen.

Die Entscheidung fällt nun am Montag gegen Polen.

Die deutschen Biathlon-Frauen hatten keine echte Siegchance.

Rang drei im ersten Staffelrennen dieses Weltcup-Winters

war aber ein vielversprechender Auftakt.

Bei den deutschen Biathletinnen ist die Freude groß:

Ein Platz auf dem Podium bei der Staffelpremiere.

Beim letzten Wechsel liegt das Quartett noch auf Rang vier.

Doch Schlussläuferin Denise Herrmann zieht an Italien vorbei.

Ist konzentriert am Schießstand

und am Ziel glücklich über das gute Resultat.

Besser sind nur die Schwedinnen und das Team aus Frankreich.

Platz drei geht an die Deutschen.

Ihnen sei jetzt auch ein Erfolg von Herzen gegönnt.

Wir schauen auf die Lottozahlen.

Morgen ist Nikolaus.

Was packt uns Sven Plöger in den Wetter-Stiefel?

Alles, was grau aussieht.

Im Osten gibt es aber auch Sonne.

Wir schauen mal aus dem "Fenster".

Wenn es abends mal reicht,

dass die Sonne unter den Wolken durchscheint:

Dann kann man in Frankfurt solche Aufnahmen machen.

Das Foto hat ein Mitarbeiter aus unserer Regie gemacht.

Wir gucken auf die andere Seite der Alpen.

Da ist einiges los.

In Kärnten in Österreich hat es den ganzen Tag geschneit.

Es gibt schon Räumarbeiten.

Wir gehen rüber nach Osttirol.

Das Tief liegt so,

dass von Süden die Feuchte Richtung Alpen gedrückt wird.

So viel Schnee liegt dort:

Bei uns ist es ruhiger.

In der Nacht gibt es ab und zu Schnee oder Regen.

Das Ganze wandert nach Westen.

Im Osten kommt wärmere Luft an.

Im Osten gibt es auch Sonnenschein.

Die Temperaturen sind sehr unterschiedlich:

Das sind die Aussichten:

Montag ziehen sich der Schnee und der Regen zurück.

Im Osten ist es noch wärmer.

Hier geht es weiter mit dem Wort zum Sonntag -

und da geht es natürlich um den Nikolaus.

Ich wünsche Ihnen volle Stiefel und einen schönen Nikolaus-Tag.

Und bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2020