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Die Höhlenkinder – Im Pfahlbau von Alois Theodor Sonnleitner, Peter und Eva, die Höhlensiedler

Peter und Eva, die Höhlensiedler

Als mächtiger Feuerball stieg die Sonne an diesem Wintermorgen hinter dem breiten Massiv des Monte Cristallo empor, dessen Zinnen und Zacken in ihrer Lichtflut lagen. Fern im Westen glühten die eisgekrönten Hochgipfel, und das tieferliegende Bergland zwischen der Sonne und den Eisfeldern, die ihr Licht zurückwarfen, lag unter einem wallenden Nebelmeer.

Als die Sonne über dem Monte Cristallo stand, tauchten im Norden die Kuppen des Urgebirges, im Süden die Schroffen des wetterzerrissenen Dolomitkalks auf. Zwischen ihnen strömten, sich schiebend und drängend, die Nebel hin, getrieben vom Morgenwind. Als Wolkenfetzen stiegen sie an Halden und Wänden empor, lösten sich von den Firnen der Berge und verflüchtigten sich in der Wärme der Sonne.

Inmitten der hellen Firnfelder war ein fast viereckiger Nebelsee eingebettet, der einen tiefen Einsturzkessel füllte: den Heimlichen Grund, gemieden von Deutschen und Welschen, da so mancher von ihnen vom Steinschlag in der Klamm getötet worden war. Diese Klamm war der einzige Zugang zu der abgeschlossenen Stille des Heimlichen Grunds. Damals, als die Menschen noch an Hexen glaubten, wähnte das Volk, daß hier böse Mächte ihr Spiel trieben; niemand wagte sich durch die Klamm. Für Peter und Eva war die Furcht der anderen ein Schutz.

Höher stieg die Sonne, der Nebel begann an den in ihrem Lichte liegenden Klammwänden emporzuschweben. Als sie über dem Winkel zwischen den Salzwänden und den Grabwänden stand, wurden Moorleiten und Südwand frei. Zähe hafteten die Nebelmassen im wipfelreichen Urwald, der am rechten Klammbachufer den Salzwänden vorgelagert war.

Das Feuer in Peters Wohnhöhle war im Laufe der Nacht niedergebrannt, aber noch sandten die klobigen Steine, die die Feuerstelle umgaben, gelinde Wärme aus. Peter lag in seiner Schlafgrube, tief eingewühlt in die dicke Moosschicht über der Reisigunterlage, das Fell des besiegten Bären auf sich. Das ungewisse Dämmerlicht des Wintermorgens drang nur spärlich durch die Lichtluken im Brennholz, das zwischen der grobgefügten Schutzmauer und der Wölbung des Höhlentors verstaut war. Es störte den Schlaf des jungen Menschen nicht. Der hatte ja am Vortag schwere Arbeit getan. Vom glimmenden Buchenschwamm, der als Gluthalter in der Asche lag, kräuselte dünner Rauch zum Trockenboden hinauf, umzog einige dort aufgehängte Speckseiten und drang durch die dichten Lagen der Tannenreiser, die sich unter der Last angehäufter Vorräte bogen. Dann entwich er mit der Warmluft teils durch die kleine Öffnung in der Höhlendecke nach der großen Grotte im Berginnern, teils zog er durch den schrägen Gang an Peters Schlafgrube vorbei zur höher gelegenen Wohnhöhle Evas. Auch sie schlief noch unter ihrer Decke aus Rehfellen. Ihr Kopf lag auf dem mit Moos ausgestopften Hasenbalg; ihre Hände waren vor dem Mund gefaltet.

In Peters Höhle wurde es kalt. Prickelnd drang der Nebel in seine Nase. In dem gebräunten Gesicht zuckte es. Mit einem kräftigen »Haptschi!« erwachte Peter und strich sich die langen, dunklen Haare aus der Stirn. Widerwillig kroch er unter der Bärendecke hervor, stieg über den quer in der Höhle liegenden Steigbaum, den er abends zuvor hereingenommen hatte, stocherte die Glut unter der Asche auf und legte dürre Föhrenzweige und Prügelholz darauf. Dann kroch er noch einmal in sein warmes Nest zurück und ließ die Ereignisse jüngst vergangener Tage an sich vorüberziehen: wie er den Bären unten an der Fleischgrube getötet hatte, den Bären, dessen Fell ihm jetzt als Decke diente.

