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Sherlock Holmes - Das Zeichen der Vier, Achtes Kapitel Das Freikorps aus der Bakerstraße

Achtes Kapitel Das Freikorps aus der Bakerstraße

»Was nun?« fragte ich. »Toby hat den Ruf der Unfehlbarkeit verloren.«

»Er handelte nach seiner Einsicht,« versetzte Holmes und hob den Hund vom Faß herunter. »Es wird ja täglich Kreosot durch London gekarrt, man braucht es hauptsächlich um das Holz zu tränken; kein Wunder, daß unsere Fährte gekreuzt worden ist. Der arme Toby ist ohne Schuld.«

»Sollten wir nicht die erste Spur wieder aufsuchen?«

»Ja, und das ist glücklicherweise nicht weit. Was den Hund an der Ecke des Knights-Platzes verwirrte, war offenbar, daß da zwei verschiedene Spuren in entgegengesetzter Richtung auseinandergingen. Wir sind der falschen gefolgt und brauchen also nur auf die andere zurückzugehen.«

Das machte keine Schwierigkeit. Als wir Toby auf den Platz führten, wo er seinen Fehler begangen hatte, kreiste er in der Runde umher und schoß endlich in einer neuen Richtung fort.

»Wenn uns der Hund nur nicht an den Ort bringt, von wo das Faß Kreosot herkam!« bemerkte ich.

»Davor war mir auch bange, aber sehen Sie, er bleibt auf dem Pflaster des Bürgersteigs, während der Karren den Fahrweg benützt hat. Nein, nein – jetzt sind wir auf der richtigen Fährte.«

Sie leitete uns abwärts auf das Flußufer zu, den Belmont-Platz und die Princestraße kreuzend. Am Ende von Broadstreet lief sie geradeswegs nach dem Wasser hin, wo sich eine kleine, hölzerne Schiffswerft befand. Toby führte uns bis zum äußersten Rande, dann stand er winselnd still und guckte auf den schwarzen Strom hinaus.

»Das Glück ist uns nicht hold,« sagte Holmes. »Hier haben die Flüchtlinge ein Boot genommen.«

Verschiedene kleine Fahrzeuge lagen teils im Wasser, teils auf der Werft umher. Wir brachten Toby zu einem nach dem andern, aber, obgleich er eifrig schnüffelte, gab er kein Erkennungszeichen.

Dicht bei dem Landungsplatz lag ein kleines Ziegelhaus. Auf dem hölzernen Aushängeschild am zweiten Fenster stand in großen Buchstaben zu lesen: ›Mordecai Smith‹ und darunter ›Boote zu vermieten auf Stunden oder tageweise.‹ Eine zweite Inschrift über der Thür that jedermann kund, daß daselbst ein Dampfboot gehalten werde, worauf übrigens auch die großen Haufen Coaks schließen ließen, die auf dem Damme lagen. Holmes sah sich langsam um und sein Gesicht nahm einen unheilverkündenden Ausdruck an.

»Das sieht schlimm aus,« sagte er. »Die Kerle sind geriebener, als ich erwartete. Sie haben gesucht, ihre Spur zu verwischen. Ich fürchte, es handelt sich hier um eine im voraus abgekartete Sache.«

Jetzt öffnete sich die Thür des Hauses und ein kleiner, etwa sechsjähriger Lockenkopf kam herausgelaufen, hinter ihm her eine untersetzte Frau mit rotem Gesicht und einem großen Schwamm in der Hand.

»Gleich kommst du und läßt dich waschen, Jack,« schrie sie; »du Nichtsnutz! Wenn der Vater wieder kommt und dich so schmutzig findet, wird's was setzen.« »Netter, kleiner Bursch!« sagte Holmes diplomatisch. »Was für ein lieber rotbäckiger Schelm! Sag' mal Jack, was soll ich dir schenken?« Der Junge sann einen Augenblick nach.

»'nen Schilling,« sagte er. »Giebt es nichts, was du noch lieber haben möchtest?«

»Doch, zwei Schillinge,« rief der kleine Thunichtgut rasch.

»Nun gut. Paß' auf und fang' einmal! – Ein hübsches Kind, Frau Smith.«

»Jawohl, Herr, und groß und stark für sein Alter. – Er läßt sich kaum mehr regieren, besonders wenn mein Mann den ganzen Tag über fort ist.«

»Ist er fort?« sagte Holmes mit enttäuschtem Ton. »Das thut mir leid, ich wollte ihn sprechen.«

»Seit gestern früh schon ist er fort, Herr, und ich fange wahrhaftig an Angst zu bekommen, weil er so lange bleibt. – Wenn es aber wegen eines Bootes ist, könnte ich Sie vielleicht auch bedienen.«

»Ich möchte sein Dampfboot mieten.«

»Ach, Herr, im Dampfboot ist er ja gerade fort. Das macht mich so stutzig, denn ich weiß, es hat nicht genug Kohlen bis nach Woolwich und wieder zurück. Hätte er die Barke genommen, dann wäre es ein ander Ding. Die hat ihn schon oft in Geschäften bis nach Gravesend gebracht, und wenn's dann dort viel zu schaffen gab, ist er wohl über Nacht geblieben. Aber was nützt ihn ein Dampfboot ohne Kohlen?«

»Vielleicht hat er auf einer Werft unten am Fluß Kohlen gekauft?«

»Möglich; aber das sähe ihm nicht gleich. Er schimpft ja immer über das Heidengeld, das sie verlangen, wenn man nur ein paar Säcke kauft. Auch traue ich dem Stelzfuß nicht recht mit seinem häßlichen Gesicht und dem ausländischen Geschwätz. Was der nur mit meinem Alten zu schaffen haben mag!«

»Ein Stelzfuß?« – sagte Holmes und machte große Augen.

»Ja, Herr, ein brauner Bursch mit einem Affengesicht, der mehr als einmal hier nach meinem Alten gefragt hat. Letzte Nacht hat er ihn herausgeklopft; mein Mann muß wohl gewußt haben, daß er kommen würde, denn er hatte Dampf im Boot. Ich sage Ihnen gerade heraus, Herr, die Sache ist mir nicht geheuer.«

»Aber liebe Frau Smith,« sagte Holmes, die Achseln zuckend, »Sie beunruhigen sich ohne alle Not. Wie können Sie denn wissen, daß es der Stelzfuß war, der bei Nacht kam? Ich verstehe nicht, wie Sie das mit solcher Bestimmtheit annehmen können.«

»Seine Stimme, Herr, die erkannte ich gleich. Sie klingt so rauh und verschleiert. Er klopfte an die Scheiben – es kann um drei Uhr gewesen sein. ›Steh' auf, Kamerad,‹ rief er, ›'s ist Zeit, auf Wache zu ziehen.‹ Mein Alter weckte den Jim – das ist mein Aeltester – und fort gingen sie, ohne mir auch nur ein Wort zu sagen. Ich konnte den hölzernen Stumpf auf den Steinen klappern hören.«

»War denn der Stelzfuß allein?«

»Das kann ich wirklich nicht sagen, Herr. Ich habe niemand sonst gehört.«

»Es thut mir leid, Frau Smith, ich hätte gern ein Dampfboot gehabt und die Leute loben Ihr Fahrzeug – wie heißt es doch?«

»Die ›Aurora‹, Herr.«

»Richtig! – Das ist aber nicht das alte, grüne Boot mit den gelben Streifen, das so breit im Vorderteil ist?«

»Bewahre; ein so schmuckes, kleines Ding, als nur je eines auf dem Fluß war. Es ist frisch angestrichen, schwarz, mit zwei roten Streifen.«

»Besten Dank, Frau Smith. Hoffentlich bekommen Sie bald Nachricht von Ihrem Mann. Ich gehe gerade den Fluß hinunter und wenn ich etwas von der ›Aurora‹ sehen sollte, will ich ihn wissen lassen, daß Sie in Sorge sind. Ein schwarzer Dampfschlot, sagten Sie?« –

»Nein, Herr. Schwarz mit einem weißen Rundstreifen.«

»Ja, ja, natürlich. Es waren die Bootseiten, die schwarz sind. Guten Morgen, Frau Smith. – Jetzt wollen wir uns dort in der Fähre übersetzen lassen, Watson, der Bootsmann wartet eben.« – Wir nahmen auf der Bank der Fähre Platz. »Die Hauptsache bei Leuten der Art,« sagte Holmes, »ist, sie niemals merken zu lassen, daß ihre Mitteilungen von irgend welcher Wichtigkeit für uns sind. Sobald sie das denken, sind sie augenblicklich stumm wie eine Auster. Wenn man ihnen dagegen gleichsam widerwillig zuhört, erfährt man meist alles, was man zu wissen wünscht.«

»Unser Kurs scheint jetzt ziemlich klar,« sagte ich.

