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Sprachabar, Flausen im Kopf

Flausen im Kopf

Ob man nun mit dem Kopf durch die Wand will oder ihn in den Sand steckt. Ob der Kopf klar ist oder vernebelt. Ob wir ihn hängen lassen oder zu hoch tragen: alles reine Kopfsache.

Diese Kopfschmerzen! Mir brummt der Schädel, ich habe regelrecht einen an der Birne. Kein Wunder, dass ich kaum geschlafen habe, bei dem, was mir so alles durch den Kopf geht. Ich muss den Kopf freibekommen, sonst weiß ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht.

Verschiedene Sorten von Köpfen

Also, ab unter die Dusche. Doch aus der tropft nur ein Rinnsal. Mist! Der Duschkopf ist verstopft. Dem Klempner werde ich mal ordentlich den Kopf waschen müssen, was der mir da wieder für eine schlechte Arbeit abgeliefert hat. Egal, weiter, frühstücken!

Ich öffne den Kühlschrank. Und was sehe ich?! Nichts als einen alten Kopfsalat und einen Kopf Blumenkohl. Also den Mixer angeschaltet und einen grünen Smoothie gemacht. Das Zeug soll ja angeblich für einen klaren Kopf sorgen. Bilder von Rührei mit Speck tauchen auf, doch die schlag ich mir besser gleich aus dem Kopf.

Köpfe gesucht

Da fällt mein Blick auf diesen Briefkopf von der Agentur „Head and Brain“. Die suchen „die besten Köpfe des Landes“ für ein neues Großprojekt, eine dreijährige Werbekampagne, um Hirnforschung populärer zu machen, oder wie es in der Ausschreibung hieß, „in den Köpfen der Leute zu verankern“.

Man sucht Kreative, die ihren eigenen Kopf haben, Menschen mit klarem Verstand, gerne auch Querköpfe. Mein Vater hätte wohl gesagt: Leute mit Köpfchen, also weder Hohlköpfe, noch Schwach– oder Dummköpfe.

Ein kluger Kopf

Okay, ein kluger Kopf bin ich, auch wenn ich vielleicht manchmal mit dem Kopf durch die Wand will. Doch mein Kopf ist schließlich rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Das sollten doch gute Voraussetzungen sein. Und ich als freier Werbetexter, der sich täglich einen neuen Kopf machen muss, woher er den nächsten Auftrag bekommt, wäre schon mal froh, für ein paar Jahre das Thema Geld aus dem Kopf zu haben.

Doch nehmen die mich überhaupt? Kann ich das? Hab ich so viel Grütze im Kopf oder am Ende doch nur das sprichwörtliche Stroh? Naja, bevor ich jetzt Hals über Kopf eine Bewerbung abschicke, erst mal den Kopf freibekommen. Also die Kopfhörer aufgesetzt und Musik an. Vielleicht was von Radiohead. Da werde ich wieder klar im Oberstübchen.

Den Kopf verdreht

Doch da ist noch etwas anderes, das mir im Kopf herumgeht, und das – oder besser gesagt – die bereitet mir ziemliches Kopfzerbrechen. Ja, es ist mir passiert. Neulich auf der Party eines Freundes. Da war diese Frau. Und jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn man sagt: Sie hat mir den Kopf verdreht.

Liebe auf den ersten Blick? Ich weiß nicht, aber mir sind wohl schon ein wenig die Augen aus dem Kopf gefallen. Wir haben kaum miteinander gesprochen, doch seither fühle ich mich regelrecht kopflos. Mein Vater würde jetzt wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Da hab ich schon einmal die Gelegenheit, mich beruflich zu verbessern. Und was habe ich? Immer nur das eine im Kopf!

Den Kopf nicht hängen lassen

Am liebsten würde ich jetzt den Kopf in den Sand stecken. Doch eine innere Stimme sagt: Kopf hoch, Alter! Behalt einen klaren Kopf und tue, was zu tun ist. Schließlich bist du nicht auf den Kopf gefallen.

Und damit ich nicht völlig den Kopf verliere: Rechner an, Bewerbung schreiben und an diesen „head“, diesen Kopf, von der Werbeagentur schicken. Den Kopf wird es mich schon nicht kosten. Und bevor mir hier noch die Decke auf den Kopf fällt, rausgehen und ein bisschen frische Luft schnappen.

Am Ende ist alles eine Kopfsache

Und danach kümmere ich mich um die anderen Flausen in meinem Hirn. Denn ich habe mir nun einmal in den Kopf gesetzt, diese Frau wiederzusehen. Ich werde sie also ganz altmodisch anrufen und möglicherweise damit Kopf und Kragen riskieren. Ich werde sie einfach zum Essen einladen. Und falls sie mich doch vor den Kopf stößt, ja dann ziehe ich eben alleine los und haue mein letztes Geld auf den Kopf. Genau: Am Ende ist alles Kopfsache.