Auch das Feuer fiel ihm wieder ein, wie sie es gefunden, heimgebracht, gepflegt und genährt hatten, daß es nicht mehr ausging. Ja, viel haben wir erlebt und geschafft, dachte Peter.

Duft und Wärme des Feuers stiegen auch zu Eva empor und ließen sie von Dingen träumen, die viel, viel weiter zurücklagen als Peters Erlebnisse. Im Traum wurde längst Vergangenes zur Gegenwart. Sie war wieder die kleine Eva, die mit den Püppchen aus Galläpfeln, Eicheln und Rosengallen spielte. Plötzlich stand der Knecht des Kohlbauern bei der Großmutter, der Ahnl, und flüsterte ihr mit heiserer Stimme ins Ohr: »Stoderin, wahr' dich beizeiten, die vom Gericht steigen durch die Geierwänd' auf; sie wollen dich verbrennen, als Hex'.« – Und dann erlebte Eva wieder die hastige Flucht durch Wald und Nacht. Sie sah den Ähnl stürzen, begraben vom Steinschlag in der Klamm; sie fühlte die ziehende Hand der Ahnl, die mit ihr und Peter dem Heimlichen Grund zustrebte; sie sah die müde alte Frau einschlafen unter dem überhängenden Stein und wollte sie wachrütteln, aber die Ahnl war tot. – Dann ging Eva mit Peter über das Steinfeld, den Klammbach aufwärts. Gewitterschwüle lagerte in dem von Felswänden umgebenen Kessel des Heimlichen Grunds. Ein Blitz fuhr hernieder und traf die Wetterfichte am Sonnstein. Im Klammbach, der den Felsen umfloß, spiegelte sich die flammende Lohe. Eva und Peter schwangen brennende Äste und trieben zwei mächtige Bären vor sich her quer über das Steinfeld den Südwänden zu. Dann gingen sie einträchtig bachaufwärts und lagerten die Feuerbrände auf den Boden der unteren Höhle.

Peter verspürte Hunger. Er stand auf und wusch sich im Wasserkorb. Dann ritzte er einen neuen Tagstrich über seinem Lager in die Felswand, schnitt mit dem Steinmesser eine Handvoll Kastanien auf und legte sie zwischen die glimmenden Holzkohlen an den Rand des Feuers. Der Duft ihrer Lieblingsspeise weckte Eva. Nachdem sie vor den Ahnenbildern Zwiesprache mit Gott und den guten Heimgeistern gehalten hatte, ordnete sie ihren Lendenschurz und den Schultermantel, die sie während des Schlafes zerknittert hatte. Auch sie wusch sich in ihrem Wasserkorb, fuhr sich mit ihrem groben Kamm aus angekohlten und zurechtgeschliffenen Holzstäbchen durch das Haar, legte das Stirnband an und stieg durch den Gang zu Peter hinunter. Beim Frühmahl sprach er von der Tagesarbeit, die er ihr zugedacht hatte. Das gestern gesammelte Holz müsse zum Trocknen um die Feuerstelle geschichtet werden; das Gedärm des Bären sei zu reinigen und zu spannen. Nichts, aber auch nichts dürfe verloren gehen. Er selbst mußte wieder Holz holen, bevor es zu tauen begann.

Fast den ganzen Tag verbrachte Eva allein bei der Arbeit. Beim Wenden und Spülen des Gedärms verdroß es sie nicht wenig, daß Peter ihr gern Arbeiten zuschob, die ihm zuwider waren. Erst als sie mit Aschenlauge und Lehm die Hände gesäubert, allen Abfall durch den Müllschacht hinausgefegt und in der Höhle aufgeräumt hatte, schwand ihr Zorn. Sie sagte sich, daß Peter draußen härtere Arbeit verrichtete als sie daheim. Nun, dafür sollte er auch etwas Ordentliches zu essen bekommen. Sie schlitzte mit dem Steinmesser ein Stück gesalzenes Bärenfleisch und tat Speck, Bergsaturei und Lauch hinein. Nun konnte der Braten gedeihen!