»Nun, was würden Sie denn zuerst thun?«

»Ich würde ein Boot mieten und der ›Aurora‹ nachfahren, den Fluß hinunter.«

»Lieber Freund, das wäre eine Riesenaufgabe. Das Dampfboot kann auf jeder beliebigen Werft an der einen oder andern Seite des Stromes, zwischen hier und Greenwich, angelegt haben. Jenseits der Brücke ist meilenlang ein vollständiges Labyrinth von Landungsplätzen. Diese sämtlich zu durchforschen, würde uns Tage und Tage kosten, wenn wir es allein unternehmen.«

»So wenden Sie sich an die Polizei!«

»Nein. Ich werde Athelney Jones wahrscheinlich erst im letzten Augenblick herbeirufen. Er ist kein schlechter Bursch, und ich möchte nichts thun, was ihm in seinem Beruf zum Schaden gereichen kann. Aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, ohne ihn fertig zu werden, nun wir es einmal so weit gebracht haben.«

»Vielleicht sollten wir eine Anzeige einrücken und uns von den Werftmeistern Nachricht erbitten.«

»Das wäre höchst verfehlt! Unsere Leute wüßten gleich, daß die Jagd ihnen dicht auf den Fersen ist und würden auf und davon gehen, wahrscheinlich außer Landes. So lange sie sich noch sicher wähnen, haben sie wenigstens keine Eile. Mit Rücksicht hierauf kommt uns Jones' Vorgehen sehr zu statten; ein Bericht seiner Thaten dringt sicherlich in die Zeitungen und die Flüchtlinge werden daraus entnehmen, daß die Polizei sehr geschäftig ist – auf der falschen Fährte.« »Was fangen wir denn aber jetzt an?« fragte ich, als wir bei Millbank landeten.

»Wir nehmen am besten eine Droschke, fahren nach Hause, lassen uns ein Frühstück geben und schlafen ein paar Stunden. Es ist sehr möglich, daß wir gegen Abend wieder auf den Beinen sein müssen. – Nach dem nächsten Telegraphenbureau, Kutscher! Toby wollen wir bei uns behalten; er kann uns vielleicht noch nützlich sein.« –

Wir hielten vor dem Postamt in der Großen Petersstraße und Holmes gab seine Drahtbotschaft auf.

»An wen glauben Sie, daß ich telegraphiert habe?« fragte er, als wir die Fahrt fortsetzten.

»Wie soll ich das wissen!«

»Erinnern Sie sich an das Freiwilligenkorps aus der Bakerstraße, das mir in Jeffersohn Hopes Fall Polizeidienste leistete?«

»Das will ich meinen,« rief ich lachend.

»Dies ist gerade eine Gelegenheit, bei der sich die Buben unschätzbar erweisen können. Mißlingt es ihnen, so habe ich noch andere Hilfsquellen; den Versuch mache ich jedenfalls. Das Telegramm ist an meinen kleinen, schmutzigen Leutnant Wiggins abgegangen, und ich erwarte, daß er mit seiner Truppe vor uns erscheinen wird, ehe wir noch mit dem Frühstück fertig sind.«

Es war jetzt zwischen acht und neun Uhr und ich fühlte mich nach den mannigfachen Aufregungen geistig und körperlich müde und abgespannt. Ich konnte den Fall weder als reine Verstandesaufgabe betrachten, noch mich leidenschaftlich dafür begeistern, wie mein Gefährte. Von Bartholomäus Scholto hatte ich so wenig Gutes gehört, daß mir seine Mörder keinen allzugroßen Abscheu einflößten. Die Wiedererlangung des Schatzes freilich erschien auch mir von Wichtigkeit. Ein Teil desselben kam ohne Frage Fräulein Morstan zu, und ich war bereit, alles daran zu setzen, damit sie ihr Recht erlange. Zwar wenn ich ihn fand, so hob sein Besitz sie wahrscheinlich für immer aus meinem Bereich, aber das müßte eine kleinliche und selbstsüchtige Liebe sein, die sich durch solche Gedanken beeinflussen ließe. Wenn Holmes keine Anstrengung scheute, um die Verbrecher zu finden, so hatte ich einen noch zehnfach stärkeren Antrieb, den Schatz zu entdecken. Nachdem ich zu Hause ein Bad genommen und mich völlig umgekleidet hatte, fühlte ich mich wunderbar erfrischt. In unserm Wohnzimmer fand ich das Frühstück bereit und Holmes schenkte den Kaffee ein.

»Da haben Sie's,« sagte er lachend und deutete auf einen Zeitungsartikel; »der energische Jones und der allweise Berichterstatter machen den Fall schon unter sich zurecht. Aber Sie haben die Geschichte gewiß satt, Watson. Besser, Sie essen erst Ihren Schinken und Ihre Eier.«

Ich nahm das Blatt und las den kurzen Artikel, dessen Ueberschrift lautete:

Geheimnisvolle Begebenheit in Ober-Norwood.

»Wie uns der Standard meldet, wurde letzte Nacht gegen zwölf Uhr Herr Bartholomäus Scholto von Pondicherry-Lodge in seinem Zimmer tot aufgefunden, und zwar unter Umständen, welche auf ein Verbrechen schließen lassen. Zwar fanden sich keine Spuren einer Gewaltthat an Herrn Scholtos Person, aber eine wertvolle Sammlung indischer Edelsteine, welche der Verstorbene von seinem Vater geerbt hatte, ist verschwunden. Die Entdeckung wurde zuerst von den Herren Sherlock Holmes und Dr. Watson gemacht, welche mit Thaddäus Scholto, dem Bruder des Verstorbenen ins Haus gekommen waren. Ein besonderer Glücksfall wollte, daß Athelney Jones, das wohlbekannte Mitglied der Geheimpolizei, schon eine halbe Stunde nach dem ersten Alarm an Ort und Stelle sein konnte. Bei seiner vorzüglichen Befähigung und großen Erfahrung kam er bald den Verbrechern auf die Spur, und wir hören, daß bereits der Bruder, Thaddäus Scholto, die Wirtschafterin, Frau Bernstone, ein indischer Hausmeister Namens Lal Rao und der Pförtner, Mc. Murdo in Gewahrsam gebracht worden sind. Die Diebe mußten mit der Einrichtung des Hauses genau bekannt sein; denn sie sind, wie Herrn Jones' scharfsinnige Untersuchung feststellte, weder durch die Thür, noch durch das Fenster hereingekommen, sondern über das Dach, von wo aus sie durch eine Fallthür in einen Raum gelangten, der mit dem Zimmer, in welchem die Leiche gefunden wurde, in Verbindung steht. Aus dieser Thatsache ergiebt sich klar, daß der Einbruch kein unvorbereiteter gewesen ist. Dem sofortigen und thatkräftigen Eingreifen der Beamten des Gesetzes gebührt das größte Lob. Die glänzenden Eigenschaften unserer Geheimpolizei haben sich bei dieser Gelegenheit einmal wieder trefflich bewährt.«

»Ist es nicht wundervoll?« sagte Holmes über seine Kaffeetasse hinweg.

»Ich denke, wir können von Glück sagen, daß wir nicht selbst als Verbrecher festgenommen sind.«

»Ohne Zweifel. Auch stehe ich noch gar nicht für unsere Sicherheit. Jones könnte leicht einen neuen Anfall von Energie haben.«

In diesem Augenblick wurde heftig an der Hausglocke gezogen und gleich darauf hörten wir Frau Hudson, unsere Wirtin, laut klagen und schelten.