Flausen im Kopf Fluff in the head Locura en la cabeza

Ob man nun mit dem Kopf durch die Wand will oder ihn in den Sand steckt. Ob der Kopf klar ist oder vernebelt. Ob wir ihn hängen lassen oder zu hoch tragen: alles reine Kopfsache.

Diese Kopfschmerzen! Mir brummt der Schädel, ich habe regelrecht einen an der Birne. Kein Wunder, dass ich kaum geschlafen habe, bei dem, was mir so alles durch den Kopf geht. Ich muss den Kopf freibekommen, sonst weiß ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht.

Verschiedene Sorten von Köpfen

Also, ab unter die Dusche. Doch aus der tropft nur ein Rinnsal. Mist! Der Duschkopf ist verstopft. Dem Klempner werde ich mal ordentlich den Kopf waschen müssen, was der mir da wieder für eine schlechte Arbeit abgeliefert hat. Egal, weiter, frühstücken!

Ich öffne den Kühlschrank. Und was sehe ich?! Nichts als einen alten Kopfsalat und einen Kopf Blumenkohl. Also den Mixer angeschaltet und einen grünen Smoothie gemacht. Das Zeug soll ja angeblich für einen klaren Kopf sorgen. Bilder von Rührei mit Speck tauchen auf, doch die schlag ich mir besser gleich aus dem Kopf.

Köpfe gesucht

Da fällt mein Blick auf diesen Briefkopf von der Agentur „Head and Brain“. Die suchen „die besten Köpfe des Landes“ für ein neues Großprojekt, eine dreijährige Werbekampagne, um Hirnforschung populärer zu machen, oder wie es in der Ausschreibung hieß, „in den Köpfen der Leute zu verankern“.

Man sucht Kreative, die ihren eigenen Kopf haben, Menschen mit klarem Verstand, gerne auch Querköpfe. Mein Vater hätte wohl gesagt: Leute mit Köpfchen, also weder Hohlköpfe, noch Schwach– oder Dummköpfe.

Ein kluger Kopf

Okay, ein kluger Kopf bin ich, auch wenn ich vielleicht manchmal mit dem Kopf durch die Wand will. Doch mein Kopf ist schließlich rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Das sollten doch gute Voraussetzungen sein. Und ich als freier Werbetexter, der sich täglich einen neuen Kopf machen muss, woher er den nächsten Auftrag bekommt, wäre schon mal froh, für ein paar Jahre das Thema Geld aus dem Kopf zu haben.

Doch nehmen die mich überhaupt? Kann ich das? Hab ich so viel Grütze im Kopf oder am Ende doch nur das sprichwörtliche Stroh? Naja, bevor ich jetzt Hals über Kopf eine Bewerbung abschicke, erst mal den Kopf freibekommen. Also die Kopfhörer aufgesetzt und Musik an. Vielleicht was von Radiohead. Da werde ich wieder klar im Oberstübchen.

Den Kopf verdreht

Doch da ist noch etwas anderes, das mir im Kopf herumgeht, und das – oder besser gesagt – die bereitet mir ziemliches Kopfzerbrechen. Ja, es ist mir passiert. Neulich auf der Party eines Freundes. Da war diese Frau. Und jetzt weiß ich, was es bedeutet, wenn man sagt: Sie hat mir den Kopf verdreht.

Liebe auf den ersten Blick? Ich weiß nicht, aber mir sind wohl schon ein wenig die Augen aus dem Kopf gefallen. Wir haben kaum miteinander gesprochen, doch seither fühle ich mich regelrecht kopflos. Mein Vater würde jetzt wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Da hab ich schon einmal die Gelegenheit, mich beruflich zu verbessern. Und was habe ich? Immer nur das eine im Kopf!

Den Kopf nicht hängen lassen

Am liebsten würde ich jetzt den Kopf in den Sand stecken. Doch eine innere Stimme sagt: Kopf hoch, Alter! Behalt einen klaren Kopf und tue, was zu tun ist. Schließlich bist du nicht auf den Kopf gefallen.

Und damit ich nicht völlig den Kopf verliere: Rechner an, Bewerbung schreiben und an diesen „head“, diesen Kopf, von der Werbeagentur schicken. Den Kopf wird es mich schon nicht kosten. Und bevor mir hier noch die Decke auf den Kopf fällt, rausgehen und ein bisschen frische Luft schnappen.

Am Ende ist alles eine Kopfsache

Und danach kümmere ich mich um die anderen Flausen in meinem Hirn. Denn ich habe mir nun einmal in den Kopf gesetzt, diese Frau wiederzusehen. Ich werde sie also ganz altmodisch anrufen und möglicherweise damit Kopf und Kragen riskieren. Ich werde sie einfach zum Essen einladen. Und falls sie mich doch vor den Kopf stößt, ja dann ziehe ich eben alleine los und haue mein letztes Geld auf den Kopf. Genau: Am Ende ist alles Kopfsache.