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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 22.12.2020 12:00 Uhr - Russland verhängt Sanktionen

Sendung: tagesschau 22.12.2020 12:00 Uhr - Russland verhängt Sanktionen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Marktplätze und Innenstädte -

wegen des Lockdowns sind sie ungewöhnlich leer.

Doch werden sich die Menschen auch Weihnachten zurückhalten?

RKI-Chef Wieler bat noch mal eindringlich darum,

nicht zu verreisen und möglichst wenigen Menschen zu treffen.

Trotz des nahenden Impfstarts stünden schwere Wochen bevor.

Aktuell wurden dem RKI 19.528 Neuinfektionen gemeldet.

Gut 5000 mehr als vor einer Woche, als es auch Meldeprobleme gab.

Die Zahl der Todesfälle stieg um 731.

Das Kino von Kleinmachnow hat eine neue Bestimmung.

Es wurde zu einem Corona- Schnelltestzentrum umfunktioniert.

Eines der vielen.

Der Wunsch nach mehr Sicherheit ist groß.

Bundesweit werden die Impfzentren auf die Impfkampagne vorbereitet.

Wie hier im ehemaligen Flughafen Tegel im Terminal C.

Die Impflinge werden bestellt, wenn der Impfstoff da ist.

Ein Fünf-Minuten-Raster, spätestens ab dem 4. Januar.

Nach der Zulassung läuft die Vorbereitung

für den Transport auf Hochtouren, so Biontech.

Wir haben einen sehr straffen Lieferplan

in alle europäischen Länder.

Jedes Land der EU bekommt am 26.12. die Lieferung.

So kann jedes Land am 27. mit der Impfung beginnen.

Was die Virus-Mutation aus Großbritannien betrifft,

da ist Biontech zuversichtlich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Impfstoff da hilft,

ist ziemlich hoch.

Genaueres wisse man erst in zwei Wochen.

Trotz anstehender Impfung:

Auf keinen Fall nachlassen bei den Schutzregeln, warnt das RKI.

Es wird noch Monate dauern, dass die Virus-Zirkulation reduziert wird.

Einerseits muss es erst genug Impfstoff geben.

Es dauert, so viele Menschen zu impfen.

Die Fallzahlen erreichten neue Höchststände.

Es gäbe schlimme Ausbrüche in Altenheimen.

Ich bitte Sie, die Tage zwischen den Jahren

im kleinsten Familienkreis zu verbringen.

Schränken Sie Kontakte aufs Nötigste ein.

Verreisen Sie nicht, treffen sie nur wenige und immer dieselben.

Die Sorge, dass die Infektionen nach Weihnachten weiter steigen,

ist groß.

RKI-Chef Wieler vermutet, dass die Virus-Mutation

aus Großbritannien wahrscheinlich auch schon in Deutschland ist.

Dennoch hat die Bundesregierung die Vorsichtsmaßnahmen erhöht.

Einer Verordnung des Gesundheitsministeriums nach

sind nun nicht nur Flüge von der Insel gestrichen.

Auch die Einreise per Bahn, Bus und Schiff

ist bis Anfang Januar verboten.

Mit wenigen Ausnahmen, etwa für reine Frachttransporte.

An der geschlossenen Grenze Großbritanniens zu Frankreich

stehen Lastwagen weiterhin still.

Vassili Golod in London.

Dort geht die Sorge um, man werde nun

nicht mehr ausreichend mit Waren wie Lebensmitteln versorgt.

Wie ist die aktuelle Lage?

Die Staus sind kilometerlang.

Die Lkw-Fahrer haben da die zweite Nacht verbracht.

Das ist eine schwierige, ungewisse Situation.

Sie wissen nicht, wie es an der Grenze weitergeht.

Die Entscheidung Frankreichs, die Grenze zu schließen,

gilt noch bis heute Abend.

Supermarktketten warnen.

Sollte es länger dauern, könnte es dauern,

Obst und Gemüse nach Großbritannien zu bekommen.

Boris Johnson hat mit Macron gesprochen.