Gerade als die Mahlzeit bereit war, hörte sie Peter mit seinem Schlitten heranstapfen. Als er, noch immer schwer atmend, über den Steigbaum herauf in die Höhle trat, beeilte sie sich, ihm mit dem Föhrenbesen den Schnee von der Fellkleidung zu streifen und ihm die durchnäßten Fellwickel von den Füßen zu lösen. Peter fiel, wie immer, wenn er von der Außenarbeit kam, über das Essen her, daß ihm das Fett vom Kinn tropfte. Beide aßen um die Wette, bis nur noch abgenagte Knochen dalagen, während die zum Nachtisch bestimmten Kastanien in der Glut hüpften. Je dunkler es draußen wurde, um so behaglicher wurde es in der hell erleuchteten, warmen Höhle.

Peter und Eva, die Höhlensiedler Peter and Eve, the cave settlers Peter y Eva, los colonos de la cueva Peter et Eva, les ermites de la grotte 洞窟入植者のピーターとイブ Peter i Eva, osadnicy jaskiniowi Peter e Eva, os colonos das grutas Петр и Ева, пещерные поселенцы Peter och Eva, bosättare i grottan Peter ve Havva, mağara yerleşimcileri Петро і Єва, печерні поселенці

Als mächtiger Feuerball stieg die Sonne an diesem Wintermorgen hinter dem breiten Massiv des Monte Cristallo empor, dessen Zinnen und Zacken in ihrer Lichtflut lagen. On this winter morning, the sun rose as a mighty fireball behind the broad massif of Monte Cristallo, whose battlements and peaks lay in their flood of light. この冬の朝、太陽はモンテクリスタッロの広い山塊の背後にある強力な火の玉のように昇りました。モンテクリスタッロの頂点と山頂はその光の洪水の中にありました。 O sol nasceu nesta manhã de inverno como uma poderosa bola de fogo atrás do amplo maciço do Monte Cristallo, cujos pináculos e picos jaziam em sua inundação de luz. Этим зимним утром солнце взошло как могучий огненный шар за широким массивом Монте-Кристалло, чьи зубцы и пики лежат в их потоке света. Bu kış sabahı güneş, tepeleri ve sivri uçları ışık selinde uzanan geniş Monte Cristallo masifinin arkasında güçlü bir ateş topu gibi yükseldi. Fern im Westen glühten die eisgekrönten Hochgipfel, und das tieferliegende Bergland zwischen der Sonne und den Eisfeldern, die ihr Licht zurückwarfen, lag unter einem wallenden Nebelmeer. Far to the west, the ice-crowned high peaks glowed, and the lower mountain country between the sun and the ice fields, which reflected their light, lay beneath an undulating sea of fog. はるか西に氷をかぶった高い峰が輝き、太陽とその光を反射した氷のフィールドの間にある低地の山々が、うねる霧の海の下に横たわっていました。 A oeste, os altos picos cobertos de gelo brilhavam, e as montanhas baixas entre o sol e os campos de gelo que refletiam sua luz estavam sob um mar ondulante de neblina. Далеко на западе пылали вершины со льдом, а нижняя горная местность между солнцем и ледяными полями, отражающими их свет, лежала под клубящимся морем тумана.

Als die Sonne über dem Monte Cristallo stand, tauchten im Norden die Kuppen des Urgebirges, im Süden die Schroffen des wetterzerrissenen Dolomitkalks auf. When the sun was above Monte Cristallo, the crests of the primeval mountains appeared in the north, the crags of the weather-torn dolomite limestone in the south. モンテ クリスタッロに太陽が昇ると、北には太古の山々の頂が、南には風雨にさらされたドロマイト石灰岩のゴツゴツした岩が現れました。 Quando o sol nasceu sobre o Monte Cristallo, as cristas das montanhas primitivas apareceram no norte, e os penhascos escarpados do calcário dolomita rasgado pelo tempo no sul. Когда солнце поднялось над Монте-Кристалло, на севере появились гребни первобытных гор, а на юге - скалы из разрушенного погодой доломитового известняка. Zwischen ihnen strömten, sich schiebend und drängend, die Nebel hin, getrieben vom Morgenwind. Between them, the mists flowed, pushing and pushing, driven by the morning wind. それらの間に霧が流れ、朝の風に動かされて押したり押したりしました。 Entre eles fluíam as brumas, empurrando e empurrando, impelidas pelo vento da manhã. Между ними текли туманы, толкаясь и толкаясь, движимые утренним ветром. Als Wolkenfetzen stiegen sie an Halden und Wänden empor, lösten sich von den Firnen der Berge und verflüchtigten sich in der Wärme der Sonne. As a wisp of cloud, they rose up on heaps and walls, detached themselves from the mountain fires and evaporated in the warmth of the sun. Eles escalaram montes e paredes como fiapos de nuvens, se separaram das montanhas nevadas e evaporaram no calor do sol. Как облачко, они поднялись на кучи и стены, оторвались от горных огней и испарились в тепле солнца.