»Wahrhaftig, Holmes,« rief ich, mich erhebend, »ich glaube, sie sind schon hinter uns her.«

»Nein, so schlimm ist es nicht. Es sind nur meine Hilfstruppen: das Freikorps aus der Bakerstraße.«

Während er noch sprach, hörte man ein hastiges Trampeln nackter Füße auf den Treppenstufen, ein Durcheinanderschreien hoher Stimmen und herein platzten ein Dutzend schmutziger und zerlumpter kleiner Gassenbuben. Nicht ohne einen gewissen Anstrich von Disziplin, trotz ihres stürmischen Eintritts, stellten sie sich augenblicklich mit erwartungsvollen Gesichtern vor uns in Reih und Glied auf. Einer aus ihrer Zahl, der etwas größer und älter war als die übrigen, trat mit einer überlegenen, selbstbewußten Miene vor, die dem unansehnlichen, kleinen Wicht höchst komisch stand.

»Hab' Ihre Botschaft bekommen, Herr, und hab' die Jungens gleich stramm zusammengebracht. Auslage für Fahrkarten wie gewöhnlich.«

»Schon recht, Wiggins,« sagte Holmes und holte etwas Silbergeld aus der Tasche.

»Künftighin können sie dir Bericht erstatten und du mir. Ihr braucht nicht auf das Haus Sturm zu laufen. Diesmal ist es aber gut, daß ihr alle die Instruktion mit anhört. Ihr sollt ausfindig machen, wo ein Dampfboot, genannt die ›Aurora‹ hingeraten ist, dessen Eigentümer Mordecai Smith heißt. Es ist schwarz mit zwei roten Streifen; der Dampfschlot, schwarz mit weißem Reif ringsum. Einer von euch Jungens muß an Mordecai Smiths Landungsplatz bleiben, Millbank gegenüber, um zu sehen ob das Boot zurückkommt. Ihr andern geht den Fluß hinunter und durchsucht beide Ufer gründlich. Sobald ihr etwas wißt, meldet ihr mir's. Habt ihr alles richtig verstanden?«

»Jawohl,« sagte Wiggins.

»Was den Lohn betrifft – der alte Satz, – und eine Guinee dem Jungen, der das Boot entdeckt. Da habt ihr einen Taglohn im voraus. Nun fort mit euch!« Er gab jedem einen Schilling und sie stürmten die Treppe hinunter. Im nächsten Augenblick sahen wir sie schon auf der Straße rennen.

»Wenn das Boot über Wasser ist, so werden sie es finden,« sagte Holmes, indem er vom Tische aufstand und seine Pfeife anzündete. Sie kommen überall hin, wo es etwas zu sehen und zu hören giebt, und wir brauchen nur den Erfolg abzuwarten. Erst wenn wir entweder die ›Aurora‹ oder Mordecai Smith entdeckt haben, können wir unsere Forschungen wieder aufnehmen.«

»Die Reste hier werden Toby gut schmecken, denke ich. – Gehen Sie jetzt zu Bett, Holmes?«

»Nein, ich bin nicht schläfrig. Ich habe eine sonderbare Konstitution. Ich erinnere mich nicht, bei der Arbeit je müde geworden zu sein; nur das Nichtsthun erschöpft mich vollständig. Ich werde noch bei meiner Pfeife über dies seltsame Geschäft nachdenken, das ich meiner schönen Klientin verdanke. Mir scheint, die Lösung unserer Aufgabe sollte ein Kinderspiel sein. Männer mit hölzernen Beinen sind doch nicht so gewöhnlich, und den andern Mann halte ich für vollkommen einzig in seiner Art.«

»Wieder der andere Mann!«

»O, Ihnen gegenüber will ich gar kein Geheimnis aus seiner Person machen. Sie hätten übrigens schon längst von selbst darauf kommen können. Rufen Sie sich doch einmal alle Einzelheiten ins Gedächtnis. Winzig kleine Fußspuren, Zehen, die niemals in einen Stiefel gepreßt wurden, nackte Füße, ein hölzerner Knüttel mit Steingriff, ungewöhnliche Gewandtheit, kleine vergiftete Dornen. Was läßt sich aus dem allem zusammensetzen?«

»Ein Wilder!« rief ich aus. »Vielleicht einer von den Hindus, welche die Genossen Jonathan Smalls waren.«

»Kaum,« sagte er. »Als ich die fremdartige Waffe sah, war ich auch zuerst geneigt, das zu denken; aber die merkwürdige Form der Fußstapfen belehrte mich eines Bessern. Es giebt zwar kleine Leute unter den Bewohnern der indischen Halbinsel, aber keiner von ihnen hätte diese Spuren hinterlassen können. Der eingeborene Hindu hat lange, schmale Füße. Bei den sandalentragenden Muhamedanern ist die große Zehe vollständig von den andern getrennt, weil der Riemen gewöhnlich dazwischen durchgezogen ist. Die kleinen Bolzen aber lassen sich nur auf eine einzige Weise abschießen, nämlich durch ein Blasrohr. Nun also, wo wird unser Wilder zu suchen sein?«

»In Süd-Amerika,« schlug ich vor. Er streckte die Hand aus und nahm einen dicken Band vom Bücherbrett herunter.

»Dies ist der erste Band einer Völkerkunde, welche soeben erscheint und als neueste Autorität angesehen wird. – Was steht nun hier? – ›Die Andamanen, eine Inselgruppe, 340 Meilen nördlich von Sumatra, in der Bai von Bengalen gelegen.‹ – Hm! Hm! – Feuchtes Klima, Korallenriffe, Haifische, Port Blair, Sträflings-Baracken, Insel Rutland, Baumwollenwälder. – Ah, da haben wir's. – ›Die Eingeborenen der Andamanen werden von den meisten Anthropologen für die kleinste Menschenrasse auf unserer Erde gehalten. Ihre Durchschnittshöhe ist vier Fuß, doch giebt es viele Erwachsene, die bedeutend kleiner sind. Es ist ein wilder, grimmiger, widerspenstiger Volksstamm; doch sind sie, wenn ihr Vertrauen einmal gewonnen ist, auch einer hingebenden Freundschaft fähig.‹ Merken Sie sich das, Watson, nun hören Sie weiter: ›Sie sind von Natur abschreckend häßlich, haben unförmige Köpfe, kleine funkelnde Augen, verzerrte Gesichtszüge. Auch ihre Füße und Hände sind merkwürdig klein. Sie sind so störrig und unlenksam, daß alle Bemühungen der britischen Beamten, sie auch nur im geringsten zu ihren Gunsten zu stimmen, fehlgeschlagen sind. Für die Mannschaft gestrandeter Schiffe sind sie von jeher ein Schrecken gewesen, da sie den Ueberlebenden mit ihren Steinknütteln den Schädel einschlagen oder sie mit ihren vergifteten Pfeilen erschießen. Dergleichen Metzeleien werden dann regelmäßig mit einem kannibalischen Fest beschlossen.‹ Ein nettes, liebenswürdiges Volk, Watson! Was? Wenn dieser Kerl ganz nach eigenem Gutdünken hätte handeln können, würde die Geschichte noch eine viel gräßlichere Wendung genommen haben. Ich denke, daß selbst wie die Sachen jetzt liegen, Jonathan Small viel darum gäbe, wenn er seine Hilfe nicht in Anspruch genommen hätte.«

»Wie mag er nur zu dem absonderlichen Gefährten gekommen sein?«

»Darüber weiß ich nichts. Da Small jedoch von den Andamanen kommt, so ist es gerade kein Wunder, daß dieser Insulaner ihn begleitet. Aber Watson, Sie sehen aus, als wären Sie halbtot vor Müdigkeit. Legen Sie sich aufs Sofa und ich will versuchen, Sie einzuschläfern.«

Er nahm seine Violine aus der Ecke und fing an, während ich mich behaglich ausstreckte, eine leise, träumerische Melodie zu spielen – ohne Zweifel nach eigener Eingebung, denn er besaß eine ungewöhnliche Gabe zu phantasieren. Zuerst sah ich noch seine hagern Gliedmaßen, sein ernstes Gesicht und das Auf- und Niedergleiten seines Bogens; dann schien ich dahinzuschweben auf sanften Tonwellen, bis ich im Traumlande ankam, wo Mary Morstans liebes Gesicht auf mich hernieder blickte.

Achtes Kapitel Das Freikorps aus der Bakerstraße Chapter Eight The Free Corps from Baker Street Capítulo Ocho El Cuerpo Libre de Baker Street Hoofdstuk Acht Het Vrije Korps uit Baker Street Capítulo Oito O Corpo Livre de Baker Street

»Was nun?« fragte ich. »Toby hat den Ruf der Unfehlbarkeit verloren.« "Toby has lost his reputation for infallibility." "Toby perdeu sua reputação de infalibilidade."