Es soll eine zeitnahe Lösung geben.

Frankreich betonte heute:

Noch heute soll eine Entscheidung für den Verkehrsfluss fallen.

Wie könnte die aussehen?

Massentests sind im Gespräch.

Frankreich will verhindern, dass das neue Virus nach Frankreich kommt.

Alle Fahrer an der Grenze sollen getestet werden.

Das ist eine große logistische Herausforderung.

Was passiert mit positiv Getesteten?

Diese Fragen muss man klären.

Großbritannien wird ansonsten weiter Tage isoliert sein,

neun Tage vor dem Brexit.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben viele Menschen

die Entwicklung in Schweden beobachtet.

Denn das Land beschritt im Umgang mit dem Virus einen Sonderweg.

Die Regierung verhängte keinen Lockdown.

Geschäfte oder Restaurants mussten nicht schließen.

Angesichts steigender Infektionszahlen

ändert Ministerpräsident Löfven nun den Kurs, allerdings nur leicht.

Das Weihnachtsgeschäft läuft weiter, auch in den Innenstädten.

Wie hier in Stockholm ist das Einkaufen

kurz vor dem Fest weiter möglich.

Trotz hoher Infektionszahlen ist Ministerpräsident Löfven

nicht von der langfristigen Wirkung eines Lockdowns überzeugt.

Wir glauben, eine Gesellschaft einzuschließen,

ist eine Belastung für sie.

Langfristig würden die Menschen das nicht unterstützen.

Wir sehen auch in anderen Ländern, dass das zu sozialen Unruhen führt.

Neben Geschäften bleiben auch Bars und Restaurants offen.

Aber: An einen Tisch dürfen nur noch vier Personen.

Und nach 20 Uhr gibt es keinen Alkohol mehr.

Fast 8000 Menschen sind bislang an den Folgen einer Infektion gestorben.

Schwedens König kritisiert den Sonderweg ungewohnt direkt.

Wir haben versagt.

Wir haben viele Tote, und das ist schrecklich.

Gemessen an der Einwohnerzahl hat das Land

eine der höchsten Covid-19-Sterberaten weltweit.

Die Mittel der Regierung seien dennoch begrenzt,

so politische Beobachter.

Schweden hat kein Ausnahmegesetze für Krisen,

sondern nur für den Kriegsfall.

Die Regierung kann keine Ausgangssperren verhängen.

Immerhin empfiehlt die Gesundheitsbehörde nun auch hier,

Maske im Nahverkehr zu tragen, aber nur zu bestimmten Uhrzeiten.

Der US-Kongress hat ein neues Corona-Hilfspaket

in Höhe von 737 Mrd. Euro verabschiedet.

Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der US-Senat zu.

Präsident Trump muss das Gesetz noch unterzeichnen,

damit es in Kraft tritt.

Die Hilfen sollen unter anderem Betrieben, Arbeitslosen und Schulen

zugutekommen sowie für Impfungen eingesetzt werden.

Republikaner und Demokraten

hatten monatelang über das Hilfspaket gestritten.

Ein Milliarden-Hilfspaket.

Samir Ibrahim, die Party an der Börse nach der Verabschiedung blieb aus.

Warum?

Alle sprechen über das mutierte Virus.

Auch in der Börse und den USA.

Diese Hilfen hätten viel früher bewilligt werden müssen.

Nun sind sie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Sie helfen nur über eine kurze Zeit.

Sie bewahren die Amerikaner nicht vor einem harten Winter.

Dafür hätte mehr Geld aufgebracht werden müssen.

Jetzt wird ein bisschen Geld verteilt.

Joe Biden hat gesagt, das ist ein Zwischenschritt.

In Frankfurt gibt es leichte Erholung.

Gestern gab's Kursverluste, das erholte sich jetzt.

Man hat die Wochenendrallye noch nicht ganz aufgegeben.

Das russische Außenministerium möchte mit Diplomaten Deutschlands,

Frankreichs und Schwedens sprechen:

Über den Umgang mit dem Giftanschlag auf den Oppositionellen Nawalny.