Inmitten der hellen Firnfelder war ein fast viereckiger Nebelsee eingebettet, der einen tiefen Einsturzkessel füllte: den Heimlichen Grund, gemieden von Deutschen und Welschen, da so mancher von ihnen vom Steinschlag in der Klamm getötet worden war. In the midst of the bright firn fields was embedded an almost quadrangular lake of mist, which filled a deep collapse cauldron: the Secret Ground, shunned by Germans and Welschen, since many of them had been killed by the falling rocks in the gorge. No meio dos campos de firn brilhantes estava embutido um lago de neblina quase quadrangular, que enchia uma profunda bacia de colapso: o Heimliche Grund, evitado por alemães e italianos, já que muitos deles haviam sido mortos pelas rochas que caíram no desfiladeiro. Посреди ярких еловых полей было встроено почти квадратное туманное озеро, которое заполнило бассейн глубокого развала: секретная причина, которой немцы и Велшен избегали, поскольку многие из них были убиты падающими камнями в ущелье. Diese Klamm war der einzige Zugang zu der abgeschlossenen Stille des Heimlichen Grunds. This gorge was the only access to the closed silence of the Secret Reason. Este desfiladeiro era o único acesso ao silêncio isolado do Campo Secreto. Это ущелье было единственным выходом к закрытой тишине Тайной Земли. Damals, als die Menschen noch an Hexen glaubten, wähnte das Volk, daß hier böse Mächte ihr Spiel trieben; niemand wagte sich durch die Klamm. Back then, when people still believed in witches, the people thought that evil forces were playing their game; no one ventured through the gorge. Naquela época, quando as pessoas ainda acreditavam em bruxas, as pessoas acreditavam que os poderes do mal estavam em jogo aqui; ninguém se aventurava pelo desfiladeiro. В то время, когда люди все еще верили в ведьм, люди думали, что здесь играют злые силы; никто не рискнул через ущелье. Für Peter und Eva war die Furcht der anderen ein Schutz. For Peter and Eve, the fear of others was a protection. Para Pedro e Eva, o medo dos outros era uma proteção. Для Петра и Евы страх перед другими был защитой.

Höher stieg die Sonne, der Nebel begann an den in ihrem Lichte liegenden Klammwänden emporzuschweben. The sun rose higher, the mist began to float up to the gorge walls in its light. O sol subiu mais alto, o nevoeiro começou a flutuar pelas paredes do desfiladeiro deitado em sua luz. Солнце поднялось выше, туман начал подниматься по стенам ущелья. Als sie über dem Winkel zwischen den Salzwänden und den Grabwänden stand, wurden Moorleiten und Südwand frei. When she stood above the angle between the salt walls and the grave walls, Moorleiten and the south wall became free. Quando ficou acima do ângulo entre as paredes de sal e as paredes da sepultura, Moorleiten e a parede sul ficaram livres. Когда он поднялся над углом между соляными стенами и могильными стенами, мурлейтен и южная стена стали свободными. Zähe hafteten die Nebelmassen im wipfelreichen Urwald, der am rechten Klammbachufer den Salzwänden vorgelagert war. The fog masses stuck in the tree-topped jungle, which was located in front of the salt walls on the right bank of the Klammbach. As massas de neblina agarravam-se tenazmente na floresta primitiva rica em copas de árvores que ficava em frente às paredes de sal na margem direita do Klammbach. Туманные массы цепко держались в джунглях на верхушках деревьев, которые стояли перед соляными стенами на правом берегу Кламбаха.