»Er handelte nach seiner Einsicht,« versetzte Holmes und hob den Hund vom Faß herunter. "He acted on his own judgment," replied Holmes, lifting the dog from the barrel. "Ele agiu de acordo com seu entendimento", respondeu Holmes, tirando o cachorro do barril. »Es wird ja täglich Kreosot durch London gekarrt, man braucht es hauptsächlich um das Holz zu tränken; kein Wunder, daß unsere Fährte gekreuzt worden ist. 'Creosote is carted through London every day, it's mainly used to soak the wood; no wonder our tracks have been crossed. “O creosoto é transportado por Londres todos os dias, é usado principalmente para encharcar a madeira; não admira que nosso caminho tenha sido cruzado. Der arme Toby ist ohne Schuld.« Poor Toby is not to blame.'

»Sollten wir nicht die erste Spur wieder aufsuchen?« "Shouldn't we go back to the first lead?"

»Ja, und das ist glücklicherweise nicht weit. Was den Hund an der Ecke des Knights-Platzes verwirrte, war offenbar, daß da zwei verschiedene Spuren in entgegengesetzter Richtung auseinandergingen. O que confundiu o cachorro na esquina da Knights Square foi, aparentemente, que havia duas trilhas diferentes divergindo em direções opostas. Wir sind der falschen gefolgt und brauchen also nur auf die andere zurückzugehen.«

Das machte keine Schwierigkeit. Als wir Toby auf den Platz führten, wo er seinen Fehler begangen hatte, kreiste er in der Runde umher und schoß endlich in einer neuen Richtung fort. As we led Toby to the spot where he had made his mistake, he circled around and finally shot away in a new direction. Enquanto conduzíamos Toby para o lugar onde ele cometeu seu erro, ele circulou e finalmente disparou em uma nova direção.

»Wenn uns der Hund nur nicht an den Ort bringt, von wo das Faß Kreosot herkam!« bemerkte ich. "If only the dog doesn't take us to the place where the barrel of creosote came from!" I remarked. “Se ao menos o cachorro não nos levar ao lugar de onde veio o barril de creosoto!”, Comentei.

»Davor war mir auch bange, aber sehen Sie, er bleibt auf dem Pflaster des Bürgersteigs, während der Karren den Fahrweg benützt hat. “Eu também tinha medo disso, mas você vê, ele fica na calçada enquanto o carrinho usa a garagem. Nein, nein – jetzt sind wir auf der richtigen Fährte.«

Sie leitete uns abwärts auf das Flußufer zu, den Belmont-Platz und die Princestraße kreuzend. Ela nos conduziu até a margem do rio, cruzando a Belmont Square e a Princestrasse. Am Ende von Broadstreet lief sie geradeswegs nach dem Wasser hin, wo sich eine kleine, hölzerne Schiffswerft befand. No final da Broadstreet ela correu direto para a água, onde havia um pequeno estaleiro de madeira. Toby führte uns bis zum äußersten Rande, dann stand er winselnd still und guckte auf den schwarzen Strom hinaus.

»Das Glück ist uns nicht hold,« sagte Holmes. "Luck is not kind to us," said Holmes. "Não temos sorte", disse Holmes. »Hier haben die Flüchtlinge ein Boot genommen.« "The refugees took a boat here." "Os refugiados pegaram um barco aqui."

Verschiedene kleine Fahrzeuge lagen teils im Wasser, teils auf der Werft umher. Various small vehicles lay partly in the water, partly around the shipyard. Vários veículos pequenos estavam parcialmente na água, parcialmente em torno do estaleiro. Wir brachten Toby zu einem nach dem andern, aber, obgleich er eifrig schnüffelte, gab er kein Erkennungszeichen. We took Toby to one by one, but although he sniffed eagerly he made no identification.

Dicht bei dem Landungsplatz lag ein kleines Ziegelhaus. A small brick house lay near the landing place. Auf dem hölzernen Aushängeschild am zweiten Fenster stand in großen Buchstaben zu lesen: ›Mordecai Smith‹ und darunter ›Boote zu vermieten auf Stunden oder tageweise.‹ Eine zweite Inschrift über der Thür that jedermann kund, daß daselbst ein Dampfboot gehalten werde, worauf übrigens auch die großen Haufen Coaks schließen ließen, die auf dem Damme lagen. On the wooden signboard at the second window read in large letters 'Mordecai Smith,' and below it 'Boats for hire by the hour or by the day.' A second inscription above the door announced to everyone that a steamboat was kept there, which, by the way, it did shut down the great heaps of coak that lay on the embankment. En el letrero de madera de la segunda ventana se leía en letras grandes "Mordecai Smith", y debajo "Se alquilan barcos por horas o por días". Una segunda inscripción sobre la puerta anunciaba a todos que allí se guardaba un barco de vapor, que de hecho, cerró los grandes montones de cok que yacían en la presa. A placa de madeira na segunda janela dizia em letras grandes: 'Mordecai Smith' e embaixo dela 'Barcos para alugar por hora ou por dia.' Uma segunda inscrição acima da porta anunciava a todos que um barco a vapor era mantido lá, o que, a propósito, também fechou as grandes pilhas de carvalhos no aterro Holmes sah sich langsam um und sein Gesicht nahm einen unheilverkündenden Ausdruck an. Holmes olhou em volta lentamente e seu rosto assumiu uma expressão sinistra.

»Das sieht schlimm aus,« sagte er. »Die Kerle sind geriebener, als ich erwartete. 'The guys are tougher than I expected. “Os caras são mais polidos do que eu esperava. Sie haben gesucht, ihre Spur zu verwischen. Ich fürchte, es handelt sich hier um eine im voraus abgekartete Sache.« Receio que seja uma coisa pré-combinada. "

Jetzt öffnete sich die Thür des Hauses und ein kleiner, etwa sechsjähriger Lockenkopf kam herausgelaufen, hinter ihm her eine untersetzte Frau mit rotem Gesicht und einem großen Schwamm in der Hand. Agora a porta da casa se abriu e uma cabecinha de cabelo encaracolado de cerca de seis anos saiu, seguida por uma mulher atarracada com o rosto vermelho e uma grande esponja na mão.

»Gleich kommst du und läßt dich waschen, Jack,« schrie sie; »du Nichtsnutz! Wenn der Vater wieder kommt und dich so schmutzig findet, wird's was setzen.« »Netter, kleiner Bursch!« sagte Holmes diplomatisch. »Was für ein lieber rotbäckiger Schelm! “Que patife de bochechas vermelhas! Sag' mal Jack, was soll ich dir schenken?« Der Junge sann einen Augenblick nach. The boy thought for a moment. O menino pensou por um momento.

»'nen Schilling,« sagte er. »Giebt es nichts, was du noch lieber haben möchtest?« "Is there nothing you would like better to have?"

»Doch, zwei Schillinge,« rief der kleine Thunichtgut rasch. "Yes, two shillings," cried the little rascal quickly.

»Nun gut. Paß' auf und fang' einmal! Watch out and catch one! Cuidado e pegue uma vez! – Ein hübsches Kind, Frau Smith.«

»Jawohl, Herr, und groß und stark für sein Alter. 'Yes, sir, and tall and strong for his age. – Er läßt sich kaum mehr regieren, besonders wenn mein Mann den ganzen Tag über fort ist.« - Ele dificilmente pode ser governado mais, especialmente quando meu marido fica fora o dia todo. "

»Ist er fort?« sagte Holmes mit enttäuschtem Ton. »Das thut mir leid, ich wollte ihn sprechen.« "I'm sorry, I wanted to speak to him."

»Seit gestern früh schon ist er fort, Herr, und ich fange wahrhaftig an Angst zu bekommen, weil er so lange bleibt. 'He's gone since yesterday morning, sir, and I'm really beginning to get scared that he's staying so long. - Ele se foi desde ontem de manhã, senhor, e estou realmente começando a ficar com medo porque ele vai ficar muito tempo. – Wenn es aber wegen eines Bootes ist, könnte ich Sie vielleicht auch bedienen.« "But if it's about a boat, maybe I could serve you, too."

»Ich möchte sein Dampfboot mieten.« "Eu quero alugar seu barco a vapor."