Es soll eine Liste übergeben worden sein mit Vertretern dieser Staaten,

die nicht mehr einreisen dürfen.

Die EU sprach im Oktober Sanktionen gegen russische Politiker aus,

da sie von einer Verwicklung staatlicher Stellen ausgeht.

Nawalny hatte gestern mitgeteilt, ein Mitarbeiter des FSB

habe eine Beteiligung an dem Anschlag eingeräumt.

Ina Ruck in Moskau,

Russland verhängt Einreiseverbote gegen EU-Vertreter.

Warum genau diese drei?

Das ist neu, dass man nicht die ganze EU belegt.

Man pickte sich drei Länder raus.

Das passt aber zu Russlands Politik,

bilaterale Gespräche zu suchen.

Und so vielleicht einen Keil zwischen die EU-Länder zu treiben.

Man hat sich Länder ausgesucht,

die angeblich antirussische EU-Sanktionspolitik befeuern.

In Frankreich, Deutschland und Schweden sind die drei Labore,

die Nowitschok bestätigt haben.

Als das Gift, mit dem Nawalny vergiftet wurde.

Wie glaubwürdig ist Nawalnys Coup?

Ein telefonisches Geständnis eines Attentäters.

Dieses Telefonat wurde genau untersucht.

Das Gespräch wurde vor einer Woche geführt.

Man hat all die Angaben des Mannes überprüft.

Ob sie mit den Recherchen von Nawalny

und den internationalen Journalisten übereinstimmt.

Sie waren an der Enthüllung beteiligt.

Es gibt viele Übereinstimmungen.

Auf der anderen Seite muss man sich fragen,

wenn es wirklich ein FSB-Mann war:

Warum lässt er sich dazu breitschlagen,

darüber zu telefonieren?

Das wird sich kaum auf die Innenpolitik in Russland auswirken.

Es wurde noch nicht im Fall Nawalny ermittelt.

Putin hat immer wieder gesagt, er sehe dazu keine Veranlassung.

Sie flohen vor Krieg in Syrien oder der Gewalt in Afghanistan,

strandeten im griechischen Flüchtlingslager Moria.

Doch ein Brand Anfang September zerstört das Camp,

erneut fürchten die Menschen um ihr Leben.

Besonders den Kindern sieht man die Angst an.

Festgehalten auf diesem Bild eines griechischen Fotografen.

UNICEF zeichnete sein Werk nun als Foto des Jahres aus.

Das Foto zeigt die Katastrophe Katastrophe, so die Jury.

Der Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos.

Tausende Kinder auf der Flucht, zum zweiten Mal.

Erst vor Krieg, jetzt vor dem Feuer.

Man konnte Kinder schreien hören, als sie entkommen wollten.

Es war ein schockierender Moment.

Ich sah einen Jungen, der mit einem jüngeren Jungen auf dem Arm rannte.

Er schaute mir in die Augen und rannte weiter.

Der Grieche Angelos Tzortzinis hält den Moment im September fest.

Seine Fotos zeigen Schicksale, dokumentieren das Leid

und die Lebensverhältnisse der Kinder.

So auch Platz zwei:

Erschöpfung der Kinder auf einem Kohlefeld in Indien.

Oder Platz drei:

Ein Moment des Glücks in einem von Gewalt bestimmten Alltag

in den Armenvierteln Brasiliens.

Für die Jury war die Auswahl eine eindeutige Entscheidung.

In dem Blick ist Tapferkeit, eine Fassungslosigkeit.

Vielleicht aber auch die Hoffnung,

es möge doch einen Weg in ein sicheres Leben geben.

Mit der Auszeichnung prämiert UNICEF Deutschland einmal jährlich Fotos,

die die Lebensumstände von Kindern weltweit dokumentieren.

Mit großen Teleskopen haben Menschen in aller Welt

ein Himmelsschauspiel verfolgt, das nur äußerst selten vorkommt.