Das Feuer in Peters Wohnhöhle war im Laufe der Nacht niedergebrannt, aber noch sandten die klobigen Steine, die die Feuerstelle umgaben, gelinde Wärme aus. The fire in Peter's den had burned down during the night, but the chunky stones surrounding the hearth still gave off a mild warmth. O fogo na casa de Peter havia se apagado durante a noite, mas as pedras grossas que cercavam a lareira ainda exalavam um calor suave. Peter lag in seiner Schlafgrube, tief eingewühlt in die dicke Moosschicht über der Reisigunterlage, das Fell des besiegten Bären auf sich. Peter was lying in his sleeping pit, deeply buried in the thick layer of moss over the brush pad, the fur of the defeated bear on him. Peter estava deitado em sua cova de dormir, enterrado profundamente na espessa camada de musgo sobre o mato, a pele do urso derrotado sobre ele. Das ungewisse Dämmerlicht des Wintermorgens drang nur spärlich durch die Lichtluken im Brennholz, das zwischen der grobgefügten Schutzmauer und der Wölbung des Höhlentors verstaut war. The uncertain twilight of the winter morning barely penetrated the light hatches in the firewood, which was stowed between the coarse-walled protective wall and the vaulting of the cave gate. O crepúsculo incerto da manhã de inverno filtrava-se pelas aberturas de luz na lenha guardada entre a áspera parede protetora e a abóbada do portão da caverna. Es störte den Schlaf des jungen Menschen nicht. It did not disturb the sleep of the young person. Não perturbou o sono do jovem. Der hatte ja am Vortag schwere Arbeit getan. He had done a lot of work the day before. Ele havia feito um trabalho pesado no dia anterior. Vom glimmenden Buchenschwamm, der als Gluthalter in der Asche lag, kräuselte dünner Rauch zum Trockenboden hinauf, umzog einige dort aufgehängte Speckseiten und drang durch die dichten Lagen der Tannenreiser, die sich unter der Last angehäufter Vorräte bogen. From the smoldering beech sponge, which was lying in the ashes as embers, thin smoke rippled up to the dry floor, hewed some bacon sides hung there, and penetrated the dense layers of fir-trees, which bent under the weight of accumulated supplies. Fumaça fina subia do fungo fumegante da faia, que jazia nas cinzas para manter as brasas vivas, até o chão de secagem, envolvia um pouco da gordura ali pendurada e penetrava através das densas camadas de veios de pinheiro que se dobravam sob o peso de provisões acumuladas. Dann entwich er mit der Warmluft teils durch die kleine Öffnung in der Höhlendecke nach der großen Grotte im Berginnern, teils zog er durch den schrägen Gang an Peters Schlafgrube vorbei zur höher gelegenen Wohnhöhle Evas. Then he escaped with the warm air partly through the small opening in the cave ceiling after the large grotto in the mountain interior, partly he pulled through the oblique passage to Peter's sleeping pit over to the higher-lying cave Eva. Auch sie schlief noch unter ihrer Decke aus Rehfellen. She too was still sleeping under her blanket of deer skins. Ihr Kopf lag auf dem mit Moos ausgestopften Hasenbalg; ihre Hände waren vor dem Mund gefaltet. Her head lay on the rabbit's gland stuffed with moss; her hands were folded in front of her mouth.

In Peters Höhle wurde es kalt. It got cold in Peter's cave. Prickelnd drang der Nebel in seine Nase. Tingling, the fog penetrated his nose. In dem gebräunten Gesicht zuckte es. The tanned face twitched. Mit einem kräftigen »Haptschi!« erwachte Peter und strich sich die langen, dunklen Haare aus der Stirn. With a strong "Haptschi!" Peter woke up and brushed the long, dark hair from his forehead. Widerwillig kroch er unter der Bärendecke hervor, stieg über den quer in der Höhle liegenden Steigbaum, den er abends zuvor hereingenommen hatte, stocherte die Glut unter der Asche auf und legte dürre Föhrenzweige und Prügelholz darauf. Reluctantly, he crawled out from under the bear blanket, climbed over the climbing tree lying across the cave that he had taken in the previous evening, poked the embers from under the ashes and placed dry pine branches and clubs on it. Dann kroch er noch einmal in sein warmes Nest zurück und ließ die Ereignisse jüngst vergangener Tage an sich vorüberziehen: wie er den Bären unten an der Fleischgrube getötet hatte, den Bären, dessen Fell ihm jetzt als Decke diente. Then he crawled back into his warm nest, letting the events of recent days pass by: how he had killed the bear down by the pit, the bear whose coat was now his blanket.