»Ach, Herr, im Dampfboot ist er ja gerade fort. 'Oh, sir, he just left in the steamer. Das macht mich so stutzig, denn ich weiß, es hat nicht genug Kohlen bis nach Woolwich und wieder zurück. This makes me so suspicious, because I know there's not enough coal to go to Woolwich and back. Isso me intriga porque sei que não há carvão suficiente para ir e voltar de Woolwich. Hätte er die Barke genommen, dann wäre es ein ander Ding. Se ele tivesse pego o barco, seria diferente. Die hat ihn schon oft in Geschäften bis nach Gravesend gebracht, und wenn's dann dort viel zu schaffen gab, ist er wohl über Nacht geblieben. She's often taken him to Gravesend on business, and when there was a lot to do there he'd probably stay the night. Aber was nützt ihn ein Dampfboot ohne Kohlen?« But what good is a steamboat without coals?”

»Vielleicht hat er auf einer Werft unten am Fluß Kohlen gekauft?« "Perhaps he bought coal at a shipyard down by the river?" "Será que ele comprou carvão em um estaleiro perto do rio?"

»Möglich; aber das sähe ihm nicht gleich. "Possible; but that doesn't look like him. Er schimpft ja immer über das Heidengeld, das sie verlangen, wenn man nur ein paar Säcke kauft. He's always grumbling about the exorbitant money they charge if you just buy a few sacks. Ele sempre reclama da enorme quantidade de dinheiro que cobram se você comprar apenas alguns sacos. Auch traue ich dem Stelzfuß nicht recht mit seinem häßlichen Gesicht und dem ausländischen Geschwätz. Also, I don't quite trust the stilt with his ugly face and the foreign gossip. Was der nur mit meinem Alten zu schaffen haben mag!« Whatever he has to do with my old man!' O que ele tem a ver com o meu velho! "

»Ein Stelzfuß?« – sagte Holmes und machte große Augen. "A stilt?" said Holmes, and widened his eyes.

»Ja, Herr, ein brauner Bursch mit einem Affengesicht, der mehr als einmal hier nach meinem Alten gefragt hat. 'Yes, sir, a monkey-faced brown fellow who's asked here for my old man more than once. Letzte Nacht hat er ihn herausgeklopft; mein Mann muß wohl gewußt haben, daß er kommen würde, denn er hatte Dampf im Boot. Last night he knocked it out; my husband must have known he was coming, for he had steam in the boat. Ele apagou ontem à noite; meu marido devia saber que ele estava vindo porque havia vapor no barco. Ich sage Ihnen gerade heraus, Herr, die Sache ist mir nicht geheuer.« I'll tell you straight, sir, I don't feel comfortable about this." Estou lhe dizendo sem rodeios, senhor, não me sinto confortável com isso.

»Aber liebe Frau Smith,« sagte Holmes, die Achseln zuckend, »Sie beunruhigen sich ohne alle Not. 'But dear Mrs Smith,' said Holmes, shrugging his shoulders, 'you are worrying without need. "Mas, cara Sra. Smith", disse Holmes, encolhendo os ombros, "você se preocupa sem angústia. Wie können Sie denn wissen, daß es der Stelzfuß war, der bei Nacht kam? Ich verstehe nicht, wie Sie das mit solcher Bestimmtheit annehmen können.«

»Seine Stimme, Herr, die erkannte ich gleich. 'His voice, sir, I recognized at once. Sie klingt so rauh und verschleiert. She sounds so rough and veiled. Parece tão duro e velado. Er klopfte an die Scheiben – es kann um drei Uhr gewesen sein. Ele bateu na janela - podem ter sido três horas. ›Steh' auf, Kamerad,‹ rief er, ›'s ist Zeit, auf Wache zu ziehen.‹ Mein Alter weckte den Jim – das ist mein Aeltester – und fort gingen sie, ohne mir auch nur ein Wort zu sagen. 'Get up, mate,' he cried, 'it's time to go on watch.' My old man woke the Jim - that's my eldest - and away they went without saying a word to me. “Levante-se, camarada”, gritou ele, “é hora de ir assistir.” Meu velho acordou Jim - esse é o meu filho mais velho - e eles foram embora sem me dizer uma palavra. Ich konnte den hölzernen Stumpf auf den Steinen klappern hören.«

»War denn der Stelzfuß allein?«

»Das kann ich wirklich nicht sagen, Herr. Ich habe niemand sonst gehört.« Eu não ouvi mais ninguém. "

»Es thut mir leid, Frau Smith, ich hätte gern ein Dampfboot gehabt und die Leute loben Ihr Fahrzeug – wie heißt es doch?« "I'm sorry, Mrs. Smith, I would have liked a steamboat, and people praise your vessel—what's it called?"

»Die ›Aurora‹, Herr.«

»Richtig! – Das ist aber nicht das alte, grüne Boot mit den gelben Streifen, das so breit im Vorderteil ist?« - Isn't that the old green boat with the yellow stripes that's so wide in the front?" - Mas esse não é o velho barco verde com listras amarelas que é tão largo na frente? "

»Bewahre; ein so schmuckes, kleines Ding, als nur je eines auf dem Fluß war. "Beware; as neat little thing as there ever was one on the river. "Cuidado; uma coisinha tão legal quando havia uma no rio. Es ist frisch angestrichen, schwarz, mit zwei roten Streifen.« É pintado de novo, preto, com duas listras vermelhas. "

»Besten Dank, Frau Smith. Hoffentlich bekommen Sie bald Nachricht von Ihrem Mann. Hope you get word from your husband soon. Ich gehe gerade den Fluß hinunter und wenn ich etwas von der ›Aurora‹ sehen sollte, will ich ihn wissen lassen, daß Sie in Sorge sind. I'm walking down the river, and if I see anything of the Aurora I want him to know you're worried. Vou descer o rio e, se vir alguma coisa do Aurora, direi que você está preocupado. Ein schwarzer Dampfschlot, sagten Sie?« – A black steam chimney, you said?' Uma chaminé de vapor negro, você disse? "

»Nein, Herr. Schwarz mit einem weißen Rundstreifen.« Black with a white circular stripe.« Preto com uma listra branca e redonda. "

»Ja, ja, natürlich. Es waren die Bootseiten, die schwarz sind. Guten Morgen, Frau Smith. – Jetzt wollen wir uns dort in der Fähre übersetzen lassen, Watson, der Bootsmann wartet eben.« – Wir nahmen auf der Bank der Fähre Platz. -Now let's get ferried over there, Watson, the boatswain's just waiting.' - We sat down on the ferry's bench. - Agora queremos ser transferidos para a balsa lá, Watson, o contramestre está esperando. ”- Sentamos no banco da balsa. »Die Hauptsache bei Leuten der Art,« sagte Holmes, »ist, sie niemals merken zu lassen, daß ihre Mitteilungen von irgend welcher Wichtigkeit für uns sind. 'The main thing with people of that kind,' said Holmes, 'is never to let them see that their communications are of any importance to us. Sobald sie das denken, sind sie augenblicklich stumm wie eine Auster. Assim que você pensa isso, você fica instantaneamente em silêncio como uma ostra. Wenn man ihnen dagegen gleichsam widerwillig zuhört, erfährt man meist alles, was man zu wissen wünscht.« On the other hand, if you listen to them with a kind of reluctance, you usually learn everything you wish to know.«

»Unser Kurs scheint jetzt ziemlich klar,« sagte ich. "Our course seems pretty clear now," I said.

»Nun, was würden Sie denn zuerst thun?«

»Ich würde ein Boot mieten und der ›Aurora‹ nachfahren, den Fluß hinunter.« "I'd hire a boat and follow the Aurora down the river." "Eu alugaria um barco e seguiria a Aurora rio abaixo."

»Lieber Freund, das wäre eine Riesenaufgabe. Das Dampfboot kann auf jeder beliebigen Werft an der einen oder andern Seite des Stromes, zwischen hier und Greenwich, angelegt haben. O barco a vapor pode ter atracado em qualquer estaleiro em qualquer lado do rio, entre aqui e Greenwich. Jenseits der Brücke ist meilenlang ein vollständiges Labyrinth von Landungsplätzen. Além da ponte, há um labirinto completo de locais de pouso por quilômetros. Diese sämtlich zu durchforschen, würde uns Tage und Tage kosten, wenn wir es allein unternehmen.« Explorar tudo isso nos levaria dias e dias se fizéssemos sozinhos. "

»So wenden Sie sich an die Polizei!« "This is how you contact the police!"