Saturn und Jupiter sind sich in dieser Nacht

so nah gekommen wie zuletzt im 17. Jahrhundert.

Die "große Konjunktion" nennen Wissenschaftler das Phänomen.

Und mutmaßen, dass es eine solche Konstellation gewesen sein könnte,

die vor 2000 Jahren als Stern von Bethlehem in die Geschichte einging.

Der Stern von Bethlehem - dem folgten die drei Könige.

Wie hier, auf dem Gemälde im Kölner Dom.

Doch welches Phänomen verbarg sich dahinter?

Vielleicht war es dies:

Die Annäherung von Jupiter und Saturn am Himmel,

wie sie gestern weltweit von vielen verfolgt wurde.

Eine sogenannte große Konjunktion.

Das gibt es alle 20 Jahre, das nächste Mal also 2040.

Aber, dass es so eng ist, wie dieses Mal,

das ist fast 400 Jahre her.

Für das bloße Augen verschmelzen sie miteinander,

wie die Simulation im Planetarium Bochum zeigt.

Tatsächlich sind Jupiter und Saturn

Millionen Kilometer voneinander entfernt.

Nur stehen sie für wenige Minuten in einer Blickachse zur Erde.

Ob das die Könige nach Betlehem geführt haben soll, ist umstritten.

Das Wahrste an der Idee ist,

dass es eine Begegnung im Jahr sieben vor Christus gab.

Aber bei Weitem nicht so nah wie dieses Jahr,

sodass die beiden nie als ein Stern erschienen.

Auch in den kommenden Wochen werden die Planeten im Südwesten

am Himmel zu sehen sein, nur nicht mehr so nah.

Die Wetteraussichten:

Heute vielfach wolkenverhangen und gebietsweise Regen.

In den mittleren Landesteilen, am Alpenrand sowie in Küstennähe

auch etwas Sonne.

In der tagesschau um zwei

bringen wir Sie auf den neuesten Stand.

Auf Wiedersehen.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 22.12.2020 12:00 Uhr - Russland verhängt Sanktionen Broadcast: tagesschau 22.12.2020 12:00 - Russia imposes sanctions Programma: tagesschau 22.12.2020 12:00 - Rusland legt sancties op

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Marktplätze und Innenstädte -

wegen des Lockdowns sind sie ungewöhnlich leer.

Doch werden sich die Menschen auch Weihnachten zurückhalten?

RKI-Chef Wieler bat noch mal eindringlich darum,

nicht zu verreisen und möglichst wenigen Menschen zu treffen.

Trotz des nahenden Impfstarts stünden schwere Wochen bevor.

Aktuell wurden dem RKI 19.528 Neuinfektionen gemeldet.

Gut 5000 mehr als vor einer Woche, als es auch Meldeprobleme gab.

Die Zahl der Todesfälle stieg um 731.

Das Kino von Kleinmachnow hat eine neue Bestimmung.

Es wurde zu einem Corona- Schnelltestzentrum umfunktioniert.

Eines der vielen.

Der Wunsch nach mehr Sicherheit ist groß.

Bundesweit werden die Impfzentren auf die Impfkampagne vorbereitet.

Wie hier im ehemaligen Flughafen Tegel im Terminal C.

Die Impflinge werden bestellt, wenn der Impfstoff da ist.

Ein Fünf-Minuten-Raster, spätestens ab dem 4. Januar.

Nach der Zulassung läuft die Vorbereitung

für den Transport auf Hochtouren, so Biontech.

Wir haben einen sehr straffen Lieferplan

in alle europäischen Länder.

Jedes Land der EU bekommt am 26.12. die Lieferung.

So kann jedes Land am 27. mit der Impfung beginnen.

Was die Virus-Mutation aus Großbritannien betrifft,

da ist Biontech zuversichtlich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Impfstoff da hilft,

ist ziemlich hoch.

Genaueres wisse man erst in zwei Wochen.

Trotz anstehender Impfung:

Auf keinen Fall nachlassen bei den Schutzregeln, warnt das RKI.