Auch das Feuer fiel ihm wieder ein, wie sie es gefunden, heimgebracht, gepflegt und genährt hatten, daß es nicht mehr ausging. He also remembered the fire, how they had found it, brought it home, tended and nourished it so that it never went out. Ja, viel haben wir erlebt und geschafft, dachte Peter. Yes, we have experienced and achieved a lot, thought Peter.

Duft und Wärme des Feuers stiegen auch zu Eva empor und ließen sie von Dingen träumen, die viel, viel weiter zurücklagen als Peters Erlebnisse. The smell and warmth of the fire also rose to Eve, making her dream of things much further away than Peter's experiences. Im Traum wurde längst Vergangenes zur Gegenwart. In the dream, the past has long since become the present. Sie war wieder die kleine Eva, die mit den Püppchen aus Galläpfeln, Eicheln und Rosengallen spielte. She was once again the little Eva, who played with the dolls out of galangals, acorns and roseballs. Plötzlich stand der Knecht des Kohlbauern bei der Großmutter, der Ahnl, und flüsterte ihr mit heiserer Stimme ins Ohr: »Stoderin, wahr' dich beizeiten, die vom Gericht steigen durch die Geierwänd' auf; sie wollen dich verbrennen, als Hex'.« – Und dann erlebte Eva wieder die hastige Flucht durch Wald und Nacht. Suddenly the servant of the cabbage farmer stood with his grandmother, the Ahnl, and whispered in her ear in a hoarse voice: "Stoderin, see you in good time, those who rise from the court through the vulture walls; they want to burn you, as a witch. "- And then Eva again experienced the hasty escape through forest and night. Sie sah den Ähnl stürzen, begraben vom Steinschlag in der Klamm; sie fühlte die ziehende Hand der Ahnl, die mit ihr und Peter dem Heimlichen Grund zustrebte; sie sah die müde alte Frau einschlafen unter dem überhängenden Stein und wollte sie wachrütteln, aber die Ahnl war tot. She saw the fall, buried by the falling rocks in the gorge; she felt the pulling hand of the Ahnl, who with her and Peter strove for the secret reason; she saw the tired old woman falling asleep under the overhanging stone and wanted to shake her awake, but the Ahnl was dead. – Dann ging Eva mit Peter über das Steinfeld, den Klammbach aufwärts. Then Eva went with Peter over the Steinfeld, the Klammbach upwards. Gewitterschwüle lagerte in dem von Felswänden umgebenen Kessel des Heimlichen Grunds. Thunderstorm was stored in the cauldron surrounded by rock walls of the Secret Ground. Ein Blitz fuhr hernieder und traf die Wetterfichte am Sonnstein. A lightning flashed down and hit the weather spruce on the Sonnstein. Im Klammbach, der den Felsen umfloß, spiegelte sich die flammende Lohe. The blazing torrent was reflected in the Klammbach, which covered the rock. Eva und Peter schwangen brennende Äste und trieben zwei mächtige Bären vor sich her quer über das Steinfeld den Südwänden zu. Eva and Peter swung burning branches and drove two powerful bears in front of them across the stone field to the south walls. Dann gingen sie einträchtig bachaufwärts und lagerten die Feuerbrände auf den Boden der unteren Höhle. Then they walked harmoniously upstream and stored the firebrands on the floor of the lower cave.