»Nein. Ich werde Athelney Jones wahrscheinlich erst im letzten Augenblick herbeirufen. I'll probably only summon Athelney Jones at the last moment. Provavelmente, só ligarei para Athelney Jones no último momento. Er ist kein schlechter Bursch, und ich möchte nichts thun, was ihm in seinem Beruf zum Schaden gereichen kann. Ele não é um cara mau e não quero fazer nada que possa prejudicá-lo em sua profissão. Aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, ohne ihn fertig zu werden, nun wir es einmal so weit gebracht haben.« But I've made up my mind to finish it without him now that we've gotten this far." Mas enfiei na cabeça, sem acabar com ele, agora que chegamos até aqui. "

»Vielleicht sollten wir eine Anzeige einrücken und uns von den Werftmeistern Nachricht erbitten.« "Talvez devêssemos colocar um anúncio e obter notícias dos comandantes do estaleiro."

»Das wäre höchst verfehlt! “That would be very wrong! Unsere Leute wüßten gleich, daß die Jagd ihnen dicht auf den Fersen ist und würden auf und davon gehen, wahrscheinlich außer Landes. Our people would know the hunt was hot on their heels and would flee, probably out of the country. Nosso povo saberia imediatamente que a caça estava em seus calcanhares e continuaria, provavelmente fora do país. So lange sie sich noch sicher wähnen, haben sie wenigstens keine Eile. As long as they still think they're safe, at least they're not in a hurry. Enquanto eles ainda pensam que estão seguros, pelo menos eles não têm pressa. Mit Rücksicht hierauf kommt uns Jones' Vorgehen sehr zu statten; ein Bericht seiner Thaten dringt sicherlich in die Zeitungen und die Flüchtlinge werden daraus entnehmen, daß die Polizei sehr geschäftig ist – auf der falschen Fährte.« With this in mind, Jones' approach suits us very well; an account of his deeds will surely find its way into the newspapers, and the fugitives will gather that the police are very busy - on the wrong track." Com isso em mente, a abordagem de Jones é muito útil; um relatório de seus atos certamente chegará aos jornais e os refugiados deduzirão que a polícia está muito ocupada - no caminho errado. " »Was fangen wir denn aber jetzt an?« fragte ich, als wir bei Millbank landeten. "So what do we do now?" I asked when we landed at Millbank. "O que vamos fazer agora?", Perguntei quando pousamos em Millbank.

»Wir nehmen am besten eine Droschke, fahren nach Hause, lassen uns ein Frühstück geben und schlafen ein paar Stunden. Es ist sehr möglich, daß wir gegen Abend wieder auf den Beinen sein müssen. – Nach dem nächsten Telegraphenbureau, Kutscher! - Para a estação telegráfica mais próxima, motorista! Toby wollen wir bei uns behalten; er kann uns vielleicht noch nützlich sein.« –

Wir hielten vor dem Postamt in der Großen Petersstraße und Holmes gab seine Drahtbotschaft auf. Paramos em frente ao correio na Grosse Petersstrasse e Holmes deixou sua mensagem.

»An wen glauben Sie, daß ich telegraphiert habe?« fragte er, als wir die Fahrt fortsetzten.

»Wie soll ich das wissen!«

»Erinnern Sie sich an das Freiwilligenkorps aus der Bakerstraße, das mir in Jeffersohn Hopes Fall Polizeidienste leistete?« "Remember the Baker Street Volunteer Corps that policed me in Jeffersohn Hope's case?"

»Das will ich meinen,« rief ich lachend. "That's what I mean," I cried, laughing.

»Dies ist gerade eine Gelegenheit, bei der sich die Buben unschätzbar erweisen können. 'This is just one occasion where the boys can prove invaluable. Mißlingt es ihnen, so habe ich noch andere Hilfsquellen; den Versuch mache ich jedenfalls. If they fail, I have other resources; I'll try anyway. Se eles falharem, tenho outros recursos; pelo menos vou tentar. Das Telegramm ist an meinen kleinen, schmutzigen Leutnant Wiggins abgegangen, und ich erwarte, daß er mit seiner Truppe vor uns erscheinen wird, ehe wir noch mit dem Frühstück fertig sind.« The telegram has gone to my dirty little Lieutenant Wiggins, and I expect he will appear before us with his troops before we have finished breakfast.” O telegrama foi enviado ao meu nojento tenente Wiggins, e espero que ele e suas tropas apareçam diante de nós antes de terminarmos o café da manhã. "

Es war jetzt zwischen acht und neun Uhr und ich fühlte mich nach den mannigfachen Aufregungen geistig und körperlich müde und abgespannt. Eram agora entre oito e nove horas e depois de toda a excitação, sentia-me mentalmente e fisicamente cansado e exausto. Ich konnte den Fall weder als reine Verstandesaufgabe betrachten, noch mich leidenschaftlich dafür begeistern, wie mein Gefährte. Eu não poderia encarar o caso como um exercício puramente intelectual, nem ser apaixonado por ele, como meu companheiro. Von Bartholomäus Scholto hatte ich so wenig Gutes gehört, daß mir seine Mörder keinen allzugroßen Abscheu einflößten. Die Wiedererlangung des Schatzes freilich erschien auch mir von Wichtigkeit. Of course, the recovery of the treasure also seemed important to me. Ein Teil desselben kam ohne Frage Fräulein Morstan zu, und ich war bereit, alles daran zu setzen, damit sie ihr Recht erlange. Parte disso foi inquestionavelmente para a Srta. Morstan, e eu estava pronto para fazer tudo o que pudesse para acertá-la. Zwar wenn ich ihn fand, so hob sein Besitz sie wahrscheinlich für immer aus meinem Bereich, aber das müßte eine kleinliche und selbstsüchtige Liebe sein, die sich durch solche Gedanken beeinflussen ließe. Se eu o encontrasse, seus bens provavelmente a tiraram do meu reino para sempre, mas isso teria que ser um amor mesquinho e egoísta que poderia ser influenciado por tais pensamentos. Wenn Holmes keine Anstrengung scheute, um die Verbrecher zu finden, so hatte ich einen noch zehnfach stärkeren Antrieb, den Schatz zu entdecken. Si Holmes no escatimó esfuerzos para encontrar a los criminales, yo tenía un impulso aún mayor para descubrir el tesoro. Se Holmes se esforçasse para encontrar os criminosos, eu teria dez vezes mais iniciativa para encontrar o tesouro. Nachdem ich zu Hause ein Bad genommen und mich völlig umgekleidet hatte, fühlte ich mich wunderbar erfrischt. In unserm Wohnzimmer fand ich das Frühstück bereit und Holmes schenkte den Kaffee ein. In our sitting room I found breakfast ready and Holmes poured the coffee.

»Da haben Sie's,« sagte er lachend und deutete auf einen Zeitungsartikel; »der energische Jones und der allweise Berichterstatter machen den Fall schon unter sich zurecht. "There you have it," he said, laughing, pointing to a newspaper article; 'the energetic Jones and the all-wise reporter are handling the case among themselves. "Aí está", disse ele, rindo, e apontou para um artigo de jornal; “O enérgico Jones e o sábio repórter estão resolvendo o caso entre si. Aber Sie haben die Geschichte gewiß satt, Watson. But you must be fed up with the story, Watson. Mas tenho certeza de que você está cansado dessa história, Watson. Besser, Sie essen erst Ihren Schinken und Ihre Eier.«

Ich nahm das Blatt und las den kurzen Artikel, dessen Ueberschrift lautete:

Geheimnisvolle Begebenheit in Ober-Norwood.