Es wird noch Monate dauern, dass die Virus-Zirkulation reduziert wird.

Einerseits muss es erst genug Impfstoff geben.

Es dauert, so viele Menschen zu impfen.

Die Fallzahlen erreichten neue Höchststände.

Es gäbe schlimme Ausbrüche in Altenheimen.

Ich bitte Sie, die Tage zwischen den Jahren

im kleinsten Familienkreis zu verbringen.

Schränken Sie Kontakte aufs Nötigste ein.

Verreisen Sie nicht, treffen sie nur wenige und immer dieselben.

Die Sorge, dass die Infektionen nach Weihnachten weiter steigen,

ist groß.

RKI-Chef Wieler vermutet, dass die Virus-Mutation

aus Großbritannien wahrscheinlich auch schon in Deutschland ist.

Dennoch hat die Bundesregierung die Vorsichtsmaßnahmen erhöht.

Einer Verordnung des Gesundheitsministeriums nach

sind nun nicht nur Flüge von der Insel gestrichen.

Auch die Einreise per Bahn, Bus und Schiff

ist bis Anfang Januar verboten.

Mit wenigen Ausnahmen, etwa für reine Frachttransporte.

An der geschlossenen Grenze Großbritanniens zu Frankreich

stehen Lastwagen weiterhin still.

Vassili Golod in London.

Dort geht die Sorge um, man werde nun

nicht mehr ausreichend mit Waren wie Lebensmitteln versorgt.

Wie ist die aktuelle Lage?

Die Staus sind kilometerlang.

Die Lkw-Fahrer haben da die zweite Nacht verbracht.

Das ist eine schwierige, ungewisse Situation.

Sie wissen nicht, wie es an der Grenze weitergeht.

Die Entscheidung Frankreichs, die Grenze zu schließen,

gilt noch bis heute Abend.

Supermarktketten warnen.

Sollte es länger dauern, könnte es dauern,

Obst und Gemüse nach Großbritannien zu bekommen.

Boris Johnson hat mit Macron gesprochen.

Es soll eine zeitnahe Lösung geben.

Frankreich betonte heute:

Noch heute soll eine Entscheidung für den Verkehrsfluss fallen.

Wie könnte die aussehen?

Massentests sind im Gespräch.

Frankreich will verhindern, dass das neue Virus nach Frankreich kommt.

Alle Fahrer an der Grenze sollen getestet werden.

Das ist eine große logistische Herausforderung.

Was passiert mit positiv Getesteten?

Diese Fragen muss man klären.

Großbritannien wird ansonsten weiter Tage isoliert sein,

neun Tage vor dem Brexit.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben viele Menschen

die Entwicklung in Schweden beobachtet.

Denn das Land beschritt im Umgang mit dem Virus einen Sonderweg.

Die Regierung verhängte keinen Lockdown.

Geschäfte oder Restaurants mussten nicht schließen.

Angesichts steigender Infektionszahlen

ändert Ministerpräsident Löfven nun den Kurs, allerdings nur leicht.

Das Weihnachtsgeschäft läuft weiter, auch in den Innenstädten.

Wie hier in Stockholm ist das Einkaufen

kurz vor dem Fest weiter möglich.

Trotz hoher Infektionszahlen ist Ministerpräsident Löfven

nicht von der langfristigen Wirkung eines Lockdowns überzeugt.

Wir glauben, eine Gesellschaft einzuschließen,

ist eine Belastung für sie.

Langfristig würden die Menschen das nicht unterstützen.

Wir sehen auch in anderen Ländern, dass das zu sozialen Unruhen führt.

Neben Geschäften bleiben auch Bars und Restaurants offen.

Aber: An einen Tisch dürfen nur noch vier Personen.

Und nach 20 Uhr gibt es keinen Alkohol mehr.

Fast 8000 Menschen sind bislang an den Folgen einer Infektion gestorben.

Schwedens König kritisiert den Sonderweg ungewohnt direkt.

Wir haben versagt.