Peter verspürte Hunger. Peter was hungry. Er stand auf und wusch sich im Wasserkorb. He got up and washed in the water basket. Dann ritzte er einen neuen Tagstrich über seinem Lager in die Felswand, schnitt mit dem Steinmesser eine Handvoll Kastanien auf und legte sie zwischen die glimmenden Holzkohlen an den Rand des Feuers. Then he carved a new stroke of the day above his bed into the rock face, cut open a handful of chestnuts with the stone knife, and placed it between the smoldering charcoals at the edge of the fire. Der Duft ihrer Lieblingsspeise weckte Eva. The scent of her favorite food woke Eva. Nachdem sie vor den Ahnenbildern Zwiesprache mit Gott und den guten Heimgeistern gehalten hatte, ordnete sie ihren Lendenschurz und den Schultermantel, die sie während des Schlafes zerknittert hatte. After talking to God and the good home spirits before the ancestral images, she arranged her loincloth and the shoulder coat she had crumpled during sleep. Auch sie wusch sich in ihrem Wasserkorb, fuhr sich mit ihrem groben Kamm aus angekohlten und zurechtgeschliffenen Holzstäbchen durch das Haar, legte das Stirnband an und stieg durch den Gang zu Peter hinunter. She also washed in her water basket, ran her hair through her coarse comb of charred and polished wooden sticks, put on her headband and climbed down the passage to Peter. Beim Frühmahl sprach er von der Tagesarbeit, die er ihr zugedacht hatte. At the morning meal he spoke of the daily work he had planned for her. Das gestern gesammelte Holz müsse zum Trocknen um die Feuerstelle geschichtet werden; das Gedärm des Bären sei zu reinigen und zu spannen. The wood collected yesterday must be layered around the fireplace to dry; the intestines of the bear should be cleaned and tightened. Nichts, aber auch nichts dürfe verloren gehen. Nothing, but also nothing must be lost. Er selbst mußte wieder Holz holen, bevor es zu tauen begann. He himself had to fetch wood again before it began to thaw.

Fast den ganzen Tag verbrachte Eva allein bei der Arbeit. Almost the whole day Eva spent alone at work. Beim Wenden und Spülen des Gedärms verdroß es sie nicht wenig, daß Peter ihr gern Arbeiten zuschob, die ihm zuwider waren. As she turned and rinsed her bowels, it was no small matter to her that Peter liked to do work that was offensive to him. Erst als sie mit Aschenlauge und Lehm die Hände gesäubert, allen Abfall durch den Müllschacht hinausgefegt und in der Höhle aufgeräumt hatte, schwand ihr Zorn. Only when she had cleaned her hands with ash and clay, swept all the waste out of the garbage pit, and cleared it up in the cave did her anger vanish. Sie sagte sich, daß Peter draußen härtere Arbeit verrichtete als sie daheim. She told herself that Peter was doing harder work outside than she was at home. Nun, dafür sollte er auch etwas Ordentliches zu essen bekommen. Well, he should get something decent to eat. Sie schlitzte mit dem Steinmesser ein Stück gesalzenes Bärenfleisch und tat Speck, Bergsaturei und Lauch hinein. She sliced ​​a piece of salted bear meat with the stone knife and put in bacon, mountain bacon and leek. Nun konnte der Braten gedeihen! Now the roast could thrive!

Gerade als die Mahlzeit bereit war, hörte sie Peter mit seinem Schlitten heranstapfen. Just as the meal was ready, she heard Peter trotting on his sled. Als er, noch immer schwer atmend, über den Steigbaum herauf in die Höhle trat, beeilte sie sich, ihm mit dem Föhrenbesen den Schnee von der Fellkleidung zu streifen und ihm die durchnäßten Fellwickel von den Füßen zu lösen. As he was still breathing heavily, he stepped over the climbing tree into the cave, and hastened to brush the snow from his coat with his broom and loosen his drenched fur from his feet. Peter fiel, wie immer, wenn er von der Außenarbeit kam, über das Essen her, daß ihm das Fett vom Kinn tropfte. Peter, as always, when he came from outside work, talked about the food so that the fat dripped from his chin. Beide aßen um die Wette, bis nur noch abgenagte Knochen dalagen, während die zum Nachtisch bestimmten Kastanien in der Glut hüpften. They both ate the meal until only bruised bones were lying down, while the chestnuts intended for dessert hopped in the embers. Je dunkler es draußen wurde, um so behaglicher wurde es in der hell erleuchteten, warmen Höhle. The darker it got outside, the more comfortable it became in the brightly lit, warm cave.