»Wie uns der Standard meldet, wurde letzte Nacht gegen zwölf Uhr Herr Bartholomäus Scholto von Pondicherry-Lodge in seinem Zimmer tot aufgefunden, und zwar unter Umständen, welche auf ein Verbrechen schließen lassen. 'According to The Standard, Mr Bartholomäus Scholto of Pondicherry-Lodge was found dead in his room at about noon last night, in circumstances suggesting a crime. “Conforme relatado pelo Standard, o Sr. Bartholomäus Scholto de Pondicherry Lodge foi encontrado morto em seu quarto por volta das 12 horas da noite passada, em circunstâncias que sugerem um crime. Zwar fanden sich keine Spuren einer Gewaltthat an Herrn Scholtos Person, aber eine wertvolle Sammlung indischer Edelsteine, welche der Verstorbene von seinem Vater geerbt hatte, ist verschwunden. Embora não existam vestígios de um ato de violência contra a pessoa do Sr. Scholto, uma valiosa coleção de pedras preciosas indianas que o falecido herdou de seu pai desapareceu. Die Entdeckung wurde zuerst von den Herren Sherlock Holmes und Dr. Watson gemacht, welche mit Thaddäus Scholto, dem Bruder des Verstorbenen ins Haus gekommen waren. A descoberta foi feita pela primeira vez pelos Srs. Sherlock Holmes e Dr. Watson, que havia entrado na casa com Thaddäus Scholto, o irmão do falecido. Ein besonderer Glücksfall wollte, daß Athelney Jones, das wohlbekannte Mitglied der Geheimpolizei, schon eine halbe Stunde nach dem ersten Alarm an Ort und Stelle sein konnte. Um golpe de sorte especial foi o fato de Athelney Jones, o conhecido membro da polícia secreta, estar no local meia hora após o primeiro alarme. Bei seiner vorzüglichen Befähigung und großen Erfahrung kam er bald den Verbrechern auf die Spur, und wir hören, daß bereits der Bruder, Thaddäus Scholto, die Wirtschafterin, Frau Bernstone, ein indischer Hausmeister Namens Lal Rao und der Pförtner, Mc. Com sua excelente habilidade e grande experiência, ele logo rastreou os criminosos, e ouvimos que seu irmão, Thaddäus Scholto, a governanta, Sra. Bernstone, uma zeladora indiana chamada Lal Rao, e o porteiro, Mc. Murdo in Gewahrsam gebracht worden sind. Die Diebe mußten mit der Einrichtung des Hauses genau bekannt sein; denn sie sind, wie Herrn Jones' scharfsinnige Untersuchung feststellte, weder durch die Thür, noch durch das Fenster hereingekommen, sondern über das Dach, von wo aus sie durch eine Fallthür in einen Raum gelangten, der mit dem Zimmer, in welchem die Leiche gefunden wurde, in Verbindung steht. Os ladrões devem estar bem familiarizados com os móveis da casa; pois eles não entraram nem pela porta nem pela janela, como a investigação astuta do Sr. Jones estabeleceu, mas pelo telhado, de onde eles entraram por um alçapão em uma sala com a sala em que o cadáver foi encontrado estava conectada. Aus dieser Thatsache ergiebt sich klar, daß der Einbruch kein unvorbereiteter gewesen ist. A partir desse fato, fica claro que a invasão não estava despreparada. Dem sofortigen und thatkräftigen Eingreifen der Beamten des Gesetzes gebührt das größte Lob. A intervenção imediata e vigorosa dos funcionários da lei merece os maiores elogios. Die glänzenden Eigenschaften unserer Geheimpolizei haben sich bei dieser Gelegenheit einmal wieder trefflich bewährt.« As qualidades brilhantes de nossa polícia secreta mais uma vez se provaram admiravelmente nesta ocasião. "

»Ist es nicht wundervoll?« sagte Holmes über seine Kaffeetasse hinweg.

»Ich denke, wir können von Glück sagen, daß wir nicht selbst als Verbrecher festgenommen sind.« "I think we're lucky we haven't been arrested as criminals ourselves."

»Ohne Zweifel. Auch stehe ich noch gar nicht für unsere Sicherheit. Jones könnte leicht einen neuen Anfall von Energie haben.« Jones poderia facilmente ter outra explosão de energia. "

In diesem Augenblick wurde heftig an der Hausglocke gezogen und gleich darauf hörten wir Frau Hudson, unsere Wirtin, laut klagen und schelten. Naquele momento a campainha foi puxada violentamente e imediatamente depois ouvimos a Sra. Hudson, nossa senhoria, reclamar e xingar ruidosamente.

»Wahrhaftig, Holmes,« rief ich, mich erhebend, »ich glaube, sie sind schon hinter uns her.«

»Nein, so schlimm ist es nicht. Es sind nur meine Hilfstruppen: das Freikorps aus der Bakerstraße.« São apenas minhas tropas auxiliares: o corpo de voluntários da Bakerstrasse. "

Während er noch sprach, hörte man ein hastiges Trampeln nackter Füße auf den Treppenstufen, ein Durcheinanderschreien hoher Stimmen und herein platzten ein Dutzend schmutziger und zerlumpter kleiner Gassenbuben. Nicht ohne einen gewissen Anstrich von Disziplin, trotz ihres stürmischen Eintritts, stellten sie sich augenblicklich mit erwartungsvollen Gesichtern vor uns in Reih und Glied auf. Não sem um certo toque de disciplina, apesar da entrada tempestuosa, eles imediatamente se alinharam na nossa frente, rostos cheios de expectativa. Einer aus ihrer Zahl, der etwas größer und älter war als die übrigen, trat mit einer überlegenen, selbstbewußten Miene vor, die dem unansehnlichen, kleinen Wicht höchst komisch stand. Um deles, que era um pouco maior e mais velho do que os outros, deu um passo à frente com uma expressão superior e autoconfiante que parecia muito engraçada para o inseto feio.

»Hab' Ihre Botschaft bekommen, Herr, und hab' die Jungens gleich stramm zusammengebracht. “Recebi sua mensagem, senhor, e juntei os meninos imediatamente. Auslage für Fahrkarten wie gewöhnlich.« Exibição de tíquetes como de costume. "

»Schon recht, Wiggins,« sagte Holmes und holte etwas Silbergeld aus der Tasche. "Isso mesmo, Wiggins", disse Holmes, e tirou um pouco de dinheiro de prata do bolso.

»Künftighin können sie dir Bericht erstatten und du mir. “No futuro, eles podem se reportar a você e você a mim. Ihr braucht nicht auf das Haus Sturm zu laufen. Você não precisa invadir a casa. Diesmal ist es aber gut, daß ihr alle die Instruktion mit anhört. Ihr sollt ausfindig machen, wo ein Dampfboot, genannt die ›Aurora‹ hingeraten ist, dessen Eigentümer Mordecai Smith heißt. Você deve encontrar a localização de um barco a vapor chamado Aurora, de propriedade de Mordecai Smith. Es ist schwarz mit zwei roten Streifen; der Dampfschlot, schwarz mit weißem Reif ringsum. É preto com duas listras vermelhas; a chaminé de vapor, preta com um aro branco ao redor. Einer von euch Jungens muß an Mordecai Smiths Landungsplatz bleiben, Millbank gegenüber, um zu sehen ob das Boot zurückkommt. Ihr andern geht den Fluß hinunter und durchsucht beide Ufer gründlich. Sobald ihr etwas wißt, meldet ihr mir's. Habt ihr alles richtig verstanden?«

»Jawohl,« sagte Wiggins.

»Was den Lohn betrifft – der alte Satz, – und eine Guinee dem Jungen, der das Boot entdeckt. - Quanto ao salário - a velha frase - e um guinéu para o menino que vir o barco. Da habt ihr einen Taglohn im voraus. Você tem um salário diário adiantado. Nun fort mit euch!« Er gab jedem einen Schilling und sie stürmten die Treppe hinunter. Agora vá embora! ”Ele deu um xelim a cada um e eles desceram as escadas como uma tempestade. Im nächsten Augenblick sahen wir sie schon auf der Straße rennen.