Wir haben viele Tote, und das ist schrecklich.

Gemessen an der Einwohnerzahl hat das Land

eine der höchsten Covid-19-Sterberaten weltweit.

Die Mittel der Regierung seien dennoch begrenzt,

so politische Beobachter.

Schweden hat kein Ausnahmegesetze für Krisen,

sondern nur für den Kriegsfall.

Die Regierung kann keine Ausgangssperren verhängen.

Immerhin empfiehlt die Gesundheitsbehörde nun auch hier,

Maske im Nahverkehr zu tragen, aber nur zu bestimmten Uhrzeiten.

Der US-Kongress hat ein neues Corona-Hilfspaket

in Höhe von 737 Mrd. Euro verabschiedet.

Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der US-Senat zu.

Präsident Trump muss das Gesetz noch unterzeichnen,

damit es in Kraft tritt.

Die Hilfen sollen unter anderem Betrieben, Arbeitslosen und Schulen

zugutekommen sowie für Impfungen eingesetzt werden.

Republikaner und Demokraten

hatten monatelang über das Hilfspaket gestritten.

Ein Milliarden-Hilfspaket.

Samir Ibrahim, die Party an der Börse nach der Verabschiedung blieb aus.

Warum?

Alle sprechen über das mutierte Virus.

Auch in der Börse und den USA.

Diese Hilfen hätten viel früher bewilligt werden müssen.

Nun sind sie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Sie helfen nur über eine kurze Zeit.

Sie bewahren die Amerikaner nicht vor einem harten Winter.

Dafür hätte mehr Geld aufgebracht werden müssen.

Jetzt wird ein bisschen Geld verteilt.

Joe Biden hat gesagt, das ist ein Zwischenschritt.

In Frankfurt gibt es leichte Erholung.

Gestern gab's Kursverluste, das erholte sich jetzt.

Man hat die Wochenendrallye noch nicht ganz aufgegeben.

Das russische Außenministerium möchte mit Diplomaten Deutschlands,

Frankreichs und Schwedens sprechen:

Über den Umgang mit dem Giftanschlag auf den Oppositionellen Nawalny.

Es soll eine Liste übergeben worden sein mit Vertretern dieser Staaten,

die nicht mehr einreisen dürfen.

Die EU sprach im Oktober Sanktionen gegen russische Politiker aus,

da sie von einer Verwicklung staatlicher Stellen ausgeht.

Nawalny hatte gestern mitgeteilt, ein Mitarbeiter des FSB

habe eine Beteiligung an dem Anschlag eingeräumt.

Ina Ruck in Moskau,

Russland verhängt Einreiseverbote gegen EU-Vertreter.

Warum genau diese drei?

Das ist neu, dass man nicht die ganze EU belegt.

Man pickte sich drei Länder raus.

Das passt aber zu Russlands Politik,

bilaterale Gespräche zu suchen.

Und so vielleicht einen Keil zwischen die EU-Länder zu treiben.

Man hat sich Länder ausgesucht,

die angeblich antirussische EU-Sanktionspolitik befeuern.

In Frankreich, Deutschland und Schweden sind die drei Labore,

die Nowitschok bestätigt haben.

Als das Gift, mit dem Nawalny vergiftet wurde.

Wie glaubwürdig ist Nawalnys Coup?

Ein telefonisches Geständnis eines Attentäters.

Dieses Telefonat wurde genau untersucht.

Das Gespräch wurde vor einer Woche geführt.

Man hat all die Angaben des Mannes überprüft.

Ob sie mit den Recherchen von Nawalny

und den internationalen Journalisten übereinstimmt.

Sie waren an der Enthüllung beteiligt.

Es gibt viele Übereinstimmungen.

Auf der anderen Seite muss man sich fragen,

wenn es wirklich ein FSB-Mann war:

Warum lässt er sich dazu breitschlagen,

darüber zu telefonieren?

Das wird sich kaum auf die Innenpolitik in Russland auswirken.

Es wurde noch nicht im Fall Nawalny ermittelt.

Putin hat immer wieder gesagt, er sehe dazu keine Veranlassung.

Sie flohen vor Krieg in Syrien oder der Gewalt in Afghanistan,

strandeten im griechischen Flüchtlingslager Moria.

Doch ein Brand Anfang September zerstört das Camp,

erneut fürchten die Menschen um ihr Leben.

Besonders den Kindern sieht man die Angst an.

Festgehalten auf diesem Bild eines griechischen Fotografen.

UNICEF zeichnete sein Werk nun als Foto des Jahres aus.

Das Foto zeigt die Katastrophe Katastrophe, so die Jury.

Der Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos.

Tausende Kinder auf der Flucht, zum zweiten Mal.

Erst vor Krieg, jetzt vor dem Feuer.

Man konnte Kinder schreien hören, als sie entkommen wollten.

Es war ein schockierender Moment.

Ich sah einen Jungen, der mit einem jüngeren Jungen auf dem Arm rannte.

Er schaute mir in die Augen und rannte weiter.

Der Grieche Angelos Tzortzinis hält den Moment im September fest.

Seine Fotos zeigen Schicksale, dokumentieren das Leid

und die Lebensverhältnisse der Kinder.

So auch Platz zwei:

Erschöpfung der Kinder auf einem Kohlefeld in Indien.

Oder Platz drei:

Ein Moment des Glücks in einem von Gewalt bestimmten Alltag

in den Armenvierteln Brasiliens.

Für die Jury war die Auswahl eine eindeutige Entscheidung.

In dem Blick ist Tapferkeit, eine Fassungslosigkeit.

Vielleicht aber auch die Hoffnung,

es möge doch einen Weg in ein sicheres Leben geben.

Mit der Auszeichnung prämiert UNICEF Deutschland einmal jährlich Fotos,

die die Lebensumstände von Kindern weltweit dokumentieren.

Mit großen Teleskopen haben Menschen in aller Welt

ein Himmelsschauspiel verfolgt, das nur äußerst selten vorkommt.

Saturn und Jupiter sind sich in dieser Nacht

so nah gekommen wie zuletzt im 17. Jahrhundert.

Die "große Konjunktion" nennen Wissenschaftler das Phänomen.

Und mutmaßen, dass es eine solche Konstellation gewesen sein könnte,

die vor 2000 Jahren als Stern von Bethlehem in die Geschichte einging.

Der Stern von Bethlehem - dem folgten die drei Könige.

Wie hier, auf dem Gemälde im Kölner Dom.

Doch welches Phänomen verbarg sich dahinter?

Vielleicht war es dies:

Die Annäherung von Jupiter und Saturn am Himmel,

wie sie gestern weltweit von vielen verfolgt wurde.

Eine sogenannte große Konjunktion.

Das gibt es alle 20 Jahre, das nächste Mal also 2040.

Aber, dass es so eng ist, wie dieses Mal,

das ist fast 400 Jahre her.

Für das bloße Augen verschmelzen sie miteinander,

wie die Simulation im Planetarium Bochum zeigt.

Tatsächlich sind Jupiter und Saturn

Millionen Kilometer voneinander entfernt.

Nur stehen sie für wenige Minuten in einer Blickachse zur Erde.

Ob das die Könige nach Betlehem geführt haben soll, ist umstritten.

Das Wahrste an der Idee ist,

dass es eine Begegnung im Jahr sieben vor Christus gab.

Aber bei Weitem nicht so nah wie dieses Jahr,

sodass die beiden nie als ein Stern erschienen.

Auch in den kommenden Wochen werden die Planeten im Südwesten

am Himmel zu sehen sein, nur nicht mehr so nah.

Die Wetteraussichten:

Heute vielfach wolkenverhangen und gebietsweise Regen.

In den mittleren Landesteilen, am Alpenrand sowie in Küstennähe

auch etwas Sonne.

In der tagesschau um zwei

bringen wir Sie auf den neuesten Stand.

Auf Wiedersehen.

Copyright Untertitel: NDR 2020