»Wenn das Boot über Wasser ist, so werden sie es finden,« sagte Holmes, indem er vom Tische aufstand und seine Pfeife anzündete. Sie kommen überall hin, wo es etwas zu sehen und zu hören giebt, und wir brauchen nur den Erfolg abzuwarten. Eles vão onde quer que haja algo para ver e ouvir, e só precisamos esperar pelo sucesso. Erst wenn wir entweder die ›Aurora‹ oder Mordecai Smith entdeckt haben, können wir unsere Forschungen wieder aufnehmen.« Somente quando tivermos descoberto Aurora ou Mordecai Smith poderemos retomar nossa pesquisa. "

»Die Reste hier werden Toby gut schmecken, denke ich. – Gehen Sie jetzt zu Bett, Holmes?«

»Nein, ich bin nicht schläfrig. Ich habe eine sonderbare Konstitution. Eu tenho uma constituição estranha. Ich erinnere mich nicht, bei der Arbeit je müde geworden zu sein; nur das Nichtsthun erschöpft mich vollständig. Não me lembro de ter ficado cansado no trabalho; só não fazer nada me cansa completamente. Ich werde noch bei meiner Pfeife über dies seltsame Geschäft nachdenken, das ich meiner schönen Klientin verdanke. Ainda estou pensando nesse estranho negócio que devo a minha linda cliente ao meu cachimbo. Mir scheint, die Lösung unserer Aufgabe sollte ein Kinderspiel sein. Männer mit hölzernen Beinen sind doch nicht so gewöhnlich, und den andern Mann halte ich für vollkommen einzig in seiner Art.« Homens com pernas de madeira não são tão comuns, e considero o outro homem completamente único. "

»Wieder der andere Mann!« "De novo o outro homem!"

»O, Ihnen gegenüber will ich gar kein Geheimnis aus seiner Person machen. “Oh, eu não quero manter sua pessoa em segredo de você. Sie hätten übrigens schon längst von selbst darauf kommen können. Rufen Sie sich doch einmal alle Einzelheiten ins Gedächtnis. Winzig kleine Fußspuren, Zehen, die niemals in einen Stiefel gepreßt wurden, nackte Füße, ein hölzerner Knüttel mit Steingriff, ungewöhnliche Gewandtheit, kleine vergiftete Dornen. Pegadas minúsculas, dedos que nunca foram pressionados em uma bota, pés descalços, um porrete de madeira com cabo de pedra, destreza incomum, pequenos espinhos envenenados. Was läßt sich aus dem allem zusammensetzen?« O que pode ser feito a partir de tudo isso? "

»Ein Wilder!« rief ich aus. "Um selvagem!", Exclamei. »Vielleicht einer von den Hindus, welche die Genossen Jonathan Smalls waren.« "Talvez um dos hindus que eram camaradas Jonathan Smalls."

»Kaum,« sagte er. »Als ich die fremdartige Waffe sah, war ich auch zuerst geneigt, das zu denken; aber die merkwürdige Form der Fußstapfen belehrte mich eines Bessern. “Quando vi a estranha arma, fiquei inclinado a pensar assim; mas a forma estranha das pegadas me ensinou melhor. Es giebt zwar kleine Leute unter den Bewohnern der indischen Halbinsel, aber keiner von ihnen hätte diese Spuren hinterlassen können. Der eingeborene Hindu hat lange, schmale Füße. O hindu nativo tem pés longos e estreitos. Bei den sandalentragenden Muhamedanern ist die große Zehe vollständig von den andern getrennt, weil der Riemen gewöhnlich dazwischen durchgezogen ist. Nos muçulmanos que usam sandálias, o dedão do pé está completamente separado dos outros porque a tira geralmente é puxada entre eles. Die kleinen Bolzen aber lassen sich nur auf eine einzige Weise abschießen, nämlich durch ein Blasrohr. Só existe uma forma de disparar os pequenos parafusos, nomeadamente através de uma zarabatana. Nun also, wo wird unser Wilder zu suchen sein?«

»In Süd-Amerika,« schlug ich vor. Er streckte die Hand aus und nahm einen dicken Band vom Bücherbrett herunter. Ele estendeu a mão e tirou um grosso volume da estante.

»Dies ist der erste Band einer Völkerkunde, welche soeben erscheint und als neueste Autorität angesehen wird. “Este é o primeiro volume de uma etnologia que acaba de surgir e é considerada a mais nova autoridade. – Was steht nun hier? – ›Die Andamanen, eine Inselgruppe, 340 Meilen nördlich von Sumatra, in der Bai von Bengalen gelegen.‹ – Hm! - ›Os Andamans, um grupo de ilhas, 340 milhas ao norte de Sumatra, na Baía de Bengala.‹ - Hm! Hm! – Feuchtes Klima, Korallenriffe, Haifische, Port Blair, Sträflings-Baracken, Insel Rutland, Baumwollenwälder. - Clima úmido, recifes de coral, tubarões, Port Blair, quartéis de condenados, ilha Rutland, florestas de algodão. – Ah, da haben wir's. – ›Die Eingeborenen der Andamanen werden von den meisten Anthropologen für die kleinste Menschenrasse auf unserer Erde gehalten. - ›Os nativos das Ilhas Andaman são considerados pela maioria dos antropólogos como a menor raça humana da Terra. Ihre Durchschnittshöhe ist vier Fuß, doch giebt es viele Erwachsene, die bedeutend kleiner sind. Es ist ein wilder, grimmiger, widerspenstiger Volksstamm; doch sind sie, wenn ihr Vertrauen einmal gewonnen ist, auch einer hingebenden Freundschaft fähig.‹ Merken Sie sich das, Watson, nun hören Sie weiter: ›Sie sind von Natur abschreckend häßlich, haben unförmige Köpfe, kleine funkelnde Augen, verzerrte Gesichtszüge. É uma tribo selvagem, feroz e indisciplinada; mas, uma vez conquistada a confiança, são capazes de uma amizade devotada. ”Tome nota disso, Watson, agora ouça:“ Eles são feios por natureza, têm cabeças deformadas, olhos pequenos e brilhantes, feições distorcidas. Auch ihre Füße und Hände sind merkwürdig klein. Sie sind so störrig und unlenksam, daß alle Bemühungen der britischen Beamten, sie auch nur im geringsten zu ihren Gunsten zu stimmen, fehlgeschlagen sind. Eles são tão teimosos e intratáveis que todos os esforços dos funcionários britânicos para votá-los, no mínimo a seu favor, falharam. Für die Mannschaft gestrandeter Schiffe sind sie von jeher ein Schrecken gewesen, da sie den Ueberlebenden mit ihren Steinknütteln den Schädel einschlagen oder sie mit ihren vergifteten Pfeilen erschießen. Sempre foram um horror para a tripulação de navios encalhados, pois quebram o crânio dos sobreviventes com seus porretes de pedra ou os atiram com suas flechas envenenadas. Dergleichen Metzeleien werden dann regelmäßig mit einem kannibalischen Fest beschlossen.‹ Ein nettes, liebenswürdiges Volk, Watson! Tais carnificinas são regularmente concluídas com um festival canibálico. ”Um povo bom e amável, Watson! Was? Wenn dieser Kerl ganz nach eigenem Gutdünken hätte handeln können, würde die Geschichte noch eine viel gräßlichere Wendung genommen haben. Se esse cara pudesse ter agido por conta própria, a história teria tomado um rumo muito mais horrível. Ich denke, daß selbst wie die Sachen jetzt liegen, Jonathan Small viel darum gäbe, wenn er seine Hilfe nicht in Anspruch genommen hätte.« Acho que mesmo do jeito que as coisas estão agora, Jonathan Small daria muito se não tivesse aceitado sua ajuda. "

»Wie mag er nur zu dem absonderlichen Gefährten gekommen sein?« "Como ele poderia ter conseguido aquele companheiro estranho?"

»Darüber weiß ich nichts. Da Small jedoch von den Andamanen kommt, so ist es gerade kein Wunder, daß dieser Insulaner ihn begleitet. No entanto, como Small vem dos Andamans, não é de admirar que este ilhéu o acompanhe. Aber Watson, Sie sehen aus, als wären Sie halbtot vor Müdigkeit. Mas Watson, você parece meio morto de cansaço. Legen Sie sich aufs Sofa und ich will versuchen, Sie einzuschläfern.«

Er nahm seine Violine aus der Ecke und fing an, während ich mich behaglich ausstreckte, eine leise, träumerische Melodie zu spielen – ohne Zweifel nach eigener Eingebung, denn er besaß eine ungewöhnliche Gabe zu phantasieren. Zuerst sah ich noch seine hagern Gliedmaßen, sein ernstes Gesicht und das Auf- und Niedergleiten seines Bogens; dann schien ich dahinzuschweben auf sanften Tonwellen, bis ich im Traumlande ankam, wo Mary Morstans liebes Gesicht auf mich hernieder blickte. A princípio, vi seus membros magros, seu rosto sério e o movimento de seu arco para cima e para baixo; então eu parecia flutuar em ondas suaves de som até que cheguei na terra dos sonhos, onde o rosto querido de Mary Morstan olhou para mim.